Samstag, November 23, 2024
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Kenne dich selbst

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bullfinch

bullfinch Climate FinTech, das lokale Energiewenden ermöglicht

Stellen Sie sich und das Startup bullfinch doch kurz unseren Lesern vor! 

Robin Haack: Ich bin Robin Haack, 34, und Gründer und CEO bei bullfinch. bullfinch ist ein Climate FinTech, das lokale Energiewenden ermöglicht und so global den Übergang zu sauberer Energie beschleunigt. Wir reden von Energiewenden im Plural, da sich aus unserer Sicht viele Millionen von Immobilieneigentümern für ihre eigene Energiewende entscheiden müssen, um effektiven Klimaschutz und eine effiziente Anpassung an den Klimawandel zu ermöglichen. bullfinch fungiert hier als Bindeglied zwischen innovativen CleanTechs mit direktem Endkundenkontakt und institutionellen Investoren, und schließt damit gleichzeitig die Lücke zwischen zwischen Kapital und Investitionsgütern. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Robin Haack: 2009 habe ich meine Bachelorarbeit über CO2-Emissionen im Güterverkehr geschrieben. Seitdem war mir bewusst, dass die Menschheit die Erde aufs Spiel setzt. Selbst derzeitige Klimaziele basieren auf Mittelwerten und spielen daher Roulette mit der Zukunft unseres Planeten. Der jüngste IPCC-Bericht hat das noch einmal sehr drastisch gezeigt. 

2010 habe ich dann meine Masterarbeit über Basel III – Kapital- und Liquiditätsregulierungen im Bankenwesen – geschrieben und seitdem war mir bewusst, dass das traditionelle Bankenwesen nur noch begrenzt langfristige Investitionen tätigen kann. 

Seit 2010 hat sich allerdings sehr wenig getan. Wir haben viel zu wenig in Klimaschutz investiert. Daher wurde meine Motivation immer stärker ein Unternehmen zu gründen damit wir unseren Planeten für zukünftige Generationen erhalten. 

Welche Vision steckt hinter Bullfinch? 

Robin Haack: bullfinch hat es sich zum Ziel gesetzt, die Infrastruktur für Investitionen in dezentrale erneuerbare Energieanlagen zu ermöglichen. Diese Vision wird durch bullfinchs Technologieplattform umgesetzt, indem Clean-Energy-as-a-Service Produkte einfach gebündelt, finanziert, standardisiert und verwaltet werden können. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Robin Haack: Die größten Herausforderungen bisher waren die Gewinnung unseres ersten Partners, die Sicherung von Projektkapital und die Refinanzierung unseres ersten Portfolios. 2020 haben wir uns mit Commitments von Angels finanziert und seit diesem Jahr mit VCs. Nächstes Jahr wird ein Großteil der Finanzierung von Infrastrukturfonds und/oder Family Offices kommen. 

Wer ist die Zielgruppe von Bullfinch? 

Robin Haack: Unser Geschäft basiert auf einem B2B2(C/B)-Modell. Das heißt, dass wir nicht Endkunden akquirieren, sondern Partner. Unsere Partner sind derzeit CleanTechs und große Energieversorger. In der Zukunft kann dies jedoch auch Eigentümer von großen Immobilienportfolios oder Automobilkonzerne einschließen. 

Wie funktioniert Bullfinch? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Robin Haack: In einem ersten Schritt arbeitet bullfinch am Aufbau der Grundstrukturen und -prozesse, von Kreditrisikoprüfungen in Echtzeit bis zum automatisierten Mahnwesen und der automatisierten Verarbeitung von Versicherungsfällen. Im zweiten Schritt nutzen wir die hohe Diversifizierung der Portfolios, um – wie in den USA üblich – in Form von Verbriefungen direkten Zugang zum Kapitalmarkt zu ermöglichen. Im dritten Schritt geht es ins DeepTech: In dieser Phase werden wir nicht mehr von Asset Backed Securities (Verbriefungen) – sondern von Asset Backed Currencies – reden. bullfinch ist weltweit der einzige Anbieter von digital integrierten FinTech Lösungen für Energiedienstleister. Wir heben die Standards auf ein kapitalmarktfähiges Level, um langfristig die Kapitalkosten senken zu können. Wir verstehen uns als Partner für Generationen und wir bauen unseren Wissens- und Technologievorsprung jeden Tag aus. 

Herr Haack, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Robin Haack: Erstens sollte bullfinch bis dahin ein globales Unternehmen sein, das es ermöglicht hat, Milliarden an Kapital in lokale Energiewenden zu investieren. Zweitens haben wir bis dahin hoffentlich dazu beigetragen, dass asset-backed currencies verstanden und bereits investierbar sind. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Kenne dich selbst. 

Wachse langsam, vor allem vor dem Product/Market Fit. 

Mache deine Unternehmenskultur zur Priorität.

Wir bedanken uns bei Robin Haack für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mehr Mut, an seine eigene Idee zu glauben

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Heyn Home Edi Theresa Heyn Ordnungs- und Organisationscoach

Theresa Heyn, Ordnungs- und Organisationscoach sowie Gründerin und Inhaberin von Heyn Home Edit im Gründertalk

Stellen Sie sich und das Start-up Heyn Home Edit doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Theresa Heyn. Ich komme aus Ganderkesee bei Bremen und bin Ordnungs- und Organisationscoach mit dem Schwerpunkt berufstätige Frauen mit Familie. 

Als Mutter von drei Kindern und berufstätige Frau mit Haus, Hund, Garten und selbstständigem Ehemann weiß ich um die Herausforderungen, denen sich arbeitende Frauen mit Familie heute jeden Tag stellen, kenne aus eigener Erfahrung den Mental Load, den sie jeden Tag im Kopf bewegen, und die verschiedenen Bälle, die sie gleichzeitig in der Luft halten. Aus diesem Grund habe ich Heyn Home Edit gegründet. Mit meiner Expertise als Coach im Bereich Ordnung und Organisation möchte ich Frauen dabei  unterstützen, sich diesen Herausforderungen mit voller Kraft, Energie und Aufmerksamkeit zu stellen.

Im Rahmen meines dreimonatigen Coachings unterstütze ich sie dabei, den Spagat aus Familienarbeit und beruflicher Karriere dauerhaft zu meistern, um endlich mit einem aufgeräumten Gefühl die freie Zeit mit der Familie zu genießen. Mit meinem neu gegründeten Ordnungs-Club biete ich außerdem einen wegweisenden Kompass aus der Ferne an. Tägliche Mails mit Handlungsanweisungen zeigen so den Weg in eine aufgeräumte Zukunft auf. Zusätzlich können sich alle Clubmitglieder untereinander in einer geschlossenen Facebookgruppe austauschen.

Darüber hinaus spreche ich in meinem Podcast „Ordnung ist das halbe Leben“ über Tipps und Tricks, um Haushalt und Alltag harmonisch miteinander in Einklang zu bringen. Dazu lade ich auch immer wieder interessante Gäste aus den verschiedensten Bereichen ein.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich glaube, mein Gespür für Ordnung und Organisation wurde mir schon in die Wiege gelegt und kam bereits bei zahlreichen Umzügen in meiner Kindheit zum Einsatz. Daher kommt wohl auch meine Fähigkeit, mich problemlos von materiellen Dingen lösen zu können. Freunde und Familie haben mir im Laufe der Jahre immer wieder Komplimente zu meinem aufgeräumten und strukturierten Haushalt gemacht. Im privaten Umfeld gelte ich schon lange als Ordnungs- und Organisationsexpertin. Mein Bruder riet mir dann zu einem eigenen Podcast und den startete ich tatsächlich im November 2020. Die Pilotfolge wurde in den ersten sechs Monaten 40.000 Mal gedownloadet, was zeigt, dass das Interesse an meinem Thema da ist. So habe ich mich tatsächlich entschieden aus meiner Leidenschaft einen Beruf zu machen und gründete am 1. April 2021 Heyn Home Edit.

Was war bei der Gründung von Heyn Home Edit die größte Herausforderung?

Aus einer privaten Leidenschaft den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit zu wagen, war die größte Herausforderung. Außerdem kamen auch einige Bereiche dazu, von denen ich keine oder nur wenig Ahnung hatte – ein Corporate Design zu entwickeln beispielsweise oder auch die eigene Homepage zu gestalten und über passendes Bildmaterial zu den Themen zu verfügen. Noch heute bin ich sehr froh, dass mein Bruder mich in solchen Dingen immer wieder unterstützt.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall! Nur die Idee selbst muss perfekt sein, denn dann entstehen aus ihr immer wieder neue Pläne und Ziele. Meine Idee ist auch heute noch nicht zu Ende gedacht, sondern wird immer größer. Gestartet bin ich ja letztlich auch mit einem Podcast, aus dem wiederum Heyn Home Edit entstanden ist. Auch jetzt sprudle ich ständig vor neuen Ideen. Wichtig ist bei allen Projekten nur, dass man von ihnen überzeugt ist, nur dann kann die Idee überhaupt perfekt sein.

Welche Vision steckt hinter Heyn Home Edit?

Ich glaube daran, dass Frauen in der Lage sein sollen, sich im Beruf selber zu verwirklichen, um ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Dass sie sich nicht mehr zwischen Familie und Karriere entscheiden müssen. Die Frauen zu unterstützen ist meine Mission, dafür trete ich jeden Tag an.

Wer ist die Zielgruppe von Heyn Home Edit?

In erster Linie sind berufstätige Frauen mit Familie meine Zielgruppe. Natürlich dürfen sich aber auch alle anderen Menschen angesprochen fühlen, die Interesse daran haben, mehr Struktur und Ordnung in ihren Alltag zu bringen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Für mich ist Heyn Home Edit nicht nur ein Job, es ist Teil meines Lebens, weshalb sich der Job wie von selbst daraus ergibt. Dank meiner jahrelangen Erfahrung als Mutter und Hausfrau kann ich auf Augenhöhe unterstützen und sozusagen von Frau zu Frau beraten.

Heyn Home Edit, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mein anvisiertes Ziel ist, dass Heyn Home Edit in fünf Jahren Europas größtes Coaching-Unternehmen im Bereich Ordnung und Struktur für berufstätige Frauen mit Familie ist – die Nummer 1 für ein aufgeräumtes Privatleben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Glaubt an euch und eure Idee!

Vernetze dich auch mit Menschen aus anderen Bereichen, die ein positives Mindset aufweisen und dich persönlich weiterbringen. Stichwort: Von Profi zu Profi.

Lasse dich von Rückschlägen nicht unterkriegen – sieh sie als Motivation!

Wir bedanken uns bei Theresa Heyn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gut planen und die Burn-Rate so lange wie möglich auf einem Minimum halten

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Lygg

Lygg bietet Privatflüge zum Preis von kommerziellen Flügen an

Stellen Sie sich und das Startup Lygg doch kurz unseren Lesern vor!

Lygg ist ein revolutionärer Mobility-as-as-Service (MaaS) mit Flug-Komponente – dabei geht es Door-to-Door mit bis zu 67 Prozent weniger Reisezeit. Keine Menschenmassen, keine Warteschlangen, kein Stress. Schon heute kohlenstoffneutral, wird Lygg in naher Zukunft emissionsfrei laufen.

Lygg bietet Privatflüge zum Preis von kommerziellen Flügen an, ist aber keine Fluggesellschaft. Als Teil des Smart-Mobility-Sektors entwickelt Lygg seine Hardware- und Software-Plattform für den Betrieb eines Flymaas-Business (MaaS mit Fly/Flug-Komponente). Über unsere dynamische Plattform erstellen wir ein dynamisches Routing und fassen die Reisebedürfnisse unserer Kunden in der Lygg-App zusammen.

Der Mehrwert der Lygg-Plattform besteht darin, dass sich die Aircraft-Assets je nach Bedarf einsetzen, optimieren und anpassen lassen, was zu umweltfreundlicheren Lösungen für die Reisekette führt. Lygg wird seine Nachhaltigkeit von Anfang an durch eine Überkompensation der Emissionen sicherstellen. In Zukunft wird die Plattform einen schnelleren Umstieg auf emissionsfreie Flüge über Elektroflugzeuge oder andere Cleantech-Innovationen im Bereich der Luftfahrt ermöglichen.

Lygg verwandelt Europa in eine einzigartige Pendler-Region. Wir können eine Reisezeit – Door-to-Door – von weniger als zwei Stunden anbieten, emissionsfrei und in Zukunft mit Elektroflugzeugen.

Lygg steht für smarte Mobilität und „fly MaaS” statt „fly masses“ – travel your life will love.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Eine passende Antwort auf diese Frage zeigt unser Video: https://lygg.com/company/

Welche Vision steckt hinter Lygg?

Unsere Vision besteht darin, einer Vielzahl von Menschen emissionsfreies, privates Reisen zu ermöglichen – weltweit.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Am Anfang dachten wir, ok, wir sind zwar clevere Leute, aber doch nicht so clever, um allein große Dinge zu bewirken. Also beschlossen wir, eine Gruppe talentierter Experten mit jahrzehntelanger Erfahrung in einer Vielzahl von Geschäftsbereichen zu formen und sie als Berater zu gewinnen. Unserer Meinung nach sind Motivation und Engagement die wohl wertvollsten Eigenschaften von Menschen, um große Erfolge zu erzielen – deshalb stellten wir eine zusätzliche Bedingung an unsere Berater: sie mussten zu unseren Investoren werden. Auf diese Weise konnten wir sicherstellen, dass sie motiviert und engagiert waren. Unsere Pre-Seed-Round kam aus dieser Berater-Gruppe, so dass sich die Gesamtinvestition (einschließlich staatlicher Zuschüsse in Höhe von 70 000 Euro) im vierten Quartal 2020 auf etwa 200.000 Euro beläuft. Im Frühjahr 2021, als wir zum Abschluss unserer Marktforschung kamen, stand eine Seed-Round in Höhe von 650.000 Euro von europäischen Einzelinvestoren. 

Unsere größte Herausforderung war das Verständnis der Auswirkungen von Covid-19 auf den Geschäftsreisesektor. Unsere anfängliche Hypothese war, dass B2C-Kunden unser Early-Adopter sein würden. Nach umfangreicher Marktforschung, Vertriebs- und Marketing-Pilotprojekten und Tests unserer Dienstleistung wurde uns aber klar, dass unsere ersten Kunden B2B-Unternehmen sein werden, die von A nach B und von A nach C reisen müssen. Diese Einsicht hat sich in vielerlei anderer Hinsicht gelohnt. Heute verstehen wir unsere Kunden besser und können unseren Service so entwickeln, dass er noch gezielter auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten ist. Wir sind außerdem in der Lage, diejenigen Kunden zu identifizieren, die mit irgendeinem Abschnitt ihrer Reise hadern.

Wer ist die Zielgruppe von Lygg?

B2B-Unternehmen, die ständig – und dabei mit mehr als 8 Personen pro Woche – von A nach B reisen müssen, sowie individuelle Reisende, die mehr als einmal pro Woche zwischen A und B reisen müssen.

Wie funktioniert Lygg? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Beim Öffnen unsere App wählt der Reisende einfach sein Reisedatum aus, gibt die Abholadresse (z. B. von zu Hause oder vom Büro) an und tippt die endgültige Zieladresse (z. B. Kunde) ein. Dann wird die Uhrzeit ausgewählt und nach Drücken des Buchen-Buttons kümmert sich Lygg um den Rest. Unser Fahrer holt den Reisenden zu der in der App angegebenen Zeit an der Abholadresse ab und bringt ihn zu einem kleineren Flughafen oder zum Geschäftsterminal eines größeren Flughafens – ohne Stress, denn wir garantieren, dass der Flug erreicht wird. Der Reisende kann dort direkt zum Flugzeug gehen und die Maschine startet nur 5-15 Minuten nach der Ankunft am Flughafen. Am Zielort erwartet ein weiterer Fahrer den Reisenden direkt vor dem Terminal (ca. 2 Minuten Fußweg vom Flugzeug) mit einem Namensschild und fährt ihn zum Reiseziel. Kein Stress, keine Hektik – travel your life will love. Das ist Lygg.

Wir sind schneller, dynamischer und können schon heute Strecken mit geringer Nachfrage rentabel und dauerhaft klimaneutral gestalten. Dies geschieht durch eine Überkompensation aller Flüge und der gesamten Auswirkungen unseres Betriebs – einschließlich aller Maßnahmen, die Lygg als Unternehmen durchführt. In diesem Bereich arbeiten wir mit unserem Partner, der gemeinnützigen Organisation Compensate (compensate.com), zusammen.

Lygg, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Lygg wandelt sich von Flymaas zu einem Unternehmen, das Massen, überall nachhaltig hinfliegen kann. Das bedeutet, dass wir von Europa aus mit einem globalen Konzept starten. Sobald die neuen Technologien des emissionsfreien Flugs Realität werden, können wir unsere Aktivitäten weltweit ausweiten.

In fünf Jahren werden wir die ersten Cleantech-Innovationen auf unserer Plattform implementieren und die ersten emissionsfreien Strecken fliegen. Wir werden Dutzende von Routen anbieten und das gesamte Konzept auch für B2C-Kunden in Europa verfügbar machen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1.  Gut planen und die Burn-Rate so lange wie möglich auf einem Minimum halten.

2. Bereit sein für Umorientierung – dabei sicherstellen, dass dieser Schritt wirklich durchdacht ist.

3. Ein Team aufbauen, das nicht dieselben Fähigkeiten oder Denkweisen hat, wie man selbst. Transparenz und Ehrlichkeit zählen ebenso, wie die freie Meinungsäußerung der Mitarbeiter. Dennoch muss man auch Führungspersönlichkeit bleiben.

Wir bedanken uns bei Roope Kekäläinen und Jari-Jussi Viinikkala für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Handel 4.0

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großhandel einzelhandel

Groß- und Einzelhandelsunternehmen haben in den letzten Jahren endgültig den digitalen Wandel vollzogen. Sowohl aufgrund der Wettbewerbsfähigkeit als auch der seit 2017 gesetzlich vorgeschriebenen elektronischen Kassensysteme hat sich der Handel auf die neuen Technologien eingestellt. Seit der Jahrtausendwende werden sie flächendeckend in den Firmen integriert und die notwendigen strukturellen Änderungen in der Infrastruktur umgesetzt. Hand in Hand arbeiten Einzelhandel und Großhandel mit der Industrie zusammen, um die digitale Revolution unternehmensweit zu realisieren.

Es gehört weit mehr Technik als nur der Kauf von elektronischen Abrechnungssystemen dazu, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei legen innovative Hightech-Unternehmen den Schwerpunkt auf die Perfektionierung der Schnittstelle Mensch-Maschine. Die stetige Entwicklung der Artificial Intelligence (AI) führt zu einer effektiven, weitgehend automatisierten Kommunikation mit der jeweiligen Systemsoftware.

Ziel ist, den Handel so weit wie möglich zu automatisieren, um häufige Arbeitsabläufe durch intelligente Programme ausführen zu lassen. In modernen, internationalen Online-Plattformen ist der
Großhandel mit AI längst zur Realität geworden. Der Einzelhandel muss nachziehen, will er nicht den Anschluss verlieren. Die zunehmende Integration vereinfacht die Abläufe auf beiden Seiten und erleichtert die Übergabe an die Lieferdienste.

Automatisierung von Bestell- und Abrechnungsprozessen

Die AI übernimmt die Aufgabe, die Kommunikation zwischen den Einzelhändlern und dem Großhandel zu vereinfachen. Statt lokaler, individueller Software bei jedem einzelnen Schritt angefangen vom Hersteller bis hin zum Endkunden kommen hochintegrierte Online-Lösungen zum Einsatz, welche die fehlerfreie und schnelle Weitergabe aller Daten garantieren. Von der ersten Kundenaktion bis zur Lieferung des Produktes wird der gesamte Prozess der Bestellung, Weitergabe und Abrechnung automatisiert.

Das Stichwort heißt Großhandel 4.0 – datengetriebene Dienstleistungen bestimmen das Zukunftsbild. Entsprechende Wege zeigte unter anderem die fünfte Ausgabe der STARTUP AUTOBAHN in Stuttgart auf, eines der vielen deutschen Unternehmer-Events zum Innovationsschub. Es soll der hochindustrialisierten Region Baden-Württemberg bei der Entwicklung zum Zentrum für Innovation und technischen Spirit verhelfen. Auch andere Regionen in Deutschland setzen auf Start-up-Events zum Knowhow-Transfer zwischen Industrie und jungen Unternehmern.

Das digitale Zeitalter im Handel

Mittlerweile prägt der Wandel in den Herstellungs- und Vertriebskanälen das Bild im internationalen Handel. Dabei muss besonders der Großhandel die Umstellung auf digitale Prozesse beschleunigen. Es drohen Wettbewerbsverluste nicht nur durch die globalen Online-Riesen, sondern auch durch kleinere Start-ups, die schnell und flexibel auf Marktnischen reagieren und diese in kürzester Zeit erobern können.

Zahlreiche Institute und Arbeitsgruppen bieten Hilfestellung für Großhandel und B2B-Märkte im digitalen Zeitalter, zum Beispiel das renommierte Fraunhofer-Institut in Nürnberg. Anhand einer Roadmap wird für jedes Unternehmen eine individuelle Lösung zur schrittweisen Umsetzung der Digitalisierung definiert. Dazu gehören nicht nur die technischen Infrastrukturen, sondern ganz besonders auch die Personal Ressourcen. Mitarbeiter müssen geschult und motiviert werden, um auf die veränderte Unternehmensstruktur vorbereitet zu sein.

Auf der anderen Seite arbeitet der Großhandel bereits mit Hochdruck an der Applikation hochmoderner Technik wie der künstlichen Intelligenz, um die firmeninternen Abläufe zu beschleunigen und gleichzeitig effizienter mit externen Zulieferern und Abnehmern zu kooperieren. Dazu gehört die nachfrageoptimierte, automatisierte Artikelauswahl zur Belieferung des Einzelhandels mit einzigartigen, personalisierten Produkten. Noch nie war es so einfach, hochwertige Markenprodukte kleiner Hersteller zentral auf einem einzigen Portal zu bestellen. Das spart Personalkosten und Zeit.

Bild pixabay

Autor: Thomas Meier

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Jedem von der eigenen Idee erzählen und sich Feedback einholen!

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EgoEsy t-shirts botschaften

EgoEsy T-Shirts auf Biobaumwolle mit individuellen Botschaften

Stellen Sie sich und das Startup EgoEsy doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Dr. Alexandra Cerny, ich bin selbständig als Kulturmanagerin mit meiner Agentur FILOMELE, Mama von zwei kleinen Kindern und Gründerin von EgoEsy. EgoEsy ist das erste Kleidungsstück, dass eine nachhaltige Nutzung neu denkt.  EgoEsy ist ein T-Shirt aus Biobaumwolle mit einer transparenten Fronttasche und macht individuelle Botschaften und Kunstwerke trag- und sichtbar – und somit jederzeit austauschbar! 

Das Interesse an kreativen und individuellen Kleidungsstücken ist anhaltend groß, was sich an zahlreichen Print-, Motto- und Statementshirts zeigt. Doch alles, was bedruckt, bestickt oder bebügelt wird, bleibt auch in dieser Form! Eigentlich unvorstellbar, wenn man bedenkt, wie schnell sich die Interessen von Groß und Klein ändern. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin bereits seit 2015 mit meiner Kulturagentur FILOMELE selbständig tätig. Durch Corona mussten wir sämtliche Kulturveranstaltungen absagen – für mich der Moment, in dem ich die unzähligen Botschaften, die zuhause entstanden sind, mobil machen und nach draußen bringen wollte.

Was war bei der Gründung von EgoEsy die größte Herausforderung?

Die Produktentwicklung während der Coronapandemie neben meinen Aufgaben als Mutter von zwei kleinen Kindern zu starten. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Unbedingt! Denn die Idee entwickelt sich, das Produkt oder die Dienstleistung verändert sich im Prozess. Den perfekten Moment für die Gründung gibt es meiner Erfahrung nach nicht.

Welche Vision steckt dahinter?

Mit EgoEsy wollen wir dem schnelllebigen Trend, jederzeit ein neues individuelles Kleidungsstück haben zu wollen, entgegenwirken und eine nachhaltige Plattform für Botschaften und Kreativität schaffen! Ihr entscheidet selbst, welches Motiv oder welchen Spruch ihr am Körper tragen wollt – und könnt dies jederzeit selbst schnell austauschen. EgoEsy bietet mehr Individualität, Nachhaltigkeit und Kreativität im Alltag und der Mode.

Wer ist die Zielgruppe ?

Alle, die ihre Ideen zeigen und tragen möchten: die Lieblingsfarbe oder -spruch, die Kinderzeichnung, die „Hab Dich Lieb“-Botschaft, kleine Fundstücke und Basteleien, das Firmenlogo, der eigene Name etc.. Das EgoEsy Shirt bietet eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten im Beruf wie Privatleben.

Was ist das Besondere an EgoEsy?

EgoEsy vereint Individualität, Nachhaltigkeit und Kreativität in der Mode und regt an, sich selbst zu überlegen, was man am Körper tragen und präsentieren möchte. Ergänzend gibt es EgoEsy Kreativsets aus nachhaltigen Materialien und EgoEsy Workshops für Kinder und Jugendliche für individuelle Kunsterlebnisse.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

EgoEsy ist das erste Kleidungsstück, dass selbst gestaltet – und jederzeit wieder verändert werden kann.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren ist EgoEsy mit einer Kollektion aus verschiedenen Kleidungsstücken und Produkten am Markt etabliert und wir führen EgoEsy Workshops analog und digital für Schulen, Jugendeinrichtungen und Firmen- sowie Teamevents durch.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

„Einfach“ mal machen und starten – abhängig von den eigenen Ressourcen und Kapazitäten. Denn lieber in kleinen Schritten vorankommen, als die eigene Idee gar nicht ausprobieren.

Jedem von der eigenen Idee erzählen und sich Feedback einholen!

Anfangen, sich ein breites Netzwerk aufzubauen – analog und digital.

Wir bedanken uns bei Alexandra Verena Cerny für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: EgoEsy

Kontakt:

Alexandra Verena Cerny
Kolpingstraße 47F
86356 Neusäß
Deutschland

https://www.egoesy.de
hallo@egoesy.de

Ansprechpartner: Dr. Alexandra Verena Cerny

Social Media:
Facebook: https://www.facebook.com/egoesyshirt-101227722102599
Instagram: https://www.instagram.com/egoesy.shirt/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-alexandra-verena-cerny-29871797/

Auf die Kunden zu fokussieren

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natur-nah.de Vollspektrumlicht Natur licht

natur-nah.de: Gesundheitsförderndes Vollspektrumlicht nach dem Vorbild der Natur

Stellen Sie sich und die Firma natur-nah.de doch kurz unseren Lesern vor!

Als ich 1999 Vollspektrumlicht das erste mal bei einem befreundeten Heilpraktiker gesehen und erlebt habe, war ich von dem tollen Licht schnell begeistern. Damit war dann auch bald die Idee für eine Selbstständigkeit mit den Vollspektrumlampen geboren. Deshalb hat es auch nur wenige Monate gedauert bis ich die Firma natur-nah.de VollspektrumLicht gegründet habe. Seitdem bin ich auf gesunde Beleuchtung mit Vollspektrumnlicht spezialisiert.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Das war für mich ganz einfach zu entscheiden. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen und mit einem Superprodukt, nämlich dem Vollspektrumlicht, erfolgreich den Menschen helfen ihren Alltag zu erleichtern.

Welche Vision steckt hinter natur-nah.de?

Gesundheitsförderndes Vollspektrumlicht nach dem Vorbild der Natur – das ist unsere Vision und Leidenschaft. Nur darauf konzentrieren wir uns und helfen mit unserem außergewöhnlichen Kundenservice und jahrzehntelanger Praxiserfahrung allen Menschen mit wohltuendem natur-nah-Licht klarer zu sehen und sich wohler zu fühlen, um ihnen ihr alltägliches Leben zu erleichtern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größten Herausforderungen waren die Organisation einer funktionierenden kleinen Firma und der Sprung von einem finanziell gesicherten Angestelltenverhältnis in die plötzlich ungewisse Selbstständigkeit. Die Ersparnisse waren bald aufgebraucht und ohne die Hilfe meiner Partnerin, die mich in jeder Hinsicht, anfangs auch finanziell, und besonders auch praktisch und moralisch unterstützt hat, wäre ich nie so weit gekommen.

Wer ist die Zielgruppe von natur-nah.de?

Eigentlich kann jeder Mensch Vollspektrumlicht und dessen Vorteile und Nutzen gut im Alltag gebrauchen. Aber darin liegt auch die Herausforderung, da man nicht einfach alle Menschen ansprechen und erreichen kann. Deshalb haben wir uns auf die Menschen konzentriert die Wert auf eine gesunde und möglichst natürliche Beleuchtung legen und auch etwas für Ihre Gesundheit und das Wohlbefinden tun wollen. So sprechen wir viele Berufs- und Personengruppen gezielt an. Das sind zum Beispiel Menschen im Homeoffice, Büros, Praxen, Familien, Senioren und viele mehr.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Vollspektrumlicht ist dem natürlichen Sonnenlicht am nächsten und deshalb bietet es auch ähnlich unterstützende Wirkungen wie die Sonne. Natürliches Sehen, mehr Vitalität und Wohlbefinden sind nur einige der vielen Nutzen und Vorteile die uns Vollspektrumlampen bzw. Vollspektrum Tageslichtlampen bieten.

Unser Ziel ist es unseren Kunden ein hochwertiges sonnennahes Vollspektrumlicht anzubieten. Deshalb achten wir bei all unseren Produkten darauf das unsere Vollspektrum Tageslichtlampen ein flimmerfreies, dem Sonnenspektrum sehr nahes Licht abgeben. Für die allermeisten Anbieter bzw. Hersteller ist die Zusammensetzung des Lichts nicht wichtig. Denen geht es nur um Helligkeit und darum welche Lichtfarbe gewünscht wird. Also ist deren Licht fast immer meilenweit vom natürlichen Sonnenlicht entfernt.

Wir denken da anders… Unser Ziel ist es unseren Kunden ein Licht anbieten zu können, welches der natürlichen Sonne so nahe wie möglich kommt. Und das haben wir auch geschafft.

natur-nah.de, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir sind ständig dabei neue Produkt mit Vollspektrumlicht zu entwickeln und so die
Einsatzmöglichkeiten noch zu verbessern und zu steigern. Unser Ziel ist es noch dichter an das Sonnenlicht zu kommen und mittelfristig auch wieder die gesundheitsfördernden UV-A und UV-B Anteile mit zu integrieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg
geben?

Ich würde anstehenden Gründern empfehlen sich stark auf das Marketing zu konzentrieren. Dabei ist es wichtig sich auf die Kunden zu fokussieren und nicht auf die Produkte. Suchen Sie sich jemanden der Sie dabei tatkräftig und fachkundig unterstützen kann.

Marketing ist die entscheidende Kraft sein Unternehmen voranzubringen. Natürlich dürfen Sie in der Wachstumsphase die betriebliche Organisation nicht außer acht lassen. Der Betrieb darf mitwachsen und auch das Personal. Ein weiterer wichtiger Faktor ist ein herausragender Service für Ihre Kunden. In der Servicewüste Deutschland können Sie damit sehr gut punkten und sich gegenüber den Mitbewerbern deutlich und positiv positionieren bzw. abheben. Viel Glück dabei.

Wir bedanken uns bei Michael Grassegger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen

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Vetain veganes Proteinpulver

Vetain: veganes Proteinpulver in Bioqualiltät in nachhaltiger Verpackung

Stellen Sie sich und das Startup Vetain doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Philipp Riedl und Luca Gruber aus Zorneding, ca. 20km südöstlich von München. Wir sind begeisterte Sportler und haben uns daher auch vor knapp 4 Jahren beim Sport kennengelernt. 

Im August 2020, nach dem Abitur, gründeten wir unser Start-Up „Vetain“, in das wir seither all unsere Energie gesteckt haben. Das Ziel: Sportlern und ernährungsbewussten Menschen leckere und natürliche Proteinpulver in Bioqualität samt nachhaltiger Verpackung anbieten zu können. Vetain setzt sich aus den Begriffen „vegan & sustainable“ zusammen, auf Deutsch: vegan und nachhaltig. Wir bieten damit eine gesunde und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Proteinquellen am Markt, die wir bis dato vermisst haben. Wir vertreiben unsere Produkte primär über unseren Onlineshop.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Im Herbst 2019 entschied sich Luca dazu, vegan zu werden. Da wir uns daher zu diesem Zeitpunkt sehr stark mit unserer Ernährung auseinandergesetzt haben, wurde uns schnell klar, dass unser Konsum von Molkenprotein mit ca. einem halben Liter Milch pro Tag einfach nicht gesund sein konnte.

Dies machte sich nach einiger Zeit auch an unserer Haut bemerkbar.

So stiegen wir auf veganes Proteinpulver um. Hier wurden wir jedoch immer enttäuscht: Entweder schmeckte der Shake extrem sandig, künstlich oder er enthielt minderwertige Zusatzstoffe. Des Weiteren störte die wenig umweltfreundliche und nachhaltige Verpackung aus Plastik und Aluminium, in der die jeweiligen Proteine verpackt waren.

Wir dachten uns: „Das können wir doch besser!“

Welche Vision steckt hinter Vetain?

Zum einen möchten wir natürlich allen Menschen helfen, die so wie wir damals auf der Suche nach einer guten veganen Proteinzufuhr sind. Hier sollte immer die Qualität an erster Stelle stehen. Lange Zutatenlisten, Süßstoffe und künstliche Aromen sind für uns genau das Gegenteil von dem, was wir unter gesunder Ernährung verstehen. 

Außerdem wollen wir der nächsten Generation eine Welt hinterlassen, die lebenswert ist. Daher haben wir uns vorgenommen, die Lebensmittelbranche nachhaltig zu verändern. Dazu gehört für den Anfang, pro Produkt drei Bäume zu pflanzen, soziale Projekte zu unterstützen und faire Preise zu propagieren, damit sich mehr Menschen eine gesunde Ernährung leisten können. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir standen schon vor einigen Herausforderungen. Die größte Herausforderung für uns selbst waren die Lieferschwierigkeiten. Durch die Corona-Pandemie, die Suez-Kanal-Krise und das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen kam es zu extrem starken Verzögerungen bei Zulieferern. Dadurch hat sich unser Launch um knapp 3 Monate nach hinten verschoben. Außerdem war es anfangs sehr kompliziert, einen Hersteller zu finden, der nachhaltige, lebensmittelgeeignete Verpackungshülsen ohne Kunststoff und Aluminium herstellt. Bis heute sind wir zum Beispiel noch auf der Suche nach umweltfreundlichen Sample-Tütchen.

Durch unsere Kickstarter-Kampagne konnten wir im März dieses Jahres erfolgreich innerhalb von drei Wochen über 16.000€ einsammeln. Das war für uns der Grundstock, mit dem wir die erste Produktion anschieben konnten.

Wer ist die Zielgruppe von Vetain?

Unsere Kernzielgruppe besteht primär aus Sportlern. Darüber hinaus sehen wir, dass auch mehr und mehr ernährungsbewusste Verbraucher sich mit dem Thema Protein auseinandersetzen. So ist unser Produkt im Grunde für jeden interessant, der sich gerne gesund und eiweißreich ernähren möchte. Und hier ist noch wichtig zu sagen: Veganes Proteinpulver ist nicht nur eine Option für Veganer! Nur weil jemand Fleisch isst, heißt das nicht, dass veganes Protein nichts auch für ihn oder sie eine Alternative ist.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Gegensatz zu vielen Anbietern am Markt stand für uns von Anfang an fest, ausschließlich hochwertigste Zutaten zu verwendet. So ist es uns gelungen, mit ausschließlich natürlichen Zutaten ein bio-zertifiziertes Produkt zu entwickeln, das sehr gut schmeckt und cremig ist. Auch unsere Nährwerte sind top. 

Neben unseren fertigen Proteinmischungen bieten wir darüber hinaus auch personalisierbares Superfood-Protein an. Das Besondere daran ist, dass man sich sein Protein – ähnlich wie beim Konzept von mymuesli – selbst zusammenstellen kann. Superfood-Varianten wie Acerolapulver oder Acai und vieles mehr stehen zur Auswahl. Außerdem sind alle unsere Produkte nachhaltig verpackt. Das bedeutet, wir benutzen überhaupt kein Plastik oder Aluminium für die Produktverpackung und auch für die Versandverpackungen, die zum Großteil aus Graspapier und Altpapier bestehen. Emissionen, die sich aus Herstellung und Logistik ergeben, gleichen wir durch ein Aufforstungsprojekt mit unserem Partner „Eden-Reforestation-Projects“ aus. 

Vetain, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Langfristig wollen wir unser Produktportfolio um weitere Lebensmittel erweitern und den Schritt in den Einzelhandel wagen. Da unser Name uns ermöglicht, in puncto Produkten sehr flexibel zu sein, stehen uns alle Möglichkeiten offen. Unsere zwei unumstößlichen Grundsätze, vegan und nachhaltig, sind dabei unser Leitstern. Auch die Expansion in andere Märkte wollen wir langfristig anstreben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wir würden angehenden Gründern raten, sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Fehler sind menschlich und man lernt zum Glück daraus. Und ein langer Atem ist wichtig – es zahlt sich letztendlich immer aus. Außerdem muss man als Bootstrapped-StartUp auf jeden Fall die Finanzen im Griff haben – wir legen viel Wert darauf, quasi immer in real-time über unsere Finanzsituation im Bilde zu sein. Bei wichtigen Dingen lohnt es sich jedoch auch, Experten zu Rate zu ziehen. So kann man sich manches Lehrgeld sparen.

Und ein letzter Tipp – der banal klingt, aber schon oft zum Scheitern von Projekten führte: Vor der Namensgebung eines Produkts / einer Dienstleistung auf jeden Fall eine Markenrecherche durchführen und dann Domains und Marke anmelden.

Wir bedanken uns bei Philipp Riedl und Luca Gruber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Setzt euch regelmäßig wichtige Ziele

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Legal Analytics

Legal Analytics mit künstlicher Intelligenz Verträge schneller, einfacher und besser prüfen

Stellen Sie sich und das Startup Legal Analytics doch kurz unseren Lesern vor!

Wir bei Legal Analytics haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Rechtswelt mit intelligenten Legal Tech Anwendungen zu revolutionieren. Mit unseren Leistungen können Anwälte, Syndizi und Mitarbeiter von Fachabteilungen enorm entlastet werden. Dafür nutzen wir künstliche Intelligenz (KI), die Verträge schneller prüfen und bearbeiten sowie notwendige Daten aus den Dokumenten extrahieren kann. Durch diese Prozessoptimierung können Abteilungen, die ohnehin schon unter Personalmangel leiden, Abläufe standardisieren und mehr Platz für elementare Aufgaben schaffen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Die Geschäftsidee ist innerhalb eines Förderprogramms der d.velop AG entstanden. Schnell hat sich aber herauskristallisiert, dass eine hohe Nachfrage und ein extremes Potenzial bestehen. Deshalb fanden sich u.a. Till Werner und David Schonebeck, als Gründer zusammen. Till entwickelt die KI hinter unserer Software seit dem ersten Tag und David unterstützt das Business Development, ebenfalls von Anfang an. Die persönlichen Gründe spielten dabei auch eine große Rolle. Die eigenen Träume und Ziele verfolgen, die Faszination, etwas komplett Neues aufzubauen, sowie Selbstverwirklichung und Eigenverantwortung waren die Gründe, die die Beiden vollständig von der Gründung überzeugt haben.

Welche Vision steckt hinter Legal Analytics?

Wirft man einen Blick in die Zukunft, so ist uns allen klar, dass die Themen Robotik, Digitalisierung und künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielen werden – egal, ob im beruflichen oder privaten Umfeld. Unsere Vision ist es deshalb, den Arbeitsalltag von Anwälten und Legal Counsels mithilfe von künstlicher Intelligenz effizienter zu gestalten. Dafür haben wir Services entwickelt, die massentauglich für Kanzleien und Unternehmen. Um dies möglich zu machen, nutzen wir Funktionen wie die automatisierte Text- und Mustererkennung sowie die automatische Dokumentenanalyse. Dabei ist es unser stetiger Anspruch, unsere Software für jeden optisch ansprechend, intuitiv und einfach bedienbar zu machen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Da man als Startup nur wenige Kundenreferenzen hat und wir noch keine große Bekanntheit im Markt haben, war es in der Vergangenheit extrem schwer, Kunden zu finden, die bereit sind, die Digitalisierung in ihrem Unternehmen voranzutreiben und proaktiv mitgestalten möchten. Dies war, wie für jedes Startup, auch eine Herausforderung für uns. Dadurch, dass nur wenige Unternehmen auch in der frühen Phase mitwirken wollten, war es für uns in der Vergangenheit schwer, direktes Kunden-Feedback zu erhalten. 

Wer ist die Zielgruppe von Legal Analytics?

Verträge generell durchlaufen verschiedene Geschäftsebenen, von der Fachabteilung über den Legal Counsel zu dem Head of Legal bis zur Geschäftsführung. Die Verwendung unserer Software zahlt sich für jeder dieser Positionen aus, beispielsweise zur Vertragserstellung, -bearbeitung oder -prüfung. Außerdem kann unsere Software alle Dokumente unabhängig von der Vertragsart analysieren, weshalb sie auch für andere Geschäftsbereiche wie Vertrieb, Einkauf und Logistik von Nutzen ist. Generell lässt sich festhalten, dass die Anwendung unserer Software sinnvoll ist, wenn viel Text gelesen, kontrolliert und gegebenenfalls bearbeitet werden muss. 

Wie funktioniert Legal Analytics? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten drei verschiedene Dienstleistungen an, die allerdings alle auf derselben künstlichen Intelligenz basieren: der digitale Assistent, die automatische Dokumentenanalyse und die Systemintegration. Der Unterschied liegt dabei hauptsächlich bei dem Schwerpunkt der einzelnen Leistungen. Der digitale Assistent eignet sich am besten für die ganzheitliche Vertragserstellung, -bearbeitung und -prüfung, wohingegen sich die automatische Dokumentenanalyse vordergründig für die Prüfung großer Datenmengen lohnt. Somit eignen sich diese beiden Services eher für den Endanwender in Rechtsabteilungen. Die Systemintegration setzt bei der Digitalisierung ganzer Geschäftsprozesse an und eignet sich daher eher für Unternehmen, die unsere Analysetechniken mit bereits vorhandenen Systemen nutzen möchten.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor unseres Produkts ist, dass wir bereits die hohe Eintrittsbarriere überschritten haben, der grundsätzlich alle KI-Unternehmen anfangs unterliegen:

Durch starke Partnerschaften haben wir einen stabilen Zugang zum Markt, wir besitzen eine große, interne Datenbank und ein qualifiziertes, interdisziplinäres Team, welches die Schlüsselressourcen eines starken KI Start-ups darstellen. Unsere Crew sorgt für eine stetige Weiterentwicklung unserer KI, damit diese auch die neusten Klauseln und Gesetzesänderung erkennen kann. Wir sind froh Leute bei uns zu haben, die über enorm viel Erfahrung in dem Bereich Dokumentenmanagement und -analyse verfügen und somit auch komplexe Unternehmensprozesse verstehen und die Probleme hinter solchen Prozessen greifbar machen können. Bis man einen skalierbaren Produktstatus erreicht braucht ein Geschäftsmodell ein hohes Anfangsinvestment, um finanziell zum Tragen zu kommen.

Diese Schwelle haben wir bereits übertreten und sind anderen Mitbewerbern somit einen Schritt voraus. Der wirklich wichtige Faktor ist jedoch die künstliche Intelligenz hinter dem Produkt. Viele betiteln einfache Mustersuchen als künstliche Intelligenz. Dieses Analyseverfahren funktioniert nach unseren Erfahrungen jedoch eher als ein ergänzendes Mittel, nicht aber für eine genaue Analyse. Deshalb haben wir eine fortschrittliche Intelligenz entwickelt, die Sätze erkennt, auch wenn Wortpaarungen nicht auf den eigentlichen Inhalt hinweisen oder andere Wörter verwendet werden. 

Legal Analytics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Diese Frage ist immer schwer zu beantworten, da von einem Startup ein stetiges Anpassen an den Markt gefordert wird. Dennoch ist es unser Ziel, national mehr Partner und Kunden für uns gewinnen und ein wichtiger Partner für die Industrie und Fachteilungen werden. Doch auch für den internationalen Markt sehen wir große Chancen, weshalb unsere Software und unsere Oberfläche bereits jetzt zweisprachig programmiert sind. Unsere Ziele für die nächsten fünf Jahre sind somit klar definiert: Wir wollen ein national und international operierendes Unternehmen sein, welches im Enterprise Segment agiert und ungefähr fünf Millionen Euro Umsatz im Jahr macht. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Drei Tipps, von denen unsere Gründer sich wünschen, sie hätten sie vorher bekommen: 

Die Unternehmensgründung gleicht einer Hochzeit. Also seid nicht bescheiden bei der Wahl eurer Geschäftspartner und entscheidet nicht willkürlich darüber. Wägt ab, welche Vor- und Nachteile entstehen könnten. Am besten habt ihr bereits vorher mit der Person zusammengearbeitet und wisst, welche Arbeitsweise und -moral die infrage kommende Person hat. 

Lasst euch euer Leistungsangebot auch vergüten. Viele Unternehmen denken, sie könnten die Situationen kleiner Startups ausnutzen. Auch wenn ihr denkt, dass daraus ein zahlender Kunde entstehen könnte, ihr eine besondere Challenge oder eine gute Referenz darin seht, verlangt wenigstens eine kleine Gebühr für eure Leistung. 

Gründen ist kein Ponyhof. Seid euch darüber im Klaren, dass eine Selbstständigkeit auch ein Verlust von Lebensqualität über Jahre hinweg bedeutet. Ihr investiert viel Zeit und Geld darin, ohne wirklichen Gewinn daraus zuschlagen. Unser Pro-Tipp dafür: Setzt euch regelmäßig wichtige Ziele, die ihr nach einer bestimmten Zeit erreichen möchtet. Gelangt ihr zu diesen Zielen, macht weiter und hört nicht auf, für eure Überzeugung zu kämpfen. Erreicht ihr diese Ziele nicht, überdenkt noch mal euer Geschäftsmodell oder schlagt eventuell einen anderen Weg ein.

Wir bedanken uns bei David Schonebeck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Geschützt: Verliere deine Vision nicht aus den Augen

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Habt den Mut Risiken einzugehen

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wairify viren bakterien luftreiniger

Wairify Luftreiniger macht nachweislich und effektiv Viren und Bakterien unschädlich und scheidet dabei auch Partikel wie Pollen, Schimmelsporen oder lungengängige Mikrofeinstäube aus der Luft

Stellen Sie sich und das Startup Wairify doch kurz unseren Lesern vor!

Gern! Mein Name ist Michael Dietzen. Ich bin CEO und einer der Gründer von Wairify. 
Wairify bietet eine neue Luftreinigungstechnologie und umweltfreundliche Alternative zu Hepa_Systemen an. Unser Luftreiniger macht nachweislich und effektiv Viren und Bakterien unschädlich und scheidet dabei auch Partikel wie Pollen, Schimmelsporen oder lungengängige Mikrofeinstäube aus der Luft – und das ohne teure Filter oder unhygienische Filterwechsel!

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Das ist eher aus einem Zufall heraus entstanden. In meiner Tätigkeit als Director Business Planning & Strategy der Woco Group teilte ich mir ein Büro mit dem Entwicklungsleiter Dr. Anton Wolf.  Die Woco Group ist ein klassisches mittelständischen Unternehmen, das den größten Teil des Umsatzes als Zulieferer in der Automobilindustrie verdient. 2019 sprachen wir über eine Technologie auf Plasmabasis zur Abscheidung von Partikeln im Motorraum, die er entwickelt und seit dem Jahr 2011 weiter perfektioniert hat. Anwendung fand die Technologie – trotz der technischen Überlegenheit gegenüber anderer konventioneller Lösungen – leider noch nicht. Die Elektrifizierung der Antriebe und die zögerliche Haltung der Automobilhersteller bei der Integration neuer Technologien verhinderte bisher einer Serienapplikation. Das war unserer Ansicht nach verschenktes Potential.

Und so fingen Anton und ich an über Lösungen zur Verwendung der Technologie in der Luftreinigung nachzudenken und hatten schon Anfang 2020 den ersten Prototypen hergestellt.

Wir gründeten die Wairify GmbH,  ein Corporate Spin-Off der Woco Group. Dr. Anton Wolf ist Mitgründer und CTO von Wairify.

Wir wussten, dass die Technologie kleinste Ölpartikel abscheiden kann. Der ultimative Test für die Technologie sollte jedoch die Fähigkeit werden, auch im Bereich von Nanopartikeln zu reinigen. Zum Zeitpunkt der ersten Tests lag also nichts näher als der Test mit RNA Viren, wie dem SARS-CoV-2 Virus. Mit dem erfolgreichen Test des ersten Prototypen beim Biotech Institut in Gütersloh, bei dem wir eine Inaktivierungsrate von 99,9993 % erreichten, hatten wir den Nachweis auf den wir gehofft hatten.

In Zusammenarbeit mit BCG und der auf digitale Start ups spezialisierten Tochter BCG Digital Ventures arbeiteten wir u.a. an Planung und Marktstudien. Um das Ganze aufgrund der akuten Brisanz schnell in agilen Strukturen zur Entwicklung zu bringen, entschieden wir uns mit der Geschäftsführung und den Gesellschaftern der Woco Wairify auszugründen.

Welche Vision steckt hinter Wairify?

Die Industrie der Luftreinigung funktioniert fast ausschließlich mit physischen Filtermedien, wie z.B. HEPA-Filtern, die regelmäßig ausgetauscht und entsorgt werden müssen. Den globalen Markt für Luftreinigungsanwendungen haben wir mit BCG zusammen auf ca. 18 Mrd. EUR geschätzt – davon ca. 1/3 für mobile Luftreinigungsgeräte. Zu der Marktgröße muss der Verkauf von Ersatzfiltern addiert werden. Eine – aus unserer Sicht – ökologische Katastrophe. Nachhaltige Technologien spielen aktuell kaum eine Rolle – sicher auch aufgrund mangelnder technischer Alternativen. Wir bieten mit der filterlosen und wartungsfreien Wairify-Technologie eine bessere Alternative.

Die Vision hinter Wairify ist aber mehr als nur eine Luftreinigungsfunktion. Die Lebensräume werden immer enger und pathogene Mikroorganismen oder Gifte sind allgegenwärtig. Denken Sie nur an Schimmelbefall, der alleine in Deutschland jährlich einen Sachschaden von über 4 Mrd. EUR verursacht. Dabei sprechen wir noch nicht über die Folgen von durch Schimmel verursachten Erkrankungen. Laut einer Untersuchung der Harvard T.H. Chan School of Public Health, verbringen bis zu 90% unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unsere Gesundheit oftmals mehr belasten als die Außenluft. Baustoffe, Reinigungsmittel, Feinstaub oder Sporenbildung können dazu beitragen. 

In der Lebensmittelindustrie herrschen strengste Hygienevorschriften. Wenig wird z.B. so streng überwacht wie unser Leitungswasser. Ein Mensch konsumiert in Summe ca. 3-4 kg feste Nahrung und Flüssigkeit pro Tag. Das Gewicht der Atemluft, die wir täglich durch unsere Lungen bewegen, beträgt etwa 14 kg. Dennoch unterliegt unsere Atemluft erschreckend wenigen Regulierungen – dies wird sich unserer Vermutung nach bald sehr stark ändern, wie sich u.a. in den neuen Bestimmungen zu Feinstaubgrenzwerten von Kaminöfen zeigt, die ab 2024 auch für Altbestände gelten.

Wir arbeiten an der nächsten Generation der Luftsensorik. Mit diesen Sensoren werden wir in der Lage sein z.B. Schadstoffe wie Schimmel anhand ihres spezifischen Geruchs zu erkennen, viel früher und effizienter als der Mensch es kann. Mit der dahinter liegenden künstlichen Intelligenz entsteht ein gigantisches neuronales Netzwerk zur Identifikation von schädlichen Merkmalen. Das wiederum bietet die Möglichkeit Wairify über klinische Studien für die Diagnose von Erkrankungen einzusetzen. Bereits heute gibt es erste Erfolge in der olfaktorischen Diagnostik z.B. von Parkinson. Stellen Sie sich vor ihr Wairify Gerät sagt Ihnen, ob Sie ggfs. an einem mit Kariesbakterien befallenen Zahn leiden – und das nur durch die Analyse Ihres Atems.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben und hatten auf alle Fälle den Vorteil, dass wir die Woco Gruppe im Hintergrund haben und auf eine Jahrzehnte lange Entwicklung und Erfahrung sowie Infrastruktur zurück greifen konnten und können. Die größten Herausforderungen lagen tatsächlich eher im technischen Bereich. Das oberste Ziel war es einen Luftfilter ohne Filter zu entwickeln, der ohne jegliche Austauschkomponenten auskommt. Darauf sind wir extrem stolz.

Ein Consumer Produkt zu industrialisieren und dabei gleichzeitig eine (digitale) Premium Marke aufzubauen, ist etwas völlig anderes als Zulieferer für einen Autohersteller zu sein. Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns, dennoch bin ich begeistert wie zügig wir das bisher hinbekommen haben.


Die bisherige Finanzierung erfolgte ausschließlich über die Woco Group. Das Ziel ist es aber Wairify schnell finanziell eigenständig aufzustellen. Dazu sind wir kurz davor einen weiteren strategischen Investor an Bord zu holen der zudem Wissen und Erfahrung im Bereich Consumer Electronics einbringen wird.

Wer ist die Zielgruppe von Wairify?

Die Pandemie hat den Bedarf für Luftfilter extrem gesteigert und so die Zielgruppe ziemlich breit gemacht. Um die Ansprache auf die unterschiedliche Insights der Anwender besser abzustimmen, haben wir diese geclustert.

Unser Wairify One ist in einer Fastlane industrialisiert worden, um insbesondere der akuten Nachfrage von Schulen, Kitas und Unternehmen gerecht zu werden. Das EPP ist extrem robust, leicht und kann auch Stöße oder Rempler ohne weiteres wegstecken. Zudem ist es für unsere Kunden von großem Vorteil, dass keine Folgekosten für Wechselfilter entstehen.


Auch durch unser Design unterscheiden wir uns klar von anderen Anbietern, den meisten Konkurrenten sieht man ihren Ursprung in der Industrie- und oder Medizintechnik an. Ihr Auftreten ist, sagen wir einmal vorsichtig ‚sehr funktional‘. 
Gastronomen, Hoteliers, aber auch Büroausstatter, die viel Geld in ein aufwändiges Interieur gesteckt haben, möchten sich keinen weißen Kunststoffklotz in ihre Räume stellen.

Der Wairify Home ist in erster Linie für Privatnutzer gedacht. Sein kürzlich mit dem Red Dot ausgezeichnetes Design passt sich in die Wohnwelt ein, lässt sich in ein „Smart Home“ integrieren und bietet spannende digitale Services.

Wie funktioniert Wairify?

Die Raumluft wird durch rundum angebrachte Lufteinlässe ins Gerät eingesogen. Dieser Luftstrom passiert ein ideal gestaltetes ringförmiges Plasmafeld (Energiefeld), wobei dabei die enthaltenen Partikel aufgeladen werden. In der einströmenden Luft eventuell vorhandene Organismen und auch Viren werden im Plasmafeld zerstört bzw. deaktiviert und unschädlich gemacht. Diese werden in einem Wasserfilm auf einer Gegenelektrode aufgenommen und abtransportiert. Die gereinigte Luft kann durch oben im Gerät angebrachte Luftauslässe nahezu verlustfrei aus dem Gerät ausströmen. Das zur Reinigung benötigte Wasser kann einfach durch Herausziehen einer Schublade eingeführt bzw. ausgetauscht werden.

Wo liegen die Vorteile?

Wairify vereint drei Produktkategorien in einem Gerät.

  1. Luftreinigung: Kleinste lungengängige Fein- und Ultrafeinstäube bis 0,01 μm werden vollständig aus der Luft entfernt und im Wasser gebunden.
  2. Luftentkeimung: Das Energiefeld macht Viren und Bakterien unschädlich.
  3. Geruchsneutralisierung: Gerüche werden innerhalb des Gerätes neutralisiert. Anders als andere Systeme setzt Wairify dabei kein Ozon frei, sondern wandelt sogar sämtliches Ozon in der Raumluft in kürzester Zeit katalytisch in Sauerstoff um.

Zudem kommt Wairify ohne Wechselfilter aus und hat somit einer geringe Total Cost of Ownership und ist um ein Vielfaches nachhaltiger als zum Beispiel HEPA-Filter, die neben der Entsorgung auch noch ein Infektionsrisiko beim Wechsel mit sich bringen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Vor der Pandemie war der Markt für Luftreiniger mehr oder minder gesättigt. Es gab keine großartigen Wachstumspotentiale und somit auch wenig Innovation. Die meisten Technologien beruhen auf dem uralten Prinzip ein Filtermedium vor einen Lüfter zu packen. Das hat im Zuge der Pandemie zu einer wahren Goldgräberstimmung geführt, es gibt viele neue Anbieter, die einfach eine Apparatur zusammengebastelt haben, oder billige White Label Produkte einkaufen, aber wenig richtige Innovation.

Wairify, wo geht der Weg hin?

Wie in unserer Vision schon geschildert, wollen wir das Thema Luftqualität ganzheitlich betrachten und somit die Lebensqualität unserer User steigern. Nach der Etablierung unserer Technologie im Markt ist die Integration in Smart Home ein wichtiger Schritt. Wairify soll automatisiert mit unserem zu Hause kommunizieren und sich ans Wetter, die Heizung und natürlich an das Leben der Nutzer anpassen. 
Dabei spielt das Thema Sensorik eine große Rolle. 

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich bin der Überzeugung, dass wir ganz neue Erkenntnisse zum Thema Raumluft entdecken werden und lernen intelligenter damit umzugehen. Schon jetzt arbeiten wir mit Partnern in der Wissenschaft, um unsere Produkte und Dienstleistungen zu verbessern und passende Services für unsere unterschiedlichen Kunden anzubieten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Habt den Mut Risiken einzugehen. Tatsächlich für mich und das Team eine der schwierigsten Aufgaben. Scheitern gehört zum Alltag. Ich habe rückblickend deutlich mehr Fehlentscheidungen getroffen als Dinge richtig entschieden. Meistens entschädigt aber eine richtige Entscheidung für viele falsche.

Baut ein Team auf, das mit Herzblut bei der Sache ist. Die Ausbildung ist bei einem so technischen Produkt wie Wairify selbstverständlich wichtig. Wir sind z.B. auf Expertise in den Bereichen Physik, (Bio-)Chemie und Elektronik angewiesen. Dennoch, wichtiger ist die Einstellung der Leute.

Verliert das Ziel nicht aus den Augen. Kompromisse einzugehen ist nicht immer schlecht. Es gibt allerdings Ziele, die keinen Kompromiss verkraften. Ich weiß nicht, wie oft ich darüber nachgedacht habe doch den einfacheren Weg zu gehen und einen Wechselfilter zu akzeptieren. Wir wären mit unserer Entwicklung viel, viel, viel schneller gewesen. Aber wir hätten eben keinen Luftfilter ohne Filter entwickelt.

Wir bedanken uns bei Michael Dietzen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder