Mittwoch, November 27, 2024
Start Blog Seite 232

Dranbleiben und immer weiter machen

0
CareTwice ist Teil der Gründermotor Meisterklasse#7

Das Startup CareTwice ist Teil der Gründermotor Meisterklasse#7: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind CareTwice – ein Team aus drei jungen Frauen, die es sich zum Ziel gemacht haben, die Kosmetikwelt zu revolutionieren. Wir haben ein Shampoopulver entwickelt, das man sich durch Zugabe von Wasser ganz einfach zu Hause flüssig mischen kann. So sparen wir unnötige Verpackungen ein und reduzieren in der Logistik und Herstellung CO2- Emissionen und Energie.

Wir sind ein motiviertes und bunt gemischtes Team. Jede von uns bringt unterschiedliche Kompetenzen mit, sodass wir uns perfekt ergänzen. Lena hält die Fäden zusammen und koordiniert das Projekt CareTwice. Sie hat einen Masterabschluss in Responsible Management und arbeitet in Vollzeit an CareTwice. Inken ist für die Markenbildung, das Design, die Gestaltung des Packaging und gemeinsam mit Lena für die Produktion und Realisierung der Produkte zuständig. Neben CareTwice ist sie Senior Art Director in einer von Deutschlands renommiertesten Designagenturen.

Hailey, unsere Chemikerin und Produktentwicklerin kümmert sich um die Entwicklung der Rezepturen all unserer Produkte. Sie ist Senior Scientist an der ETH in Zürich und hat einen Doktor in bioorganischer Chemie. Außerdem stellt sie bereits schon seit mehr als 10 Jahren selbst Seife her. 

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir glauben daran, dass man sich gleichzeitig um sich selbst und um die Umwelt kümmern kann – ohne Kompromisse! #caretwice

Bevor wir selbst aktiv geworden sind und an einer Lösung gearbeitet haben, war das Haarewaschen immer mit Kompromissen verbunden. Entscheidet man sich für herkömmliches Flüssigshampoo, kauft man zwangsläufig Plastik sowie andere unnötigen Inhaltsstoffe mit ein. Bei einem festen Seifenstück verzichtet man zwar auf eine Plastikverpackung, muss allerdings Abstriche im eigenen Dusch-Komfort eingehen. Seifenstücke lassen sich nicht so gut in der Dusche lagern, sie lassen sich nicht optimal im (langen) Haar verteilen und zum Mitnehmen eignen sie sich auch nicht unbedingt, da sie nicht sofort trocknen und aufgeweicht schnell eine große Sauerei machen.

Und genau da kommt das Shampoopulver ins Spiel: weniger Verpackung, keine unnötigen Inhaltsstoffe, geringerer CO2-Verbrauch – bei gleichem Komfort!

Da es für uns noch keine zufriedenstellend Lösung gab, haben wir selbst ein Unternehmen gegründet mit dem Ziel die Kosmetikindustrie zu revolutionieren.

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Lena und Inken haben bereits vor der Gründung des Startups zusammen in einer Nachhaltigkeitsagentur gearbeitet. Lena als Projektmanagerin und Inken als Art Director auf der kreativen Seite. Schnell wurde aber klar, dass wir jemandem im Team benötigen, die sich mit der Produktentwicklung auskennt. Denn dieses wichtige Thema wollten wir nicht auslagern. Durch einen gemeinsamen Freund, hat Lena Hailey kennengelernt und sie war sofort von der Idee begeistert.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Jeder Arbeitsalltag sieht anders bei uns aus. Es kommt total darauf an, was gerade ansteht und welche konkreten Projekte wir vorbereiten. Da wir das Abarbeiten aller Bestellungen noch selbst erledigen, ist dies eine Aufgabe, die täglich erledigt werden muss. Parallel steht aktuell die Nachproduktion unserer Produkte an, bei der wir einige Verbesserungen aus der ersten Charge vornehmen. 

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Da uns die Firma gehört, können wir für uns selbst entscheiden, wie wir auftreten möchten, welche Dinge wir wie umsetzen möchten und wo wir unsere Schwerpunkte legen. Als rein weibliches Team in einer eher männlich dominierten Gründerwelt stechen wir oft heraus. Nachhaltigkeit und Kompromisslosigkeit werden bei uns nicht nur in der Produktentwicklung groß geschrieben, sondern ziehen sich durch die gesamte Firma.

Wer ist eure Zielgruppe?

Wir möchten CareTwice als eine Marke mit Schwerpunkt im B2B-Bereich aufbauen und streben den überwiegenden Vertrieb über Friseursalons in ganz Deutschland an. Somit ist eine zentrale Zielgruppe die Friseure in Deutschland, die bereits nachhaltige Produkte anbieten. Darüber hinaus werden wir unsere Produkte zusätzlich im eigenen Onlineshop vertreiben und sprechen hier hauptsächlich eine jüngere Zielgruppe an, die bereit ist Kosmetikprodukte online zu erwerben.

Warum habt ihr euch für die Gründermotor Meisterklasse#7 beworben?

Die Meisterklasse verspricht ein einzigartiges Netzwerk und eine hands-on mentality was natürlich gerade im Startup Umfeld extrem wertvoll ist. Für uns war allerdings der Punkt „Investment-readiness“ ausschlaggebend, sich bei der Meisterklasse zu bewerben. Wenn man selbst noch keine Investmentrunden durchgemacht hat, weiß man nicht, was auf einen zukommt und wie man sich entsprechend darauf vorbereiten kann. Hier ist das Accelerator Programm vom Gründermotor die Begleitung, die wir uns auf dem Weg Richtung Investment gewünscht haben.

Wie ist der Ablauf der Meisterklasse?  Wie werdet ihr von den Mentro:Innen in der Meisterklasse unterstützt?

Während des 4-monatigen Programms werden die teilnehmenden Startups investment ready gemacht. Bei der, immer freitags stattfindenden, Meisterklasse werden die Teams zu bestimmten Themen gecoacht. Mentoren stehen den Startups jederzeit zur Verfügung und am Ende des Programms können die Startups mit Investor*innen gematcht werden. Wir freuen uns wahnsinnig, mit dabei zu sein und danken vorab für die tolle Unterstützung. Schon nach der ersten Woche stellt sich heraus, wie wertvoll die Inputs sind.

Wo möchtet ihr am Ende der Meisterklasse stehen? Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Wir erhoffen uns, mit Hilfe der Meisterklasse ein Investment zu erhalten und unsere Firma weiter aufzubauen. Geplant sind weitere Produkte wie Conditioner, Haarkur und Duschgel in Pulverform und verschiedenen Düften. Langfristig möchten wir auch international tätig werden. 

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Dranbleiben und immer weiter machen

Mutig sein 

Auch mal nach Hilfe fragen

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Lernt aus Fehlern, behaltet das Ziel im Auge und lasst euch nie entmutigen

0
markt-pilot

MARKT-PILOT schafft Markttransparenz aller Ersatzteile im Maschinenbau

Stellen Sie sich und das Startup MARKT-PILOT doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Tobias Rieker, einer der Gründer  von MARKT-PILOT, zusammen mit Amin Oumhamdi habe ich vor ziemlich genau 2 Jahre, im April 2020, MARKT-PILOT gegründet.

MARKT-PILOT ist ein B2B Software-as-a-Service Start-up aus Esslingen mit mittlerweile knapp 60 Angestellten und einem ersten internationalen Standort in Chicago, USA. Was uns so erfolgreich macht sind unsere sehr kundenzentrierten Innovationen für den Maschinenbau.

Wir sind bereits seit 2016 an der Entwicklung unserer KI-basierten Technologie und lösen das größte Problem im Service, im After Sales der Maschinenbau-Branche: die völlige Intransparenz gegenüber den relativen Preispositionen von Ersatzteilen auf dem Markt. Mit unserer Software PRICE RADAR ermöglichen wir erstmalig Preistransparenz und ermöglichen zudem eine Lieferzeit- sowie Verfügbarkeitstransparenz weltweit, up-to-date und auf Knopfdruck für das gesamte Ersatzteilportfolio von Maschinenbauern.

Da es bislang keinerlei Möglichkeiten gab nachhaltig Marktdaten zu generieren, wurde bei der Bepreisung auf eine traditionelle Zuschlagskalkulation gesetzt. Ein marktorientiertes intelligentes Pricing der Ersatzteile existierte nicht. Durch die Einbindung externer Marktdaten ermöglicht der PRICE RADAR den Maschinenbauern umfassende, schnelle sowie kosteneffiziente Optimierungschancen und komplett neue Preisstrategien. Das hat im Durchschnitt ROIs von 1.000% und mehr für unsere Kunden zur Folge. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ganz ehrlich gesprochen, hatten wir nie den Plan zu gründen, erkannten aber schnell, dass unsere Kunden wahnsinnig stark von unserer Lösung profitieren. 

Welche Vision steckt hinter MARKT-PILOT?

Die mehrjährige Erfahrung im Maschinenbau und die Inspiration von vielen neuen Mitarbeitern bilden die Basis für unser gemeinsames Ziel: Wir helfen der Maschinenbau-Branche, einer der Motoren dieses Landes, auf Marktdynamiken schneller zu reagieren und führen sie mit kundenzentrierten Innovationen durch die aktuelle Krise und damit in die Zukunft.

Ganz konkret lautet unser Purpose. “Activating the true potential of those seeking to create the future of manufacturing”. Wir wissen, dass wir mit unserer Lösung Maschinenbauer dabei unterstützen können das Ersatzteilgeschäft, den profitabelsten und resilientesten Bereich im Maschinenbau, zu stärken und somit das volle Potential der Wertschöpfungskette zu nutzen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir sind von Beginn an bootstrappt und sind wahnsinnig stolz darauf. Der jetzige Schritt den top Wagniskapitalgeber Capnamic mit an Bord zu holen ist vor allem durch die umfangreiche Expertise und das Netzwerk an erfolgreichen Portfoliounternehmen begründet und nicht aus finanzieller Notwendigkeit.

Vor allem am Anfang muss man auch Fehler machen und ausprobieren dürfen. Bisher haben wir jede Herausforderung gemeistert und sind an unseren Erfahrungen gewachsen. Wir legen großen Wert auf internes Feedback im Team sowie externes Feedback der Kunden und arbeiten in allen Bereichen sehr lösungsorientiert.

Wir haben MARKT-PILOT zeitgleich mit der ersten Corona-Welle gegründet. Ein denkbar schlechtes Timing dachten wir. Wir mussten uns gemeinsam mit der ganzen Branche an neue Gegebenheiten anpassen und sehr flexibel reagieren. Durch unseren komplett digitalen Vertrieb, der steigenden Akzeptanz von digitalen Innovationen im Maschinenbau und unsere intuitive SaaS Oberfläche konnten wir schneller wachsen, als es in einer Zeit vor Corona möglich gewesen wäre. 

Wer ist die Zielgruppe von MARKT-PILOT?

Aktuell fokussieren wir uns mit unserer Technologie auf unsere Heimatindustrie, den Maschinenbau. Wir planen jedoch noch dieses Jahr die erste Erweiterung unserer Technologie in einen neuen Industrievertikal. 

Wie funktioniert MARKT-PILOT? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

MARKT-PILOT und unsere Technologien sind Stand heute ohne direkten Wettbewerb

Zwar existieren einige ähnliche Pricing Scale-ups im Markt, jedoch kann keines dieser Unternehmen die wichtigsten Werttreiber wie Wettbewerber, Preise, Lieferzeiten sowie Verfügbarkeiten abbilden. Eine Markttransparenz herstellen und somit die Grundlage für marktorientiertes Pricing ermöglichen. 

MARKT-PILOT, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mit Capnamic als Investor an Bord, möchten wir unser starkes Wachstum weiter forcieren. Die 6,2 Millionen Euro werden vorrangig in die erfolgreiche Skalierung auf dem US-Markt, die Erweiterung des Lösungsangebots sowie den Ausbau der Marktführerschaft in der neugeschaffenen 7,8 Milliarden großen Software-Kategorie „market intelligence for industry parts“ investiert.

Wo genau wir in 5 Jahren stehen lässt sich heute unmöglich vorhersagen. Da sich unsere Ziele jedoch von unseren Kundenbedürfnissen ableiten, sind wir uns jedoch sicher, dass marktbasiertes Pricing mit MARKT-PILOT im Maschinenbau zum absoluten Marktstandard geworden ist .

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Startet möglichst früh mit der Validierung eures Produktes und holt euch ehrliches Kundenfeedback ein. Nur so könnt ihr sicherstellen, dass ihr auf dem richtigen Weg seid. Bleibt auch nach der Gründung immer nah an euerer Kunden-Zielgruppe, pflegt den Austausch, nehmt Feedaback ernst und setzt diese schnell um. 

Baut ein starkes Team um euch auf. Eine gewisse Portion Unternehmergeist ist unabdingbar für die ersten Hires. 

Lernt aus Fehlern, behaltet das Ziel im Auge und lasst euch nie entmutigen.

Bildquelle: Björn Brenner

Wir bedanken uns bei Tobias Rieker für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Arbeitslos und gründen? Diese Fördermöglichkeiten gibt es!

0
fördermöglichkeiten

Nicht selten machen sich Gründerinnen und Gründer aus der Arbeitslosigkeit heraus selbständig, da sie trotz langer und intensiver Suche kein passendes Beschäftigungsverhältnis finden. Mit 10% liegt der Anteil gar nicht mal so niedrig. Untersuchungen belegen, dass sich die Gründungen als durchaus bestandsfest erweisen und erfolgreich sind. Oft hapert es allerdings zu Beginn an den finanziellen Mitteln. Doch daran sollte Ihr Traum von der Existenzgründung nicht scheitern: Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Arbeitsagentur oder das Jobcenter Sie nämlich bei den ersten Schritten in die Selbstständigkeit unterstützen. Welche Fördermöglichkeiten für Sie infrage kommen, erfahren Sie hier. 

Gründungszuschuss: Voraussetzungen, Höhe und Dauer

Melden Sie sich am besten bei Ihrer Vermittlungsfachkraft bei der Agentur für Arbeit und erläutern Sie Ihr Vorhaben. Die Ansprechperson entscheidet schließlich auch, ob Sie über die notwendigen Kompetenzen verfügen, um erfolgreich selbstständig zu sein. Um den Gründungszuschuss überhaupt beantragen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Sie müssen ALG 1 beziehen und durch die Existenzgründung Ihre Arbeitslosigkeit beenden.
  • Die selbstständige Tätigkeit muss hauptberuflich ausgeführt werden.
  • Bei der Aufnahme der Selbstständigkeit muss ein Restanspruch auf Arbeitslosengeld I von mindestens 150 Tagen bestehen.
  • Eine fachkundige Stelle muss zudem die Tragfähigkeit Ihres Vorhabens, Ihre persönliche und fachliche Eignung bestätigen. 

Einen Gründungszuschuss erhalten Sie zunächst für 6 Monate. Wie viel Ihnen zusteht, hängt von der Höhe des Arbeitslosengeldes ab. Es gilt: Gründungszuschuss pro Monat = Höhe des zuletzt erhaltenen Arbeitslosengelds + 300 Euro. Nach einem halben Jahr können Sie weitere 9 Monate lang 300 Euro erhalten. Dafür muss der Nachweis erbracht werden, dass Sie hauptberuflich selbstständig tätig sind.

Einstiegsgeld: Voraussetzungen, Höhe, Dauer

Sie können das Einstiegsgeld formlos beim Jobcenter beantragen, bevor Sie sich selbstständig machen. Dabei gilt es folgende Kriterien zu erfüllen:

  • Sie erhalten vor Aufnahme der Selbstständigkeit ALG II.
  • Sie üben die Selbstständigkeit hauptberuflich und mindestens 15 Stunden pro Woche aus. 
  • Ihre Selbstständigkeit ist dafür geeignet, dass Sie perspektivisch Ihre Hilfebedürftigkeit überwinden.

Die maximale Förderdauer beträgt 24 Monate. Bei der Festsetzung der Höhe kann entweder eine Einzelfallentscheidung gefällt oder eine pauschale Summe festgesetzt werden. Es werden im ersten Fall maximal 50 % der ALG-2-Regelleistung als Zuschuss gewährt. Dieser kann je nach Dauer der vorherigen Arbeitslosigkeit und der Größe der Bedarfsgemeinschaft der Gründerin bzw. des Gründers erhöht werden.  Zu Beginn erhalten Sie das Einstiegsgeld meist für einen Zeitraum von 6 Monaten. Anschließend können Sie den Antrag verlängern. 

Diese Unterlagen müssen Sie einreichen

Neben den Antragsformularen, die Sie von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter für die jeweilige Förderung erhalten und ausfüllen müssen, sollten Sie folgende Dokumente miteinreichen: 

  • Businessplan
  • Lebenslauf
  • Nachweis über die Anmeldung der Selbstständigkeit
  • Gegebenenfalls die nötige Erlaubnis oder Zulassung für die jeweilige Berufsbranche
  • Tragfähigkeitsbescheinigung

Bei der Beantragung des Einstiegsgelds entscheidet das Jobcenter, ob zur Beurteilung der Tragfähigkeit eine fachkundige Stellungnahme vonnöten ist. Grundsätzlich sollten Sie bei der Beantragung von Zuschüssen stets auf die Vollständigkeit der Unterlagen achten, um überzeugend und professionell zu wirken. 

Kein Rechtsanspruch auf Förderungen

Ob ALG I oder ALG II: Bei Erteilung der Zuschüsse und z. B. auch bei der Festlegung der Höhe des Einstiegsgelds handelt es sich um eine Ermessensleistung der Vermittlungsfachkraft. Das bedeutet, dass Sie keinen Rechtsanspruch darauf haben. Umso wichtiger sind aussagekräftige Unterlagen, eine gründliche Vorbereitung auf die Gespräche und das Wissen darüber, mit welchen Argumenten Sie dem Amt gegenübertreten können. Ein ausgefeilter Businessplan ist dabei das A und O. Darin sollte sowohl Ihre Gründerpersönlichkeit hervorgehoben als auch Ihre Geschäftsidee samt Finanzplan überzeugend dargelegt werden. Der Geschäftsplan wird schließlich von fachkundigen Stellen herangezogen, um die Tragfähigkeit Ihres Vorhabens zu prüfen. 

AVGS: Kostenlose Coachings für Existenzgründerinnen und -gründer

Um perfekt auf die Selbstständigkeit und die Beantragung von Fördermitteln vorbereitet zu sein, ist der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein, kurz: AVGS, genau das Richtige. Einen Rechtsanspruch auf einen AVGS haben Sie, wenn Sie länger als sechs Wochen ALG I erhalten. Ansonsten liegt die Vergabe für ALG I oder ALG II Empfänger im Ermessen der Arbeitsagentur. Die Agentur für Arbeit stellt die Gutscheine mit Angabe weiterer Details wie z. B. dem Umfang und der Dauer aus. Sie können diese dann bei zertifizierten Bildungsträgern einreichen. Die genauen Schulungsinhalte legen Sie mit Ihrem Coach fest. Gemeinsam trainieren Sie beispielsweise Softskills, arbeiten an Ihrem Business- und Finanzplan oder Ihrem Geschäftskonzept. Mithilfe eines stimmigen Businessplans stehen Ihre Chancen auf eine positive fachkundige Stellungnahme, den Erhalt von Gründungszuschuss oder Einstiegsgeld um ein Vielfaches besser. Das Gute: Für Sie entstehen durch den AVGS keinerlei Kosten. Fragen lohnt sich also in jedem Fall! 

Bildquelle unsplash

Autor:

Ani Ambarzumjan ist Junior Consultant bei Unternehmens-Werk und auf die Erstellung von Businessplänen fokussiert. Das Unternehmen bietet Existenzgründerinnen und -gründern, Start-ups sowie Bestandsunternehmen seine Unterstützung bei Finanzierungen, Beantragung von Zuschüssen sowie Fördermitteln an.

Weitere Informationen finden Sie hier

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wer falsch kauft, kauft doppelt!

0
technik startups

Wie die richtige Technik Startups beflügelt.

Gründen – das ist Aufbruchsstimmung, Disruption und Spannung pur. In der Anfangsphase kommt es vor allem auf eine großartige Geschäftsidee und ein enthusiastisches Team an. Die technische Ausstattung des eigenen Startups steht in dieser Zeit oft hinten an. Es wird genutzt, was da ist oder erschwinglich ist. Aber spätestens, wenn beim Investoren Pitch die Videoübertragung ruckelt oder das Audio wegbricht, zeigt sich, wie wichtig das passende Equipment ist. 

Und auch in der internen Zusammenarbeit ist modernste Ausstattung nicht nur ein Wohlfühlfaktor, sondern Garant für Effizienz. Denn die Möglichkeit zu qualitativ hochwertigem Remote Work lässt Startups im Kampf um die passenden Talente für ihr Unternehmen im guten Licht erstrahlen. Und nur wenn Video Collaboration reibungslos funktioniert, können die Inhalte im Fokus der Zusammenarbeit stehen.

Auf die richtige Technik zu setzen – und zwar vom ersten Tag an – macht also den entscheidenden Unterschied aus. Worauf müssen Gründer:innen  dabei achten? Wie findet man die richtige Ausstattung? Mit einem Blick auf die folgenden drei Themen während der Technikauswahl wird es einfacher, sich im Dschungel der unterschiedlichen Lösungen zurechtzufinden.

Qualität 

Natürlich kommt es zuerst einmal auf die Qualität an. Ein Gerät, das nur unwesentlich besser ist als die Laptop Kamera, ist keine sinnvolle Investition. Neben den klassischen Qualitätsmerkmalen wie Auflösung oder Klang, sollten Nutzer auch andere technische Qualitätsverbesserungen im Blick haben. Wichtig sind hierbei beispielsweise Active Noise Cancellation bei Kopfhörern oder künstliche Intelligenz in Kameras, die selbstständig den optimalen Bildausschnitt wählt oder schlechte Lichtverhältnisse digital ausgleicht.

Diese kleinen Helfer machen Video Collaboration nicht nur einfacher, sondern sorgen auch für eine gleichbleibende Qualität der Übertragung. Denn selbst mit einer guten Auflösung wirkt die Videokonferenz nicht sehr professionell, wenn regelmäßig die Einstellungen verändert werden müssen, weil sich die Lichtverhältnisse geändert haben oder eine zusätzliche Person den Raum betreten hat.

Einfache Bedienung

Aber Qualität alleine reicht nicht. Die beste Ausstattung ist nutzlos, wenn man eine extra Ausbildung braucht, um sie zu bedienen. So vergeht schnell der Spaß an der Video Collaboration und die Geräte werden nur ungern genutzt. Deswegen ist eine intuitive und benutzerfreundliche Bedienung der Geräte mindestens genauso wichtig wie die Qualität. 

Am besten setzen Startups auf Plug and Play Geräte. Diese lassen sich problemlos mit dem eigenen Rechner anschließen und sind dadurch immer einsatzbereit. Zusätzlich bringt dies noch einen weiteren Vorteil mit sich: mehr Flexibilität! Denn gerade in der Anfangsphase, wenn nicht viel Geld für technische Geräte vorhanden ist, können beispielsweise All-in-one-Raumlösungen so auch schnell mal woanders genutzt werden. Das schont den Geldbeutel, ganz ohne Qualitäts- und Komforteinbußen hinnehmen zu müssen.

Skalierbarkeit

Skalierbarkeit ist für jedes Unternehmen ein wichtiges Schlagwort. Aber für Startups ist die Skalierbarkeit der Technik sogar noch wichtiger, als für etablierte Unternehmen. Denn ist das neue Business erst einmal erfolgreich, verändert sich der Arbeitsalltag rasant. Die wenigsten Startups sehen organisatorisch nach einem Jahr noch genau so aus, wie am ersten Tag.

Aus diesem Grund sollten Gründer:innen von Anfang an auf einen Technologiepartner setzen, der sie auf ihrem gesamten Weg begleiten kann. Dazu hilft ein Blick in das Portfolio der Anbieter: Eine gute Webcam für kleines Geld allein ist zwar gut, wenn später aber Raumlösungen oder sogar Raumbuchungssysteme dazukommen sollen und diese von einem anderen Anbieter kommen müssen, entsteht schnell ein Flickenteppich. Dies sorgt nicht nur für ein schlechtes Nutzererlebnis, sondern auch für mehr Aufwand beim Tech-Support. Gute Anbieter haben für jeden Bedarf Lösungen in ihrem Portfolio und machen es den Startups so möglich leicht, schnell und effizient zu skalieren.

Unabhängigkeit von einer bestimmten Plattform

Last but not least dürfen sich Gründer:innen nicht von einer einzigen Plattform abhängig machen. Das spielt natürlich auch für die Skalierbarkeit oder das Nutzererlebnis eine wichtige Rolle. Kein Startup möchte seinen Mitarbeiter:innen sagen, dass der Wechsel zur besseren Plattform aufgrund der Technik nicht funktioniert.

Bei der Auswahl der Technik sollten Startups also auf Plattform-agnostische Technik setzen. „Zertifiziert für vieles, nicht beschränkt auf eines“ – lautet also die Devise. Finger weg, von Geräten, die nur mit einer Plattform laufen. Denn im schlimmsten Fall muss das Unternehmen eine komplett neue Ausstattung anschaffen, wenn diese Plattform gewechselt werden muss.

Fazit

Neben der Qualität und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es viele weitere Aspekte zu beachten, wenn sich ein junges Unternehmen Technik zulegt. Die Komplexität dahinter sollte Gründer:innen aber nicht dazu verleiten, das Thema auf die lange Bank zu schieben. Wer die oben genannten Tipps zu Fähigkeiten, Bedienbarkeit, Skalierbarkeit und Unabhängigkeit von Geräten beherzigt, findet schnell zum passenden Anbieter mit den optimalen Produkten – und muss keine Angst haben, vor seinen Investoren und Partner ein schlechtes Bild abzugeben. 

Und wer jetzt nicht nur die optimale Ausstattung für sein Startup gewinnen möchte, sondern auch ein Meet and Greet mit Frank Thelen, der sollte sich direkt als „Logitech Startup Partner 2022“ bewerben. Denn beides gibt es dort bis zum 13. Mai 2022 zu gewinnen. So müssen sich Gründer:innen um nichts mehr Gedanken machen.

Autor:

Andreas Kunz ist Head of Marketing & PR VC DACH bei Logitech. Vor vier Jahren rief er den Logitech Startup Partner ins Leben. Seitdem sucht er jährlich Startups, die Unterstützung durch das Team aus Logitech und Frank Thelen gebrauchen können.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Lasst euch nicht entmutigen

0
ostrom strom

Ostrom bietet seinen Kund:innen Strom zum Einkaufspreis an

Stellen Sie sich und das Startup Ostrom doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Matthias und Karl, Co-Founder des 2020 gegründeten Berliner CleanTech-Startups Ostrom. Mit Ostrom bauen wir die führende B2C-Energy-Management-Plattform in Europa. Konkret verknüpfen wir die Nachfrage- und Angebotsspitzen und stellen unseren Kund:innen möglichst preiswerten Strom zur Verfügung, während wir sie gleichzeitig motivieren weniger Strom zu verbrauchen. Angefangen haben wir mit unserem “SimplyFair”-Produkt, welches nachhaltigen Strom, Einfachheit und Flexibilität kombiniert und so den Energiemarkt revolutioniert. So tragen wir auch dazu bei, die Energiewende aktiv voranzutreiben. Damit uns dies gelingt entwickeln wir unsere eigene digitale Plattform, wie unsere Super-App, mit der wir ein digitales Kund:innenerlebnis schaffen und unsere Prozesse höchsteffizient gestalten.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Auf dem Energiemarkt in Deutschland und unter den etablierten Energieanbietern herrschen veraltete Strukturen. Zu wenig Digitalisierung führt zum Beispiel zu langsamen Kund:innenservices. Außerdem wird dem drängendsten Problem unserer Zeit, dem Klimawandel, nicht ausreichend entgegengewirkt. Diese Strukturen wollten wir aufbrechen und mit Hilfe von Technik nachhaltigen Strom zu fairen Preisen anbieten. Wir haben Ostrom gegründet, um den deutschen Energiemarkt zu verändern!

Welche Vision steckt hinter Ostrom?

Wir bauen die führende Energy-Management-Plattform in Europa bis 2030 und optimieren die Energienachfrage unserer Kund:innen mit dem Angebot in den Strommärkten. Das heißt: Ostrom ist dein Stromanbieter für dein Zuhause, deine smarte Plattform für das Laden deines E-Autos, dein Anbieter für Wärme, und natürlich kombinieren wir das mit deiner PV-Anlage inklusive Speicher. So schaffen es wir sowohl den Verbrauch zu senken als auch den Strom so zu nutzen, sodass er möglichst preiswert an unsere Kund:innen weitergegeben werden kann.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine Herausforderung zu Beginn war die Unternehmensgründung während der Pandemie Ende 2020. Vor Gründung von Ostrom haben wir uns nur ungefähr fünf Mal in echt getroffen, alles andere lief digital ab. Eine noch größere Herausforderung war jedoch das Gründen während der Energiekrise. Diese hat zwar die Probleme bei Discount-Anbietern und großen Energieversorgern aufgezeigt, jedoch natürlich auch zu steigenden Preisen auf dem Energiemarkt geführt und zu kritischeren Investor:innen. Gleichzeitig verdeutlicht die Krise aber nur einmal mehr, dass wir Veränderung brauchen.

Trotzdem haben wir Top Investor:innen von unserer Idee überzeugen können. Eben auch, weil wir einen Gegenpol zu den bestehenden Anbietern darstellen. Insgesamt konnten wir bis Ende Januar diesen Jahren 4,4 Millionen Euro im Pre-Seed und Seed-Funding einsammeln. Angeführt wurde die Runde von 468 Capital. Wir freuen uns aber auch, einige von Deutschlands bekanntesten Angel Investor:innen wie Philipp Klöckner, Jörg Kattner, Philipp Andrä und Diana zur Löwen an unserer Seite zu haben. Wir haben die besten Investor:innen und mehrere Unicorn-Gründer:innen als unsere Angels.

Wer ist die Zielgruppe von Ostrom?

Unsere Zielgruppe wird konstant größer und diversifizierter, da unser Angebot alle begeistert. Da alle unsere Prozesse digital sind, ist unsere Zielgruppe ebenfalls digital unterwegs. Angefangen haben wir unter anderem mit Digital Natives zwischen 20 und 45 Jahren. Allerdings richten wir uns auch gezielt an Expats, da alle Kontaktpunkte bei uns sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch gestaltet sind. Das ist für uns selbstverständlich, da wir ein sehr internationales Team sind.

Wie funktioniert Ostrom? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Ostrom bietet seinen Kund:innen Strom zum Einkaufspreis an. Möglich ist dies durch eine monatliche, konstante Grundgebühr für Service und Verwaltung. Alle weiteren Kosten entstehen je nach Stromverbrauch. Der Vorteil dabei ist, dass das Angebot sehr transparent ist und Kund:innen ihre Kosten selbst kontrollieren können. Außerdem sind die Verträge monatlich kündbar und dadurch sehr flexibel. Im Gegensatz zu anderen Anbietern gibt es bei Ostrom keine langen Vertragslaufzeiten. Ostrom verdient nur durch die Grundgebühr und nicht wie andere Anbieter dadurch, dass Kund:innen mehr Strom verbrauchen. Ein weiterer Unterschied zu vielen anderen Anbietern ist das vollständig digitale Kund:innenerlebnis in unserer Super-App. Die App ermöglicht unter anderem einfachen Kund:innensupport, Überblick über Zählerstände, andere monatlich Zahlungen und Jahresrechnungen.

Ostrom, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wie oben bereits erwähnt, möchten wir bis 2030 die führende Energy-Management-Plattform Europas sein. In fünf Jahren haben wir dieses Ziel zwar vielleicht noch nicht erreicht, sind ihm aber sicherlich ein großes Stück näher!

Wir werden zukünftig weiterhin unseren Kund:innen helfen, ihren Verbrauch zu optimieren und immer mehr Haushalte mit nachhaltigem und erschwinglichem Strom versorgen. Außerdem planen wir unser Angebot stetig zu erweitern. Konkret heißt das aktuell, dass wir die weitergehende Verbreitung von Smart-Metern und E-Autos auf dem Programm haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens, lasst euch nicht entmutigen! Die ersten Schritte sind die schwierigsten: Wie fange ich an? Wo finde ich die ersten Kund:innen? Erwartet Gegenwind, aber bleibt an der Sache! Zweitens können wir raten, so schnell wie möglich mit einem ersten Produkt zu starten, selbst wenn ihr es selbst noch nicht ausgereift genug findet. Start-ups sind iterativ und nicht perfekt von Tag eins! Unser dritter Tipp ist, dass ihr euch Feedback von den richtigen Leuten holen solltet. Dies sind meistens eure ersten Kund:innen und Fans! Kund:innen sind viel nachsichtiger als man glaubt und unterstützen gerne, auch bei der Entwicklung und ersten Tests.

Wir bedanken uns bei Matthias Martensen und Karl Villanueva für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die richtige Umsetzung gelingt nur mit den richtigen Menschen

0
APO Pharma Immun immunkarte

APO Pharma Immun: Immunkarte ® das digitale Impfzertifikat im Scheckkartenformat

Stellen Sie sich und das Startup APO Pharma Immun doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Tamim Al-Marie, seit Januar 2021 bin ich approbierter Apotheker. Im Februar 2021 habe ich gemeinsam mit meinem Team die Firma APO Pharma Immun GmbH gegründet. In dieser Firma haben wir die Immunkarte® entwickelt und gemeinsam mit den Vor-Ort-Apotheken im Markt etabliert. Inzwischen nehmen über 10.000 Apotheken daran teil. Für das Vertrauen, das mir meine Kolleginnen und Kollegen damit entgegenbringen, bin ich sehr dankbar.

Die Immunkarte® hat sich von Anfang an als Partner der Vor-Ort Apotheke positioniert. Die daraus resultierende Qualität des Services Immunkarte® kam auch bei den Endverbrauchern und Patienten gut an. Inzwischen haben wir über 5,5 Millionen Immunkarten verkauft.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Der Plan ein Start-up im Apothekenmarkt zu gründen, bestand schon eine Weile. Der Apotheken-Markt ist seit einiger Zeit im großen Umbruch und so kann man als junge, dynamische Firma für Patientinnen und Patienten sowie Apotheken große Mehrwerte schaffen. In der Zeit als ich meine Approbation als Apotheker erhielt, lag der gesellschaftliche Fokus auf der Corona-Pandemie – so auch meiner. Und so lag auch der Fokus der ersten Unternehmung auf der Bewältigung der Pandemie. 

Welche Vision steckt hinter APO Pharma Immun?

Die Immunkarte® verfolgt die Vision, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, alltagsfreundlich Ihren Immunstatus (geimpft oder genesen) auszuweisen. In der Pandemie zeichnete sich schnell ab, welche besondere Bedeutung dem Genesenen- oder Impfstatus einer Person zukommen würde. Jede geimpfte Person konnte sich in der Apotheke, beim impfenden Hausarzt oder im Impfzentrum einen QR-Code generieren lassen, der ihre Impfung nachweist. Viele hinterlegten diesen Code dann mittels App auf ihrem Smartphone.

Nun gibt es aber im Umbruch zum digitalen Zeitalter durchaus Personen, die über kein Smartphone verfügen oder die ihrem Handy-Akku nicht vertrauen können oder wollen. Genau diese Lücke wollten wir mit unserer Immunkarte® schließen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bevor es den digitalen Impfausweis des Bundesgesundheitsministeriums gab, hatten wir eine eigene “Vorab-Version” entwickelt. Hier flächendeckende Akzeptanz zu erlangen, war sehr schwierig und hat immer wieder zu Problemen geführt. 

Bei Einführung des offiziellen digitalen Impfausweises, mussten wir uns schnell den neuen Marktgegebenheiten anpassen und haben die App (inkl. dem dazugehörigen System) innerhalb von 1,5 Wochen komplett umgestellt. Die damals 200 Partner-Apotheken über die Umstellung zu informieren, war eine große Herausforderung. 

Als im Dezember die Bestellzahlen innerhalb einer Woche von 20.000 auf 100.000 Karten pro Tag gestiegen sind, waren unsere Operations mit großen Herausforderungen konfrontiert: Druckereien, Customer-Support und auch Apotheken arbeiteten an ihrer Belastungsgrenze – aber letztendlich konnten wir die hohe Nachfrage trotz etwas Verzug abdecken.

Das Start- Investment von 34.000 € durch unseren Inkubator 2b AHEAD Ventures, mit dem wir die Firma gegründet haben, hat ausgereicht, um eine deutschlandweit agierende Firma aufzubauen, die Millionen von Kunden beliefert. 

Wer ist die Zielgruppe von APO Pharma Immun?

Zielgruppe der Immunkarte ® waren zu Beginn Menschen, die sich noch nicht ganz auf den digitalen Impfnachweis einlassen wollten und konnten. Schnell erkannten wir aber, dass Menschen jeden Alters die Immunkarte® nutzen wollen. Auch junge Menschen leben ohne Smartphone oder vertrauen ihrem Akku einfach nicht genug.

Um all diese Menschen schnell und unkompliziert erreichen zu können, braucht man ein vertrauenswürdiges und gut organisiertes Netzwerk. Daher war uns von Anfang an wichtig, die Apotheken vor Ort als Partner zu haben. Viele aus unserem Team kommen aus der Apotheke, haben dort gearbeitet und wissen, welchen Stellenwert die Apotheke vor Ort hat.

Der Erfolg der Immunkarte ® wäre ohne die Apotheken nicht möglich gewesen und viele Personen müssten immer noch mit einem abgegriffenen DIN-A4-Zettel herumlaufen.

Wie funktioniert APO Pharma Immun? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Mit der Immunkarte ® konnten wir zeigen, was in uns steckt. Wir präsentieren Apotheken nicht einfach eine Software und ein Produkt und sagen: Hier, verkauft das!

Wenn wir Zusammenarbeit sagen, meinen wir das auch so. Wir treten in den aktiven Dialog mit unseren Partnerapotheken, hören zu und bieten unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten, um bei Fragen und Problemen weiterzuhelfen.

Und vor allem bleiben wir unseren Apotheken treu. Selbst als wir einen Online-Shop hatten, in dem Endverbraucher die Immunkarte ® bestellen konnten, mussten diese eine Partnerapotheke angeben. Wir kommen aus der Apotheke und arbeiten mit der Apotheke.

APO Pharma Immun, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Arzneimitteltherapie wird digital und jeder will mithalten. Viele Apotheken bahnen sich bereits mutig ihren eigenen Weg in die digitale Welt, bieten Bestellungen per App an, haben einen Online-Shop usw.  Hier wollen wir aktiv unterstützen. Die Apotheke wählt die Route, wir sind der Co- Pilot: Gemeinsam mit den Vor-Ort-Apotheken machen wir die Arzneimittelversorgung fit für die Zukunft. 

Auch mit neuen Produkten, Services und Anwendungen, muss die Kernleistung der Vor-Ort-Apotheken erhalten bleiben: die persönliche Beratung der Patientinnen und Patienten. Denn nur so werden Sicherheit und bestmögliche medizinische Versorgung gewährleistet.  Mein Team und ich werden in den nächsten Jahren alles dafür tun, der bestmögliche Co- Pilot zu sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ideen sind schön und gut. Viele Leute haben Ideen, aber die richtige Umsetzung macht den Unterschied. Das ist anstrengend, tut weh, fühlt sich unangenehm an und ist es am Ende doch wert. 

Die richtige Umsetzung gelingt nur mit den richtigen Menschen: Ich kann nur dazu raten, um sich motivierte und kompetente Leute zu sammeln, die von der Idee genauso begeistert sind wie du – und deshalb auch bereit sind, die Extrameile zu gehen.

Gleichzeitig mein persönliches Motto: Einfach mal machen! Du weißt vorher nie alles, was du wissen musst. Das meiste lernst du auf dem Weg. Mut ist eine ganz wichtige Zutat zum erfolgreichen Start-up – so zumindest meine Meinung. 

Wir bedanken uns bei Tamim Al-Marie für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ein klarer Blick auf die jeden Tag mehr werdenden Informationen hilft bei dieser Aufgabe

0
OSORA ist Teil der Gründermotor Meisterklasse #7

Das Startup OSORA ist Teil der Gründermotor Meisterklasse #7: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

OSORA ist ein Startup im Bereich Digital Health/MedTech. Wir entwickeln eine Knochenheilungssimulation, mit der die patientenspezifische Prognose des Heilungsprozesses im Knochen ermöglicht wird. Damit können zukünftig potenzielle Komplikationen frühzeitig identifiziert und damit die Behandlung von Frakturen zu verbessert werden. Im Gründerteam sind wir zu viert, unser Standort ist Ulm.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Bei 5-10 % aller Patienten treten Komplikationen im Heilungsverlauf nach einem Knochenbruch auf. Die Ursachen dafür können zu hohe/zu geringe Stabilität der Implantat-Knochen-Verbindung, biologische Faktoren oder fehlende Compliance der Patienten im Behandlungsverlauf sein. Zukünftig wird es wegen dem demographischen Wandel und Begleiterkrankungen noch wichtiger werden, Therapien patientenindividuell abzustimmen.

Mit unserer Simulation ermöglichen wir es Medizintechnikunternehmen, die Sicherheit und Wirksamkeit von Implantatdesigns schon in der präklinischen Entwicklung in-silico zu testen, bevor teure und langwierige klinische Studien initiiert werden. Für Ärzte ermöglichen wir eine Risikobewertung der Frakturversorgung. Wir helfen die Frage zu beantworten, ob ein Knochen nach einem Bruch wieder heilt und wie sich die Belastungsfähigkeit im Heilungsverlauf entwickelt. Denn wichtig ist: nach einem Knochenbruch sollen Patienten so schnell wie möglich Ihre Mobilität wiedergewinnen! Das ist unser oberstes Unternehmensziel.

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

OSORA hat seine wissenschaftlichen Wurzeln an der Universität Ulm, Frank und Lucas haben dort lange Jahre zur Knochenheilung geforscht. Wir sind in dieses Netzwerk stark eingebunden und arbeiten eng mit dem Uniklinikum zusammen.

Lucas und Frederik kennen sich bereits aus dem Studium und einer gemeinsamen WG-Zeit, Andreas und Lucas haben sich vor über 15 Jahren durch das Mountainbiken kennengelernt.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Einen normalen Arbeitstag gibt es bei OSORA selten. Was wir aber schnell gelernt haben, ist wie wichtig Rituale für die Dynamik im Team sind. Wir treffen uns mittags um 12 Uhr zum Standup. Während ein Teil des Teams dann schon den Vormittag gearbeitet hat, steht der andere Teil erst auf. So haben wir einen wichtigen Anknüpfungspunkt geschaffen. Das Kernteam startet außerdem mit einem Weekly in die Woche, um wichtige Erkenntnisse und Aufgaben zu besprechen.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Anstatt nur den Ist-Zustand eines Knochenbruchs zu bewerten können wir mit unserer Software den Heilungsverlauf der Patienten prognostizieren. Anstatt einer Glaskugel können wir aber auf langjährige Forschung im Bereich Frakturheilung zurückgreifen und die Heilungsprozesse im Knochen nachbilden. Wir schauen quasi in die Zukunft, wie der Heilungsverlauf eines Patienten verlaufen wird und ob die Behandlung zum Erfolg führt.

Wer ist eure Zielgruppe?

Wir sind bereits jetzt Entwicklungspartner für die Hersteller von Implantaten. In gemeinsamen Projekten stimmen wir das Design von Osteosyntheseprodukten auf das Heilungspotenzial von Patienten ab.

Langfristig wird OSORA direkt in der Patienten-Arzt-Beziehung eingesetzt, um die Behandlung von Knochenbrüchen zu verbessern. Ein solches Medizinprodukt hat hohe regulatorische Anforderungen und muss in Vergütungssysteme eingebettet sein. Wir rechnen hier mit einem Markteintritt rund um das Jahr 2027.

Warum habt ihr euch für die Gründermotor Meisterklasse#7 beworben?

OSORA hat es als Startup im Bereich MedTech mit klassischen Herausforderungen wissenschaftlicher Ausgründungen zu tun. Am Anfang ein stark erklärungsbedürftiges Produkt, Suche nach dem Produkt-Markt-Fit, usw., das ist alles nicht neu. Wir wollen von der geballten Erfahrung im Gründermotorteam und -netzwerk profitieren und dazu in den Austausch mit den anderen Teams kommen. Die Energie der ersten Sessions hat uns dabei bestätigt und wir freuen uns sehr im Programm zu sein.

Wie ist der Ablauf der Meisterklasse?

Nach dem Launch-Event geht es mit Team Camp, Sales Trainings, und Marketing weiter. Über Unit Economics, Finanzplan geht es dann zum Pitch Deck, Fundraising und Investor Sparring. Ein vollgepacktes Programm! Der Input kommt durch erfahrene Gründer, Mentoren und Coaches und hat uns nach den ersten Sessions schon enorm nach vorne gebracht.

Wie werdet ihr von den Mentor:Innen in der Meisterklasse unterstützt?

Auf der einen Seite bekommen wir bewährte Tools & Best Practices an die Hand, die wir als Startup nutzen können um schneller voran zu kommen.

Und auf der anderen Seite ermöglichen uns die Coaches Hilfe zur Selbsthilfe. Für uns als Gründerteam ist es extrem wertvoll, wenn innerhalb eines Vertrauensverhältnisses kritische Fragen gestellt, Meinungen reflektiert und Routinen in Frage gestellt werden. Daraus können wir als Team wertvolle Schlüsse ziehen und Taten folgen lassen.

Wo möchtet ihr am Ende der Meisterklasse stehen?

Wir bereiten momentan unsere nächste Finanzierungsrunde vor und werden am Ende der Meisterklasse Business Plan und Pitch Deck überzeugend präsentieren können. Auf dem Weg dorthin bieten sich für uns unzählige Gelegenheiten persönlich und als Team zu wachsen. Da wollen wir so viel wie möglich mitnehmen.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

In fünf Jahren sind wir ein etablierter Entwicklungspartner für Implantatehersteller und die erste Adresse für die Simulation des patientenspezifischen Heilungsverlaufs im Knochen.

Für die Anwendung in der Patienten-Arzt-Beziehung haben wir die Knochenheilungssimulation in ein zertifiziertes Medizinprodukt weiterentwickelt, das bei der Diagnose und Behandlung von Knochenbrüchen unersetzbar wird.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Eure initiale Idee muss zum einen widerstandsfähig sein, um Unsicherheiten stand zu halten. Andererseits müsst ihr flexibel bleiben und bereit sein, diese Idee auch aufzugeben. Ein klarer Blick auf die jeden Tag mehr werdenden Informationen hilft bei dieser Aufgabe. Zweitens, ihr müsst nicht alles selbst erledigen. Wer auf Leute zugeht, dem gehen viele Türen auf. Ihr müsst dann nur selbst durchgehen. Und drittens: Pausen sind wichtig. Rechtzeitig die Batterien aufladen und reflektieren hilft am Ende enorm, Entscheidungen in Taten umzusetzen.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Moderne und nachhaltige Einrichtung von Geschäftsräumen für Start-ups

0
Geschäftsräumen für Start-ups

Wenn ein Start-up gegründet wird, muss vor allem alles sehr schnell gehen. Der Gründer glaubt schließlich an sich und seine Idee und möchte schnell sichtbare und messbare Erfolge verbuchen. Bei aller Eile sollte einem Unternehmen aber von vorn herein ein seriöser Anstrich gegeben werden. Selbst wenn ein Großteil der Geschäfte übers Internet abgewickelt werden sollen, darf auf ein solide eingerichtetes Büro oder einen seriösen und ansprechenden Geschäftsraum nicht verzichtet werden. Geniale Ideen allein nützen nichts, wenn sie nicht ansprechend präsentiert werden und zwar digital und analog. Zudem sollten die Geschäfte von Anfang an auch buchhalterisch seriös geführt werden und dafür braucht man vor allem Ordnung und Überblick. 

Mit viel Weitsicht ganz sorgfältig planen und gleich etwas größer denken

Selbst ein Start-up ist selten ein Ein-Mann-Betrieb. In der Regel tun sich wenigstens zwei zusammen, um eine geschäftliche Idee zu verwirklichen. Und wer weiß, vielleicht wächst das Unternehmen schneller als gedacht und man braucht bald schon Mitarbeiter. Auf jeden Fall braucht man eine Geschäftsadresse, denn von der elterlichen Garage aus ist der Weg zum Erfolg nur selten möglich. Wer geeignete Geschäfts- und eventuell Produktionsräume gefunden hat, sollte diese entsprechend ausstatten und damit den Charakter und die DNA des Start-ups betonen. 

Große Themen unserer Zeit sind auch hier Nachhaltigkeit und die Schonung von Ressourcen. Es gibt Büroausstatter, die sich selbst dem Nachhaltigkeitsgedankenverpflichtet fühlen und mit entsprechenden innovativen Tools ihre Kunden für eine moderne und lebenswerte Büroeinrichtung unterstützen. Der B2B-Versandhändler KAISER+KRAFT bietet ergonomische Büromöbel und Systeme, die individuelle Bedürfnisse einzelner Mitarbeiter berücksichtigen. 

Die Geschäftsräume eines Start-ups sollten in bester Weise modern sein

Die Geschäftsräume eines Start-ups sollten in bester Weise modern sein. Schließlich will man etwas Neues verkaufen und das gelingt kaum im voll gestellten Hinterzimmer. Eine lichte und freundliche Atmosphäre ist wichtig, in der sich Kunden und Mitarbeiter wohl fühlen. Auch an die körperlichen Bedürfnisse sollte gedacht sein, indem Wasser, Tee, Kaffee und Gebäck verfügbar sind und auch Hygieneartikel zu Verfügung gestellt werden. Die Ordnungssystem hingegen sollten ganz klassisch sein, wenn die Geschäfte gut laufen sollen. 

Alleinstellungsmerkmale sind von vorn herein sehr wichtig für den Erfolg

Alleinstellungsmerkmale sind von vorn herein sehr wichtig für den Erfolg, denn nur so hebt man sich von der Konkurrenz ab. Die Arbeit an der eigenen Marke ist genauso bedeutsam wie die Geschäftsidee selbst. Man braucht ein eindrückliches Logo und einen Schriftzug sowie Farben, die mit dem eigenen Unternehmen verknüpft werden. All das sollte auch im Büro oder den Geschäftsräumen sichtbar sein, denn das schafft Identifikation. In jungen Unternehmen sind die Hierarchien in der Regel flach und moderne Geschäftsräume sollten eine individuelle und private Atmosphäre ausstrahlen.

Autor: Julia Müller

Bild: pixabay

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mehr Individualität für WordPress-Seiten

0
WordPress-Seiten

WordPress-Seiten helfen uns dabei, auch ohne Kenntnisse oder das Anheuern von Web-Entwicklern und -designern eine eigene Homepage aufzubauen. Da der Service mit einem Baukastensystem und vorgegebenen Themes arbeitet, gibt es dabei aber nur eine begrenzte Auswahl. Die Ergebnisse der WordPress-Nutzung können einander deshalb häufig gleichen und bieten nicht unbedingt die individuellen Lösungen, die wir für unseren Service brauchen. Was können wir tun, um unsere WordPress Sichtbarkeit und die Funktionalität unserer Webseite zu verbessern, indem wir sie personalisieren?

WordPress-Basisfunktionen

WordPress ist ein Content-Management-System. Ursprünglich hat der Service uns nur die Möglichkeit gegeben, ihre vorgefertigten Webseiten zu nutzen, um unseren eigenen Blog oder ähnliche Webseiten zu veröffentlichen. Heute hat sich das Angebot des CMS stark erweitert und enthält viele verschiedene Möglichkeiten an Website-Typen für den privaten, professionellen und sogar E-Commerce-Bereich.

Dennoch hat sich an dem Grundprinzip nichts geändert. WordPress bietet uns einen Baukasten, damit wir unseren Content veröffentlichen und managen können. Auf die Basis heruntergebrochen registrieren wir uns hier und wählen aus einer Auswahl an Website-Prototypen die Gestaltung und den Aufbau aus, der am besten zu unserem Plan passt.

Die Fülltexte und Beispielbilder in dem gewählten Webdesign ersetzen wir dann durch den WordPress-Editor durch unsere eigenen Bilder und Inhalte, die dann der gleichen Anordnung und Funktionen entsprechend auftauchen.

Individualisierungsoptionen von WordPress

Durch diesen Editor erhalten wir bereits eine Auswahl an Individualisierungsoptionen. Andere Möglichkeiten sind ein passendes Hosting für WordPress, das beispielsweise die Schnelligkeit, Sicherheit und Stabilität der Webseite beeinflusst, und das Nutzen einer Vielzahl von Plugins, die von WordPress selbst oder unabhängigen Entwicklern angeboten werden.

Hauseigene Individualisierungsoptionen

Bei den Individualisierungsoptionen unterscheiden wir zwischen kostenfreien und kostenpflichtigen Optionen. Wir können den WordPress-Service ohne Gebühren nutzen, haben dabei aber nur eine begrenzte Auswahl an Einstellungen, Funktionen und Gestaltungen.

Kostenfrei

Im Grunde ist bereits die Auswahl des Themes eine Möglichkeit der Individualisierung. Mit den Jahren hat das CMS eine Vielzahl an verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten und Webdesigns zusammengestellt, aus denen wir wählen können. Das heißt aber auch, dass alle Personen, die den Service kostenlos nutzen, auf den gleichen, begrenzten Pool an Gestaltungen zugreifen. 

Durch diese Ähnlichkeit zu anderen Webseiten erreichen wir weniger Sichtbarkeit. Auch die Funktionen und Widgets einer kostenfreien Seite sind begrenzt. Oft bleibt es hier bei einer hübschen Gestaltung und Basis-Add-ons wie einem Kommentarfeld oder der Verknüpfung mit Social-Media-Kanälen.

Auch in dem Funktionsumfang hinter den Kulissen fehlt es der kostenfreien Version an Optionen. Bei der kostenfreien Variante von WordPress mangelt es uns bereits daran, eine URL auswählen zu können, die nicht den WordPress-Namen enthält. Zudem erhalten wir ohne WordPress-Premium auch keinen Support und keine garantierten regelmäßigen Aktualisierungen des Codes an die neuste Version des CMS.

Kostenpflichtig

Wenn wir bereit sind, Geld auszugeben, haben wir Zugriff auf mehr und vor allem auch komplexere Webseiten-Vorlagen. Auch in dem Editor, durch den wir das Theme und die Account-Funktionen bearbeiten können, gibt es bei den bezahlten Services mehr Einstellungen, die wir ändern können. Dafür bezahlt man für eins dieser Premium-Themes im Durchschnitt rund 50 €.

Manche dieser Webseiten-Templates haben besondere Plugins und Codeelemente. Wer Spielereien und smarte User-Interfaces nutzen möchte, findet bei den kostenfreien Angeboten keine zufriedenstellende Auswahl. Premium-Themes sind in der Regel besser aufgebaut, haben mehr Features und Besonderheiten und höhere Sicherheitsstandards. Besondere Elemente, wie Funktionalitäten für ein Kunst-Portfolio oder E-Commerce-Seiten, gibt es auf professionellem Level nur, wenn wir dafür zahlen.

Individualisierungen außerhalb von WordPress

Coding

WordPress-Themes können auch selbst gestaltet oder von einem eigens angeheuerten Webdesigner entwickelt oder angepasst werden. Über das CSS-Coding kann in der WordPress-Struktur ein eigenes Theme hinzugefügt und installiert werden.  Mit Wissen über HTML und PHP können wir durch die Advanced Custom Fields in dem WordPress-Editor zudem selbst Inhaltsfelder hinzufügen. Das betrifft zum Beispiel Textfelder, Bilder oder Frontend-Formulare, die wir selbst gestalten und in dem eigentlichen WordPress-Theme hinzufügen.

Hosting

Neben der Möglichkeit, durch WordPress gehostet zu werden, können wir auch einen eigenen Hosting-Service auswählen. Welcher Anbieter unsere Webseite speichert und zum Aufruf anbietet, entscheidet beispielsweise darüber, wie schnell die Daten übertragen werden und wie sicher sie gelagert sind.

Erweiterungen

WordPress-Plugins ermöglichen es uns, die Webseite durch bestimmte Funktionen zu erweitern. Meist fügen wir hier einzelne Widgets mit besonderen Eigenschaften hinzu. Das sind zum Beispiel Formulare für das Buchen von Terminen, das Hinzufügen von Grafik-Galerien oder eine Suchfunktion. Aber auch hinter den Kulissen helfen Plugins. Wir können die Sicherheit unserer Seite steigern, SEO-Maßnahmen planen und analysieren, die Organisation von Mediendateien erleichtern, Backups erstellen und vieles mehr.

Hier gibt es kaum Grenzen an schlauen Codeelementen, die von Programmierern für spezifische Zwecke geschrieben wurden und nun kostenfrei oder kostenpflichtig angeboten werden. 

Wer einen spezifischen Anwendungszweck für eine Webseite hat oder ihre Performance steigern möchte, sollte nach einem Plugin suchen, das die Arbeit erleichtert. Für einen Online-Shop findet man beispielsweise Plugins für die Zoom-Funktion bei Produktbildern, die die Funktionalität der Webseite für den Kunden verbessern und deren Zufriedenheit bei der Nutzung der Seite steigern.  

Fazit

WordPress selbst bietet uns, vor allem in der kostenfreien Variante, nur wenige Möglichkeiten der Individualisierung. Hier sind wir vor allem auf Gestaltungen wie Textgröße, Farben, Bildauswahl und Anordnung reduziert. Auch die funktionellen Website- und Account-Einstellungen im Editor sind begrenzt. 

Individuelle, dynamische und responsive Webdesigns für WordPress finden wir durch bezahlte Premium-Themes oder das Anstellen von Webdesignern, die auf das Erstellen von WordPress-Codes spezialisiert sind. 

Mit Plugins können wir die Webseiten auch eigenhändig durch Module erweitern, die gezielt für spezifische Unternehmensbereiche oder Website-Typen gemacht wurden. Wer ein Glossar oder Forum benötigt, Mehrsprachigkeit hinzufügen oder einen Online-Shop durch E-Commerce-spezifische Elemente erweitern möchte, kann mithilfe dieser Erweiterungen eine individuell passende, funktionelle Webseite erstellen.

Autor: Jakob Jussen

Bild:unsplash.com

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie Loyality-Programme Startups helfen können

0
kundenbindung startups kunden

Startups leben davon, Kunden für sich zu gewinnen.

Dabei kommt ihnen die Wechselbereitschaft der Deutschen zu Gute: Der Anteil der Menschen, die bspw. außerhalb eines Umzugs den Stromanbieter wechseln, hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Gut für Startups, schlecht für die Kundenbindung. Der Markt ist geprägt von Wechselanreizen. Banken, Telefonprovider und andere promoten sogar Wechselprämien, um Kund*innen von ihren Wettbewerbern abzuwerben. Als taktische Maßnahme gedacht, verändern sie das Verhalten der Konsumenten grundsätzlich. Aber wie lange bleiben diese neu gewonnenen Kund*innen? Wie treu sind sie, wie loyal?

Typischerweise sind die vom häufigen Wechsel betroffenen Branchen solche aus Low-Interest-Kategorien: Versicherungen, Finanzen, Strom – Kund*innen wollen, dass das Angebot funktioniert. Und mehr nicht. Es findet meist keine emotionale Beschäftigung mit dem Thema statt. Aus diesem Ansatz hat sich ein komplettes Business entwickelt. Anbieter wie Check24 und Verivox haben das Wechseln zum One-Click-Phänomen gemacht: Auf einen Blick erkennt der Kunde, welches Produkt welchen Vorteil hat. Mit Erfolg: Check24 gehört mittlerweile zu den größten Werbetreibenden in Deutschland. So sollen die Bruttowerbeaufwendungen des Vergleichsportals in Deutschland allein im Jahr 2021 knapp 177 Millionen Euro betragen haben. Tendenz steigend. Warum? Weil sich „Wechseln“ anscheinend lohnt. 

Aber stimmt das wirklich?

Lohnt sich Wechseln für die Unternehmen noch? Natürlich ist das ein Weg, um neue Kunden zu gewinnen und damit Wachstumsziele zu erreichen. Wenn eine Branche nach der anderen damit aber nur die Fluktuation anheizt und immer mehr Kunden zum „Anbieter-Hopping“ erzieht, werden aus kurzfristig positiven Effekten langfristige Probleme.

Wechselanreize machen nur dann Sinn, wenn das Unternehmen auch in der Lage ist, die neuen Kunden von sich zu überzeugen und dauerhaft an sich zu binden. Zu jedem Wechselangebot gehört also strategisch auch die Loyalisierungsstrategie. Schnell einen Kundenstamm aufzubauen, beruhigt die Investoren. Was tun wir aber, damit der Kunde im nächsten Jahr nicht das Wechselangebot vom Wettbewerber annimmt?

Viele Kundenbindungsaktionen gehen über unspezifische Angebote und vermeintliche Vorteilsprogramme nicht hinaus. Und Loyalitätsinitiativen verkümmern zu Rabattprogramme – mit beschränkter Wirkung aber merklichem Impact auf die Marge. Prämien, Treuepunkte und Rabattaktionen sind nur selten das, was Kund*innen lange bindet. Echte Markenloyalität hat vor allem auch was mit Überzeugung und Zufriedenheit zu tun. Und das ist letztlich die konkrete Frage: Was erzeugt Bindung, was macht die Erfahrung mit dem eigenen Produkt besser und wie kann ein Kundenprogramm das noch unterstützen? 

Die Experience zählt

Kundenbindung ist einerseits eine Frage der „Experience“ – wie gut, wie einfach, wie überzeugend werden Kundenbedürfnisse befriedigt – und die Konsequenz daraus: Bleibt der Kunde bei der Marke, kauft er auch andere Produkte aus demselben Haus oder ist er so überzeugt, dass er selbst die Produkte weiterempfiehlt. Gerade für Startups bietet sich diese Vorgehensweise an. Denn im Kampf um die Kunden wächst der Customer Acquistion Cost stetig an. 

Man muss dabei nicht immer auf dieselben Mechaniken zurückgreifen. Auch Kundenbindung darf differenzierend sein. Amazon – so oft ein gutes Beispiel – lässt Kunden Prime 30 Tage umsonst testen (und lässt sich die Leistungen dann bezahlen). Was ist das für ein Statement, dass der Kunde seinen Wert nicht erst durch zahlreiche Einkäufe beweisen muss, sondern schon mal ausprobieren kann, wie Prime-Einkaufen bei Amazon ist – bevor er guter Kunde wird. 

Fazit

Wer frühzeitig in ein emotionales Kundenbindungsprogramm investiert, spart „on the long run“. Aber Kundenbindungsprogramme haben nur wenig Effekt, wenn sie austauschbar sind. „Brauchen wir auch“ ist also auch hier keine gute Antwort. Echte Mehrwerte, die eng an der Marke hängen, schaffen Differenzierung und eine bessere Erfahrung für den Kunden. „Me Too“ dagegen wird irgendwann ein Marktstandard ohne Effekt, der die Kostenstruktur aller Marktteilnehmer belastet.

Autor: 

Phillip Schilling ist Managing Director von TRACK, der Agentur für Markenführung in der vernetzten Welt. Mit 160 Mitarbeitenden arbeitet er daran, das Verständnis für Marke und Kundenzentrierung bei Unternehmen zu vereinen, um relevante Kommunikationslösungen entlang der Customer Journey zu schaffen. Vom Standort Hamburg aus betreut TRACK Kunden wie Barmenia, BMW Motorrad, FERRERO, HVV, Samsung, McDonald’s, Miles & More, MINI, Samsung und Vodafone.  

Weitere Informationen finden Sie hier

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder