Samstag, Juli 5, 2025
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Was bringt einen Thaibox-Weltmeister in die Immobilienbranche?

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Freundeskreis Gruppe Gründer Tobias Bräunig

Tobias Bräunig und die Freundeskreis Gruppe: Vom Thaibox-Weltmeister zum Immobilien-Unternehmer

Wie kam es dazu, dass Sie nach einer Karriere als Thaibox-Weltmeister den Weg in die Immobilienbranche eingeschlagen haben?

Meinen ersten Kontakt mit Immobilien hatte ich 2013, als ich mir eine Eigentumswohnung gekauft habe. Damals habe ich noch einige Fehler gemacht. Unter anderem, weil mir das Wissen zum Thema Immobilien absolut gefehlt hat, war ich so naiv und dachte, dass ich mit 200.000 Euro Schulden nie wieder einen Kredit bei der Bank bekommen würde. Viel wichtiger war es allerdings, aus diesen Fehlern zu lernen. Mein erstes eigenes Bauprojekt habe ich dann 2015 mit meinem Schwiegervater umgesetzt, und zwar mit dem Ziel, das Bauen und die Immobilienbranche von Grund auf kennenzulernen. 

Der vollständige Aha-Moment kam nachgelagert 2018, als mir ein Freund zeigte, wie er bereits zehn Wohnungen ohne Eigenkapital gekauft hat. So nahm ich mir das Ziel zu Herzen, mit diesem Konzept in den nächsten zehn Jahren 100 Wohnungen für den eigenen Bestand zu erwerben. 

Im selben Jahr habe ich die Freundeskreis Gruppe gegründet. Unser Ziel ist es, eine Gemeinschaft zu schaffen, die sich untereinander so hilft, wie es auch Freunde tun. Und das mit dem Fokus auf den Erwerb von Immobilien. Diese Assetklasse sehe ich besonders deshalb als so attraktiv an, da die Kombination aus stockendem Neubau und steigenden Bevölkerungszahlen bei Objekten mit gutem Gebäudezustand sehr wahrscheinlich für eine Wertsteigerung der Immobilie sorgt und Immobilien durch ihre Substanz im Wert geschützt sind. 

Was hat das mit mir als ehemaligem Thaibox-Weltmeister zu tun? Grob gesagt werden im Sport gewisse Werte gelebt, die auch für das Unternehmertun äußerst relevant sind. Sich nicht von Rückschlägen fertig machen zu lassen, Resilienz aufbauen und die berühmt-berüchtigte Extrameile zu gehen. Dies und viele andere Fertigkeiten sind bis heute für mein Business erfolgsentscheidend.  

Welche Vision verfolgen Sie mit der Freundeskreis Gruppe, und wie möchten Sie diese Vision in den kommenden Jahren umsetzen?

Über allem steht das unternehmerische Ziel, den Zugang zu Immobilien für möglichst viele Menschen zu vereinfachen. Denn eines steht fest: Ein zu großer Teil der Bevölkerung in Deutschland verlässt sich auf Finanzprodukte, die man auch als falsche Freunde bezeichnen kann. Gerade weil sie eben keine finanzielle Absicherung auf lange Sicht sind, etwa die staatliche Rente, Lebensversicherungen oder Bausparverträge. Dieses Problem wird jeden Tag größer, an dem man sich nicht mit zum Beispiel Immobilien als Kapitalanlage beschäftigt. 

Wir setzen an diesem Problem an und wollen langfristig 10.000 Menschen dabei unterstützen, mit Immobilien finanziell frei zu werden und eine verlässliche Altersvorsorge aufzubauen. Und das auch ohne Eigenkapital. Dabei versprechen wir keinen schnellen Reichtum. Vielmehr verfolgen wir eine zukunftsorientierte Absicherung für unsere Kunden. Als Vermieter und Investor zu wachsen, Steuervorteile zu nutzen und den Wert des eigenen Portfolios stetig zu erhöhen steht im Mittelpunkt. 

Können Sie uns mehr über Ihre Zielgruppe erzählen? Welche Art von Investoren und Kunden spricht die Freundeskreis Gruppe an, und wie gehen Sie auf deren spezifische Bedürfnisse ein?

Bei Immobilien denkt man ja häufig an die gesellschaftliche Elite, sprich an diejenigen, die schon ausgesorgt haben und jetzt nicht wissen, wohin mit ihrem Geld. Tatsächlich sind jedoch zwei Drittel der Vermieter deutschlandweit Privat- und Kleinvermieter.

Genau hier setzen wir an: Unsere Kernzielgruppe sind Menschen, die oft ganz am Anfang stehen oder wenig Zeit und Ressourcen haben, um sich mit den Details einer Immobilieninvestition auseinanderzusetzen. Um Kunde bei uns zu werden, reicht ein Netto-Einkommen von circa 2.500 Euro, und es darf keine negative Schufa-Auskunft vorliegen. Wenn wir Investitionen ohne Eigenkapital-Einsatz promoten, dann nicht, um einige Wenige anzusprechen. Genau das ist aber das Bild, das viele Verbraucher vom Immobilienmarkt haben. 

Welche Rolle spielt Ihre persönliche Erfahrung mit Banken und Finanzierungen in der Geschäftsstrategie der Freundeskreis Gruppe?

Ich habe immer wieder Absagen von Banken erhalten, doch dabei gelernt: Wenn mir eine Bank keinen Kredit gibt, kommt dieser eben von einem anderen Institut. Es ist eine Frage der Statistik. Im Durchschnitt bekommen wir erst bei jeder vierten Anfrage eine Finanzierungszusage. Insofern stören uns Absagen gar nicht, weil wir wissen: Sie sind Teil des Prozesses. 

Mit dieser Einstellung fällt es mir auch leichter, ein „Nein“ zu akzeptieren – eine der Parallelen zum Sport, wo ich auch trainiert habe, mich im wahrsten Sinne des Wortes durchzuboxen. Hinzukommt, dass man mit Banken auch verhandeln kann. Konditionen sind bei Weitem nicht in Stein gemeißelt. Und auch die Bank profitiert enorm davon – schließlich ist es das Geschäftsmodell der Banken Kredite an Immobilieninvestoren zu vermitteln.

Was unterscheidet die Freundeskreis Gruppe von anderen Immobilienunternehmen, und wie sorgt Ihr Geschäftsmodell für Wettbewerbsvorteile?

Viele Wettbewerber zielen vor allem auf eine vermögende und professionelle Zielgruppe ab. Natürlich haben wir die auch. Doch im Kern wollen wir, dass unsere breit aufgestellte Zielgruppe, die gerade am Beginn ihrer Reise ist, eine Immobilie erwerben kann.

Hierzu bieten wir unseren Kunden einen ganzheitlichen Ansatz, der sämtliche Schritte von der Auswahl der Immobilie, der Ausgestaltung der passenden Finanzierung bis zur Verwaltung nach dem Kauf abdeckt. Wir nennen diesen Ansatz auch 360°-Paket, das es so als Produkt am Markt vorher noch gar nicht gab. Parallel dazu arbeiten wir eng mit Steuerexperten zusammen, um unseren Kunden auch die steuerlichen Vorteile von Immobilieninvestments zu ermöglichen.  

Wir verkaufen oder vermitteln nicht nur, sondern kümmern uns um nahezu alle Aspekte. Gewissermaßen arbeiten wir so an der weiteren Demokratisierung des Immobilienmarkts. Konkret möchten wir wie beschrieben 10.000 Menschen dabei helfen, durch Immobilien eine verlässliche Altersvorsorge aufzubauen.

Die Planung ist trotzdem individuell: Wir berechnen, wie viel Kapital eine Person zu einem bestimmten Zeitpunkt, vor allem im Rentenalter, benötigt. Anschließend suchen wir die passende Immobilie und die präferierte Finanzierung heraus. Unser Service öffnet den Markt einer völlig neuen Kundengruppe, da wir bei jedem Schritt unterstützen und die Leute nicht schon das nötige Hintergrundwissen mitbringen müssen, um von Immobilien zu profitieren.

Uns geht es dabei nicht um den reinen finanziellen Wert. Kurzfristige Profite sind für uns nicht von Belang. Wir wollen eine Community organisieren, die sich – so wie es Freunde machen – gegenseitig hilft, wo es gerade klemmt. Nur eben mit Fokus auf Immobilien. Selbst nach dem Schritt in die Immobilieninvestition beraten wir unsere Kunden weiter, um niemanden alleine zu lassen.

Welche Herausforderungen haben Sie als Unternehmer in der Immobilienbranche besonders geprägt, und wie haben Sie diese überwunden?

Die Schwierigkeiten, die ich erlebt habe, umfassen nahezu jeden einzelnen Aspekt des Geschäftsmodells: Die Begutachtung einer Bestandsimmobilie, die Beantragung von Krediten oder die Auseinandersetzung mit Baufirmen. Jedes Objekt bringt neue Herausforderungen mit sich, die wir immer kreativ gelöst haben. 

Und: Jede Immobilie ist anders und kann so gesehen auch nicht anhand einer Standard-Lösung bewertet werden. Eine besonders herausfordernde Zeit war ohne Frage die Zinswende 2022. Hier kam der Immobilienmarkt nahezu zum Erliegen und die Verunsicherung im Markt war greifbar. Auch wir waren im Kern davon betroffen, konnten uns aber dank unserer Anpassungsfähigkeit weiterentwickeln.

Ihre Firma verzichtet bewusst auf Investitionen in Hype-Standorte. Wie trägt diese Strategie zur Stabilität und zu den Renditen Ihrer Kunden bei?

Wir vermeiden diese Standorte, bei denen die Preise aufgrund kurzfristiger Trends stark steigen, nur um später zu fallen. Ein Beispiel dafür ist das Tesla-Werk, wo die Werte in Grünheide und Umgebung kurzfristig wieder nach unten gingen. 

Magdeburg mit der verschobenen, womöglich abgesagten Milliarden-Investition von Intel ist ein weiterer Fall. Daher gehen wir nie auf solche Lagen, die nur durch ein Strohfeuer gepusht werden. Vielmehr konzentrieren wir uns auf Immobilien in Lagen mit hohem Entwicklungspotential. Besonders interessant sind auch die Speckgürtel, etwa rund um Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart oder entlang der Rheinschiene. Unser Fokus liegt auf Städten und Lagen, die langfristig funktionieren, vor allem in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, wo die Preise im Vergleich relativ niedrig sind. Hier sehen wir mit das größte Potenzial. 

Wie setzen Sie Ihre sportliche Disziplin und die daraus gewonnene mentale Stärke in Ihrer heutigen Rolle als Unternehmer ein?

Erfolg steht und fällt mit dem Durchhaltevermögen! Es ist ganz wichtig, stets weiterzumachen und nie aufzugeben. Bei jeder neuen Herausforderung benötigen wir kreative Lösungen. Diese können wir am besten finden, wenn wir einen kühlen Kopf bewahren und uns nicht von Emotionen leiten lassen – denn wenn die Emotion nach oben geht, sinkt erfahrungsgemäß die Intelligenz. Das ist auch der häufigste Fehler, den ich bei Immobilieneinsteigern sehe: In dem Moment, wenn die Angst zu scheitern einsetzt, verliert man das eigentliche Ziel aus den Augen.

Grundsätzlich reagieren wir bei „Trend-Themen“ traditionell eher zurückhaltend. Die oben umrissenen Hype-Standorte sind nur ein Beispiel unter vielen. Uns interessiert eher die Langfristigkeit von bestimmten Branchendynamiken. 

Wenn wir aktuell sehen, dass die EZB den Leitzins senkt und die Bauzinsen seit gut einem Jahr um fast ein Prozent abgenommen haben, spricht vieles für eine Erholung des Marktes. Dieser dauerhafte Impact zählt für uns deutlich mehr als temporärer Geschehnisse, die so schnell, wie sie gekommen sind, auch wieder verschwinden. 

Was war der wichtigste Wendepunkt in Ihrer Karriere als Immobilienunternehmer, und wie hat dieser Sie beeinflusst?

Schwierig zu sagen. Aber wenn ich es eine Situation gab, die wegweisend für die folgenden Jahre war, dann die, als mir der besagte Freund das Investieren in Immobilien ohne Eigenkapital nahegebracht hat. 

So wurde ein anfangs sehr komplexes Unterfangen nicht nur einfacher, sondern zu einem Business und einer persönlichen Leidenschaft. Mittlerweile brenne ich für Immobilien und die Mission, einem umfangreichen Personenkreis den Zugang so zu erleichtern, wie es auch bei mir der Fall war. Die Freundeskreis Gruppe ist ein passender Enabler, um diesem Ziel Auftrieb zu verleihen. 

Welchen Rat würden Sie anderen Gründern geben, die vor ähnlichen Herausforderungen wie Sie stehen und ebenfalls ohne Eigenkapital in den Markt einsteigen möchten?

Insbesondere beim Investieren in Immobilien ohne Eigenkapital gibt es eine Reihe an Empfehlungen: Ich würde nie einfach ohne Konzept und basierend auf einer emotionalen Entscheidung ein x-beliebiges Objekt in einer willkürlich ausgesuchten Lage kaufen. Auch Halbwissen und gut gemeinte Ratschläge aus dem eigenen Umfeld, wonach jetzt gerade die beste oder schlechteste Zeit sei, um einzusteigen, würde ich mit Vorsicht genießen. 

Stattdessen müssen die zentralen Leitfragen, rund um den Kauf geklärt sein. Wie sieht es mit der individuellen Planung, dem Gebäudezustand, der Vermietbarkeit, der Kalkulation des Kapitalbedarfs im Rentenalter, der Nutzung von Steuervorteilen, der passenden Immobilienfinanzierungen aus? All das muss geklärt sein, bevor es losgeht. Das geht am besten in einer Community voller Gleichgesinnter. 

Für Gründer gilt: Nicht alles alleine machen, Netzwerk ausbauen sowie pflegen und nicht zu sehr über Fehler und Rückschritte hadern. Stattdessen: Immer weitermachen! 

Wie sehen die zukünftigen Pläne der Freundeskreis Gruppe aus? Gibt es besondere Projekte oder Entwicklungen, die Sie bereits in Angriff genommen haben?

Wir wollen als Unternehmen natürlich wachsen und unsere Botschaften mit möglichst vielen Menschen in ganz Deutschland teilen. 

Die erst kürzlich abgeschlossene Auszeichnung der Creditreform für eine ausgezeichnete Unternehmensbonität, die nur 2 Prozent aller deutschen Firmen erhalten, bestätigt uns in diesem Vorhaben. Darüber hinaus erweitern wir konsequent unserer Investitionsstandorte und sind nun nahezu in allen größeren Regionen aktiv. 

Für das kommende Jahr erwarten wir aufgrund der Zinspolitik positive Impulse für den Immobilienmarkt, sodass wir derzeit sehr aktiv auf der Akquiseseite aktiv sind, um unseren Kunden die Chancen weiterzugeben.

Bild: © Tobias Bräunig, Freundeskreis Gruppe

Wir bedanken uns bei Tobias Bräunig für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie Sie Ihre Finanzen in den Griff bekommen und Ihr Unternehmen nachhaltig wächst

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Finanzen Jörg Roos Fotografin Miri Fenske

Eine gute Geschäftsidee oder ein innovatives Produkt sind heute leider keine Garantie für ein erfolgreiches Business. Die Unternehmensinsolvenzen sind auf dem Höchststand der letzten zehn Jahre und je nach Berechnungsgrundlage scheitern 70 bis 90 Prozent der Neugründungen bereits in den ersten Jahren. 

Gesundes Wachstum gelingt nur mit einem guten Finanzplan

Fakt ist, wer seine Finanzen nicht im Griff hat, droht hinten wieder einzureißen, was er sich vorne aufgebaut hat. Dabei halten sich viele Glaubenssätze wie „Solange wir mehr Umsatz machen als wir Kosten haben, ist alles gut“. Zu schnell wird zu viel in neues Personal oder große Marketingkampagnen gesteckt. Wachstum ist verlockend, aber Achtung! First things first! Früher hat eine Unternehmensführung via Kontostand vielleicht funktioniert, heute drängen immer mehr Wettbewerber in einen komplexen Markt, die über eine Vielzahl an Daten verfügen – und diese für sich und die Entwicklung ihres Unternehmens nutzen. 

Finanzielle Führung allein anhand der Kennzahlen Umsatz und Gewinn funktioniert nicht mehr. Ein BWL-Studium braucht man aber trotzdem nicht, um ein finanziell stabiles Unternehmen aufzubauen, das auch größere Krisen übersteht und sie sogar fürs eigene Wachstum nutzt, während andere ums Überleben kämpfen. Finanzielle Stabilität entsteht vor allem durch eine ausgewogene Kombination aus einem profitablen Tagesgeschäft, einem stabilen Kapitalfluss und proaktivem Risikomanagement. 

Egal um welche Branche es sich handelt, welches Produkt oder welche Dienstleistung, es ist nicht entscheidend, was man macht, sondern wie man etwas macht. 

Ein finanziell stabiles Unternehmen beruht immer auf:

Einem profitablem Geschäftsmodell

Klingt banal, aber tatsächlich möchte ich nochmal betonen, dass nur ein nachhaltige profitables Geschäftsmodell ein Unternehmen finanziell stabil macht. Nur wer regelmäßig Gewinne erwirtschaftet, hat die eigenen Kunden und ihre Bedürfnisse verstanden und befriedigt sie angemessen. Das bedeutet auch, dauerhaft ein verlässlicher Partner für die eigenen Kunden zu sein und sich kontinuierlich an die wechselnden Anforderungen des Marktes anzupassen.

Genug Geld auf dem Konto

Der Gewinn ist bei weitem aber nicht die wichtigste Ergebnisgröße – streng genommen sogar nur eine theoretische Erfolgsgröße, denn Gewinne liefern eigentlich nur die Voraussetzung dafür, dass die wichtigere Erfolgsgröße überhaupt möglich wird. Im Geschäftsalltag zählt unterm Strich vor allem, wie viel Geld auf deinem Geschäftskonto liegt. Cash is king! Oder anders ausgedrückt: Liquidität geht immer vor Rentabilität. Gehen wir mal von einem Worst-Case-Szenario aus: Das Unternehmen macht von heute auf morgen keinerlei Umsatz mehr. Für solche Fälle sollten Sie Ihre Liquiditätsreserve kennen und sie sollte ausreichen, mindestens sechs Monate lang die gesamten Kosten zu decken. Sie sollten auf einem separaten Konto liegen.

Die Realität zeigt immer wieder, dass die meisten Unternehmen weit von dieser Zielgröße entfernt wirtschaften. Der erste Schritt ist daher: totale Transparenz. Dabei hilft es, sich erst einmal die letzten beiden Geschäftsjahre vorzunehmen und sich eine Übersicht zu verschaffen mit Hilfe der Unterlagen vom Steuerberater. Im Anlagenspiegel sind alle Gegenstände gesammelt, die dem Unternehmen langfristig zur Verfügung stehen wie Computer, Büroausstattung, aber auch Maschinen oder Lizenzen. Für die eigene Umsatz- und Rohertragsplanung müssen Sie wissen, mit welchen Produkten Sie in den letzten Jahren das meiste Geld verdient haben.

Und für die Liquiditätsplanung ist ganz wichtig, zu wissen, welche fixen Kosten auf einen zukommen. Zusätzlich gibt es Kosten, für die zwar kein Vertrag besteht, deren Gegenwert aber so wichtig für den Geschäftsbetrieb sind, dass Sie unmöglich auf sie verzichten können, ohne wirtschaftliche Nachteile in Kauf zu nehmen. Das könnten zum Beispiel externe Fachkräfte oder Software-Tools sein. Halten Sie diese Liste auf jeden Fall stets aktuell! Nur so wird deutlich, wie groß die Liquiditätsreserve tatsächlich sein muss, um nicht zu den Unternehmen zu gehören, die irgendwann Insolvenz anmelden.

Das richtige Verhältnis zum Rohertrag

Um überhaupt die Mittel zu haben, sich eine solche Reserve aufzubauen, ist das Verhältnis vom Gewinn zum Rohertrag wichtig. In den vergangenen 25 Jahren habe ich die Finanzdaten vieler Unternehmen durchleuchtet. Dabei hat sich herausgestellt, unabhängig von Branche und Unternehmensgröße sind 20 Prozent Gesamtgewinn vom Rohertrag ein erstes Indiz für ein finanziell stabiles Unternehmen. Viele Berater und Analysten geben bei solchen prozentualen Werten vom Umsatz aus.

Die besonderen Bedingungen einer Branche fließen jedoch vor allem in den Umsatz und Wareneinsatz ein. Der Rohertrag, auch Bruttomarge genannt, stellt die Differenz zwischen deinen Umsatzerlösen und der Wareneinsatzkosten dar. Die Kosten für ein Produkt oder eine Dienstleistung werden von den erwirtschafteten Werten abgezogen. Wer das für einzelne Dienstleistungen oder Produkte macht, sieht besser, welche wirklich profitabel sind. Das sind häufig andere als zunächst gedacht, was zu falschen strategischen Entscheidungen führen kann. 

Aus der Neurowissenschaft wissen wir, dass wir jede Entscheidung emotional treffen. Es gibt keine rein rationalen Entscheidungen, die allein auf der Basis von Fakten getroffen werden. Vielmehr nutzen wir Zahlen und Fakten, um unsere emotional getroffenen Entscheidungen nachträglich zu begründen. Im Grunde trifft unser Unterbewusstsein die Entscheidungen, dafür müssen wir dieses Bauchgefühl mit den richtigen Informationen und Zahlen füttern, um es so zu besseren Entscheidungen zu bewegen. 

Fazit: Gesunde Entscheidungen für ein gesundes Unternehmenswachstum

Wer sich nicht erst mit seinen Zahlen auseinandersetzt, wenn er einen Kredit beantragen will oder Investoren sucht, ist klar im Vorteil. Nur, wer seine Zahlen im Griff hat, weiß, ob die eigene Strategie aufgeht und in welche Richtung sich das Unternehmen entwickelt. Wer einen Überblick hat und über ein paar „Vokabeln“ verfügt, kann auf Augenhöhe mit Banken, Investoren und dem eigenen Steuerberater sprechen, die richtigen Fragen stellen und bekommt bessere Antworten. Außerdem verschenkt man dadurch nie wieder Geld für unnötige Abos oder Verträge, wird nicht überrascht von Rechnungen oder Steuernachzahlungen und weiß, wie viel Geld tatsächlich für Investitionen zur Verfügung steht, ob der neuer Vertriebsmitarbeiter eingestellt werden kann oder sich die große Werbekampagne lohnt. Wer nicht gerade eine Red-Bull-Strategie verfolgt, dem empfehle ich aber auf jeden Fall nicht mehr als 5 Prozent des Umsatzes ins Marketing zu stecken. 

Über den Autor:

Jörg Roos beherrscht nach Stationen bei der Deutschen Bank und Medion die Sprache der Zahlen fließend und unterstützt als personal CFO Geschäftsführer, die für ihre Idee brennen. Sein Wissen gibt er außerdem in seinem Buch FINANZEN EINFACH MACHEN und als Wirtschaftskolumnist weiter.

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Bildcredits/ Fotografin Miri Fenske

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie lässt sich in einem stark umkämpften Markt erfolgreich bestehen?

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capefoxx

Capefoxx ermöglicht den Handel mit gebrauchter Software und hilft Unternehmen, ihre IT-Kosten effizient zu senken

Wie würden Sie Capefoxx und die Menschen dahinter vorstellen? Was war Ihre persönliche Motivation, das Unternehmen zu gründen?

Unsere Überzeugung war (und ist), dass man Software, die man vom Urheber erworben hat, genau wie jedes andere Wirtschaftsgut auch wieder veräußern können muss. Die Hersteller wollten ursprünglich nicht, dass man mit ihren Lizenzen handeln kann. Ein Buch darf man kaufen und weiterverkaufen – eine Software-Lizenz nicht? Wir fanden das absurd und haben Konzerne wie Microsoft, Adobe und Oracle herausgefordert – mit dem Ergebnis, dass wir die Lizenzen in der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum sowie auf dem britischen Markt von Unternehmen erwerben und weiterverkaufen dürfen. 

Mit Capefoxx setzen Sie auf den Handel mit gebrauchter Software. Was ist die langfristige Vision des Unternehmens, und wie wollen Sie diese erreichen?

Unternehmen zu zeigen: Sie haben die Wahl. Damit geben wir ihnen Handlungsspielraum wieder. Gebrauchte Software bietet ein enormes Einsparpotenzial. Second-Hand Lizenzen bieten die gleiche Qualität wie neue Lizenzen, sind hingegen deutlich günstiger: Unternehmen können so erhebliche Kosteneinsparungen von 30 % bis 50 % realisieren. Oftmals ist die aktuellste Softwareversion für Unternehmen gar nicht erforderlich, sodass sich sogar ein Einsparpotenzial von bis zu 65 % bis 75 % realisieren lässt. In der Zukunft wollen wir verstärkt auch unser Beratungsangebot ausweiten und Themen wie beispielsweise Software-Audit mit Kund*innen angehen. Wir optimieren die Art und Weise, wie Unternehmen Software kaufen, verkaufen und nutzen. Wir nennen das 360°-Licensing.

Wer sind die Hauptzielgruppen von Capefoxx, und welche Bedürfnisse erfüllen Sie für Ihre Kund*innen?

Trotz spezieller Software ist der Prüfungsprozess beim Ankauf von Lizenzen, den wir gemeinsam mit unseren Partnern wie Deloitte oder KPMG durchführen, relativ aufwendig. Daher kaufen wir in erster Linie Lizenzen bei Konzernen ein. Das sind Unternehmen wie beispielsweise Renault, Miele und Hapag Lloyd. Doch wir unterstützen auch zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, die von unserem Angebot profitieren möchten, um Geld zu sparen und nachhaltig zu agieren. Wir bieten ihnen attraktive Lizenzierungs-Alternativen und volle Transparenz in Bezug auf die Rechtekette. Durch unsere Partnerschaften gewährleisten wir Compliance, während unsere Lizenzen allen Audit-Anforderungen gerecht werden.

Der IT-Markt ist hart umkämpft. Welche besonderen Herausforderungen begegnen Sie als CEO von Capefoxx, und wie gehen Sie damit um?

Leider gibt es auch in unserer Branche zunehmend Fälle von unseriösen Anbietern, die die Unkenntnis der Kund*innen ausnutzen. Dies war nach dem EUGH Urteil zwar zu erwarten, es überrascht mich aber immer wieder aufs Neue, wie hartnäckig und trügerisch hier vorgegangen wird. Die Wahl eines vertrauenswürdigen Partners ist in unserer Branche von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus sind einige falsche Mythen nach wie vor verbreitet. Dazu gehört unter anderem die Annahme, dass die Haftung beim Softwarehändler und nicht beim Käufer liegt, sowie die Behauptung, dass lizenzierte Software immer aus zweifelhaften Quellen stammt. Die Marktmacht der großen Hersteller und die Abhängigkeit von ihnen wird immer größer. Daher kann ich jedem Unternehmen, das seine Fixkosten auf den Prüfstand stellen und die Hoheit über seine Softwarelandschaft behalten will, nur empfehlen, sich mit gebrauchten Softwarelizenzen auseinanderzusetzen. 

Sie haben in Ihrer Karriere bedeutende Gerichtsverfahren gewonnen. Wie beeinflussen solche Erfolge die strategische Ausrichtung von Capefoxx?

Auch wenn der Weg lang und teilweise sehr steinig war, war die Erfahrung am Ende doch sehr positiv. Auch ein kleines Unternehmen wie wir hat im europäischen Rechtssystem die Möglichkeit, die großen US Software-Hersteller in ihre Schranken zu weisen. Das prägt uns bis heute: Viele Regelungen in den Lizenzbedingungen der Hersteller spiegeln nicht geltendes europäisches Recht wider, sondern sind bestimmt von dem Wunschdenken der Hersteller. In den meisten Fällen geht es auch nicht darum, ihren berechtigten Schutz als Urheber zu manifestieren, sondern einzig darum, ihre bereits äußerst profitablen Geschäftsmodelle noch profitabler zu machen. Nicht ohne Grund beträgt der Börsenwert von Microsoft, IBM und Oracle zusammen rund 3,8 Billionen Dollar. Und entsprechend gestalten sie auch den Umgang mit ihren Kund*innen

Was ist das Alleinstellungsmerkmal von Capefoxx im Vergleich zu anderen Anbietern auf dem Markt für gebrauchte Software?

Beim Handel mit gebrauchter Software ist eines entscheidend: Ein seriöser Händler. Unternehmen, die über den An- oder Verkauf gebrauchter Software nachdenken, sollten unbedingt auf erfahrene und vertrauenswürdige Partner setzen. Auch wenn der Markt inzwischen viele Anbieter kennt, können wir uns bei Capefoxx dank unserer langjährigen Expertise klar von der Masse abheben. Ich bin seit über 20 Jahren im Lizenzmanagement tätig und habe bei Capefoxx ein hochqualifiziertes Team mit umfassender Erfahrung aufgebaut.

Ein Tipp: Für Unternehmen ist es oft schwierig, seriöse von unseriösen Anbietern zu unterscheiden. Es ist zum Beispiel nicht zwingend unseriös, wenn ein Anbieter die Rechtekette nicht sofort offenlegt – oft wird das aus Datenschutzgründen vom ursprünglichen Verkäufer nicht gewünscht. Trotzdem zeigt meine langjährige Erfahrung, dass seriöse Verkäufer in den meisten Fällen kein Problem damit haben, die Rechtekette offenzulegen, wenn es sich um eine rechtmäßige Rechteübertragung handelt. Das gilt auch für unsere Kund*innen, zu denen einige der 500 größten Unternehmen Europas gehören – viele davon finden Sie auch auf unserer Website.

Welche Entwicklungen und neuen Angebote können wir in den kommenden Jahren von Capefoxx erwarten?

Wir haben unser Angebot gerade um weitere Hersteller erweitert und handeln mittlerweile mit Lizenzen von Microsoft, IBM, Oracle und VMWare. Dazu bieten wir immer mehr beratende Services wie Unterstützung beim Software-Audit, Daten-Review und die anschließende Optimierung an. Über unser Partner-Netzwerk können wir auch 3rd Party Support anbieten, was gerade bei IBM, Oracle und VMWare sehr wichtig ist. Zusammengefasst: Gebrauchte Software wird auch in den nächsten Jahren eine bedeutende Relevanz behalten. Die Hersteller wünschen sich zwar eine Cloud-only Welt, aber viele Kund*innen haben mittlerweile verstanden, dass diese Lösung zwar die beste für den Hersteller ist, aber nicht für sie selbst.

Sie haben bereits mehrere Unternehmen erfolgreich gegründet. Was haben Sie aus diesen Erfahrungen für Ihre Arbeit bei Capefoxx mitgenommen?

Am Ende haben nur die Unternehmen Relevanz, die ihren Kund*innen messbaren Mehrwert bieten. Und genau das tun wir bei Capefoxx jeden Tag. In einem dynamischen Markt ist es essentiell, mit der Zeit zu gehen, sich aber trotzdem treu zu bleiben. Daher passen wir unser Angebot stetig den Wünschen unserer Kund*innen an, halten aber gleichzeitig an unseren Werten Agilität, Transparenz, Unabhängigkeit und Dedication fest. Gute Kund*innen verdienen beste Betreuung, daher sind wir sehr stolz auf unsere engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeiter. 

Welchen Rat würden Sie jungen Gründer*innen geben, die wie Sie in der IT-Branche durchstarten möchten?

“Lasst Euch nicht blenden.” In der IT-Branche wimmelt es von Buzz-Wörtern und “heißen” Trends. In immer kürzeren Abständen wird ein neues Thema gehypt. Am Ende hat nur Bestand, was echten Mehrwert bietet. Dass z.B. gebrauchte Software keine Zukunft hätte, wurde mir bereits 2004 von allen Seiten versichert. Jetzt, 20 Jahre später, ist das Thema relevanter denn je.

Nach einer Trennung von Geschäftspartnern den Mut zu finden, neu zu starten, ist nicht leicht. Was würden Sie anderen Unternehmer*innen in dieser Situation raten?

Es lohnt sich immer wieder, neue Risiken einzugehen. Am Ende bewahrheitet sich das alte Sprichwort, dass, wo immer sich eine Tür schließt, sich auch eine andere öffnet.  So enttäuschend solch eine Trennung sein kann, bietet sie auch eine große Chance, daraus zu lernen. Daher ist das Fehlverhalten des anderen in dieser Situation auch unbedeutend. Es geht darum zu verstehen, welche Fehler man selber gemacht hat und diese dann hoffentlich nicht mehr zu wiederholen. Für mich ist die Fähigkeit, wieder aufzustehen und weiterzumachen bzw. sich neu zu erfinden, eine der wichtigsten überhaupt. Solch eine Erfahrung macht frei und unabhängig.

In einer sich ständig wandelnden IT-Branche, wie bleiben Sie mit Capefoxx innovativ und konkurrenzfähig?

Wir hören unseren Kund*innen zu, beobachten den Markt und überlegen uns, welche Angebote fehlen. Bei Capefoxx beschäftigen wir uns ja nicht mit den Software Produkten selbst, sondern unser Spezialgebiet sind die Lizenzierungsmodelle, mit denen die Softwareprodukte den Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Ich persönlich bin ein großer Fan von guter Software, da sie Unternehmen hilft, effizienter zu werden und die zur Verfügung stehenden Ressourcen nachhaltiger einzusetzen. Das muss aber auch für die Nutzung der Software selbst gelten. Daher helfen wir unseren Kund*innen, gute Software effizienter und nachhaltiger zu lizenzieren. “Gute” Software muss in diesem Kontext übrigens nicht immer die aktuellste sein. “Gute” Software für mich ist die Software, die die Bedürfnisse meines Unternehmens und meiner Mitarbeiter abdeckt. Und das kann dann auch schon mal eine 14 Jahre alte Version sein. Wir haben vor kurzem mit einem großen Handelsunternehmen gesprochen, das immer noch Office 2010 erfolgreich einsetzt. Warum auch nicht…

Würden Sie sagen, dass das Risiko ein ständiger Begleiter für Unternehmer ist? Was bedeutet es für Sie, als CEO von Capefoxx Risiken einzugehen?

Absolut. Ich bin damals ein großes (persönliches) Risiko mit der Klage eingegangen. Das spiegelt aber auch die Philosophie von Capefoxx wider: Den Status Quo ständig zu challengen und sich zu trauen, sich auch von großen Softwareherstellern nicht alles gefallen zu lassen. Das hat sich damals in unserer Klage bis zum EuGh bewährt – und gilt auch heute noch für uns. Ich finde Risiken aber auch gar nicht schlimm. Risiken begleiten unser ganzes Leben, beruflich, wie auch privat. Das größte Risiko ist wahrscheinlich, keine Risiken einzugehen.

Fotograf/ Bildcredits: Capefoxx

Wir bedanken uns bei Thomas Huth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Neue Wege in der Wechseljahresversorgung – wie geht das?

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frieda health gründerteam bild Links CEO Valentina Ullrich Interviewpartnerin

Frieda Health setzt neue Maßstäbe in der Wechseljahresversorgung und schließt eine bisher vernachlässigte Versorgungslücke – doch wie genau wollen sie das erreichen?

Was hat Sie zur Gründung von Frieda Health inspiriert, und welche Erfahrungen bringen Sie und Ihr Team in das Unternehmen ein?

Ich könnte jetzt eine Geschichte erzählen, wie ich durch irgendein persönliches Erlebnis auf die Idee zu Frieda Health gekommen bin. Aber die Wahrheit ist – und das ist das Schöne am Gründen – manchmal findet die eigene Bestimmung einen einfach von selbst. Nachdem ich in verschiedenen Branchen digitale Produkte bis zum Launch und darüber hinaus begleitet hatte, war es für mich irgendwann an der Zeit, “sesshaft” zu werden. Ich wollte an einer Vision arbeiten, die mich herausfordert und bei der ich wirklich etwas bewirken kann. Kein Player im Gesundheitssystem schafft es derzeit, die enorme Versorgungslücke in den Wechseljahren zu schließen. Eine große Chance also, es anders anzugehen und mit digitaler Hilfe neue Lösungen zu entwickeln.

Um dieses große Vorhaben zu verwirklichen und im Gesundheitssystem tatsächlich etwas zu bewegen, braucht es allerdings ein starkes Team mit vielfältiger Expertise. Darum haben wir führende Expert:innen auf dem Gebiet Menopause wie Prof. Dr. Petra Stute, die Vizepräsidentin der Europäischen Menopausengesellschaft, mit ins Boot geholt, ebenso wie Pionier:innen im Bereich digitale Gesundheitsangebote, erfahrene Regulatorik-Profis und großartige Institutionen.

Welche Vision verfolgt Frieda Health und wie planen Sie, diese in den kommenden Jahren umzusetzen?

Unsere Mission ist es, die Versorgungslücke in den Wechseljahren zu schließen. Mit der ersten Digitalen Klinik für Frauen in den Wechseljahren in Deutschland bieten wir umfassende Unterstützung – von fachlicher Beratung über präventive Gesundheitsangebote bis hin zu therapeutischen Interventionen bei hoher Symptomlast. Im Fokus stehen dabei wissenschaftlich fundierte und nachweislich wirksame Angebote, die digital und vom Gesundheitssystem unterstützt werden.

Unsere langfristige Vision bei Frieda ist es, Frauen zu mehr gesunden Lebensjahren zu verhelfen. Wir starten mit den Wechseljahren, weil diese oft einen entscheidenden Wendepunkt für gesundes Altern darstellen. Doch dabei soll es nicht bleiben: Themen wie kardiovaskuläre Gesundheit, Osteoporose oder Muskel- und Gelenkbeschwerden sind weitere wichtige Bereiche, die wir in Zukunft angehen wollen.

Was zeichnet die Zielgruppe von Frieda Health aus, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse optimal adressiert werden?

Um ehrlich zu sein, bei Frieda gibt es nicht die eine Zielgruppe – und genau das macht es spannend und herausfordernd zugleich. Die Wechseljahre sind eine sehr individuelle Erfahrung, die jede Frau anders angeht, ob bei der Behandlung oder im Mindset.

Aber um es konkreter zu machen: Bei unseren app-basierten Präventions- und Therapieangeboten ermitteln wir, welche Ansätze nachweislich die besten Ergebnisse für die meisten Frauen bringen – teilweise auch durch eigene klinische Studien. Diese Anwendungen passen wir dann so weit wie möglich individuell an, gemeinsam mit Frauen, die auf unterschiedliche Weise betroffen sind.

Zusätzlich haben wir als erste Brand in Deutschland eine spezialisierte Sprechstunde mit Fachärzt*innen für die Wechseljahre ins Leben gerufen. Denn nur durch persönlichen Austausch können wir den Grad an Individualisierung gewährleisten, den die Behandlung in den Wechseljahren braucht.

Welche Herausforderungen sind Ihnen bisher bei der Entwicklung von Frieda Health begegnet, und wie meistern Sie diese im Team?

Diese Frage holistisch zu beantworten, würde den Rahmen sprengen. Im Grunde stehen wir jedoch vor denselben Herausforderungen wie alle Unternehmen, die mit dem deutschen Gesundheitssystem verflochten sind. Dazu gehören hohe Anforderungen an Datensicherheit, eine Vielzahl an Zertifikaten und Deklarationen, lange Bearbeitungszeiten bei verschiedenen Behörden (und wir haben mit einigen zu tun), Einschränkungen für Privatunternehmen in der Zusammenarbeit mit Fachärzt:innen sowie erhebliche Vorab-Investitionen in Zeit, Personal und Finanzen für die Entwicklung digitaler Therapien.

Hinzu kommen die klassischen Start-up-Herausforderungen, etwa ein sauberes Wachstum unter strengen datenschutzrechtlichen Auflagen, der schmale Grat zwischen einer schlanken Personaldecke und der Flexibilität, schnell auf Veränderungen zu reagieren – und vieles mehr.

Was unterscheidet Frieda Health von anderen Unternehmen in der Gesundheitsbranche?

Erstens: Unser klarer Fokus auf Effektivität. Wir arbeiten mit Fachärzt:innen anstatt mit selbsternannten (Hormon-)Coaches. Wir führen eigene klinische Studien durch und setzen auf wissenschaftlich fundierte Ansätze, anstatt uns auf eine „Könnte-helfen-Mentalität“ zu verlassen. Und wir kooperieren mit führenden Expert:innen aus Bereichen wie Endokrinologie, kognitiver Verhaltenstherapie und Gynäkologie, anstatt zu behaupten, fachliche Innovationen allein vorantreiben zu können.

Zweitens: Unsere enge Anbindung an das Gesundheitssystem. Wir gehen den Extraweg und lassen unsere präventiven und therapeutischen Angebote offiziell zertifizieren, damit unsere Kundinnen die Leistungen mit ihren Krankenkassen abrechnen können. So ermöglichen wir möglichst vielen Frauen einen Zugang zu Unterstützung und Behandlung.

Wie bleibt Frieda Health innovativ und gleichzeitig nah an den Bedürfnissen der Kunden?

Meiner Meinung nach schließen sich diese beiden Dinge nicht aus – wenn überhaupt, dann eher Innovation und die Anbindung an das Gesundheitssystem. Bei Frieda steht die Kundin oder Patientin von Anfang an im Fokus. Jede Idee wird sorgfältig geprüft, und jeder Schritt in der Produktentwicklung wird von ausgewählten Testgruppen begleitet. Das macht uns vielleicht langsamer, aber gerade bei einer so heterogenen Zielgruppe ist das entscheidend. Nichts ist schlimmer, als nur aus Angst vor zusätzlicher Arbeit oder vor einem notwendigen Pivot stur weiterzuentwickeln.

Bei Frieda lassen wir uns von unseren Kundinnen inspirieren – von ihren Geschichten, Fragen, Sorgen und Erfolgen. Der direkte Austausch ist uns wichtig, und wir fördern ihn aktiv in internen Communities, Gruppen und auf unseren Marketing-Kanälen.

Welche neuen Entwicklungen und Projekte dürfen Ihre Kunden in Zukunft von Frieda Health erwarten?

Wir möchten noch nicht zu viel verraten, aber unser Fokus liegt zunächst darauf, weitere Angebote in den Bereichen Beratung, Prävention und Therapie zu entwickeln. Unser Ziel ist es, wirklich alle Symptome, Beschwerden und Gesundheitsbereiche abzudecken. Zudem haben wir bereits spannende Anfragen und Projekte von Krankenkassen, Arbeitgebern und Forschungsinstituten, die darauf abzielen, unser Angebot stetig zu erweitern und den Frauen zugänglich zu machen, die es am dringendsten benötigen.

Welchen Einfluss hat das Feedback Ihrer Kunden auf die Ausrichtung und Weiterentwicklung von Frieda Health?

Wir sind zwar ein kleines Team, aber wir nehmen uns bewusst die Zeit, um jede Woche Feedback-Telefonate und Umfragen durchzuführen. Das gesammelte Feedback wird aufbereitet und je nach Inhalt an die entsprechenden Abteilungen weitergeleitet. So fließt jedes einzelne Feedback in die Entwicklung neuer Features, Kurse, Inhalte und sogar in die Auswahl neuer Fachexpert*innen ein, mit denen wir zusammenarbeiten.

Ein konkretes Beispiel: Bei der Entwicklung unserer digitalen Therapie haben wir den Hinweis erhalten, dass Patientinnen oft mit der Behandlung von Symptomen beginnen müssen, die sie nur sekundär belasten. Daraufhin haben wir ein Feature entwickelt, das eine Personalisierung der Abfolge therapeutischer Inhalte entsprechend dem individuellen Belastungsempfinden ermöglicht.

Was motiviert das Team von Frieda Health täglich, und wie fördern Sie eine starke Unternehmenskultur?

Von den Gründer:innen bis zu unseren Freelancer:innen glaubt jeder an das, was wir entwickeln, und bringt seine Leidenschaft mit ein. Wir sind detailverliebt und lassen jeden Tag unsere Kreativität in die Arbeit einfließen, ohne dabei den Fokus zu verlieren. Bei uns herrscht eine „Gemeinsam-Kultur“, in der wir Verbesserungen zunächst bei uns selbst suchen und dann andere Teammitglieder einbinden.

Dazu kommt, dass wir – trotz unserer hohen Geschwindigkeit und der typischen Start-up-Mentalität – bereits einige Prozesse etabliert haben, die in vielen Unternehmen entweder nicht vorhanden sind oder erst später eingeführt werden. Dazu gehören regelmäßige Reviews, Check-ins, klare Promotionspläne und strukturierte Meetings. Und ganz wichtig: Wir nehmen nicht alles so ernst!

Wir beobachten viele spannende Trends. Ein wesentlicher Trend für Frieda ist der zunehmende Fokus auf Präventionsmedizin – oder wie man heute sagt: Longevity, also Langlebigkeit. Derzeit leben wir fast ausschließlich in einem Sick-Care-System, in dem erst (finanziell) geholfen wird, wenn es oft schon zu spät ist. Es wird zunehmend deutlich, wie viel Krankenkassen allein pro Versichertem einsparen können, wenn gesundheitliche Probleme frühzeitig verhindert werden.

Auch bei den Patient:innen findet ein Wandel statt: Wir erkennen, dass wir mehr – wenn nötig auch privat – in unsere Gesundheit investieren müssen. Wir verstehen, dass wir anstatt der Wunderpille selbst viel in der Hand haben. Daher spielt der Präventionsbereich auch bei Frieda eine zentrale Rolle.

Welche drei Ratschläge würden Sie neuen Gründern geben, die gerade in die Startup-Welt eintauchen?

Nummer 1: Lass dich nicht einschüchtern. Die anderen kochen auch nur mit Wasser! Du brauchst keinen MBA, kein riesiges Netzwerk und keine Fachbegriffe im Kopf, und du musst auch nicht persönlich betroffen sein von dem Problem, das du lösen möchtest. Mach einfach das, was dir wirklich Spaß macht!

Nummer 2: Dein Durchhaltevermögen trennt die Spreu vom Weizen. Sei dir bewusst, dass Gründen ein Marathon ist. Du wirst viele Rückschläge, Pivots, harte Worte und Neins hören. Aber lass dich davon nicht entmutigen – bleib mit Elan und Zuversicht am Ball!

Nummer 3: Suche dir Mentoren und loyale Unterstützer:innen. Das können großartige Mitgründer:innen, die richtigen Investor:innen oder andere Gründer:innen sein. Emotionale Unterstützung und das Besprechen wichtiger Entscheidungen sind essenziell.

Wenn Sie in die Zukunft blicken, wo sehen Sie Frieda Health in fünf Jahren?

Frieda ist die erste Anlaufstelle für Frauen, die Wechseljahresbeschwerden erleben oder vorbeugen möchten sowie ab einem bestimmten Punkt sicherstellen möchten, dass sie die richtigen (Gesundheits-)Entscheidungen treffen. Wir bieten personalisierte und umfassende Unterstützung. Als End-to-End-Begleiter für das gesunde Altern von Frauen ermöglichen wir ein Leben ohne Einschränkungen durch altersbedingte Krankheiten.

Bild : Das Gründerteam von Frieda Health. Links CEO Valentina Ullrich

Wir bedanken uns bei Valentina Ullrich für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Frieda Health

Kontakt:

Frieda Health GmbH
Wolliner Straße 1
10435 Berlin
Deutschland

https://www.frieda.health/
jacob@frieda.health

Ansprechpartner: Jacob Yanai

Social Media:
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Ist das die Zukunft des Arbeitens?

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Neat André-Krug Regional-Sales-Director-DACH

Neat entwickelt intuitive Videokonferenzlösungen, die hybride Zusammenarbeit durch benutzerfreundliche Technologie erleichtern.

Wie würden Sie Neat und das Neat Board Pro jemandem beschreiben, der noch nie von Ihrem Unternehmen gehört hat? Was ist Ihre Vision und wie spiegelt sich diese im Neat Board Pro wider?

Wir verbinden Menschen durch besonders einfache, smarte und nahtlose Zusammenarbeit via Video. Dafür setzen wir auf extrem benutzerfreundliche Geräte, innovative Technologien und durchdachte Software. Unser Ziel sind intuitive, aber vor allem für alle Teilnehmer*innen ausgewogene Video-Meetings in hybriden Teams.

Alle Neat-Produkte sind einfach zu bedienen und zu installieren und lassen sich nahtlos in bestehende Arbeitsabläufe integrieren. 

Ein Beispiel: Das Neat Board Pro, unser neuestes Produkt, ist ein umfassendes All-in-One-Gerät für interaktive Meetings und bietet eine hochauflösende Touchscreen-Oberfläche, integrierte Kameras, Mikrofone und Lautsprecher. Es fördert nahtlose, visuell hochwertige Meetings und ist ideal für Teams, die Wert auf klare Kommunikation und einfache, intuitive Nutzung legen. 

Unsere Vision ist es, hybride Zusammenarbeit durch einfach bedienbare, moderne Technologie zu verbessern. Die Geräte sollen Raum für Menschen schaffen, anstatt dass Menschen sich der Technik anpassen müssen. Im Neat Board Pro zeigt sich diese Vision durch ein nahtlos integriertes Design – die intuitive Bedienung ermöglicht es Teams, physische Distanzen zu überbrücken und dennoch so produktiv und vernetzt zu arbeiten als wären sie im gleichen Raum. So fördern wir gezielt die Zukunft des modernen, hybriden Arbeitens und gestalten aktiv das Erlebnis zeitgemäßer Zusammenarbeit in der heutigen Arbeitswelt.

Könnten Sie uns mehr über das Team hinter Neat erzählen? Welche Erfahrungen und Kompetenzen bringen Sie mit, um ein Produkt wie das Neat Board Pro zu entwickeln?

Unser Team besteht aus erfahrenen Expert*innen in den Bereichen Technologie, Design und Kommunikationstechnologie, die zuvor bei führenden Unternehmen wie Zoom, Tandberg, Cisco, Pexip und Acano tätig waren. Mit dem Wissen über Audio- und Videotechnik, Benutzeroberflächen und Raumoptimierung haben wir Produkte entwickelt, die sowohl technisch anspruchsvoll als auch intuitiv nutzbar sind. 

Unser Hauptsitz befindet sich in Oslo, Norwegen, weshalb skandinavische Designphilosophien unseren Ansatz zur Einfachheit, Langlebigkeit, Vielseitigkeit, zeitlosen Ästhetik und minimalen Auswirkungen auf unsere Hardware und Software prägen. Für uns sind es diese ganzheitlichen Bemühungen, die insgesamt zu einem nachhaltigeren Ergebnis führen.

Was war der entscheidende Antrieb für die Entwicklung des Neat Board Pro? Welche spezifischen Bedürfnisse Ihrer Kund*innen möchten Sie damit erfüllen?

Wir haben uns stets darauf fokussiert, die Herausforderungen von Konferenzräumen zu lösen, vor allem bei mittelgroßen bis großen Räumen, die oft besonders anspruchsvoll sind. Das Neat Board Pro liefert dabei die herausragende Video- und Audioqualität, die für größere Räume notwendig ist, und bewahrt gleichzeitig die Einfachheit, für die Neat bekannt ist. Mit der flexiblen Nutzung für Videokonferenzen, BYOD oder eine Vielzahl von Geschäftsanwendungen über den Neat App Hub bietet es genau die Vielseitigkeit, die unsere Kund*innen benötigen.

Welche Zielgruppe sprechen Sie mit dem Neat Board Pro an, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte den Bedürfnissen dieser Nutzer*innen entsprechen?

Unsere Zielgruppe umfasst vor allem Unternehmen, die hybride Arbeitsmodelle implementieren und moderne, flexible Lösungen für die Zusammenarbeit suchen. Um sicherzustellen, dass die Produkte den Bedürfnissen der Nutzer*innen entsprechen, arbeiten wir eng mit ihnen zusammen. So wird gewährleistet, dass die Produkte intuitiv, funktional und auf dem neuesten Stand der Technik bleiben.

Das Neat Board Pro ist ein All-in-One-Gerät mit vielen Funktionen. Was unterscheidet es Ihrer Meinung nach von anderen Videokonferenzlösungen auf dem Markt?

Es zeichnet sich gegenüber anderen Videokonferenzlösungen durch seine nahtlose Integration von Hardware und intelligenter Software aus, die auf Flexibilität und hohe Benutzerfreundlichkeit ausgelegt ist. Mit Funktionen wie einem hochauflösenden Touchscreen, automatischer Anpassung von Kamerawinkel und -zoom (Neat Symmetry) sowie hervorragender Geräuschunterdrückung und Audio-Optimierung (Neat Audio) wird die Teilnehmererfahrung verbessert. Es ermöglicht Teams, ohne technische Komplikationen oder zusätzliche Installationen in großflächigen oder multifunktionalen Räumen zu kollaborieren. Der Fokus auf intuitive Interaktivität und minimalen Setup-Aufwand schafft eine Lösung, die hybride Arbeit und flexible Raumgestaltung vollständig unterstützt.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen in der schnelllebigen Videotechnologie-Branche, und wie geht Neat mit diesen Herausforderungen um?

Ja, die Videotechnologie-Branche verändert sich rasant, mit ständig steigenden Erwartungen der Kund*innen und der Nachfrage nach neuen Funktionen. Für Neat heißt das, immer einen Schritt voraus zu sein und auf benutzerfreundliche Lösungen zu setzen, die sich leicht einbinden und langfristig nutzen lassen. Wir begegnen diesen Herausforderungen durch enge Zusammenarbeit mit Nutzer*innen und den Einsatz skalierbarer Technologien, die sich auch in Zukunft flexibel anpassen lassen.

Wie stellen Sie sich die zukünftige Entwicklung von Neat vor? Gibt es bereits Pläne für neue Funktionen oder Produkte, die Sie uns verraten können?

Da wir bei unseren Produkten auf die Zusammenarbeit setzen, gehen wir dieses Thema auch als Unternehmen genau so an. Im Fokus stehen für uns deshalb strategisch wichtige Partnerschaften mit anderen Marken, um die Nutzen und Vorteile unsere Lösungen bekannter zu machen. Eine zentrale Rolle spielt hier der Neat App Hub und unsere zahlreichen Partner für Business-Apps, mit denen wir zusammenarbeiten und die unseren Nutzer*innen eine hohe Flexibilität und Auswahl bei der Verwendung ihrer Neat-Geräte bieten.

Wichtige und bereits aktive Kooperationen mit Partnern wie Zoom und Microsoft Teams bieten dabei eine sehr gute Grundlage, natürlich sind wir aber auch mit einigen anderen Partnern im Gespräch, bei denen New-Work-Themen eine hohe Relevanz haben. 

Was bedeutet der Begriff „natürliches Meeting-Erlebnis“ für Neat und wie trägt das Neat Board Pro dazu bei, dies zu erreichen?

Für uns bedeutet ein „natürliches Meeting-Erlebnis“, dass die Interaktion in Besprechungen so fließend und intuitiv wie möglich gestaltet wird, um die Barrieren zwischen Präsenz- und Remote-Teilnehmenden zu minimieren. Das Neat Board Pro trägt hierzu bei, indem es fortschrittliche Technologien wie intelligente Kameraführung, Audioqualität und ein interaktives Touchscreen-Display kombiniert. Diese Elemente fördern ein Gefühl der Nähe und Verbundenheit, sodass sich alle Teilnehmer*innen gleichwertig und aktiv eingebunden fühlen, unabhängig davon, wo sie sich befinden.

Das Neat Board Pro bietet hohe Flexibilität und kann in zahlreiche Unternehmensabläufe integriert werden. Welche Rolle spielt die Anpassungsfähigkeit bei der Entwicklung Ihrer Produkte?

Anpassungsfähigkeit ist ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung des Neat Board Pro, aber auch bei all unseren anderen Produkten. Dank eines modularen und flexiblen Designs lassen sich unsere Geräte nahtlos in unterschiedliche Unternehmensprozesse einbinden, sodass Nutzer*innen die Technologie genau auf ihre Anforderungen und Arbeitsumgebungen abstimmen können. Hierbei spielt auch Neat Pulse eine wichtige Rolle, unser Full-Service-Angebot, bei dem Nutzer*innen wählen können, welche Anwendungen auf ihren Neat-Geräten ausgeführt werden sollen. Es bietet eine vollständige Kontrolle über die Bereitstellung der Geräte sowie einen erstklassigen Support. Diese Flexibilität ermöglicht Unternehmen, dynamisch auf Veränderungen zu reagieren und sicherzustellen, dass die Lösungen von Neat auch zukünftig relevant bleiben. Durch das aktive Einholen von Feedback und das Reagieren auf neue Trends passen sich unsere Produkte kontinuierlich an die sich verändernden Bedürfnisse der Nutzer*innen an. 

Welche Werte sind für Neat entscheidend, und wie setzen Sie diese Werte in Ihrer Unternehmensphilosophie und in Ihren Produkten um?

Im Kern entwirft und entwickelt Neat Videokonferenzlösungen. Darüber hinaus leben wir aber auch, was wir mit unseren Produkten fördern möchten. Wir setzen natürlich selbst auch auf Remote-Arbeit und hybride Arbeitsmodelle und unterstützen andere Organisationen bei der Umsetzung ihrer eigenen hybriden Arbeitsstrategien und Nachhaltigkeitsbemühungen, um so unter anderem auch Business-Reisen zu minimieren. Unsere Mitarbeitenden, die im Büro tätig sind, teilen ein Gefühl der Verantwortung, was zu gesteigerter Arbeitszufriedenheit, Stolz und einem gemeinsamen kulturellen Engagement führt, immer besser zu werden. Diese Philosophie teilen wir mit Mitarbeitenden und Partnern auf der ganzen Welt, um kontinuierlich unseren ökologischen Fußabdruck durch verantwortungsbewusstes Design, Verpackung und die Auswahl von Lieferanten zu verkleinern. Die Geräte von Neat sind auf Kreislaufwirtschaft ausgelegt und deshalb einfach zu reparieren, aufzubereiten und zu recyceln.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründer*innen geben, die wie Sie eine neue Technologie auf den Markt bringen möchten?

Binden Sie potenzielle Nutzer*innen frühzeitig in die Entwicklung ein, um ihre Bedürfnisse und Erwartungen genau kennenzulernen. So können Sie gezieltere Entscheidungen treffen und passende Lösungen entwickeln. Bleiben Sie dabei flexibel und bereit, Ihre Strategie und Produkte an Marktveränderungen und Nutzer-Feedback anzupassen. Setzen Sie auf modulare Designs, die leicht aktualisiert werden können, um mit den sich ständig verändernden Anforderungen Schritt zu halten und Ihre Technologie zukunftssicher zu machen.

Die Zukunft der Zusammenarbeit und Videokommunikation wird zunehmend durch Hybridarbeit und den Einsatz intelligenter Technologien geprägt sein. Trends wie bessere KI-Integration, Augmented Reality (AR) und Virtual Reality  (VR) werden erwartet von Unternehmen, um die Interaktivität und das Nutzererlebnis zu erhöhen. Wir bereiten uns darauf vor, indem das Neat kontinuierlich in innovative Lösungen investiert und Technologien entwickelt, die nahtlose, immersive Erfahrungen bieten. Durch enge Zusammenarbeit mit Nutzer*innen wird sichergestellt, dass die Produkte auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Arbeitswelt abgestimmt sind.

Bild: Neat André-Krug Regional-Sales-Director-DACH Bildcredits: Anja Becker Fotografie, (www.lifeinfocus.de)

Wir bedanken uns bei André Krug für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Seegras als Dämmstoff: Nachhaltiges Bauen der Zukunft?

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Vincent Marnitz founder build blue

Build Blue, ein Unternehmen, das sich auf die Nutzung von Seegras als nachhaltigen Dämmstoff spezialisiert hat, ist stolz darauf, für die Auszeichnung Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland 2024/25 nominiert zu sein

Können Sie uns Build Blue kurz vorstellen und erzählen, wie Sie auf die Idee gekommen sind, Seegras als Dämmstoff zu nutzen?

Mit Build Blue machen wir Seegras zu einem wertvollen Rohstoff für unsere Wirtschaftskreisläufe. Seegras wurde seit Jahrhunderten an der Küste als Dämmstoff, Kissenfüllung oder für Matratzen genutzt, ist aber leider in den letzten Jahrzehnten weitestgehend in Vergessenheit geraten. 

Aktuell ist Seegras für Strandgemeinden ein lästiger Abfall, der täglich von Badestränden entfernt werden muss, um die Strände sauber für Badegäste zu halten. Wir können diesen „Abfall“ mittels eines eigens entwickelten Verfahrens aufbereiten und dann beispielsweise als Baustoff in unsere modernen Wirtschaftskreisläufe einbringen.

Was bedeutet es für Build Blue, für die Auszeichnung Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland 2024/25 nominiert zu sein?

Es ist eine große Ehre und es freut uns sehr, dass unsere Mission diese Unterstützung verdient. Teil dieser Initiative zu sein, bedeutet für uns, in einem Netzwerk von Umsetzern und Weiterdenkern neuen Input zu erhalten und auf diese wichtige „Schwarmintelligenz“ setzen zu können. Zudem ist der Titel sicher ein starker Bote auf dem Weg, möglichst großen Impact mit unserem Handeln zu erzielen. Wir haben mit einem breiten Feld von Stakeholdern zu tun. Dieser Titel hat sicher die Strahlkraft, zu zeigen, dass es hierbei um mehr als nur wirtschaftliche Interessen geht.

Mit Ihrer Vision, nachhaltige Bauweisen zu fördern, möchten Sie den CO2-Fußabdruck der Baubranche reduzieren. Wie genau wollen Sie dieses Ziel erreichen?

Nachhaltiges Bauen bedeutet, Treibstoffemissionen zu verringern, Baustoffe zu verwenden, die wiederverwendbar und kompostierbar sind, sowie Rücksicht auf andere Lebensformen, Pflanzen und Tiere zu nehmen.

Wir stellen Produkte her, die einen CO2-negativen Fußabdruck haben, also mehr CO2 aus der Atmosphäre speichern, als sie in der Produktion verursachen. Außerdem sind sie zu 100 % kompostierbar und genauso wiederverwendbar. Zudem greifen wir für die Rohstoffgewinnung nicht in die funktionierenden Ökosysteme der Seegraswiesen ein, sondern greifen auf Ressourcen zurück, die ohnehin bereits als „Abfall“ auftreten. Ich denke, dass wir damit vieles richtig machen, wenn es darum geht, ein Beispiel für echte Nachhaltigkeit zu sein.

Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte deren Anforderungen gerecht werden?

Jeder, der im privaten ein Haus baut oder renoviert bzw. saniert und Verantwortung für seine Umwelt übernimmt, kann von unseren Produkten profitieren! Wir arbeiten eng mit Architekten und Handwerksbetrieben zusammen, um den aktuellsten Standards im Bau und der Verarbeitung von Baumaterialien zu entsprechen. Unsere Produkte können ein breites Spektrum an Anwendungsbereichen abdecken. Seegras hat hervorragende Eigenschaften in der Wärmedämmung und im Schallschutz.

Zudem sind Strandgemeinden wichtige Kunden. Ihnen können wir mit einer besonders kostengünstigen Abnahme ihres Abfalls unter die Arme greifen und ihnen eine Möglichkeit bieten, aktiv am Klimaschutz teilzunehmen.

Der Gebäudesektor ist bekannt für konservative Strukturen. Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich konfrontiert, wenn Sie eine Innovation wie Seegrasdämmung etablieren?

Die häufigsten Fragen, von privaten Interessenten, aber auch von Profis aus dem Bau, sind: „Stinkt das Seegras nicht?“, oder „Wie viel schlechter ist das Dämmverhalten im Vergleich zu einem herkömmlichen Dämmstoff?“. 

Den natürlichen Ursprung unserer Produkte speichern viele als einen Nachteil ab. Wenn sie das erste Mal aber das Produkt in ihren Händen halten, verstummen diese Zweifel schnell. Es ist noch etwas Aufklärungsarbeit vonnöten, um zu zeigen, dass Seegras ein Baustoff der Zukunft ist, der glücklicherweise gleichzeitig höchst nachhaltig ist.

Auch auf der regulatorischen Seite werden ökologische Baustoffe teilweise benachteiligt betrachtet. An „erster Front“ unter Architekten und auch Handwerkern sieht man bereits ein Umdenken, bis sich jedoch bestehende bürokratische Abläufe verändern, dauert es meist länger.

Was macht Build Blue einzigartig im Vergleich zu anderen Anbietern im Bereich nachhaltiger Baustoffe?

Ich denke, die größte Besonderheit ist die Herkunft unseres Rohstoffs: Für diesen muss keine Fläche, die sonst für den Anbau anderer Rohstoffe genutzt werden könnte, umgenutzt werden, wir greifen in keine funktionierenden Ökosysteme ein und sind, sieht man es verwaltungsrechtlich, ein Betrieb, der Abfälle recycelt. Zudem sind die Wege in der Produktion extrem kurz: vom Rohstoff am Strand bis zum fertigen Produkt sind es nur wenige Kilometer.

Welche weiteren Standorte entlang der Ostseeküste planen Sie, und wie sehen Sie die Zukunft von Build Blue in den nächsten fünf Jahren?

Jede Strandgemeinde, die ihre Strände reinigt, kann von unserem Verfahren in Zukunft profitieren und wir möchten den größtmöglichen Impact für Kommunen und die Umwelt erzielen. In fünf Jahren möchten wir auch über die Grenzen der deutschen Ostseeküste hinaus wirken. Seegras ist ein „Problem“ an vielen Küsten der Welt. Neben der Ostsee findet man auch an der Mittelmeerküste große Anlandungen, die den Strandbetreibern vor Ort Kopfschmerzen bereiten. Aufgrund des sehr guten Wärmeschutzes kann ein Dämmstoff aus Seegras auch in warmen Ländern im Klimawandel für erträglicheres Raumklima sorgen.

Die Verwendung von Seegras als Dämmstoff hat viele Vorteile. Wie erklären Sie potenziellen Kund*innen den Nutzen gegenüber herkömmlichen synthetischen Dämmstoffen?

Ob einem Nachhaltigkeit wichtig ist oder nicht, Seegras kann viele Stärken gegenüber synthetischen Baustoffen ausspielen:

Seegras kann Feuchtigkeit sehr gut regulieren. Das ist nicht nur deshalb gut, weil das Material nach z.B. Undichtigkeiten im Dach nicht direkt unbrauchbar wird wie einige synthetische Dämmstoffe, sondern auch, weil es das Raumklima reguliert und verbessert. Bauherren, die seit Jahren in einem mit Seegras gebauten Haus wohnen, berichten regelmäßig davon, wie angenehm das Raumklima durch diesen „atmenden“ Baustoff wird.

Seegras ist zudem baubiologisch unbedenklich und hat keine gesundheitsschädlichen Eigenschaften, die Baubiologie ist für viele noch ein sehr wenig bekanntes Thema, welches sich mit den Auswirkungen der Bausubstanz auf die eigene Gesundheit beschäftigt. Sprechen Sie mit Handwerkern, die Mineralwolle verbauen: Sie löst Juckreiz und Hautreizungen aus. 

Die Dämmleistung ist dabei mit Mineralwolle und Glaswolle und manchen Styroporarten vergleichbar.

Neben den allgemeinen Produkteigenschaften sucht die Nachhaltigkeit von Seegras seinesgleichen: Unsere Seegrasdämmung speichert deutlich mehr CO2 als wir in der Produktion emittieren, damit ist sie CO2-negativ und hilft aktiv dem Klimaschutz. Die Dämmung ist im trockenen Zustand nahezu ewig haltbar, wir haben über 100 Jahre alte Seegrasproben mit gleichem Brandschutzverhalten. Zudem ist es kompostierbar: tatsächlich eignet sich Seegras auch sehr gut als Dünger.

Welchen Rat würden Sie anderen Gründer*innen geben, die ebenfalls mit natürlichen Rohstoffen arbeiten möchten?

Seid gut in Geschichte!;) Das Schöne an natürlichen Rohstoffen ist, dass wir in der Regel nicht die Ersten sind, die sich an der Nutzung dieser versucht haben. Oft findet man adaptierbare Verfahren und Wissen, auf welchem man aufbauen kann. Wir haben zum Beispiel viel von Landwirten lernen können und schon einige Male aus den Erfahrungen älterer Herrschaften lernen können. In den letzten Jahrzehnten haben wir uns so weit von der Natur entfernt, wie nie zuvor, aber unsere Großelterngeneration hat oft noch ein ganz anderes Verhältnis zur Nutzung unserer Umwelt gehabt.

Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle bei Build Blue. Wie stellen Sie sicher, dass alle Aspekte Ihrer Produktion ökologisch und sozial verträglich sind?

Ich denke, Sparsamkeit ist ein großer Aspekt ökologischer Nachhaltigkeit. Wir versuchen stets, möglichst kosten- und energieeffizient zu arbeiten. Hierdurch sind Faktoren wie die Verringerung unseres Energieverbrauchs oder Recycling bestehender Ressourcen immer Kern unseres Handelns. Beispielsweise greifen wir im Prototyping-Prozess unserer Maschinen und Abläufe oft auf bereits genutzte Materialien zurück. Das Material für unsere ersten Maschinen stand zu mindestens 70 % vom Schrottplatz. Wenn ich es genauer betrachte, ist Recycling eine der Hauptpfeiler unseres Unternehmens: in der Gewinnung unseres Rohstoffs als Abfall bis zum ökologisch Ressourcen-schonenden Aufbau unseres Maschinenparks. 

Der Erfolg einer Marktwirtschaft wird leider meist mit ihrer Wachstumsquote gleichgesetzt. Wenn dieses Wachstum immer mithilfe neu erbeuteter Ressourcen, stattfindet, dann ist irgendwann Ende. Für Recycling und Umnutzung gibt es jedoch noch eine ganze Menge Platz. Sein Augenmerk daraufzulegen, ist entscheidend, wenn wir nicht nur kommenden Generationen, sondern auch anderen Lebensformen, etwas hinterlassen wollen.

Wie profitieren Sie von dem Kultur- und Kreativpilot*innen-Netzwerk, das im Rahmen der Auszeichnung aufgebaut wird, und welche Erwartungen haben Sie an das Mentoring-Programm?

Ich verstehe unsere Tätigkeit mit Build Blue als eine wichtige Aufgabe auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft, die wir voller Verantwortung übernommen haben. Seegras zu veredeln ist in unserer komplexen Welt jedoch nur ein ganz kleines Teil eines großen Puzzles. Das Netzwerk der Kultur- und Kreativpilot*innen stellt noch viel mehr solcher Puzzleteile dar, mit Hilfe derer wir gemeinsam ein schöneres Bild der Zukunft bauen können. Austausch zwischen Unternehmern, kreativen und Denkern sorgt immer für Fortschritt, ich freue mich auf Fortschritt, den ich mir jetzt noch nicht einmal vorstellen kann.

Mithilfe des Mentoring-Programms erwarte ich, noch besser in der Kommunikation unserer Mission werden zu können, klarer unsere Botschaft kommunizieren zu können. Gute Ideen alleine sind nichts, aber wenn sie von vielen Menschen getragen werden, dann können sie zu Großartigem werden.

Welchen persönlichen Bezug haben Sie zu den deutschen Ostseegemeinden, und wie hat dies Ihr unternehmerisches Engagement bei Build Blue beeinflusst?

Ich bin ein „Junge von der Küste“, bin auf einer kleinen Insel aufgewachsen und bin mit Segelbooten zwischen Dänemark, Schweden und Deutschland von Hafen zu Hafen gesegelt. Für mich sind die Orte an der Küste und das Meer zu Hause. Von klein an wollte ich immer Innovationen schaffen und habe als junger Erwachsener von fortschrittlichen Unternehmen geträumt. Auf einem echten Spirit der Innovation bin ich an der Küste aber leider lange nicht gestoßen. Ich freue mich sehr, dass wir mit Build Blue als Teil einer immer lebendigeren Startup-Szene an der Küste diesen Spirit treiben und werde immer eine offene Tür für Menschen in einer ähnlichen Situation schaffen: gemeinsamer Austausch für spannenden Fortschritt, und das nicht in großen Städten aus grauem Beton, sondern zwischen Blau und Grün.

Bildcredits: 885

Wir bedanken uns bei Vincent Marnitz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie verändert persönliche Erfahrung den Blick auf die Pflege?

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Deutsche Pflegehilfswerk Gründer Arun Ananth

Das Deutsche Pflegehilfswerk bietet individuelle und verlässliche Betreuungslösungen für hilfsbedürftige Menschen und ihre Angehörigen und setzt dabei auf persönliche Nähe und umfassende Beratung

Können Sie das Deutsche Pflegehilfswerk und die Menschen, die hinter dem Unternehmen stehen, kurz vorstellen?

Mein Name ist Arun Ananth und ich bin Gründer und Geschäftsführer des Deutschen Pflegehilfswerks. In meiner Rolle als CEO bin ich voll in das Tagesgeschäft meines Unternehmens integriert.

Was war die treibende Motivation, das Deutsche Pflegehilfswerk zu gründen, und welche Vision verfolgt Ihr Unternehmen?

Als meine Mutter 2017 an Krebs erkrankte, stand ich vor einer ganz neuen Herausforderung konfrontiert. Als IT-Unternehmer war ich ohnehin schon stark eingespannt. Trotzdem wollte ich alles tun, um für meine Mutter die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen. Wie viele Angehörige von Pflegebedürftigen befand ich mich in einem schwierigen Spannungsfeld zwischen ihrer Hilfsbedürftigkeit und der Ablehnung von externer Unterstützung. Ich versuchte, eine geeignete Pflegekraft zu finden und tauchte immer tiefer in die 24-Stunden-Betreuung ein. Schließlich verlor ich den Kampf gegen die Zeit und meine Mutter starb. Was mir blieb, war ein tiefes Verständnis für die Branche, viel Einfühlungsvermögen für Angehörige und Betroffene sowie ein großes Netzwerk an Kontakten. Dieses Wissen nutze ich heute, um anderen Betroffenen und Angehörigen die Unterstützung zu geben, die ich selbst erst viel zu spät erhalten habe.

Wer gehört zur Hauptzielgruppe des Deutschen Pflegehilfswerks, und welche spezifischen Bedürfnisse versuchen Sie für diese Menschen zu erfüllen?

Unser Fokus liegt insbesondere auf hilfs- und betreuungsbedürftigen Menschen und ihren Angehörigen. Dazu gehören vor allem ältere Menschen und deren Kinder, die als Ansprechpartner und Koordinatoren fungieren.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Dienstleistungen optimal auf die Herausforderungen der Pflegebranche reagieren?

Ich habe zwar einen klaren Fokus auf mein Unternehmen, aber ich schaue mir jedoch stets neue Entwicklungen an und überprüfe, ob wir sie für uns nutzen können. Im Tagesgeschäft ist für uns die Datenerhebung sehr wichtig. In unserem Fall sind damit nicht die elektronischen Fußabdrücke unserer Kunden gemeint, sondern viel mehr die Informationen, die wir im persönlichen Gespräch von den Menschen erhalten. So stellen wir sicher, dass die Leistungen, die wir anbieten, optimal auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt sind. Das kann zum Beispiel das Lieblingsessen der hilfsbedürftigen Person sein. Ist das Lieblingsessen zum Beispiel Schnitzel, achten wir auch auf dieser Detailebene darauf, dass die ausgewählte Betreuungsperson dieses Lieblingsessen kochen kann. 

Welche Hindernisse haben Sie seit der Gründung überwinden müssen, und wie geht Ihr Team mit den Herausforderungen im Pflegebereich um?

Seit der Gründung war die größte Hürde definitiv, ausreichend qualifiziertes Personal in Deutschland zu finden. Oft fehlt es an der nötigen Einsatzbereitschaft, und in manchen Fällen haben wir den karitativen Geist vermisst, den wir im Team leben und fördern.

Was macht das Deutsche Pflegehilfswerk einzigartig im Vergleich zu anderen Anbietern auf dem Markt?

Der Bereich der sogenannten „24-Stunden-Betreuung“ ist äußerst vielfältig und oft unübersichtlich. Insbesondere bei der Beschäftigung von Betreuungskräften im so genannten „Selbständigen-Modell“ besteht sogar die Gefahr, dass die Betroffenen unwissentlich in die Illegalität abrutschen. Wir setzen auf umfassende Beratung, permanente Erreichbarkeit und eine engagierte persönliche Betreuung. Dafür stehe ich mit meinem Namen und meiner Erfahrung. Jeder Kunde erhält von uns einen festen Ansprechpartner, der sich immer um seine Anliegen kümmert. So ist sichergestellt, dass der Kunde von Anfang bis Ende individuell betreut wird.  Darüber hinaus haben wir eine Notfallnummer, die für dringliche Notfälle außerhalb der Geschäftszeiten jederzeit erreichbar ist. 

Welche zukünftigen Entwicklungen und Innovationen plant Ihr Unternehmen, um die Pflegebranche weiter zu verbessern?

Wir entwickeln eine Plattform, die es ermöglicht, bedürftige Familien und entsprechende Agenturen im Bereich der häuslichen Betreuung zusammenzubringen. Bisher gibt es in diesem Bereich nur Lösungen im sogenannten „Selbstständigen Modell“, bei dem die Beteiligten Gefahr laufen, sich der Scheinselbstständigkeit oder der Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen schuldig zu machen.

Gibt es aktuelle oder geplante Partnerschaften, die das Deutsche Pflegehilfswerk unterstützen, seine Vision zu verwirklichen?

Wir schließen ständig neue Partnerschaften in den angrenzenden Bereichen, wie Hausnotruf, Essen auf Rädern, ambulante Pflegedienste, Treppenlifte und altersgerechter Wohnungsumbau.

Wie sehen Sie den zukünftigen Bedarf in der Pflegebranche, und wie wollen Sie diesen aktiv mitgestalten?

Bei Betrachtung der demographischen Entwicklung in Europa sehen wir eine stark alternde Gesellschaft. Zusätzlich sind Plätze in stationären Pflegeeinrichtungen sehr knapp. Ohne den Bereich der häuslichen Betreuung würde unser Gesundheits- bzw. Pflegesystem kollabieren und eine Unzahl an Menschen in die Unterversorgung stürzen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern geben, die ein Unternehmen in einem herausfordernden Bereich wie der Pflegebranche aufbauen möchten?

Im Bereich der Pflege geht es um viel mehr als nur um Dienstleistung – es geht darum, Menschen in oft sehr persönlichen und herausfordernden Lebenssituationen zu unterstützen. Hierbei ist es entscheidend, sowohl die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden als auch der Mitarbeitenden an oberster Stelle zu halten. 

Einfühlungsvermögen ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die eine Führungskraft in der Pflegebranche mitbringen muss, denn nur so kann ein Umfeld geschaffen werden, in dem Menschen sich unterstützt und verstanden fühlen.

Die Pflegebranche ist nicht nur anspruchsvoll, sondern auch einem ständigen Wandel unterworfen, sei es durch neue gesetzliche Regelungen oder durch veränderte Bedürfnisse in der Gesellschaft. Gründerinnen und Gründer benötigen ein hohes Maß an Ausdauer und Belastbarkeit. Es ist wichtig, auch in schwierigen Zeiten an der Vision festzuhalten und Wege zu finden, Herausforderungen als Wachstumschancen zu begreifen. 

Wie bleiben Sie als Unternehmen flexibel und innovativ, um sich in einem sich stetig verändernden Pflegemarkt zu behaupten?

Durch unsere interne Firmenstruktur – und auch durch unsere bisherigen Erfahrungen in der IT-Branche. Sind wir stets in der Lage, uns den Veränderungen bestimmter Markttrends durch entsprechende Softwarelösungen anzupassen. Darüber hinaus pflegen wir sehr enge Beziehungen zu unseren Partnern, so dass wir auch hier jederzeit Änderungen im Ablauf der Zusammenarbeit schnell realisieren können.

Welche Rolle spielt Digitalisierung in den zukünftigen Plänen des Deutschen Pflegehilfswerks?

Die Digitalisierung spielt seit der Gründung des Deutschen Pflegehilfswerks eine entscheidende Rolle. Wir setzen maßgeschneiderte Softwarelösungen ein, die uns bei der Betreuung unserer Kunden sehr unterstützen. Ab 2025 werden wir auch viele interne Prozesse mit künstlicher Intelligenz ausstatten.

Bildcredits: @privat

Wir bedanken uns bei Arun Ananth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie Startups von der richtigen Domain profitieren können

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erfolg domain startups

Der Erfolg eines Startups kann stark von der gewählten Domain abhängen. Eine gut durchdachte Online-Präsenz ist unerlässlich, um aus der Masse herauszustechen und Kunden zu gewinnen. Die Domain wirkt dabei nicht nur als Eingangstür zur Webseite, sondern auch als wesentliches Element der Markenidentität. Doch wie genau beeinflusst die Wahl der Domain den Erfolg eines Startups und worauf sollte bei der Auswahl geachtet werden? Die Wahl einer Domain kann besonders entscheidend in den frühen Phasen eines Unternehmens sein, da sie nicht nur das erste Element ist, das Kunden wahrnehmen, sondern auch einen nachhaltigen Einfluss auf das Branding und die digitale Strategie hat. Eine richtige Domainwahl ist somit ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Unternehmensstruktur.

Die Wichtigkeit einer prägnanten Domain

Eine einprägsame und leicht zu merkende Domain kann ein Startup vom Wettbewerb abheben. Nutzer erinnern sich besser an einfache und intuitive Domains, was den Traffic auf der Webseite erhöht. Zudem stärkt eine durchdachte Domain die Markenreputation, was wiederum Vertrauen bei potenziellen Kunden schafft. Eine gute Domain kann als digitale Visitenkarte dienen, die das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens sofort erhöht. Darüber hinaus verstehen Kunden und Geschäftspartner die Unternehmensmission und -werte besser, wenn sie direkt in der Domain widergespiegelt werden. Im heutigen digitalen Zeitalter ist die Suche nach einem einzigartigen Domainnamen besonders kritisch, da er auch die Entdeckung durch soziale Medien und andere Online-Kanäle verbessert.

Einige Aspekte, die bei der Domain-Wahl berücksichtigt werden sollten, sind:
  • Relevanz: Die Domain sollte den Unternehmensnamen oder die Hauptdienstleistung widerspiegeln. Es sollte klar sein, was Kunden von der Webseite erwarten können, sobald sie die Domain lesen.
  • Länge: Kürzere Domains bleiben oft besser im Gedächtnis und sind leichter zu teilen. Sie erleichtern auch die Mund-zu-Mund-Weitergabe und senken das Risiko, durch Tippfehler potenziellen Traffic zu verlieren.
  • Aussagekraft: Eine Domain sollte den Kern des Geschäfts sofort vermitteln und das Markenimage stärken.

SEO-Vorteile durch die richtige Domain

Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist entscheidend für die Sichtbarkeit eines Startups im Internet. Eine strategisch gewählte Domain kann die SEO-Bemühungen unterstützen. Keywords im Domainnamen können Suchmaschinen helfen, den Inhalt der Webseite besser einzuordnen, was zu einer höheren Platzierung in den Suchergebnissen führen kann. Zudem kann eine durchdachte Domainstruktur dabei helfen, die Nutzererfahrung zu verbessern, indem sie Navigation und Inhaltsorganisation vereinfacht. Daher sollten Startups sorgfältig überlegen, wie ihre Domain sowohl kreativ als auch funktional gestaltet werden kann, um SEO-Vorteile zu maximieren.

Weiterführende Einblicke in die rechtlichen Aspekte der Domainanforderungen können Startups helfen, Fallstricke zu vermeiden. Es ist wichtig, im Vorfeld rechtliche Fragen zu klären, um spätere Probleme zu vermeiden.

Die Bedeutung des Domain Name Systems

Das Domain Name System (DNS) ist ein zentraler Bestandteil des Internets und wandelt benutzerfreundliche Domainnamen in IP-Adressen um. Dieses System ist entscheidend für den Zugang und die Erreichbarkeit von Webseiten. Ein solides Verständnis des Domain Name Systems kann Startups dabei helfen, technische Hürden zu überwinden und die Internetpräsenz sicherzustellen. Startups sollten sicherstellen, dass ihre Domains richtig konfiguriert sind, um sicherzustellen, dass die Webseite stets verfügbar ist und alle Funktionen einwandfrei arbeiten.

Domains kaufen: Ein strategischer Schritt

Der Kauf der richtigen Domain ist ein strategischer Schritt für jedes Startup. Ein verlässlicher Partner kann diesen Prozess erleichtern und sicherstellen, dass die gewählte Domain sowohl den rechtlichen Anforderungen als auch den geschäftlichen Zielen des Unternehmens entspricht. Beim Domain kaufen ist es wichtig, den zukünftigen Bedarf des Unternehmens zu berücksichtigen. Überlegungen zu internationalen Expansionen oder zukünftigen Produktveröffentlichungen sollten in die Entscheidungsfindung einfließen, um zukünftige Herausforderungen zu vermeiden.

Die Rolle von Digital Entrepreneurship im Domain-Management

Digital Entrepreneurship hebt sich durch die schnelle Anpassung an technologische Trends und die effiziente Nutzung digitaler Ressourcen ab. Die Wahl der richtigen Domain kann als ein Aspekt dieser digitalen Wirtschaft betrachtet werden, der nachhaltigen Erfolg fördern kann. Die Leuphana Universität untersucht in Ihrem Projekt zur Digitalen Entrepreneurship, wie Technologien in Unternehmungen einfließen und Startups gefördert werden können. Diese Forschung kann wertvolle Einblicke bieten, wie Domains als strategisches Werkzeug genutzt werden können, um den unternehmerischen Erfolg zu fördern.

Anpassung an Marktveränderungen

Startups operieren in dynamischen Umfeldern und müssen ihre Strategien, einschließlich ihrer Online-Präsenz, kontinuierlich anpassen. Eine stabile Online-Präsenz mit der richtigen Domain kann dazu beitragen, sich erfolgreich an Markttrends anzupassen und neue Kunden anzuziehen. Die Fähigkeit, sich schnell an Veränderungen anzupassen, ist schlüsselhaft für den Erfolg im schnelllebigen Marktumfeld. Daher sollte die Domainstrategie flexibel genug sein, um Veränderungen in der Unternehmensrichtung oder im Marktfokus zu unterstützen.

Durch die richtige Wahl der Domain können Startups ihre Marke differenzieren und gegenüber der Konkurrenz stärker positionieren. Die Domain kann auch Werkzeuge wie personalisierte E-Mail-Adressen oder Subdomains umfassen, um gezielt Kundenansprachen oder spezielle Marketingkampagnen zu unterstützen.

Empfehlungen für eine erfolgreiche Domain-Strategie

Startups aus verschiedenen Branchen können von einer maßgeschneiderten Domain-Strategie profitieren. Einige Empfehlungen umfassen:

  1. Käuferverhalten studieren: Verwendet die Kundenzentrierung als Leitfaden für die Domain-Wahl. Die Analyse der Zielgruppenbedürfnisse kann helfen, eine Domain zu wählen, die den Kundenanspruch vollständig widerspiegelt.
  2. Langfristige Planung: Die Berücksichtigung von Expandierungsmöglichkeiten bei der Domain-Wahl. Überlegen Sie, ob die Domain auch zukünftige Geschäftsbereiche oder internationale Märkte abdecken könnte.
  3. Markenbildung fördern: Stärkung der Differenzierung durch die Auswahl des Domainnamens. Eine starke Domain kann als Instrument zur Markenbildung dienen, das eine emotionale Verbindung zum Kunden aufbaut.

Vertiefte Einblicke in die Monetarisierung von Leidenschaften können helfen, Domänennamen zu wählen, die Profitabilität steigern. Diese Einblicke können auch zeigen, wie eine gut gewählte Domain den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen erleichtern und beschleunigen kann.

Des Weiteren werden Startups als zentrale Akteure in Wirtschaftssystemen angesehen. Sie schaffen Innovationen und sind das Herz jeder Wirtschaft. Startups sollten dies bei ihrer strategischen Planung und bei der Wahl ihrer Domain berücksichtigen.

Zusätzlich bietet Whimstay interessante Einblicke zur Anpassung an Marktveränderungen, die für Startups relevant sein könnten. In dynamischen Umfeldern ist es entscheidend, auf dem Laufenden zu bleiben und sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen.

Zusammenfassung

Eine durchdachte Domain-Wahl kann der Schlüssel zum langfristigen Erfolg eines Startups sein. Von der Markenbildung über SEO-Vorteile bis hin zur Anpassung an technologische und marktwirtschaftliche Trends, führt die richtige Domain zu einer überzeugenden Online-Präsenz. Entscheider müssen sich der Bedeutung der Domain bewusst sein und ihre Wahl strategisch gestalten, um sichtbare Vorteile zu realisieren. In einem Zeitalter, in dem der erste Eindruck meist online gemacht wird, kann eine gut gewählte Domain nicht nur den Zugang zu neuen Märkten erleichtern, sondern auch als Katalysator für nachhaltiges Wachstum dienen.

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Gerd Altmann für pixabay

Autor: Elisabeth Müller

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Ihre Ideen in spannende Bilder zu verwandeln

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10 Schritte zum perfekten KI-Prompt

Da die generative Text-Bild-KI immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird die Fähigkeit, effektive Prompts – präzise, kreative Anweisungen für KI-Tools – zu erstellen, zu einem entscheidenden Vorteil für Unternehmen, die KI für ihre visuellen Inhalte nutzen möchten. Während KI-generierte Bilder neue Möglichkeiten zur Erstellung einzigartiger visueller Inhalte eröffnet haben, liegt der Unterschied zwischen gut und großartig oft nicht nur im Tool, sondern vor allem auch im Prompt.  

Prompts sind das Herzstück der KI-gesteuerten Kreativität. Der richtige Prompt mit dem richtigen Tool kann eine einfache Idee in ein aussagekräftiges Bild verwandeln, das Ihre kreative Vision perfekt wiedergibt. Es geht nicht nur darum, was Sie sehen wollen, sondern auch darum, wie Sie diese Vision dem KI-Tool vermitteln können, um die besten Ergebnisse zu erzielen und letztendlich das richtige Bild für Ihren Bedarf zu erhalten.

Für das richtige Projekt bietet KI-generierter Content kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, kreatives Potenzial freizusetzen, Marketingaktivitäten zu rationalisieren und Zeit zu sparen. Um diese Vorteile zu nutzen, finden Sie hier einen kurzen Leitfaden, der Ihnen hilft, überzeugende Prompts zu erstellen und das Beste aus generativen KI-Tools für Text und Bild herauszuholen. 

Schritt 1: Kreativität schützen

Das Wichtigste zuerst: Vergewissern Sie sich, dass das von Ihnen verwendete generative KI-Tool Bilder erzeugt, die Sie in Ihren Marketing- und Werbematerialien unbedenklich verwenden können. Das bedeutet, dass Sie ein Tool wählen sollten, das kommerziell sicher ist und einen rechtlichen Schutz für Ihre Ergebnisse bietet. Dies schützt Sie davor, etwas zu erstellen, das möglicherweise rechtlich geschützte Elemente enthält. KI-Tools sollten Ihre Kreativität befördern und Sie nicht einem Risiko aussetzen.

Schritt 2: Mit einer klaren Vision beginnen

Stellen Sie sich zunächst die Szene vor, die Sie gestalten möchten. Denken Sie an ein grundlegendes Substantiv, ein Verb und einen Schauplatz/Ort und erweitern Sie dann Ihre Eingabe mit Adjektiven und beschreibenden Ausdrücken. Je klarer Ihr ursprüngliches Konzept ist, desto besser kann das KI-Tool es in ein überzeugendes Bild umwandeln.

Schritt 3: Detailliert und spezifisch sein 

Zögern Sie nicht, längere, beschreibende und komplexe Prompts zu erstellen, denn generative KI lebt von Details. Gehen Sie bei Ihren Prompts so vor, als würden Sie eine Geschichte erzählen und verwenden Sie durch Kommata getrennte Schlüsselwörter, um Ihre Erzählung zu verstärken. Tools wie der KI-Generator von iStock mit seinen neuesten Modell-Updates ermöglichen es Ihnen außerdem, unglaublich detailliert zu sein und zu sehen, wie Ihre gewünschten Merkmale dank der erweiterten Skalierbarkeit und der verbesserten 4K-Generierungsfunktionen zum Leben erweckt werden. 

Schritt 4: Umgebung der Szene beschreiben

Beschreiben Sie die Umgebung, in der die Szene spielt. Wenn Sie zum Beispiel eine Szene im Freien planen, geben Sie an, ob sie in einem Wald, am Strand oder in einer städtischen Umgebung spielt. Denken Sie auch daran, wo sich Ihre Vision befindet, denn ein „Wald“ in Brasilien ist wahrscheinlich nicht dasselbe wie ein Wald im US-Bundesstaat Washington.

Schritt 5: Schlüsselelemente hervorheben

Bestimmen Sie die wichtigsten Motive oder Schwerpunkte des Bildes. Wenn es sich um eine Person handelt, beschreiben Sie ihr Aussehen, ihre Kleidung und ihren Gesichtsausdruck möglichst konkret. Bei Gegenständen konzentrieren Sie sich auf deren Größe, Form und Platzierung. Experimentieren Sie mit der Sprache, auch wenn Ihnen das erste Bild gefällt. Probieren Sie verschiedene Wörter und Ausdrücke aus, um zu sehen, wie sie das Ergebnis verändern.


(Bildnachweis: Erstellt mit generativer KI von iStock)

Schritt 6: Emotionen und Stimmung einbeziehen

Verwenden Sie ästhetische Begriffe in Ihren Eingabeaufforderungen, um das allgemeine Aussehen und die Stimmung des Bildes zu verfeinern. Begriffe wie „retro“, „scharf“ oder „monochrom“ können die kreative Richtung der KI vorgeben. Anweisungen wie „lebhafte Farben“, „weiches Licht“ oder „stimmungsvolle Atmosphäre“ können einen anderen Stil hinzufügen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Schlüsselwörter Sie verwenden sollen, gibt es hier eine umfangreiche Liste nützlicher Schlüsselwörter für KI-Prompts. Sie können auch Parameter wie Farb- und Stimmungsfilter anpassen, um Bilder mit bestimmten Farbtönen und Gefühlen zu erzeugen, die Ihren Vorstellungen entsprechen. 

Schritt 7: Aktion oder Dynamik einbeziehen

Wenn die Szene Bewegung oder Interaktion enthält, beschreiben Sie, was passiert. Das kann so einfach sein wie „eine Katze, die mit einem Wollknäuel spielt“ oder „eine Stadt, in der viele Menschen leben“. Beschreibungen wie „Zukunft“, „altmodisch“ oder „historisch“ können Ihrem Text mehr Kontext verleihen.

Schritt 8: Perspektive und Winkel berücksichtigen

Geben Sie den Blickwinkel an, aus dem die Szene aufgenommen werden soll. Dies kann eine Vogelperspektive, eine Nahaufnahme oder eine Weitwinkelaufnahme sein, die die Komposition und den Bildausschnitt beeinflusst. Verfeinern Sie Ihr Bild mit Hilfe der Kamerasteuerung, indem Sie die Art des Objektivs oder die Schärfentiefe (z. B. Weitwinkel, Tele, flach oder tief) ändern, um das Aussehen eines mit einer Kamera aufgenommenen Bildes zu erzeugen.

Schritt 9: Überprüfen, Verfeinern und Iterieren

Bevor Sie Ihren Prompt fertigstellen, überprüfen Sie ihn auf Unklarheiten oder fehlende Details. Verwenden Sie die Bearbeitungswerkzeuge von KI, um das Bild weiter zu optimieren.  Sie können Elemente in einem Bild hinzufügen, ersetzen oder entfernen oder das Bild vergrößern oder verkleinern, um es an das gewünschte Format anzupassen. Auch wenn Sie mit einem Bild zufrieden sind, können Sie Variationen dieses Bildes ausprobieren und den aktiven Prompt-Text für spätere Referenzen speichern. Experimentieren Sie immer wieder mit Ihren Lieblingsprompts und anderen Elementen, um neue und mutige Ideen zu entwickeln.

Schritt 10: Authentizität

Obwohl KI-Tools unglaubliche kreative Möglichkeiten bieten, ist es wichtig, für Ihr Publikum authentisch zu sein. Der VisualGPS-Report von iStock ergab, dass erstaunliche 89% der Deutschen wissen möchten, ob ein Bild von KI erstellt wurde. Denken Sie darüber nach, ob Sie KI-generierte Inhalte kennzeichnen müssen – vor allem, wenn sie Menschen oder ein echtes Produkt zeigen – denn Verbraucher schätzen Transparenz und möchten wissen, woher die Bilder stammen, mit denen sie interagieren. Dies hilft Ihnen, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen. 

Mit diesem Leitfaden können kleine und mittlere Unternehmen sowie KI-Enthusiasten nun die Leistungsfähigkeit generativer KI-Tools nutzen, um qualitativ hochwertige und wirkungsvolle visuelle Materialien für Marketing und vieles mehr zu erstellen.

Mainpicture: Credit_istock-Vizerskaya

Pictures: istock pictures

Autor: Bill Bon, Senior Director of Creative Operations bei iStock

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Unternehmen gründen? Dieses Thema gerät oft aus dem Blick

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gründer Bei der Konzentration auf das eigene Business geraten die notwendigen Versicherungen häufig aus dem Blick.
(Bild: Axa)

Junge Unternehmen sind besonders anfällig für geschäftliche Risiken. Doch ihre Gründer haben kaum Zeit, maßgeschneiderte Firmenversicherungen zu suchen.

Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist immer ein großes Wagnis. Schließlich ist damit meistens die finanzielle Existenz der Gründer verbunden, die oft viel Geld in das Projekt stecken für Personal, Büroausstattung, Werkzeug, Maschinen. Der Druck ist umso größer, wenn ein Scheitern auch Beschäftigte und Geschäftspartner betreffen könnte.

Deshalb investieren Gründer und Selbstständige eine Menge Arbeit und Nerven in einen erfolgreichen Anfang. Bei dieser starken Fokussierung gerät der Schutz vor begleitenden Risiken leicht aus dem Blick. Laut einer Befragung der öffentlichen Versicherer räumen rund zwei Drittel ein, dass sie sich ohne Beratung keinen Abschluss einer Versicherung zutrauen. 

Warum ist das so? Weil es ihnen gerade in der wichtigen Startphase an der notwendigen Zeit fehlt, um sich eingehender mit diesem zentralen Thema zu beschäftigen. Das geben immerhin 57 Prozent an.

Gerade junge Unternehmen sind für Risiken anfällig

Jedes Unternehmen muss zahlreiche Regeln und Richtlinien einhalten und Schäden vermeiden. Schon kleine Fehler und Versäumnisse, die im hektischen Gründungsalltag leicht passieren, führen unter Umständen zu erheblichen Folgekosten. Das betrifft beispielsweise folgende Risiken, die teils enorme finanzielle Konsequenzen haben können.

  • Schlüssel und Codekarten gehen verloren
  • Kunden rutschen auf dem Betriebsgrundstück aus und verletzen sich
  • Brände brechen aus, Wasserrohre schlagen Leck oder Kurzschlüsse beschädigen Geräte
  • Kriminelle brechen ein und stehlen Geld oder entwenden Ausstattung für Büro und Produktion
  • Geschäftstätigkeit muss wegen unvorhergesehener Ereignisse vorübergehend ruhen
  • Rechnungen werden von Kunden nicht bezahlt

Diese und weitere Ursachen setzen vor allem jungen Unternehmen schnell finanziell stark zu und bedrohen womöglich ihre weitere Existenz. Dagegen schützt die richtige Auswahl und Kombination von Firmenversicherungen. Hier ein Überblick:

  • Die Haftpflichtversicherung ist im privaten Bereich für viele Menschen selbstverständlich. Aber auch im geschäftlichen Umfeld bewahrt sie in ihrer Profi-Variante vor Schadenersatzansprüchen Dritter.
  • Die Inhaltsversicherung deckt Schäden an der Inneneinrichtung und an der Ausstattung von Geschäftsräumen ab. Das umfasst beispielsweise die Folgen von Feuer, Einbrüchen oder von elementaren Risiken wie schweren Unwettern.
  • Eine Gebäudeversicherung richtet sich an Hauseigentümer und Vermieter. Ihnen bietet sie finanziellen Schutz vor Gefahren, die ihr Gebäude beschädigen.
  • Die Ertragsausfallversicherung ersetzt laufende Kosten sowie den entgangenen Betriebsgewinn, wenn die Geschäftstätigkeit für eine gewisse Zeit ausgesetzt werden muss.
  • Eine Mietausfallversicherung springt ein, falls beispielsweise Mieter wegen eines Sachschadens im oder am Objekt die Miete nicht zahlen.

Die Branchenkenntnis der Beraterinnen und Berater von AXA hilft bei der Auswahl des besten individuellen Versicherungsschutzes. (Bild: Axa)

So finden Gründer das maßgeschneiderte Paket

Firmenversicherungen decken eine große Anzahl von Gefahren finanziell ab. Doch welche ist nun für ein aufstrebendes Unternehmen unverzichtbar und welche ist es zumindest anfangs nicht? Wann droht eine Überversicherung, die die knappen Ressourcen unnötig belastet? Und wann eine Unterversicherung mit ernsthaften Risiken für die Existenz? Darauf in der zeitintensiven Gründerphase eine Antwort zu finden, ist nicht leicht.

Um den tatsächlichen Bedarf zu recherchieren, ist eine fein abgestimmte Analyse der jeweiligen Geschäftstätigkeit und ihrer potenziellen Risiken erforderlich. Nur so lässt sich für den Einzelfall eine sinnvoll austarierte Lösung ermitteln, die einerseits praxisgerecht und andererseits kostengünstig ist.

Wofür der Mehrheit der Gründer eben die Zeit fehlt. Wollen sie trotzdem einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz, hilft nur eine eingehende und faire Beratung. Wie von AXA. Speziell für Gründer mit wenig Zeit hat die AXA Versicherung einen Profi-Schutz entwickelt, der sich dank unterschiedlicher Bausteine und Optionen einfach und individuell abgestuft anpassen lässt. Und das für zahlreiche Branchen wie den Handel, das Handwerk, Dienstleistungen und freie Berufe, für die Landwirtschaft, das Baugewerbe, das Heilwesen sowie für Vereine und Gemeinden.

Mit der Branchenkompetenz der Expertinnen und Experten von AXA sparen Gründer deshalb nicht nur Zeit, sondern vermeiden gleichzeitig eine Über- ebenso wie eine Unterversicherung.

Titelbild: Bei der Konzentration auf das eigene Business geraten die notwendigen Versicherungen häufig aus dem Blick. (Bild: Axa)

Hier finden Sie mehr Informationen über den AXA Versicherungsschutz für Selbstständige

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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