Samstag, Juli 5, 2025
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Chrono24 globaler Online-Marktplatz für Luxusuhren

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Jennifer Bodenseh seit Juli 2022 CFO bei Chrono24 dem globale Online-Marktplatz für Luxusuhren im Interview über Herausforderungen und Ziele

Jennifer Bodenseh seit Juli 2022 CFO bei Chrono24 dem globale Online-Marktplatz für Luxusuhren im Interview über Herausforderungen und Ziele

Stellen Sie sich doch bitte kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Jennifer „Jenny“ Bodenseh. Ich bin 36 Jahre alt und lebe in der schönen Pfalz gemeinsam mit meinem Mann und meinem Sohn. Wir haben mit unseren Katzen drei weitere Mitbewohner.

Seit Juli diesen Jahres bin ich bei dem Marktplatz für Luxusuhren Chrono24 als CFO tätig.

Meine Freizeit verbringe ich mit der Familie und mit der Renovierung unseres Hauses. Wenn dann noch Zeit übrig ist, wartet im Garten auch noch etwas Arbeit, aber auch viel Vergnügen!

Welches waren für Sie die größten Herausforderungen?

Jennifer Bodenseh: Im Berufsleben war es eine große Herausforderung – besonders in der Anfangszeit meiner Karriere – mir das gewollte Gehör zu verschaffen und meine Ideen am richtigen Ort zu platzieren. Wenn man als junge Angestellte im Rechnungswesen dem Vorstandsvorsitzenden hinterherlaufen muss, um die Finanzabteilung nachhaltig zu verändern, gehört dazu schon eine große Überwindung – zunächst. Besonders in juniorigen Positionen läuft man oft gegen Hierarchie-Wände. Steter Tropfen höhlt aber den Stein – ich habe nie aufgegeben und so viele Erfolge verbuchen können.

Bei Chrono24 bin ich besonders stolz darauf, dass wir im C-Level in kürzester Zeit tiefes Vertrauen aufbauen konnten.

Was hat Sie in Ihrer Jugend am meisten geprägt?

Die berufliche Selbstständigkeit meines Vaters und das damit verbundene schwankende Einkommen unserer Familie hat mich stark geprägt und das Bedürfnis nach finanzieller Stabilität sowie einen starken Unternehmergeist ausgelöst. 

Aus dem täglichen Leben konnte ich so schlussfolgern, dass man arbeiten muss, um Geld zu verdienen – und besonders hart arbeiten, um viel Geld zu verdienen.

Was hat Sie bewogen, von init zu Chrono24 zu wechseln?

Jennifer Bodenseh: Der Wechsel zu Chrono24 war für mich ein logischer nächster Karriereschritt zu einem der spannendsten Unternehmen Deutschlands. In einer agilen Startup-Kultur, wie sie bei Chrono24 herrscht, ist das effektive Gestalten oft einfacher und dynamischer. Zudem ist die Schaffung der passenden Strukturen zu weiterem Wachstum eine meiner großen Stärken und bei Chrono24 gefragt – das Unternehmen wächst und gedeiht. In dieser Situation sind klare Wachstumsstrategien und dazu passende Prozesse nötig, und dafür werde ich sorgen.

Welche Veränderungen wird es im kommenden Jahr bei Chrono24 geben?

Es wird auf jeden Fall ein spannendes Jahr mit vielen Veränderungen und Neuerungen, auf das ich voller Vorfreude blicke. Genaueres kann und darf ich zu diesem Zeitpunkt hierzu leider nicht sagen. Im C-Level wird es auf alle Fälle noch Änderungen geben.

Wie wirken sich die steigenden Rohstoffkosten und die steigende Inflation auf das Uhrengeschäft aus?

Beides hat einen Einfluss auf den Uhrenmarkt und hat auch bereits bei dem Großteil der Hersteller in diesem Jahr zu Preisanpassungen geführt. Rolex beispielsweise hat die Preise zweimal erhöht, was den Markt aber nicht wesentlich belastet hat. Im Gegenteil – die Zielgruppe für diese Produkte kauft unter verschiedenen Gesichtspunkten, auch unter dem Aspekt des Werterhalts und Investments, und daher hat dieser Markt kaum unter den weltweiten Geschehnissen zu leiden.

Auf welchen Märkten ist Chrono24 am Aktivsten?

Chrono24 ist ein internationaler Marktplatz. Dennoch gibt es einige Märkte, die aktuell an der Spitze liegen. In den USA zum Beispiel gibt es eine wachsende Käuferschicht, die sehr aktiv auf unserer Plattform ist. Auch Asien gehört zu den sehr aktiven und wachsenden Märkten.

In Europa ist Deutschland unser Heimatmarkt und entsprechend groß, aber auch das Frankreich und Italien sind sehr aktive Märkte.

Wer ist der klassische Kunde der bei Chrono24 kauft?

Wir sprechen eine sehr breite Käuferschicht an – mehr als 40 Prozent des Umsatzes machen die Altersgruppen Gen Z und Millenials. Unsere Käufer sind an den verschiedensten Aspekten von Uhren interessiert – das Handwerk, Design und Optik, aber auch Luxusuhren als Investment zählen dazu.

Der klassische Kunde bei Chrono24 ist also nicht Mitte 50, Akademiker und Eigenheimbesitzer, sondern wir sprechen tatsächlich den Markt in seiner Gänze an.

Kaufen eher Männer oder Frauen bei Chrono24?

Aktuell stellen noch die Männer die Mehrheit der Uhrenkäufer – aber ich hoffe, in Zukunft kaufen auch mehr Frauen auf Chrono24! Interessant ist, dass Frauen aus den USA die aktivste Käufergruppe unter den Damen sind. Mehr als ein Viertel allen Umsatzes von Frauen kommen aus den USA, gefolgt von Deutschland mit 20 Prozent und Italien mit acht Prozent.

Frauen lieben übrigens Uhren von Rolex: Mehr als 50 Prozent kaufen nur diese Marke. Und Frauen sind spendabler: Frauen bezahlen durchschnittlich 4.110 Euro pro Uhr. Männer dagegen bestellen Zeitmesser für durchschnittlich 3.600 Euro bei Chrono24.

Wie wird sich das Online/eComerce Business mit Uhren weiter entwickeln?

Der Markt wird generell weiter wachsen, insbesondere der pre-owned-Bereich ist ein starker Treiber und verzeichnet größere Wachstumsraten als der Absatz der Marken direkt über Konzessionäre an die Kunden. Und das größte Detailwachstum ist im Online-Markt, was wir sehr deutlich spüren. So konnte alleine das erste Halbjahr 2022 – trotz aller weltweiten Widrigkeiten – einen enormen Zuwachs zum Vergleichszeitraum 2021 verzeichnen.

Aktuelle Studien wie der Deloitte-Report verheißen ebenso immenses Wachstum dieses Marktes im Internet.

Welche neuen Möglichkeiten werden sich in Zukunft für Käufer und potentielle Interessenten durch das Web3 und Metaverse ergeben?

In dem Bereich haben wir als Chrono24 zunächst keine Planung, wir beobachten die Entwicklung allerdings sehr genau

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?

Auf jeden Fall bei Chrono24, und nach einem erfolgreichen Börsengang des Unternehmens. Zudem mit einer strategischen Aufstellung, die dem Unternehmen weiter gesundes Wachstum ermöglicht.

Bild: Jennifer Bodenseh, Chief Financial Officer von Chrono24 / Bildrechte: Chrono24 GmbH

Wir bedanken uns bei Jennifer Bodenseh für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bleibt euch selbst treu!

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peeku erotische Literatur Frauen

PEEKU ist die digitale Plattform für usergenerierte erotische Literatur – von Frauen für Frauen

Stellen Sie sich und das Startup PEEKU doch kurz unseren Lesern vor!

Anabel: PEEKU ist die digitale Plattform für usergenerierte erotische Literatur – von Frauen für Frauen. Man kann sich sowohl als Leser*in von den authentischen Stories  inspirieren lassen und/oder selbst zur Autor*in werden und die eigenen Erlebnisse und Fantasien teilen. Gegründet wurden die Plattform 2022 von Anabel Romero und Nicole Gruber, mit dem Ziel, die weibliche Lust endlich zu enttabuisieren und all ihre Facetten sichtbar zu machen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Nicole: Wir haben uns vor sechs Jahren kennengelernt, als sich unsere beruflichen Wege gekreuzt haben. Daraus ist eine nun schon lang anhaltende Freundschaft geworden, in der wir schon immer ganz offen und ohne Scham über die Themen Sexualität und Lust sprechen konnten. Dabei ist uns immer wieder aufgefallen, dass die weibliche Sexualität schon viel zu lange aus der Sicht des Mannes erzählt wird. Für uns war klar: Das müssen wir ändern und die Geschichte der weiblichen Lust neu schreiben.

Was war bei der Gründung von PEEKU die größte Herausforderung?

Anabel: Wir sehen unsere größte Herausforderung gleichzeitig auch als eine große Stärke von uns.

Da wir keinen klassischen, betriebswirtschaftlichen Hintergrund haben, gibt es aktuell viel für uns zu lernen. Wir bringen uns dabei einige Themen selbst bei. Wir gehen dabei auch hin und wieder unkonventionelle Wege, die nicht für jeden auf den ersten Blick nachvollziehbar sind. Unser Credo dabei: Immer auf das eigene Bauchgefühl vertrauen!

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Nicole: Unbedingt! Man sollte sogar starten, denn ein perfektes Produkt wird es ohnehin nie geben. Wenn wir Eines in den letzten Monaten gelernt haben, dann, dass sich ein Produkt immer im Flow befindet und sich ständig ändern und weiterentwickeln wird – ganz egal, in welcher Phase man sich befindet. Je früher man damit rausgeht, desto schneller kann man sich auch Feedback einholen. Das wiederum ist essenziell, um die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe in die Optimierung des Produktes einfließen zu lassen.

Welche Vision steckt hinter PEEKU?

Anabel: Mit PEEKU möchten wir die Geschichte der weiblichen Lust neu schreiben – aus der Sicht der Frauen! Wir vermitteln ein realistisches Bild der weiblichen Lust und möchten jede Frau dabei unterstützen ihr sexuelles Selbstbild zu stärken und ihre Lust selbstbestimmt zu erforschen und/oder auszuleben.

Wer ist die Zielgruppe von PEEKU?

Nicole: Mit unserer Plattform sprechen wir Frauen an, die mit dem aktuellen erotischen Content im Internet nicht zufrieden und auf der Suche nach alternativen Angeboten sind. Unser Ziel ist es dabei einen realistischen Blick auf die weibliche Lust zu ermöglichen und jeder Nutzer*in einen sicheren Raum zu bieten, in dem sie ihre Fantasie erleben und erforschen kann. PEEKU ist aber generell für die Menschen da, die sich von erotischer Literatur inspirieren lassen möchten, ihre Sexualität gerne erforschen, ihre Fantasien mit anderen teilen und mit überholten Klischees und Stereotypen brechen wollen. 

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Anabel: Erotische Literatur boomt! Die meisten bestehenden Plattformen, die erotische Literatur anbieten, sind allerdings kein Ort, an dem man sich als Frau wohlfühlt. Die Seiten sind überladen mit obszönen Werbeanzeigen, die Stories beinhalten teilweise illegalen Content oder die Nutzer*innen verhalten sich unangebracht und geben einem als Leser*in oder Autor*in ein unangenehmes Gefühl. Mit PEEKU möchten wir einen modernen und ästhetischen Raum schaffen, indem die Bedürfnisse, Fantasien und Wünsche der weiblichen Lust sichtbar gemacht werden und einen Platz finden – fernab von jeglichem Schmuddelimage.

PEEKU, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Nicole: Wir möchten die Nummer eins Plattform für usergenerierte erotische Literatur weltweit werden. Wir möchten uns von Anfang an international ausrichten, da die weibliche Lust ein global relevantes Thema ist. In 5 Jahren möchten wir daher bereits international expandiert haben. Wenn man über erotischer Literatur spricht, soll einem als erstes PEEKU in den Kopf kommen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Hört immer auf euer Bauchgefühl.

Sprecht so früh wie möglich mit so vielen Menschen wie möglich über eure Idee.

Bleibt euch selbst treu!

Wir bedanken uns bei Anabel Romero und Nicole Gruber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Tauscht euch gerade zu Beginn viel mit anderen Gründer:innen aus

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edusiia digitale Netzwerk Bildung
@ Aris Fotografie / edusiia GmbH

edusiia digitale Netzwerk für Bildung verbindet Menschen und Organisationen aus allen Bildungsbereichen

Stellen Sie sich und das Startup edusiia doch kurz unseren Lesern vor!

edusiia ist das digitale Netzwerk für Bildung. Wir bringen dort Menschen und Organisationen aus dem gesamten Bildungsbereich zusammen und bieten ihnen eine dauerhafte Plattform, um Bildung gemeinsam besser zu machen. Engagierte Personen aus der Bildung können sich bei edusiia in virtuellen Räumen zu konkreten Projekten austauschen, gezielt nach Bildungsthemen und -veranstaltungen suchen und sich mit spannenden Akteur:innen aus dem Bildungsbereich vernetzen.

Bildungsorganisationen können eigene Diskussionsräume anlegen und moderieren, auf eigene Termine, Veranstaltungen und Angebote hinweisen und neue Mitglieder, Kund:innen sowie Mitarbeitende in der Community finden. edusiia ist komplett in Deutschland gehostet, legt die DSGVO besonders streng aus und wird von der Investitionsbank Berlin gefördert.

Die Gründer:innen von edusiia sind Anna und Niki Papadopoulos und Georg Babing – wir kennen uns seit unserer gemeinsamen Schulzeit, sind eng befreundet und teilen dieselben Werte und Vorstellungen einer digitalen, kreativen Bildungslandschaft, die interdisziplinär und interkulturell zusammenarbeitet und den Spaß am Lernen für alle fördert. Wir bringen die Expertise für Start-ups, Bildung und Communities mit, um edusiia erfolgreich zu machen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Der erste Grund: In Deutschland gibt es zwar zahlreiche großartige Bildungsinitiativen und -ansätze, aber oft bleiben diese Projekte nur einem kleinen Kreis bekannt. Viele Menschen und Organisationen arbeiten im Bildungsbereich bisher isoliert voneinander, echter Dialog findet meist nur punktuell bei Veranstaltungen statt – und interdisziplinäre Diskussionen sind eine absolute Seltenheit. Mit edusiia wollen wir Brücken zwischen den Akteur:innen bauen, die im Bildungsbereich aktiv sind und ihnen einen konstruktiven Austausch ermöglichen.

Der zweite Grund ist ganz persönlich: Wir drei Gründer:innen brennen für gute Bildung und wollen, dass sich hier etwas zum Positiven wandelt! Im Team bringen wir verschiedene Blickwinkel auf Bildung zusammen: Anna ist Innovationsbegleiterin und dreifache Mutter, Niki ist ausgebildete Logopädin und Georg lehrt an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

Welche Vision steckt hinter edusiia?

Wir wollen langfristig erreichen, dass edusiia die zentrale digitale Anlaufstelle für alle Bildungsakteur:innen wird und einen echten Beitrag dazu leistet, Bildung besser zu machen – zunächst in Deutschland, später darüber hinaus!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben 2020 mit der Planung zu edusiia begonnen und sind damit direkt in die Pandemie gerutscht. Das war natürlich für uns wie für alle anderen eine Ausnahmesituation, wir haben es aber stets geschafft, über Videokonferenzen und andere Tools weiter an unserem Konzept zu arbeiten. Zunächst haben wir dann mit einem Prototypen unsere Vermutungen getestet, zahlreiche Gespräche mit Menschen und Organisationen aus dem Bildungsbereich geführt und uns um einen funktionierenden Business Plan gekümmert. 2021 folgte die Gründung unserer GmbH, im Oktober 2022 konnten wir endlich mit unserem komplett selbst entwickelten Netzwerk offiziell starten.

Da wir alle drei parallel noch andere Jobs hatten, war für uns vor allem das Zeitmanagement eine große Herausforderung – wann können wir wie viel Zeit in edusiia stecken, wie kriegen wir alles unter einen Hut? Das zweite knifflige Thema war und ist die Finanzierung unseres Unternehmens. Wir haben viel aus eigener Kraft gestemmt und vor ein paar Monaten erfreulicherweise eine Förderung durch die Investitionsbank Berlin bekommen, die unser Konzept eingehend geprüft hat. Wir sind zuversichtlich, dass wir edusiia in den nächsten Monaten über Premium-Mitgliedschaften und strategische Partnerschaften auf immer stabilere Füße stellen können.

Wer ist die Zielgruppe von edusiia?

Wir haben zwei Hauptzielgruppen: Die erste große Gruppe sind Bildungsorganisationen – also Kitas, Schulen und Universitäten, aber auch Stiftungen, Verlage, Fortbildungsbetriebe, EdTech-Start-ups, Verbände und weitere Institutionen mit Bildungsbezug. Die zweite große Gruppe: Personen mit Bildungsbezug, die in diesem Feld mit Begeisterung lehren, forschen und arbeiten – wir nennen sie Bildungsenthusiast:innen. Uns war es von Anfang an wichtig, unser Netzwerk interdisziplinär anzulegen: Der Austausch zwischen Bildungsgruppen mit unterschiedlichsten Erfahrungen, Inspirationen und Ideen macht unsere Community zu etwas ganz Besonderem und hilft unseren Mitgliedern dabei, ganz neue Kontakte zu knüpfen und mehr Wirkung zu entfalten.

Wie funktioniert edusiia? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

edusiia funktioniert im Kern wie ein soziales Netzwerk, unsere Mitglieder können also sehr leicht Beiträge teilen, miteinander in Kontakt treten und gezielt nach Themen, Bildungsakteur:innen und -angeboten suchen. Mitmachen ist grundsätzlich für alle kostenlos, Bildungsorganisationen können mit einem kostenpflichtigen Premium-Profil zusätzliche Funktionen nutzen.

Wir sehen vor allem vier Punkte, die edusiia besonders machen. Erstens: Der Fokus auf Bildung. Unser digitales Netzwerk ist komplett auf Bildungsakteur:innen und deren Bedürfnisse zugeschnitten. Zweitens: edusiia ist die erste Plattform, die Akteur:innen, Themen und Probleme der deutschen Bildungslandschaft in Echtzeit erfasst. Drittens: edusiia ist eine in Deutschland gehostete Plattform, die Datenschutz besonders ernst nimmt und die DSGVO streng auslegt. Viertens: Wir ermöglichen Vernetzung sowie produktive Zusammenarbeit und unterstützen die Community bei Bedarf aktiv durch gutes Community Management.

edusiia, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wollen wir in Deutschland eine feste Anlaufstelle für Bildungsakteur:innen sein, aber auch international Fuß fassen – das Potenzial unseres Netzwerks wird noch einmal deutlich größer, sobald wir Mitglieder aus weiteren Ländern für unsere Community gewinnen und es damit ermöglichen, gelungene Bildungsideen über Ländergrenzen hinweg auszutauschen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tauscht euch gerade zu Beginn viel mit anderen Gründer:innen aus. Sein eigenes Start-up zu gründen, ist ein großartiges Abenteuer und bringt viel Spaß – aber es gibt auch zahlreiche Dinge, die ihr am Anfang vermutlich so nicht auf dem Schirm habt. Je mehr ihr mit Leuten sprecht, die diese Reise schon hinter sich haben, desto mehr werdet ihr für euren eigenen Weg mitnehmen können.

Prüft Unterstützungsangebote. Es ist ein bisschen mühsam, sich durch die zahlreichen Programme und Angebote zu klicken, die es für Gründer:innen gibt – aber es kann sich lohnen! Ausgehend von eurem Konzept und eurer Branche solltet ihr unbedingt Zeit darauf verwenden, nach Förderungen, Coachings etc. zu suchen. Es gibt jede Menge davon und ihr riskiert mit Bewerbungen darauf nicht mehr, als Absagen zu kassieren.

Lasst Kritik zu. Die Gefahr beim Gründen ist, dass man nur auf die positiven und bestärkenden Stimmen um sich herum hört, aber eventuelle Kritik ausblendet. Die ist aber wichtig, um sein eigenes Konzept zu testen, zu hinterfragen und anzupassen! Keine Idee ist perfekt und man sollte offen genug dafür sein, ehrlich darüber mit anderen zu diskutieren.

@ Aris Fotografie / edusiia GmbH

von links nach rechts Niki Papadopoulos, Anna Papadopoulos, Georg Babing

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: edusiia

Kontakt:

edusiia GmbH
c/o Factory
Rheinsberger Str. 76/77
D-10115 Berlin

https://edusiia.com/
hallo@edusiia.com

Ansprechpartner: Anna Papadopoulos, Georg Babing, Nike Papadopoulos

Social Media:
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Instagram

Seid mutig und priorisiert, wo ihr eure Zeit investieren möchtet

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Pacifico team bild

Pacifico entwickelt Wind- und Solarparks, Batteriespeicheranlagen sowie Erzeugungskapazitäten für grünen Wasserstoff

Stellen Sie sich und das Startup Pacifico Energy Partners doch kurz unseren Lesern vor:

Das Unternehmen gründete ich 2016 zusammen mit Fabian Herberg. Wir lernten uns bei McKinsey kennen, wo wir zusammengerechnet ca. 15 Jahre lang als Berater für große Energieversorger tätig waren. Bevor ich zu McKinsey ging, habe ich am Massachusetts Institute of Technology (MIT) Energieökonomie studiert. Fabian studierte zuerst Physik an der Humboldt Universität in Berlin, schloss hier mit einem Diplom ab und hat anschließend einen Master in VWL in Cambridge abgeschlossen. 

Mit Pacifico Energy Partners oder kurz “Pacifico” sind wir im Bereich der erneuerbaren Energien tätig. Wir entwickeln v.a. Wind- und Solarparks, unterstützen Kommunen und Landeigentümer bei der Entwicklung ihrer Flächen und kümmern uns um das Repowering bestehender Anlagen. Nach der Entwicklung von baureifen Anlagen veräußern wir diese an passende Eigentümer und unterstützen weiterhin sowohl beim Bau, der Finanzierung und dem Stromverkauf, also auch bei der Betriebsführung über die gesamte Lebensdauer der Anlagen. Nicht zuletzt haben wir auch noch die ersten Projekte im Batterie- und Wasserstoffbereich gestartet – kurzum: Wir sind ein Allrounder der Energiewende.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Im Laufe der Jahre fiel mir immer wieder auf, dass bei den großen Playern der Energiewirtschaft einige Dinge nicht schnell genug vorangehen. Insbesondere wenn man sich die aktuellen Herausforderungen der Energiewende vor Augen führt. Hier lautet ja die Frage: Was brauchen wir, um unsere Klimaziele zu erreichen? Ich würde sagen, das sind im Kern drei Dinge:

Erstens sind das passgenaue Lösungen. Hier spielt Dezentralität eine große Rolle. Das heißt, die Energieversorgung von morgen kann nicht allein über große Kraftwerke sichergestellt werden. Die großen Energieversorger haben aber über Jahrzehnte genau das gemacht, nämlich große, grundlastfähige Kraftwerke gebaut. Für die Transformation unseres Energiesystem nehmen aber eben kleinere und dezentrale Projekte eine immer wichtigere Rolle ein. Und genau das können wir besser leisten, weil wir alles in allem wesentlich agiler sind.

Zweitens sind das schlichtweg neue Anlagen zur Erzeugung nachhaltiger Energie. Die Zielsetzungen der Politik sind ja recht ambitioniert, aber die Anzahl an neuen Entwicklungsprojekten passt noch nicht dazu. Es kommt nicht von irgendwo, dass regelmäßig die öffentlichen Ausschreibungen neuer Windparks unterzeichnet sind. Das Problem: Die Entwicklung von neuen Projekten im Bereich der Erneuerbaren ist immer mit Risiken verbunden. . Aufgrund dieser Risiken lassen sich Projekte langsamer realisieren, werden kleiner oder bleiben gar ganz auf der Strecke. Das ist problematisch, denn: Ohne Entwicklung kein Grünstrom. 

Drittens braucht es das nötige Know-how. Die Entwicklung und der Bau von Wind- und Solarparks ist eine komplexe Angelegenheit, durch unsere Spezialisierung auf die Projektentwicklung kennen wir uns mit den Optimierungsmöglichkeiten aus und können immer die richtigen Lösungen anbieten. Dies beinhaltet nicht nur die technisch optimale Lösung, sondern auch Möglichkeiten, die Interessen von Kommunen und Landeigentümern z.B. in Bezug auf Beteiligungsoptionen passgenau zu gestalten.

Welche Vision steckt hinter Pacifico?

Uns geht es darum, der Energiewende den nötigen Rückenwind zu geben. Dabei denken wir ganzheitlich und betreuen Anlagen deshalb von der Projektidee, über die Projektentwicklung bis zum Ende der Betriebslaufzeit als Betriebsführer. Somit sind wir als Projektpartner für Kommunen oder Landeigentümer langfristige Partner und unterstützen so auch dabei, die Akzeptanz von erneuerbaren Energien langfristig zu steigern. 

Neben dem weiteren Ausbau der Kapazitäten zur Erzeugung von grünem Strom sind wir außerdem gerade dabei, unsere Entwicklertätigkeit auf die zukunftsweisenden Technologien Wasserstoff und Batteriespeicher auszudehnen. Grüner Wasserstoff ist elementar für die Dekarbonisierung energieintensiver Industrien, des Schwerlastbereichs oder des Flugverkehrs und Batteriespeicher brauchen wir, um die Volatilität der Erneuerbaren abzufangen und unser Stromnetz zu stabilisieren. Insbesondere dann, wenn immer mehr Kohle- und Atomkraftwerke abgeschaltet werden. 

Letztlich treiben wir die Internationalisierung von Pacifico weiter voran. Die Energiewende ist ein globales Projekt und kann nur über Ländergrenzen hinweg geschafft werden. Derzeit sind wir mit Deutschland, Italien, Polen, den Niederlanden und Spanien in 5 europäischen Märkten aktiv und hoffen, bald weitere Märkte zu erschließen.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Inhaltlich waren Fabian und ich durch unsere Vorkenntnisse und Erfahrungen von Anfang an gut für unsere Tätigkeiten gerüstet. Unternehmensaufbau ist allerdings die zweite Disziplin, die man als Gründer beherrschen muss. Teilweise fanden wir es schwierig, bei einem schnell wachsenden Unternehmen die notwendigen Strukturen zu schaffen, um eine hohe Wachstumsgeschwindigkeit auch nachhaltig beizubehalten. Mittlerweile sind wir allerdings sehr stolz auf unser Team, unsere Unternehmenskultur und auf Pacifico als Ganzes. 

Wir hatten schon mit Gründung die Weichen für eine solide Finanzierung gestellt, da wir von Anfang an mit Alexander Samwer (mittlerweile Pelion Green Future) als Ankerinvestoren zusammengearbeitet haben. Dies ist insbesondere für das Kapital für die Entwicklung neuer Projekte wichtig. Da wir sehr schnell aus eigenen Cashflows unsere Mitarbeiter und unser Wachstum finanzieren konnten, waren wir anders als andere Start-ups nicht auf unzählige Finanzierungsrunden angewiesen. Allerdings suchen wir stetig nach neuen Finanzpartnern für die Finanzierung und Umsetzung von neuen Projektportfolios.

Wer ist die Zielgruppe der Pacifico?

Das ist sehr vielseitig: Bei der Projektentwicklung sind das Landeigentümer, Kommunen, kleinere Projektentwickler und im Endeffekt alle Akteure, die einen starken und erfahrenen Partner wie Pacifico suchen. Auf der Finanzseite sind es Partner, die Interesse haben, Geld in Projektportfolios in der Entwicklungsphase zu investieren und diese gemeinsam mit uns bis zur Baureife oder zur schlüsselfertigen Anlage zu bringen.

Wie funktioniert Pacifico? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Damit Deutschland bis 2045 und die EU bis 2050 klimaneutral wird, braucht es noch deutlich mehr Wind- und Solarparks, Batteriespeicheranlagen sowie Erzeugungskapazitäten für grünen Wasserstoff. Um das zu erreichen, kombinieren wir Know-how, Agilität und Finanzstärke. Mit unserem Know-how bezüglich der Regulatorik, der Finanzierung, Netzanschlüssen & Co. beschleunigen wir die Projektentwicklung und damit die Energiewende. Zweitens unsere Unternehmenskultur: Wie gesagt kommen Fabian und ich aus der Unternehmensberatung und kennen die Dynamiken und Prozesse der großen Energieversorger. Das kombinieren wir mit dem unternehmerischen Denken eines Start-ups. Unser Team besteht aus vielen jungen klugen Köpfen, die die Energiewirtschaft neu denken wollen und können. Letztlich sorgt unsere stabile Finanzierung dafür, dass wir auch das nötige Kapital zur Umsetzung größerer Projektportfolios haben.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Zunächst wollen wir mehr Projekte entwickeln, begleiten und betreuen. Das klingt zwar etwas langweilig, aber es geht zunächst um geradliniges Wachstum. Unser Ziel ist, dass unsere Anlagen bis 2025 eine Millionen Menschen mit grünem Strom versorgen. 

Zweitens wollen wir die Schlüsseltechnologien Batteriespeichersysteme und grünen Wasserstoff in die Fläche bringen. Beides steckt sowohl in Deutschland als auch in Europa noch in den Kinderschuhen und bietet enorm viel Entwicklungspotential.

Letztlich wollen wir Pacifico weiter als Firma wachsen lassen, unsere Unternehmenskultur aufrechterhalten und weiter ausbauen. Es macht uns wahnsinnig viel Spaß, mit unserem Team zu arbeiten –  diese Dynamik wollen wir bewahren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1.  Seid mutig und priorisiert, wo ihr eure Zeit investieren möchtet. Es gibt links und rechts immer wieder viele Opportunitäten, die wenig mit der eigentlich Kernidee des Unternehmens zu tun haben, aber kurzfristig attraktiv erscheinen. Ein gewisser Opportunismus mag sinnvoll sein, aber letztlich ergibt es mehr Sinn, sich auf die wirklich wichtigen Themen zu konzentrieren und auch mal eine Opportunität liegen zu lassen. 

2. Habt Spaß an der Reise und probiert euch vor allem in der meist schwierigen Anfangsphase auf eure Stärken zu besinnen. Für die ersten erfolgreichen Schritte muss nicht immer alles perfekt sein. Deshalb sollte man sich zunächst auf seine Stärken konzentrieren und diese ausspielen.

3. Baut ein starkes Team auf, das eure Fähigkeiten ergänzt. Eines der wichtigsten Kriterien für Erfolg ist, tolle Leute mit komplementären Fähigkeiten um sich zu haben und diese zu einem Team zusammenzuschweißen. Ich bin fest überzeugt, dass jeder erfolgreiche Gründer nur so gut ist wie sein Team. 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Oftmals steht vor dem WIE das WANN

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RWInnoTec ist Teil des SpinLab - The HHL Accelerator

Das Startup RWInnoTec ist Teil des SpinLab – The HHL Accelerator: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Wir, die RWInnoTec GmbH, entwickeln und vertreiben Maschinen auf Basis der Radiowellen- Technologie zur Erwärmung verschiedenster Materialien. Der derzeitige Fokus liegt auf einer umweltfreundlichen, nachhaltigen und kostengünstigen Straßensanierung, von der auch die Gesellschaft, etwa in Form von verringerten Stauzeiten und weniger Straßenschäden, profitiert. So können mit der Technologie perspektivisch etwa Heißasphalt zu jeder Jahres- und Tageszeit direkt auf der Baustellte zur Schlaglochsanierung bereitgestellt, rissiger Asphalt wieder ausgeheilt oder allzu kaputte Straßenbeläge heiß aufgenommen und direkt vor Ort als Heißasphalt wiederverwendet werden. Später sollen weitere Themenfelder wie die schnelle Bauwerksanierung oder der chemikalienfreie thermische Holzschutz in das Portfolio aufgenommen werden.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir als Team haben an dem Thema schon seit vielen Jahren am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ sowie an der Hochschule für Technologie, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) erfolgreich gearbeitet und geforscht. Neben dem großen Potential ist uns jedoch auch bewusst geworden, dass es kein Unternehmen gibt, welches das Knowhow für eine Markteinführung der Produkte besitzt und diese für interessierte Nutzer bereitstellen kann. Da lag der Schritt, es selbst in die Hand zu nehmen, nahe, zumal wir schon seit einiger Zeit mit potentiellen Anwendern in Forschungs- und Entwicklungsprojekten und in dem Innovationsnetzwerk RWTec zusammenarbeiteten. 

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Wir arbeiten als Team schon viele Jahre erfolgreich auf dem Gebiet der Forschung zusammen. Hierfür ist neben dem dabei aufgebauten Vertrauen wahrscheinlich unsere Interdisziplinarität ein Grund. Durch sie haben wir schon vor langer Zeit gelernt, dass verschiedene Perspektiven auf ein Problem eher eine Bereicherung darstellen als eine Last. Als die Idee einer Ausgründung reifte, merkten wir schnell, dass wir hierfür noch eine kaufmännische Perspektive benötigten, die wir glücklicherweise in Person meiner Schwester gefunden haben.  

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Ich glaube, wie bei vielen Startups gibt es DEN normalen Arbeitstag nicht. Im Prinzip ist es ein ständiger Spagat zwischen dem Betreten von Neuland, dem Abarbeiten von notwendigen Aufgaben und dem Löschen von plötzlich auftretenden Problembrandherden. Begleitet wird dies von einem überaus dynamischen Terminkalender und dem stetigen Blick auf die Notwendigkeit der nächsten anstehenden Finanzierung des Ganzen. Ein ganz normaler Arbeitstag also, der einem aber genauso Raum für viele spannende Begegnungen und Gespräche gibt, sowie die Möglichkeit, alles in einem eigenen Rhythmus zu erledigen. 

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Das ist schwer, da es ja nicht DAS andere Unternehmen gibt. Ich denke, jeden einzelnen Puzzlestein unseres Unternehmens gibt es auch irgendwo anders, aber die Kombination all dieser ist bei uns einzigartig. 

Wer ist eure Zielgruppe?

Ausgehend von unseren Wurzeln sind die Menschen unsere Zielgruppe, die in einer lebenswerten Umwelt fair miteinander zusammenleben wollen. Bei unserem ersten Fokus-Produkt, der Straßensanierung, stellen demnach die Städte und Gemeinden unsere erste Zielgruppe dar, da wir hier mit ihnen am wirksamsten dieses Ziel verfolgen können. In anderen Bereichen arbeiten wir bevorzugt mit Unternehmen zusammen, wobei die Basis und die grundsätzlichen Motive ebenfalls passen müssen. 

Warum habt ihr euch für SpinLab – The HHL Accelerator beworben?

Eine gute Idee zu haben und zu wissen, wie man sie technisch umsetzt, ist noch kein Garant dafür, das entsprechende Produkt auch in den Markt bringen zu können. Der Weg vom Wissenschaftler zum Unternehmer ist quasi eine Lehre, die man durchlaufen muss, wobei das SpinLab in unseren Augen eine der besten Meisterwerkstätten hierfür ist.

Wie werdet ihr unterstützt?

Im Prinzip kann man die Unterstützung vielleicht mit dem bekannten Slogan „Hilfe zur Selbsthilfe“ umschreiben. Wir erhalten verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise eine Infrastruktur, Wissen, ein beachtliches Netzwerk und nicht zuletzt ein ehrliches und fundiertes Feedback. Alles halt, was zu einer Lehre dazugehört. 

Wo möchtet ihr am Ende des SpinLab – The HHL Accelerator stehen?

Wörtlich genommen hoffen wir dann in unserer eigenen Produktionshalle zu stehen. Darüber hinaus besteht das wichtigste Ziel der nächsten sechs Monate in der Absicherung der weiteren Finanzierung. Daneben wollen wir aber auch einen großen Schritt in Richtung Markteinführung unseres ersten Produktes gehen und erste signifikante Umsätze generieren. 

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

In fünf Jahren soll ganz klar die wirtschaftliche Konsolidierung der Firma abgeschlossen sein. Neben dem dann anstehenden Tagesgeschäft wollen wir auch weiterhin sowohl unsere Visionen in der Straßensanierung als auch Schritt für Schritt die anderen Themengebiete angehen, um die Welt für alle Stück für Stück lebenswerter zu gestallten. 

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Eine schwierige Frage, da Tipps erfahrungsgemäß immer zu einer konkreten Situation passen sollten. Aber vielleicht ist diese Erkenntnis ja der erste Tipp, den ich geben kann. Eine weitere allgemeine Erfahrung, die mir immer wieder hilft, ist die, dass oftmals vor dem WIE das WANN steht. Der dritte Tipp ist schließlich ein großes Dankeschön an mein Team, welches die Basis unseres Startups bildet und ohne das alles nicht funktionieren würde. 

Fotograf Eric Kemnitz

Wir bedanken uns bei  Dr. Markus Kraus für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die ticken doch nicht ganz richtig!

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generationen

(Arbeits-)Kampf der Generationen und wie er gelöst werden könnte

Der demografische Wandel und der lang angekündigte Fachkräftemangel schlägt nun in der Arbeitswelt auf und entfacht einen teils heftigen Streit über Arbeitsmoral, Einstellungen und sogar über Werteverfall oder Wertewandel. Personen in den aktuellen Top-Entscheidungspositionen entstammen in vielen Organisationen aus der Baby Boomer Generation, diese trifft nun völlig irritiert auf eine Generation Z, die schon in den Vorstellungsgesprächen neuartige Erwartungen formuliert.

Jede Generation ist verschieden, und dass die vorhergehende Generation die nachfolgende eher despektierlich und anders wahrnimmt, ist nichts Neues. Die Generationen sind genetisch nicht anders, sondern schlichtweg stets das Ergebnis der Rahmenbedingungen und den Prägungen der Vorgeneration. Außerdem muss festgehalten werden, dass jeder Mensch anders ist und es immer Ausnahmen gibt. Die Kategorisierung in Generationsgruppen ist nicht die beste Lösung, da sie nur einen noch größeren Graben schafft. Allerdings gibt es klare Unterschiede zwischen den Altersgruppen und diese scheinen so groß wie noch nie zu sein.

Den Babyboomern wurde klar gemacht, dass sie nicht die einzigen sind und sich extrem anstrengen müssen, damit sie, aufgrund der hohen Nachfrage einen guten Job bekommen können. Diese Generation war stets im Verdrängungswettbewerb und Erfolg stellte sich durch harte und lange Arbeitsbereitschaft ein. Mit diesem Erfolgsrezept empfangen nun die Babyboomer die potentiellen Arbeitnehmer der Generation Z. Diese hat jedoch andere Rahmenbedingungen und dreht nun den Spieß im Bewerbungsverfahren um, denn die Firmen müssen sich jetzt bei ihnen bewerben.

Wo liegen die Standpunkte und worauf fußen die Perspektiven, die diese Generationen haben – aber vor allem auch – wie lässt sich eine produktive und wertvolle Situation für beide Seiten erreichen?

Lassen wir zunächst zwei Briefe die Perspektiven erzählen.

Sehr geehrte Boomer,

Wir sind Ihnen sehr dankbar dafür, was Ihre Generation an Wohlstand geschaffen hat. Die Welt hat sich allerdings verändert und es scheint so, als wären Sie und die gesamte Arbeitswelt überfordert. Die Gen Z kommt und alle rufen nach Hilfe.

Das Klischee besagt: Wir sind nicht kritikfähig, faul, haben zu idealisierte Vorstellungen, sind nicht belastbar, denken zu realitätsfern und wollen selbstverständlich eigentlich nur alle berühmt werden und sind handysüchtig. Ein solches Bild ist in erster Linie natürlich nicht die optimalste Startposition und auch wenn einige von diesen Punkten aus der Sicht der älteren Generation stimmen mögen, hier ein kleiner Perspektivwechsel.

Wir sind die erste Generation die „ganz normal“ analog aufgewachsen ist und doch seit der Pubertät eine Welt ohne Internet und Social Media nicht kennt. Von den negativen Auswirkungen dieser Entwicklung abgesehen, bietet das Internet nicht nur spaßige Apps sondern eben auch die Möglichkeit sich unbegrenzt Wissen anzueignen. Obwohl wir also noch so jung und so ahnungslos zu sein scheinen, sind wir trotzdem die bestgebildetste Generation junger Leute, simpel erklärt deswegen, weil wir diese Möglichkeiten haben. 

Damit möchte ich darauf hinweisen, dass wir uns mit diversen Themen auseinandersetzen, Quellen leicht hinterfragen können und viele Meinungen, Artikel und Berichte problemlos zur Hand haben. Wir hinterfragen. So hinterfragen wir beispielsweise die Arbeitsmoral, die manchen von ihnen so wichtig erscheinen mag. Wer fleißig ist, kann was erreichen. Arbeit macht glücklich. Nun leider scheint das nicht ganz der Fall zu sein und wie die vielen Beispiele von Burn Outs aufzeigen, da geht etwas nicht ganz auf. Wir haben den Eindruck, dass Sie leben um zu arbeiten. Wir möchten leben. Dass Arbeit hierfür eine tragende Rolle spielt ist uns natürlich auch bewusst, uns geht es hierbei darum aufzuzeigen, dass wir nicht Nicht arbeiten wollen. 

Wir möchten uns lediglich nicht so fühlen, als hätten wir unsere wertvolle Lebenszeit vor lauter Arbeit verschwendet. In einem kürzlich besuchtem Seminar hat ein Arzt schockiert davon berichtet, wie eine junge Ärztin, die in seiner Klinik begonnen hat zu arbeiten, darum gebeten, den Mittwochnachmittag immer frei zu bekommen, da dort ihr Töpferkurs stattfindet. Sie mögen darüber nun auch schmunzeln, aber was ist so schlimm daran, dass diese Person sich einfach dazu entscheidet, für die Dinge, die ihr Spaß machen und sie erfüllen, auch Raum zu schaffen? 

Warum soll es denn so viel besser sein, jede Woche durchzuarbeiten, nie Zeit für Freunde, Familie, Hobbies und erfüllende Aktivitäten zu haben, nur damit man eben fleißig war? Glücklicher wird man davon nicht, das haben wir nach jahrelangem Zuschauen unserer Eltern-Generation gelernt und möchten diesen, wie wir es sehen, persönlichen Fehler keinesfalls wiederholen. 

Es scheint gerade für Boomer eine Untugend zu sein, glücklich sein zu wollen. Spaß bei der Arbeit haben und diese gerne und mit Überzeugung durchführen wollen, was ist nur in uns gefahren? Sind wir deshalb faul oder achten wir einfach mehr auf unser Wohlbefinden, auf ein erfüllendes Leben und überlegen uns lieber andere, effektivere Formen und Arten von Arbeit?  Wenn wir neue, progressive Vorschläge bringen, die die gesamte Arbeitswelt langfristig verändern könnten, sind diese „zu realitätsfern“, „das funktioniert doch in der Praxis gar nicht“ und „Ihr werdet schon noch auf den Boden der Tatsachen kommen“. Aber wieso nicht etwas mehr Mut zur Veränderung? Ob das alles so aufgeht, wird man früher oder später sehen, dann kann man notfalls immer noch auf die alte, bewerte Art und Weise zurückgreifen.

Nun zu dem Vorwurf der Nichtbelastbarkeit. Die Gesellschaft vermittelt uns vor allem eines: Druck. Mit 57% gilt der gefühlte Leistungsdruck als besonders prägend für die Gen Z. Wir legen extrem viel Wert auf die Meinung anderer und vergleichen uns, wenn auch unterbewusst, ständig. Anders als die Generationen vor uns, gibt es hierfür auch genügend Möglichkeiten. Nicht nur in der Schule oder im Alltag mit Bekannten, nein. Vergleichen können wir uns bequem aus der Hosentasche und dann gleich mit Menschen aus der ganzen Welt. Der hat die coolsten Freunde, die sind schon wieder im Urlaub, sie ist auf den coolsten Partys usw. 

Wir vergleichen alles, von der Kleidung über Beziehungen, das Aussehen, bis hin zur eigenen Freizeit und wer diese interessanter und cooler gestaltet. Das ist anstrengend.. Dazu kommen diese unendlichen Möglichkeiten (Ausbildungsgänge/Studienangebote, Jobs, Tätigkeitsbereiche, Entwicklungsmöglichkeiten) von denen Sie nur hätten „schwärmen“ können, doch daraus resultiert schlussendlich vor allen Dingen eines, Überforderung. Zu viel, zu schnell. Dies belegt eine Studie der Gesellschaft für Innovative Marktforschung (GIM) die junge Menschen als ziemlich unsicher und entscheidungsschwach darstellt. 

Dies ist kein Wunder. Bei all den Möglichkeiten möchte man sich ungern festlegen und wie schon so oft gesehen, könnte man mit etwas Glück auch der nächste Top Content Creator  werden und damit ohne festen Job sein Geld verdienen. Wir stellen also nicht so hohe Ansprüche in dem Sinne, wir fordern nur Gründe zu bleiben, denn Alternativen haben wir genug. Das steht fest und das ist womöglich auch der Schlüssel zum Verständnis dieser Haltung. 

Abschließend möchte ich sagen, dass wir keine verantwortungslosen Jugendlichen sind, denen alles egal ist und denen man nichts zutrauen kann. Wir sind politisch aktiv, engagieren uns, sind ambitioniert und haben Meinungen. Nur werden diese leider zu oft nicht gehört und daher kommt auch der Frust mit dem einige von uns zu kämpfen haben. Viele von Ihnen können es vermutlich nicht mehr hören, aber ja die Klimakrise ist real und bei weitem noch nicht gelöst. Die soziale Frage bleibt weiterhin eine Frage ohne Antwort. Dann wäre da noch die Corona Pandemie und ein Krieg mitten in Europa. Das ist unsere Zukunft.

Wir haben ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein und sind Ihnen dankbar dafür, was Sie aufgebaut haben. Nur scheint dieser Wohlstand Stück für Stück zu verschwinden. Die alten Mechanismen funktionieren nicht mehr in der neuen Welt und es ist Zeit voneinander zu lernen, ins Gespräch zu kommen und schlussendlich voneinander zu profitieren.

Liebe Next Generation – oder liebe Gen Z,

ihr wirbelt den Arbeitsmarkt gerade ordentlich auf. Frischer Wind und neue Gedanken und Ansätze sind sicherlich sehr wichtig. Ich möchte ehrlich und offen zu Euch sein: ihr habt ein ausgewachsenes Image-Problem.

Wenn wir Workshops und Seminare mit Führungskräften durchführen, hören wir so Attribute wie: arbeitsscheu, nicht leistungsbereit, nicht belastbar, nicht konzentrationsfähig, überheblich, oft krank, können sich nicht vorstellen, dass Arbeit erfüllend ist. Ganz ehrlich – darauf hat die Babyboomer Generation keine Lust und findet diese Einstellung sehr anmaßend und borniert. 

Natürlich auch viele positive Aspekte wie Medien affin, digital, selbstbewusst. Diese positiven Attribute stehen jedoch im Schatten. Die Boomer-Generation, aber auch die Generation X, hat eine andere Arbeitswelt erfahren und die Personen, die heute in Entscheidungspositionen sitzen, haben ein internes Erfolgsrezept, wie man eben auf eine solche Position kommt und vergleichen dieses Rezept nun mit euren Ansprüchen. Und da ist eine Diskrepanz. Ob diese Art und Weise zu arbeiten sinnvoll oder smart war, steht hier zunächst nicht zur Debatte. 

Was oft auch vergessen wird ist, dass diese Personen durch viel Arbeits-/Zeiteinsatz etwas aufgebaut haben (ggf. mit viel finanziellem Risiko) und diese wollen das natürlich nicht einfach aufs Spiel setzen, mit der Befürchtung, dass die nächste Generation den Karren gegen die Wand fährt. Ihr fordert viel – seid aber wenig bereit zu geben. Beweist doch bitte den anderen Generationen, dass es anders geht – dazu müsst ihr aber auch Nachweise liefern. Oder zeigt auf, wie das Gesamtsystem verändert werden muss/kann/soll…

Ihr seid in einer Zeit großgeworden, in der Wissen verfügbar und ergoogelbar ist – ihr habt in jungen Jahren teils ein unglaublich großes Fachwissen – aber was euch fehlt (und was ihr nicht erkennt) ist der Mangel an Erfahrungswissen/Erfahrungsschatz. Ich wünsche mir von euch viel frischen Wind, smarte Ansätze, konkrete Lösungsvorschläge wie es anders und besser funktioniert. Viele Boomer sind ggf. auch schlicht weg neidisch auf euch und eure Ansprüche – aber oft fehlt die Vorstellung wie das gehen kann und soll. Baut Prototypen, entwickelt Konzepte oder Keimzellen und schafft so ein Verständnis für die neue Arbeitswelt, die ihr euch wünscht. 

Wie lässt sich dieser Konflikt denn nun lösen?

Klar ist, dass wir uns in einem waschechten Change befinden, der auch als solches behandelt werden sollte- von allen Seiten. Die neue Arbeitnehmerschaft will die Firmen umkrempeln, die bestehende etablierte Arbeitnehmerschaft will ihre Verdienste und Errungenschaften bewahren und aus ihrer Sicht nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. „Betroffene zu Beteiligten machen“ oder „miteinander reden“ sind zwei wichtige Grundeinstellungen im Wandel, die oft als zu weich abgetan werden, aber genau hierum geht es. 

Es muss von beiden Seiten zugehört werden, auf Augenhöhe. Es sollte ein Wille zum wirklichen verstehen da sein, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Sich wechselseitig auf die Dinge einzulassen einerseits, aber andererseits auch den Sinn des Bestehenden zu erkennen. Erst verstehen, dann verändern, ist ein weiterer Leitsatz im Change. Wissen ist heute schnell verfügbar und im Zweifel „ergoogelbar“ – Erfahrungswerte jedoch nur schwer. Wertschätzung, Respekt und Anerkennung sind Schlüsselqualifikationen im Wandel- den beide Seiten mit- oder aufbringen sollten.

Eine sehr wertvolle Methode, um den Generationskonflikt zu verstehen und zu überwinden, ist Mentoring und Reverse Mentoring. Das Konzept Mentoring ist in vielen Organisationen bereits erprobt- dabei gibt die erfahrene Person (meist ältere) einer weniger erfahrenen Person (meist jünger) Erfahrungen weiter und unterstützt diese in der Entwicklung. Beim Reverse Mentoring dreht man den Spieß um und tauscht die Rollen. Die jüngere Person unterstützt die ältere in Erfahrungen, Blickwinkel und Ansichten. Mit der Verbindung dieser beiden Methoden kann mit viel Wertschätzung ein großer Schatz erhoben werden, der für alle Beteiligten Mehrwert schafft. 

In vielen Organisationen werden neue Impulse und Ansätze angestoßen, indem die Kinder der Entscheidungsträger ihre Eltern quasi im privaten Umfeld auf solche Missstände hinweisen. So setzen sich plötzlich sehr konservative Geschäftsführer für das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, weil ihre Töchter in genau diesem Dilemma stecken, oder andere Unternehmen stecken plötzlich ihre Marketingbudgets in Social Media Kanäle, weil die Kinder der Entscheidungsträger das Unternehmen als Old School titulierten.

Warum diese Chance also nicht intern nutzen und schon vorausschauend mehr auf junge Mitarbeiter eingehen und ihnen zuhören. Dann braucht es aber auch konkrete Lösungsvorschläge, wie die Herausforderungen mit den neuen Denkansätzen konkret bewerkstelligt werden können. Dies ist der einfachste Weg, die Bedenkenträger zu überzeugen. Trotzdem bedarf es auch des Mutes und der Bereitschaft, neue Ansätze schlichtweg auch mal auszuprobieren. Keimzellen- Experimente können dazu wunderbar dienen, um im sicheren Bereich neue Wege gemeinsam zu begehen und Menschen zu überzeugen.

Einfach mal anders denken! Aber auch durchdenken!

Die Welt wird komplexer und Musterlösungen funktionieren nicht mehr. Die Arbeitswelt wird sich verändern (müssen) – ob sie will oder nicht. Die spannende Aufgabe von allen Beteiligten wird es sein, ausgetretene (erfahrene) Wege zu verlassen, Konzepte und Ansätze wirklich frei neu zu denken, um sie dann quasi auf den Prüfstand zu stellen und auf Beständigkeit und Funktionalität zu prüfen. Warum fahren wir mit den neuen Konzepten nicht mal ordentlich über die Rüttelstrecke und schauen, ob das hält und nicht auseinanderfällt? 

Welche Chancen/Risiken aber auch Hoffnungen/Ängste beinhalten oder verursachen die neuen Ansätze bei den mittelbar und unmittelbar Beteiligten? Wenn diese Aspekte dann geklärt werden konnten, heißt es, den Mut zu haben und neue Wege zu gehen. Oft hilft es auch zu überlegen, wie sich die Arbeitswelt allein in den letzten 30 Jahren teils schon stark verändert hat und sich bewusst zu sein, dass der Satz „Das haben wir aber schon immer so gemacht!“ übrigens noch nie gestimmt hat und jeder mal jung war, Visionen und Träume hatte, für die man nun ja vielleicht sogar mehr Raum schaffen kann. 

Also auf! Gemeinsam mit Erfahrungen und neuem Denken die Arbeitswelt verändern.

Claudia Wöllhaf; Jahrgang 2003, Studentin der Wirtschaftspsychologie in Augsburg 

Rainer Krumm, Jahrgang 1971, Managementtrainer und Autor, Geschäftsführer der Unternehmensberatung axiocon GmbH

Kontakt: www.axiocon.de 

Bildquelle: Bild von Amarily Moreno auf pixabay

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Geht agil, strategisch voran und bleibt dabei immer schön authentisch

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CUENCO markenstrategie agentur wien

CUENCO Agentur für Markenstrategie aus Wien

Stellen Sie sich und das Startup CUENCO doch kurz unseren Lesern vor!

Servus, Grüezi und Hallo – wir sind CUENCO, eine kleine, aber feine Agentur für Markenstrategie aus Wien. Unser Team besteht aus uns beiden Gründern und Brand-Strategy-Experten Marko Hirschnigg und Mirco Düsterhöft. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Weil wir es einfach lieben, Dinge zu „unternehmen“ oder besser gesagt voranzubringen – intern wie extern. Wir sind allerdings nicht als das „klassische“ Startup zu sehen. CUENCO gibt es seit über einer Dekade. Vor Corona fungierten wir als Werbeagentur. Seit jeher sind wir jedoch unserer Leidenschaft rund um das Thema „Marke“ verfallen. Dieser Passion zu widerstehen, fiel uns zunehmend schwerer, weshalb wir uns in den letzten Jahren immer mehr auf den Bereich Markenstrategie spezialisiert haben und uns schlussendlich „eingestehen“ mussten: Es kann nur eine Liebe geben – die Marke. 

Doch die größte Begeisterung für ein Fach nützt in der Geschäftswelt nichts, wenn der Funke nicht auch auf andere Menschen überspringt und ihnen echten Mehrwert bietet. Da wir es jedoch in unserer Zeit als Werbeagentur oft erlebt haben, dass unseren Kund*innen die entscheidende Grundlage gefehlt hat, um eine langfristig erfolgreiche Marke zu entwickeln, war für uns klar: Da gibt es ein Need. Denn ein Haus ohne Fundament zu bauen, könnte auf Dauer zu einer durchaus schwierigen Angelegenheit werden.

Die Liebe, die langjährige Erfahrung im Fachbereich und ein klares Bedürfnis des Kunden war also gegeben. Der harte Cut musste 2020 her. Wir sagten Bye Bye Werbeagentur und fokussierten uns ausschließlich darauf, mit dem Kunden an ihrem besagten Fundament zu arbeiten und Unternehmen mit ihrer Marke strategisch optimal aufzustellen. Die Quintessenz ist der von uns entwickelte, und unter anderem von Google Ventures inspirierte, „Brand Sprint“. 

In diesem Markenentwicklungs-Prozess können wir unsere agile, Startup geprägte Arbeitsweise gepaart mit unserer Erfahrung in der Kreativwelt vollends ausleben und damit wertvolle Coaching- und Consultant-Arbeit für strategische „Hausbauer“ sein. 

Welche Vision steckt hinter CUENCO?

Wir haben uns zum Auftrag gemacht, Unternehmen entscheidend besser zu machen. Das bedeutet, dass wir gemeinsam mit ihnen versteckte Potenziale aufspüren und Klarheit auf vielen Ebenen schaffen, sodass sie langfristig die besten Entscheidungen für ihr Unternehmen treffen können.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir mussten CUENCO zwar nicht „from scratch“ aus dem Boden stampfen, haben aber unser komplettes Business-Modell verändert. Diese Entscheidung in einer weltweiten Krise zu treffen, war und ist ohne Frage eine Herausforderung, die zu Beginn noch von unseren langjährigen Werbeagentur-Kunden mitfinanziert wurde. Generell ist unser Mindset das eines ambitionierten Startups. Wir stellen uns den Aufgaben und suchen strategisch nach Lösungen, um jede Herausforderung zu meistern. Es ist genau das Mindset, das wir auch in unserem Brand Sprint den Kunden vermitteln: Wenn ihr wisst, wo ihr hinwollt, gemeinsam ein klares Ziel aus der Passion heraus verfolgt, dann finden sich Mittel und Wege, um das angestrebte Ziel zu erreichen. 

Wer ist die Zielgruppe von CUENCO?

Unsere Zielgruppen sind sowohl etablierte Unternehmen als auch Startups und Gründer*innen, die ihr Business nachhaltig positiv verändern möchten. Genauer gesagt, Unternehmen, die absolute Klarheit, Identität und Positionierung in Form einer Strategie benötigen, um nicht nur ihre Zukunft, sondern auch ihre Unternehmenskultur langfristig erfolgreich gestalten zu können. 

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir nehmen das Beste aus drei Welten und kombinieren es mit unserer Kompetenz und Empathie – unserem Know-how. So entsteht eine maximal authentische, hocheffiziente und direkt anwendbare Markenstrategie, die spielerisch in 1,5 Tagen entwickelt wird und nachhaltig die Denkweise des Kunden prägt.

Was sind diese drei Welten? 

In unserem Brand Sprint verbinden wir die tiefgründige Arbeit von Strategieagenturen und Unternehmensberatungen, mit der Reduktion auf das Wesentliche einer Full-Service-Agentur und der Hands-on Mentalität eines Startups. Heißt konkret: Komplexe Inhalte werden auf das wirklich Wichtige reduziert und so aufgearbeitet, dass es direkt anwendbar ist.

Aber um noch besser verstehen zu können, was uns konkret von anderen Anbietern unterscheidet, müssen wir hier noch etwas weiter ausholen:  

Unsere Marktbegleiter lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen: Die erste Gruppe besteht, wie bereits erwähnt, aus den großen Strategieagenturen und Unternehmensberatungen. In der zweiten Gruppe befinden sich die Branding-Agenturen, Marketing-Agenturen, Werbeagenturen, usw. Beide haben grundlegend andere Herangehensweisen, wenn es um das Thema „Markenstrategie“ geht. 

Die Strategieagenturen und Unternehmensberatungen legen ihren Fokus hauptsächlich auf großen Unternehmen und Konzerne. Dementsprechend sind auch ihre Markenentwicklungsprozesse gestaltet. Es dauert oft Monate, teilweise Jahre, um die Marke wirklich mal auf die Beine zu stellen bzw. zu verändern.

Im Hintergrund laufen Marktanalysen, Zielgruppenanalysen, Interviews, usw. Diesen wissenschaftlichen Ansatz finden wir grundsätzlich super und bis zu einem bestimmten Maße sinnvoll. Was uns dabei aber am meisten fehlt, ist das Herz einer Marke – also Intuition und Authentizität. Sie geht dabei zwangsläufig verloren. Es entstehen Marken, die mit großen finanziellen Investitionen auf den Markt und die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten werden, aber in den seltensten Fällen ein Alleinstellungsmerkmal aus sich heraus besitzen und leben.

Man stelle sich vor, Apple wäre hauptsächlich durch eine Unternehmensberatung entstanden. Wahrscheinlich würde es den Konzern und seine Anziehungskraft für eine nicht unbeträchtliche Masse von Menschen und die damit einhergehenden Innovationen gar nicht geben. Es wäre im besten Fall vielleicht nur eine Marke von vielen. 

Die zweite Gruppe, das Potpourri an Kreativagenturen, hat logischerweise ihren Schwerpunkt in der Kreativarbeit. Der Fokus liegt grundsätzlich bei den Gewerken, die auf der Markenstrategie aufbauen – dem Visuellem, dem Inhaltlichen. Corporate Design, Corporate Story, Marketing, Website, Social Media, etc. Die Strategie einer Marke ist bei einer Agentur, die verschiedenste Dienstleistungen anbietet, oft nur ein „Side Project“. Wenn nun eine solche Agentur eine Markenentwicklung startet, wird vielleicht sogar vorab eine Art „Markenworkshop“ angesetzt. In diesem „Workshop“ werden verschiedenste Aspekte der Identität und Positionierung erarbeitet. Das tun wir selbstverständlich auch, jedoch gibt es dabei drei kleine, aber entscheidende Unterschiede. 

Unterschied Nr.1: Wir können nicht Gefahr laufen, während unseres Workshops in einen möglichen Gewissenskonflikt zu kommen. Aus unserer Erfahrung als frühere Werbeagentur wissen wir, wie schwer es als Coach sein kann, neutral zu bleiben, wenn man weiß: Wir müssen das Erarbeitete auch umsetzen und werden hauptsächlich an dieser Umsetzung gemessen. Da könnte sich der ein oder andere verleiten lassen in eine Richtung zu coachen und zu beraten, die für die Agentur am leichtesten umsetzbar ist, aber nicht die, die das Maximum für den Kunden herausholt. Das ist nicht böse gemeint, sondern menschlich und legitim.

Unterschied Nr. 2: Wir sind vollkommen auf Markenstrategie spezialisiert. Unsere Methoden sind zigfach auf allerhöchstem Niveau erprobt. Die Erarbeitung der Identität und Positionierung und damit der Markenstrategie, ist das Herzstück unserer Arbeit. Entsprechendes Know-how dürfen die Kunden daher auch in der Zusammenarbeit mit uns erwarten.

Unterschied Nr. 3: Wir vermitteln den Kunden in einem individuellen Consulting, wie die zuvor im intensiven Workshop entwickelte Strategie intern oder mit einem beliebigen Partner extern, erfolgreich umgesetzt werden kann. Diesen aufeinander aufbauenden, in sich nach 1,5 Tagen abgeschlossenen und spielerisch angelegten Markenstrategie-Prozess aus Workshop, Analyse und Consulting kennen wir von keiner Kreativagentur.

CUENCO, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Bei uns gibt es nur eine Richtung: Immer tiefer und weiter in den Fachbereich, der uns am Herzen liegt und in dem wir für unsere Kunden den größten Mehrwert liefern können, einzutauchen. Unser größtes Ziel ist es, dass wir in 5 Jahren vielen Unternehmen entscheidend weitergeholfen haben und sie durch die mit uns erarbeiteten Mehrwerte einen Beitrag für eine bessere Welt leisten können. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nur wer ein konkretes Problem löst, wird langfristig die Chance haben, am Markt bestehen zu können. Bedeutet: Liebe dein Produkt, aber sei ehrlich zu dir selbst und hinterfrage immer wieder kritisch, ob es wirklich das Problem der Zielgruppe löst oder ihr einen wichtigen Mehrwert bietet.

Baut ein erfolgshungriges Team auf, das durch dick und dünn geht und euer Mindset teilt. Ein Unternehmen aufzubauen ist ein spannender Prozess mit vielen „Ups and Downs“. Da kann Loyalität ein mitentscheidender Faktor für den Erfolg sein.

Geht agil, strategisch voran und bleibt dabei immer schön authentisch. Merke: Es wird nicht jedes Unternehmen mit Strategie erfolgreich, aber jedes erfolgreiche Unternehmen hat eine Strategie.

Wir bedanken uns bei Marko Hirschnigg und Mirco Düsterhöft für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: CUENCO

Kontakt:

CUENCO
Siebensterngasse 31/7
1070 Wien
Österreich

https://www.cuenco.at/
hello@cuenco.at

Ansprechpartner: Marko Hirschnigg und Mirco Düsterhöft

Social Media:
Facebook
Instagram

Verabschiedet euch von starren Arbeitsmodellen und Hierarchien

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greenflash solaranlage team bild

Greenflash die Solaranlage von morgen die intelligent mit Ladeinfrastruktur, Stromspeicher und zahlreichen weiteren Energiequellen vernetzt werden kann

Stellen Sie sich und das Startup Greenflash doch kurz unseren Lesern vor!

Sehr gerne. Greenflash versteht sich als Lösungsanbieter für die Solaranlage von morgen – die intelligent mit Ladeinfrastruktur, Stromspeicher und zahlreichen weiteren Energiequellen vernetzt werden kann. Wir nutzen das enorme Dachpotenzial von großen mittelständischen Unternehmen, um Sie unabhängig von den steigenden Energiekosten zu machen und Ihnen eine grüne Zukunft zu bieten. Dafür übernehmen wir das komplette Projektmanagement – unsere Kunden können sich entspannt zurücklehnen, während wir uns um alles kümmern.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe in meinen jungen Jahren schon viel ausprobiert und nach meiner Ausbildung zum Elektroniker selbst Solaranlagen aufgebaut. Bedeutet: ich komme aus dem Handwerk und habe gesehen, dass hier der Engpass liegt. Wir müssen die Gewerke miteinander vernetzen und das Handwerk digitalisieren, um das Dachpotenzial in Deutschland nutzen zu können.

Zudem wusste ich immer, was ich NICHT wollte: traditionelle Arbeitsmodelle mit starren Hierarchien und unflexiblen Zeitfenstern. Deshalb habe ich mein eigenes Unternehmen gegründet, in dem wir nach dem New Work Konzept arbeiten. Ich vertraue jedem meiner Mitarbeiter zu 100% und lasse ihnen ihre Freiheiten und die Chance selbst Entscheidungen zu treffen.

Welche Vision steckt hinter Greenflash?

Wir wollen mit unserem Konzept die Energiewende realisieren und für ein Umdenken sorgen – und zwar smart und schnell. Dazu vereinen sich bei uns Experten, Entwickler und Visionäre, die für ihre Zielsetzungen brennen und stets das Beste aus einer Dachfläche herausholen wollen.

Wer ist die Zielgruppe von Greenflash?

Großkunden aus Industrie und Gewerbe, die große Dachflächen zur Verfügung stellen können. Dazu gehören Logistikbetriebe, der Einzelhandel aber auch Tankstellen, die umrüsten wollen. Um es auf den Punkt zu bringen: Unternehmen, die einen hohen Stromverbrauch haben und gut damit fahren, diesen selbst zu produzieren.

Wie funktioniert Greenflash? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das sind viele Fragen auf einmal. Kurz zusammengefasst unterscheidet sich unser Unternehmen dadurch, dass wir 360° denken, jede Menge digitales Knowhow und eine clevere Software mitbringen. Wir sind die Schnittstelle zwischen den Gewerken und kennen die Herausforderungen von Unternehmen bei der Energiewende. Denn wer seinen Betrieb erstmal umrüsten will, muss lange Recherchieren und viele Auftragsfirmen recherchieren und organisieren, um ein so großes Projekt zu stemmen. Das kostet Zeit, Nerven und Ressourcen – die wir liefern!

Nach einer ausführlichen Beratung und der Machbarkeitsanalyse nehmen wir unseren Kunden die Organisation Ihres Großprojektes komplett ab und kümmern uns darum, dass Sie schnell und smart von Ihrer Investition profitieren. Bei uns gibt es keine komplizierten Regelungen und Gesetze, sondern eine einheitliche Softwarelösung für sämtliche Fragen.

Greenflash, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Zielsetzungen sind hoch. Wir glauben fest daran, auf unserem Gebiet Marktführer zu werden und noch mehr bewegen zu können. Denn Fakt ist, dass wir alle davon profitieren, wenn Unternehmen umrüsten. Pro Unternehmen, das wir betreuen, können ca. 150 Haushalte mit grünem Strom versorgt werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Glaubt fest an das, was ihr tut, und visualisiert eure Zielsetzungen

Verabschiedet euch von starren Arbeitsmodellen und Hierarchien und schenkt euren Mitarbeitern Wertschätzung

Lasst euch nicht von anderen beeinflussen und bleibt euch und eurer Vision selbst treu – auch wenn ihr anfangs belächelt werdet

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Tauscht euch über Ideen aus anstatt sie geheim zu halten

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bugshell Cypersicherheitsplattform: IT-Sicherheit für Unternehmen mit einer Community aus hochspezialisierten IT-Sicherheitsexperten

bugshell Cypersicherheitsplattform: IT-Sicherheit für Unternehmen mit einer Community aus hochspezialisierten IT-Sicherheitsexperten

Stellen Sie sich und das Startup bugshell doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Volker Haupt, Inko Lorch und Jakob Semmler – zusammen haben wir die Cybersicherheitsplattform bugshell gegründet. Über unsere Lösung bringen wir IT-Sicherheitsexperten und Unternehmen zusammen. Das Ziel ist es die Infrastruktur aus dem Blickwinkel eines Angreifers zu prüfen und aufzuzeigen, wie Sicherheitslücken behoben werden können. Mithilfe von IT-Penetrationtests evaluieren wir die IT-Systeme unserer Kunden.

Dabei arbeiten wir ausschließlich mit einer europäischen Community aus erfahrenen Sicherheitsexperten zusammen. Unseren Fokus, Unternehmen vor feindlichen Angriffen zu schützen, erweitern wir über diverse Beratungsleistungen, wie Workshops. Wir wollen nicht nur Analysen anbieten, sondern auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für IT-Sicherheit am Arbeitsplatz sensibilisieren. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben alle schon einige Erfahrungen im Bereich Startups der Techbranche gesammelt. Wir sehen schon lange IT-Sicherheit als eines der drängendsten Probleme für jedes öffentliche, aber auch private Unternehmen. Ob wirtschaftliche Schäden oder Betrugsfälle aus dem eigenen Umfeld – wir wollten einen neuen Ansatz finden, um IT-Infrastrukturen zu schützen. Um dieses Problem aus eigener Kraft zu lösen, benötigt es oft einen ganzen Stab von Mitarbeitern, der für die wenigsten Unternehmen finanziell tragbar ist. Selbst wenn das nötige Kapital für den Aufbau eines IT-Sicherheitsteams zur Verfügung steht, ist es dennoch eine große Herausforderung diese Fachkräfte am Markt für sich zu gewinnen.

Welche Vision steckt hinter bugshell?

Wir wollen die digitale Welt sicherer machen. Alteingesessene Strukturen von Organisationen sind nicht agil genug, um den modernen Angriffsszenarien standzuhalten. Auf der anderen Seite entwickeln sich Hackergruppen schneller und sind teils sehr gut ausgebildet. Für diejenigen, die sich für IT-Sicherheit begeistern, fehlte bislang ein System, das den Einstieg in das legale Hacking vereinfacht ohne, dass sie sich in einer kriminellen Grauzone bewegen. Mit bugshell wollen wir diesen digitalen Raum in Europa schaffen, der genau dieses Bedürfnis erfüllt. Wir sind davon überzeugt, dass in Hinblick auf die Rahmenbedingungen ein Ansatz nur dann erfolgreich ist, wenn er mit unseren gelebten europäischen Werten, rechtlichen Normen und Gesetzen konform geht.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben gleich von Anfang eine Pre-Seed Finanzierung durch einen Business Angel bekommen. So konnten wir unsere Ideen schnell umsetzen und unsere Plattform optimieren. Tatsächlich ist das Schwierigste die Früherkennung von Fehlern. Es galt für uns ein schlankes Team aufzustellen, Prioritäten zu setzen und auch mal schwierige Entscheidungen zu treffen. Fragen wie „Passt es so wie wir uns gerade entwickeln?“ oder „Sind alle zufrieden mit den definierten Zielen und Visionen?“, begleiten uns seit jeher und wir sind stets im Austausch, wie sich unser Unternehmen entwickelt. So haben wir auch unser Business Model an einigen Stellen immer wieder ausgebaut und optimiert. 

Wer ist die Zielgruppe von bugshell?

Grundsätzlich braucht jedes Unternehmen Hilfe im Bereich IT-Sicherheit. Betriebsblindheit ist ein oft auftretendes Phänomen und besonders bei der eigenen Infrastruktur kann das massive Konsequenzen haben. Aktuell fokussieren wir uns auf mittelständische Unternehmen in Deutschland, doch auch das europäische Ausland ist für uns auf dem Radar. Nachfrage erhalten wir aktuell besonders aus den Branchen Automotive, Health und Telekommunikation. Abhängig vom Feedback und der Resonanz werden wir unser Angebot auf eine Zielgruppe ausbauen, so können wir dann dieses spezifische Marktsegment erobern. 

Wie funktioniert bugshell? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir sind dann gefragt, wenn ein Unternehmen wirklich verstehen möchte, wie es um die eigene IT-Sicherheit bestellt ist. Wir arbeiten mit einer Community aus hochspezialisierten IT-Sicherheitsexperten zusammen und koordinieren den gesamten Prozess. Mit unser Plattform sehen unsere Kunden, was für Sicherheitslücken bei ihnen identifiziert worden sind. Das ermöglicht es, dass Unternehmen mit unseren Experten eng zusammenarbeiten können. Der Aufwand wird für beide Seiten dadurch erheblich reduziert.

Mit unserem Ansatz sind wir die einzige Plattform, die diesen Service anbietet, denn wir unterscheiden uns von der internationalen Konkurrenz dahingehend, dass die Daten und die Community sich ausschließlich in der EU befindet. Gleichzeitig ist unsere Plattform die einzige, die ganze Angriffsszenarien für Kunden aufbaut und über die Plattform auswertet. Wir schaffen das über unser ausgeklügeltes Partnersystem, die Community und unsere Plattformmodule.

Bugshell, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren soll bugshell zu den größten IT-Sicherheitsanbietern Deutschlands gehören und auch schon in ein paar anderen europäischen Ländern bekannt sein. Unser großer Fokus liegt auch auf der Community, wir wollen uns zu der Anlaufstelle für IT-Sicherheitsexperten entwickeln. Wir haben dabei nämlich nicht nur kommerzielle Ziele:  Wir wollen, dass Europa sich zu dem InnovationHub in der Welt entwickelt. Des Weiteren wollen wir IT-Sicherheit greifbarer machen und mit der Community-Plattform den Austausch zwischen Cybersecurity-Experten verbessern. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Gebt euch regelmäßig Feedback, tauscht euch über Ideen aus anstatt sie geheim zu halten. Auch gilt es sich Rat von außen zu holen – sprecht mit Branchen-Experten aber auch mit Kennern der Branche oder Investoren. Nehmt dieses Feedback und testet eure Ideen mit potenziellen Kunden. Für uns war es wichtig auch eine transparente Fehlerkultur zu pflegen. Der innere Austausch muss sitzen, Probleme und Unzufriedenheit offen angesprochen werden, damit die Team-Chemie stimmt. Das bedeutet auch für das Recruiting, dass ihr euch Menschen und Visionäre dazuholt, die ähnlich ticken und transparent zu jeder Zeit mit euch kommunizieren.

Und einen Tipp haben wir noch: kümmert euch frühzeitig, um Fördermittel. Es gibt so viele Hilfen von den unterschiedlichsten Institutionen, die euch gerade in der Gründung und Frühphase helfen können. Jedes Bundesland oder auch Stadt hat Ansprechpartner, bei denen ihr euch unverbindlich melden könnt. Sucht auch nach Accelerators und Incubators, die eure Vision mit Wissen und ggf. finanziellen Zuschüssen unterstützen. 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Reduziert blinde Flecken

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Autarq solardachziegel

Autarq Solardachziegel verwandeln jedes Dach in ein attraktives Solarkraftwerk

Stellen Sie sich und das Startup Autarq doch kurz unseren Lesern vor!

Young at heart, scherze ich ganz gerne. Denn das Durchschnittsalter der Führungsmannschaft ist jenseits der 50. Autarq ist Deutschlands führender Anbieter für Solardachziegel. Was uns auszeichnet ist unsere unvoreingenommene Aufnahme diverser Perspektiven und die damit verbundene Agilität. Die braucht es täglich um ein junges Technologieunternehmen in einer solch krassen Wachstumsphase sicher zu navigieren. 

Autarq vereint mehr als 65 Menschen von der Produktion unseres Gründungsstandortes Prenzlau über die Verwaltungszentrale in Frankfurt bis hin zu den Team-Standorten in Berlin und Hamburg. Grundsätzlich arbeiten alle Kolleg:innen außerhalb der Produktion jedoch flexibel und hybrid verteilt über Deutschland oder gar Europa. Wir sind radikal in der Innovation der gebäudeintegrierten Photovoltaik die wir treiben und stellen unter Beweis das führende Klimatechnologie in Europa produziert werden kann.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen/einzusteigen?

Ich mag die Geschwindigkeit und Aufgabenkomplexität junger Organisationen. An jeder Ecke gibt es etwas anzupacken und tägliche Verbesserung ist kein Image Slogan. Mich energetisiert die umfassende Verantwortung und das hochfrequente treffen von Entscheidungen. Als langjährig erfahrener Generalist macht es einfach Spaß in der vollen Breite der gewachsenen Expertise gefordert zu sein.

Welche Vision steckt hinter Autarq?

Natürlich geht es darum mit einem hochinnovativen Klimatechnologieprodukt Geld zu verdienen, aber es steckt noch viel mehr dahinter. Was uns antreibt ist das „und es geht doch“ – Next Level Roofs! Ja, Teilhabe der „Vielen“ im Energiesektor ist möglich! Teilhabe über den privaten Kapitalmarkt ist möglich! Deutsche Klimatechnologie kann konkurieren! Europäische Solarwirtschaft ist leistungsfähig! Und ja, es macht Spaß, hat einen direkten Nutzen und nimmt so viele auf diesem Weg mit wie möglich. Wir setzen einen Veränderungsimpuls ohne die Angst vor Verlust, Verzicht oder Einschränkung. Die Chance Orientierung dominiert unser Handeln und in Frage stellen des Status quo.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist das „Verlernen“. Auch wir haben mit einer Idee begonnen wie es klappen muss gebäudeintegrierte Photovoltaik für jeden einfachst und sicher anwendbar zu machen und dabei auch noch „geil“ auszusehen. Der Weg bis zur heutigen massenmarktfähigen Produktgeneration 4 ist dabei gepflastert mit dem sprichwörtlichen „hinfallen, Krone richten, weitermachen“. Cornelius Paul, unser Gründer, sagt gerne, er habe bei der durch ihn selbst begleiteten Umsetzung von gut 150 Solardächern den kleinen Dachdeckergesellen gemacht.

Sicher ein Schlüssel um praktisch zu erfahren was das Produkt in seiner Anwendung leisten können muss. Stellt niemals das Produkt und dessen abstrakte Funktionalität in den Mittelpunkt. Kern der Ausrichtung sollte der Anwendernutzen sein und bleiben. Das verliert sich vielleicht machmal. Finanziert sind wir maßgeblich von der econnext AG die in einer, ich sage ganz gern, sequentiellen Seed-Runde knapp EUR 15 Millionen investiert hat.

Wer ist die Zielgruppe von Autarq?

Energiewender! Und davon gibt es erfreulich viele und an Stellen, wo man sie nicht immer vermutet. Klar wird unsere Solardachziegel-Technologie letztendlich von Hauseigentümern gekauft und aufs Dach gebracht. Auf dem Weg dahin bedarf es jedoch einer ganzen Reihe an wichtigen Stakeholdern in der Wertschöpfungskette. Angefangen vom traditionellen Ziegelhersteller mit Fähigkeit und Wunsch zur Produktinnovation und endend beim Dachhandwerk, das sich dem unbekannten öffnet und die Chance ergreift aktiver Teil in der Gesellschaftsaufgabe Energiewende zu sein. Verkaufen tun wir unsere Solardachziegel Systemtechnologie an unsere Partner in der Ziegelindustrie, die sie über den Bauhandel an das Dachhandwerk verkauft, die sie dann den Hauseigentümern anbietet. 

Wie funktioniert Autarq? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Zentraler Unterschied zu allen aktuell erhältlichen Solardachlösungen ist die kompromisslose Konsequenz mit der wir den Anwender:innen Nutzen in den Mittelpunkt der Produktentwicklung stellen. Denn das führt dazu, das nur das Autarq Solardachziegel System in Kleinspannung, parallel geschaltet ein echtes Plug&Play ermöglicht. Das Autarq System hat keinerlei Leistungselektronik wie Mikrowechselrichter oder Optimiser auf dem Dach nötig, es ist bei Installation, Betrieb und Instandhaltung aufgrund der geringen Betriebsspannung von 80VDC absolut ungefährlich und Anwender:innen brauchen daher keine zusätzliche Befähigung zur Elektroinstallation auf dem Dach.

Grundlage für diese Systemeigenschaften ist im Wesentlichen die Miniaturisierung des eingesetzten, selbst designten und in Europa hergestellten Solarmoduls auf den Dachziegeln, gepaart mit unserem hauseigenen Kabelbaum. Durch diese maximale vertikale Integration machen wir uns Fit for Future und noch unabhängiger von spezifischen Lieferketten. Wir können unproblematisch Technologiesprünge der Standard Solarindustrie mitgehen und bleiben dadurch stets auf höchstem Level was Leistung und Effizienz angeht.

Autarq, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Momentan begrenzt alleinig der Zugang zu Kapital unser noch agressiveres Wachstum. 2023 produzieren und verkaufen wir 1,5 Millionen Solardachziegel und skalieren dann bis 2027 auf 12 Millionen Solardachziegel pro Jahr. Das entspricht in etwa 12.000 gebäudeintegrierten Solardächern. In den kommenden drei Jahren werden wir die Kategorie „Solardachziegel“ als Leader besetzen und europaweit etablieren. Gleichzeitig weiten wir unser Engagement auf dem privaten Kapitalmarkt aus und werden neben der bereits voll zurückgezahlten Schwarmfinanzierungsrunde aus 2018 und der aktuellen Kampagne mit econeers Investor:innen mit zukünftigen Crowd-Fundings noch intensiver auch finanziell an der Energiewende partizipieren lassen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nehmt euch nicht zu ernst. Manchmal sind Wände dazu da umlaufen zu werden.

Reduziert blinde Flecken und holt euch frühzeitig starke Mitstreiter:innen ins Team.

Macht es nicht nur fürs Geld!

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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