Dienstag, September 16, 2025
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Es ist nicht nur wichtig die richtigen Dinge zu tun, sondern diese auch in der richtigen Reihenfolge zu tun

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driveblocks

Driveblocks bietet eine modulare Plattform für autonomes Fahren im Nutzfahrzeugbereich, die durch konfigurierbare Software und Open-Source-Technologien eine schnelle und kosteneffiziente Automatisierung ermöglicht.

Stellen Sie sich und das Startup driveblocks doch kurz unseren Lesern vor!

Die driveblocks GmbH wurde Ende 2021 von Dr. Alexander Wischnewski, Dr. Felix Nobis, Leonhard Hermansdorfer, Prof. Dr. Markus Lienkamp, Dr. Thomas Herrmann, Dr. Tim Stahl, und mir gegründet. Gemeinsam mit Alexander Wischnewski übernehme ich die Geschäftsführung. Wir alle kennen uns bereits seit 2017 über den Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der Technischen Universität München. Während ich bei einem großen Automobilzulieferer nach meiner Promotion ab 2015 verschiedene Vorentwicklungs- und Serienprojekte leitete, automatisierte das Team an der TU-München echte Rennfahrzeuge in Originalgröße.

Krönender Abschluss der 4-Jährigen Forschungstätigkeit war der Sieg der Indy Autonomous Challenge im Herbst 2021, bei dem sich die TUM gegen sechs internationale Universitäten behauptete. Die langjährige Erfahrung hat uns enorm dabei geholfen, bei driveblocks eine Softwarelösung zur Automatisierung verschiedener Nutzfahrzeuge auf- und abseits öffentlicher Straßen zu entwickeln.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Das automatisierte Fahren ist eine enorm komplexe Herausforderung. In den letzten Jahren hat sich abgezeichnet, dass diese nicht von einzelnen Firmen im Alleingang gelöst werden kann. Wir haben diese Chance genutzt, uns als spezialisierter Anbieter für Softwarekomponenten zum autonomen Fahren im Nutzfahrzeugsektor eine gute Marktposition aufzubauen. Gemeinsam können wir deutlich mehr erreichen als die Summe aller Einzelpersonen. Dieses Verständnis eines eingespielten Teams und der jüngste Motorsporterfolg war eine ausgezeichnete Grundlage für die Gründung. Jeder aus dem Team brennt für das Thema und möchte es bestmöglich vorantreiben. Welcher Ingenieur träumt nicht von der Möglichkeit an einem hoch innovativen Thema in einem schlagkräftigen Team zu arbeiten?

Welche Vision steckt hinter driveblocks?

Unsere Vision ist, die Technologie des autonomen Fahrens in tragfähige kommerzielle Anwendungen zu bringen. Die größte Herausforderung sehen wir in der Umfeldwahrnehmung. Bisherige Systeme basieren auf vorab aufgezeichneten hochgenauen Karten und haben Schwierigkeiten mit der Erkennung von Objekten in seltenen Szenarien. driveblocks hingegen kann ein digitales Umfeldmodell im Fahrzeug in Echtzeit auf Basis von Kamera-, Laser- und Radardaten erstellen und ist dadurch unabhängig von solchen Karten. Wir verwenden eine Kombination aus Transformer Neural Networks (auch bekannt aus den jüngsten Erfolgen von Large Language Models) und einer erklärbaren Sensor-Fusion.

Diese Technologie ist der Kern der Mapless Autonomy Platform. Dadurch können wir sehr gut auf ein weites Streckennetz und in unterschiedliche Anwendungen skalieren. Die modulare Architektur erleichtert zudem deutlich die Zertifizierung der Softwarekomponenten für sicherheitskritische Anwendungen. Dabei müssen wir glücklicherweise nicht alles in-House selbst und neu erfinden, sondern können auf ein wachsendes Ökosystem verschiedener Technologiezulieferer und Systemintegratoren setzen. Innerhalb dieses Ökosystems fokussieren wir uns auf die Entwicklung der Fahrfunktionen, also die Softwarekomponenten die autonomes Fahren ermöglichen werden. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als Gründungsteam mit einem umfassenden ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund beherrschen wir die Technologie extrem gut und haben viele Ansatzpunkte diese voranzutreiben. Zum Erfolg eines Startups gehört aber noch deutlich mehr. Anstatt alles ein bisschen zu machen gilt es einen klaren Fokus zu setzen, der Kundenbedürfnis und eigene Kernkompetenz in Einklang bringt. Die Erreichung dieses sogenannten „Product-Market fit“ ist ein kontinuierlicher Prozess den wir schon sehr früh durch Abstimmung mit potenziellen Kunden begonnen haben.

Die initiale Finanzierung kam von der Friedrich & Wagner Holding, ein privates Investmentunternehmen mit Fokus auf nachhaltige Mobilitätslösungen. Die kürzlich abgeschlossene Seed Finanzierungsrunde wurde von Rethink Ventures, einer auf Mobilitäts- und Logistikinvestments spezialisierten Venture Capital Gesellschaft und der Bayern Kapital angeführt. Zudem sind der Bestandsinvestor und Joachim Drees, ehemaliger CEO der MAN SE und MAN Truck & Bus SE beteiligt. Zusätzlich dazu erzielen wir bereits Lizenzeinnahmen für die Mapless Autonomy Platform.

Wer ist die Zielgruppe von driveblocks?

Wir sind ein Technologiezulieferer von Softwarekomponenten für autonome Nutzfahrzeuge. Unser Angebot richtet sich an die Systemintegratoren. Das sind große Tier 1 Zulieferer, Nutzfahrzeug- und Maschinenhersteller aber auch Firmen, die komplette autonome Fahrzeuge entwickeln. Dabei ist es uns sehr wichtig dem Kunden keine Black Box zu liefern die er als Ganzes anstatt seiner eigenen Lösung einsetzen muss, sondern zielgerichtet genau die Softwarekomponenten die den Kunden in seiner Entwicklung voranbringen.

Wie funktioniert driveblocks? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Kern der Mapless Autonomy Platform ist die multimodale Umfeldwahrnehmung und Sensordatenfusion in Echtzeit im Fahrzeug. Technologisch erreichen wir dies durch eine Kombination von Deep-Learning Algorithmen zur Merkmalsgenerierung und einem neuartigen geometrisch interpretierbaren Fusionsansatz. Die Deep-Learning Algorithmen, basieren auf Transformer-Architekturen, die aus den jüngsten Fortschritten der Lage Language Modelle bekannt sind. Diese Architekturen können deutlich mehr Kontextinformationen aus den Sensordaten extrahieren als bisherige Ansätze. Darüber hinaus wird das System durch klassische Algorithmen zur Sensordatenverarbeitung ergänzt.

driveblocks, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die Automatisierung von Fahraufgaben ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Um diesen Marathon zu bewältigen, planen wir einen graduellen Markteintritt. Zunächst konzentrieren wir uns bei der Kommerzialisierung auf gut definierte Fahraufgaben abseits der öffentlichen Straße. Mit dieser Erfahrung gehen wir dann schrittweise in umfassendere Transportaufgaben, auch im öffentlichen Straßenverkehr. Innerhalb der kommenden fünf Jahre wollen wir uns mit der Mapless Autonomy Platform als führender Technologiezulieferer etablieren. Wir werden die ersten Softwarekomponenten für sicherheitskritische Anwendungen zertifiziert und im kommerziellen Einsatz haben. Gleichzeitig demonstrieren wir die Leistungsfähigkeit, Robustheit und Skalierbarkeit der gesamten Autonomy Platform in Hub2Hub Anwendungen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Gründer ist man naturgemäß sehr auf die eigene Idee fokussiert. Es ist wichtig, nicht zu lange in den eigenen vier Wänden zu entwickeln, sondern so früh wie möglich Feedback zum Produkt und zur Unternehmensstrategie einzuholen. Dieses Feedback kann von potenziellen Kunden, anderen erfahrenen Gründern und Industrieexperten kommen. Hört man einen Punkt mehrfach von unterschiedlichen Personen, sollte man ihn nicht ignorieren, sondern proaktiv angehen.

Es ist nicht nur wichtig die richtigen Dinge zu tun, sondern diese auch in der richtigen Reihenfolge zu tun. Das Ziel ist häufig klar, aber der Weg dorthin unterliegt verschiedensten Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen die alle in Einklang gebracht werden müssen. Wichtig ist, einen guten Plan mit entsprechenden Zwischenmeilensteinen, die jeweils auf einander einzahlen, zu definieren und zu verfolgen.

Neben aller Dynamik, Flexibilität und kurzfristigen Gelegenheiten sollte die langfristige Vision nicht aus dem Auge verloren werden. Bei jeder alltäglichen Entscheidung sollte diese Vision im Hinterkopf bleiben. Mit dem entsprechenden Fokus können so Skalierungseffekte erzielt und eine starke Wettbewerbsposition aufgebaut werden.

Wir bedanken uns bei Dr. Stephan Matz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Seid pragmatisch und proaktiv! 

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enviria

ENVIRIA ermöglicht Unternehmen einen einfachen Umstieg auf Solarstrom

Stellen Sie sich und das Startup ENVIRIA doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Melchior Schulze Brock, der Gründer und Geschäftsführer von ENVIRIA. ENVIRIA ermöglicht Unternehmen einen einfachen Umstieg auf Solarstrom. Unser Schwerpunkt liegt auf Photovoltaik-Aufdachanlagen  – etwa auf Lagerhallen oder Produktionsstätten. Dabei deckt ENVIRIA die gesamte solare Wertschöpfungskette ab – vor und hinter dem Stromzähler – und kann auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingehen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ursprünglich arbeitete ich als Banker unter anderem für BNP Paribas, Deutsche Bank und Barclays Capital. Das hat mir aber nach ein paar Jahren keinen Spaß mehr gemacht. Ich wollte etwas Sinnvolles in der Welt bewegen. Auf die Idee, etwas Eigenes zu gründen, kam ich, als ich meinen Eltern dabei half, ihren Bauernhof mit einer Solaranlage auszustatten. Ich musste schnell feststellen, dass jeder Anbieter seine eigene Vorstellung davon hat, wie man das Projekt am besten umsetzt. Also nahm ich das selber in die Hand. 

Welche Vision steckt hinter ENVIRIA?

Wir wollen das volle Potenzial von Solarenergie ausschöpfen und so zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen. Dank maßgeschneiderter Solarlösungen wollen wir eine dezentrale Energieversorgung ermöglichen und so den Grundstein für ein nachhaltiges Energiesystem legen. Konkret heißt das, dass wir so viel Solarstrom wie möglich ans Netz bringen wollen. Aktuell liegt unser Schwerpunkt auf PV-Aufdachlösungen für Unternehmen, aber an geeigneten Standorten entwickeln wir auch Freiflächenanlagen. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die gleichen Herausforderungen, die mich 2017 bewogen haben, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen, belasten unser Tagesgeschäft teilweise noch heute: die bürokratischen Hürden, die langwierigen Zertifizierungsprozesse, die komplizierte Rechtslage. Der Ein- bzw. Umstieg in/auf die Solarenergie wird Unternehmen nicht gerade leicht gemacht. Das bekommen wir als Versorger indirekt natürlich auch zu spüren. 

Gegründet habe ich mit Eigenmitteln, also mit Bootstrapping. 2022 kam dann die erste Finanzierungsrunde mit externen Investoren.  

Wer ist die Zielgruppe von ENVIRIA?

Um den größtmöglichen Impact zu haben, konzentrieren wir uns auf den größten Stromverbraucher: Unternehmen. Denn obwohl sie in Deutschland rund 70 Prozent des Stroms verbrauchen, gibt es derzeit auf nur 10 Prozent der geeigneten Firmendächer eine Solaranlage. Hinzu kommt, dass den etwa 17 Millionen Wohngebäuden stolze 21 Millionen Nichtwohngebäude gegenüber stehen – mit einer durchschnittlich sieben bis zehn Mal größeren Dachfläche. Ihr Einfluss auf eine erfolgreiche Energiewende ist also besonders groß. Wenn sie den Umstieg schaffen, kann mehr als 70 Prozent des deutschen Stromverbrauchs grün werden.

Wie funktioniert ENVIRIA? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Überzeugung ist, dass Energie direkt dort erzeugt werden sollte, wo sie gebraucht wird. Die dafür notwendigen Technologien gibt es zwar schon, aufgrund bürokratischer Hürden und komplizierter Prozesse zögern viele Unternehmen bei der Umsetzung aber noch. Da kommen wir ins Spiel. Wir ermöglichen einen besonders einfachen Um- bzw. Einstieg, indem wir von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb und zur Wartung jeden Schritt übernehmen. Die Solaranlagen bieten dabei sozusagen den Einstieg, um ein ganzes Ökosystem für erneuerbare Energien zu kreieren. So können sie auch problemlos durch andere Komponenten wie Energiespeicher, E-Mobilitätslösungen oder smartes Energiemanagement ergänzt werden.  

ENVIRIA, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen noch mehr Unternehmen den Umstieg auf erneuerbare Energien und insbesondere Solarstrom ermöglichen. Konkret heißt das, dass wir dieses Jahr noch eine knappe Million Quadratmeterfläche in Betrieb nehmen wollen. Laut Fraunhofer Institut liegt auf den Dächern in Deutschland ein Potenzial von mehr als 560 Gigawatt-Peak, oder anders gesagt, die Leistung von mehr als 400 Atomkraftwerken. Wenn wir das realisieren, kommen wir einer erfolgreichen Energiewende ein gutes Stück näher. 

In fünf Jahren würde ich mich freuen, wenn auf jedem Firmendach eine Solaranlage installiert ist. Das ist ambitioniert, aber wir müssen groß denken, um die Energiewende zu schaffen. ENVIRIA will einen Beitrag dazu leisten und das als Energieversorger der Zukunft. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Traut euch! 
  • Seid pragmatisch und proaktiv! 
  • Fragt nach Hilfe, wenn ihr nicht weiter wisst und baut Partnerschaften auf! 

Wir bedanken uns bei Melchior Schulze Brock für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Welche 5 Startups wagen sich in der Höhle der Löwen

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Innovation und Vielfalt: Ein Blick in die 5. Folge am 25. September 2023 von „Die Höhle der Löwen“

Die 5. Folge von „Die Höhle der Löwen“ verspricht eine spannende Mischung aus Innovation, Vielfalt und prominenten Überraschungen. Von der ältesten Gründerpersönlichkeit in der Geschichte der Show bis hin zu revolutionären Gesundheitslösungen – diese Episode hat für jeden etwas zu bieten.

Der älteste Gründer: Albrecht Schnitzer und „sollso“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Mit 88 Jahren ist Albrecht Schnitzer der bisher älteste Gründer in der Geschichte der Show. Gemeinsam mit seinem Sohn Heinrich präsentiert er „sollso“, ein Laufrad für Erwachsene, das vor allem älteren Menschen mehr Mobilität ermöglichen soll. Die Geschichte hinter der Idee ist ebenso inspirierend wie die Innovation selbst und zeigt, dass es nie zu spät ist, um Unternehmer zu werden.

Gesundheit im Fokus: „the blood“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Das Berliner Start-up „the blood“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menstruationsblut als Quelle für nicht-invasive Bluttests zu nutzen. Die Gründer Isabelle Guenou, Miriam Santer und Lucas Mittelmeier wollen damit eine riesige Datenlücke im Gesundheitssystem schließen. Mit einem Kapitalbedarf von 200.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile könnte dieses Start-up die Gesundheitsversorgung für Millionen von Frauen revolutionieren.

Frühstück neu erfunden: „Spacies“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Rouven Kosel und Carsten Hinzer wollen mit ihrem Start-up „Spacies“ die Frühstückscerealien revolutionieren. Ihre Loops enthalten 96 Prozent weniger Zucker und viermal mehr Protein als herkömmliche Produkte. Mit prominenter Unterstützung von Rapper und Sänger Cro und einem Kapitalbedarf von 200.000 Euro für acht Prozent der Firmenanteile könnte „Spacies“ das Frühstück für immer verändern.

Nachhaltigkeit trifft Genuss: „TeaBlobs“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Sebastian Kadhim und Kai Stork wollen mit „TeaBlobs“ den Teemarkt revolutionieren. Ihre gepressten Teetabletten kommen ohne Beutel oder Sieb aus und sparen so Verpackungsmüll. Mit einem Kapitalbedarf von 100.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile könnte dieses Start-up den Teemarkt nachhaltig beeinflussen.

Katzenliebe und Innovation: „elly&bruce“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Michael Scholz und Jan Hrdina präsentieren eine neuartige Katzentoilette namens „Cloou“, die das Problem der Streuverteilung in der Wohnung lösen soll. Mit einem Kapitalbedarf von 70.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile könnte dieses Start-up das Leben von Katzenbesitzern erleichtern.

Erfolgsgeschichte: „mellow NOIR“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

In einem Wiederbesuch erfahren wir, wie es dem Start-up „mellow NOIR“ seit der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Löwin Judith Williams ergangen ist. Ein inspirierendes Beispiel für die langfristigen Erfolge, die aus der Show hervorgehen können.

Die 5. Folge am 25. September 2023 von „Die Höhle der Löwen“ ist ein eindrucksvolles Schaufenster für die Vielfalt und Innovationskraft der deutschen Start-up-Landschaft. Sie zeigt, dass Unternehmertum keine Altersgrenzen kennt, wie im Falle von Albrecht Schnitzer, der mit 88 Jahren beweist, dass es nie zu spät ist, eine bahnbrechende Idee in die Tat umzusetzen.

Darüber hinaus wird deutlich, dass die Start-up-Szene in Deutschland nicht nur kommerziell orientiert ist, sondern auch soziale und gesundheitliche Herausforderungen angeht. Das Start-up „the blood“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie junge Unternehmerinnen und Unternehmer die Lücken im Gesundheitssystem erkennen und Lösungen anbieten, die das Potenzial haben, das Leben von Millionen von Frauen zu verbessern.

Auch der Fokus auf Nachhaltigkeit und bewusste Ernährung, wie bei „TeaBlobs“ und „Spacies“, zeigt, dass die neue Generation von Unternehmern eine ganzheitliche Sicht auf Produkte und Dienstleistungen hat. Sie denken nicht nur an den Profit, sondern auch an die langfristigen Auswirkungen ihrer Produkte auf die Gesellschaft und die Umwelt.

Zudem zeigt die Episode am 25. September, dass die Start-up-Kultur in Deutschland zunehmend reifer wird. Die Gründer kommen gut vorbereitet in die Show, mit durchdachten Geschäftsmodellen und realistischen Bewertungen. Dies spiegelt sich in der Qualität der Pitches und der Vielfalt der vorgestellten Produkte und Dienstleistungen wider.

Insgesamt bietet die 5. Folge am 25. September von „Die Höhle der Löwen“ einen spannenden und ermutigenden Einblick in die deutsche Start-up-Szene. Sie zeigt, dass kreative Ideen, unternehmerischer Mut und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können, um nicht nur erfolgreiche Geschäfte, sondern auch eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.

Bild: Die Investorinnen Janna Ensthaler (l.) und Dagmar Wöhrl unterziehen das Carbon-Laufrad von „sollso“ direkt einem Praxistest. Rechts Gründer Heinrich Schnitzer.
Foto: RTL / Frank W. Hempel

Welche Rolle spielen Technologien in nachhaltigen Geschäftsmodellen?

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nachhaltige geschäftsmodelle

Nachhaltige Geschäftsmodelle: Wie man ökologischen Impact generiert

In einer Ära, in der der Klimawandel, die Erschöpfung natürlicher Ressourcen und die Zerstörung von Ökosystemen zu den drängendsten Herausforderungen der Menschheit gehören, wird die Bedeutung nachhaltiger Geschäftsmodelle immer offensichtlicher. Die traditionelle Wirtschaftsweise, die auf linearem Wachstum und Ressourcenverbrauch basiert, stößt an ihre Grenzen. Unternehmer, Investoren und politische Entscheidungsträger suchen daher verstärkt nach Alternativen, die nicht nur finanziell rentabel, sondern auch ökologisch und sozial nachhaltig sind.

Die Frage, die sich dabei stellt, ist komplex: Wie kann ein Unternehmen in der heutigen komplexen Welt tatsächlich einen positiven ökologischen Impact generieren, ohne seine Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren? Welche Rolle spielen dabei innovative Technologien und wie können diese effektiv eingesetzt werden? Wie lassen sich Stakeholder wie Kunden, Mitarbeiter und die lokale Gemeinschaft in den Nachhaltigkeitsprozess einbinden? Und schließlich, wie kann der Erfolg eines nachhaltigen Geschäftsmodells gemessen und kontinuierlich verbessert werden?

Dieser Beitrag beleuchtet verschiedene Ansätze und Methoden, die Unternehmen dabei helfen können, ein Gleichgewicht zwischen Profitabilität und Nachhaltigkeit zu finden. Er zeigt anhand von Beispielen, wie diese in der Praxis umgesetzt werden können, und stellt die Bedeutung von Transparenz und Verantwortung in den Mittelpunkt. Darüber hinaus werden wir die Rolle der Regulierung und der öffentlichen Meinung in der Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Geschäftspraktiken untersuchen.

Diese ausführlichere Einleitung setzt den Rahmen für den Rest des Artikels und gibt einen Überblick über die Dringlichkeit und Relevanz des Themas. Sie soll den Leser dazu anregen, weiter über die Möglichkeiten und Herausforderungen nachhaltiger Geschäftsmodelle nachzudenken, und bietet eine Grundlage für die tiefergehenden Analysen und Fallstudien, die folgen werden.

Kreislaufwirtschaft als Schlüssel
Eine der effektivsten Methoden zur Schaffung eines nachhaltigen Geschäftsmodells ist die Implementierung einer Kreislaufwirtschaft. Hierbei werden Produkte so konzipiert, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer nicht einfach entsorgt, sondern wiederverwertet oder recycelt werden können. Unternehmen wie Fairphone haben dieses Modell erfolgreich umgesetzt, indem sie modulare Smartphones anbieten, die einfach repariert oder aufgerüstet werden können.

Technologie als Katalysator
Innovative Technologien können eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle spielen. Beispielsweise ermöglichen Blockchain-Technologien eine transparente Rückverfolgung der Lieferkette, sodass Verbraucher sicher sein können, dass ihre Produkte unter fairen und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt wurden. Unternehmen wie Provenance nutzen diese Technologie, um die Herkunft von Lebensmitteln und anderen Produkten lückenlos darzustellen.

Soziale Verantwortung und Stakeholder-Engagement
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell sollte nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte berücksichtigen. Durch die Einbindung von Stakeholdern wie Kunden, Mitarbeitern und der lokalen Gemeinschaft können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Nachhaltigkeitsziele in Einklang mit den Bedürfnissen der Gesellschaft stehen. Patagonia ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das soziale Verantwortung ernst nimmt, indem es einen Teil seines Gewinns für Umweltschutzprojekte spendet und seine Lieferkette transparent macht.

Regulierung und öffentliche Meinung
In einer Welt, in der die sozialen Medien eine immer größere Rolle spielen, kann die öffentliche Meinung nicht ignoriert werden. Unternehmen, die sich für nachhaltige Praktiken einsetzen, können von einem verbesserten Markenimage profitieren. Gleichzeitig spielen Regulierungen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit. Gesetze und Vorschriften, wie etwa die EU-Verordnungen zu Einwegplastik, zwingen Unternehmen dazu, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und nachhaltigere Alternativen zu finden.

Partnerschaften und Kollaboration
Ein Einzelunternehmen kann nur begrenzt Einfluss nehmen. Durch Partnerschaften mit anderen Unternehmen, NGOs oder staatlichen Organisationen können Synergien geschaffen werden, die den ökologischen Impact erheblich steigern. Beispiele hierfür sind Kooperationen zwischen Lebensmittelherstellern und Landwirten zur Förderung nachhaltiger Anbaumethoden oder zwischen Bekleidungsunternehmen und Recyclingfirmen zur Wiederverwertung von Textilien.

Bildung und Sensibilisierung
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der eigenen Mitarbeiter für Umweltthemen. Durch Schulungen, Workshops und Informationskampagnen können Unternehmen das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit schärfen und so eine Kultur der Verantwortung fördern.

Messung und Überwachung
Die Implementierung eines nachhaltigen Geschäftsmodells ist nur der erste Schritt. Um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele auch erreicht werden, ist eine kontinuierliche Messung und Überwachung der ökologischen Auswirkungen unerlässlich. Hierfür können Key Performance Indicators (KPIs) wie der CO2-Fußabdruck, der Wasserverbrauch oder die Abfallproduktion herangezogen werden.

Fazit
Nachhaltige Geschäftsmodelle sind mehr als nur ein Trend; sie sind eine Notwendigkeit in einer Welt, die mit zahlreichen ökologischen Herausforderungen konfrontiert ist. Durch die Kombination von Kreislaufwirtschaft, innovativer Technologie, sozialer Verantwortung und kontinuierlicher Überwachung können Unternehmen einen echten ökologischen Impact generieren und gleichzeitig finanziell erfolgreich sein.

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Gerd Altmann für pixabay

Leidenschaft und ein starkes Team, das zusammenhält, sind entscheidend für den Erfolg

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Koa innovatives Upcycling der Kakaofrucht- einzigartige Geschmackserlebnisse

Stellen Sie sich und das Startup Koa doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Anian Schreiber und ich bin Mitgründer sowie Managing Director von Koa. Unser Start-up ist ein schweizerisch-ghanaisches Unternehmen und wir konzentrieren uns auf das Upcycling von Kakaofruchtfleisch, welches die Bohnen umhüllt. Wir arbeiten hierfür eng mit Kleinbauern im ländlichen Ghana zusammen, um ihnen ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen und sie in nachhaltigen, landwirtschaftlichen Praktiken zu schulen.

Unser Geschäftsmodell orientert sich an der sogenannten Triple-Bottom-Line “People, Planet, Profit”  und zielt darauf ab, den Kakaosektor zu transformieren. Daraus entstehen Zutaten wie Saft, Konzentrat und Pulver, welche alle rein natürlich sind und ausschliesslich aus dem Kakaofruchtfleisch gewonnen werden. Die nachhaltigen Zutaten kommen anschliessend in Schokoladeprodukten, Süsswaren und Getränkekreationen von unseren Kunden zur Anwendung. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Als wir 2017 Koa gründeten, sahen wir eine Gelegenheit, einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Ghanas zu leisten. Wir stellten fest, dass der Lebensunterhalt der ghanaischen Bevölkerung in den ländlichen Regionen eng mit der Kakaoproduktion verbunden war. Leider leben die meisten Kakaobauern in Armut während die Schokoladenindustrie milliardenschwer ist. 

Ghana, der zweitgrösste Kakaoproduzent der Welt mit rund 800’000 Kleinbauern, bewirtschaftet abgelegene Plantagen mit einer durchschnittlichen Grösse von 2 Hektar. Diese Plantagen sind von Infrastruktur weit entfernt und liegen in schwer zugänglichen Gebieten. Aus diesem Grund hat sich der Nachernteprozess seit Jahrhunderten kaum verändert und konzentriert sich ausschliesslich auf die Verarbeitung der Kakaobohnen.

Unsere Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, basierte auf der Notwendigkeit, diese Situation zu ändern und den ghanaischen Kakaobauern die Möglichkeit zu geben, ihren Lebensunterhalt zu verbessern und einen neuen innovativen Ansatz zu verfolgen, nämlich das Upcycling von Kakaofrüchten. Gleichzeitig wollten wir beweisen, dass ein Geschäftsmodell und Impact Hand in Hand gehen kann.

Welche Vision steckt hinter Koa?

Zu Beginn unserer Reise waren wir auf der Suche nach einem Geschäftsmodell, das einen Mehrwert für die Bevölkerung in Ghana schafft und über existierende Modelle hinausgeht. 

Heute ist unser Ziel ehrgeiziger: Wir wollen die gesamte Kakao-Wertschöpfungskette massgeblich beeinflussen und neu gestalten. In dieser Branche gibt es grossen Druck, mehr Verantwortung zu übernehmen. Hier setzen wir an. Als B Corp-zertifiziertes Unternehmen ist es uns wichtig, als Vorbild für sozialen Impact und Nachhaltigkeit voranzugehen und dabei Transparenz zu demonstrieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die grössten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Von der Idee bis heute standen wir immer wieder vor Herausforderungen. Eine der ersten war sicherlich, zu beweisen, dass unser Konzept funktioniert. In jüngster Zeit war die grösste Herausforderung jedoch die Skalierung unseres Business durch eine zweite Kakaofrucht-Fabrik. Dies erforderte eine sorgfältige Planung, umfangreiche Vorbereitungen und eine präzise Koordination. Doch auf dem Weg dorthin traten unerwartete Schwierigkeiten auf, die den Zeitplan beeinträchtigten.

In finanzieller Hinsicht mussten wir uns an die sich ständig ändernden wirtschaftlichen Bedingungen in Ghana und dem Weltmarkt anpassen (Covid-19, Preisdynamik etc.). Die Inflationsrate stieg aufgrund globaler Faktoren auf 40,4%, was sich auf die Materialpreise und unsere allgemeinen Betriebskosten auswirkte. 

Trotz verschiedener Herausforderungen haben wir kürzlich einen Meilenstein in der Skalierung von Koa erreicht und feierten am 25. August die Eröffnung unserer zweiten Fabrik in Ghana. Das zeigt, dass durch Engagement und klares Zielbewusstsein gemeinsam Hindernisse überwinden können. 

Wer ist die Zielgruppe von Koa?

Die Zielgruppe von Koa umfasst zwei Segmente: die Gastronomie sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Als B2B-Unternehmen richten wir uns an ein breites Spektrum von Kunden, von kleinen handwerklichen Chocolatiers, Eismachern und Restaurants, die neue Geschmacksrichtungen erforschen, bis hin zu grossen Unternehmen wie Lindt, welche die Kakao-Wertschöpfungsketter verantwortlich gestalten wollen und als Vorbild vorangehen. 

Darüber hinaus richtet sich Koa an alle, die den tropischen Geschmack der Kakaofrucht geniessen wollen. Überraschenderweise schmeckt Kakaofrucht nicht nach Schokolade! 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Was uns auszeichnet, sind mehrere Aspekte. Erstens ist unser Fokus auf Kakaofruchtfleisch als Zutat immer noch ziemlich einzigartig, es gibt nicht viele Produzenten auf der Welt. Wir sind bisher der einzige Kakaofrucht-Verarbeiter, der direkt mit Kleinbauern in Westafrika zusammenarbeitet. Dabei sind wir radikal transparent: Jede Zahlung an Bauern ist mit Blockchain verifiziert und von Kunden wie auch Endkonsumenten in Echtzeit nachverfolgbar (hier geht’s zu den Zahlungen).

Ausserdem haben wir ein umfassendes Geschäftsmodell, das die gesamte Wertschöpfungskette vom Training der Kakaobauern bis zur Verarbeitung der Produkte und zum Verkauf abdeckt. Das ist in unserer Branche eher unüblich, aber es gewährleistet Qualität und Transparenz.

Besonders erwähnenswert ist auch, dass wir ein schweizerisch-ghanaisches Team sind, das Diversität und Impact zelebriert. Wir arbeiten eng zusammen, schätzen unsere Vielfalt und verfolgen das gemeinsame Ziel, in beiden Ländern einen Mehrwert zu schaffen.

Koa, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Weg bei Koa führt uns zu einer starken Marke für hochwertige Zutaten, die einzigartige Geschmackserlebnisse für Konsumenten auf der ganzen Welt schaffen. In den nächsten fünf Jahren wollen wir unsere Position und unseren Impact weiter ausbauen und einen bedeutenden Mehrwert für das globale Lebensmittelsystem schaffen. Mit unserer zweiten Fabrik werden wir in der Lage sein, mit zusätzlichen 10’000 Kleinbauern zusammenzuarbeiten und ihnen ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen sowie das Wirtschaftswachstum in den Kakao-Gemeinden anzukurbeln.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens, gib nicht auf und bleib hartnäckig. Der Weg eines Unternehmers ist oft mit Herausforderungen gespickt, aber durch Ausdauer und Beharrlichkeit können Hindernisse überwunden werden. Zweitens, verankere Deine Leidenschaft im Unternehmen und begeistere talentierte Menschen dafür, Deine Vision zu teilen. Leidenschaft und ein starkes Team, das zusammenhält, sind entscheidend für den Erfolg. Und drittens, keine Angst vor Experimenten und Fehlern. Das Ausprobieren neuer Ideen und Ansätzen kann der Schlüssel zu Innovation und Wachstum sein. Sei offen für Veränderungen und lerne aus Deinen Erfahrungen, um Dein Unternehmen stetig zu verbessern.

Bild Cocoa farmers Faustina with Justice and Sammy from Koa (c) KO Photography

Wir bedanken uns bei Anian Schreiber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Niemals aufgeben

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Tokenize.it

Tokenize.it vereinfacht die Unternehmensfinanzierung und Mitarbeiterbeteiligung via GmbH-Token

Stellen Sie sich und das Startup corpus doch kurz unseren Lesern vor!

Corpus wurde 2022 als finanziell unabhängiges Venture Studio von Dr. Johannes Pfeffer, Jork Leonhardt, Steffen Kux und mir, Christoph Jentzsch gegründet. Das Venture Studio fungiert als Inkubator für Web3-Anwendungen. Unter dem Schirm des Venture Studio werden verschiedene Projekte auf Basis der Ethereum Blockchain realisiert, so auch die Plattform Tokenize.it. Ich bin Diplom Physiker und während meiner Zeit als Doktorand bin auf das Bitcoin Whitepaper gestoßen. Dadurch habe ich mich mehr und mehr mit der Blockchain Technologie beschäftigt, bis ich schließlich als einer der ersten Entwickler zu Ethereum gestoßen bin. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Das Potential der Blockchain Technologie, insbesondere von Ethereum hat mich fasziniert. Daher habe ich das Unternehmen Slock.it gegründet, welches ich 2019 an einen US-amerikanischen Investor verkauft habe. Um weiterhin diese bahnbrechende Technologie voranzutreiben, habe ich beschlossen erneut zu gründen und so ist das Venture Studio corpus entstanden.

Welche Vision steckt hinter Tokenize it?

Hinter Tokenize.it steht die Vision, GründerInnen die Unternehmensfinanzierung und Mitarbeiterbeteiligung via GmbH-Token zu vereinfachen. Der Prozess ist 100% digital und bietet ein standardisiertes Vertragswerk, das rechtssicher auf GmbHs zugeschnitten ist. Somit bietet es auch InvestorInnen einen schnellen, sicheren und einfachen Weg, in die Frühphase von vielversprechenden Startups mit minimalem Zeitaufwand zu investieren.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bisher waren wir durch die Gründer finanziert. Seit der letzten Finanzierungsrunde sind wir VC-finanziert. Die größte Herausforderung waren die rechtlichen Themen. Wir haben ein dickes Brett durchbohrt und ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat. Um ehrlich zu sein, ist es besser geworden, als ich es anfangs für möglich gehalten habe.

Wer ist die Zielgruppe von Tokenize it?

Unsere Zielgruppen sind GründerInnen von GmbHs und UGs sowie InvestorInnen.

Wie funktioniert Tokenize it? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Tokenize.it ist eine Plattform, die einfach als Web-Anwendung zu bedienen ist, über die innerhalb weniger Stunden die Unternehmensfinanzierung und Mitarbeiterbeteiligung abgewickelt und verwaltet werden kann. Die Vorteile sind, dass die Unternehmen und Investoren mit ihren auf der Plattform erstellten Token unabhängig von unserem Unternehmen sind, da wir auf den ERC20 Standard gesetzt haben und so eine technische Unabhängigkeit gewährleistet ist. Alle Stakeholder besitzen das gleiche Asset und können dieses künftig auch handeln. Solch eine Flexibilität von GmbH-Beteiligungen gab es vor unserer Lösung nicht.

Corpus, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir planen, in 2024 einen Zweitmarkt aufzubauen. Darüber hinaus soll die Plattform Tokenize.it auch über Deutschland hinaus in anderen europäischen Ländern angeboten werden. Im Venture Studio selbst haben wir weitere Ethereum spezifische Projekte in der Pipeline.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Stabile private Verhältnisse. Wer Partner und/oder Kinder hat, muss sich zuerst darum kümmern, dass alles funktioniert. Dann hat man die Kraft für den Rest. Wer private Probleme nicht in den Griff bekommt, kann selten die notwendige mentale Energie in der Firma aufbringen. 

Auch wenn die 1. Version des Produktes stark von der Vorstellung der GründerIn inspiriert ist, sollten alle weiteren Versionen hauptsächlich vom Feedback der Kunden geprägt sein.
Niemals aufgeben. Oft muss man die Strategie ändern und manchmal sogar einen Pivot machen, man darf nur nicht aufgeben. “Fail forward”

Wir bedanken uns bei Christoph Jentzsch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Plug and Play präsentiert Open Innovation auf der EXPLORE 2024 in Hamburg

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Plug and Play präsentiert Open Innovation

Plug and Play bringt Startups, Vordenker und Pioniere der Branche zusammen, um auf der EXPLORE 2024 am 5. Oktober 2023 in Hamburg tief in die Zukunft der offenen Innovation einzutauchen. Mit den Schwerpunkten Corporate Venture Capital, Open Innovation Culture und Startup-Corporate Collaboration verspricht die Veranstaltung anregende Diskussionen, einsichtsvolle Präsentationen und transformative Ideen für Unternehmen, die in der sich ständig weiterentwickelnden Geschäftslandschaft erfolgreich sein wollen. Auf der EXPLORE 2024 werden drei Startups mit dem Future Hamburg Award ausgezeichnet. 

Mit Sitz in Hamburg, dem drittgrößten Seehafen Europas und einem der bedeutendsten internationalen Handelsknotenpunkte, arbeitet Plug and Play mit DSV, EWE, Hamburg Invest, Wallenius Wilhelmsen, COWI und Volvo Cars zusammen, um die Kooperation zwischen Unternehmen und Start-ups in Deutschland und der nordischen Region zu fördern und Innovationen in den Bereichen Supply Chain & Logistics, Retail, Sustainability, Smart Cities usw. voranzutreiben.

Am 5.Oktober 2023 veranstaltet Plug and Play sein Flaggschiff-Event — EXPLORE 2024 — unter dem Motto „Deep Dive into the Future“ mit über 200 Gästen in der Factory Hammerbrooklyn in Hamburg. Das Programm der Veranstaltung, die sich auf die Nutzung von Open Innovation, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Startups sowie Corporate Venture Capital konzentriert, wurde sorgfältig zusammengestellt, um die dringendsten Herausforderungen der Industrie zu adressieren.

Auf der EXPLORE 2024 wird die Senatorin für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Melanie Leonhard, die Gewinner des Future Hamburg Award bekanntgeben. Der von der Stadt Hamburg initiierte und zusammen mit der Hamburg Marketing GmbH und Plug and Play Tech Center eröffnete Wettbewerb zeichnet Startups mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell in den Bereichen Logistik, Greentech und Mobilität aus, die einen positiven Einfluss auf die Stadt der Zukunft haben. Die Erstplatzierten werden u.a. zu einem einmonatigen internationalen Accelerator-Programm im Hauptsitz von Plug and Play im Silicon Valley eingeladen.

Auf dem Programm stehen namhafte Redner, die an der Spitze der Innovation und des Umbruchs in der Branche stehen: Jason Chue, U.S. Generalkonsul in Norddeutschland; Peter Matthiesen, Senior Director, Head Group Innovation & Truck Technology bei DSV A/S; Charlotte Søgaard, Senior Director Innovation and Sustainability bei COWI; Dr. Christian Knörle, Head of Company Building bei Porsche Digital / FWRD31; Uljan Sharka, CEO bei iGenius; Thorsten Heilig, CEO bei Paretos; Sophia Rödiger, CMO bei 1KOMMA5°; Sallar Faridi, Senior Director bei Plug and Play EMEA; Carolin Wais, Partner bei Plug and Play Ventures; Thomas Bigagli, Partner bei Plug and Play Ventures.

Die ausgewählten Startups, wie zum Beispiel, iGenius, Paretos, CargoKite, Filics, Neology, Hylane und viele andere werden ihre Ideen pitchen und ihre Projekte auf der Startup Tech Fair präsentieren.

Monika Sieg, Senior Partnerships Manager bei Plug and Play Hamburg:
’’Wir freuen uns, die EXPLORE 2024 vorstellen zu können, das Event, das Grenzen überwindet und unterschiedliche Perspektiven zusammenbringt, um Innovationen voranzutreiben. Die Veranstaltung verkörpert unser Engagement, die Zusammenarbeit zu fördern, neue Ideen zu entwickeln und die Geschäftswelt in eine von Innovation geprägte Zukunft zu führen.’’

Agenda
13:00–14:00 Startup-Tech-Messe
14:00–14:15 Eröffnung
14:15–15:30 Open Innovation Keynotes
15:30–15:45 Future Hamburg Award Preisverleihung
15:45–16:15 Zeit zum Vernetzen
16:15–17:30 Open Innovation Masterclasses
16:15–17:30 Future of Energy Keynotes
Ab 17:30 Abschließende Bemerkungen und Networking

Ort: Die Factory Hammerbrooklyn in Hamburg, die für ihr lebendiges Ökosystem und ihr Engagement für die Förderung von Kreativität bekannt ist, bietet eine ideale Kulisse für das EXPLORE 2024 Event. Das dynamische Umfeld passt perfekt zur Mission der Veranstaltung: zu inspirieren, zu vernetzen und transformative Veränderungen voranzutreiben.

Die vollständige Tagesordnung und die Liste der Redner finden Sie auf der Website: https://www.plugandplaytechcenter.com/events/explore-2024/
Die Plätze für EXPLORE 2024 sind begrenzt. Sie müssen sich bewerben, um ein Ticket zu erhalten: https://pnpgermany.typeform.com/to/JJWXz4zf

Quelle Bild und Text: STARTUP AUTOBAHN powered by Plug and Play

Behalte den Kunden im Fokus

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kunveno

Kunveno eine menschenzentrierte, datenschutzkonforme Lösung, die Zusammenarbeit und Wertschätzung in den Vordergrund stellt

Stellen Sie sich und das Startup Kunveno doch kurz unseren Lesern vor!

Kunveno ist eine SaaS Plattform die Good Vibes einen festen Platz in deinem Team gibt! Im Mittelpunkt steht unser Positivity Hub – eine Art digitale Thank You Wall. Wir geben also Mitarbeitenden eine einfache Möglichkeiten, um geräteunabhängig jederzeit & an jedem Ort teamübergreifend Lob, Erfolge und letztlich all das Positive im Arbeitsalltag auszutauschen, zu bündeln und öffentlich zu machen!

Mit unserem einzigartigen Leadership Tools können die Beiträge gemeinsam im Team zelebriert werden, um das Team Bonding zu stärken! Unsere Kunden haben messbar glücklichere und leistungsfähigere Mitarbeiter. Das Ganze ist DSGO-konform und MS Teams integriert.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich selbst wollte schon immer irgendwann mal ein Unternehmen gründen. Die Idee selbst ist 2019 in der Unternehmenspraxis bei TRUMPF, Weltmarktführer bei Werkzeugmaschinen und Lasertechnik, entstanden. Dort habe ich vor ein paar Jahren einen Proof of Concept (PoC) innerhalb der Zentral-IT für ca. 250 Mitarbeiter gebaut.

Hintergrund war, dass mir in meiner Schnittstellenrolle als Account Manager für strategische Großprojekte auffiel, dass besonders in interdisziplinären Teams und bei übergreifenden Projekte kaum Raum und Kanäle existierten, um Erfolge zu feiern oder einfach mal Danke zu sagen.

Der PoC erfreute sich schnell großer Beliebtheit und stärkte nachhaltig die Kollaboration zwischen den einzelnen Teams. Nachdem dann tatsächlich über mehrere Jahre konstant Traction in einem immer größer werdenden Nutzerkreis da war, haben sich Yannick Dickel, Dennis Knotz und ich entschieden, das System zu professionalisieren und ein Startup zu gründen.

Welche Vision steckt hinter Kunveno?

Kunveno träumt von einer Arbeitswelt, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Durch die nahtlose Verknüpfung von Technologie und menschlicher Note streben wir danach, das Wesen der Wertschätzung auf ein neues Niveau zu heben. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass jede Stimme gehört wird, jede Leistung gefeiert wird und jeder Moment wertgeschätzt wird.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Reise von der ursprünglichen Idee bis zum Start von Kunveno war sowohl herausfordernd als auch aufschlussreich. Eine der größten Herausforderungen war definitiv die relativ geringe Problem Awareness und Problem Urgency – was ja durchaus gängig ist im Startupumfeld. Trotz der steigenden Relevanz von Themen wie Remote Work, den Erwartungen der Generationen XYZ und den sich verändernden Arbeitsmarktbedingungen, mussten wir feststellen, dass viele Unternehmen noch nicht vollständig darüber im Bilde sind, welchen großartigen Wert und welche Lösungsmöglichkeiten ein Tool wie unseres bieten kann. Dies hat uns dazu veranlasst, intensiv in Aufklärungsarbeit zu investieren.

Anstatt nur darauf zu warten, dass Interessenten auf uns zukommen, haben wir den aktiven Schritt gemacht, um sie direkt anzusprechen und die Vorteile unserer Lösung zu erläutern. Dieser proaktive Ansatz ist zwar zeitintensiv, aber er hat sich als notwendig erwiesen und als absolut zielführend.

Wer ist die Zielgruppe von Kunveno?

Die Zielgruppe unserer horizontalen Lösung bedient einen recht breiten Markt zukunftsorientierter Unternehmen mit 50+ Mitarbeitenden, die die Notwendigkeit personalisierter, menschlicher Kommunikation in Zeiten von Remote Work und kultureller Vielfalt erkennen. Wir richten uns an HR- und Kommunikationsteams, Führungskräfte sowie Manager, die ihre Kommunikationsstrategien modernisieren und an die Bedürfnisse der jüngeren Generationen anpassen möchten.

Wie funktioniert Kunveno? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Kunveno kann ganz einfach im Browser aufgerufen werden oder auch in MS Teams integrieren. Dort kann ich digitale Kudo Karten an Einzelpersonen oder auch ganze Teams versenden. Das ganze baut auf ein Praise in Public Modell, d.h. die Karten sind danach auf einer digitalen Dankeswand für jeden im Unternehmen gemeinsam einsehbar.

Kunveno zeichnet im Gegensatz zu anderen Lösungen durch drei Kernmerkmale aus:

Geo-Cultural Fit: Unsere Wurzeln sind in Deutschland. Daher liegt uns der Datenschutz sehr am Herzen. Alle Daten werden in Deutschland gespeichert, und Kunveno ist zu 100% DSGVO-konform. Unsere Lösung entstand in enger Zusammenarbeit mit Betriebsräten sowie Experten aus den Bereichen Informationssicherheit, IT-Security und IT-Recht. Bei uns geht es nicht um Punkte oder monetäre Anreize. Wir fokussieren uns auf den Menschen, nicht allein auf seine Arbeitsleistung.

Collaboration over Community: Bei Kunveno steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht seine Produktivität oder sein Output. Es handelt sich nicht um ein kompetitives System, das Mitarbeiter gegeneinander antreten lässt. Unsere Zusammenarbeit mit Betriebsräten hat eine Plattform hervorgebracht, die auf Zusammenarbeit und Menschlichkeit setzt.

Interactive Amplifiers: Unsere Plattform bietet einzigartige Möglichkeiten, positive Botschaften gemeinschaftlich zu feiern. Durch den Präsentationsmodus können Teams regelmäßig Rückblicke halten und Erfolge teilen. Zudem besteht die Möglichkeit, Informationen live auf Bildschirmen, beispielsweise auf dem Shopfloor, zu präsentieren. Ein besonderes Highlight ist der Ad-hoc-Modus, der Echtzeitfeiern ermöglicht – egal ob im Büro, hybrid oder im Remote-Setting.

Zusammenfassend bietet Kunveno eine menschenzentrierte, datenschutzkonforme Lösung, die Zusammenarbeit und Wertschätzung in den Vordergrund stellt und einzigartige interaktive Funktionen bereithält, um Erfolge im Team zu feiern.

Kunveno, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Anspruch ist es, nicht nur innerhalb von Organisationen zu agieren, sondern eine übergreifende Plattform zu schaffen, die auch organisationsübergreifende Interaktionen ermöglicht. Hierdurch entsteht ein erweitertes Netzwerk des Austauschs und der Wertschätzung. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf die Analysemöglichkeiten unserer Plattform. Ziel ist es, dass jeder Mitarbeiter präzise Rückmeldungen darüber erhält, was andere an ihm schätzen und welche persönlichen Stärken er weiterentwickeln kann.

Dies steht ganz im Zeichen der positiven Psychologie, bei der es darum geht, das individuelle Potenzial jedes Einzelnen zu fördern und zu nutzen. Außerdem planen wir, unsere Kernfunktionen weiter auszubauen und an den gesamten Arbeitgeber-Lebenszyklus anzupassen. Dies beinhaltet spezielle Funktionen für wichtige Phasen wie das Onboarding neuer Mitarbeiter oder den Exit-Prozess, wenn jemand das Unternehmen verlässt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Behalte den Kunden im Fokus: Der Erfolg eines Unternehmens hängt direkt von der Zufriedenheit der Kunden ab. Höre ständig auf ihr Feedback, verstehe ihre Bedürfnisse und sei bereit, dein Produkt oder Dienstleistung entsprechend anzupassen. Kundenorientierung ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg.

Resilienz und Anpassungsfähigkeit: Der Weg eines Gründers ist selten linear und oft voller unerwarteter Hürden. Es ist wichtig, widerstandsfähig gegenüber Rückschlägen zu sein und sich schnell an verändernde Umstände anzupassen. Jede Herausforderung ist eine Lernmöglichkeit.

Umgebe dich mit einem starken Team: Ein Unternehmen ist nur so gut wie die Menschen, die daran arbeiten. Suche nach Mitstreitern, die deine Vision teilen, aber auch unterschiedliche Perspektiven und Fähigkeiten einbringen können. Ein vielfältiges und komplementäres Team kann die Stärken des Unternehmens multiplizieren und Schwächen minimieren.

Gründen ist eine Reise, die Mut, Durchhaltevermögen und ständiges Lernen erfordert. Aber mit der richtigen Einstellung und den richtigen Menschen an deiner Seite kann es eine der lohnendsten Erfahrungen deines Lebens sein. Und immer daran denken: Culture eats strategy for breakfast 

Wir bedanken uns bei Tim Taraba für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Ansprechpartner: Tim Taraba

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Susan Omondi: Wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen, entsteht Magie

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susan omondi

1997 kam Susan Omondi als Studentin von Kenia nach Deutschland. Sie wurde als beste ausländische Studentin geehrt und fand trotzdem zunächst keinen Job. Heute lebt sie als Unternehmerin mit ihrer Familie in Süddeutschland. In ihrem Buch “Ich, Du, Wir & Vielfalt” zeigt sie anhand ihrer eigenen Geschichte und ihrer Beobachtungen 47 Wege auf, wie ein besseres Miteinander gelingen kann. Im Interview spricht sie sich dafür aus, dass die Zugezogenen im Umgang mit den Einheimischen Geduld haben – und dass die Einheimischen im Umgang mit den Zugezogenen offen sind, aber auch keine Angst vor Fehlern haben.

herCAREER: Du sagtest einmal, Deutschland und Du, das war eine Liebe auf den zweiten Blick – was meinst Du damit?

Susan Omondi: Ich meine damit, dass in einem fremden Land vieles auf den ersten Blick nicht einladend ist. Es braucht Geduld bei uns Zugezogenen, um die Schönheit der Menschen, der Landschaft und des Systems zu sehen. Wer eine ausgeprägte „Ordnung“ und Mülltrennung nicht kennt, braucht eine Weile, um ihre Vorteile zu verstehen. Geduld braucht es auch mit Menschen, die uns gegenüber zunächst unsicher sind. Wenn wir die Hemmungen und Ängste der Menschen verstehen, dann haben wir gute Karten, Gemeinsamkeiten zu finden – und dann wird es magisch.  

herCAREER: Wenn es um Integration geht, ist “magisch” ein Wort, das in den Debatten eher selten vorkommt.

Susan Omondi: Magie kann passieren, wenn wir neugierig aufeinander sind, unabhängig davon, was unsere Vorfahren gemacht haben, und unabhängig davon, welche Ablehnungen wir als Ausländer:in oder Einheimische:r schon erlebt haben. Wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen, entsteht Magie.

herCAREER: Du bist 1997 als Studentin nach Deutschland gekommen. Heute lebst Du als Unternehmerin mit Deinem Mann und Euren drei Kindern in Süddeutschland. Wie war dieser Weg für Dich?

Susan Omondi: Die Susan, die 1997 nach Deutschland kam, kam mit viel Hoffnung und mit vielen Träumen. Ich durfte studieren und konnte mir mein Leben selbst finanzieren. Ich wollte mit meiner Leistung viel erreichen. 

herCAREER: Gegen Ende Deines Studiums hast Du den DAAD-Preis für die beste ausländische Studentin erhalten. In der Laudatio wurde von Deiner herausragenden Leistung gesprochen, aber auch erwähnt, dass Du nebenbei gearbeitet und Dein erstes Kind versorgt hast.

Susan Omondi: Ich bin immer noch überwältigt, dass Diversität damals schon geschätzt wurde. Es gab nichts mehr, das mich zurückhalten konnte, ich hatte ein Studium, eine super Leistung und ein tolles Netzwerk. Ich freute mich darauf, zu arbeiten. Aber dann kam die Ernüchterung.

herCAREER: Welche Ernüchterung?

Susan Omondi: Ich habe mehr als 100 Bewerbungen geschrieben, aber keinen Job bekommen. Sicher hatten nicht alle Absagen mit meinem „Hintergrund“ zu tun. Bei einem Vorstellungsgespräch in Konstanz sagte ein Geschäftsführer: “Frau Omondi, es passt alles. Ich würde Sie so gerne einstellen, aber unsere Kunden werden Sie nicht akzeptieren.” Ich war am Boden zerstört. Mein damaliger Freund und heutiger Mann verstand die Aussage als Deutscher selbst nicht.

herCAREER: Wie bist Du aus diesem Tief herausgekommen?

Susan Omondi: Irgendwann wurde mir klar, dass ich raus muss aus der Opferrolle und fragen: Was ist möglich? Anstatt zu beweinen, was nicht möglich war. Meine Strategie war: Ich akzeptiere mich, wie ich bin, mache mich nicht klein und überlege: Wie kann ich andere befähigen, über ihren Schatten zu springen? Ich wollte Empathie aufbringen, auch die Menschen zu verstehen, die mich ablehnten. Die Beweggründe zu verstehen, ist sehr wichtig – aus meiner Sicht ist der Grund für Ablehnung immer Angst. Wovor die Menschen Angst haben, ist jedoch unterschiedlich.

herCAREER: Wovor, glaubst du, haben die Menschen Angst?

Susan Omondi: Vielen haben Angst, dass sie etwas falsch machen, also bevorzugen sie Abstand. Ich werde oft gefragt, darf ich dies oder das noch sagen, oder ist das verletzend? Viele Menschen haben auch Angst, etwas zu verlieren – vielleicht an Status –, wenn sie alle Menschen auf Augenhöhe behandeln. Angst gibt es aber auch auf der Seite der Zugezogenen. Sie haben Angst vor Ablehnung, weil sie gehört haben, dass es Vorurteile gibt, oder weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Die Angst hemmt sie dann, offen auf Menschen zuzugehen.

herCAREER: Was sagst Du den Leuten, die Angst haben, etwas falsch zu machen im Umgang mit Menschen anderer Herkunft?

Susan Omondi: Ich sage: Es gibt erstmal keine Fehler, wenn Du interkulturelle Begegnungen suchst. Denn wir alle lernen nur durch die Interaktion miteinander. Keine:r ist perfekt und Vorurteile hat jede:r. Die Menschen anderer Herkunft haben die Aufgabe, nach drei Ablehnungserfahrungen der vierten Person trotzdem offen gegenüberzutreten, denn nur so ist ein offener Austausch möglich. Gleichzeitig müssen sie sich klarmachen: Ich bin genug und genau richtig, wie ich bin, auch wenn ich in der Minderheit bin.

herCAREER: Kannst Du es verstehen, wenn Menschen anderer Herkunft die Kraft versiegt, positiv zu bleiben? Wenn sie müde und wütend werden?

Susan Omondi: Ja, ich kann das verstehen. Was hilft ist, sich damit auseinanderzusetzen und darüber zu sprechen, nichts in sich hineinzufressen. Dann hat jemand anderes die Chance, mit Dir ins Gespräch zu kommen und vielleicht zu fragen: Zähl bitte auf, was Dir im Leben schon alles Gutes passiert ist – und so Deine Perspektive zu ändern. Wie wäre es, wenn Du verzeihst? Aber ich verstehe es total, wenn jemand zwischendurch verzweifelt ist, ich war das auch, in Kenia und in Deutschland.

herCAREER: Welchen Herausforderungen bist du in Kenia begegnet?

Susan Omondi: In Kenia habe ich eine große Familie. Meine Mutter hatte neun Mädchen und zwei Jungs, schon allein deshalb sind wir mit Ablehnung aufgewachsen. Meine Mutter wurde die „Mutter von Mädchen” genannt. Das war leider kein Kompliment. Eine andere Herausforderung: Die Erwartungen sind sehr groß, dass ich mich um meine Familie kümmere, sobald ich hier war. Dieses Dilemma hat mich 20 Jahre zerrissen und mir Energie geraubt. Nur weil wir eine Familie sind, muss ich nicht immer Geld schicken. Ich finde es toll, wie es in Deutschland gehandhabt wird, dass erstmal jede:r für sich sorgt. Ich musste erstmal lernen, meine eigenen Grenzen zu definieren.

herCAREER: Und in Deutschland?

Susan Omondi: Die Behörden sind in beiden Ländern herausfordernd. In Deutschland gibt es viel Papier, viele Formulare, viel Hin und Her. In Kenia war es zumindest damals so, als ich mein Visum beantragt habe: Ohne dass du jemanden kennst oder das nötige Kleingeld hast, um etwas zu beschleunigen, geht es wirklich sehr langsam. Da vertraue ich sehr auf das System in Deutschland. Es kann sein, dass ein:e Sachbearbeiter:in dich nicht mag, aber ansonsten sind die Hürden zumindest für alle gleich.

herCAREER: Welche Rolle spielt Humor?

Susan Omondi: Menschen mit Humor können auch über sich selbst lachen. Mit Humor nehmen wir Menschen ihre Ängste und erleichtern so Begegnungen. Mein Mann kam einmal in die Küche und sagte: “Jetzt ist es passiert! Jetzt bist du endlich richtig deutsch!” Und ich fragte ihn: “Warum?” Und er zeigte auf meine Füße. Ich trug Socken und Sandalen.

herCAREER: In Deinem Buch “Ich, Du, Wir & Vielfalt – 47 magische Wege, wie Einheimische und Nichteinheimische einander begegnen” gibst Du ganz praktische Tipps für den Alltag im Umgang miteinander.

Susan Omondi: Ja, es war mir wichtig, Geschichten und Beobachtungen aus meinem Leben zu erzählen. Denn daraus können wir lernen. Das heißt auch: Jeden Tag haben wir die Chance, diese Begegnungen zu erlauben.

herCAREER: Warum sind es eigentlich 47 Wege?

Susan Omondi: Ich verrate das Geheimnis: Ich wurde letztes Jahr 47 und das war mein Ziel. Solange ich 47 bin, will ich das Buch veröffentlichen. Das hat mich angespornt.

herCAREER: Gibt es einen Weg, der besonders wichtig und besonders wirksam ist?

Susan Omondi: Für mich persönlich ist das Weg 44, „Die Magie und die Vielfalt in dir entfesseln“: Es ist die Geschichte und damit die eigene Wahrheit, die Du Dir erzählst, die Dich befreit und neue Wege eröffnet. Erzähle, um zu verarbeiten, zu verzeihen und durch Deine Stories zu wachsen. Wir erzählen uns selbst Geschichten wie “Die Deutschen mögen uns nicht” oder “Alle Ausländer sind kriminell”. Wenn wir das immer wiederholen, wird es zu einer Art Wahrheit. Nachhaltig und effektiver ist, unsere Geschichte neu zu erzählen. Wer seine Geschichte kennt und zu seinen Werten steht, steht nicht mehr wackelig da – egal, was die Leute sagen.

Das Interview führte Julia Hägele.

Am 13. Oktober ist Susan Omondi zu Gast beim Authors-MeetUp der herCAREER Expo.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Quelle Bild und Text messe.rocks GmbH

Ralf Dümmel: Der Löwe, der für mehr als nur Investments brüllt

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ralf dümmel

Ralf Dümmel: Der Mann, der Start-ups zum Fliegen bringt

Ralf Dümmel ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten in der deutschen Start-up-Szene, nicht zuletzt dank seiner Rolle in der TV-Show „Die Höhle der Löwen„. Aber wer ist der Mann hinter dem Investor, und was treibt ihn an?

Ralf Dümmel ist weit mehr als nur ein bekanntes Gesicht aus der beliebten TV-Show „Die Höhle der Löwen„. Er ist ein Unternehmer durch und durch, dessen Einfluss weit über die Grenzen des Fernsehstudios hinausreicht. Als einer der prominentesten Investoren in der deutschen Start-up-Szene hat er sich einen Namen gemacht, der für Erfolg, Integrität und vor allem für die Förderung junger Talente steht. Doch was treibt diesen Mann an, der scheinbar alles erreicht hat? Und was können angehende Unternehmer von ihm lernen? In diesem Artikel tauchen wir tiefer in die Welt von Ralf Dümmel ein und beleuchten, was ihn zu einer der prägenden Figuren in der deutschen Wirtschaft macht.

Die Rolle der „Höhle der Löwen“

Für Dümmel ist „Die Höhle der Löwen“ mehr als nur eine Unterhaltungssendung. Es ist eine Plattform, die das Unternehmertum in Deutschland fördert und den Mut zum Gründen feiert. Er schätzt die Authentizität der Show und die Tatsache, dass es kein Drehbuch gibt. Jedes Mal, wenn er auf dem „Löwenstuhl“ sitzt, ist er gespannt darauf, welche innovative Idee als nächstes präsentiert wird. Diese Spannung und das Unvorhersehbare machen für ihn den Reiz der Sendung aus.

Der Mensch hinter dem Investor

Ralf Dümmel ist nicht nur als Investor aktiv, sondern auch als Geschäftsführer der DS Gruppe, die er maßgeblich mit aufgebaut hat. Er begann seine Karriere dort vor über 35 Jahren als Verkaufsassistent und übernahm schnell die Verantwortung für den Ein- und Verkauf. Unter seiner Führung hat sich das Unternehmen zu einem der erfolgreichsten deutschen Handelshäuser entwickelt.

Was macht ein Start-up für Dümmel interessant?

Ralf Dümmel betont immer wieder die Bedeutung von harter Arbeit und Leidenschaft für den Erfolg eines Start-ups. Er weiß, dass der Weg zum Erfolg nicht immer einfach ist und dass es Höhen und Tiefen gibt. Aber genau diese Herausforderungen machen für ihn den Reiz des Unternehmertums aus. Er ist bereit, junge Gründer auf diesem oft steinigen Weg zu begleiten und sie mit seiner Erfahrung und seinem Netzwerk zu unterstützen.

Künstliche Intelligenz und die Zukunft

Für Dümmel ist Künstliche Intelligenz (KI) ein Thema, das in der Zukunft immer relevanter wird. Obwohl die DS Gruppe sich hauptsächlich auf physische Produkte konzentriert, sieht er die Bedeutung von KI für alle Unternehmen. Chatbots und automatisierte Prozesse werden immer wichtiger, und Dümmel ist gespannt darauf, wie diese Technologien die Geschäftswelt verändern werden.

In der Summe zeigt sich, dass Ralf Dümmel weit mehr ist als nur ein TV-Gesicht oder ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er ist ein Vorbild für angehende Gründer und ein Pionier, der die deutsche Start-up-Landschaft maßgeblich mitgestaltet hat. Seine Philosophie, in Menschen und ihre Leidenschaft zu investieren, hat nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch vielen jungen Unternehmern den Weg zum Erfolg geebnet. Ob es um die Zukunft der Künstlichen Intelligenz geht oder um die schlichte, aber wirkungsvolle Idee einer „Abnehm-Tablette für Currywurst-Liebhaber“, Dümmel beweist, dass Erfolg immer dann möglich ist, wenn Leidenschaft und Know-how aufeinandertreffen. Für alle, die in der Start-up-Welt Fuß fassen wollen, sind seine Einsichten und Erfahrungen mehr als nur lehrreich – sie sind inspirierend

Ralf Dümmel Foto: RTL

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