Samstag, Juli 5, 2025
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Ihr müsst euer Produkt atmen und leben

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Klaus Skottki GOMAGO Marderschutz für Auto und Haus Höhle der Löwen

Klaus Skottki Gründer von GOMAGO, Marderschutz für Auto und Haus, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup GOMAGO doch kurz vor!

Mein Name ist Klaus Skottki, ich bin 70 Jahre jung und Kraftfahrzeugmeister. Gemeinsam mit einem befreundeten Parfümeur habe ich einen Duftstoff entwickelt, der Marder von Autos und Häusern fernhält. Im Gegensatz zu bereits bestehenden Vergrämungsmitteln, die auf der Basis „Fressfeinde“ des Marders (Luchs, Fuchs) arbeiten, zielt der Wirkstoff von GOMAGO auf den Schlüsselreiz des Marders. Also ein mardereigenes Warnsystem.

 Wie ist Ihre Idee entstanden?

Auf dem Dachboden über unserer Wohnung hatte sich ein Marder eingenistet, der uns schier zur Verzweiflung gebracht hat. Alle Versuche, ihn mit am Markt verfügbaren Mitteln zu vergrämen, brachten leider keinen Erfolg. Wir waren durch die ständige nächtliche Geräuschkulisse mit den Nerven am Ende und hatten schon über einen Umzug nachgedacht. Glücklicherweise bin ich dann aber im Internet auf zwei junge Jäger gestoßen, deren Vergrämungsmethode sich sehr positiv las. Sie sagten zu, uns zu helfen. Sie kamen einige Tage später mit vier handgefertigten Bollos zu uns.

Diese bestanden aus Holzwolle, Stroh und einem mit Drüsensekret eines toten Marders getränkten Lappens. Die Bollos wurden auf dem Dachboden ausgelegt. Es roch recht streng. Nun sollte es so sein, dass der Marder noch ein bis zweimal sein Revier aufsucht und dann wegbleibt. Wir waren skeptisch, hatten aber gleichzeitig große Hoffnungen. Und wirklich, nach kürzester Zeit: Ruhe mit Ansage! Wir waren begeistert. Endlich vernünftig schlafen, toll!

Als Automann, ich bin Kfz-Meister und habe viele Jahre im Motorenversuch eines großen Automobil-Herstellers gearbeitet, hatte ich natürlich sofort den Einsatz im Automobil im Kopf. Jährlich hunderttausende Euro Versicherungsschäden durch Marder mit einem Volumen von mehreren Millionen Euro – das ist doch ein riesiger Markt für dieses Produkt. Leider wurde ich aber sofort abgebremst. Für so einen großen Markt war gar nicht genug Duftstoffmaterial verfügbar, da dieser aus getöteten Mardern gewonnen wurde. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Marder nicht unter Naturschutz stehen, wohl aber dem Jagdrecht unterliegen. Also von berechtigten Personen auch bejagt werden dürfen.

Mich hatte die Idee aber gefasst. Einem befreundeten Parfümeur erzählte ich die Geschichte und dieser fragte mich, ob es möglich sei, so eine Sekretprobe zu besorgen. Ich konnte ihm dieses Muster besorgen und fast ein Jahr später hielt ich den ersten Duftnachbau in der Hand. Der roch auch wesentlich besser. Nun wollten wir aber auch wissen, ob der Duftstoff auch die gleiche gute Wirkung hat. In Kooperation mit einem Dachdeckereibetrieb wurde nun in vielen marderbelagerten Dachböden der Duftstoff ausgebracht. Der Erfolg war riesig. Die bedufteten Häuser waren nach kurzer Zeit marderfrei. Mit diesem Erfolg war nun auch der Weg für den Einsatz im Auto frei.  

Welche Vision steckt hinter Ihrem Produkt?

Mein Wunsch ist es, GOMAGO einem breiten Personenkreis näherzubringen, um ihnen die schlaflosen Nächte, hohe Kosten und Liegenbleiber mit dem Auto zu ersparen. Wichtig ist mir aber auch der artgerechte Umgang mit dem Marder. Es wird kein Tier gequält oder verletzt. Das Produkt ist umweltneutral und ungefährlich für Mensch und Tier.

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Für GOMAGO-Haus sind es die Hausbesitzer, denn Marder sind in der Lage, große und teure Schäden z.B. an der Dachdämmung zu verursachen, die sich schnell auf einige tausend Euro belaufen können. Für GOMAGO-Auto ist es der gesamte Automobilbereich. Dazu zählen auch Wohnmobile und Landmaschinen. Im Zuge steigender E-Mobilität werden die Kosten pro Schadenfall durch Marderbiss deutlich steigen, da beschädigte Hochvoltkabel komplett getauscht werden müssen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?

Die Idee hatte ich schon lange im Kopf, aber irgendwie nicht den richtigen Antrieb. Während eines Gespräches mit meinem Neffen Jens fragte er mich plötzlich: „Wann willst du dich eigentlich mal bei der VOX Gründer Show „Die Höhle der Löwen“ bewerben?  Du hast doch nichts zu verlieren! “Das war die sogenannte „Initialzündung“. Gleich am nächsten Tag habe ich die Bewerbung geschrieben und auch abgeschickt.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Kurz nach der Bewerbung habe ich einen umfangreichen Castingbogen erhalten, der sorgfältig ausgefüllt werden musste. Im nächsten Step musste ich einen Pitch erstellen und diesen dann per Videoclip einschicken. Es folgten weitere Videowünsche:  die Herstellung von GOMAGO und der Einbau ins Auto sollten gezeigt werden. Es ging Schlag auf Schlag. Muster übersenden, viele Fragen beantworten. Alle Sony Mitarbeiter, mit denen ich zu tun hatte, waren toll, hilfsbereit und erklärend. Ich hatte ja von den Abläufen überhaupt keine Ahnung – einfach super. Dafür noch einmal herzlichen Dank. Ohne euch hätte ich das bestimmt nicht so hinbekommen.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Ich denke es gibt Momente im Leben, die möchte man festhalten. Als ich den Anruf bekam: „Klaus, du bist dabei! Vox möchte dich haben!“, war das so ein Moment. Freude, Aufregung, Stolz auf das Erreichte, es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Gleichzeitig aber auch das Gefühl: „Jetzt musst du alles geben, um deinen Traum zu verwirklichen und GOMAGO nach vorn zu bringen!“

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und auch Medien auf GOMAGO aufmerksam werden?

In den vergangenen drei Jahren habe ich mit dem Internetshop nur kleine Umsätze erzielen können. Viele Versuche, mit Kfz-Versicherern ins Gespräch zu kommen, endeten bereits im Sekretariat. Auto- und Wohnmobilvermieter fanden die kostenneutrale Testausrüstung ihrer Fahrzeuge mit GOMAGO Marderschutz  zwar gut, aber selbst nach sechsmonatigem positiven Test war keine Bereitschaft zum Kauf vorhanden. Durch „Die Höhle der Löwen“ erhoffe ich mir eine starke Dynamik im Bekanntheitsgrad von GOMAGO.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Wenn ich mir einen Investor aussuchen dürfte, würde ich mich für Herrn Dümmel entscheiden.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Diese Aussage ist sicher abhängig vom Ausgang der Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“. Sollte ich hier einen Deal bekommen und hätte dann einen strategisch gut aufgestellten Löwen an meiner Seite, dann sehe ich GOMAGO in fünf Jahren als Marke mit hohen Umsatzzahlen am Markt. Ohne Deal und ohne Ausstrahlung würde sich, denke ich, nicht viel verändern. Das wäre sicher schade, da es sich bei GOMAGO um ein super Produkt handelt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1.  Wenn ihr von eurer Idee und eurem Produkt überzeugt seid, dann bewerbt euch bei „Die Höhle der Löwen“.

2.  Bereitet euch exzellent vor. Ihr müsst euer Produkt atmen und leben, es in- und auswendig kennen. Zeigt, dass ihr alles über eure Idee und euer Produkt wisst, ihr alle Zahlen und Fakten beherrscht und ihr alles dafür tun werdet euer Produkt nach vorn zu bringen.

3.  Seid bescheiden aber auch kampfbereit in eurem Auftreten. Überlegt euch gut was ihr den Löwen anbietet und was ihr dafür haben möchtet. Vergesst nicht, auch Spaß zu haben.

Bild: Klaus Skottki aus Braunschweig präsentiert mit GOMAGO einen Marderschutz für Haus und Auto. Er erhofft sich ein Investment von 80.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen.
Foto: TVNOW / Frank W. Hempel

Sehen Sie GOMAGO am 14. September in der Höhle der Löwen

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Klaus Skottki für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kritikfähig sein

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Agile Robots Roboterlösungen künstliche intelligenz robotik

Agile Robots innovative und intelligente Roboterlösungen, die benutzerfreundlich sowie erschwinglich sind.

Stellen Sie sich und das Startup Agile Robots doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Zhaopeng Chen und Peter Meusel, Gründer des Hightech-Startups Agile Robots, das 2018 in Gilching bei München gegründet worden ist. Unser Unternehmen ist eine offizielle Ausgründung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Wir und unsere 40 Kollegen realisieren intelligente Roboterlösungen, deren Technologien bereits erfolgreich in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Das Kernteam von Agile Robots – darunter auch wir, Zhaopeng und Peter – stammt vom DLR. Die bahnbrechende Forschung, an der wir auch beteiligt gewesen sind, möchten wir der breiten Öffentlichkeit sowie Wirtschaft zugänglich machen und zur Serienreife vorantreiben. Wir haben dabei dieses Ziel im Auge: Die Ergebnisse aus der Spitzenforschung für vielfältige Anwendungen und Anwender nutzbar zu machen. Die einfach Mensch-Roboter-Kollaboration steht im Fokus.

Welche Vision steckt hinter Agile Robots?

Unsere Version ist es, Technologien aus dem Weltraum auf die Erde zu holen. Wir schließen dafür die Lücke zwischen künstlicher Intelligenz und Robotik. Auf Basis modernster Kraft-Momenten-Sensorik und weltweit führender Bildverarbeitungstechnik entwickeln wir innovative Roboterlösungen, die intelligent, benutzerfreundlich sowie erschwinglich sind. Unsere Systeme bieten eine sichere Mensch-Roboter-Interaktion.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Im Juli 2019 erhielten wir in der Pre-A-Finanzierungsrunde von unterschiedlichen Investoren Kapital.  Darunter war auch Sequoia Capital. Diese Kapitalgesellschaft ist unter anderem für ihre Beteiligungen an Apple und Google bekannt. Vor kurzem gewannen wir in unserer abgeschlossenen Finanzierungsrunde der A-Serie außerdem C Ventures als Investor. Wir erhielten insgesamt Kapital in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. Diese Gelder stecken wir nun in die Entwicklung unserer Roboter und den Ausbau unseres internationalen Teams.

Wer ist die Zielgruppe von Agile Robots?

Die Einsatzgebiete unserer Roboterlösungen sind vielfältig, sodass die Zielgruppe ziemlich groß ist. Darunter fallen Produktion (zum Beispiel Automobil und Unterhaltungstechnik), Medizin Dienstleistungssektor, Lebensmittelbranche, Bildungsbereich und Logistik.

Wie funktioniert Agile Robots? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten für vielfältige Anwendungsgebiete benutzerfreundliche Roboterlösungen an. Diese können schnell installiert werden und so rasch zum Einsatz kommen. So funktioniert Agile Robots.
Die Vorteile, die unsere Lösungen anbieten, unterscheiden uns auch von der Konkurrenz: So nutzen wir Software, die auch mit anderen Roboterlösungen kompatibel sind. Außerdem basieren unsere Lösungen auf Vision Intelligence, Deep Learning und Torque Sensors. Dadurch agieren unsere Roboter intelligenter.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Von Auswirkungen aufgrund der Pandemie blieben wir zum Glück verschont. Den Betrieb konnten wir gut aufrechterhalten. Wir schauen optimistisch in die Zukunft.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Unsere Mitarbeiter dürfen von zu Hause aus arbeiten. Kollegen, die ins Office möchten, beachten dabei die Hygiene- sowie Abstandsregeln. Wir sorgen dafür, dass nicht zu viele Kollegen im Office sind.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir sehen die Chance, dass Roboterlösungen in solchen Pandemien dem Menschen tatkräftig unterstützen könnten – unter anderem im medizinischen Bereich. Ein Roboter macht zum Beispiel die Abstriche, die eine Infektion nachweisen. Das Ansteckungsrisiko für Mitarbeiter im Gesundheitsbereich wird dadurch minimiert.

Agile Robots, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchten wir Marktführer in den Bereichen der Service-, Medizin und Industrierobotik sein. Wir möchten mit unseren Robotern die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Unsere Lösungen sollen gefährliche und auch monotone Arbeitsschritte erleichtern. Dabei soll die menschliche Arbeitskraft keinesfalls wegfallen. Roboter sollen mit dem Menschen Hand-in-Hand zusammenarbeiten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1.: Kritikfähig sein, um seine Produkte und Dienstleistungen stetig zu verbessern. Nichts ist nämlich perfekt. 2.: Ein offenes Ohr für alle Mitarbeiter haben, denn diese sind das Herz eines jeden Unternehmens. 3.: Rückschläge gehören dazu. Aus diesen lernen und dabei seine Vision nicht aus den Augen verlieren. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei  Zhaopeng Chen und Peter Meusel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Um loslegen zu können, braucht es drei Dinge

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Sylvain Orebi Kusmi Tea im Interview Startup Ökosystem Frankreich

Sylvain Orebi CEO der Teemarke Kusmi Tea im Interview über das Startup Ökosystem in Frankreich

Herr Orebi, stellen Sie sich und Ihre Teemarke Kusmi Tea doch kurz unseren Lesern vor! 

Ich bin eine Art Frühstücksunternehmer! Meine Karriere habe ich im Familienunternehmen, welches Kaffee und Kakao verkaufte, begonnen und mich dann vor 20 Jahren an Tee herangetraut, indem ich  die traditionsreiche Marke Kousmichoff habe.
Kusmi wurde 1867 in Sankt Petersburg gegründet und hat sich dann 1917, nach der russischen Oktoberrevolution, in Paris niedergelassen. Es war ein traditionelles Teehaus, welches die Zaren mit Tee ausstattete und ein einzigartiges Savoir-Faire in Bezug auf aromatisierte Rezeptkompositionen hatte.

Was hat Sie damals gereizt, die Marke Kousmichoff zu kaufen?

Sylvain Orebi: Drei Dinge haben meine Entscheidung begründet. Drei Attribute, die eine große Marke ausmachen. Eine sehr originelle Verpackung, die sofort wiedererkennbar ist. Großartige Teemischungen, wie Prinz Wladimir, Anastasia, Bouquet of Flowers. Und eine einzigartige und romanhafte Geschichte. Ich habe sofort die Kraft von Kusmi und das unglaubliche Potenzial gespürt.

Welche Vision steckt hinter Kusmi Tea?

Bei Kusmi möchten wir möglichst vielen Menschen hochwertigen Tee näher bringen. Dank uns haben viele junge Menschen angefangen, Tee wertzuschätzen. Wir sind eine offene, inklusive Marke, die seit 150 Jahren in Einklang mit der jeweiligen Zeit ist. Heute haben wir uns dazu entschieden, unseren Kundinnen und Kunden die von ihnen geforderte Natürlichkeit zu bieten und stellen alle unsere Tees mit natürlichen Aromen und großer Qualität auf Bio um. Nur wenige Premiummarken können diese Positionierung übernehmen.

Sie haben eine prominente Rolle in der französischen Öffentlichkeit. Unter anderem auch durch Ihre Beiträge als Wirtschaftsexperte bei BFM Business (französischer Nachrichtensender). Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern in der heutigen Zeit geben?

Sylvain Orebi: In erster Linie muss die Gründung eines Start-ups durch eines motiviert sein: den Wunsch, Unternehmer/in zu sein. Um loslegen zu können, braucht es drei Dinge: Eine neue Idee, die das Leben der Benutzer/innen des Objekts oder des Dienstes erleichtern. Geld für zwei Jahre. Und sehr komplementäre Partner/innen, da man nur sehr selten alleine Erfolg hat.

Wie unterstützt die französische Regierung Unternehmensgründer? Gibt es StartUp Programme?

Frankreich ist ein Land der Start-Ups, da viele junge Leute ihr Unternehmen früh aufbauen. Wir sind ein sehr kreatives Land – ein Land, das etwas wagt. Deshalb sind unsere Regierungen schon seit langer Zeit daran gewöhnt, „junge Triebe“ zu unterstützen. Das französische System ist für Unternehmensgründer/innen sehr günstig. Es bietet zahlreiche Hilfen mit vorteilhafter Erstbesteuerung. Darüber hinaus haben wir in Frankreich Zugang zu reichlich vorhandenen und sehr gut ausgebildeten Arbeitskräften. Wir haben aber auch Handelskammern, Business Angels und ein ganzes Ökosystem, das für die Entwicklung neuer, innovativer Unternehmen sehr günstig ist.

Wie ist das französische Unternehmensklima? Hat es sich durch den jetzigen Präsidenten Emanuel Macron verändert?

Sylvain Orebi: Natürlich ist das Wirtschaftsklima für Unternehmer seit der Ankunft von Emmanuel Macron als Staatsoberhaupt viel günstiger. Die Regierung hört Unternehmer/innen zu und bereitet Gesetze vor, die ihnen helfen, besser arbeiten zu können. Das PACTE-Gesetz, an dem ich auf Nachfrage des Wirtschaftsministers Bruno Le Maire persönlich gearbeitet habe, ist ein perfektes Beispiel für diese Zusammenarbeit zwischen Chefs von Unternehmen und gewählten Vertretern des Staates. Das Arbeitsrecht hat auch die Beschäftigung und die Flexibilität gefördert. Ebenso sind die Arbeitskosten in Frankreich in den letzten Jahren erheblich gesunken und haben es unserer Branche ermöglicht, wieder wettbewerbsfähig zu werden.

Ihr Tee wird sogar im Elysée-Palast getrunken. Haben Sie bereits Feedback bekommen? Haben der Präsident und seine Gattin einen Lieblingstee?

Ich kann Ihnen ein Geheimnis verraten: Brigitte Macron trinkt seit über 12 Jahren unseren Tee! Und der Präsident jeden Tag seit seiner Wahl. Beide trinken unsere Flaggschiff-Mischung „Detox“, die in Deutschland „Expure Original“ heißt. Es ist, glaube ich, ein Ritual bei ihnen und darüber freue ich mich sehr. Zumal dieser Tee in Frankreich hergestellt wird, in unseren Werkstätten in Le Havre (der Stadt unseres ehemaligen Premierministers Edouard Philippe !!!).

Sylvain Orebi Kusmi Tea im Interview Startup Ökosystem Frankreich

Kusmi Tea wir dieses Jahr Bio. Welche Herausforderungen galt es auf dem Weg zur Biozertifizierung zu meistern?

Sylvain Orebi: Es ist fast drei Jahre her, dass wir den Bio-Weg eingeschlagen haben. Fast alle Basismischungen sind seit 2019 bio. Der Tee, schwarz, weiß oder grün, Mate, Rooibos, Früchte und Kräutern stammen aus biologischem Anbau. Alles, was zu tun bleibt, ist die Anbringung der Ecocert-Logos auf unseren Dosen, was in den nächsten 6 Monaten erfolgen wird. Es ist sehr schwierig, ein herkömmliches Sortiment unter Beibehalt des gleichen Geschmacks in ein Bio-Sortiment umzuwandeln. Dank unseres Savoir-Faire in Bezug auf das Aroma und dank unserer Teelieferanten ist uns diese unglaublich komplizierte Herausforderung gelungen. Wir müssen Ihnen auch sagen, dass unsere wichtigsten Teelieferanten Deutsche sind und ihren Sitz in Hamburg haben. Sie heißen Hälssen & Lyon, Scheibler oder Wollenhaupt. Kusmi ist also auch ein bisschen eine deutsche Marke!

Gibt es herausragende Produktneuheiten, die nun Bio sind?

Viele neue Mischungen sind jetzt in bio und koffeinfrei erhältlich: AquaSummer, Lovely Night oder Only Spices. Aber die großen Klassiker werden diesen Herbst in Bio veröffentlicht: Anastasia, Expure, Thé du matin oder Earl Grey Intense.

Neben der Biozertifizierung sind Sie auch im Tierschutz tätig. Berichten Sie uns doch bitte von Ihrer Zusammenarbeit mit dem WWF. Was hat Sie dazu motiviert?)

Sylvain Orebi: Wir sind stolz darauf, Partner des WWF beim TX2-Projekt zu sein, das darauf abzielt, die Population wilder Tiger weltweit bis 2022, dem Jahr des Tigers in der chinesischen Astrologie, zu verdoppeln. Der Tiger ist ein grundlegendes Element in Tee produzierenden Regionen, zum Beispiel in Indien. Der Schutz des Tigers bedeutet den Schutz des Ökosystems, der Umwelt und der verschiedenen Arten, die allmählich zu verschwinden beginnen. Der Bio-Ansatz muss unbedingt diesen umfassenderen Umweltansatz beinhalten.

Zum Schluss: Welche 3 Fehler sollten junge Gründer unbedingt vermeiden?

Ein erster Fehler ist es, zu schnell zu starten, ohne genügend Erfahrung gesammelt zu haben. Der zweite ist, nicht zu wissen, womit man sich umgibt. Man muss die besten Mitarbeiter wählen und ihnen eine Entlohnung und Anteile am Start-Up anbieten. Schließlich besteht der dritte Fehler darin, zu versuchen, das Modell zu ändern, wenn nicht schnell genug Ergebnisse vorliegen. Wenn Ihr Plan gut durchdacht ist und Sie zu Beginn Vertrauen hatten, müssen Sie mit Strenge und Disziplin in die gleiche Richtung weiter gehen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Sylvain Orebi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bereite Deine Gründung professionell vor!

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SUVO Nahrungsergänzungsmittel aus Vitalpilzen, Botanicals Vitaminen

SUVO Nahrungsergänzungsmittel aus einer Kombination von Vitalpilzen, Botanicals und Vitaminen

Stellen Sie sich und das StartUp SUVO doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Susanne Vogel, Sportwissenschaftlerin, Ernährungsberaterin, Coach für ganzheitliche Gesundheit und Mykotherapeutin (Pilzheilkunde) mit eigener Praxis.

Mit SUVO biete ich innovative, 100% natürliche, hochwertige Nahrungsergänzungsmittel aus einer Kombination von Vitalpilzen, Botanicals und Vitaminen an, mit denen der Körper optimal unterstützt wird. Der Fokus liegt dabei auf meinem therapeutischen Erfahrungsschatz im Einsatz von Vitalpilzen, die sehr leistungsstark sind und sich, in meinen Rezepturen perfekt aufeinander abgestimmt, gegenseitig in ihrer Entfaltungskraft verstärken.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Nachdem ich bei meinen Patienten mit meinen selbst entwickelten Supplements auf so großen Erfolg gestoßen bin, habe ich den Mut gefasst, meiner Vision zu folgen und mit SUVO so vielen Menschen wie möglich die Kraft der Vitalpilze nutzbar zu machen.

Was war bei der Gründung von SUVO die größte Herausforderung?

Das war zum einem der Prozess von meiner Idee als Einzelperson heraus Mitstreiter zu finden, die den ganzen Weg einer Gründung gemeinsam mit mir gehen nicht wissend, wo das Ganze hinführt. Inzwischen sind wir ein tolles Team und überzeugt davon, dass wir mit SUVO viele Menschen erreichen können.

Die zweite große Herausforderung ist die Finanzierung einer solchen Unternehmung. Dafür haben wir eine Crowdfunding Kampagne auf startnext gestartet, in der es unsere Produkte noch bis zum 16.9.20 zu besonders günstigen Startpreisen, versandkostenfrei und in exklusiven Sets zu kaufen gibt. Hier brauchen wir die Unterstützung der Crowd.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Die Idee sollte schon gut durchdacht und die Umsetzung konkret vorbereitet und strukturiert sein. Das ist wirklich wichtig, denn bei einem Unternehmensaufbau gibt es viele Ebenen zu berücksichtigen. Wenn man dies tut und für seine Idee brennt, kann man sich trauen und damit losmarschieren auch wenn noch nicht alles perfekt ist. Vieles entwickelt sich ja auch noch im Entstehungsprozess und es gibt sowieso immer Situationen, die vorher nicht absehbar waren.

Welche Vision steckt hinter SUVO?

SUVO möchte ganz klar so viele Menschen wie möglich auf ihrem Weg zu stabiler Gesundheit, Belastbarkeit, Wohlbefinden und Lebensqualität unterstützen und ihnen die Kraft der Vitalpilze in fertigen Rezepturen zugänglich machen. Unsere ersten beiden Supplements gibt es bereits, sieben weitere sind in Vorbereitung. Gerade weil ich Gesundheitsexpertin bin, unterstütze ich selbst meinen Körper mit natürlicher Nahrungsergänzung und möchte das kraftvolle Potential daraus in die Welt hinaus tragen.

Wer ist die Zielgruppe von SUVO?

Jeder, der etwas für sich tun – und seine Gesundheit unterstützen möchte, ist bei SUVO richtig. Gerade in der aktuellen Situation ist Prävention für eine starke Abwehrkraft und für gut funktionierende Atemwege unerlässlich – egal welches Alter man hat. Mit SUVO kann ich mich aktiv unterstützen – neben gesunder Ernährung, ausreichend Schlaf und genügend Bewegung natürlich. 

Was ist das Besondere an den Produkten?

In unseren Produkten kombiniere ich disziplinübergreifend die aus der TCM stammende Pilzheilkunde Mykotherapie mit der bewährten Pflanzenheilkunde Phytotherapie in neuartigen Rezepturen. Dadurch entfalten sich die Inhaltsstoffe optimal und verstärken sich gegenseitig.„Abwehrkraft“ und „Bronchioplus“ sind aus meiner Erfahrung als Mykotherapeutin heraus entstanden und wurden in meiner Praxis bereits erfolgreich eingesetzt. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

In SUVO steckt großes Fachwissen und viel Praxiserfahrung, sodass unsere Kunden perfekt aufeinander abgestimmte Inhaltsstoffe bekommen, in der erforderlichen Dosierung und höchster Qualität der Zutaten.

Wie hat sich Ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Wir haben uns im Team von SUVO während Corona voll auf unseren Start konzentriert – unsere Spezialprodukte „Abwehrkraft“ und „Bronchioplus“ sind ideal für die Corona Zeit. Jeder hat die Freiheit von da zu arbeiten, wo er sich gerade aufhält und der Austausch erfolgt über Videocalls, etc. Da wir noch ein sehr kleines Team sind und jeder von uns konkrete Aufgabenbereiche hat, funktioniert das gut. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Da wir gerade erst starten, hat uns das noch nicht betroffen. Allerdings ist es mir als Gründerin von SUVO ein persönliches Anliegen und gehört zu meiner Firmenphilosophie, meinem Team größtmöglichen persönlichen Freiraum zu lassen, in Eigenverantwortung von dort zu arbeiten wo jeder es möchte und zugleich genügend Raum für gemeinsamen Austausch zu schaffen. Mal sehen, wie gut mir das auf Dauer gelingt.

Wo sehen Sie in der Krise Ihre Chance?

Der Lockdown hat bei uns dazu geführt, nicht länger zu warten, sondern unser Vorhaben ganz real in die Tat umzusetzen. Wir MUSSTEN mit unseren Spezialprodukten starten, wenn nicht jetzt wann dann? Und das haben wir getan. Wir haben alle unter Hochdruck gearbeitet und die startnext Kampagne aufgesetzt.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchten wir ein etabliertes Unternehmen sein, dass mit einer breiten Produktpalette die gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen abdeckt. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Vitalpilzen möchten wir bis dahin aufgezeigt und umgesetzt haben. In meinem Blog gebe ich mein Wissen zu dem Thema weiter und in meinen Beratungen unterstütze ich die Menschen individuell.Außerdem fördern wir nachhaltigen Pilzanbau, verpacken umweltfreundlich in Braunglas und versenden klimaneutral. Bereits jetzt engagieren wir uns sozial und geben Children e.V. einen prozentualen Teil unserer Einnahmen. 

All das möchten wir fortführen und ausbauen.

Welche drei Tipps möchten Sie angehenden Gründer*innen mit auf den Weg geben?

1) Bereite Deine Gründung professionell vor! D.h. informiere Dich umfassend zum Thema Gründung, lass Dich beraten, nimm Förderungen in Anspruch, erstelle einen umfassenden Businessplan und stelle Dich auf allen Ebenen gut auf. Sei hier ganz ehrlich zu Dir selbst und gehe auch Themen an, die vielleicht keinen Spaß bringen aber notwendig sind.

2) Brenne für Deine Idee so sehr, dass Du Mitmenschen gewinnst, die Dich auf Deinem Weg unterstützen oder ihn sogar gemeinsam mit Dir gehen. Im Team wirst Du kritischer hinterfragt und entwickelst zugleich Ideen, die Du alleine vielleicht so nie gehabt hättest.

3) Lass Dich von Rückschlägen nicht entmutigen, sondern sehe sie als Prüfung oder Chance noch besser zu werden!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Susanne Vogel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Achte auf Deine Gesundheit und Deine Liquidität

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FitSeat nachhaltiges Deskbike Mischung Bürostuhl und Fitnessgerät

FitSeat nachhaltiges Premium-Deskbike: eine Mischung aus Bürostuhl und Fitnessgerät

Stellen Sie sich und das Startup FitSeat doch kurz unseren Lesern vor!

FitSeat wurde 2014 gegründet und hat seinen Sitz in Ismaning bei München. Wir haben die Vision den krankmachenden und leistungsbremsenden Bewegungsmangel im Büro zu beseitigen. Wir haben das Ziel die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Büroarbeitern zu verbessern und die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen zu steigern. FitSeat fokussiert sich auf nachhaltige, skalierbare, Premium-Lösungen, die für mehr Bewegung und Dynamik am Arbeitsplatz sorgen.

Wer ist die Zielgruppe von FitSeat? Wie funktioniert der FitSeat?

FitSeat ist auf B2B Kunden fokussiert. Unsere Kunden sind innovationsstarke Unternehmen mit innovativen Arbeitsplätzen. In der Regel sind das mittlere bis große Unternehmen, die ein eigenes betriebliches Gesundheitsmanagement haben und bereit sind in ihre Mitarbeiter zu investieren. Der FitSeat ist ein nachhaltiges, Premium-Deskbike, also eine Mischung Bürostuhl und Fitnessgerät. Der FitSeat funktioniert ganz einfach indem man ihn an den Schreibtisch schiebt, sich drauf setzt und los radelt. Einstellen kann man die Sitzhöhe und Trittwiderstand. Sobald man auf dem FitSeat radelt wird man entspannter, fokussierter und kreativer egal ob beim Telefonieren, in Meetings oder am Schreibtisch.

Wie hat sich FitSeat seit dem Start entwickelt?

Gut, auch wenn aller Anfang schwer ist! Wir entwickeln uns kontinuierlich in allen Bereichen weiter. Im August haben wir den ersten Teil einer größeren Serie der neuesten FitSeat Generation fertiggestellt. Es war ein langer Weg bis wir soweit waren, der mit vielen Rückschlägen verbunden war. Im Sommer 2015 waren wir bei der Auswahlphase der Deutschen Telekom mit dabei und waren sicher, dass wir das beste Produkt am Markt haben. Leider war dem nicht so. Wir mussten schwer enttäuscht akzeptieren, dass die Telekom sich für einen unserer Marktbegleiter entschied, der schon ein paar Jahre länger am Start war.

Auch die Suche nach einem passenden Produktionspartner hat sich über mehrere Jahr hingezogen. Unser letzter Produktionspartner erteilte uns eine Absage 6 Wochen vor der Ausstrahlung bei die Höhle der Löwen. Wir standen zum Ausstrahlungszeitpunkt mit leeren Lagern und ohne Produktionspartner da. Mittlerweile haben wir einen starken Partner an unserer Seite, mit dem wir weiter wachsen können.

Sie waren 2018 in der Höhle der Löwen. Waren Sie mit Ihrem Auftritt zufrieden? Würden Sie jetzt was anders machen?

Als Unternehmer ist man nie zufrieden und hinterher ist man grundsätzlich immer schlauer. So war es auch bei „Die Höhle der Löwen“. Wir hätten zum Beispiel unseren Anfangspitch emotionaler gestalten und noch besser auf unsere Mehrwerte eingehen können. Abgesehen davon verläuft der Rest der Präsentation ohne Skript das heißt spontan ab, da hängt es viel auch vom Glück ab. Ich habe mir des Öfteren die Frage gestellt, ob wir jemals eine realistische Chance auf eine Investition hatten. Durch einen guten Pitch verbessert man in jedem Fall seine Chancen, aber wenn man nicht in das Beuteschema der Löwen passt hilft das nur bedingt.

Was passierte während der Sendung?

Kurz vor der Ausstrahlung waren wir sehr aufgeregt. Ich war zum Ausstrahlungszeitpunkt auf unserem Server eingeloggt um im Notfall eingreifen zu können. Während Sendung ist leider trotzdem eine unserer beiden Webseiten in die Knie gegangen. Uns war bewusst, was auf uns zukommt, aber unsere Vorbereitungen haben leider nicht ausgereicht. Hier noch ein paar Zahlen: Unsere DHDL-Folge hatte circa 4 Millionen Zuschauer, auf unserer Homepage sind circa 40.000 Besucher (1%) gewesen und circa 400 (0,01%) haben sich für unseren Newsletter angemeldet und verkauft hätten wir fast 40 FitSeat (0,001%).

Wie ging es nach der Sendung weiter? Kamen viele Kunden und Medien auf Sie zu?

Nach der Sendung kamen viele Kunden auf uns zu. In der Phase nach der Ausstrahlung hätten wir fast mehr FitSeats verkauft als in der gesamten Zeit davor. Durch die Sichtbarkeit in der Sendung und die Listung als DHDL-Teilnehmer auf unterschiedlichen Plattformen kommt man leider auch mit Menschen in Kontakt, mit denen man eigentlich nichts zu tun haben möchte. So sind wir einer betrügerischen Bande fast auf den Leim gegangen. Sie hatten uns soweit, dass wir uns mit ihnen in Verona in Italien trafen, aber als ich den Braten gerochen hatte, zog ich die Reisleine. Im letzten Moment konnten wir den Kopf aus der Schlinge ziehen. Interessanterweise kamen die meisten Medien vor der Ausstrahlung auf uns zu, damit sie direkt zum Ausstrahlungszeitpunkt von der Medienpräsenz profitieren konnten.

Wie hat sich das Geschäft durch die Höhle der Löwen entwickelt? 

Sehr gut! Selbst zwei Jahre später haben wir noch Abverkäufe an Menschen, die uns in der Sendung gesehen haben, aber damals noch nicht kaufbereit waren. Die Flut an Anfragen nach der Sendung ist erwartungsgemäß schnell wieder abgeebbt.

Welche Tipps würden Sie Startups mit auf den Weg geben, die sich für die Höhle der Löwen bewerben möchten?

Probieren geht über Studieren. Ich würde allerdings den Sweet-Spot abwarten, an dem man auf die kritischen Fragen eine Antwort hat. So sollte zum Beispiel die Produktion skalierbar und leistungsfähig sein, sonst hat man keine Chance.

Man sollte grundsätzlich verstehen, dass es bei die Höhle der Löwen unterschiedliche Interessengruppen gibt. Das Ziel der Produktionsfirma (Sony) und des Senders VOX ist eine möglichst hohe Einschaltquote, damit sie Werbung verkaufen können. Die Löwen suchen Deals, bei denen sie mit minimalem Risiko einen maximalen Return on Investment erzielen. Ob Du in die Sendung kommst oder nicht, entscheidet primär die Produktionsfirma und der Sender, das heißt je besser Dein Produkt geeignet ist hohe Einschaltquoten zu erzielen, desto höher ist Deine Chance.

Würden Sie nochmal in die Höhle der Löwen gehen?

Klar, auf jeden Fall. Es gibt keine vergleichbare Möglichkeit im deutschsprachigen Raum in so kurzer Zeit, so günstig eine so große Bekanntheit zu erlangen. Die Teilnahme bei „Die Höhle der Löwen“ hat uns zu vielen Deals und Kontakten verholfen, die wir sonst nicht bekommen hätten.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Das Unternehmen hat sich nicht verändert. Wir agieren nach wie vor sehr wirtschaftlich und fokussieren uns auf unsere Ziele. Glücklicherweise konnten wir bereits vor Corona einige Deals abschließen, die uns über die Zeit gerettet haben.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir waren während der Corona-Krise voll mit der Weiterentwicklung des FitSeat beschäftigt und mussten somit nicht viel ändern. Glücklicherweise haben wir den staatlichen Förderzuschuss bekommen. Der Zuschuss hat es uns in jedem Fall erleichtert, die Krise zu meistern.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Eine Krise bietet immer viele Chancen. Die verstärkte Nutzung von Videokonferenzen oder Homeoffices zwingt die Menschen dazu noch mehr Zeit am Schreibtisch vor dem Computer zu verbringen. Dadurch steigt der Bedarf für unsere Produkte weiter an. Wir blicken optimistisch in die Zukunft.

FitSeat, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der Weg geht weiter steil bergauf. Viele große Trends (Digitalisierung, demographischer Wandel, Fachkräftemangel etc.) sprechen dafür, dass der Bedarf für unsere Produkte weiter steigen wird. Diesen Bedarf befriedigen wir mit einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Produkte entsprechend der Anforderungen unserer Kunden. Wir kombinieren das mit den passenden Marketing und Vertriebsmethoden, damit jeder Büroarbeiter bald unsere Produkte kennt. In fünf Jahren sind wir weltweiter Marktführer für dynamische Arbeitsplätze, die eine aktive Bewegung während der Arbeitszeit am Arbeitsplatz fördern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Auf die „BBs“ achten: Beharrlichkeit im Bemühen und Bescheidenheit in der Erwartung

Eine klare Vision erarbeiten und diese Vision zur Realität werden lassen. Solange man an seine Vision glaubt, darf man sich von niemandem davon abbringen lassen, diese Realität erschaffen. Niemand kann die Zukunft vorhersehen, aber Du kannst durch Dein Unternehmen die Zukunft selbst erschaffen.

Achte auf Deine Gesundheit und Deine Liquidität. Investiere kontinuierlich in Deine Gesundheit und behalte Deine Ausgaben im Blick. Ein Unternehmen aufzubauen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Du kannst nur siegen, wenn Du auch am Ende noch dabei bist.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jan Gumprecht für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Geduld in Bezug auf bürokratische Prozesse

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Liquid Grape edle Weine als stabiles Investment

Liquid Grape edle Weine als stabiles Investment

Stellen Sie sich und das Startup Liquid Grape doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Annie Höger, ich bin 30 Jahre alt und habe vor einem Jahr in Hamburg gemeinsam mit meinem Geschäftspartner Henrik Maaß das Start Up LIQUID GRAPE gegründet. Wir bieten Wein als sogenanntes „alternatives Investment“ an und sind mit unserer ganzheitlichen Lösung derzeit wohl einzigartig im deutschen Markt. LIQUID GRAPE bietet damit die Fine Wine Solution für Weinsammler, die eine unkomplizierte Lösung für eine genussvolle Anlage in Wein durch Experten suchen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Mit Liquid Grape möchten wir eine Chance in einem Markt ergreifen, der ein Modell wie unseres noch nicht bietet und gerade in Zeiten von Niedrigzinsen so attraktiv macht. In Deutschland existiert Wein als Anlageprodukt wie wir es anbieten noch nicht und diese First Mover Chance wollten wir nutzen. Zusätzlich ist es für uns attraktiv gewesen selbstständig etwas umzusetzen, was in den vorherigen Strukturen, in denen wir gearbeitet haben, nicht möglich war.

Welche Vision steckt hinter Liquid Grape?

Wir möchten das rationale Thema Investment mit dem emotionalen Produkt Wein kombinieren. So wird der Weinkauf durch die Analyse von Daten und Beobachtung der Wertentwicklung rational und das Thema der Anlage erhält durch das traditionelle Produkt eine gewisse Emotion. Dies alles natürlich verbunden mit einem Service der dem hochwertigen Produkt entspricht.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größten Herausforderungen waren für uns gleich zu Beginn die bürokratischen Hürden, die wir nehmen mussten, um mit dem Handel erst richtig beginnen zu können.

Nachdem alles bei uns richtig angelaufen war und das Geschäft ins Rollen kam, hat uns Corona leider etwas ausgebremst. Heute nutzen wir die Situation, um Chancen für uns zu entwickeln. Tatsächlich passt unser Modell genau in die Zeit der Niedrigzinsen und der Umorientierung zu anderen Anlageprodukten sowie der breiteren Streuung. Unsere Finanzierung haben wir selbstständig auf die Beine gestellt.

Wer ist die Zielgruppe von Liquid Grape?

Die Zielgruppe sind moderne Anleger, die auf der Suche nach spannenden Diversifizierungschancen sind und sich für eine sichere Anlage in Raritäten interessieren, die dennoch spannende Renditen bieten können.

Wie funktioniert Liquid Grape? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Liquid Grape bietet edle Weine als stabiles Investment. Wein bietet anders als andere Sachwerte wie bspw. Oldtimer und Kunst mehr Liquidität, eine höhere Transparenz und eine unkomplizierte Lagerung, frei von Wartung des Produkts. Zusätzlich profitiert Wein als Investment von unterschiedlichen Vorteilen. Gewinne beim Verkauf sind von der Kapitalertragsteuer befreit, die Schwankungen der Werte sind gering, und der Konsum weltweit reduziert das Angebot und durch neue Weinkonsumierende Länder steigt die Nachfrage nach hochwertigen Weinen. So können gewisse Weine zweistellige Renditen jährlich erzielen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Wir merken, dass die Nachfrage nach einer sicheren Anlageform und das Interesse an alternativen Investments steigt. Neben klassischen Sachwerten wie bspw. Gold werden offensichtlich vermehrt alternativen zu Aktien für eine breite Streuung des eigenen Portfolios gesucht.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Hinsichtlich unserer Struktur waren wenig Anpassungen notwendig. Wir haben ohnehin eine sehr schlanke und agile Unternehmensstruktur und die meisten unserer Prozesse laufen digital. Nur die Weinverkostungen und den persönlichen Austausch mit Partnern haben wir natürlich vermisst.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Das Produkt Wein als Investment ist hierzulande noch nicht sehr bekannt, und wir versuchen nun noch besser über die Vorzüge dessen zu informieren und uns damit als führender Anbieter von Wein als Anlage zu positionieren.

Liquid Grape, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden in fünf Jahren unsere Position als Marktführer gefestigt haben und Wein als Investment wird fester Bestandteil der Anlagekultur sein. Zusätzlich haben wir viele Ideen hinsichtlich der Themen Automatisierung bzgl. der Daten der Weinmarktanalyse und damit weitere Optimierungen unserer Prozesse und werden diese im Laufe der Zeit umgesetzt haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ganz wichtig ist viel Geduld in Bezug auf bürokratische Prozesse zu haben, die Struktur möglichst schlank zu gestalten und sich mit externen Partnern auszutauschen, um das eigene Tun auch mal reflektieren zu können und dabei das eigene Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Annie Höger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Risikobereitschaft, Belastbarkeit und Motivationsfähigkeit

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CleverConnect Rekrutierung HR

CleverConnect: HR-Technologielösungen für eine besondere Rekrutierungserfahrung

Stellen Sie sich und das Startup CleverConnect doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist  Stéphane Brunner und ich bin Leiter des internationalen Vertriebs bei CleverConnect. Wir sind im Bereich Rekrutierungs-Tools tätig und bieten globale HR-Tech-Lösungen an. CleverConnect wurde im Jahr 2018, nach der Fusion von Meteojob und Visiotalent im Jahr 2016, eingeführt. Meteojob, eine der führenden französischen Jobbörsen, wurde 2010 von Marko Vujasinovic ins Leben gerufen, und Visiotalent, führend in der Video-Rekrutierung in Europa, wurde 2014 von den beiden Jungunternehmern Gonzague Lefebvre und Louis Coulon gegründet. Wir haben zwar damals als Startup angefangen, aber identifizieren uns mittlerweile als ein „small to medium sized Business“ (SMB). Unser Team besteht aus 140 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in 5 verschiedenen europäischen Ländern. Wir verzeichnen 2.500 Kunden und haben 7 Millionen Kandidaten und Kandidatinnen mit unseren verschiedenen Lösungen geholfen.

Als Unternehmen vertreten wir eine starke Kultur, die auf drei Säulen basiert: dem Aufbau von wirkungsvollen und innovativen Rekrutierungslösungen, sowohl für Bewerber und Bewerberinnen als auch für Personalvermittler, um eine einzigartige Candidate Experience zu schaffen, Nachhaltigkeit und Rentabilität. Letzteres bedeutet für uns keine unverantwortliche Geldverbrennung.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben mehrere Probleme auf dem Rekrutierungsmarkt gesehen speziell im Bereich Talent Acquisition. Als Marko 2010 Meteojob gegründet hatte, beobachtete er, dass hunderttausende von Stellen unbesetzt sind, obwohl die Arbeitslosigkeit immer noch sehr hoch ist, und entwickelte einen Matching-Algorithmus, um Arbeitssuchenden die geeignesten Angebote zu präsentieren. 

Bei Visiotalent war es die Beobachtung, dass Videotools helfen können, dass Kandidaten nicht mehr auf den Inhalt ihres Lebenslaufs reduziert werden, sondern die Möglichkeit haben, ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeiten auf eindrucksvolle Weise auszudrücken. Bei der Fusion, beider sich ergänzenden Unternehmen, haben wir an den Grundsatz geglaubt, dass der Schlüssel für eine erfolgreiche Personalbeschaffung für Unternehmen darin liegt, den Kandidaten dank innovativer Technologie eine außergewöhnliche Erfahrung zu bieten. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Software Unternehmen bei der Talent Acquisition hilft, um die besten Kandidaten (Talente) einzustellen und zu halten. Dies kann durch eine großartige Bewerbererfahrung erreicht werden und genau das bieten wir unseren Kunden an. 

Welche Vision steckt hinter CleverConnect?

Unsere Vision ist es, Unternehmen bei der Suche nach den besten Talenten zu helfen, indem wir ihnen eine bemerkenswerte Rekrutierungserfahrung bieten. Zum einem helfen wir Arbeitssuchenden, Arbeit zu finden. Zum anderen unterstützen wir Unternehmen darin, eingehende Profile schnell und effizient zu erkennen und zu sortieren, damit die Kandidaten, die zu dem Unternehmen passen möglichst schnell rekrutiert werden können. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Einer unserer größten Herausforderung ist die Denkweise von Großkonzernen in Bezug auf Innovation und Risikobereitschaft. Es ist immer noch sehr selten, dass man dort echte Early Adopters und Menschen trifft, die motiviert sind, die Dinge in diesen Unternehmen zu ändern. Das macht die Entscheidungszyklen oftmals ziemlich lang. Im Bezug zu unserer Finanzierung können wir uns Dank unseres Geschäftsmodells können seit Jahren selbstfinanzieren. Wir erzielen mittlerweile Einnahmen in Höhe von 17 Mio. €. Im Jahr 2019 haben wir 6 Mio. € aufgebracht, um neue Produkte zu entwicklen und unsere Geschäftstätigkeiten auf neue Märkte zu erweitern. 

Wer ist die Zielgruppe von CleverConnect?

Große Unternehmen mit einem unglaublichen Bedarf an effizienter Rekrutierung.

Wie funktioniert CleverConnect? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir unterstützen Unternehmen in allen Phasen der Personalbeschaffung durch Tools für Qualifizierung von Kandidaten und Mitarbeiterbindung. Unsere Rekrutierungslösungen werden an Unternehmen als Jahreslizenzen verkauft und beinhalten in der Regel eine unbegrenzte Nutzung für alle ihre Personalberater. Mit unseren Technologien, die mithilfe der künstlichen Intelligenz, wie zum Beispiel CV-Matching und Scoring, ist es uns möglich, noch effizienter und auf Grundlage von faktischen Fähigkeiten (sogenannte Hard Skills) zu rekrutieren. Dabei vergessen wir den menschlichen Faktor aber nicht, im Gegenteil, wir können die Soft Skills der Bewerber und Bewerberinnen berücksichtigen und in den Mittelpunk stellen.  Technologie allein reicht für eine gute Rekrutierung nicht aus. 

Unsere Stärke liegt auch in unserer Fähigkeit, unseren Kunden beratend zur Seite zu stehen, sich zusammen weiterzuentwickeln und mit ihnen zusammen die Best Practices aus ihrer Branche zu erkennen und nutzen. Wir sind mehr als nur Lösungsverkäufer. Außerdem haben wir ein unglaubliche Wachstumspotenzial – wenn ich mir den Wert unserer neuen Lösungen im Vergleich zum Stand der Technik, die sich momentan auf den Markt befindet, ansehe, dann haben wir ein sehr gutes Potenzial zu wachsen. Und unsere Mitarbeiter – ich habe starkes Vertrauen in die Tatsache, dass wir dieses Potenzial, dank unseres erstaunlichen, kompetenten und multikulturellen Teams voll ausschöpfen können.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Einer der Schlüsselmomente für uns waren die Erfahrungen, die während der Covid-19 Pandemie gesammelt haben. Wir konnten deutlich erkennen, dass eine Video-Rekrutierungsplattform einen grundlegenden Service für Unternehmen bietet, um den Rekrutierungsprozess in solchen Zeiten aufrechtzuhalten. Unsere Visiotalent-Lösung hat in der Tat vielen Unternehmen ermöglicht, die Rekrutierung aus der Ferne fortzusetzen. Als Solidaritätsinitiative haben wir unseren „Live-Video“-Dienst den Unternehmen ebenfalls kostenlos angeboten.  Innerhalb der CleverConnect-Organisation haben wir Gesundheitsmaßnahmen eingeführt und es unseren Mitarbeitern ermöglicht, von zu Hause aus zu arbeiten und dabei täglich so viel Kontakt wie möglich per Video zu halten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die meisten Unternehmen waren gezwungen sich während der Krise schneller zu digitalisieren als sie erwartet hätten. Ganze Geschäftsprozesse oder Stellen unterlagen der „digitalen Transformation“. Dank unserer langjährigen Erfahrung in der Personalvermittlung und unserer globalen Rekrutierungslösungen (Video-Interviews, Scoring, CV-Matching etc.) konnten wir Unternehmen helfen ihren Rekrutierungsprozess zu digitalisieren, auf ihre Bedürfnisse anzupassen und somit die Rekrutierungsprozesse weiterlaufen zu lassen. 

CleverConnect, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen weiter international wachsen und möchten gerne, dass man uns mit Unternehmen vergleicht, die dank des starken Engagements ihres Teams und der Konzentration auf die Auswirkungen und die Nachhaltigkeit all ihrer Aktivitäten seit Jahrzehnten auf dem Markt sind, statt mit solchen, die in das ziemlich übliche Modell der heutigen Start-ups passen: mehrere Finanzierungsrunden in wenigen Jahren aufbringen, um schnell zu wachsen. Diese sind meiner Meinung nach eher künstlich.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Das sind mehr als drei – Leistungsbereitschaft, Risikobereitschaft, Belastbarkeit, Motivationsfähigkeit und fachliche Kompetenz. All diese Eigenschaften sollten künftige Gründer mitbringen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Stéphane Brunner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Glaube an Dich und Deine Idee

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Flustix Plastikfrei Siegel

Das Flustix Plastikfrei Siegel kennzeichnet plastikfreie Produkte

Stellen Sie sich und das Startup Flustix doch kurz unseren Lesern vor!

Die Flustix-Initiative gibt es seit 2017. Um Plastikmüll weltweit zu reduzieren, haben wir einzigartige Verbrauchersiegel ins Leben gerufen. Angefangen hat das Ganze mit dem Plastikfrei-Siegel, mit dem Flustix kunststofffreie Produkte branchenübergreifend auszeichnet. Dafür ist im ersten Schritt immer eine unabhängige Laborprüfung erforderlich, sodass Verbraucher, die flustix-gekennzeichnete Produkte kaufen, auch wirklich sicher sein können, dass die Ware kein Plastik oder Mikroplastik enthält. Inzwischen bieten wir neben mehreren Plastikfrei-Siegeln auch Flustix RECYCLED, ein Siegel für Produkte aus Kunststoff-Rezyklaten an, zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Weil ich die Idee hatte und die große Chance darin sehe, mit meiner Energie etwas in die richtige Richtung bewegen zu können. Und zwar ohne Verbote und erhobenem Zeigefinger, sondern einfach nur damit, dass wir mit der Flustix-Initiative der Wirtschaft Bonus statt Malus bieten.

Welche Vision steckt hinter Flustix?

Unsere Vision basiert auf einem sehr klaren Prinzip: Möglichst wenig neuen Kunststoff in die Welt bringen, und dafür das auf diesem Planeten bereits vorhandene Plastik so weit wie möglich, lange und bestmöglich wieder verwenden. Dabei helfen die Flustix Siegel, denn sie animieren den Verbraucher dazu, eine strategisch günstige Kaufentscheidung zu treffen. Je mehr Produkte unsere Siegel tragen, desto mehr Kunststoffe werden langfristig eingespart – der Umwelt zu liebe!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung lag darin einen guten und nachhaltigen Investor zu finden. Nachdem mir das gelungen war, stand ich vor den Herausforderungen, wie sie jede Gründer vorfindet, der ein Geschäftsmodell auf- und umsetzt. Eine sehr spannende und lehrreiche Zeit mit vielen Nachtschichten. 

Wer kann das Siegel bekommen? Wie bekommt man das Siegel, was sind die Vorraussetzungen? Wer hat bis jetzt das Siegel schon erhalten?

Das Siegel (Plastikfrei) ist immer nur für ein bestimmtes Produkt oder einen bestimmten Werkstoff zu bekommen, nicht etwas für ein Unternehmen im Allgemeinen, oder ähnlich. Jedes Produkt muss im Labor auf Plastikgehalt getestet werden, im Falle von Flustix Recycled findet ein Audit der Lieferkette statt. Dazu arbeiten wir mit einem unabhängigen, akkreditierten Prüflabor und dem etablierten Zertifizierungs-Partner DIN CERTCO zusammen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

War ich anfangs noch skeptisch dem Thema Homeoffice gegenüber, hat mir die Zeit des Lockdowns gezeigt, dass es funktioniert. Sicher ist das der Loyalität und des Pflichtbewusstseins meines Teams geschuldet und kein Verdienst meinerseits. Das war die größte Veränderung durch Corona in unserem Unternehmen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir hatten das Glück, dass wir schon lange vor Corona unsere Hard- und Software auf mobiles Arbeiten eingestellt hatten. Bis auf, dass wir jetzt so ziemlich alle Video-Konferenz-Plattformen kennen, haben wir weiter gemacht wie bisher.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die größte Chance liegt darin, dass wir jetzt wissen, dass Veränderungen möglich sind, schnell, einfach und konkret! Die Corona-Krise ist eine Krise inmitten der größten Krise der Menschheit. Und diese große Krise hatte kein Corona oder hat sich von Corona beeindruckt gezeigt: Der Permafrost taut mehr denn je, die Gletscher gehen weiter rapide zurück, die Trockenheit nimmt zu, Wasser fehlt schon jetzt überall, die Weltmeere verdrecken weiter und die Tierwelt ist gefährdeter denn je durch unseren Umgang mit endlichen Ressourcen, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Der Klimawandel hatte kein Corona-Lockdown und wird auch künftig keine Pause einlegen. Die Corona-Krise hat bereits Veränderungen hervorgebracht. Sie hat gezeigt, dass man z.B. jetzt nicht mehr für jedes Meeting in den Flieger steigen muss. Der Lockdown hat die Menschen nachdenklicher gemacht, uns alle dazu bewegt sich aus der Überhitzung heraus wieder mehr auf das Wesentliche zu fokussieren, sich zu besinnen, den Blick zu erweitern. Umwelt- und Nachhaltigkeits-Themen sind präsenter denn je – darin die liegt jetzt die Chance für uns alle in der aktuellen Krise. 

Flustix, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Aktuell erfahren wir einen Ansturm auf unsere Zertifizierungs-Zeichen, immer mehr Produkte und ganze Produktsortimente gehen in die Prüfung. Das freut uns natürlich immens. Wenn es so weiter geht, wird Flustix und das Schlagwort „plastikfrei“ in fünf Jahren Verbrauchern im Handel so geläufig sein, wie heute z.B. das EU Bio-Siegel. Und wir werden bis dahin auch einige Erweiterungen und neue Ideen auf den Weg gebracht haben – es bleibt spannend!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Glaube an Dich und Deine Idee. Es wird viele Rückschläge geben, viele Täler müssen durchschritten und viele Steilhänge genommen werden. Ein Gründer muss das Team mitreißen können und motivieren. Das geht nur, wenn man an sich und seine Idee glaubt.
  • Versuche einen Investor zu finden, der deine Idee versteht, daran glaubt und sich damit identifizieren kann, denn nach der ersten Euphorie kommt die Realität der Geschäftswelt und dann muss man gemeinsam durchhalten können.
  • Augen auf bei der Partnerwahl. Mit dem ersten Partner baust du das Setup auf und musst mit ihnen gegen viele erste Widerstände antreten. Da sind starke und loyale Geschäftspartner Gold wert.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Malte Biss für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Vertraut auf euer Bauchgefühl

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Edecy Forschungsplattform: Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft!

Edecy Forschungsplattform: Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft!

Stellen Sie sich und das Startup Edecy doch kurz unseren Lesern vor!

Ob im Maschinenbau, der Elektrotechnik oder der Automobilindustrie – moderne Forschungsthemen sind anspruchsvoll, komplex und interdisziplinär. Viele mittelständische Unternehmen geraten dadurch an die Grenzen ihrer Kompetenzen und Ressourcen. Während bei Großunternehmen die Innovationsquote weiter steigt, ist sie im Mittelstand rückläufig (BMBF 2019, Bildung und Forschung in Zahlen). Gleichzeitig verfügen Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstituten über wertvolle Forschungskompetenzen, die in Deutschland aber häufig nicht in marktwirtschaftliche Innovationen überführt werden.

Edecy möchte das mit einem digitalen Plattformansatz ändern und durch Forschungskooperationen zusammenbringen, was zusammengehört.  Im Rahmen eines intelligenten Matchmaking-Systems findet Edecy für jedes Unternehmen und seinen spezifischen Forschungsgegenstand einen geeigneten Kooperationspartner und hilft ihnen dadurch, ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit deutlich zu steigern. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe mich entschieden ein eigenes Unternehmen zu gründen, …

  1. um ein erfolgreiches Team nach eigenen Vorstellungen aufzubauen.
  2. um ein erfolgreiches Produkt nach eigenen Vorstellungen aufzubauen.

Wir arbeiten derzeit mit einem Team von 6 Personen für Edecy. Ich zerbreche mir regelmäßig den Kopf darüber, wie groß mein tatsächlicher Anteil bei der Zusammenstellung dieses Teams war und wie ich dies wiederholen bzw. fortsetzen kann. Bisher habe ich keine konkrete Antwort finden können, freue mich aber jeden Tag aufs Neue über das Engagement, die Freude und das Feuer des gesamten Teams.

Welche Vision steckt hinter Edecy?

Edecy möchte seinen Beitrag zur Lösung der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts rund um Digitalisierung, Mobilitätswende und Klimaschutz leisten. Das geht vor allem durch eine effiziente Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, die der Komplexität gesellschaftlicher Problemstellungen in Form einer ebenso interdisziplinären wie angewandten Forschung gerecht wird. Dabei gilt es aber, das Spielfeld nicht den Großunternehmen zu überlassen, sondern das gesunde Gleichgewicht einer vom Mittelstand getragenen Unternehmenslandschaft zu erhalten. Langfristig ist es das Ziel von Edecy zur größten Forschungsplattform Europas zu werden und durch die Verwendung modernster Technologie der künstlichen Intelligenz eine neue Stufe der Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf Basis fachlicher Eignung zu erreichen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich habe Edecy gemeinsam mit dem Bruder eines Abitur-Freundes gegründet. Die Anteile wurden 50/50 aufgeteilt und jede Seite hat regelmäßig das benötigte Kapital eingebracht. In der Regel kam dieses aus anderen unternehmerischen Aktivitäten oder wurde direkt aus Freelancer-Projekteinsätzen querfinanziert. Die Balance zwischen „Mehr fakturierbare Projektstunden ergeben mehr finanzielle Mittel für Edecy“ und „Mehr fakturierbare Projektstunden ergeben weniger eigene Stunden bei Edecy“ ist schwer zu finden. Ich habe daraus gelernt, dass sich die eigene Konzentration nicht beliebig zwischen einer Vielzahl an Projekten verschieben lässt. Manchmal heißt es: „ganz oder gar nicht“.

Bisher haben wir keine externen Investoren an Board. Das Thema drängte sich in den vergangenen Wochen aber immer stärker in den Fokus.

Wer ist die Zielgruppe von Edecy?

Edecy richtet sich speziell an die kleinen und mittelständischen Unternehmen der vier großen Industriezweige Deutschlands: Chemie- und Elektroindustrie, Automobilbranche und Maschinenbau. Besonders der Maschinenbau ist hierbei mittelständisch geprägt und kann durch eine fachspezifische Vernetzung auf der Forschungsplattform von Edecy seine Innovationspotenziale noch effizienter ausschöpfen.

Wie funktioniert Edecy? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Keiner der existierenden Akteure im Bereich des Forschungstransfers verfolgt einen digitalen Plattformansatz mit überregionalem Anspruch und intelligentem Matching-Verfahren auf Basis von ML und NLP, durch den eine automatisierte Vernetzung von Forschungspartnern möglich wird. Dieser Ansatz von Edecy wird durch eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung bestätigt, die zu einer Steigerung der Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen die Schaffung einer Plattform zur Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft empfiehlt (Bertelsmann 2019, Innovative Milieus). Ergänzend unterstreicht der aktuelle EFI-Bericht der Bundesregierung die Bedeutung überregionaler Vernetzung: „Die Expertenkommission erachtet die regionale Vernetzung von Innovationsakteuren als wichtig. Sie regt jedoch an, in der F&I-Förderung ein höheres Gewicht auf überregionale und internationale Kooperations- und Vernetzungsformen zu legen“ (EFI 2020, Gutachten Forschung und Innovation). 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Wir sind Mitte März 2020 erstmals mit einem konkreten Angebot an unsere Kunden herangegangen, zu diesem Zeitpunkt wurden die ersten Maßnahmen der Bundesregierung eingeleitet und die Entscheidungsträger unserer Kunden sind spürbar in vorübergehende Wartestellung gegangen. Trotz ausführlichster Voruntersuchung des Marktes und Vorqualifizierungen unserer Kunden, hat sich der Start zu einer Zitterpartie entwickelt. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass bei sinkender Investitionsbereitschaft die Kommunikationsbereitschaft unserer Kunden stieg und wir damit früh wichtige Partnerschaften schließen konnten.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Corona kam über uns, bevor wir die erste Chance auf Umsatz hatten. Die wichtigste Aufgabe war daher eine vorübergehende Kostensenkung auf ein absolutes Minimum – ohne dabei die Vertriebs- und Marketingaktivitäten ins Stocken zu bringen. Das gesamte Team hat dabei bspw. Einbußen hinsichtlich der finanziellen Lebensqualität hingenommen, gemeinsam konnten wir uns letztendlich aber ausreichend zeitlichen Puffer aufbauen.

Wir haben darüber hinaus in den ersten Monat 100% Home Office eingeführt. Da wir grundsätzlich stark dezentralisiert arbeiten, hat sich dies kaum bemerkbar gemacht. Mittlerweile kann wieder jeder ins Büro kommen, wie es ihm gefällt. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wichtige Ideen und Partnerschaften entstehen im lockeren Austausch – bspw. bei einem Schnack an der Kaffeemaschine, bei einem Bier oder Abendessen. Corona hat bewiesen, dass kreativer Austausch und die Anbahnung von Partnerschaften auch per Videokonferenz wunderbar funktioniert. Der direkte Kontakt wird dadurch nicht ersetzt, Geschäftsreisen sollte man dennoch gezielter planen und auch mal durch Videokonferenzen ersetzen. Dies spart eine Menge Zeit und wertvolle Ressourcen. 

Grundsätzlich hat die Krise dem Thema Digitalisierung einen wichtigen Schwung mitgegeben.

Edecy, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren gehört Edecy zu den größten Forschungsakteuren in Deutschland, unterscheidet sich aber gleichzeitig durch seinen ausgereiften Plattformansatz und das intelligente Matching-System. In der gleichen Weise, wie das Edecy-Team in 5 Jahren dazu gelernt haben wird, wird auch der Edecy Matching-Algorithmus einen intensiven Lernprozess durchlaufen haben. Im Zuge hunderter Erfolge und Misserfolge werden die Kooperationsvorschläge auf ein Netz an Matching-Daten zurückgreifen können und eine Matching-Präzision ermöglichen, die selbst jene erfahrener Transferexperten übersteigt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Investiert früh in Vertriebs- oder Marketingunterstützung. Fähige Personen mit Vertriebs-Knowhow und fundiertem Wissen zur Zielgruppe können euch in einer Woche so viel Feedback einholen, wie eine unerfahrene Person in sechs Monaten. Darüber hinaus lernt ihr in der Zusammenarbeit viele wichtige Erfahrungen für euch als Gründer mit.
  2. Zielgruppenbefragungen und Interviews haben quasi keine Aussagekraft über den späteren Erfolg eures Produktes. Macht euch intensiv Gedanken darüber, wie man Ergebnisse faken kann (Stichwort: Mechanical Turk). Testet eure Ideen an überschaubaren Zielgruppen und passt eure Ergebnisse auf Basis der gewonnenen Erfahrungen an. Achtet darauf, dass ihr bei eurer Zielgruppe Investitionspunkte sammelt. Investieren kann ein potenzieller Kunde mit Zeit, Kontaktdaten oder Geld (bspw. durch Vorbestellungen). Dabei gilt: Mailadresse < Telefonnummer < Zeit (mehr als 30 Minuten) < Geld
  3. Vertraut auf euer Bauchgefühl und schreckt nicht vor Entscheidungen zurück. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei  Florian Otto für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Tiefer fester Glaube

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swellfeel towel spa handtuch

swellfeel: towel Premium Handtuch für Spa und Sauna

Stellen Sie sich und das Startup swellfeel doch kurz unseren Lesern vor!

Simon Treutlein: swellfeel – smart relaxing Spa steht für maximale Entspannung von Kopf bis Fuß! . Ich liebe Sauna & Spa und das Gefühl damit. Nur für mich war es nie komplett. In vielen Wellness-Bereichen konnte ich nicht nachhaltig und ganzheitlich entspannen. Kalte Füße, zu kleine Handtücher oder unhygienische Liegen – irgendetwas fehlte stets. So entstand die Idee und Entwicklung zum mittlerweile patentierten swellfeel®towel.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Simon Treutlein: Kreative Gestaltung, Freiheit und etwas auf die Beine zu stellen, was die Welt nachhaltig verbessert. Eben irgendwann zurückschauen zu können und die Welt ein bisschen besser hinterlassen als davor. Das war der Beginn ein nachhaltiges Unternehmen zu gründen und alle mit sich bringenden Herausforderungen anzunehmen.

Welche Vision steckt hinter swellfeel?

Simon Treutlein: “Die (Spa-)Welt smarter, entspannter, nachhaltiger, hygienischer und gesünder in Liebe zu Mensch und Natur zu gestalten.” Meiner Meinung nach brauchen wir Innovationen, Ideen und Menschen, die diese umsetzen, um als Menschheit erfolgreich die Zukunft gemeinsam zu gestalten. swellfeel – smart relaxing Spa soll ein Teil davon sein.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Simon Treutlein: Neben Rückschlägen und Hindernissen kommen auch die Erfolge. Es ist wichtig sich an den Erfolgen aufzubauen, wenn auch die Hindernisse noch so groß sind und man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann. Ebenso wichtig ist in solchen Situationen das Auswerten der Erkenntnisse, die eine bestimmte Situation mit sich bringt und daraus Rückschlüsse  für die weitere Vorgehensweise zu ziehen. Meist erkennt man einige Zeit später, dass genau diese Hindernisse und Probleme notwendig waren, um zu dem zu werden, der man jetzt ist. Außerdem ist eine jetzige Situation oder ein Problem nur ein gegenwärtiger Zustand, den es zu lösen gilt und nie ein Zustand in der Zukunft. Dann gilt es erst recht umzusetzen und die Zukunft neu zu formen.

Die Finanzierung läuft über verschiedene Quellen: Familien- & Bekanntenkreis & Banken.

Wer ist die Zielgruppe von swellfeel?

Simon Treutlein: Letztendlich war ich anfangs meine eigene Zielgruppe. Ich habe bestimmte Probleme beobachtet und durch Austausch mit anderen Spa- und SaunaLiebhabern erkannt und diese gelöst. Die Geschichte von swellfeel handelt von Spa-Liebhabern und Menschen, die neben Herausforderungen auch die Entspannung schätzen und so neue Energie tanken für das Anstehende. Nur Anspannung ist genauso wenig befriedigend wie nur Entspannung. So soll swellfeel als perfekter Begleiter die Entspannung fördern ohne dass sich der Entspannungssuchende unruhig auf der Liege hin- und herzwälzt. Ursache für Unruhe im Spa und in der Sauna sind oft: Handtücher, die in den Rücken rutschen, zu klein sind und somit Hautkontakt zur Liege entsteht oder die Füße frieren. Alles Dinge, die die Relaxphase nicht wirklich fördern.

Was ist das Besondere an dem towel? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

swellfeel towel spa handtuch

Simon Treutlein: Es handelt sich um eine exklusive, patentierte 3-in-1 Komplettlösung. Flauschige, saugstarke Frotteeware aus Biobaumwolle und fair in der EU gefertigt machen das Spa-Erlebnis zu einem ganzheitlichen und nachhaltigen Genuss. Das swellfeel®towel  rutscht weder von der Liege auf den Boden oder in den Rücken. Außerdem bedeckt es die Liege komplett, ohne dass Hautkontakt zu Rückständen von Vorgängern oder Hygienebedenken entstehen. Durch die Zweifarbigkeit weiß man genau, welche Seite für den Körper und welche für die Liege ist.  Ausgestattet mit einer einzigartigen neuentwickelten Fußtasche hat man immer warme Füße. Somit ersetzt es drei Handtücher, zwei zum Bedecken der Liege sowie eines für die Füße. Und wer hat schon gerne kalte Füße? Nicht nur ein Handtuch, sondern mehr ein zweiter Bademantel, eine Wohlfühlhülle.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Simon Treutlein: Es ist stärker geworden. Mein Motto ist an Corona zu wachsen, sich in der Krise für danach aufstellen und zu positionieren. Zudem steht swellfeel für Hygiene, was ein Hauptaspekt ist, welches das Produkt egal ob in Sauna, Spa, Therme oder Schwimmbad bietet. Wenn man mal überlegt, dass Liegen ein Tummelplatz von Keimen und Bakterien sind, dazu noch Rückstände (Haare, Hautschuppen) von Vorgängern etc. Gerade in der jetzigen Zeit (auch darüber hinaus) ist es wichtig sich selbst und die Familie zu schützen mit gesundem Menschenverstand. Das Ganze dann noch natürlich und mechanisch und ohne Chemiekeule und Desinfektion. Und da kommt dann auch swellfeel ins Spiel. Sozusagen war die Idee hinter swellfeel schon vorab geboren.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Simon Treutlein: Da swellfeel noch sehr jung ist, gab es keine große Anpassung auf Corona. Mein Motto war einfach „jetzt erst recht“ weitermachen, Gas geben und besser positionieren. Den begeisterten Kunden ganz einfach das Beste bieten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Simon Treutlein: Eine Krise sehe ich immer als Chance. Letztendlich gibt sie Zeit und Chance zu mehr Nachdenken und vor allem zu wachsendem Bewusstsein. Vielleicht sogar das Wichtigste. Dinge und Prozesse hinterfrage ich und arbeite am Konzept von swellfeel, welches sich dann in der Marke, im Branding und in den Produkten in der Zukunft widerspiegeln wird.

swellfeel, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Simon Treutlein: Es wird eine spannende Reise werden. swellfeel ist ein Gefühl von nachhaltiger Entspannung sowohl auf mentaler als auch auf physischer Ebene. Dafür braucht es den perfekten Begleiter, das swellfeel®towel. In fünf Jahren wird swellfeel genau dafür stehen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tiefer fester Glaube an die Idee, an das Projekt, das die Welt verbessern soll (gerade auch in herausfordernden Zeiten, die sich zeigen, wenn Fragen kommen wie: Warum ich? Wofür das alles? Wie soll ich das nur schaffen?  Aber das ist nur der Zweifel, der an die Tür klopft und auch dazu gehören will.

Im Geiste immer die Vision, die Träume und Wünsche ausmalen, dann kommt noch eine Prise Fantasie dazu gepaart mit immer neuen Ideen, dann tritt das „Wie?“ von alleine auch auf die Bühne.

Nie aufgeben oder besser positiver formuliert nach einem Zitat von Oscar Wilde, was ich sehr mag und auch oft rezitiere: „Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Simon Treutlein für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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