Die Gründer von CLR Outdoor, das Faltkajak im Rucksackformat das in wenigen Minuten aufgebaut ist, in der Höhle der Löwen
Stellen Sie sich und das Startup CLR Outdoor GmbH doch kurz vor!
Mein Name ist Constanze Lenau und zusammen mit meinem Partner, Daniel Schult, haben wir 2022 die CLR Outdoor GmbH gegründet. In Berlin Friedrichshain produzieren wir das neuartige, von Daniel entwickelte, Faltkajak VIK 3.8. Das Kajak ist mit 10,2 kg das leichteste sowie eines der kompaktesten Faltkajaks am Markt. VIK 3.8 ist zusammengefaltet als Rucksack tragbar und in wenigen Minuten aufgebaut. Für unser Kajak brauchst Du weder ein Auto für den Transport noch eine Garage zum Lagern. Seit Juni dieses Jahres ist unser Boot exklusiv beim Outdoor-Spezialisten Globetrotter und in unserem Webshop erhältlich. Das Boot ist zu 100 Prozent recyclebar und alle Komponenten werden in Deutschland gefertigt. Aktuell produzieren wir mit unserem sechsköpfigen Team zwischen fünf und sieben Kajaks am Tag.
Wie ist die Idee zu CLR Outdoor und dem VIK 3.8 entstanden?
Daniel hat 2018 damit begonnen, das VIK 3.8 zu entwickeln und erste Prototypen gebaut. Dazu gehörten auch Probefahrten. Bereits in diesem frühen Entwicklungsstadium haben uns immer wieder Passanten auf das Boot angesprochen und waren total begeistert. Die positive Resonanz hat uns gezeigt, dass es eine Nachfrage gibt und aus unserer Faltkajak-Idee auch ein tragfähiges Geschäftsmodell werden kann.
Den ersten Schub in Richtung ernsthaftes Business hat uns dann 2021 die Förderung durch das Berliner Start-Up-Stipendium gegeben. Ein echter Glücksfall war die Zusammenarbeit mit dem Globetrotter InnoLab. Durch die Kooperation erhält Globetrotter ein außergewöhnliches Produkt, dass sie zunächst für eine Saison exklusiv vertreiben können, und wir profitieren gleichzeitig von der Vermarktungspower und etablierten Vertriebsstrukturen.
Welche Vision steckt hinter CLR Outdoor?
Wie klein und wie leicht kann ein Kajak sein? Unsere Vision: Es sollte von jedermann und jederfrau einfach und allein aufzubauen sein, wenig Platz beanspruchen und überall mit hingenommen werden können. Außerdem sollte jedes Bauteil eine Funktion erfüllen, deshalb ist z.B. der Kajak-Sitz gleichzeitig die Basis unseres Rucksacksystems. Außerdem haben wir auf allen unnötigen Schnickschnack verzichtet: Das VIK 3.8 besteht aus einer formgebenden Polypropylen-Platte mit einer Außenhaut aus EPDM-Kautschuk, ein wenig Alu, Ratschengurten und Fidlok-Verschlüssen.
Wer ist die Zielgruppe des VIK 3.8?
In unserem Businessplan steht »Freizeitpaddler und Neueinsteiger zwischen 30 und 50 Jahre«. Mit dem Verkaufsstart haben wir aber schnell gemerkt, dass diese Zielgruppe viel zu eng gefasst war. Neulinge sind genauso begeistert wie erfahrene Paddler, junge genauso wie ältere Menschen. Oft kommen Leute zu uns, die nicht mehr die Kraft oder den Platz für ein schweres Festrumpfboot haben. Die sind begeistert von unserer einfachen und praktischen Lösung, die sie überall mit hinnehmen können und fragen uns, wo wir nur all die Jahre waren. Das VIK 3.8 ist also für Freizeitpaddler genauso geeignet wie für Menschen, die regelmäßig ausgiebige Wandertouren mit dem Kajak unternehmen möchten. Es ist der ideale Freizeit- und Reisebegleiter, egal ob mit dem Fahrrad, der Bahn oder dem Auto.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Die Idee kam uns beim Gemeinsamen schauen der Sendung. Wir haben uns noch am gleichen Abend mit unserem Rucksack-Kajak beworben, um unsere Idee möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Neben verschiedenen Startup- und Pitch-Events in Berlin, haben wir hauptsächlich vor unseren Freunden geprobt und uns dabei gefilmt, wie wir das VIK 3.8 aufbauen und zusammenfalten. Es war uns unheimlich wichtig, dass die Löwen direkt erkennen, dass wir mit Herzblut dabei sind und dass sie mit uns ein eingespieltes Team bekommen.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Die Zusage und die damit verbundene Teilnahme an der Sendung, hat uns einen enormen Motivationsschub gegeben. Für die Löwen und die Zuschauer sollte alles perfekt sein: Wir haben zahlreiche Kajaks produziert und unseren Webshop clr-outdoor.com optimiert. Da wir das VIK 3.8 ausschließlich in Berlin produzieren und die einzelnen Komponenten ebenfalls zu 100 Prozent in Deutschland gefertigt werden, waren Produktions- und Lieferengpässe für uns glücklicherweise kein Thema.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf CLR Outdoor aufmerksam werden?
Für uns war es ein sehr wichtiger Schritt und wir sind froh, dass wir die Erfahrung machen durften. Jetzt sind wir auf die Resonanz der Zuschauer gespannt und landen jeden ein, sich persönlich ein Bild vom VIK 3.8 zu machen. In Deutschland sind wir mit dem VIK 3.8 bei Globetrotter vertreten. Filialen des Outdoorspezialisten sind in fast jeder Region zu finden. Dadurch hat jeder die Möglichkeit das VIK 3.8 einmal selbst in die Hand zu nehmen, um sich z.B. vom kompakten Packmaß oder der Qualität des Kajaks zu überzeugen.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Unsere Traumvorstellung ist, dass wir Nico Rosberg als Löwen zu gewinnen: Er ist Sportler, schätzt nachhaltige Produkte und lebt am Wasser, somit kann er unser Kajak täglich nutzen. Wir sind dankbar für die Erfahrung und das Feedback der Löwen und freuen uns auf die Ausstrahlung.
CLR Outdoor, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Die Markteinführung bzw. der Verkaufsstart im Juni ist geglückt. Vor allem freuen wir uns über die positive Resonanz unserer Kunden. Aktuell beschäftigen wir uns mit der Erweiterung unseres Produktportfolios. Dazu gehören z.B. Spritzdecken u.v.m. Außerdem haben wir damit begonnen einen Zweisitzer unseres VIK zu entwickeln. VIK ist aktuell in Deutschland verfügbar, ab dem nächsten Jahr möchten wir gerne den europäischen Outdoor- und Freizeitmarkt erschließen. In fünf Jahren sehen wir uns mit einer deutlich vergrößerten Produktion hier in Berlin und würden uns wünschen, dass das VIK auch weltweit in verschiedenen Märkten zur Verfügung steht.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Euer Produkt oder Eure Dienstleistung sollte ein konkretes Bedürfnis erfüllen bzw. ein spezifisches Problem für Eure Zielgruppe lösen. Dadurch erhält man einen Kompass an die Hand, der einem eine klare Zielrichtung vorgibt.
Auch in stürmischen Zeiten nie das Ziel aus den Augen verlieren. Fehler werden gemacht, um daraus zu lernen. Wichtig ist dabei das Feedback der Zielgruppe anzunehmen und insbesondere auch umzusetzen.
Setzt auf NewWork-Strategien für zufriedene und motivierte Mitarbeiter:innen. Denn ohne ein funktionierendes Team kann kein Businessplan oder Wachstumsstrategie in der täglichen Praxis bestehen.
Bild Constanze Lenau und Daniel Schult präsentieren mit „CLR Outdoor“ das Faltkajak im Rucksackformat. Die Investoren Carsten Maschmeyer (l.) und Judith Williams (M.) schauen genau hin. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
CLR Outdoor ist am 05. September 2022 in der Höhle der Löwen
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder