Mittwoch, November 27, 2024
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Durchhaltevermögen und Konzentration auf das Wesentliche

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biovox biokunststoffe life science

BIOVOX Biokunststoffe im Bereich Life Science

Stellen Sie sich und das Startup BIOVOX doch kurz unseren Lesern vor!

Gerne! BIOVOX geht das Plastikproblem im Life-Science-Bereich, insbesondere im Gesundheitswesen und Labor, an. Dort werden unglaubliche Mengen Kunststoff für Verpackungen und Einmalartikel verwendet, was zu einem riesigen CO2-Ausstoß führt. Wir haben Biokunststoff-Systeme entwickelt, die einen niedrigen CO2-Fußabdruck haben. Gleichzeitig erfüllen sie die in diesen Branchen nötigen hohen Qualitäts- und Reinheitsanforderungen. Das ist bislang einzigartig und bietet die Chance, auch diese Anwendungen nachhaltiger zu machen.

Dies ist ein explizites Ziel der EU-Kommission, die das Gesundheitswesen nicht von den Klimazielen ausgenommen hat – weil bisher noch nicht so der Fokus auf dieser Branche im Kontext Nachhaltigkeit lag. Wir helfen unseren Kunden, die Ziele zu erreichen. Dafür haben wir auch das passende Know-How: Vinzenz hat langjährige Erfahrung mit hochkomplexen Medizinprodukten und über Biokunststoffverarbeitung promoviert. Carmen ist Expertin für die Nachhaltigkeitsbewertung, Maria für Medizinprodukte-Zulassung & -Qualität, und ich komme auch aus dem Bereich Hochleistungskunststoffe und Produktentwicklung. Wir sind ein starkes Team für diese große Aufgabe.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir glauben, dass das notwendige Tempo, dass wir im Kampf gegen die Erderwärmung und Vermüllung der Welt brauchen, im Startup am besten aufgenommen werden kann. Weil uns der Zustand der Umwelt so antreibt, und wir Lust darauf haben, unsere Zukunft selbst zu gestalten, war die Gründung die logische Folge.

Welche Vision steckt hinter BIOVOX?

BIOVOX bringt Biokunststoffe für eine lebenswertere Welt in die Anwendung. Das sehen wir vielschichtig: Natürlich können wir in Sachen CO2 und Mikroplastik einen großen Impact realisieren. Aber auch lokalere Wertschöpfungsketten und Kreislaufwirtschaft liegt um am Herzen. Und die Nutzung der ganz besonderen Eigenschaften von Biokunststoffen ergibt Sinn in therapeutischen Anwendungen in der Medizin. Der Umwelt UND den Menschen soll es mit unseren Biokunststoffen besser gehen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ein recht langwieriger Prozess war es, ein wirklich rundes und starkes Geschäftsmodell mit Alleinstellungsmerkmal zu finden, und das dann auch strategisch gut aufzusetzen. Zugegeben: das ist wohl immer „work in progress“, aber wir haben unsere Nische gefunden. Finanziert haben wir uns in dieser Zeit über das Hessen Ideen Stipendium, das Exist-Gründerstipendium, eigene Mittel und Business Angels, die schon früh Vertrauen in uns und unsere Idee gesetzt haben.

Wer ist die Zielgruppe von BIOVOX?

Das sind Hersteller von Equipment und Verbrauchsmaterial für das Gesundheits- und Laborwesen. Auch für Hygieneprodukte und die Lebensmittelproduktion passen unsere Produkte sehr gut zu den Anforderungen. Sehr gerne arbeiten wir dabei auch mit Mittelständlern zusammen – hier finden wir oft den nötigen Mut, am Markt einen neuen Trend zu setzen.

Wie funktioniert BIOVOX? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bedienen uns verschiedener Biopolymere und formulieren daraus die richtigen Kunststoffsysteme für die jeweilige Anwendung. Das schließt Funktionalisierungen ein, wie eine Wirksamkeit gegen Keime auf Basis eines metallfreien, biobasierten Additivs, oder eine verbesserte Barrierewirkung. Was uns dabei von anderen Anbietern unterscheidet, ist unsere Vorgeschichte in der Medizintechnik: Wir sprechen nicht nur die Sprache unserer Kunden, sondern haben auch die nötigen Zertifizierungen. Das macht es für unsere Kunden einfacher und günstiger, nachhaltige Materialien zu verwenden. Wir achten auch darauf, immer am Puls der Forschung zu sein. Um neue Entwicklungen frühzeitig in unser Portfolio aufnehmen zu können, beteiligen wir uns u. a. aktiv an verschiedenen Forschungsprojekten.

BIOVOX, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es, den CO2-Ausstoß, verglichen mit herkömmlichen, fossilen Kunststoffen, in unseren Zielmärkten im ersten Schritt zu halbieren. Wir wollen Marktführer für Biokunststoffe im Gesundheitswesen werden und dabei langfristig alle Medizinprodukte-Klassen bedienen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Durchhaltevermögen, Konzentration auf das Wesentliche und die Besinnung auf die eigenen Stärken sind ganz wichtig. Erfolg kommt selten von heute auf morgen, aber man kann mit Fokus und Konsequenz darauf hin arbeiten.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Arbeite, um zu leben, aber lebe nicht, um zu arbeiten

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Delta Kryptowährungen Aktien NFTs

Delta ist die erste Multi-Asset-Tracking-App, die neben weiteren Anlagearten wie Kryptowährungen und Aktien nun auch NFTs ins Anlageportfolio integriert

Stellen Sie sich und das Startup Delta doch kurz unseren Lesern vor!

Nicolas van Hoorde: Hallo, ich bin Nicolas van Hoorde, CEO von Delta. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in verschiedenen digitalen Bereichen hatte ich das Privileg, eine Vielzahl von digitalen Produkten in mehreren Startups zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, bevor wir im Jahr 2017 Delta als den ersten mobilen automatischen Krypto-Tracker der Welt gestartet haben. 

Warum haben Sie sich entschieden, dieses Unternehmen zu gründen?

Nicolas: Weil wir Delta selbst wollten! Da wir als Kleinanleger in eine Vielzahl von Anlageklassen investieren, war das Problem von Anfang an klar: „Moment mal, wie viel habe ich insgesamt investiert?“, und noch wichtiger: „Wie viel Gewinn habe ich gemacht?“. Wir wollten unser eigenes Problem lösen und haben es geschafft.

Welche Vision steckt hinter Delta?

Nicolas: Delta hilft den Menschen, gute finanzielle Entscheidungen zu treffen, indem sie ihnen einen klaren Überblick über ihre Assets gibt und alle notwendigen Werkzeuge zur Verfügung stellt, um ihr Vermögen zu analysieren. Delta zeichnet sich durch die erstklassige Intelligenz, powered by eToro und durch ihr schönes Design aus.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Nicolas: Um ehrlich zu sein, gab es zu viele, um sie alle aufzuzählen. Am Ende ist nur wichtig, was man getan hat, um die Herausforderungen zu meistern und daraus zu lernen. Wenn ich mir die Anfänge von Delta anschaue, bestand die größte Challenge darin, den riesigen unerwarteten Zustrom von Usern gleich nach dem Start der App zu bewältigen. Die Serverlast war zu groß, weil die Nutzer die App nicht nur massenhaft heruntergeladen haben, sondern sie auch nutzten und Hunderte, manchmal Tausende Male am Tag aufriefen, um ihr aktualisiertes Portfolio zu sehen. Die Flut von Anfragen und Vorschlägen an den Kundensupport war außerdem eine echte Challenge. 

Finanziert haben wir uns aus einer Kombination von persönlichen Ersparnissen und Geldern von Angel-Investoren.

Wer ist die Zielgruppe von Delta?

Nicolas: Wir richten uns in der Regel an das jüngere Publikum und die Junggebliebenen. Menschen, die bereits in Aktien, Kryptowährungen oder NFTs investieren, ihre Finanzen im Griff und einen klaren Überblick über ihre Investitionen haben wollen.

Wie funktioniert Delta? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Nicolas: Delta wurde 2017 als Kryptowährungs-Tracker gegründet. Damals war Krypto noch nicht so populär wie heute und es gab nur sehr wenige Möglichkeiten, alle Kryptowährungen von verschiedenen Börsen an einem Ort zu verfolgen. Als wir also an den Start gingen, war es sofort ein Hit, weil es keine wirklich gute Lösung da draußen gab. Millionen von Nutzern bekamen damit einen klaren Überblick über ihre Krypto-Investitionen, ohne dass sie zwischen verschiedenen Plattformen und Apps hin und her jonglieren mussten. Im Jahr 2020 begannen wir mit der Integration von Aktien und Fonds und wurden ein Allround-Investment-Tracker. Jetzt sind wir die größte Multi-Asset-Tracking-App. 

Der weltweite Anstieg der Anzahl von Krypto-Investoren und Aktienanlegern machte Delta zu einer unverzichtbaren App für alle, die in Krypto und Aktien investieren. Mit der Aufnahme von NFTs ist es uns gelungen, eine weitere disruptive Anlageklasse mit traditionellen Portfolios zu kombinieren. Delta ist die Nummer eins unter den Multi-Asset-Investment-Trackern. Sie können damit alle Ihre Aktien, Kryptowährungen, NFTs, Fonds und mehr verfolgen. Die App verfügt über mehr als 11.000 Kryptowährungen, 40.000 Aktien und 18 Millionen NFTs. 

Es gibt auch intelligente Benachrichtigungen, die über relevante Asset- und Portfolio-Kennzahlen informieren.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Nicolas: Unser Ziel ist es, das Team zu vergrößern, die Nutzerbasis zu erweitern und die Anzahl der von uns unterstützten Vermögenswerte zu erhöhen. Was mich persönlich betrifft, so möchte ich als CEO weiter lernen und wachsen, um die bestmögliche Atmosphäre für alle im Team zu schaffen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nicolas: Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie respektieren und von denen Sie glauben, dass sie einen Mehrwert für Ihre Idee und Ihr Unternehmen darstellen. Sprechen Sie mit Menschen, die entweder mit dem Unternehmertum vertraut sind oder in der gleichen Branche arbeiten. Idealerweise beides!

Überprüfen Sie Ihre Idee und Ihr Unternehmen, bevor Sie sich in großem Stil verpflichten. Arbeite, um zu leben, aber lebe nicht, um zu arbeiten.

Wir bedanken uns bei Nicolas van Hoorde für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die Start-up-Schmiede Estland – Erfolg durch Innovation

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Estland gilt als das Start-up-Mekka schlechthin:

Inzwischen stammen zehn Jungunternehmen mit Milliardenbewertung aus dem kleinen baltischen Staat. Kein anderes Land Europas hat auf die Einwohnerzahl gesehen so eine hohe Unicorn-Dichte. Wie hat es dieses kleine Land – mit gerade mal knapp mehr als einer Million Einwohnern – geschafft, eine derartige Unicorn-Fabrik und einer der digitalen Vorreiter Europas zu werden? Und was kann Deutschland von diesem Beispiel lernen?

Die Entstehung eines Digitalstaates

Nach Estlands Unabhängigkeit 1991, der Privatisierung vieler staatlicher Betriebe und der Einführung einer liberalen Marktwirtschaft hat sich das Land komplett neu aufgestellt und von Anfang an auf digitale Lösungen gesetzt. Die geringe Bevölkerungsdichte von 1.3 Millionen Einwohner*innen auf einer Fläche so groß wie Niedersachsen haben diesen Prozess erleichtert. So konnte die Bevölkerung bereits in den 1990er Jahren auf die digitale Transformation vorbereitet werden und es entstand eine nationale Identifikation mit der Digitalisierung und der einhergehenden Innovations- und Wirtschaftskraft.

Digitalisierung von Land und Regierung

Seither wurden mit dem elektronischen ​​Verwaltungssystem „E-Government” 99 Prozent aller Verwaltungsdienstleistungen digitalisiert. Das dezentrale Austausch- und Verwaltungssystem „X-Road” sorgt für den sicheren Datenaustausch zwischen allen relevanten Institutionen und den Bürger*innen. Das Herzstück von X-Road sind individuelle Keys. Jede Behörde, jeder Bürger, jedes Unternehmen hat einen digitalen Zwilling, eine einmalige ID, auch Bürgerkarte genannt. Sie ist gleichzeitig Ausweis, Führerschein, Versichertenkarte, Bibliotheksausweis, Steuernummer, Gesundheitskarte und mehr. 

Zwei dieser Parteien können Daten innerhalb von X-Road über sichere Server austauschen, ohne dass ein Server eines Drittanbieters erforderlich ist. Dabei steht die Datenhoheit immer im Vordergrund und bleibt stets bei den Bürger*innen: Sie entscheiden, welche Daten freigegeben werden und können jeden staatlichen Zugriff einsehen. 

2014 initiiert Estland das E-Residency Programm, eine länderübergreifende digitale Identität, die es, unabhängig von der Staatsangehörigkeit, jedem Menschen ermöglicht, die estnischen e-Services in Anspruch zu nehmen. Dazu gehört zum Beispiel die unbürokratische Gründung einer Firma, welche in durchschnittlich 18 Minuten erledigt ist, eine elektronische ID und eine digitale Staatsbürgerschaft. Die weltweite Bereitstellung dieser vereinfachten digitalen Services sind ausschlaggebend für die aufstrebende estnische Start-up Kultur, welche viele ausländische Talente – und damit Unternehmensideen – anlockt. 

Lebhafte Start-up Community

Auch estnische Start-ups stehen in Konkurrenz, suchen aber aktiv das Miteinander und helfen sich mittels verschiedener Initiativen. Die estnische Start-up Community trifft sich regelmäßig und tritt unter anderem in sogenannten „Coopetion”-Wettbewerben gegeneinander an, von denen alle dank des konstruktiven Austauschs profitieren. Als Beispiel kann hier “sTARTUp Pitching” genannt werden, ein Wettbewerb im Rahmen des estnischen Business Festivals “sTARTUp Days”. Außenstehenden lernen so die Gesamtheit des estnischen Start-up Ökosystems dank neuer Sichtweisen und Ideen fördern. Gefördert werden solche Vorhaben vor allem von der Regierungsinitaitive Startup Estonia. 

Der Erfolg von estnischen Vorzeige-Start-ups soll als Vorbild dienen, um den Wandel von einmaligen Erfolgen hin zu einem vollwertigen Start-up-Ökosystem zu unterstützen. Um Zusammenarbeit und Networking zu fördern, arbeitet Startup Estonia mit Start-ups, Inkubatoren, Acceleratoren und dem privaten und öffentlichen Sektor zusammen. Kurzum: Estland achtet penibel darauf, alle Expert*innen in der Entscheidungsfindung, beispielsweise bei der Planung eines regionalen Förderprogramms, zu Wort kommen zu lassen. So wird von Beginn an sichergestellt, dass alle Blickwinkel – von Regularien über Technologie bis Investitionen – die nötige Beachtung finden.

Arbeitskultur

Einer der auffälligsten Unterschiede zwischen Deutschland und Estland ist der enorme Größenunterschied der beiden potenziellen Märkte. In der Folge sind estnische Unternehmen von Beginn an stark international ausgerichtet. Zudem hat Remote Work einen lange etablierten, großen Stellenwert. Aufgrund der Größe Estlands ist der Talent Pool nun mal begrenzt und es können nicht alle aus einem Ort arbeiten. Um hier erfolgreich zu sein, müssen sich Unternehmen schnell an die neuen Arbeitsweisen anpassen. Neben den flachen Hierarchien und dem hybriden Arbeitsmodell überzeugt Estland durch eine inklusive Arbeitskultur. 

Bei Pipedrive können beispielsweise alle Angestellten am sogenannten „Pitching Tuesday” ihre Ideen vorstellen. Wenn eine Idee vom Team für gut empfunden wird, darf der/die Ideengebende als Lead das Projekt umsetzen – egal, welche Position er/sie im Unternehmen innehat. Flexible Arbeitsmodelle und die Möglichkeit, den Arbeitsplatz selbst auszusuchen, sind bei Pipedrive seit jeher in der Unternehmenskultur verankert. Dadurch wurden früh die Weichen gestellt, um internationale Expert*innen anzulocken, potenzielle Führungskräfte zu trainieren und hoch qualifizierte Mitarbeiter*innen langfristig zu halten. 

Bildung

Im Digitalunterricht nimmt Estland eine absolute Vorreiterrolle ein: Mit der bereits erwähnten digitalen Transformation Mitte der 1990er Jahre wurden innerhalb von fünf Jahren alle estnischen Schulen mit einem Internetzugang und Computern ausgestattet.

Bereits im Kindergarten kommen die Jungen und Mädchen mit Robotik-Projekten in Berührung, Technologie-Fächer wie Programmieren stehen ab der ersten Klasse auf dem Lehrplan. Anstatt das Smartphone zu verbieten, wird es aktiv für den Unterricht genutzt. Der Schulalltag wird hauptsächlich über eine Online-Plattform organisiert, die von fast allen Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern genutzt wird. Somit kommen estnische Schüler*innen schon viel früher mit Digitalisierung und den entsprechenden Tools in Berührung, sind laut OECD überdurchschnittlich gut in Mathematik und Wissenschaft ausgebildet. Gefragte Skills werden früh gefördert und eine optimale Vorbereitung für den immer digitaler werdenden Arbeitsmarkt gewährleistet. Auch für die deutsche Wirtschaft ist frühzeitige Bildung in puncto Digitalisierung, Technologie und Entrepreneurship unabdingbar. Doch gerade hierzulande ist das Gefälle in Sachen digitaler Bildung teilweise enorm, das belegt eine Studie der Universität Göttingen.

Was kann Deutschland tun? 

Estland ist zweifelsfrei ein digitaler Vorzeigestaat. Nicht wenige Menschen würden sich diesen Fortschritt auch für Deutschland wünschen, nur gibt es einige Barrieren. Deutschlands Einwohnerzahl übersteigt Estlands um den Faktor 63; daher wäre es deutlich schwieriger, einen Großteil der Bevölkerung von einem Digitalstaat und offenem Datenverkehr zu überzeugen. Strukturen deutscher Institutionen und Verwaltungen müssen angepasst werden, sind im Vergleich zu Estland jedoch deutlich behäbiger, größer und unübersichtlicher.

Es braucht politischen Wille und Mut, Innovation und Offenheit: Gründer*innen brauchen eine größere politische Lobby, Venture Capital muss auch in späteren Phasen einfacher erhältlich sein, die Verknüpfungen zwischen Forschung und (Startup-)Wirtschaft verstärkt und mehr Menschen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit zu gründen eröffnet werden. Das Potenzial in Deutschland besteht: Das Land ist die führende Wirtschaftskraft in Europa, warum nicht auch bald führend im Bereich E-Government? 

Autor

Agur J​​õgi ist Chief Technology Officer bei Pipedrive. Er verfügt über weitreichende Erfahrungen auf Führungsebenen in den Bereichen IT, Banking und Telekommunikation, wo er unter anderem als CIO, CTO und COO tätig war. Bei Pipedrive betreut Agur die Technologieteams und ist verantwortlich für Wachstum und Innovation.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Leadership – Was Startups von Agenturen lernen können

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agenturen startups

Wie man durch gute Führung ein motiviertes Team schafft und was Gründer*innen noch von Agenturchef*innen lernen können.

Startups und Agenturen haben viel gemeinsam: Beide müssen anpassungsfähig sein, stehen unter großem Konkurrenzdruck und bei beiden gibt es einen akuten Talentmangel.

Aber Führung wird in Startups oft erst dann zum Thema, wenn nach der Anfangseuphorie etwas schiefläuft. Viele Startups sind geprägt von den Gründer*innen, die häufig fachlich schlaue Köpfe und idealerweise auch charismatische Visionäre sind, jedoch selten Führungserfahrung haben. 

Aber kann man gleichzeitig mit einer Produktvision an den Markt gehen und eine Unternehmenskultur nachhaltig prägen? Dafür braucht es ganz unterschiedliche Charaktere und Fähigkeiten. Auch, wenn es häufig als unnötige Investition empfunden wird, ist die Arbeit an einer Führungs- und Unternehmenskultur ein wichtiger Grundstein für den Erfolg. Denn genauso wichtig, wie die Produktvision, sind die Menschen, die das Produkt entwickeln. Wenn sie ihre Stärken einbringen können und sich entwickeln, entwickelt sich auch das Unternehmen.

1. Stellt nicht nach Titel ein, sondern nach Talent! 

Wenn Startups schnell wachsen, entwickeln sich häufig die klassischen Unternehmensstrukturen, aus denen ihre Gründer*innen kommen. Das ist verständlich, weil es Sicherheit zu geben scheint. Aber oft stehen sich Unternehmen mit klassischen Karriereleitern, mit vielen Leveln und Titeln, die es auf dem Weg „nach oben“ zu erringen gilt, selbst im Weg dabei, die richtigen Leute zu finden. Denn bei diesem Ansatz steht vor allem das Unternehmen im Mittelpunkt und nicht der Mensch. Das merken gute Fachleute schnell.

Dabei geht es doch zuallererst um die Menschen. Wenn sie ihre Stärken einbringen können und sich entwickeln, entwickelt sich auch das Unternehmen. Also sucht nicht nach Lebenslauf für ein bestimmtes Level mit einem klassischen Titel, sondern guckt euch die echten Qualifikationen und den Menschen an. Und dann schaut, wie ihr die offene Position so gestalten könnt, dass der Mensch sich bestmöglich einbringen kann. So gewinnt ihr die Talente, die ihr braucht und die Euch weiterentwickeln – trotz Fachkräftemangel. 

2. Teilt Verantwortung! 

In unserer komplexen Welt kennt nicht mehr eine*r die Lösung für alles. Und wer als Gründer*in denkt, er*sie könne jetzt endlich mal alleine bestimmen, hat meist schon verloren. 

Keiner von uns ist allwissend – auch nicht in Führungspositionen. Jede*r hat seine Stärken und Schwächen, egal was im Lebenslauf steht. Abhängig von den Aufgaben ist jede*r von uns ist mal Senior und mal Junior – auch jede*r Gründer*in.

Wir müssen den Mitarbeitenden ein Umfeld bieten, das sie ermutigt, Verantwortung zu übernehmen und ihr Wissen einzubringen. Nur mit dem Schwarmwissen aller kann Innovation und Weiterentwicklung gelingen.

Dabei hilft eine Unternehmenskultur, in der alle Lust haben, die Führung bei den Themen zu übernehmen, in denen sie richtig gut sind. Im agilen Arbeitsumfeld nennt man das dann „Distributed Leadership“ (verteilte Führung). Aber eigentlich ist es einfach logisch: Jede*r tut das, was er*sie am besten kann – unabhängig von Level und Titel. 

3. Schafft ein offenes, vertrauensvolles Umfeld!

Sich von Anfang an Gedanken über die Unternehmenskultur zu machen ist deshalb so wichtig, weil es offene Strukturen und eine hohe psychologische Sicherheit braucht, damit alle sich trauen zu sagen, was sie gut können und was nicht – wo sie in Führung gehen möchten und wo sie lieber mitarbeiten wollen. 

Also zeigt Vertrauen und schafft Transparenz, ein mutiges Miteinander und viel Raum für Eigenverantwortung, in dem jede*r ihre/seine Stärken kennt und die Chance hat, sie einzusetzen. Dann wird persönliches Wachstum möglich und das Unternehmen profitiert davon. 

4. Arbeitet interdisziplinär! 

Agenturen arbeiten immer für viele Kunden gleichzeitig. Dabei ist es Gang und Gebe, dass Kolleg*innen sich kreativen Input von anderen einholen. Dieser beinhaltet immer andere Perspektiven und Blickwinkel, sodass man im besten Fall erst gar keinen Tunnelblick entwickelt. Miteinander zu arbeiten, ist gerade am Anfang eines jeden Unternehmens unfassbar wichtig. Die nachhaltigsten Ideen entstehen meistens dann, wenn Menschen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen aufeinandertreffen und sich gegenseitig inspirieren und abholen. 

Dazu gehört auch die Offenheit, dass sich Mitarbeitende manchmal in ganz andere Aufgabengebiete entwickeln, als die, in denen sie gestartet sind. In unserer Agentur wurde ein Systemadministrator zum Scrum Master und eine Office-Managerin zur Web-Analystin. Weil sie ihre Stärken einbringen konnten und wir den Raum geschaffen haben, in dem sie sich weiterentwickeln konnten. 

Wir sehen unsere Mitarbeitenden nicht als viele Einzelpersonen, die auf ihren Karriereleitern nach oben streben, sondern als Puzzle – miteinander verbunden und sich gegenseitig ergänzend. Und immer, wenn ein Teil fehlt, weil ein*e Kolleg*in sich verändern möchte oder in ein anderes Unternehmen wechselt, entsteht ein Raum, in den sich andere hinein entwickeln können, wenn sie möchten. Das führt zu längerer Bindung und weniger Fluktuation.

Autor

Levke Timmann ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Hamburger E-Commerce-Agentur For Sale Digital. Seit 1999 begleitet sie das Thema moderne Mitarbeitendenführung und Employer Branding im Agenturumfeld.

Gemeinsam mit ihrem 45-köpfigen Team unterstützt sie Unternehmen dabei, ihre digitalen Marken- und Kauferlebnisse zu optimieren.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mit Konflikten das eigene Unternehmen weiterentwickeln

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Die meisten Unternehmer möchten Konflikte um alles in der Welt vermeiden. Sie scheinen Angst davor zu haben, dass bereits etablierte Strukturen und Prozesse in Mitleidenschaft gezogen werden, dabei ist das Gegenteil der Fall. Konflikte, richtig genutzt, sind das Salz in der Suppe der Unternehmensentwicklung. Produktiv durchlebt werden sie zum absoluten Turbo für die persönliche und unternehmerische Weiterentwicklung. In diesem Artikel wird darauf eingegangen, was es benötigt, um Konflikte erfolgreich zu nutzen.

Konflikte sind unvermeidbar

Ein konfliktfreies Unternehmertum ist nicht nur illusorisch, es ist von Haus aus auch unmöglich. Dies hat damit zu tun, dass man als Unternehmer mit unterschiedlichen Instanzen zu tun hat, deren Bedürfnisse, Wünsche, Ziele und Einstellungen sich teilweise vollkommen widersprechen. Man nehme nur die Instanzen Lieferant und Unternehmen. Der Lieferant möchte mit seinen Waren den maximalen Preis erzielen und der Unternehmer den minimal möglichen Preis bezahlen, vereinfacht gesagt.

Die Interessen widersprechen sich somit diametral und dennoch kann eine Einigung gefunden werden, wenn ein Kompromiss erschaffen wird. Auch Mitarbeiter haben teilweise andere Wünsche und Ziele als ihre Arbeitgeber. Konflikte sind also vorprogrammiert und nichts Ungewöhnliches – sie sind die Regel. Nun ist es jedoch entscheidend, wie mit diesem Konfliktpotenzial im Unternehmen umgegangen wird. Unternehmen können sich nämlich für eine Konfliktvermeidung oder für eine Konfliktnutzung entscheiden. 

Unternehmenskultur ist Kommunikationskultur

Es klingt beinahe banal, doch gelebte Unternehmenskultur ist letzten Endes immer Kommunikationskultur. Je offener mit dem Thema Konflikt umgegangen wird und je freier beispielsweise Mitarbeiter über diese Faktoren reden dürfen, desto eher werden diese auch zur Sprache kommen. Konfliktvermeidung muss auf jeden Fall vermieden werden, weil hier enormes Entwicklungspotenzial verlorengeht. 

Konflikte sind nichts anderes als das Aufzeigen von Verbesserungspotenzial. Darüber hinaus mobilisiert ein Konflikt wichtige Energiereserven, um entsprechende Veränderungsprozesse auch tatsächlich in der Realität umzusetzen. Niemand sagt, dass es angenehm und einfach ist, Konflikte zu thematisieren und zu durchleben, doch für die Unternehmensentwicklung ist alles andere Gift.

Konfliktvermeidung ist Entwicklungsvermeidung

Unternehmen, die verhindern, dass Konflikte angesprochen oder gemeistert werden, lassen wertvolles Entwicklungspotenzial liegen. Es ist sogar noch schlimmer – durch diese Konfliktvermeidung kann es dazu kommen, dass die Konflikte im Hintergrund verbleiben und sich subtil, also unbemerkt, negativ auf die täglichen Handlungen auswirken. Das ist der absolute Worst-Case, der unbedingt vermieden werden sollte. 

Natürlich ist das genaue Gegenteil auch nicht von Vorteil. Dass Konflikte bewusst geschürt werden, ist ebenso destruktiv, wie diese zu verneinen und sich ihnen überhaupt nicht zu stellen. Je besser die Kommunikationskultur darauf ausgerichtet ist, Konflikte als enorme Verbesserungsressource zu behandeln, desto leichter wird dies von allen Beteiligten auch umgesetzt werden können.

Impulse von außen

Für die Konfliktbearbeitung ist es auch ratsam, Impulse von außen zu holen. Dies kann in Form von Experten, Mediatoren, Kommunikationstrainern, Psychologen oder anderen Unternehmern geschehen. Auch hier kann eine Perspektive von außen dabei helfen, noch weitere Potenziale zu identifizieren. Unternehmer, die bereits bewiesen haben, dass sie Konflikte produktiv für ihre eigene Unternehmensentwicklung genutzt haben, sollten logischerweise die erste Wahl sein. Dabei empfiehlt sich ein Mix aus Branchenkennern und Branchenfremdlingen. Die erste Kategorie bringt wertvolles, fachspezifisches Know-how mit in den Prozess, wohingegen die zweite Kategorie für neue, frische und alternative Impulse sorgen kann.  Man kann von anderen Branchen enorm viel lernen, wenn man es zulässt, denn der Umgang mit Konflikten und die Gestaltung von Kommunikation ist in jedem Unternehmen ein wichtiges Thema.

Lernen von anderen Branchen

Den Chancenblick zu wahren und den eigenen Horizont nicht als gegeben anzunehmen, hilft enorm dabei, als Unternehmer zu wachsen. So kann man von anderen Branchen neue Zugangsweisen zu und Perspektiven auf bestimmte Themen erhalten. Auf diese Weise sorgt man dafür, dass man nicht ständig ähnliche Lösungsansätze verfolgt, sondern durchaus auch mal einen völlig anderen Weg geht, der zum Erfolg führt. 

Beispielsweise kann man viel von Gastronomiebetrieben lernen, wenn es um spontane Entscheidungen, effiziente Kommunikation in Stresssituationen und den Zusammenhalt in einem Team geht. Mit der Fähigkeit der Abstraktion und dem Ziehen von Parallelen können hier wertvolle Impulse für das eigene Unternehmen herausgefiltert werden, obgleich es vielleicht überhaupt nichts mit der Gastronomiebranche am Hut hat. 

Die zwei wichtigsten Fragen für Unternehmer

Die Qualität der eigenen Fragen bestimmt die Qualität der Antworten. Demzufolge ist es entscheidend, wie man sich einer Situation nähert, um von ihr zu profitieren. 

Es gibt zwei entscheidende Fragen, die sich Unternehmer immer und immer wieder stellen sollten:
  1. Wie kann ich diesen Konflikt für die unternehmerische Weiterentwicklung nutzen?
  2. Was kann ich von diesem Unternehmen für mein eigenes Unternehmen lernen?

Mit diesen Fragen ist jeder Unternehmer gut gerüstet für die täglichen Herausforderungen, die das Unternehmertum mit sich bringt. 

Autor:

Nikos Wolters kann auf über 24 Jahre Unternehmertum in der Gastronomie zurückblicken und zeichnet sich derzeit für den Vertrieb der Conty Luxury Tiny Houses verantwortlich. Für das Unternehmern stellt er sein außerordentliches Gespür für Marktpositionierung zur Verfügung. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

DIE REVOLUTION DER CREATOR ECONOMY

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100 CHERRIES HOUSE OF INFLUENCER BRANDS
Niclas Frei

Das führende House of Brands für Influencer Marken stellt sich vor

Stellen Sie sich und das Startup 100 CHERRIES doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind 100 CHERRIES – das führende HOUSE OF INFLUENCER BRANDS. Unser Team besteht aus erfahrenen Produktentwickler:innen, E-Commerce-Expert:innen, Hautpflege-Enthusiast:innen, Website-Developern, Logistik- und Fulfillment-Spezialist:innen sowie begeisterten Marken-Nerds. Gemeinsam helfen wir Artists und Influencer:innen, echte Love Brands aufzubauen. 

Weil wir fest daran glauben, dass Menschen die nächsten Marken sind, wollen wir alle Content Creator dazu befähigen, ihre Leidenschaft, ihr Wissen sowie ihre individuellen Erfahrungen in ihr eigenes Produkt einfließen zu lassen. Vom Design über die Produktbeschaffung bis hin zu E-Commerce, Marketing und Finanzierung – 100 CHERRIES ist der ultimative One-Stop-Shop. Im Hintergrund wird dieser optimal durch unser operatives Team unterstützt, das bei der Entwicklung und dem Aufbau der jeweiligen Love Brand hilft. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir sind davon überzeugt, dass Marken nicht mehr länger gesichtslos sind. Die Kundinnen und Kunden von morgen wollen wissen, wer hinter der Brand steht. Persönlichkeit, Werte, Vertrauen – all das ist wichtig, um sich mit einer Marke identifizieren zu können. Content Creator haben bereits eine große Followerschaft und verfügen häufig über echtes Experten Know-how in ihrem Bereich. Wir sehen darin die perfekte Basis für erfolgreiche Markenentwicklung. 

100 CHERRIES haben wir gegründet, um Content Creator zu empowern, selbst ihre Marken aufzubauen, und ihre Leidenschaft in echte Produkte zu transformieren. Darüber hinaus waren und sind wir große Fans der Creator Economy, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Wir wollen ein zentraler, aktiver und engagierter Bestandteil dieses Ökosystems sein. 

Welche Vision steckt hinter 100 CHERRIES?

Wir wollen ein Vorreiter der Creator Economy sein und Content Creator zu erfolgreichen Unternehmer:innen machen. Gleichzeitig liegt uns auch das Thema Female Empowerment sehr am Herzen. Aktuell arbeiten wir ausschließlich mit InfluencerINNEN zusammen und gehen davon aus, dass wir auch in Zukunft überwiegend mit weiblichen Brand-Partnern kooperieren werden, da wir uns auf den Beautymarkt spezialisiert haben. Dadurch tragen wir aktiv dazu bei, dass sich der Anteil weiblicher Unternehmerinnen in Deutschland erhöht. Was natürlich nicht bedeutet, dass wir nicht auch für männliche Brand-Partner offen wären. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Anfangs, als wir noch ganz frisch auf dem Markt waren, war es natürlich eine  Herausforderung Content Creator davon zu überzeugen, eine Marke mit uns zu starten. Nachdem wir uns nun aber mit den ersten Marken bewiesen haben, ist das Vertrauen in uns sehr hoch. Gleichzeitig war es anfangs herausfordernd Produktions- und Logistprozesse möglichst effizient, schlank und skalierbar zu gestalten. Aber auch diese Hürde haben wir erfolgreich gemeistert, sodass wir neue Marken jetzt sehr schnell aufbauen können. 

Finanziert haben wir uns in der ersten Phase selbst, dann mit einem ersten Angel Investor und schließlich, als es in die Wachstumsphase ging, mit weiteren Investoren. Bei der Auswahl unserer Mitgesellschafter war und ist uns vor allem wichtig, dass sie unsere Werte und unsere Vision für das Unternehmen teilen. Bis jetzt haben wir im Gesellschafterkreis richtig tolle und smarte Leute, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wer ist die Zielgruppe von 100 CHERRIES?

Unsere Zielgruppe unterteilt sich zum einen in Influencer:innen, Artists und Celebrities, die mit uns eine Marke gründen und aufbauen wollen, zum anderen in Endkonsument:innen, die wir mit unseren Marken ansprechen wollen. 

Wie funktioniert 100 CHERRIES? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Aktuell sind wir der größte Influencer Brand Builder in Deutschland, mit über 22 Mio. Gesamtreichweite, drei Brands und sieben Influencerinnen unter Vertrag. Wir gehen eine langfristige Partnerschaft mit unseren Brand-Partnern ein, weil wir die Marken nicht nur aufbauen, sondern auch skalieren wollen. 

Wir sind das einzige House of Brands  in DACH, das einen vertikalen Fokus auf den Beautymarkt hat und ein umfassendes Fullservice-Angebot bietet – vom Sourcing über die Logistik bis hin zur Vermarktung. Dabei gehen wir komplett in Vorleistung. 

Wir arbeiten  sehr Daten und Tech-getrieben. Deswegen ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, dass wir unseren Brand-Partnern ein eigenes Data-Cockpit zur Verfügung stellen, in dem sie die Umsatzentwicklung ihrer Marken in Echtzeit nachverfolgen können. Das ist ein ziemlicher USP für Influencer:innen, da sie in ihrem Tagesgeschäft von Kooperationen mit anderen Marken leben und die Marken den Umsatz-Impact ihrer Posts und Stories niemals preisgeben. Mit unserem Cockpit erhalten Influencer also Echtzeit-Daten und können das als Hebel bei den Verhandlungen mit Drittpartien nutzen.

100 CHERRIES, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser langfristiges Ziel ist es, dass 100 CHERRIES nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa bzw. weltweit das führende HOUSE OF INFLUENCER BRANDS ist. Gleichzeitig legen wir Wert auf eine gesunde und nachhaltige Skalierungsstrategie, weil wir dauerhaft ein zentraler Bestandteil der Creator Economy sein und nicht vordergründig um jeden Preis wachsen wollen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wichtig ist, immer an sich, an das Team und an die gemeinsame Vision zu glauben. Gleichzeitig muss man als Unternehmer:in lernen, mit Ungewissheit umzugehen und dauerhaft mit ihr zu leben. Trotzdem sollten Gründer:innen sich nicht scheuen, Dinge anders zu machen, als andere. 

Fotograf Niclas Frei

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: 100 CHERRIES

Kontakt:

100 Cherries GmbH
Kantstr. 24
D-10623 Berlin

hello@100cherries.com
https://www.100cherries.com/

Ansprechpartner: Grigorij Aronov

Social Media:
Instagram

Man braucht eine Vision, für die es sich zu kämpfen lohnt

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Mushlabs myzel pilze
Portraits mushlabs

Mushlabs stellt aus Myzel, dem unterirdischen Wurzelgeflecht der Pilze, eine neue Generation von Lebensmitteln her

Stellen Sie sich und das Startup Mushlabs doch kurz unseren Lesern vor!

Mushlabs ist ein Biotech-Startup mit Sitz in Hamburg, das aus Myzel, dem unterirdischen Wurzelgeflecht der Pilze, eine neue Generation von Lebensmitteln herstellt. Unser Team von fast 50 Experten aus über 20 Ländern arbeitet daran, dieses Myzel in großen Fermentern zu kultivieren, indem es den Pilzen Nebenprodukte aus der Agrar- und Lebensmittelproduktion “füttert”, so wie Stroh, Trester oder Kaffeebohnenhülsen. Pilze sind vielfältige und effiziente Upcycler, die in der Natur eine Vielzahl an organischen Materialien verwerten können. Diesen Prozess imitieren und beschleunigen wir, um den Rohstoff für unsere Lebensmittel herzustellen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Aus verschiedenen Umständen hat sich ein schlüssiges Bild ergeben: Meine Kindheit im Libanon war geprägt von Kriegen, Krisen und meinem Vater, der als Arzt seinen Landsleuten half. Damals habe ich erkannt, wie wichtig Ernährungssicherheit ist und dass ich meine Fähigkeiten zum Wohle anderer einsetzen will. Wie viele andere schaue ich besorgt in eine vom Klimawandel geprägte Zukunft und sehe, dass unser etabliertes Lebensmittelsystem aktiv zu dessen Beschleunigung beiträgt. Wir brauchen neue, innovative Methoden, um eine wachsende Weltbevölkerung gesund und nachhaltig ernähren zu können. Als studierter Biotechnologe habe ich das große Potential von Pilzen bzw. Myzel erkannt. Die Entscheidung, unbenutzte Nebenprodukte aus der Agrar- und Lebensmittelbranche zu nutzen, lag nahe, da Pilze mehr Energiequellen erschließen können als andere Mikroorganismen. 

Welche Vision steckt hinter Mushlabs?

Unser Lebensmittelsystem macht viel kaputt: unsere Umwelt, Artenvielfalt und Gesundheit. Während wir in vielen Ländern Lebensmittel verschwenden, herrscht in anderen Knappheit. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Produkte und deren Produktion im Fermenter viele Probleme lösen und das Lebensmittelsystem revolutionieren können. Ein Fermenter lässt sich überall aufstellen und weitestgehend unabhängig von Umwelteinflüssen betreiben. Pilze lassen sich mit Nebenprodukten der lokalen Lebensmittel- und Agrarindustrie kultivieren. Die entstehende Biomasse liefert hochwertige und ausgewogene Nährstoffe. Lebensmittelsicherheit für alle, nachhaltig produzierte Produkte und leckeres Essen – das ist unsere Vision.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung am Anfang war, unsere Idee in die Tat umzusetzen und zu beweisen, dass alles funktioniert. Mein Co-Founder Thibault Godard, ebenfalls Wissenschaftler und Experte für Fermentation, und ich haben unzählige Stunden im Labor verbracht und die Kultivierungsbedingungen für unsere Pilze optimiert. Wir haben ein Team mit Experten aufgebaut, die unsere Vision und Passion teilen, wie zum Beispiel unsere dritte Co-Founderin Ann-Cathrine Preißer. Als renommierte Food-Expertin steuert sie ihre unbezahlbare Expertise in Fermentation, Geschmack, Textur und Aroma für die Produktentwicklung bei. Für unsere Series A haben wir Investoren gefunden, die ebenso überzeugt von unserer Idee waren wie wir. Atlantic Food Labs, Red Alpine und VisVires New Protein haben uns geholfen, 10 Millionen USD einzuholen.

Wer ist die Zielgruppe von Mushlabs?

Die Zielgruppe von Mushlabs sind vor allem Flexitarier, also Menschen, die ihren Fleischkonsum gerne reduzieren möchten und nach Alternativen suchen. Es ist nicht unser Ziel, den Menschen vegetarische oder vegane Ernährung aufzudrängen oder Fleisch zu vertreiben. Stattdessen wollen wir ein Produkt auf den Markt bringen, das die Verbraucher begeistert, weil es natürlich ist, gut schmeckt, wertvolle Nährstoffe liefert und nachhaltig hergestellt wurde. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Produkte unterscheiden sich von anderen Fleischalternativen darin, dass sie nicht pflanzlich sondern myzelbasiert sind. Durch die Kultivierung in Fermentern sparen wir im Vergleich zu Fleisch oder Soja Zeit und Ressourcen. Zudem entfallen die Nutzung von Dünger und Pestiziden, was viel Potenzial für mehr Biodiversität bietet. Während Soja ca. 140 Tage sowie reichlich Land und Ressourcen bis zur Ernte benötigt, braucht unser Myzel dank der vertikalen Kultivierung im Fermenter nur ein paar Tage, wenig Wasser und einen Bruchteil des Landes. Zudem können wir die Pilze mit Nebenprodukten aus der Agrar- oder Lebensmittelbranche füttern, werten diese also auf und nutzen die enthaltenen Nährstoffe optimal.

Die dabei entstehende Biomasse ist von Natur aus reich an Umami, ein intensives Aroma, das wir ansonsten von Fleisch oder Käse kennen. Sie bietet ein hervorragendes Nährwertprofil mit allen essentiellen Aminosäuren, Ballaststoffen, vielen Mineralien und Vitaminen. Dank des natürlichen Aromas und der idealen Textur müssen wir für die Produktherstellung keine Geschmacksverstärker oder Zusatzstoffe hinzugeben – eine Handvoll natürlicher Zutaten reicht aus. Und wir sind das einzige Unternehmen weltweit, das das Myzel von bekannten und beliebten Speisepilzen nutzt.

Mushlabs, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Hoffentlich überall: In Europa, den USA, Asien, in Supermärkten und Restaurants. Mit Fleischalternativen aus Myzel, aber auch neuen, ganz eigenen Produkten. Die Kultivierung des Myzels durch Fermentation ermöglicht uns, die große Vielfalt des Pilzkönigreichs zu erkunden und Geschmack und Textur unserer Produkte während des Wachstums zu beeinflussen; das eröffnet uns viele Wege und feuert unsere Kreativität an.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Gründen ist ein Marathon, kein Sprint. Man braucht eine Vision, für die es sich zu kämpfen lohnt, ein diverses Team brillanter Experten, um ein so universelles Problem zu lösen und einen langen Atem.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Überlegt euch genau was für ein Problem ihr warum lösen wollt

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MobiTech ist Teil der Gründermotor Meisterklasse#7

Das Startup MobiTech ist Teil der Gründermotor Meisterklasse#7: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein IT-Startup und haben uns vorgenommen die Mobilität von morgen mitzugestalten. Wir schaffen ein Ökosystem, dass alle ökologischen Mobilitätsarten zusammenführt und miteinander vernetzt.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben unser System zuvor aus Spaß und einer intrinsischen Motivation heraus entwickelt und betrieben. Als sich abgezeichnet hatte, dass wir hieraus etwas großes Entwickeln wollen und schon erste Anfragen potenzieller Kunden hatten, entschieden wir uns unser Unternehmen ins Leben zu hohlen.

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Wir haben uns vor Jahren durch unser Studium und gemeinsame Freunde an der Uni Tübingen kennengelernt und sind seither sehr gute Freunde. Irgendwann kam es aus den oben genannten Gründen zur Unternehmensgründung.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Wir bieten jedem Teammitglied die maximale Flexibilität. Die einen Arbeiten am besten zu den „normalen“ Uhrzeiten, die anderen eher in der Nacht. Durch unsere hervorragende Kommunikation können die Bedürfnisse jedes Teammitgliedes berücksichtigt werden, sodass jeder seine eigenen Interessen und Fähigkeiten zur Geltung bringen kann.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Wir wollen nicht noch eine App oder noch eine Insellösung sein. Sagt jeder? Mag sein! Wir schaffen ein Ökosystem das andere Anbieter nicht aussperrt, sondern bieten jedem Mobilitätsanbieter die Möglichkeit seine ökologischen Verkehrsmittel in unser Gesamtsystem einzubinden und so einer großen Zahl von Menschen zugänglich zu machen. Wir wissen, wohin wir wollen, um einen Mehrwert für die Gesellschaft zu generieren.

Wer ist eure Zielgruppe?

Jeder Mensch, der irgendwann das Haus verlässt, um irgendwo hinzufahren und sich hierbei auch für eine andere Mobilitätsart als das alleine Fahren im PKW interessiert.

Warum habt ihr euch für die Gründermotor Meisterklasse#7 beworben?

Das haben wir nicht. Wir wurden durch Empfehlungen auf den Gründermotor aufmerksam und wurden gefragt, ob wir teilnehmen wollen. Nach kurzer Bedenkzeit haben wir zugesagt, da wir von dem Konzept des Gründungsmotors überzeugt sind.

Wie ist der Ablauf der Meisterklasse?

Es ist eine bunte Mischung zwischen interessantem Input von Praktikern und persönlichem Coaching durch erfahrene Gründer von denen man auch ganz handfeste Ratschläge und Tipps mitbekommt.

Wie werdet ihr von den Mentro:Innen in der Meisterklasse unterstützt?

Die Mentor:Innen stehen uns mit Rat und Tat zur Seite und es ist gerade für Startups sehr wertvoll persönlichen Kontakt zu erfahrenen Gründern zu haben die einem auch Helfen möchten.

Wo möchtet ihr am Ende der Meisterklasse stehen?

Wir möchten am Ende der Meisterklasse uns persönlich und unser Startup zum positiven weiterentwickelt haben und so bereit für die nächste Stufe zu sein: Wachstum.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Wir wollen in fünf Jahren in einem Land leben, in dem man sich auch auf dem Land auf andere mobilitätsformen wie den motorisierten Individualverkehr verlassen kann und viele unserer heutigen Probleme sich als eine vergangene Erinnerung darstellen. Zu dieser Entwicklung wollen wir maßgeblich beitragen. Wir wollen diejenigen sein, die es jedem Mobilitätsanbieter ermöglichen ohne großen Aufwand und ohne große IT-Infrastruktur einen kleinen, aber entscheidenden Beitrag zur Mobilität von Morgen beizutragen.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Überlegt euch genau was für ein Problem ihr warum lösen wollt. Was treibt euch an?

Nehmt jeden Rat, den ihr kriegen könnt, aber entscheidet nach eurer eigenen Abwägung.

Seit mutig. „Alles, was an Großem in der Welt geschah, vollzog sich zuerst in der Phantasie der Menschen“ – Astrid Lindgren 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Engagement und Zielstrebigkeit 

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viraprevent

Die Technologie von Viraprevent inaktiviert nachweislich 99,99% der schädlichen Viren und Bakterien für eine keimfreie Luft und keimfreie Oberflächen

Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Viraprevent unseren Lesern kurz vor.

Mein Name ist Dr. Lutz Rothe. Als Wissenschaftsunternehmer und Produktentwickler habe ich in meiner beruflichen Laufbahn bereits unterschiedlichste Projekte begleiten dürfen. Mit Viraprevent ist es mir gemeinsam mit meinem Team gelungen, eine hochinnovative Technologie zu entwickeln, die auf der Basis der Erzeugung von Wellenfeldern spezifischer Eigenschaften keimfreie Luft in geschlossenen oder halbgeschlossenen Räumen jeder Größe sowie keimfreie Oberflächen darin enthaltender Ausstattungsgegenstände garantiert. Unsere Technologie inaktiviert nachweislich 99,99 % der schädlichen Viren und Bakterien. Die Produkte können somit in jedem belebten Raum und unter Alltagsbedingungen verwendet werden.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Bereits zu Beginn der Pandemie hatte ich mich mit verschiedensten Technologien beschäftigt, welche die Hygienestandards in Innenräumen grundlegend verbessern können. Während ich an einer neuen Technik zur Datenübertragung gearbeitet habe, bin ich auf ein Video gestoßen, welches aufzeigte, dass es genau in dem Wellenlängenbereich, in dem ich gearbeitet habe, möglich ist, Wellenfelder mit der Eigenschaft zu erzeugen, ohne gesundheitliches Risiko für unserer Gesundheit Viren und Bakterien zuverlässig abzutöten. Durch innovative optoelektronische Signalverarbeitungstechniken konnte auf dieser Grundlage eine hocheffiziente Systemlösung für die bakterielle und virale Inaktivierung der Raumluft belebter Räume und Umgebungen entwickelt werden. Aus diesem Impuls heraus habe ich dann Viraprevent gegründet.

Welche Vision steckt hinter Viraprevent?

Wir möchten mit unserer Weltneuheit dafür sorgen, dass die jährlich mehr als 20 Millionen Todesfälle aufgrund von Viren und Bakterien verhindert werden. Denn wir sind der Meinung, dass mit den heutigen Möglichkeiten und dem Fortschritt der Technik derartige Probleme in unserer modernen Welt minimiert werden können.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Zu Beginn einer solchen Erfindung sind natürlich die technischen Herausforderungen am größten. Erstmal musste die Technologie analysiert und angepasst werden, die optische Signalverarbeitung hat das Ganze dann nochmal grundlegend verbessert. Zudem kamen noch Funktionalität und Qualität hinzu. Hierbei ist es eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, die perfekte Balance zwischen allen zu berücksichtigenden Belangen zu finden und somit ein effektiveres Produkt als die Konkurrenz auf den Markt zu bringen. Nach der Entwicklung mussten überdies strategische Partner und erste Käufer gefunden werden, hier konnten wir zum Glück relativ schnell ein gutes Netzwerk aufbauen.

Wer ist die Zielgruppe von Viraprevent?

Sowohl private Kunden als auch Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen sehen wir als unsere Zielkunden. Dabei denken wir vor allem an Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Kulturstätten und Gebäude des öffentlichen Lebens oder auch Sport- und Freizeitstätten jeglicher Art und Ausrichtung.  Ebenso sehen wir den dringlichen Bedarf der Vorsorge in Bahnen, Bussen, Schiffen und Flugzeugen. Schließlich treffen hier besonders viele Menschen aufeinander und es herrscht ein dynamisches Alltagsleben.

Was sind die Vorteile bei Viraprevent? Wodurch unterscheiden Sie sich von anderen Anbietern?

Zum einen können wir mit unserer patentierten Technologie eine effizientere Inaktivierung als die Konkurrenz vorweisen. Vergleichsweise zur Technologie unserer Mitbewerber haben wir einen anderen Weg der Erzeugung des Wellenfeldes beschritten. In diesem Zusammenhang lassen sich die Eigenschaften des erzeugten Wellenfeldes an die Gegebenheiten des Inaktivierungsobjektes diskret oder kontinuierlich veränderbar anpassen. Somit können wir dem signifikant an Stellenwert und Bedeutung zunehmenden Markt der Gesundheitsvorsorge und -prävention ein bedarfsgerechtes System mit hoher Inaktivierungseffizienz sowie optimaler Energiebilanz zur Verfügung stellen.

Wo geht der Weg von Viraprevent hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir streben konsequent eine technologieführende Stellung an und möchten uns in den kommenden fünf Jahren zu einem weltweit führenden Anbieter hochinnovativer Präventionstechniken auf dem Gebiet der Viren- und Bakterienbekämpfung profilieren. Hierbei  sehen wir uns als Paradebeispiel für deutsche Ingenieurkunst und möchten unsere Technologie der gesamten Welt zugänglich machen!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern geben?

Aus meiner Sicht sollte man ein Unternehmen auf der Grundlage einer Idee & Vision gründen, die mit dem Potential verbunden ist, ein neues Marktsegment hervorzubringen oder ein bestehendes nachhaltig zu prägen. Deren Umsetzung soll mit innovationsgetragenem Engagement & Zielstrebigkeit sowie an der Seite eines kollektiv motivierten Teams erfolgen. 

Wir bedanken uns bei Dr. Lutz Rothe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich durch andere nicht entmutigen lassen

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Utry.me Online-Probiermarkt ohne Preise- Probierbox

Utry.me Online-Probiermarkt ohne Preise- Probierbox mit den neusten Produkten zusammenzustellen und diese zu Hause testen

Stellen Sie sich und das Start-up Utry.me doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist André Moll und ich bin einer der Gründer von Utry.me, dem weltweit ersten und einzigen Online-Probiermarkt ohne Preise. Wir bieten unseren Kunden die Option, eine Probierbox mit den neusten Produkten aus den Bereichen Food, Beverage, Kosmetik, Haushaltswaren und Tierfutter zusammenzustellen und diese zu Hause zu testen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Als wir 2017 Utry.me gründeten, gab es keine Möglichkeit, FMCG-Produkte gut und günstig auszuprobieren. Die Tatsache, dass Konsumenten dazu neigen, jede Woche die gleichen Produkte beim Wocheneinkauf in den Einkaufswagen zu legen, habe ich damals schon als unerträglich empfunden. Ich wollte den Menschen die Möglichkeit geben, bei Utry.me coole Produkte im Adventure-Modus auszuprobieren. Ohne Abo, ohne Risiko!

Welche Vision steckt hinter Utry.me?

Wir haben uns vorgenommen, im Jahr 2025 die relevanteste FMCG-Marketing- und Marktforschungsplattform in Europa zu sein.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben die Firma damals mit 5.000 Euro gegründet und waren die ersten vier Jahre nahezu eigenfinanziert. Wir mussten also alles organisch aufbauen und von Tag eins einen positiven Cashflow verzeichnen. Im E-Commerce ist das nahezu unmöglich. Somit waren wir gezwungen, ein innovatives Geschäftsmodell zu entwickeln, das letztlich den Markt revolutionierte.

Wer ist die Zielgruppe von Utry.me?

Leute, die gerne neue Produkte ausprobieren möchten, die es teilweise noch nicht auf dem Markt gibt. Und alle, die Geld sparen wollen. Aber auch Start-ups und bekannte Marken bilden eine wichtige Zielgruppe für Utry.me, da sie als Handelspartner von vielen Vorteilen profitieren. Durch die stetig wachsende Community von rund 200.000 Mitgliedern erhalten sie zahlreiche User-Feedbacks und sparen eine Menge Marktforschungskosten.

Wie funktioniert Utry.me? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im ersten Schritt melden sich Interessierte auf Utry.me an. Anschließend wählen sie für eine Pauschale von 24,90 Euro ihre Lieblingsprodukte aus und legen sie in den Warenkorb. Da es keine Preise gibt, läuft während des Einkaufs ein Balken mit und zeigt den Stand des Warenkorbs an. Am Ende landen zwischen 3 und 30 Produkte in der Probierbox, wobei der reine Warenwert des Inhalts den Preis der Box um 40 bis 50 Prozent übersteigt. Nach ein paar Tagen können Nutzer die ausgewählten Produkte zu Hause testen und ihre Meinung abgeben. Utry.me gibt ihnen so die Chance, alte Einkaufsgewohnheiten abzulegen und öfter etwas Neues auszuprobieren. Im Gegensatz zu anderen Anbietern sind wir der erste Online-Supermarkt ohne Preise und bieten Produkte an, die es zum Großteil noch nicht in den Läden zu kaufen gibt. Außerdem bekommen die User die Gelegenheit, sich online über die Waren auszutauschen und Teil einer Community zu sein.

Utry.me, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In der Zukunft werden wir neue Geschäftsbereiche und neue Länder erschließen. Hierbei wird es eine Utry.me-App sowie eine neue Rubrik „Genussgutscheine“ geben und wir werden die Fühler ins europäische Ausland ausstrecken. In fünf Jahren wird Utry.me eine der bekanntesten Trend-Brands in Europa sein.

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Niemals aufgeben.

Immer das Ziel vor Augen behalten.

Sich durch andere nicht entmutigen lassen. Niemals. Durch niemanden.

Wir bedanken uns bei André Moll für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder