Zwischen Memes und Information: Wie wichtig ist Social Media für Medienunternehmen?
Als Unternehmen auf diversen Social Media Plattformen vertreten zu sein ist keineswegs neu oder einzigartig, doch der Aspekt der Echtzeitkommunikation macht soziale Medien insbesondere für Medienunternehmen so spannend. Auch lässt sich der Trend beobachten, dass Journalisten mit einer großen Reichweite als Sprachrohr ihres Mediums auf Social Media dienen. Doch welche unerlässlichen Vorteile bieten soziale Medien mittlerweile für Medien und Journalisten, warum ist eine Präsenz auf TikTok, Instagram & Co nahezu notwendig? Lisa Tellers ist Radiomoderatorin und Reporterin, sie arbeitet für diverse Medien und kennt die Social Media Welt bestens. Sie weiß, wieso Medien und Journalisten auf sozialen Plattformen vertreten sein müssen.
Social Media nutzen um das Interesse zu wecken
War zu früheren Zeiten Facebook das führende Social Media Netzwerk, so zeigt sich die Plattform mittlerweile ausgeschöpft. Zwar können viele Medienunternehmen eine große Reichweite auf Facebook vorweisen, dennoch handelt es sich hierbei eher um ein Auslaufmodell. Insbesondere Personen über 40 Jahre sind dort noch aktiv, um jedoch auch die jüngere Zielgruppe ansprechen zu können, müssen sich Medienunternehmen vor allem auf Instagram und TikTok fokussieren. Dabei eignen sich Social Media Plattformen optimal dafür, um als Medienunternehmen Interessenten, Zuschauer oder Hörer auf das eigene Programm aufmerksam zu machen. Wenn digitale User die Social Media Kanäle eines Medienunternehmens als interessant und bereichernd einstufen, dann werden diese womöglich morgens das Radio einschalten, um den ihnen von Social Media bekannten Radiosender auch linear zu hören. Social Media eignet sich für Medien also in erster Linie insbesondere dafür, die eigene Reichweite zu erhöhen und Plattformen wie Instagram und TikTok als eine Erweiterung des Kerngeschäfts anzusehen.
Show Your Face – Der Personenkult
Zudem lässt sich ein immer relevanter werdender Aspekt beobachten, den Medienunternehmen in ihren digitalen Auftritt integrieren können: Der Personenkult. Denn durch soziale Medien können User nicht nur vom Programm und den Angeboten eines Medienunternehmens an sich, sondern auch von Persönlichkeiten überzeugt werden. Der Leitspruch, den Medienunternehmen für ihre Präsenz auf Social Media stetig bewahren sollten? „Show Your Face!“. Medien sollten darauf bedacht sein, Persönlichkeiten und Charaktere zu haben, welche das Medium auf sozialen Netzwerken repräsentieren. Diese sollten den Usern durch ihre Gesichter vertraut sein, zugleich können sie Einblicke in das Unternehmen geben und Hintergründe den Usern näherbringen. Durch diese persönliche Ebene geschieht es zugleich, dass User eine gewisse Nähe zu der Person und damit auch zum Medium verspüren. Medienunternehmen und ihre Inhalte werden so greifbarer gemacht.
Auf TikTok viral gehen?
Ein Auftreten auf Social Media bietet einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil für Medienunternehmen. Denn während auf Instagram die geteilten Inhalte vorwiegend der eigenen Fans ausgespielt werden, herrscht auf der Plattform TikTok ein anderer Umgang mit dem Algorithmus vor. Auf der sogenannten „For You Page“ werden Usern hier Beiträge vorgeschlagen und angezeigt, die sie aufgrund ihres Nutzungsverhalten interessieren könnten. Dadurch entsteht die Chance auch für Journalisten und Medien, mit einzelnen Videos auf TikTok eine enorm große Reichweite zu erzielen. Dadurch gewinnt das Medium nicht nur an Reichweite und somit auch an Bekanntheit, es kann es zugleich schaffen, die User abzugreifen und als Konsumenten des eigenen Mediums zu gewinnen. Sowohl unterhaltende als auch informative Inhalte können auf Social Media kommuniziert und publiziert werden – Irgendwo zwischen Memes und Information findet jedes Medium so seine Zielgruppe.
Fazit
Social Media Plattformen zeigen sich heutzutage für Medienunternehmen nahezu unerlässlich. Eine Präsenz in den sozialen Medien bietet die Chance für Medien, enorm an Bekanntheit und Reichweite dazuzugewinnen. Insbesondere die jüngeren Zielgruppen können in der digitalen Welt optimal erreicht und angesprochen werden, und vom linearen Angebot des Mediums überzeugt werden. Dabei sollten Medienunternehmen ihre Moderatoren, Reporter und Redakteure als Sprachrohr des Mediums betrachten, diese sollen das Unternehmen in den sozialen Medien repräsentieren. Für den optimalen Auftritt auf Social Media gibt es für Medien keine klare Handlungsanweisung, das Ziel sollte jedoch stetig jenes sein, möglichst viele Menschen zu erreichen und vom eigenen Angebot überzeugen zu können. Denn eine hohe Bekanntheit führt nicht nur zu mehr Zuschauern, Lesern oder Hörern des linearen Angebots, es erhöht zugleich auch die Markenbindung und den Unternehmenswert.
Autorin:
Lisa Tellers ist freiberufliche Moderatorin und Sprecherin. Sie ist als Morningshow Moderatorin im Radio unterwegs und moderiert für die Sportschau alle Fußballspiele im neuen Audio-Projekt. Die Bühnen- und Fernsehmoderation sowie das Podcasten runden Ihr Portfolio im Bereich Moderation und Audio ab. https://lisa-tellers.de/
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