Dienstag, November 4, 2025
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Lernbereitschaft und Resilienz sind das A und O für jede Gründung

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JUPUS automatisiert die Aufnahme neuer Mandanten in Rechtsanwaltskanzleien

Stellen Sie sich und das Startup JUPUS doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin René Fergen, 26 Jahre alt, Jurist und habe 2022 das Startup JUPUS gegründet. JUPUS ist eine Legal Tech-Lösung, die wir vor allem für die Optimierung der Workflows in kleinen und mittleren Anwaltskanzleien entwickelt haben. Unsere Software ermöglicht Rechtsanwälten die volldigitale und KI-gestützte Mandantenaufnahme vom ersten Kontakt bis zur vollständigen Akte. Flankiert wird das Ganze vom JUPUS-Assistenten, dem ersten KI-Chatbot im deutschen Raum, der selbstständig und umfassend Rechtsprobleme erkennt. Er spricht auf der Website der Kanzlei Rechtssuchende selbstständig an, erkennt automatisch die entsprechende Thematik und kann daraufhin die wichtigen, fallspezifischen Informationen aufnehmen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Eigentlich wollte ich vor und während des Jura-Studiums Anwalt werden. Aber ich habe mich auch früh mit dem Thema „Legal Tech“ beschäftigt und gemerkt, was für ein Potenzial in der Digitalisierung der Rechtsbranche steckt und wie hoch der Bedarf ist. Analoge Wettbewerber sah ich als ideale Gelegenheit, um mich als Anwalt in Zukunft mit einem digitalen Ansatz abzuheben und mir einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Aber da es das Produkt nach meinen Vorstellungen noch nicht auf dem deutschen Markt gab, wollte ich es selbst entwickeln.

Welche Vision steckt hinter JUPUS?

Wir möchten Rechtsanwälte befähigen, den Herausforderungen der Zukunft sicher zu begegnen und sie als Partner dabei unterstützen, zukunftsfähig zu bleiben. Dabei möchten wir besonders auch den kleinen und mittelständischen Kanzleien ermöglichen, das Potenzial der digitalen Welt zu nutzen. Gleichzeitig möchten wir auch Rechtssuchenden einen individuellen, schnellen Zugang zum Rechtsanawalt ermöglichen – wertungsfrei, zuverlässig und niedrigschwellig.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich kam frisch aus dem Studium, ohne wirtschaftlichen Background und habe schnell gemerkt, dass es noch viel zu lernen gibt. Ich hatte keine Ahnung von Finanzen, Marketing oder Produktentwicklung, kaum Netzwerk und wenig Kapital. Das kann auch ziemlich einschüchternd sein. Doch durch Interesse, Motivation und Lernbereitschaft hat dann doch alles gut funktioniert und es ergibt sich eine unglaubliche Lernkurve – das motiviert dann dauerhaft auch für die nächsten Challenges. Gerade erst haben wir mit JUPUS unsere erste Finanzierungsrunde abgeschlossen und bei spannenden Investoren, wie Felix Plog, Stefan Schicker und Dr. Philipp Hammerich, über 500.000 Euro eingesammelt.

Wer ist die Zielgruppe von JUPUS?

Moderne Rechtsanwälte – egal ob als Einzelkämpfer oder in größeren Einheiten. JUPUS ist die Lösung zur Mandantenaufnahme, die aktuell besonders bei kleinen und mittelständischen Kanzleien einen großen Mehrwert bietet.

Wie funktioniert JUPUS? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

JUPUS automatisiert die Aufnahme neuer Mandanten in Rechtsanwaltskanzleien. Es gibt zum einen den JUPUS-Assistenten, den ersten KI-Chatbot im deutschsprachigen Raum, der selbstständig und umfassend Rechtsthematiken erkennt. Dieser nimmt Anfragen gleich über die Kanzleiwebsite auf und holt sofort die wichtigsten Informationen ein. Mit ihm können Kanzleien mehr Website-Besucher in Mandanten verwandeln.

Daneben bietet die JUPUS-Plattform Rechtsanwälten eine Übersicht über alle eingehenden Anfragen – egal ob diese telefonisch, per Mail oder über den JUPUS Assistent reinkommen – und lässt sie mit einem Klick die Mandantenaufnahme starten, inklusive Sachverhaltsaufnahme, Dokumentenaufnahme, Interessenkollisionsprüfung, Mandatierung und Aktenanlage. So verringern Kanzleien den Aufwand in jeder neuen Anfrage und entlasten ihr Personal.

JUPUS, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten mit JUPUS die Onboarding-Software als eine eigenständige Kategorie etablieren und werden die Standard-Lösung, an der sich der Rechtsmarkt orientiert: Wer zukunftsfähig bleiben und mehr aus seiner Kanzlei rausholen will, wird an JUPUS nicht vorbeikommen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ein ehrliches Markt-Feedback ist elementar, um ein Produkt schnell und zielführend zu entwickeln. Dazu sind Lernbereitschaft und Resilienz das A und O für jede Gründung. Das hört man immer wieder und es ist einfach so wahr. Und immer flexibel im Kopf bleiben, nicht zu früh auf eine Sache festfahren und dann mit Veränderungen nicht mehr umgehen können. Ein Produkt ist am Anfang immer in der Entwicklung, go with the flow.

Wir bedanken uns bei René Fergen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Voller Fokus auf den Markt bzw. die Kunden

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BIOVOX ist Startup of the Month im Februar des Frankfurt Forward Awards

Stellen sie sich und ihr Startup doch kurz unseren Lesern vor! 

Hallo, wir sind BIOVOX aus Darmstadt, und wir helfen dem Gesundheitswesen mit nachwachsenden Rohstoffen viel klimafreundlicher und nachhaltiger zu werden. Für sichere, nachhaltige Medizinprodukte und -verpackungen haben wir Medical Grade Biokunststoffe entwickelt, die nur noch 20% des Fußabdrucks heutiger Lösungen haben.

Warum haben sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir waren beruflich vorher in Konzernen unterwegs. Die haben zwar meist die Ressourcen, um eine Veränderung tatsächlich umzusetzen und in die Welt zu tragen. Aber die Geschwindigkeit in einem schlanken Startup ist einfach höher. Und da in der Klimakatastrophe Geschwindigkeit einfach höchste Priorität hat, wollten wir den positiven Impact, den wir haben, so schnell wie möglich bringen. Und dabei auch mehr selbst gestalten können und schneller mehr Neues lernen.

Welche Vision steckt hinter ihrem BIOVOX? 

Wir wollen eine echte Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen, also die Gesundheitsversorgung vom Verbrauch endlicher Ressourcen entkoppeln.

Das Gesundheitswesen ist für 4,4 % CO2-Emissionen der Welt verantwortlich – in Deutschland ist die Quote noch höher. Allein die Erdöl-Kunststoffe, die dort in riesigen Mengen für Einmalprodukte und Verpackungen verwendet werden, verursachen Emissionen in der Größenordnung eines Landes wie Schweden. Durch Biokunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen in medizinischer Qualität können wir den Footprint heute schon um bis zu 80% senken, den Klimawandel stoppen und endliche Ressourcen durch erneuerbare ersetzen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben sie sich finanziert? 

Als Team von Ingenieuren mussten wir erstmal viel lernen was Vertrieb, Marketing und Betriebswirtschaft angeht, und auch die Entwicklung einer klaren Vision und dazu passenden Strategie ist nicht einfach. Aber wenn man ein klares Angebot mit klarem Nutzen hat, dann kommt auch der Erfolg. Finanziert haben wir uns neben öffentlichen Förderungen (Hessen Ideen, Exist, Push! und Forschungsprojekte) auch über Business Angels und Venture Capital.

Wer ist die Zielgruppe ?

Unsere Kunden sind Unternehmen, die Medizinprodukte und medizinische Verpackungsmaterialien herstellen, die Pharmabranche und die Hersteller von Laborprodukten. In allen Bereichen natürlich besonders die, die Einmalartikel herstellen, da dort der größte Impact zu realisieren ist.

Wie funktioniert ihr BIOVOX? Wo liegen die Vorteile?

Wir haben eine Lieferkette für biobasierte Rohstoffe, die vorher noch nicht in medizinischen Qualitäten vorlagen, aufgebaut und qualifiziert. Aus diesen Rohstoffen fertigen wir nach selbst entwickelten Rezepturen Kunststoffe, die nicht nur sicher sind und gut funktionieren, sondern den Kunden auch helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dabei helfen wir mit unserem guten Netzwerk auch über das zertifizierte Kunststoffgranulat hinaus mit Know-How und Kontakten, um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.

Sie sind Startup of the Month. Wie geht es jetzt weiter? 

Kurzfristig wollen wir mit unseren Kunden zusammen die gerade bei ihnen in der Entwicklung befindlichen Medizinprodukte in den Markt zu bringen, und unsere Seed-Finanzierungsrunde erfolgreich abschließen, um weiter wachsen zu können. Mittelfristig steht die Skalierung unserer Fertigung und die Expansion in weitere Märkte an.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sind schon viele Medizinprodukte aus unseren Biokunststoffen im Markt und wir haben unsere Produktionskapazität auf mehrere Kilotonnen pro Jahr erhöht. Wir sind weltweit selbst oder über Partner vertreten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Voller Fokus auf den Markt bzw. die Kunden, für die man den größten Mehrwert bietet und echte USPs hat. Testet Eure Ideen oder Produkte so früh wie möglich mit Kunden. Und, für Erstgründer, sucht euch erfahrene Investoren, die euch auch aktiv mit Know-How und Netzwerk unterstützen.

Bild v.l.n.r. Vinzenz Nienhaus (Gründer und CTO), Julian Lotz (Gründer und CEO) und Carmen Rommel (Gründerin und COO)

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wichtigen Aufgaben gezielt abarbeiten

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Puray medizinischen Katheter, der dauerhaft während der Anwendung durch UVC-Licht desinfiziert wird

Stellen Sie sich und das Startup Puray doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein junges Startup aus München, das aus vier Gründer:Innen unterschiedlicher Herkunft und beruflichem Werdegang besteht. Wir haben uns an der TU München kennengelernt, wo wir den interdisziplinären Kurs „MedInnovate“ besuchten und wo auch die Idee für Puray entstand. Wir entwickeln einen medizinischen Katheter, der dauerhaft während der Anwendung durch UVC-Licht desinfiziert wird.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben erkannt, dass wir auf ein großes, nahezu ungelöstes Problem der Gesundheitsversorgung gestoßen sind und dass wir in unserem Team die Expertise haben dieses Problem zu lösen. Zunächst war es ja nur ein Studien-Projekt, aber je länger wir daran gearbeitet haben, desto mehr erkannten wir das Potential, wirklich etwas entwickeln zu können, das einen großen Nutzen für Patientinnen und Patienten stiften kann.

Welche Vision steckt hinter Puray?

Medizinische Schläuche, wie Katheter, Drainagen oder Beatmungsschläuche, sind für viele Behandlungen essentiell und ein wichtiger Bestandteil lebensrettender und -erhaltender Maßnahmen. Sie sind aber gleichzeitig Einfallstore für Keime, die in den Körper eindringen und schwere Infektionen verursachen können. Eine typische und sehr häufige Ursache von Krankenhausinfektionen. Unser Ziel ist es medizinische Schläuche zu entwickeln, die Patientinnen und Patienten künftig sicher for diesen Infektionen schützt. Wir möchten dadurch zu einer Verminderung des Antibiotika-Einsatzes beitragen und der weiteren Resistenzbildung bei Erregern entgegenwirken.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung bei der Entwicklung von Medizintechnik ist die Zulassung. Der Markt ist streng reguliert und man muss diverse Nachweise über Sicherheit und Wirksamkeit erbringen bevor ein Produkt zugelassen wird und vertrieben werden darf. Der Finanzbedarf auf diesem Weg ist sehr hoch und wir versuchen ihn – zumindest am Anfang – über Forschungsgelder und Zuschüsse zu decken. Bisher haben wir das EXIST Gründerstipendium erhalten, das uns für ein Jahr finanziert.

Wer ist die Zielgruppe von Puray?

Puray wird vor allem für vulnerable Patientengruppen von Nutzen sein. Es gibt gewisse Risikofaktoren für diese Art der Infektionen, welches vor allem der Gesundheitszustand, das Alter und die Dauer der Anwendung sind. Dementsprechend sehen wir Intensivstationen, onkologische und chirurgische Stationen, aber auch die Altenpflege und Menschen mit chronischen Anwendungen als unsere Zielgruppe.

Wie funktioniert Puray? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Herkömmliche medizinische Katheter bestehen meistens aus Latex oder Silikon und bieten praktisch keinen Schutz vor Infektionen. Es gibt zwar Produkte, die mit antimikrobiellen Beschichtungen Infektionen vermeiden sollen, diese zeigen in Studien jedoch eher enttäuschende Ergebnisse. Unser Produkt strahlt UVC-Licht ab, das den Katheter permanent und während der Anwendung desinfiziert. Das Licht eliminiert Viren und Bakterien und ist gleichzeitig harmlos für Menschen. So werden Patientinnen und Patienten erstmals sicher vor Infektionen geschützt. Und das Beste: Unsere Technologie wirkt auch gegen multiresistente Keime und spart den Einsatz von Antibiotika.

Puray, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchten wir mit dem Harnwegskatheter am Markt sein und mit weiteren Varianten vor der Zulassung stehen. Langfristig ist unser Ziel, die Technologie auf alle medizinischen Schläuche anzuwenden, von denen die Gefahr einer schweren Infektion ausgeht und das Risiko für Patientinnen und Patienten minimieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Für uns hat sich bewährt, sehr offen über unsere Idee zu sprechen und immer wieder Feedback einzuholen. Dies ist sehr hilfreich für die Validierung von Konzept, Markt, Zielgruppe, und vieles mehr. Geheimniskrämerei oder die Angst jemand könnte einem die Idee stehlen ist unserer Meinung nach unbegründet und hilft überhaupt nicht weiter. 

Außerdem würden wir empfehlen, sich immer genau zu überlegen, was die wirklich wichtigen Aufgaben sind und diese gezielt abzuarbeiten. Trotz der begrenzten Ressourcen eines Startups kann man Großartiges erreichen, wenn man fokussiert ist. Und zu guter Letzt: Wir haben nicht mit der perfekten Idee gestartet, sondern das Projekt mit der Zeit immer wieder weiterentwickelt. Insofern – Einfach machen. 

Bild Credit: Mark Siaulys Pfeiffe

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Legalisierung von Cannabis: Gesetzesreform mit wirtschaftlichem Potenzial

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Legalisierung von Cannabis

In Deutschland ist die Debatte über die Legalisierung von Cannabis seit einiger Zeit im Gange. Die Befürworter der Cannabis-Legalisierung betonen das Potenzial für wirtschaftliche Gewinne und neu geschaffene Arbeitsplätze. Die Gegner jedoch wollen auf Probleme und erhöhte Risikofaktoren hinweisen. 

Trotz der starken Überzeugungskraft beider Seiten ist Deutschland in dieser schwierigen Frage noch unentschlossen. Während die Regierung weiterhin ihre Optionen abwägt, in welcher Form Cannabis legalisiert werden soll, ist eine Sache sicher: Dieser Diskurs wird bleiben und nur noch engagierter und umfassender werden, bis eine Entscheidung getroffen werden kann.

In diesem Artikel gehen wir auf den bestehenden Rechtsrahmen ein und untersuchen die wirtschaftlichen Vorteile von Cannabis.

Das bedeutet eine Legalisierung für die Wirtschaft

Wirtschaftsexperten sagen voraus, dass die aufstrebende Cannabisindustrie das Potenzial hat, sich in Zukunft zu einem wichtigen Wirtschaftszweig zu entwickeln. Ökonomen zufolge könnte die Legalisierung von Cannabis und die Schaffung eines Regelungsrahmens für die Wirtschaft zahlreiche Vorteile bringen. Der Welleneffekt dieses neuen Sektors könnte zur Schaffung von über 20.000 neuen Arbeitsplätzen führen. Händler im europäischen Umland gehen mit gutem Beispiel voran, sodass man jetzt schon Mango Kush Samen hier finden kann.

Mit einer legalen Cannabisindustrie könnte der illegale Handel drastisch reduziert werden. Dies käme nicht nur den Verbrauchern und Unternehmen zugute, da die Sicherheit und das Vertrauen erhöht würden, sondern auch der Regierung und ihrem Verwaltungsaufwand insgesamt. 

Denn Steuern, die auf Unternehmen dieser Art erhoben werden, würden jedes Jahr schätzungsweise 3 Milliarden Euro in die öffentlichen Kassen bringen. Durch die Legalisierung des Cannabiskonsums sind die Regierungen in der Lage, die Qualitätsstandards zu regeln und den Verkauf aller Produkte in ihren jeweiligen Ländern zu kontrollieren.

Welche rechtlichen Hürden halten die Legalisierung auf?

Der Legalisierung von Cannabis in Deutschland stehen mehrere rechtliche Herausforderungen im Weg. Das Betäubungsmittelgesetz regelt den Handel, den Anbau und den Konsum von Cannabis und wird strikt durchgesetzt. Außerdem haben die Vereinten Nationen den Anbau und Vertrieb von Cannabis seit 1961 völkerrechtlich verboten. 

Dieses Verbot wurde auch von den Staaten der Europäischen Union übernommen, um eine unkontrollierte Verbreitung von Betäubungsmitteln zu verhindern. Darüber hinaus sind die EU-Mitgliedstaaten gesetzlich verpflichtet, dieses Verbot einzuhalten, da es Teil der EU-Drogenkontrollpolitik ist. 

Diese strengen Vorschriften machen eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland und anderen EU-Ländern zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwierig. Darüber hinaus muss jede Änderung der bestehenden Gesetze vom Parlament genehmigt werden. 

Meinungsumfragen haben ergeben, dass eine große Zahl der Deutschen nach wie vor gegen eine Legalisierung von Cannabis ist. Dank all dieser Gründe ist es unklar, wie die Legalisierung in Zukunft vorankommen wird.

Wie steht die deutsche Bevölkerung zur Legalisierung von Cannabis?

Die öffentliche Meinung über die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist gespalten. Untersuchungen zufolge ist zwar etwa die Hälfte der Deutschen für die Legalisierung von Cannabis, aber die Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen ist besonders entschieden dagegen. 

Die Gegner der Legalisierung haben Bedenken geäußert, dass die Substanz zu Abhängigkeit führen und eine Einstiegsdroge für gefährlichere Substanzen sein könnte. Außerdem befürchten sie, dass die potenziellen Schäden von Cannabis und die Auswirkungen auf den Straßenverkehr ein zu großes Risiko darstellen. 

Skeptiker befürchten, dass die Legalisierung zu einem Anstieg des Konsums und damit zu einer höheren Kriminalitätsrate und einer Zunahme von psychischen Problemen wie Depressionen und Psychosen führen würde.

Die Befürworter der Legalisierung von Cannabis weisen hingegen darauf hin, dass sie wirtschaftliche Vorteile wie höhere Steuereinnahmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen mit sich bringen und den Zugang für medizinische Zwecke erleichtern könnte. 

Letztendlich ist zwar eine Mehrheit der Deutschen offen für die Entkriminalisierung des persönlichen Besitzes kleiner Mengen von Cannabis, doch scheint es einen weitaus geringeren Konsens zu geben, wenn es um eine vollständige Legalisierung in Deutschland geht.

Hintergrund: Das muss man über Cannabis wissen

Cannabis Sativa ist die am häufigsten angebaute Pflanze der drei Arten und ist gut an das Leben in lichtreichen Gebieten in der Nähe des Äquators angepasst. Ihre große Höhe ermöglicht es ihr, eine große Anzahl von THC-reichen Blüten zu beherbergen. Das Gefühl nach dem Konsum einer Sativa ist energetisierend und anregend, was sie bei denjenigen beliebt macht, die einen starken Rausch suchen.

Cannabis Indica hingegen ist normalerweise in gemäßigteren Klimazonen mit weniger Sonnenlicht zu finden. Aus diesem Grund neigen diese Pflanzen dazu, eher klein zu bleiben und blühen viel schneller als ihre Sativa-Pendants. Obwohl sie weniger Knospen als Sativas produzieren, enthalten sie viel mehr CBD. Das hat eher eine beruhigende als eine berauschende Wirkung. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich Cannabis indica hervorragend zur Entspannung oder auch zur medizinischen Verwendung.

Die dritte Art von Cannabispflanze ist Cannabis Ruderalis, die nur in ausgewählten Teilen Osteuropas und Asiens zu finden ist. Diese Art produziert im Vergleich zu ihren Verwandten viel geringere Mengen an THC und CBD. Aufgrund ihrer ausgeprägten Genetik kann sie besonders gut für Kreuzungen zwischen Sativa- und Indica-Sorten verwendet werden. Ruderalis ermöglicht es uns, verschiedene Kombinationen von physischen Merkmalen zwischen zwei Cannabissorten zu entwickeln, was zu interessanten Sorten mit einzigartigen Wirkungen führt.

Wie wird Cannabis angebaut?

Der Anbau von Cannabis zur Gewinnung seiner berauschenden Wirkstoffe erfordert eine sorgfältige Überwachung des Anbauprozesses. Viele elektronische Lösungen werden von Fachleuten in Gewächshäusern eingesetzt, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten, von der Klimakontrolle über die Wasserqualität bis zur Bodentemperatur. 

Der Anbau im Freien ist jedoch möglich, wenn das lokale Klima dies zulässt. Beim Anbau im Freien müssen zusätzliche Anstrengungen unternommen werden, um sich vor Schädlingen wie Schnecken und anderen Kreaturen zu schützen, die die Knospen der Pflanzen vor der Reife zerstören können. 

Beim Anbau von Cannabis muss immer darauf geachtet werden, dass nur weibliche Pflanzen angebaut werden; diese tragen die Blüten, die die berauschenden Substanzen enthalten, und sind daher das Hauptaugenmerk beim Anbau.

Fazit

Die Legalisierung von Cannabis könnte erhebliche wirtschaftliche Chancen für Deutschland eröffnen. Dies würde jedoch eine Änderung der derzeitigen Gesetzgebung erfordern, die eine illegale Haltung zu diesem Thema beibehält. Darüber hinaus scheint die deutsche Öffentlichkeit in Bezug auf die Idee der Legalisierung von Cannabis gespalten zu sein. 

Während einige dagegen sind, weil es mit Kriminalität und Sucht in Verbindung gebracht wird. Sehen andere darin eine lukrative Möglichkeit für die Wirtschaft, sich nach schwierigen Zeiten aufgrund der Pandemie zu erholen. 

Wie es mit der deutschen Cannabisgesetzgebung weitergeht, wird von den Details eines neuen Gesetzes und seiner Formulierung abhängen. Es ist jedoch klar, dass diese Geschichte nicht in absehbarer Zeit enden wird. Und dass es noch viele Debatten geben wird, bevor eine Einigung zwischen allen Beteiligten erzielt werden kann.

Titelbild/ Bildquelle: Bild chuck herrera auf pixabay

Autor Simon Peters

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Priorisierung von Arbeit

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Spacewise teambild

Spacewise: Garagen, Keller, Lagerräume, Stellplätze, Ateliers und ect. mieten oder vermieten

Stellen Sie sich und das Startup Spacewise doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Spacewise.de. Wir sind die Plattform für alles außer Wohnraum. Bei uns kannst du Garagen, Keller, Lagerräume, Stellplätze, Ateliers und alles was dir sonst noch einfällt, mieten oder vermieten. Unsere Vision ist also: Keine Platzverschwendung. Wir wollen Platz nachhaltig, ökonomisch und sinnvoll nutzen, damit wir ein Teil eines der größten Probleme sein können, dem Platzmangel. Seit unserer Gründung arbeiten wir ununterbrochen daran, Menschen, die Platz benötigen, mit denen zusammenzubringen, die den Platz haben, aber nicht brauchen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Wir hatten die Idee und uns war sehr schnell klar, was für ein unglaubliches Potential sie hat. Von da an war der Weg eigentlich vorbestimmt. Natürlich kommen hier zwei Dinge zusammen, nicht nur die Idee stimmte, sondern wir selbst haben auch einfach Lust auf das Unternehmertum. Für sich selbst zu arbeiten und in sich selbst zu investieren, ist wahrscheinlich der Traum von vielen.

Was war bei der Gründung von Spacewise die größte Herausforderung?

Da weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Wenn ich mich aber auf eine Sachen festlegen muss, dann würde ich sagen: die ökonomische Nutzung von Zeit und Arbeitskraft.
Das heißt im Endeffekt, die Frage zu klären, wo stecke ich meine Zeit und Kraft hinein. In einem Startup gibt es IMMER viel mehr zu tun, als Zeit und Kapazitäten zu Verfügung stehen. Es muss also priorisiert werden, damit der Berg der Arbeit nicht zu einschüchternd wird.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Man muss sogar! Auch wir hatten und haben immer wieder das Problem, zu großen Perfektionismus zu haben. Dabei will man oft Probleme lösen, die in der Realität gar nicht stattfinden. Dadurch verliert man Zeit, in der man echte Probleme lösen könnte, die man aber nur entdeckt, wenn man die Idee unter Menschen gebracht hat. Wir sind inzwischen komplette Anhänger von „Learning by doing“. Klar wichtige Gedanken sollte man sich im Vorhinein schon machen, aber erst in der Praxis kann man die nötige Erfahrung sammeln und lernt dabei das Wichtigste für ein Startup: Eben das Priorisieren von Arbeit und Problemen, weil es immer mehr zu tun gibt, als Kapazitäten vorhanden.

Welche Vision steckt hinter Spacewise?

Wie bereits am Anfang schon verraten, ist die Vision hinter Spacewise, die Bekämpfung von Platzmangel, oder wenn man es noch extremer nennen möchte: Kein Platzverschwendung. Wir wollen, dass jede Fläche in Deutschland, die sinnvoll genutzt werden kann, auch wirklich genutzt wird.

Wir sind an einem Punkt, an dem die Mieten explodieren, kaum Wohnraum mehr geschaffen wird, aber immer mehr Menschen auf engem Raum leben. Da mutet es fast verschwenderisch an, leerstehende Keller, Räume, Garagen oder sogar Stellplätze zu haben, die andere Menschen verzweifelt suchen. Wir glauben, dass Spacewise eine Win- win Situation für alle Beteiligten ist, in der es tatsächlich nur Gewinner gibt. 

Geld verdienen, mit einem Keller, für einen Nachbarn um die Ecke, der diesen braucht klingt in der immer digitalisierten Welt, schon fast romantisch, aber eben genau das finden wir schön.

Wer ist die Zielgruppe von Spacewise?

Wir können darauf die Antwort geben, von der wahrscheinlich jedes Startup träumt: Jeder. Wenn wir uns unsere Community anschauen, gibt es wohl kaum etwas, was so bunt gemischt ist. Jeder braucht mal Fläche, oder hat freien Raum über.  Wir sehen vor allem, dass es in Richtung Nachbarschaft geht, denn wer eine Garage oder einen Keller bei uns bucht und mietet, kommt zu großer Wahrscheinlichkeit aus der Nähe desjenigen, der das bei uns anbietet.

Wir selbst mieten oder vermieten über unsere eigene Seite und können diesen Trend also bestätigen.

Wie funktioniert Spacewise? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Es ist ganz einfach. Angebot erstellen und einfach aus den vielen Kategorien auswählen, es gibt alles von Keller, Garagen, Stellplätze, aber auch Dachböden oder Freiflächen. Dazu lässt sich jegliche Art von Ausstattung angeben, wie Strom- oder Wasseranschluss, Licht oder Zugänglichkeit. Es wird also ein Angebot erstellt, dass für denjenigen, der es sucht, perfekt nach den eigenen Bedürfnissen gefunden werden kann.
Über das Nachrichtensystem kann sich dann ausgetauscht werden, und am Ende lässt sich über unser eigenes und sicheres Buchungssystem buchen. Dadurch werden Mieter und Vermieter abgesichert und jegliche Art von Papierverträgen und anderer Bürokratie verschwindet.

Platzmieten und -vermieten einfach gemacht!

Spacewise, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Zunächst wollen wir uns natürlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz so etablieren, dass wir DIE Anlaufstelle für alles rund ums Lagern, Parken und Abstellen sind.
Wir denken inzwischen natürlich groß und wollen in fünf Jahren schon auf den Weg nach Europa sein!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Die Lage, die Lage, die Lage…

Nein das war natürlich ein Witz. Ich denke der wichtigste Tipp ist wie bereits schon erwähnt, die Priorisierung von Arbeit. Man sollte sich immer bewusst sein, dass in einem Startup immer viel mehr Arbeit entsteht, umso mehr man arbeitet. Also immer wieder einen Schritt zurücktreten, und sich auf das Wesentliche konzentrieren und sich nicht in Details verlieren.

Natürlich nie aufgeben und immer an die Idee glauben, auch wenn es schwierig wird!

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sicheres Online-Trading: Wie schützt man sich vor Betrügern?

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Angesichts der derzeitigen Marktbedingungen mit niedrigen Zinsen für Sparguthaben suchen viele Anleger nach neuen Möglichkeiten, ihr Geld zu investieren. Leider bietet es auch eine Bühne für Cyberkriminelle, die seriös aussehende Anlageplattformen mit dem Ziel betreiben, ahnungslose Opfer zu bestehlen. Um einen sicheren Online-Handel zu gewährleisten, müssen Anleger alle verfügbaren Plattformen sorgfältig prüfen und auf Warnzeichen achten, die auf Betrug oder illegale Aktivitäten hindeuten könnten.

Dieser Artikel bietet eine Einführung in den sicheren Online-Handel und hilft dabei, diese Anzeichen zu deuten.

Online-Handel: Mehr Komfort für weniger Sicherheit?

Dank der Bequemlichkeit des Online-Handels wagen sich immer mehr Menschen an den Aktienmarkt. Das Internet birgt jedoch auch Risiken. 

  • Dort haben es Betrüger leichter, seriös aussehende Anlageplattformen einzurichten, um andere damit zu täuschen. 

Nun sind viele Anleger unsicher, ob die mit dem Online-Handel verbundenen Vorteile die potenziellen Gefahren aufwiegen. Diese Sorge ist vernünftig. Wer gut recherchiert, muss aber nicht auf die Vorteile des komfortablen Online-Tradings verzichten.

Tipps für die Suche nach sicheren Online-Brokern

Mit der richtigen Vorbereitung können Interessenten am Online-Handel sichergehen, dass sie nicht an Betrüger geraten. Neben den schwarzen Schafen gibt es auch zahlreiche, vertrauenswürdige Anbieter für digitale Finanzdienstleistungen. Die folgenden Tipps helfen bei der Suche nach sicheren Services:

Tests, Kundenbewertungen & Erfahrungsberichte

Es gibt viele gute Ressourcen, die die verfügbaren Trading-Plattformen auf ihre Seriosität überprüfen. Tests und Kundenbewertungen sind ein guter Weg, um sich sowohl einen Überblick zu verschaffen als auch im Detail zu recherchieren, welcher Online-Broker passt.

Viele Vergleichswebseiten, auf denen diese Bewertungen zu finden sind, bieten sowohl übersichtliche Listen der bestbewerteten Broker als auch ausführliche Beschreibungen der einzelnen Anbieter, ihres Hintergrunds und der verfügbaren Services und Gebühren.

  • Dabei ist es wichtig, auf die Qualität der Webseite zu achten, die diese Hinweise gibt. Sie können selbst falsche Angeben geben oder durch Affiliate-Marketing beeinflusst sein. Deshalb sollte man immer mehrere Quellen vergleichen.

Regularien & Lizenzen

Auch digitale Finanzdienstleistungen werden durch Finanzbehörden geprüft und überwacht. Die Anbieter, die als gut und sicher befunden wurden, erhalten eine Lizenz.

Im Rahmen des Zulassungsverfahrens für Lizenzen muss der Broker nachweisen, dass er hohe Standards für Marktintegrität, betriebliche Effizienz und Zuverlässigkeit erfüllt:

  • Um eine Lizenz zu erhalten, müssen die Makler detaillierte Informationen über ihr Geschäftsmodell, ihren Betrieb und ihre Managementstruktur vorlegen.
  • Außerdem müssen sie eine angemessene Kapitalausstattung nachweisen und die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften und Richtlinien für Finanzdienstleistungen belegen.
  • Zusätzlich müssen sie bestimmte Mindestanforderungen in Bezug auf Kundenschutz und Risikomanagement erfüllen.

Sobald alle diese Kriterien erfüllt sind, kann der Broker offiziell seine Tätigkeit auf dem europäischen Markt aufnehmen. 

Daher können Broker mit einer europäischen Lizenz mit großer Sicherheit genutzt werden. Dafür sollte man immer sicherstellen, dass die Lizenz auch tatsächlich vergeben wurde, und der Broker dies nicht fälschlicherweise angibt. Die Webseiten der Finanzbehörden bieten Auskunft über die Anbieter, die eine ihrer Lizenzen tragen.

Red Flags bei der Broker-Auswahl

Die Polizei hat mehrere Tipps zusammengestellt, die dabei helfen sollen, Anzeichen für Betrug bei Online-Brokern zu erkennen. Diese und weitere Hinweise sind:

  1. Ungewöhnlich hohe Gewinnversprechen bei geringem Einsatz – Wenn ein Broker oder eine Plattform zu hohe Rendite bei minimalem Risiko anbietet, könnte dies ein Zeichen für Betrug sein.
  2. Fragwürdige Kontaktquelle – Wenn man direkt von einem Online-Broker kontaktiert wird, ohne selbst den Kontakt hergestellt zu haben, handelt es sich wahrscheinlich um Betrug.
  3. Fehlende Informationen – Wenn nur wenige Informationen über das Unternehmen, die Handelsplattform und seine Praktiken verfügbar sind, ist dies ein Warnsignal.
  4. Druck, schnell und hohe Summen zu handeln – Seriöse Online-Broker setzen nicht unter Druck, Entscheidungen zu treffen, die man nicht geplant hatte.
  5. Ersuchen um persönliche Daten – Kein seriöser Online-Broker sollte außerhalb des Registrierungsprozesses nach Einzelheiten zu Bankkonten oder anderen empfindlichen Daten wie Passwörtern fragen.
  6. Komplexe Geschäftsbedingungen – Manche Betrüger versuchen, mit komplexen Vertragsbedingungen zu verwirren, um ihre Machenschaften zu verbergen. Man sollte immer das Kleingedruckte beachten, bevor man sich anmeldet.
  7. Unklare Gebühren – Alle Gebühren, die bei der Eröffnung eines Kontos anfallen, sollten im Voraus klar umrissen und erläutert werden. In den AGB versteckte Gebühren sind ein schlechtes Zeichen.
  8. Kein Kundendienst verfügbar – Seriöse Online-Broker bieten einen zuverlässigen Kundendienst für alle Fragen oder Anliegen zu ihren Dienstleistungen an.
Fazit – So handelt man sicher mit Online-Trading-Plattformen

Der Online-Handel ist eine attraktive Option für viele, die in Zeiten niedriger Sparzinsen nach einer Möglichkeit suchen, ihr Kapital zu vermehren. Mit dem Aufkommen der digitalen Anwendungen erhöht sich der Komfort des Börsenhandels. Gleichzeitig besteht jedoch die Möglichkeit, dass es neben den legitimen Online-Handelsmöglichkeiten auch zu Betrug kommt.

Bei der Suche nach Brokern ist es wichtig, dass alle oben genannten Aspekte des sicheren Online-Handels berücksichtigt werden, bevor man sich für einen Service entscheidet. Nur dann kann man sicher von den komfortablen Möglichkeiten des digitalen Börsenhandels profitieren.

Titelfoto: Bild von Jason Briscoe auf unsplash

Autor Jakob Jussen

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Durchführung einer gründlichen Marktforschung

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Mollie vereinfacht Finanzdienstleistungen für kleine und mittelständische Online-Händler 

Stellen Sie sich und das Startup Mollie doch kurz unseren Lesern vor! 

Mein Name ist Annett und seit März 2022 unterstütze ich Mollie, einer der am schnellsten wachsenden Finanzdienstleister Europas, als Geschäftsführerin für die DACH-Region. Meine Kernaufgaben liegen dabei in der strategischen Ausrichtung für die Märkte Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo wir derzeit insbesondere die Brand Awareness stärken und den Marktanteil erhöhen wollen. 

Mollie wurde 2004 von Adriaan Mol gegründet, dessen Spitzname im Freundeskreis seit jeher “Mollie” ist. Wir entwickeln intuitive Produkte, um Finanzdienstleistungen für kleine und mittelständische Online-Händler zu vereinfachen. Zu unseren Kernprodukten zählen die Integration von reibungslosen und sicheren Bezahlmethoden in Online-Shops und das schnelle und einfache Finanzierungsmodell Mollie Capital. Unser Team besteht aus über 800 Mitarbeitenden mit Büros unter anderem in Amsterdam (HQ), Lissabon, München, London und Paris. Über 130.000 Kunden vertrauen bis heute auf Mollies Produkte und Services, darunter einerseits regional starke Unternehmen wie L’Osteria und ROECKL, aber auch Weltkonzerne wie Unicef. 

Welche Vision steckt hinter Mollie? 

Unser Ziel ist es, der beliebteste Finanzdienstleister Europas zu werden. Wir wollen unseren Händlern, die sich in Konkurrenz zu den Online-Riesen Amazon und Co. befinden, mit Rat und Tat zur Verfügung stehen – mit Ansprechpersonen vor Ort im jeweiligen Markt, die die lokalen Gegebenheiten kennen, die Landessprache sprechen und bei Problemen jederzeit erreichbar sind. Kurzum: Wir unterstützen KMUs beim Ausbau ihrer E-Commerce-Aktivitäten und stehen als wahre Partner an ihrer Seite. 

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus? 

Den einen normalen Arbeitstag gibt es nicht. Dennoch habe ich eine gewisse Struktur festgelegt, die ich täglich probiere abzurufen. Während ich früh am Morgen das E-Mail-Postfach sortiere und Aufgaben priorisiere, steht der Vormittag im Zeichen von Check-Ins und Meetings mit dem Team und Kollegen, aber natürlich auch externen Partnern; die Bandbreite reicht von Strategie-Besprechungen mit unserem C-Level bis hin zu Briefing-Gesprächen über die Vertriebsaktivitäten im DACH-Raum. Am Nachmittag blocke ich mir dann gerne Fokus Zeit, um in Dokumente einzutauchen, in Meetings entwickelte Ideen auszuarbeiten und Präsentationen vorzubereiten.

Was zwischen all diesen Aufgaben nicht zu kurz kommen darf, ist der Austausch im Team. Egal ob in den verschiedenen Büros in Deutschland oder durch digitale 1:1s – ich probiere so gut es geht, mit den verschiedensten Teammitgliedern auch über die reinen fachlichen Konversationen hinaus das Gespräch zu suchen. Das hilft mir als Führungskraft sehr, um zwischen den Zeilen zu lesen, Herausforderungen zu erkennen und in der sonst oft hektischen Zeit auch mal ein wohlverdientes Lob auszusprechen.

Was sind momentan die größten Herausforderungen und Chancen für E-Commerce KMUs in Deutschland?

Wenig überraschend führt die gegenwärtige Inflation zu sinkenden Ausgaben auf Verbraucherseite. Laut unseres aktuellen Europäischen E-Commerce Reports wollen 77 Prozent der Deutschen ihre Ausgaben im Online-Shopping deutlich senken, sollte sich die wirtschaftliche Lage nicht entspannen. E-Commerce KMUs müssen deshalb neue Ansätze fahren, mehr in die Retention von Bestandskunden investieren (beispielsweise mit exklusiven Deals) und Marketing-Budgets justieren. Es kann, gerade für kleinere Unternehmen, zum Beispiel zielführend sein, in den Ausbau der eigenen Social-Media-Strategie zu investieren.

Denn hier hat man, im Gegensatz zu klassischen Kanälen wie Google Ads, der großen Konkurrenz mit schier endlosen Marketing-Budgets eines voraus: Man kann flexibel auf Bedürfnisse reagieren und durch mutigen Content eine persönliche Bindung zur Kundschaft aufbauen, die wiederum in wiederkehrenden Umsätzen mündet. Stichwort Bedürfnisse: Unsere Studie hat auch erkannt, dass die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher großen Wert auf die angebotenen Zahlungsmethoden legen.

Sind diese nicht wie gewünscht vorhanden, würde knapp die Hälfte den Kauf abbrechen. Für Webshops heißt das: Unbedingt jetzt prüfen, welche länderspezifischen Eigenheiten es beim Bezahlvorgang zu beachten gilt und den Check-Out-Prozess entsprechend adaptieren. 

Wer ist die Zielgruppe von Mollie?

Unser Angebot richtet sich primär an europäische KMUs mit Online-Shops. Wir sind überzeugt: Viele europäische Händler haben großes Potenzial, ihre derzeitigen Umsätze zu steigern und neue Märkte zu erobern. Dafür liefern wir ihnen die technologische Infrastruktur und unterstützen sie ab Tag eins der Zusammenarbeit mit unserer Expertise im E-Commerce.

Wie funktioniert Mollie? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten europäischen KMUs die benötigte Unterstützung, um im Online-Handel durchzustarten. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen eine nahtlose Online-Shopping-Erfahrung, effiziente Check-Out-Prozesse, sichere und passgenaue Bezahlvorgänge – all das liefern wir unseren Kunden ohne Mindestumsätze, Lock-in Verträge oder versteckte Kosten. Stattdessen steht neben den intuitiven digitalen Tools eine ganzheitliche Beratung mit dezidierten lokalen Ansprechpersonen für Kontinuität und Wachstum im Vordergrund. Mit den sich verändernden Herausforderungen unserer Kundschaft adaptieren auch wir zielgenau unser Angebot.

Zum Beispiel haben wir erst kürzlich Mollie Capital gelauncht, um KMUs eine schnelle und einfache Finanzierungsmöglichkeit abseits der traditionellen Kreditgeber zu ermöglichen. Denn, wie Studien belegen, haben KMUs immer größere Schwierigkeiten an dringend benötigtes Kapital zu gelangen. Doch gerade in Krisenzeiten wie derzeit, müssen die Unternehmen in Inventar, Marketingkampagnen und ähnliches investieren – und suchen dafür bei klassischen Banken oft vergeblich nach Finanzierungsmöglichkeiten. Hier springen wir fortan schnell und unbürokratisch in die Bresche.

Mollie, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Gestartet sind wir als reiner Zahlungsdienstleister, befinden uns aber gerade inmitten unserer Transformation zum ganzheitlichen Finanzdienstleister. Mollie Capital ist für diesen Schritt ein Meilenstein und wir werden in den kommenden Jahren sicherlich weitere Features entwickeln und anbieten. In der Zukunft wollen wir als geschätzter Partner von E-Commerce KMUs in ganz Europa wahrgenommen werden und insbesondere durch unseren lokalen Ansatz den Partner der Wahl darstellen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Lösung eines echten Problems:
    Tagtäglich entstehen unzählige Geschäftsideen, von denen einige – nachdem viele Ressourcen in die Entwicklung gesteckt wurden – wieder verworfen werden. Es ist deshalb elementar wichtig sicherzustellen, dass ein echtes Problem gelöst und somit ein echter Markt angesprochen wird. Mein Tipp deshalb: Das Durchführen einer gründlichen Marktforschung und Validierung der Idee mit potenziellen Kunden, bevor zu viel Zeit und Ressourcen in ein im schlimmsten Fall nicht tragbares Konzept gesteckt werden.
  2. Das Netzwerk als Accelerator:

Das eigene Netzwerk ist im Laufe der Geschäftsentwicklung mitunter absolut spielentscheidend. Ich empfehle deshalb sehr, dieses frühzeitig auf– und stetig auszubauen. Für Gründerinnen und Gründer kommen dabei unter anderem Founders Networks in Frage, bei denen man mit Gleichgesinnten und potentiellen Mentoren in Kontakt kommt und so wertvolle Unterstützung bekommen kann. Ich selbst bin als Angel Investorin tätig und biete neben finanziellen Kapital auch mein Wissen an. Immer wieder stelle ich dabei fest, wie gewinnbringend der enge Austausch mit meinen Teams sein und welche Vorteile dies für die Ausrichtung des Start-ups mit sich bringen kann. 

  1. Das Dream-Team aufbauen:

Gerade für junge Start-ups gilt: Das Unternehmen muss sich in der Findungsphase an vielen Stellen kontinuierlich anpassen. Umso wichtiger ist ein Team, das über diese Anpassungsfähigkeit verfügt. Ein talentiertes, vielfältiges und engagiertes Team, das sich in seinen Fähigkeiten ergänzt und effektiv auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten kann, ist die Basis für langfristigen Erfolg. In den Aufbau eben jenes Teams sollten entsprechend viel Mühe und Gedanken fließen. 

Bild ©underpromise

Wir bedanken uns bei den Annett Plath für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Fortschritt gelingt nur gemeinsam – Vernetzt Euch!

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fuxam

Fuxam All-in-One Softwarelösung die das Bildungssystem nachhaltig verbessert

Stellen Sie sich und das Startup Fuxam doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Julian Schröder, Oliver Grübnau und Leo van den Brandt und Gründer von Fuxam: Ein junges, innovatives ED-Tech-StartUp aus Berlin mit dem Ziel, mithilfe unserer All-in-One Softwarelösung das Bildungssystem nachhaltig zu verbessern.Unsere Fuxam-Software besteht aus drei wesentlichen Komponenten: der Administration, dem Learning-Management-System und dem Exam Management.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir drei Gründer sind oder waren selbst Studenten und haben die Softwareseitigen Defizite am eigenen Leib erfahren. Aus unserer eigenen Erfahrung heraus haben wir entschieden, unser Problem, das wir selbst am besten nachvollziehen können, zu lösen. Wir wollen einen aktiven Beitrag zur Verbesserung des Bildungssystems leisten und dementsprechend haben wir uns gedacht, wir verändern etwas.

Welche Vision steckt hinter Fuxam? 

Die Digitalisierung ist eine Chance für unsere Gesellschaft, die Qualität der Bildung auf ein neues Niveau zu heben. Unser Ziel ist es, Prozesse, Organisationsstrukturen und das Lehren und Lernen fortwährend voranzutreiben. Dafür wollen wir ein höheres Bildungsniveau erreichen, indem wir das Lehren und Lernen mit Hilfe von modernsten Softwarelösungen vereinfachen. Darüber hinaus soll der Prüfungsprozess digitalisiert werden, ebenso wie die Verwaltung der Institutionen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie finanzieren Sie sich?

Die größte Herausforderung ist, vor allem am Anfang, an sich selbst und die Idee zu glauben. Wir wurden teilweise mit viel Skepsis und Kritik konfrontiert. Wir waren glücklicherweise sehr von uns als Team und der Idee überzeugt, sodass wir es allen Zweifelnden beweisen wollten. Natürlich gab es auch softwareentwicklungsseitig einige Schwierigkeiten, die wir jedoch als Team gemeinsam bewältigen konnten. Wir ziehen es immer vor, große Probleme und Herausforderungen gemeinsam zu meistern!

Das gesamte erste Jahr waren wir eigenfinanziert und haben dann im Dezember 2022 eine Finanzierung erhalten. Wir konnten neun großartige Investoren von unserer Vision überzeugen und erhielten ca. 330.000 Euro. 

Wer ist die Zielgruppe von Fuxam?

Unsere Zielgruppen sind primär Hochschulen und sekundär Berufsschulen, Bildungsträger, Schulen und weitere Bildungseinrichtungen. Wir haben darüber hinaus bereits jetzt schon einige Anfragen von Unternehmen, die unsere Software auch gerne im Bereich der Weiterbildung einsetzen würden.

Wie funktioniert Fuxam? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen

Anbietern?Unsere Fuxam-Software besteht aus einem Learning-Management-System, einem Exam-Management und einer Administration. Darüber hinaus haben wir eine künstliche Intelligenz in der Software integriert. Wir verbinden alle wesentlichen Softwarekomponenten, die eine moderne Institution benötigt. Das hat den Vorteil, dass wir alle Probleme auf einmal lösen können und alle Komponenten fest miteinander verzahnt sind. Somit ermöglichen wir einen reibungslosen Ablauf.

Eine derartige intuitive KI gestützte All-in-One Lösung ist auf dem Markt derzeit nicht vorhanden. Wir schaffen es zudem, die Softwarekosten von Bildungseinrichtungen im Schnitt zu halbieren.

Fuxam, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Im April starten wir unsere Testphase und unsere nächste Finanzierungsrunde. Wir möchten noch dieses Jahr die ersten Kunden generieren. In fünf Jahren möchten wir unsere Software weltweit anbieten und über 200 Institutionen angebunden haben. Wir möchten das deutsche Bildungssystem auf ein neues, innovatives Level bringen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Fortschritt gelingt nur gemeinsam – Vernetzt Euch!

Organisiert euer StartUp und verfolgt klare Ziele. 

Erfolg gelingt nicht von heute auf morgen, es ist ein Prozess. Es ist Geduld und Ausdauer gefragt 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Scrum im Vergleich zu traditionellen Projektmanagement-Methoden: Pro & Contra

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scrum

Was ist Scrum überhaupt?

Scrum ist ein agiler und inkrementeller Entwicklungsrahmen für das Management der Produktentwicklung. Bei Scrum gibt es drei Hauptrollen: den Product Owner, den Scrum Master und das Development Team. Inzwischen werden auch Fortbildungen in diesem Bereich angeboten, zum Beispiel ein Scrum Master Training.

Der Ablauf von Scrum-Projekten ist durch kurze Iterationen geprägt, die in der Regel zwei bis vier Wochen dauern. Jeder dieser sogenannten Sprints beginnt mit einer Planungsbesprechung. Dabei ziehen sich die Mitglieder selbstorganisierter Teams Aufgaben aus dem sogenannten Sprint Backlog. Die Teammitglieder arbeiten an diesen Aufgaben, bis der Sprint beendet ist. Am Ende jedes Sprints findet ein Review-Meeting statt, bei dem das Team seine Fortschritte überprüft und die während des Sprints geleistete Arbeit demonstriert. 

Der Hauptvorteil von Scrum ist, dass es flexible Reaktionen auf Veränderungen ermöglicht. Da Scrum mit kurzen Iterationen arbeitet, ist es einfach, bei Bedarf Änderungen am Produkt vorzunehmen. Diese Flexibilität macht Scrum ideal für Projekte, bei denen sich die Anforderungen im Laufe der Entwicklung ändern können. 

Traditionelle Projektmanagement-Methoden

Es gibt viele traditionelle Arten, ein Projekt zu managen. In der Regel weisen diese jedoch einige gemeinsame Merkmale auf. Traditionelle Projektmanagement-Methoden sind oft starrer als Scrum und lassen in der Regel nicht so viel Flexibilität zu, um auf Veränderungen zu reagieren. Eine der beliebtesten traditionellen Methoden ist die Wasserfallmethode. 

Der Wasserfall ist ein sequentieller Entwurfsprozess, bei dem der Fortschritt linear auf die Fertigstellung zusteuert – wie Wasser eben, das einen Wasserfall hinunterfließt. Der Hauptnachteil der Wasserfallmethode besteht darin, dass sie keine große Flexibilität zulässt, sobald die Entwicklung begonnen hat. Wenn Änderungen vorgenommen werden müssen, ist es oft erforderlich, weitreichende Veränderungen am Projektplan vorzunehmen. 

Scrum vs. traditionelles Projektmanagement: Pros & Cons

Scrum und traditionelles Projektmanagement unterscheiden sich in ihren Ansätzen und Methoden, wodurch sich sowohl Vorteile als auch Nachteile ergeben können.

Vorteile von Scrum 

  • Mit Scrum werden Projekte in kürzerer Zeit abgeschlossen, da der Schwerpunkt auf der schnellen Erledigung kleiner Aufgaben liegt, anstatt über einen längeren Zeitraum an einer großen Aufgabe zu arbeiten. 
  • Scrum bietet mehr Flexibilität, da es auf vielen kurzen Sprints aufbaut und nicht auf einem festen Plan, der nicht geändert werden kann. 
  • Die Teamstruktur in Scrum ist flacher, was zu einer besseren Kommunikation und Zusammenarbeit führt, da sich alle auf der gleichen Ebene befinden. 
  • Da Scrum darauf basiert, dem Kunden einen Mehrwert zu liefern, führt es insgesamt zu einem besseren Produkt. 

Nachteile von Scrum

  • Scrum kann chaotisch werden, wenn seine Grundsätze nicht eingehalten werden.
  • Es kann schwierig sein, qualifizierte Scrum Master zu finden, die dem Team helfen, indem sie Hindernisse vom Team fernhalten.
  • Die kurzen Iterationen in Scrum können zu einer schleichenden Ausweitung des Projektumfangs führen. 

Vorteile von traditionellem Projektmanagement

  • Traditionelles Projektmanagement ist sehr genau definiert, wodurch alle Beteiligten ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Anfang an kennen. 
  • Durch einen festen Plan ist es einfacher, Fortschritte und Meilensteine zu verfolgen. 
  • Riskante Änderungen können nicht ohne die Zustimmung aller Beteiligten vorgenommen werden. 

Nachteile von traditionellem Projektmanagement

  • Das traditionelle Projektmanagement ist oft sehr starr und unflexibel, was bei Änderungsbedarf zu Problemen führen kann.
  • Es kann lange dauern, bis Projekte mit traditionellen Methoden abgeschlossen sind, da die Aufgaben einzeln und nicht alle auf einmal erledigt werden. 
  • Traditionelles Projektmanagement kann zur Stagnation führen, da es weniger Raum für Kreativität und Innovation gibt. 

Fazit: Scrum vs. traditionelles Projektmanagement

Ist Scrum nun besser als traditionelle Projektmanagement-Methoden? Die Antwort hängt von Ihrer spezifischen Situation ab. Wenn Sie während der Entwicklung viel Flexibilität brauchen und die Anforderungen beim Projektstart noch unklar sind, ist Scrum wahrscheinlich eine gute Wahl. Wenn Sie jedoch zu Projektbeginn bereits alle Anforderungen im Detail ausformuliert und abgestimmt haben, sind die traditionellen Methoden in der Regel besser geeignet. Für welchen Ansatz Sie sich auch immer entscheiden, achten Sie darauf, dass er zu den Stärken und Schwächen Ihres Teams passt, damit Sie es auf Erfolgskurs bringen können.

Bild Titelbild/ Bildquelle: Bild von Mohamed Hassan auf pixabay

Autor Jens Harwath

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Fitness ist keine Frage des Alters. Aber der Motivation

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150 minuten founder team

150 Minuten begleitet Menschen über 50, die fit bleiben wollen, durch den Alltag

Stellen Sie sich und das Startup 150 Minuten doch kurz unseren Lesern vor!

Dr. med. Sebastian Vogel: Wir sind Dr. Sebastian Vogel und Dr. Martin Voß. Unser Startup 150 Minuten richtet sich an Menschen ab 50. Es ist das erste medizinisch fundierte Online-Fitnessstudio für diese Zielgruppe. Wir haben es gegründet, weil wir in unseren Familien und im Bekanntenkreis festgestellt haben, dass viele ältere Menschen gern ihre Fitness verbessern möchten, aber kein passendes Angebot finden. Wir sind zwei Gründer: Ich, Dr. Sebastian Vogel, Arzt, und mein Freund und Mitgründer Dr. Martin Voß, der sich als Wirtschaftsingenieur stärker um die ökonomischen Belange kümmert.

150 Minuten richtet sich an Menschen, die ganz bewusst wieder mehr Bewegung in ihren Alltag integrieren möchten, um so Alterserscheinungen vorzubeugen oder sie abzumildern. Das einzigartige Konzept aus digitalen Live-Trainings und einer Vielfalt von aufgezeichneten Trainings in der Mediathek macht 150Minuten zu einem flexiblen, aber persönlichen Begleiter im Alltag. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Martin: Sebastian und ich hatten schon lange den Plan, ein Startup zur digitalen Gesundheitsförderung zu gründen. Die Idee für 150 Minuten kam wirklich aus dem Familien- und Freundeskreis: Wir sind beide sehr sportlich und haben bemerkt, dass es Menschen über 50 schwerfällt, sich ausreichend zu bewegen. Nur wenige von ihnen gehen ins Fitnessstudio, Mannschaftssportarten werden für diese Zielgruppe auch seltener angeboten und YouTube-Workouts sind oftmals nicht motivierende genug oder auf junge Menschen ausgelegt. Wenn man nicht das passende Angebot findet, geht die Motivation verloren.

Sebastian: Aus meiner Sicht als Mediziner ist es von großer Bedeutung, sich gerade im Alter durch genügend Bewegung fit zu halten. Viele Körperfunktionen lassen ganz natürlich mit den Jahren nach. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Menschen über 50 im Training bleiben oder damit beginnen. Und dazu muss man keine Sportskanone sein: Schon 150 Minuten Bewegung in der Woche, oder 21 Minuten pro Tag, reichen aus, um fit zu bleiben.

Martin: Genau das ist der Grund, weshalb wir 150 Minuten gegründet haben. Wir wollten ein innovatives Online-Fitnessstudio speziell für Menschen ab 50 Jahren schaffen, das es ihnen ermöglicht, auch im Alter Freude an der Bewegung zu haben und so vor allem auch ihre Schmerzen mit dem passenden Training bekämpfen oder ihnen vorbeugen zu können.

Welche Vision steckt hinter 150Minuten?

Martin: Unsere Vision ist simpel. Wir wollen mit 150 Minuten ein Begleiter auf dem Weg zu mehr Fitness, Bewegung und Gesundheit sein, der immer zur Stelle ist und sich den Bedürfnissen der Mitglieder:innen anpasst. Mit 150 Minuten lässt sich mehr Lebensfreude in den Alltag holen, Schmerzen gehen zurück oder verschwinden ganz.

Sebastian: Dabei liegt der Fokus bei unseren Trainings natürlich nicht auf dem Waschbrettbauch oder einem großen Bizeps, sondern auf mehr Stabilität, Bewegungsfreiheit und Aktivität. 150Minuten verhilft zu einem gesünderen Lebensstil. Damit das gelingt, sind wir als Team immer im direkten Austausch mit unseren Mitglieder:innen.

Wer ist die Zielgruppe von 150 Minuten?

Martin: Unsere Zielgruppe sind alle Menschen über 50, die sich im Alter fit halten möchten, sich aber durch das bestehende Fitnessangebot wie YouTube-Workouts oder Fitnessstudios nicht abgeholt fühlen.

Sebastian: Wichtig ist auch, dass die Mitglieder:innen nicht das Ziel haben, mit einem Sixpack aus den Trainings zu gehen, sondern sich im Alltag regelmäßig mit Kursen, die auf ihre besonderen/individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind, fit halten wollen. 

Wie funktioniert 150 Minuten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Sebastian: Was uns von anderen Anbietern unterscheidet ist unsere einzigartige Expertise. Wir kennen wirklich die Bedürfnisse unserer Zielgruppe, haben über mehrere Monate gemeinsam mit Menschen dieser Altersgruppe unsere Trainings entwickelt. Durch ihr Feedback haben wir ein ideal zugeschnittenes Kursprogramm für Menschen ab 50 Jahren erstellen können. Die Trainings sind außerdem von mir und unserem Team aus Ärzt:innen medizinisch geprüft und decken alle Muskelgruppen und Körperzonen ab. Außerdem haben wir auch spezielle Trainings, bei denen häufige Beschwerden gezielt angegangen werden.

Martin: Vor allem aber ist es unser außerordentliches Konzept, das unsere Mitglieder:innen fasziniert, die Mischung aus digitalen Live-Trainings mit Kontakt zu den Trainer:innen und aufgezeichneten Kursen aus der Mediathek. Bei den Live-Trainings können die Mitglieder:innen mit eingeschalteter Kamera den Übungen auf dem Bildschirm folgen. Die Trainer:in sieht die Anwesenden auf einem riesigen Bildschirm und kann somit direkt Feedback bei beispielsweise einer fehlerhaft ausgeführten Übung geben. Der direkte Kontakt zwischen Trainer:innen und Mitglieder:innen ist so persönlich wie im Fitnessstudio, bloß mit dem Komfort des eigenen Wohnzimmers. Wir wissen, dass unsere Mitglieder:innen zu den Trainer:innen eine persönliche Beziehung aufbauen, was mitentscheidend ist für die Motivation, am Training teilzunehmen.  

Die aufgezeichneten Videos aus der Mediathek bieten Flexibilität für alle, die persönliche Live-Trainings nicht bevorzugen oder an den Terminen keine Zeit haben. 

Unsere Trainer:innen sind professionell, bestens ausgebildet, motiviert und voller Leidenschaft für körperliche und mentale Gesundheit – genau wie wir. Und ganz wichtig: bei uns kommt der Humor nicht zu kurz!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Sebastian: 

Natürlich hatten wir auch die anfänglichen Themen, mit denen sich jedes Startup auseinandersetzen muss. Wir haben ein MVP, also einen ersten funktionsfähigen Entwurf unseres Produkts, konzeptioniert, damit unsere ersten Tester:innen es ausprobieren und uns ihr Feedback für das endgültige Produkt übermitteln konnten. Außerdem haben wir recht schnell ein hochprofessionelles Team aus Ärzt:innen und Sportwissenschaftler:innen zusammengestellt, die mit uns den idealen Kursplan für unsere Zielgruppe erstellt und erweitert haben.

Martin: Zudem haben wir einen Finanzierungsplan aufgestellt und die erste Finanzierung noch während unserer Gründungsformatierung gesichert. Dank des renommierten Berliner Early-Stage-VC-Atlantic-Labs, der uns mit Pre-Seed-Finanzierungsrunde unterstützt hat, konnten wir unser Unternehmen zu dem aufbauen, was es jetzt ist.

150 Minuten – wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Martin: Wir sind überzeugt, dass unser oberstes Ziel Menschen über 50 Jahren Fitness und mehr Gesundheit zu ermöglichen, sinnvoll ist und 150Minuten sich durchsetzen wird. Immer mehr Menschen werden immer älter, sie sollen einen schmerzfreien, fröhlichen Alltag im Alter erleben können. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir unser Unternehmen vergrößern und das führende Online-Fitnessstudio in Deutschland für die Zielgruppe ab 50 Jahren werden. Wir arbeiten täglich daran, unsere personalisierten Übungspläne zu erweitern. Und wir wollen unser Angebot ausweiten und auch z.B. auch Ernährungstipps aufnehmen. Wir wollen Menschen dabei unterstützen, einen gesunden Lebensstil für sich zu entwickeln.

Sebastian: Wir werden auch weiter in die Technologie investieren, um unseren Mitglieder:innen den Umgang mit der Technik zu erleichtern und die Kommunikation mit unseren Trainer:innen zu erleichtern. Zudem wollen wir unsere Plattform in fünf Jahren auch international zugänglich machen – um mehr Menschen auf der ganzen Welt für einen gesunden Lebensstil zu gewinnen. Kurz gesagt, wir arbeiten hart daran, der beste Begleiter für gesundes Altern zu sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sebastian: Unsere wichtigsten Stakeholder sind unsere eigenen Nutzer:innen! Sie sind es, die das Produkt testen, ihr Feedback ist das wichtigste, was ein:e Gründer:in bekommen kann! Wer sie ernst nimmt, wird sein Unternehmen beständig weiterentwickeln, den sich ändernden Bedürfnissen anpassen und sein Produkt perfektionieren.

Martin: Als Gründer:in sollte man sich auch nicht von abweichenden Meinungen irritieren oder entmutigen lassen. Es wird nie der Fall sein, dass dein Produkt jedem einzelnen Menschen auf der Welt gefällt und das muss auch überhaupt nicht sein. Wichtig ist, dass du zu Beginn ganz klar deine Ziele und die dazu gehörende Zielgruppe definierst. Wenn du dann noch zu deinen Werten und deinen Überzeugungen stehst und mit Energie, Motivation und Liebe zum Detail den oftmals steinigen Weg der Unternehmensgründung beschreitest, wird der Erfolg nicht ausbleiben.

Wir bedanken uns bei Dr. Sebastian Vogel und Dr. Martin Voss für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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