Samstag, Juli 5, 2025
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Söhne großziehen als Feministin

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Shila Behjat Journalistin und Publizistin © Neda Rajabi

„Es ist wichtig, nicht alles als männlich oder weiblich zu betrachten, sondern jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit zu sehen“

Als Shila Behjat erfährt, dass sie Mutter eines Sohnes wird, beginnt für die Feministin eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst, ihrem Feminismus und ihrem verinnerlichten Männerbild. Mittlerweile hat die Autorin zwei Söhne und hat ihre Gedanken und Erfahrungen im Buch „Söhne großziehen als Feministin“ niedergeschrieben. Mit herCAREER spricht die Journalistin über patriarchale Prägungen bei Männern und Frauen und die Notwendigkeit eines neuen und erweiterten Männer- und Frauenbildes.

Shila Behjat: „Ich beobachte eher, dass die Mädchen sehr selbstbewusst und gut in allem sind und es Jungs dagegen an guten Vorbildern und Visionen fehlt.“

herCAREER: Dein Buch ist eine Auseinandersetzung mit den gängigen Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Fühlst du dich wohl, eine Frau zu sein?

Shila Behjat: Auf jeden Fall! Ich schreibe in meinem Buch, dass ich es liebe, eine Frau zu sein. Aber ich habe beim Schreiben gemerkt, dass ich Hemmungen habe, vermeintlich weibliche Eigenschaften als solche zu benennen. , eben weil sie weiblich konnotiert sind. Und das ist natürlich etwas, das uns Strukturen, in denen der Mann das Maß aller Dinge ist, gelehrt haben. Dabei ist Empathie gesellschaftlich gesehen eine immens wichtige Eigenschaft für das Zusammenleben.

herCAREER: Viele Frauen der Generationen X und Y sind patriarchalisch geprägt. Wer Karriere machen wollte, musste sich möglichst viele vermeintlich männliche Eigenschaften aneignen. Wie war das bei dir?

Ich bin absolut davon geprägt. Auch ich bin damit aufgewachsen, dass der Mann das Maß aller Dinge ist. Ins “Weibliche” abzudriften hatte da manchmal einen fast esoterischen Touch. Dieses Narrativ müssen wir ändern, wenn wir wollen, dass das Weibliche nicht mehr unbewusst mit „weniger wert“ oder „weniger erfolgreich“ assoziiert wird. Ich glaube, dass wir diese Räume dringend für einen Diskurs öffnen müssen – aber ich glaube auch, dass die Bereitschaft dazu da ist.

herCAREER: Du hast also Hoffnung?

Ich bin sehr hoffnungsvoll. Wir sind gerade in einer Phase, in der meines Erachtens so viele bemerkenswerte Frauen auf den Plan treten, die Lust haben, gemeinsam etwas zu verändern. Frauen, die verinnerlicht haben, dass man gemeinsam wächst und gestaltet. Es ist eine schöne Zeit, finde ich.

herCAREER: Du beziehst dich da auf erwachsene Frauen, richtig? In einem Interview hast du gesagt, dass die Mädchen im Alter deiner Söhne bereits ganz anders sozialisiert sind als deine Generation. Was beobachtest du da?

Sie verkörpern für mich das, was ich und meine Generation angestrebt haben. Sie stellen zum Beispiel gar nicht mehr in Frage, dass sie etwas gut können, und haben auch nicht mehr diesen großen Drang, sich und ihr Können zu beweisen. Es hat sich fast ins Gegenteil verkehrt: Ich beobachte eher, dass die Mädchen sehr selbstbewusst und gut in allem sind und es Jungs dagegen an guten Vorbildern und Visionen fehlt.

herCAREER: Wie, denkst du, wird es diesen jungen Frauen beim Berufseinstieg ergehen, wenn ihnen das System mit veralteten Strukturen die Tür vor der Nase zuschlägt?

Meiner Meinung nach werden sie sich mit diesen Strukturen in dieser Art und Weise nicht abfinden. In der Schule meiner Jungs sollten Klassensprecher gewählt werden, aber der Lehrer war nicht besonders motiviert. Zwei Jungs haben sich gemeldet und gesagt: ‚Wir machen das.‘ Der Lehrer hat das dankend angenommen, aber die Mädchen haben sich zusammengetan und protestiert: „Auf keinen Fall, wir machen eine richtige Wahl“. Tatsächlich sind dann zwei Mädchen Klassensprecherinnen geworden. Ich glaube, wir hätten damals vielleicht mit den Schultern gezuckt und gedacht: „Ok, dann macht das halt.“

herCAREER: „If you see it, you can be it“, heißt es. Ich warte noch auf eine kritische Masse von Vorbildern in Politik und Führung, die nicht nur Frauen sind, sondern auch frei von patriarchalen Leitplanken führen. Du wiederum wartest auf positive Vorbilder für Männlichkeit. Wie kommen wir da hin?

Das ist ein wichtiges Thema. Meine Söhne und andere Kinder erleben zunächst eine Zeit, in der fast nur Frauen für sie verantwortlich sind: ihre Mütter, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen. Ich beobachte auch, wie Kinder in diesen frühen Jahren binär kategorisiert und beurteilt werden. Die Jungen sind oft „problematisch“, die Mädchen meist die „fleißigen, braven“, positiven Beispiele. Später aber, im Berufsleben, sehen sie fast nur Männer in mächtigen, gestaltenden Positionen. Müssen wir nicht darüber nachdenken, was es für junge Männer bedeutet, so groß zu werden? So wie wir eine weibliche kritische Masse in den Führungsetagen brauchen, brauchen wir vielleicht auch eine männliche kritische Masse im frühpädagogischen Bereich.

herCAREER: Wo sind die Männer in dieser Diskussion? Oder anders gefragt: Warum kommt der Vater deiner Söhne in deinem Buch nicht vor?

Darüber habe ich während des Schreibens immer wieder nachgedacht. Ich habe mich entschieden, erst einmal festzuhalten, dass Frauen auch ohne Männerkomplett sind. Und dass meine Erzählung als Mutter von zwei Söhnen zunächst auch eine vollständige Erzählung ist. Jedes Mal, wenn ich den Impuls hatte, die Frage nach den Vätern zu stellen und vielleicht zu beantworten, habe ich innegehalten und gedacht: „Das ist jetzt wirklich deren Aufgabe! Das will ich nicht auch noch übernehmen.“

herCAREER: So laufen wir natürlich Gefahr, dass Jungs und jungen Männern weiterhin traditionelle Vorstellungen mitgegeben werden; dass man zu ihnen sagt: „Heul nicht!“ oder: „Du musst später eine Familie ernähren“. Dann müssen wieder die Partnerinnen, Schwestern und Kolleginnen den Spiegel hochhalten, sanfte Überzeugungsarbeit leisten und erklären, dass Männlichkeit auch andere Formen annehmen kann, oder?

Ja, das ist richtig. Frauen und nicht-binäre Menschen, die sich zwangsläufig schon viel länger mit diesen Dingen beschäftigen, gelingt es oft besser, diese Narrative zu erkennen und darauf aufmerksam zu machen. Diese Aufgabe bleibt uns vorerst erhalten.

herCAREER: Die Hoffnung wäre, dass die Generation deiner Söhne nicht mehr über Allyship reden muss, weil sie einfach Feministen sind. Du hast oben von den bemerkenswerten Frauen mit ihrem Willen zur Veränderung geschwärmt – bemerkenswerte Männer sind noch selten, oder?

Ich verstehe es einfach nicht: Warum sagen Männer so wenig? Warum gibt es keinen entschiedenen Kampf gegen Sexismus in dieser Bro-Kultur? Wenn man sich die Zahlen anschaut, wie viele Frauen in ihrem Leben Gewalt erfahren, dann kann jeder Mann davon ausgehen, dass er eine Frau kennt, die Gewalt erfahren hat. Also muss auch jeder Mann davon ausgehen, dass er einen anderen Mann kennt, der geschlechtsspezifische Gewalt ausgeübt hat. Das ist eine Aufgabe, der sich Männer stellen müssen. Und zwar dringend, denn auch Probleme wie Rassismus und Islamismus haben alle mit Gewalt gegen Frauen und Frauenfeindlichkeit zu tun.

herCAREER: Über neue Männlichkeit und Weiblichkeit zu sprechen öffnet große, komplexe Räume. Ganz konkret: Was versuchst du deinen Söhnen beizubringen?

Ich versuche sie zu ermutigen, ihre Einzigartigkeit zu bewahren. Denn das ist es, was sie mit auf die Welt bringen. Ich glaube, es ist wichtig, nicht alles als männlich oder weiblich zu sehen, sondern jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit zu sehen – auch sich selbst. Ich beobachte das besonders bei Frauen, aber es wäre ein guter Ansatz für alle, sich nicht zu fragen: „Wer bin ich als Frau oder Mann?“, sondern vielmehr: „Wer bin ich als Mensch?“
Das Gespräch führte herCAREER-Redakteurin Kristina Appel.

Shila Behjat ist Journalistin und Publizistin mit deutsch-iranischen Wurzeln. Sie studierte Jura in Hamburg und Paris, war Korrespondentin in London, lebte als freie Journalistin in Indien und berichtete für das Frauenportal Aufeminin.com über Gleichstellung in der EU. Als Kulturredakteurin bei ARTE verantwortet sie nun Dokumentationen und neue Formate und war im Redaktionskollektiv mit „Tracks East“ für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Sie moderiert regelmäßig vor der Kamera und auf Veranstaltungen. Mit ihrer Familie lebt sie in Berlin.

Im Rahmen der herCAREER Expo spricht Shila Behjat am 17. Oktober beim Podcast-MeetUp mit der Journalistin und herCAREER-Redakteurin Kristina Appel über Weiblichkeit, Männlichkeit und ihr Buch „Söhne großziehen als Feministin“.

Bild: Shila Behjat Journalistin und Publizistin © Neda Rajabi

Quelle messe.rocks GmbH

ONE Shared Vision und ein dynamisch wachsendes Ökosystem

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One Shared Vision Bildcredit: Campus Founders

One Shared Vision: Über Grenzen hinaus denken, um Startup-Erfolge möglich zu machen

Im Zentrum des Festivals stand das Motto: „One Shared Vision“. Dieser zentrale Leitgedanke veranschaulicht die Überzeugung, wie wichtig eine aktive und kollaborative Community für die Entstehung und Förderung außergewöhnlicher Ideen und erfolgreicher Startups ist.

Oliver Hanisch, CEO der Campus Founders, betonte in seiner Eröffnungsrede die Relevanz dieser Zusammenarbeit. „Heilbronn Slush’D is more than just a start-up event. A vibrant ecosystem has emerged here in Heilbronn that is now recognized far beyond Germany’s borders. The theme of this year’s event, “ONE SHARED VISION”, expresses our collective ambition to shape the future through intensive collaboration. And in a world that is constantly changing, it is important that we come together, promote exchange and collaboration and responsibly drive progress. This goes far beyond Heilbronn. We are here to drive the startup agenda not only locally, but also at state, national and even European level.”

Im Programm der Hauptbühne folgten zwei exklusive Ankündigungen:

Campus Founders ist Teil des NXTGN Verbunds zur Bewerbung für eine Startup Factory in Baden-Württemberg

Zusammen mit Adrian Thoma, CEO der NXTGN GmbH, präsentierte Oliver Hanisch, CEO der Campus Founders, das ambitionierte Vorhaben. Die Bundesregierung erweitert die EXIST-Förderung um den „Leuchtturmwettbewerb Startup Factories“. Ziel ist es überregionale und international sichtbarere Startup Factories als Leuchttürme zu etablieren und somit die Anzahl und die Qualität wissensbasierter Ausgründungen zu steigern. Als Verbund aus Baden-Württemberg bewirbt sich dieser neu gebildete Zusammenschluss unter dem Namen NXTGN als Startup Factory. Ziel ist es, bis 2030 einen großen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft zu leisten. Dazu gehören: 500 Tech Spin-offs, 10.000 neue Arbeitsplätze und 1 Milliarde vermitteltes Venture Capital.

Oliver Hanisch, CEO der Campus Founders, freute sich bei der Ankündigung auf der Bühne: „The collaboration between Campus Founders and NXTGN is another milestone for our ecosystem. This will further strengthen Heilbronn as a location for innovation.“

Campus Founders wird Teil des ersten pan-europäischen Accelerator-Programms für KI-Startups

Zusammen mit Alexander Ilic, Co-Founder & Executive Director des ETH AI Center, verkündete Johannes Schnabel, Director Programs bei den Campus Founders, den Beginn des Programms. AI-Launchpad.eu ist ein Accelerator-Programm mit einer zentralisierten Bewerbung für KI-Startups aus den besten europäischen KI-Zentren. Das Programm bietet Startups Zugang zu Mentoring, Ressourcen und Finanzierungsmöglichkeiten, um ihnen eine erfolgreiche Entwicklung im schnell wachsenden KI-Sektor zu ermöglichen. Betont wurde dabei die Zusammenarbeit mit Rise Europe, dem ELLIS-Netzwerk und ELIAS – drei Netzwerken, die sich der Förderung von KI-Spitzenforschung und Unternehmertum in Europa widmen. Diese strategischen Partnerschaften erweitern die Möglichkeiten für die Teilnehmer, indem sie sie mit Branchenführern und Forschungseinrichtungen vernetzen.

Prominente Speaker aus aller Welt vor Ort in Heilbronn

Die Heilbronn Slush’D 2024 bot exklusive Einblicke in Gründungsgeschichten, Investitionsprozesse und die Potenziale des Ökosystems. 1.000 Teilnehmer:innen, darunter Startups, Unternehmen, Investoren und mehr als 40 Speaker haben sich in Heilbronn über die neuesten Technologien, Trends und Business-Modelle ausgetauscht – von Future of Work, Cloud Computing, Künstliche Intelligenz, Green Tech, Cybersecurity, Quantum Computing und Raumfahrt.

Zu den herausragenden Speakern zählten u.a.:

Prof. Christian Busch, renommierter Autor von „Connect the Dots“ begeisterte das aufmerksame Publikum vom Konzept der Serendipität, der aktiven Gestaltung des Zufalls: “Serendipity is a process, not just blind luck: We can learn how to connect the dots. Be open to the unplanned and find the meaning in the unexpected moments.” Die anschließende Buchsignierung erzeugte eine lange Schlange und der Autor hatte nach 2 Stunden alle 600 Kopien, die vor Ort waren, an dankbare Gäste verteilt und zahllose Gespräche geführt.

Magnus Grimeland, Gründer und CEO von Antler, dem weltweit aktivsten Seed Stage Investor, teilte seine Erfahrungen aus inzwischen mehr als 1.300 Startup Investments. Er ist überzeugt, dass genau jetzt die beste Zeit ist, ein Startup zu gründen. Bei Gründerinnen und Gründern sucht er nach folgenden Eigenschaften: „A great founder needs 4 things: Drive, Spike, Grit and Integrity.“

Tillman Schulz, Unternehmer, Investor und Juror bei „Die Höhle der Löwen“, sprach über seine persönlichen Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen Mittelstand und Startups und ermutigte den Mittelstand noch mehr in Startups zu investieren. Ebenfalls stellte er fest, dass “Entrepreneurship“ in den Lehrplan der Schulen gehört.

Lisa Gradow, Seriengründerin, Investorin und CEO von Fides, erzählte aus Ihrer Gründerinnen-Biographie, die in ihrer Schulzeit in Heilbronn begann und sie bis zu einem Investment durch den renommierten Silicon Valley VC Sequoia Capital geführt hat. Inzwischen in München beheimatet, dachte sie zurück an die Anfänge und stellte fest: „If there had been something like Campus Founders and Heilbronn Slush’D back then, I might have stayed here. You don’t need skyscrapers to think big!“

Dr. Larissa Leitner, Co-Founder und Managing Director von Empion, gab bedeutende Einblicke in ihre Gründungsgeschichte und die Herausforderungen, die ihr begegneten, speziell im Bereich des Recruitings. Sie betonte: „There has to be a culture fit with employers“, um die besten Arbeitskräfte zu finden und zu halten.

Keine gewöhnliche Startup-Konferenz

Neben dem Programm bot die Heilbronn Slush’D auch viele für die Teilnehmer überraschende Momente. In einem der Zelte war ein voll ausgestatteter Barbershop vorhanden, bei dem sich die Gäste kostenlos Haare und Bart in Form bringen lassen konnten. Das Angebot wurde gut genutzt und beide Stühle waren bis zum Ende der Veranstaltung besetzt. Ebenfalls viel Freude hatten die Gäste an dem Mini-Streichelzoo der “Fluffy Founders”. Hier tollte eine kleine Gruppe schwarzer Zwergschafe herum und freute sich über Streicheleinheiten und ein wenig Futter. Dieses Motiv wurde besonders auf Social Media viel geteilt. Ebenfalls gab es eine Verlobung auf der Heilbronn Slush’D 2024: Ein Paar, dass sich zur ersten Ausgabe des Events vor zwei Jahren kennengelernt hatte, nutzte die Gelegenheit und Kulisse für einen erinnerungswürdigen Antrag.

Gewinner 2024 der Pitch Competitions

An nur einem Nachmittag fanden bei der Heilbronn Slush’D 2024 mehr als 50 Pitches statt. Eine hochkarätige Jury, bestehend aus Branchenexperten, erfolgreichen Unternehmern und Investoren, beurteilten den Pitch, das Geschäftsmodell, das Marktpotenzial und den Gesamtimpact des Startups, um die Gewinner zu ermitteln.

Community Award: Linity

Linity bietet eine Social Learning Plattform für MINT-Fächer, mit dem Ziel qualitativ hochwertige MINT-Bildung anzubieten, die unabhängig von geografischen, wirtschaftlichen oder sozialen Barrieren zugänglich ist. Durch den Einsatz von Technologie und innovativen Lehrmethoden werden berufsqualifizierende Fähigkeiten und zu lebenslangem Lernen inspiriert.

Der Award ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde von Campus Founders verliehen.

Female Founders Award: AICU

Die AICU-Forschungstools wurden entwickelt, um Statistik und Data Science für Forscher zugänglich, effizient und wirkungsvoll zu machen. AICU vereinfacht den gesamten Forschungsprozess, von der Datenanalyse bis hin zu publikationsreifen Präsentationen, und spart Forschern wertvolle Zeit.

Der Award ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde unterstützt durch den Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU).

CyberOne High Tech Award verliehen durch bwcon:

Kategorie Digital Tech: vcg.ai

Der Value Chain Generator von VCG.AI bringt Industrieunternehmen (die Abfälle erzeugen), Technologieanbieter*innen (die Abfälle in neue Rohstoffe umwandeln) und Käufer*innen (die Rohstoffe kaufen) intelligent zusammen, um Abfälle in Rohstoffe umzuwandeln und einen kreisförmigen Materialfluss zu gewährleisten. Die Deep-Tech-Plattform kann damit die Art und Weise revolutionieren, wie Unternehmen Kreislaufwirtschaft betreiben. Das Team hilft Unternehmen so dabei, Reststoffe in großem Umfang, schnell, profitabel und nachhaltig auszutauschen.

Kategorie Industrial Tech: Cellios

Cellios ermöglicht mit einer innovativen Roboterzelle Kabelkonfektionären erstmalig die Automatisierung bislang monotoner und manueller Montagetätigkeiten. Die Roboterzelle kann dank standardisierter Hardware schnell an Kundenbedürfnisse angepasst werden. Das Unternehmen ermöglicht den Kund*innen mit kleinen und mittleren Stückzahlen damit außerdem am europäischen Hochlohn-Standort zu bleiben und ihren Arbeitskräftemangel zu mindern.

Kategorie Med Tech: nanoshape

Das Herzstück der Geschäftsidee der nanoshape GmbH ist eine antibakterielle Oberflächentechnologie für medizinische Implantate. Durch ein speziell entwickeltes Verfahren können auf der Oberfläche von z.B. Zahnimplantaten oder künstlichen Gelenken besondere Nanostrukturen erzeugt werden, die dazu führen, dass Bakterien schlecht haften und bei Kontakt teilweise sogar absterben. Patientinnen und Patienten erhalten dadurch eine höhere Sicherheit bei der Implantation, Implantatherstellende wiederum profitieren von einer neuartigen Technologie, die es so auf dem Markt noch nicht gibt.

ONE Shared Vision Award: PERIAN

Perian bietet “The world’s first sky computing program”. Sky Computing ist die neueste Entwicklung des Cloud Computing und bietet eine einheitliche, interoperable und flexible Schicht über den herkömmlichen Cloud-Plattformen. Dabei bietet PERIAN mit nur einer einzigen Schnittstelle und nur einem Konto den Zugriff auf alle unterstützten Cloud-Anbieter, wie z.B. Google Cloud oder AW. PERIAN verspricht den Kunden, dass Sie sich mühelos jede GPU-Workload auf die kosteneffizienteste Weise ausführen können, sodass diese sich weniger auf die Infrastruktur und mehr auf die Programmierung konzentrieren können.

Der Award ist mit 10.000 Euro dotiert und wird unterstützt durch D11Z Ventures.

ONE Hundred Award: Tabularis.ai

Tabularis.AI bietet eine innovative Lösung für den sicheren Umgang mit sensiblen Daten. Mithilfe eines fortschrittlichen generativen KI-Modells erstellt die Plattform hyperrealistische synthetische Datensätze. Die auf realen Daten basieren und dennoch hohe Standards für Datenschutz und Datensicherheit erfüllen. So können Teams und Organisationen Einblicke und Erkenntnisse teilen, ohne dabei die Sicherheit der Daten zu gefährden. Ob für die Analyse von Kundendaten, die Vorbereitung von Entwicklungsdatensätzen oder die Erstellung von Trainingsdaten für KI-Anwendungen. Die multimodalen Funktionen der Plattform ermöglichen eine umfassende Verarbeitung komplexer Datensätze und berücksichtigen dabei auch Sonder- und Extremfälle.

Der Award umfasst ein potenzielles Investment in Höhe von 100.000 Euro in Form eines Wandeldarlehens durch die Campus Founders Ventures GmbH. Damit einher geht ein intensives Mentoring.

One Shared Vision Bildcredit: Campus Founders

Quelle PIABO Communications

Happy Gut von Blue Farm

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Happy Gut von Blue Farm

Für ein gutes Bauchgefühl – Happy Gut von Blue Farm

Bye bye Blähbauch. Hallo Happy Gut! Ab sofort starten wir glücklich in den Tag und unterstützen unseren Darm schon morgens mit dem neuen Happy Gut von Blue Farm. Happy Gut wurde speziell von den Blue Farm Food Scientists entwickelt, um unserem Darm die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Und eine optimale Funktion der Darmtätigkeit zu unterstützen. Ballaststoffe wie Inuline wirken dabei als neue Wunderwaffe, Super Foods wie Vitamin C, Baobab oder Lucuma als perfekte Super Power und der tropisch-fruchtig-frische Geschmack nach Mango, Ananas und Pfirsich versüßt uns auf ganz natürlich Weise schon den Morgen und bereitet den Darm sanft auf den Tag vor. Da wird der Happy Gut doch gleich zu unserer neuen Frühstücks-Routine – und Morgenstund hat ab sofort Glück im Mund.

Happy Gut. Happy Life.

Don´t worry, be happy – darum tut Happy Gut unserer Darmgesundheit so gut

unterstützt auf natürliche Weise eine gesunde Verdauung (Calcium aus der Rotalge trägt zur normalen Funktion von Verdauungsenzymen bei)
reich an präbiotischen Ballaststoffen aus Zichorieninulin
mit Super Foods wie Baobab (Vitamine und Mineralstoffe) und Lucuma (Antioxidantien) und Super Spices wie Kurkuma und Ingwer (können die Darmflora unterstützen)
natürliches Apfelessigpulver kann die Nährstoffaufnahme verbessern
ohne Zuckerzusatz oder Süßungsmitteln
rein pflanzlich und glutenfrei
fruchtig-tropischer Geschmack nach Mango, Ananas und Pfirsich

Wie man den neuen Happy Gut von Blue Farm zubereitet? Für eine Portion ganz einfach zwei gestrichene Magic Spoons (18g) mit 100ml Wasser z.B. in der Forever Bottle anrühren bzw. shaken und genießen.

5 Gründe, warum wir unseren Darm täglich unterstützen sollten

Unser Darm ist einer unserer wichtigsten Organe, der unser Hautbild, unser Energielevel und unser Immunsystem äußerst beeinflusst. Um für eine optimale Darmgesundheit zu sorgen, sollten wir ab sofort auf diese Dinge nicht mehr verzichten:

1. Darmflora: durch raffinierten Zucker und gesättigte Fette wird der Darm oft stark belastet und das Gleichgewicht der Darmflora gestört. Tägliche Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe können dem entgegenwirken und die Darmfunktion unterstützen.
2. Supermineralien: Calcium spielt eine wichtige Rolle bei der Aktivierung von Verdauungsenzymen, die die Aufnahme von Nährstoffen fördern und für eine optimale Unterstützung unserer Verdauung sorgen können.
3. Mikrobiome: Mikrobiome sind wesentlich für unsere Verdauung, unser Immunsystem und unsere gute Stimmung. Präbiotische Ballaststoffe (wie in Happy Gut) dienen als Antrieb für Probiotika und stärken das Mikrobiom.
4. Darm-Haut-Achse: Akne, Schuppenflechte und andere Hauterkrankungen sind oft Anzeichen einer ungesunden Darmflora. Antioxidantien (z.B. Baobab und Lucuma in Happy Gut) können die Zellerneuerung anregen und so die Hautgesundheit fördern.
5. Glücksgefühle: Rund 95% des Serotonins (Glückshormon, das unser Wohlbefinden steigert) wird im Darm gebildet. Probiotische Lebensmittel wie Apfelessig (in Happy Gut enthalten) eignen sich sehr zum Wachstum von Serotonin.

Die Blue Farm Produkte sind online unter bluefarm.co erhältlich und kosten ab 9,39 € (z.B. Oat Base Bio, ergibt 4 Liter Haferdrink).
Sie können einmalig oder im Abo gekauft werden. Spart Geld und gibt maximale Flexibilität, wann und wie oft geliefert wird.

Happy Gut von Blue Farm kostet 29,95€ und ist online erhältlich.
Bildcredit © Blue Farm

Quelle Sonja Berger Public Relations

Wie nachhaltig kann Cloud-Technologie wirklich sein?

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Yorizon Founder Team Andreas Schweinar und Gernot Hofstetter c Pixelcoma

Yorizon entwickelt nachhaltige Cloud-Lösungen und baut energieeffiziente Rechenzentren, die lokale Unternehmen mit sicherer und umweltfreundlicher IT-Infrastruktur unterstützen

Wie kam es zur Gründung von Yorizon als Joint Venture zwischen Thomas-Krenn und HOCHTIEF und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?

Gernot Hofstetter: Yorizon entstand als Joint Venture zwischen HOCHTIEF und der Thomas-Krenn.AG. Das Ziel ist, die Expertisen beider zu kombinieren, um dem steigenden europäischen Bedarf an sicherer und leistungsstarker IT mit ganzheitlich gedachten und nachhaltigen Cloud -Lösungen zu begegnen. HOCHTIEF bringt umfassendes Know-how in der Umsetzung nachhaltiger Infrastrukturprojekte ein, während Thomas-Krenn.AG als führender Server- und Storage-System-Hersteller eine hochdichte State-of-the-Art IT-Ausstattung garantiert. 

Alle Rechenzentren werden so in modularer Bauweise von Hochtief aus einer Hand konzipiert, errichtet und betrieben. Das gibt uns besondere Schlagkraft. Die Partnerschaft der Gesellschafter kombiniert das Beste aus beiden Welten: nachhaltige, hochleistungsfähige Rechenzentren von Hochtief und hochdichte Server von Thomas-Krenn, die zusammen Effizienz, Sicherheit, Flexibilität und Skalierbarkeit garantieren. 

Auch im Führungsteam bei Yorizon folgen wir diesem Prinzip der effektiven gegenseitigen Ergänzung. Gemeinsam mit meinem Co-Geschäftsführer Andreas Schweinar, der mehr als 30 Jahre Erfahrung in Infrastrukturprojekten und nachhaltiger Digitalisierung mitbringt, entwickeln wir Yorizons Visionen wie Produkte, Services und Strategie.

Welche Vision verfolgt Yorizon und welche Schritte plant ihr, um diese nachhaltige Vision im Bereich Green IT zu realisieren?

Gernot Hofstetter: Yorizon verfolgt das Ziel, regional vernetzte, nachhaltige Cloud-Lösungen ohne Kompromisse bei Leistung und Sicherheit bereitzustellen. Die Vision besteht darin, Unternehmen durch Green-IT-Infrastrukturen zu unterstützen, die sowohl umweltfreundlich als auch zukunftsfähig sind. Denn durch die modulare Bauweise können wir das bestehende Stack je nach Bedarf erweitern und kontinuierlich updaten. 

Unser Ziel insgesamt ist dabei, ein europäisches Netzwerk von Edge-Rechenzentren zu etablieren, die einerseits auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten sind und zugleich die Vorteile dezentraler Datensicherung bieten. 

Wichtig ist uns bei unseren Rechenzentren außerdem, dass sie den ökologischen Fußabdruck der Cloud-Nutzung minimieren, indem wir beispielsweise konsequent erneuerbare Energien nutzen, aber auch von vorneherein den Energieverbrauch durch maximale Effizienz geringhalten. 

Unser Ansatz „Alles aus einer Hand“ kommt hier voll zu tragen:

Das Zusammendenken aller Komponenten ermöglicht nämlich eine optimale Synergie zwischen Hardware, Cloud-Diensten und Infrastruktur, und das wiederum lässt uns dieses Maß an Effizienz und die einhergehende Ressourcenschonung erreichen.

Was unterscheidet Yorizon von anderen Cloud-Anbietern, insbesondere in Bezug auf eure nachhaltige Ausrichtung?

Gernot Hofstetter: Der Unterschied liegt primär in unserem ganzheitlichen Denken und dem konsequenten Fokus auf Nachhaltigkeit und Effizienz. Die Rechenzentren werden nach dem Life-Cycle-Ansatz konzipiert, was bedeutet, dass wir schon in der Planung die wesentlichen Aspekte der Nutzung, zukünftiger Bedarfe und eventueller Nachnutzung sowie Rückbaumöglichkeiten einbeziehen. 

Auch verwenden wir so konsequent wie nur möglich erneuerbare Materialien und Energiequellen, und nutzen jede Chance, unsere Lösungen noch effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Mit der innovativen Wasserkühlungstechnologie von Thomas-Krenn.AG wird beispielsweise der Energieverbrauch deutlich reduziert und zugleich die Leistungsfähigkeit der Server optimiert. 

Der erwähnte „Alles-aus-einer-Hand“-Ansatz ermöglicht es Kunden so, maßgeschneiderte Lösungen zu erhalten, die sowohl ihre Leistungsanforderungen als auch ihre Nachhaltigkeitsziele erfüllen.

Für welche Zielgruppen sind die Lösungen von Yorizon besonders interessant und wie stellt ihr sicher, dass deren Anforderungen erfüllt werden?

Gernot Hofsteller: Yorizon richtet sich prinzipiell an Unternehmen jeder Größe, die individuelle oder auch besonders hohe Anforderungen an IT-Sicherheit, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit haben. Besonders interessant dürften unsere Lösungen darüber hinaus für den öffentlichen Sektor, für mittelständische Unternehmen und für Plattformanbieter sein. Durch das modulare Design und die Flexibilität der Rechenzentren können regional immer maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden. Mit unserer Cloud „Made in Europe“ werden wir außerdem höchsten Sicherheits- und Compliance-Standards gerecht. 

Wie tragen die YEXIO-Rechenzentren zu einer umweltfreundlicheren IT-Infrastruktur bei und welche Rolle spielt die Restwärmenutzung dabei?

Gernot Hofstetter: Durch den Einsatz nachhaltiger Materialien wie Holz, eine Fassadenbepflanzung und die Nutzung von erneuerbarer Energie wird der CO2-Ausstoß in Bauweise und Betrieb der YEXIO-Rechenzentren minimiert. Dass wir nicht von vornerein auf Größe setzen, sondern die Rechenzentren und ihre Kapazität und Leistung immer dem eigentlichen Bedarf entsprechend anpassen, auch das hebt uns von anderen aktuellen Anbietern ab. 

Die Restwärmenutzung ist in der Tat ein weiterer besonderer Aspekt für uns: Zwar setzen wir mit der innovativen Kühltechnik der Thomas-Krenn.AG direkt an den Bereichen der Wärmeerzeugung an und schrauben sie zurück. Die Wärmeerzeugung, die sich dennoch nicht vermeiden lässt, lassen wir einer sinnvollen Nutzung in den Kommunen zukommen, in denen die Rechenzentren eingebunden sind. 

Bis zu 80 % der ursprünglich aufgenommenen Leistung kommt so in das lokale Fernwärmenetz und wird zur Beheizung öffentlicher Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser genutzt. Maßnahmen wie diese tragen maßgeblich dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und lokale Infrastrukturen nachhaltig zu unterstützen.

Welche Vorteile bringt die lokale Verankerung eurer Rechenzentren für die Kommunen, in denen sie angesiedelt sind?

Gernot Hofstetter: Ein lokales, leistungsfähiges und skalierbares Rechenzentrum macht eine Region zunächst einmal unwahrscheinlich attraktiv als Standort beispielsweise für Unternehmen, die im Blick haben, welche IT-Anforderungen sie in Zukunft bewältigen müssen. Außerdem schaffen Rechenzentren lokale Arbeitsplätze und fördern die grundsätzliche Digitalisierung vor Ort. 

Für den öffentlichen Sektor der Region bieten sich des Weiteren neue Möglichkeiten, eigene Digitalisierungsprojekte auf einer sicherheitskonformen Basis zügig umzusetzen, mit Datensicherung quasi „in Sichtweite“. Hinzu kommt, dass Kommunen wie Unternehmen auch die Erfüllung ihrer ESG-Ziele (Environmental, Social, Governance) fördern, indem sie nachhaltige IT-Lösungen integrieren. 

Nicht zuletzt möchte ich hier nochmals den Energieaspekt benennen: Wir sind Abnehmer erneuerbarer Energie aus der Region, und gleichzeitig kommt unsere Restwärme der Beheizung kommunaler Einrichtungen zugute. Die lokale Verankerung der YEXIO-Rechenzentren bietet entsprechend für viele Beteiligte eine ganze Reihe valider Vorteile. 

Mit welchen Herausforderungen seht ihr euch in der Entwicklung und dem Betrieb nachhaltiger Rechenzentren konfrontiert und wie begegnet ihr diesen?

Gernot Hofstetter: Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung nachhaltiger Rechenzentren ist die Balance zwischen Leistung und Energieeffizienz. Um dies zu bewältigen, setzt Yorizon auf innovative Technologien wie Flüssigkühlung und modulare Serverstrukturen, die den Energieverbrauch senken und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit steigern. Ein weiteres Hindernis ist die Integration erneuerbarer Energien in die IT-Infrastruktur, was durch enge Zusammenarbeit mit Energieanbietern und modernste Bauweisen erfolgreich gemeistert wird. So entsteht ein robustes und nachhaltiges Ökosystem.

Wie stellt Yorizon sicher, dass eure Rechenzentren nicht nur energieeffizient, sondern auch sicher und zuverlässig sind?

Gernot Hofstetter: Durch eine Kombination aus modernster Technologie und strengen Sicherheitsstandards wird die Sicherheit und Zuverlässigkeit der YEXIO-Rechenzentren gewährleistet. Sie sind in sich vollständig abgeschlossen, um die Integrität der Daten zu schützen. Ihre interne Struktur ist bereits darauf ausgelegt, weder Platz (Stichwort Bodenversiegelung), noch Ressourcen zu vergeuden und dabei störungsfrei zu operieren. Regelmäßige Wartungen und KI-gestützte Predictive Maintenance sorgen zusätzlich für reibungslose Abläufe und minimieren Ausfallzeiten. Zudem werden alle Daten nach europäischen Datenschutzstandards verarbeitet und lokal gespeichert, was höchste Datensicherheit garantiert.  

Welche langfristigen Entwicklungen plant Yorizon, um eure Green-IT-Lösungen weiter auszubauen und zu skalieren?

Gernot Hofstetter: Yorizon plant, sein Netzwerk nachhaltig konzipierter Edge-Rechenzentren europaweit auszubauen, um eine noch engmaschigere Cloud-Infrastruktur zu schaffen. Mit unserem Alles-aus-einer-Hand-Ansatz können wir zeitnah auf lokale Bedarfe reagieren. Außerdem sind unsere Rechenzentren in sich skalierbar und gewährleisten durch die modulare Serverstruktur eine kontinuierliche Möglichkeit der Integration neuer Technologien und Verbesserungen. 

Durch fortlaufende Investitionen in Forschung und Entwicklung werden wir das Angebot an Green-IT-Lösungen insgesamt stetig erweitern. in Zusammenarbeit mit Technologiepartnern testen wir beispielsweise neue Speichermöglichkeiten und Komponenten, die für unterschiedliche Anwendungsfälle (u.a. im Bereich Künstliche Intelligenz) relevant sind. 

Was sind die besonderen technologischen Merkmale von Yorizon, die euch von traditionellen Cloud-Anbietern abheben?

Gernot Hofstetter: Zunächst einmal bietet die Cutting-Edge-Serverhardware von Thomas-Krenn.AG die Möglichkeit, bei geringerem Energieverbrauch hohe Leistungen abzurufen und hardware-technisch auch langfristig stets auf dem neusten Stand zu sein, da in der Modulbauweise auch einzelne Komponenten ausgetauscht werden können. 

Was Yorizon zusätzlich abhebt, ist unsere Dual-Vendor-Option, bei der Kunden zwischen Enterprise-Grade-Hypervisor und flexiblen Open-Source-Lösungen wählen können. Technologisch unterstützt Yorizon damit Hybrid-, Multi- und Poly-Cloud-Systemarchitekturen, was den Kunden maximale Flexibilität bei der Integration ihrer IT-Infrastrukturen ermöglicht. Diese bedürfnisorientierte Bandbreite an Lösungen in Kombination mit unserem ganzheitlichen und effizienz-getriebenen Ansatz machen Yorizon zu einem Vorreiter im Bereich nachhaltiger Cloud-Lösungen.

Gibt es Erfolge oder Meilensteine, auf die ihr als Unternehmen besonders stolz seid und die eure Mission unterstreichen?

Gernot Hofstetter: Ein besonderer Meilenstein für Yorizon ist die Errichtung des ersten YEXIO-Rechenzentrums in Heiligenhaus, das im Sommer 2025 in Betrieb genommen wird. Hier werden Nutzer, Anbieter und Kommunen ganz konkret die positiven Effekte unserer Herangehensweise erkennen können. Die Zusammenarbeit mit dem Infrastrukturfonds Paladio zur zeitnahen Erweiterung auf 15 Standorte bestärkt uns und unterstreicht das Vertrauen in unsere Vision. Am meisten erfüllt uns jedoch unser grundlegendes Gesamtkonzept mit Stolz, das jeden Aspekt, der für wirklich nachhaltiges und zukunftsfähiges Cloud-Computing ausschlaggebend ist, berücksichtigt und optimiert. Wir sind überzeugt, dass das der Weg für die IT der Zukunft ist. 

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründern geben, die sich im Bereich nachhaltiger IT-Lösungen engagieren möchten?

Gernot Hofstetter:

1. Nachhaltigkeit und Innovation gehen Hand in Hand – investiert in Forschung und Entwicklung, um energieeffiziente Lösungen zu schaffen.

2. Zusammenarbeit ist entscheidend – sucht euch starke Partner, die eure Vision teilen und ergänzen.

3. Denkt langfristig und ganzheitlich – nachhaltige IT-Projekte erfordern Geduld, den Blick für das Ganze, Planung und den Willen, sich weiterzuentwickeln【6†source】

Bild Yorizon Founder Team Andreas Schweinar und Gernot Hofstetter c Pixelcoma

Wir bedanken uns bei Gernot Hofstetter für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Der wachsende Einfluss von Tech auf den DAX

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dax

Der Deutsche Aktienindex (DAX), Deutschlands wichtigster Börsenindex, spiegelt traditionell die industrielle Stärke des Landes wider, die von Sektoren wie der Automobilherstellung, dem Maschinenbau und dem Finanzsektor dominiert wird. In den letzten Jahren hat es jedoch eine deutliche Verschiebung gegeben, da Technologieunternehmen dem DAX zunehmend ihren Stempel aufdrücken. Diese Entwicklung spiegelt den globalen Trend zur Digitalisierung wider und verdeutlicht die dynamischen Veränderungen in der deutschen Wirtschaftslandschaft.

Die Entwicklung des DAX

Im September 2021 wurde die Zusammensetzung des DAX von 30 auf 40 Unternehmen erweitert. Ziel dieser Erweiterung war es, die deutsche Wirtschaft umfassender abzubilden und eine größere Vielfalt und Einbeziehung aufstrebender Branchen zu ermöglichen. Wer sich für die Grundlagen des DAX und seiner Komponenten interessiert, findet hier eine detaillierte Übersicht: https://www.xtb.com/de/ausbildung/was-ist-der-dax

https://www.pexels.com/pl-pl/zdjecie/oprogramowanie-matryca-matrix-kody-1089438/

Neue technische Marktteilnehmer

Im Zuge der Ausweitung des DAX wurden mehrere technologieorientierte Unternehmen in den Index aufgenommen, was eine deutliche Verschiebung hin zu zukunftsweisenden Branchen bedeutet:

  • Zalando SE: Eine Online-Plattform für Mode und Lifestyle, die sich zu einem führenden E-Commerce-Unternehmen in Europa entwickelt hat.
  • HelloFresh SE: Ein Lieferservice für Mahlzeitenpakete, der Datenanalysen und Online-Plattformen nutzt, um Kunden zu erreichen und zu verstehen.

Etablierte Tech-Leader

Im DAX sind seit langem prominente Technologieunternehmen vertreten, die nach wie vor einen großen Einfluss ausüben:

  • SAP SE: Als einer der weltweit größten Anbieter von Unternehmenssoftware treibt SAP mit seinen fortschrittlichen Softwarelösungen den digitalen Wandel in Unternehmen weltweit voran.
  • Infineon Technologies AG: Ein führender Halbleiterhersteller, dessen Produkte für Automobilelektronik, Power Management und Sicherheitsanwendungen entscheidend sind.
  • Deutsche Telekom AG: Als großer Telekommunikationsanbieter spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur in Deutschland, einschließlich des Ausbaus der 5G-Netze.
https://www.pexels.com/pl-pl/zdjecie/pomaranczowy-volkswagen-beatle-van-163711/

Traditionelle Industrien setzen auf Technologie

Alteingesessene DAX-Unternehmen setzen auf Technologie, um im digitalen Zeitalter innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Volkswagen AG

Volkswagen investiert stark in Elektrofahrzeuge, autonome Fahrtechnologie und Mobilitätsdienstleistungen. Das Unternehmen will ein weltweit führender Anbieter von nachhaltigen Verkehrsmitteln werden und damit die Konvergenz von Automobil- und Technologiebranche widerspiegeln.

Siemens AG

Mit dem Fokus auf digitale Industrien und intelligente Infrastrukturen steht Siemens an der Spitze von Industrie 4.0. Durch die Verbesserung der Fertigung durch Automatisierung und Datenaustausch treibt Siemens Effizienz und Innovation in verschiedenen Sektoren voran.

BASF SE

Der Chemieriese setzt digitale Technologien ein, um die Produktionseffizienz, die Nachhaltigkeit und das Lieferkettenmanagement zu verbessern. Der Einsatz von digitalen Werkzeugen bei BASF ist ein Beispiel dafür, wie traditionelle Industrien Technologie für ihr Wachstum nutzen.

Markttrends und Anlegerstimmung

Das Interesse der Anleger an Technologiewerten ist aufgrund mehrerer Faktoren gestiegen:

  1. Beschleunigung der digitalen Transformation: Die weltweite Pandemie hat die Notwendigkeit digitaler Lösungen verdeutlicht und Unternehmen, die Fernarbeit, Online-Handel und virtuelle Zusammenarbeit ermöglichen, Auftrieb gegeben.
  2. Wachstumspotenzial: Technologieunternehmen weisen aufgrund von Innovation und Skalierbarkeit oft ein höheres Wachstumspotenzial auf, was Investoren anzieht, die langfristige Gewinne anstreben.

Diversifizierung des Portfolios: Die Aufnahme von Technologiewerten bietet Diversifizierungsvorteile und kann die Widerstandsfähigkeit des Portfolios gegenüber traditionellen Marktschwankungen erhöhen.

https://www.pexels.com/pl-pl/zdjecie/siedem-bialych-zamknietych-drzwi-277593/

Herausforderungen und Chancen

Obwohl der Einfluss der Technologiebranche auf den DAX wächst, bleiben Herausforderungen bestehen.

  • Globaler Wettbewerb: Deutsche Technologieunternehmen stehen im harten Wettbewerb mit internationalen Giganten, insbesondere in den Bereichen Software und Unterhaltungselektronik.
  • Regulatorische Landschaft: Strenge Datenschutzgesetze verlangen von Unternehmen, dass sie komplexe Compliance-Anforderungen erfüllen, was die Flexibilität beeinträchtigen kann.
  • Gewinnung von Talenten: Die Gewinnung und Bindung von qualifizierten Fachkräften im technischen Bereich ist entscheidend für die Aufrechterhaltung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.

Die Rolle von Start-ups und Zukunftsaussichten

Das aufblühende Ökosystem der Start-ups in Deutschland fördert neue Technologieunternehmen, die den DAX in Zukunft beeinflussen könnten. Städte wie Berlin und München haben sich zu Zentren der Innovation entwickelt. Unternehmen wie Celonis und N26 erreichen beachtliche Bewertungen und sind potenzielle Kandidaten für die Aufnahme in den Index.

Schlussfolgerung

Der wachsende Einfluss der Technologiebranche auf den DAX ist ein Zeichen dafür, dass sich der Schwerpunkt der deutschen Wirtschaft auf Innovation und Digitalisierung verlagert. Dieser Trend spiegelt nicht nur die Veränderungen innerhalb des Landes wider, sondern steht auch im Einklang mit den globalen wirtschaftlichen Entwicklungen. Da die Technologie weiterhin verschiedene Sektoren durchdringt, ist es wahrscheinlich, dass der DAX einen noch größeren Anteil an Tech-Unternehmen aufweisen wird, was Chancen für Wachstum und Diversifizierung bietet.

Titelbild: https://www.pexels.com/pl-pl/zdjecie/czarny-niebieski-i-czerwony-wykres-ilustracja-186461/

Autor: Mateusz Klus

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie entsteht aus einer gemeinsamen Vision etwas Großes?

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leben mit ohne

Leben mit Ohne bietet innovative Selbstlernkurse zur Überwindung von Histaminintoleranz und anderen Immunsystem-Überreaktionen

Wie haben Sie beide, Nora Hodeige und Jacqueline Hallmann, sich als Team gefunden, und was war der Auslöser, gemeinsam „Leben mit Ohne“ zu gründen?

Nora: Jacqueline hat mich 2020 in ihren Podcast „Erfolgsbody“ eingeladen. Persönlich kannten wir uns nicht, sie hatte mich und mein Thema auf Instagram entdeckt. Im Gespräch wurde uns schnell klar, dass wir einen sehr ähnlichen Ansatz zum Überwinden von Krankheiten haben, der abseits vom Main Stream liegt. Deshalb haben wir uns sofort super verstanden. 

Jacqueline: Dazu kam, dass wir beide gemerkt hatten, wie schwierig und anstrengend Vieles ist, wenn man ein Business allein aufbaut. Weil sich unsere Vorlieben und Expertisen dann auch noch gut ergänzen, gab es die Idee, gemeinsam etwas Neues zu starten. Wir haben dann Noras bestehendes Angebot „Leben mit Ohne“ als Ausgangspunkt genommen und gemeinsam neu und anders aufgestellt. 

Was ist die zentrale Vision von „Leben mit Ohne“, und wie planen Sie, diese langfristig zu verwirklichen?

Nora: Wir wollen das Bewusstsein verbreiten, dass unser Körper uns mit Krankheiten und Symptomen auf ganz bestimmte dysfunktionale Emotions- und Verhaltensmuster hinweisen möchte. Wenn wir zuhören und diese Muster lösen, kann der Körper durch seine Selbstheilungskräfte wieder gesund werden. Uns ist dabei wichtig, dass diese Selbstheilungskräfte nicht von externen Dingen wie Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Coaches abhängig sind, sondern dass wir selbst stark genug sind, diese dysfunktionalen Emotions- und Verhaltensmuster zu überwinden. Gemeinsam haben wir Selbstlernkurse entwickelt, um unsere Methode sehr vielen Menschen zugänglich machen. Unsere Vision hat sich insofern schon erfüllt, als unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer Selbstwirksamkeit erleben, indem sie ihre Muster mit unserer Anleitung selbst bearbeiten und lösen. Das ist ein großartiges Gefühl. 

Jacqueline: Aber natürlich dürfen es noch mehr werden. Welche Gründerin wünscht sich kein Wachstum? Wir arbeiten an weiteren Angeboten und unserer Internationalisierung. Kurse zu einigen anderen Themen wie Zyklusbeschwerden und Stress sind schon fertig, immer basierend auf unserer LMO-Methode. All das wollen wir ebenso wie LMO bekannter machen. Wir möchten, dass noch viel mehr Menschen erfahren, dass ihr Körper ihnen durch Krankheiten etwas anzeigt und wie sie diese Krankheiten überwinden können. 

Welche Erfahrungen aus Ihrer Solo-Selbstständigkeit haben Ihnen geholfen, das heutige Geschäftsmodell von „Leben mit Ohne“ zu entwickeln?

Jacqueline: Nora hatte in ihrer Solo-Selbstständigkeit bereits mit Hunderten Betroffenen von Histaminintoleranz (HIT) zusammengearbeitet und so über ihre eigenen Erfahrungen hinaus ein sehr detailliertes Verständnis der emotionalen Muster hinter der HIT entwickelt. Dieses Verständnis bildet auch heute noch die Grundlage unserer Kurse. Ich bin diejenige, die immer schon preisgünstige Selbstlernkurse anbieten wollte, hab mich aber während meiner Solo-Selbstständigkeit immer wieder durch andere davon abbringen lassen. Stattdessen habe ich zum Beispiel hochpreisige Einzelcoachings angeboten. Diese Business-Strategie wird in der Coaching-Szene ja oft als „heiliger Gral zum Erfolg“ dargestellt. Bei mir hat das mäßig bis gar nicht funktioniert. 

Nora: Erst zusammen waren wir stark genug, wirklich unseren Weg zu gehen und unser Geschäftsmodell konsequent so aufzubauen, wie wir beide es uns eigentlich von Anfang an gewünscht hatten. Heute haben wir unseren Traum vom automatisierten Business größtenteils verwirklicht und damit endlich auch den Erfolg, den wir uns solo lange gewünscht hatten.

Sie bieten speziell Kurse für Frauen mit Histamin-Intoleranz und anderen Überreaktionen des Immunsystems an. Wie definieren Sie Ihre Zielgruppe, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse erfüllt werden?

Nora: Unsere Zielgruppe ist Menschen, die gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich, Menschen mit HIT. Weil achtzig Prozent von ihnen Frauen sind, ist unsere Zielgruppe vor allem weiblich. Da sind wir natürlicherweise als Frauen nah dran. Aber auch Männer finden den Weg zu uns und lösen mit der LMO-Methode emotionale Knoten.

Welche Rolle spielt Ihre eigene Erfahrung mit Lebensmittelunverträglichkeiten, Nora, in der Entwicklung der LMO-Methode?

Nora: Sie ist die Basis. Ich habe fünf Jahre unter HIT gelitten und musste am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, von Ärzten und Therapeuten mit einer Histaminintoleranz nicht ernstgenommen zu werden. Ich habe alle klassischen Methoden ausprobiert, habe Lebensmittel weggelassen, Darmkuren gemacht, Nahrungsergänzungsmittel genommen. Somit kann ich nachempfinden, was unsere Teilnehmer:innen durchleben. Das spielt bei unserem Onlineaufritt und in unseren Kursen eine große Rolle. In unserer Methode arbeiten wir mit den spezifischen Mustern der Histaminintoleranz, die uns der Körper über die Symptomsprache zeigt. Beispielsweise deuten Hautprobleme, unter denen viele HIT-Betroffene leiden, auf Abgrenzungsthemen hin. Ich habe die sieben spezifischen Muster der HIT alle selbst durchgearbeitet. Aber erst in der Zusammenarbeit mit Jacqueline konnte daraus der systematische Ansatz mit konkreten Bearbeitungsmethoden entstehen, den wir heute anbieten. 

Was unterscheidet „Leben mit Ohne“ von anderen Angeboten auf dem Markt, die sich mit Histamin-Intoleranz und Unverträglichkeiten beschäftigen?

Jacqueline: Dabei geht es meist um Nahrungsergänzungsmittel oder histaminarme Ernährung. Nach unserer langjährigen Erfahrung und auch der vieler unser Teilnehmer:innen kann das zwar kurzfristig helfen, langfristig nimmt die Wirkung aber gravierend ab. Eine Umfrage von uns, an der sich 650 Personen beteiligt haben, hat das bestätigt. Und die Lebenseinschränkung ist massiv, wenn die Liste der unverträglichen Lebensmittel immer länger wird. Außerdem sind viele der anderen Angebote sehr teuer, das können sich viele Betroffene zumindest auf Dauer nicht leisten und hören damit auf.

Nora: Mit unserer LMO-Methode dagegen ist eine langfristige Verbesserung bis hin zum möglichen kompletten Überwinden der Histaminintoleranz möglich. In der Umfrage haben 75 Prozent der Teilnehmer:innen angegeben, dass sich ihre Symptome verbessert haben. Ich kenne keine einzige andere Methode, die dazu führt, dass Menschen mit einer HIT wieder mehr Lebensmittel vertragen und nicht weniger. Ein Teil unserer Teilnehmenden kann sogar wieder alles essen, und zwar beschwerdefrei. So wie ich selbst auch. 

Mit welchen besonderen Herausforderungen sehen Sie sich bei „Leben mit Ohne“ konfrontiert, und wie gehen Sie als Team mit diesen Schwierigkeiten um?

Jacqueline: Unsere erste und größte Herausforderung ist, dass die meisten HIT-Betroffenen ausschließlich klassische Methoden wie Weglassen, Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente empfohlen bekommen und oft als einzige Therapie-Möglichkeiten wahrnehmen. Daraus entsteht für uns die Schwierigkeit, dass sie uns und unsere LMO-Methode überhaupt finden und kennenlernen. Im zweiten Schritt braucht es viel Vertrauen, Erklärung und Reinschnuppern, damit sie die nötige Sicherheit bekommen, um sich auf unsere Methode einlassen zu können. Ein wichtiges Instrument ist deshalb unser Happy HIT-Podcast. Jede Woche sprechen wir dort über locker und ungezwungen über unsere Sicht auf die HIT und alles, was damit zusammenhängt. Als Marketinginstrument haben wir meine Google Ads Expertise genutzt, um einen gut funktionierenden Google Ads Funnel aufzusetzen. Und dank Noras Vorliebe fürs Schreiben gibt es einen umfangreichen Blog mit guten SEO-Rankings. 

Wie haben Sie beide es geschafft, als Team erfolgreich zu bleiben, und welche Strategien nutzen Sie, um potenzielle Konflikte zu vermeiden?

Nora: Ein ganz wichtiger Punkt für uns ist, dass wir Konflikte nicht vermeiden, weil sie sonst unter der Oberfläche weiter schwelen und irgendwann im großen Drama ausbrechen. Wenn uns, was zum Glück sehr selten vorkommt, mal etwas an der anderen ärgert, schauen wir zuerst bei uns selbst hin. Denn der Grund, warum uns am anderen etwas ärgert, sind auch hier wieder dysfunktionale Emotions- und Verhaltensmuster. Diese Muster lösen wir mit unserer LMO-Methode auf. Ist dann immer noch ein Gespräch nötig, können wir es durch das vorherige Lösen des Musters konstruktiv und entspannt führen. 

Jacqueline: Aber wir haben uns auch insgesamt nie gescheut hinzuschauen, wo es nicht passt. So mussten wir über die Jahre schon einige schmerzhafte Anpassungen machen und schwierige Entscheidungen treffen. Nur deshalb macht jetzt jede von uns das, was ihr wirklich Spaß macht. Wir schätzen extrem die Stärken der jeweils anderen und geben uns gegenseitig sehr viel Freiheit und Vertrauen, Dinge ganz nach dem eigenen Ermessen umzusetzen. Diese Dinge sind die größten Schlüssel zu unserem wachsenden Erfolg.

Was waren bisher die wichtigsten Meilensteine für „Leben mit Ohne“, und welche neuen Entwicklungen oder Erweiterungen planen Sie für die Zukunft?

Jacqueline: Der erste und größte Meilenstein war, die Systematik hinter der Histaminintoleranz zu erkennen und unsere LMO-Methode zu entwickeln. Darauf basierend haben wir dann unsere Onlinekurse erstellt. Mittlerweile haben wir außerdem ein Programm, in dem wir die Systematik unserer LMO-Methode lehren. Der Start unseres Podcasts war dann der nächste große Schritt. Derzeit übertragen wir unsere Website und Onlinekurse ins Englische. Auch die Internationalisierung wird für uns ein Meilenstein. 

Viele Gründerteams scheitern an internen Konflikten. Was sind Ihre Schlüssel zum Erfolg als Team, und was würden Sie anderen Gründerteams raten?

Nora: Konflikte sind immer ein Zeichen, dass man entweder selbst noch ein ungelöstes dysfunktionales Emotions- und Verhaltensmuster hat oder sie zeigen an, dass in der Business-Ausrichtung oder in den persönlichen Aufgabenbereichen etwas noch nicht passt.  Wir würden anderen Gründerteams also raten, immer das Potential von Konflikten zu nutzen, um das Business wirklich passend für sich selbst und damit erfolgreich zu machen.

„Leben mit Ohne“ setzt auf das Zusammenspiel von Körper und Geist. Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie genau diese Methode funktioniert und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse dahinterstehen?

Nora: Unser Ansatz hat als Grundlage die Wissenschaftsrichtung der Epigenetik, ein Teilgebiet der Biologie. Die Epigenetik beschäftigt sich mit zellulären Prozessen, die die Aktivität von Genen beeinflussen. Auch Verhaltensweisen und Umwelteinflüsse bestimmen darüber mit, ob ein Gen aktiviert und wann es wieder abgeschaltet wird. Ungelöste dysfunktionale Emotions- und Verhaltensmuster führen dabei zu chronischer Anspannung in den Zellen, die auf Dauer krankmachende Gene aktivieren kann. Durch das Bearbeiten dieser Muster, die uns der Körper über die Symptomsprache spezifisch zeigt, kann sich die chronische Anspannung in den Zellen lösen und so die gesunden Gene wieder abgelesen. Durch die so freigewordenen Ressourcen und gesunden „Baupläne“ kann der Körper beispielsweise wieder funktionierende Darmzellen, histaminabbauende Enzyme in ausreichender Menge sowie Funktionalität und gesunde Hautzellen herstellen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die gerade überlegen, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Jacqueline: Nutzt Konflikte als Potential. Habt den Mut, euren eigenen Weg zu gehen, auch wenn er unorthodox ist und andere sagen, dass es so nicht funktioniert. Gebt nur Dinge weiter, die ihr wirklich selbst angewendet und gemeistert habt.

Fotograf/ Bildcredits: Vivien Wolf

Wir bedanken uns bei Nora Hodeige und Jacqueline Hallmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Leben mit Ohne

Kontakt:

Jacqueline Hallmann & Nora Hodeige GbR
Carl-Orff-Weg 16
D- 82008 Unterhaching

https://www.leben-mit-ohne.de
info@leben-mit-ohne.de

Ansprechpartner: Jacqueline Hallmann

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Wie ein Karrierewechsel zur Inspiration für eine einzigartige Modekollektion wurde – entdecken Sie die Geschichte!

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unartig gründerin ute nonnemacherin

UNartig ist ein innovatives Mode- und Kunstlabel, das durch handgezeichnete Illustrationen und nachhaltige Materialien besticht.

Wie kam es nach Ihrer langjährigen Tätigkeit im Projektmanagement dazu, dass Sie mit UNartig einen neuen Weg in Richtung Mode und Kunst eingeschlagen haben?

Für Mode habe ich mich schon immer sehr stark interessiert und kreative Arbeit hat mich schon immer begeistert. Durch Veränderungen in meinem alten Jobbereich, mein Sohn ist zum Studium ausgezogen, war es auch für mich an der Zeit für Veränderung.

Was war die Inspiration hinter der Gründung von UNartig, und wie spiegelt sich Ihre persönliche Leidenschaft für Mode und Illustration in der neuen Herbst-/Winter-Kollektion 2024 wider?

Irgendwie hat sich alles gefügt. Ich habe die Leidenschaft zur Kunst und Illustration entdeckt und konnte einfach nicht mehr aufhören zu zeichnen. Meine Arbeit traf auf große Resonanz und so kam irgendwie eins zum anderen… wie ein Puzzle. Manchmal war es mühselig das passende Teilchen zu finden und dann fiel mir das nächste Teilchen einfach so in die Hände.

Mode soll Spaß machen und das Feedback vieler meiner Kunden ist sehr oft, dass meine Zeichnungen eine Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Schönheit widerspiegeln. Es ist anders, die Art meiner Illustrationen berühren Menschen emotional und das finde ich schön und es motiviert mich natürlich sehr. 

Warum nicht auch meine Illustrationen in der Mode einsetzen? 

Mit welchen Herausforderungen waren Sie konfrontiert, als Sie von der Projektmanagement-Welt in die Modebranche wechselten, und wie haben Sie diese gemeistert?

Erst einmal traf mich zu Beginn meiner Tätigkeit Corona. Überall wo ich Events oder Ausstellungen geplant hatte, war auf einmal nichts mehr möglich. Alles war teilweise schon dekoriert und die Geschäfte mussten schließen. Das war schon ein nicht leichter Start für mich – wie auch für viele andere natürlich. Dann musste ich mir natürlich ein komplett neues Netzwerk aufbauen – aus der Modebranche kannte ich bislang niemanden persönlich. Zudem lebe ich nicht gerade in einer der Modemetropolen… (SMILE – ZWINKER)

Ihre Kollektion zeichnet sich durch handgezeichnete Fashion-Motive und Portraits aus. Was macht die Designs von UNartig so besonders, und was möchten Sie mit diesen Kunstwerken ausdrücken?

Am liebsten möchte ich meinen Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach mal die schlechten Dinge für einen Moment vergessen und sich an meinen schönen Illustrationen erfreuen. Es ist nicht einfach für mich über die Einzigartigkeit meiner Arbeit zu sprechen, man sagt, ich hätte eine besondere Art zu zeichnen, sehr nach an der Wiedererkennung der Dinge, die ich zeichne. Meine Arbeit hat eine gewisse Leichtigkeit, einen gewissen Sexappeal, aber immer mit Stil. 

Wie haben Sie es geschafft, die hochwertige Qualität Ihrer Produkte durch die Verwendung von GOTS-zertifizierter Biobaumwolle und recycelten Materialien sicherzustellen?

Ich habe mich einfach auf die Suche gemacht bzw. arbeite mit einer Manufaktur aus München zusammen, die mich mit gewissen Produzenten vernetzt.

Wer ist die Hauptzielgruppe von UNartig, und wie möchten Sie deren Bedürfnisse und Erwartungen mit Ihrer aktuellen Kollektion erfüllen?

Natürlich überwiegend Frauen. Insbesondere zählen dazu die Frauen ab 40 Jahren, die sehr stilvoll und modebewusst sind auf der Suche nach etwas Neuem, das noch nicht in ihrem Kleiderschrank zu finden ist.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Modekollektion, und warum war es Ihnen wichtig, auf zertifizierte und recycelte Materialien zu setzen?

Nachhaltigkeit spielt für mich sowohl bei meiner Mode, als auch in meiner Lebenshaltung eine ganz entscheidende Rolle. There‘s no planet B … das sollten wir uns täglich vor Augen halten. Ich fühle mich verantwortlich, auch hier meinen eigenen Beitrag zu leisten.

Wie haben Ihre persönlichen Erfahrungen und Ihr Hintergrund im Projektmanagement die Gründung und Ausrichtung von UNartig beeinflusst?

Ich würde sagen, ich bin sehr strategisch, brauche mein Zeitmanagement, bin extrem zuverlässig und manchmal zu streng mit mir selbst.

Welche Ziele verfolgen Sie langfristig mit UNartig, und in welche Richtung möchten Sie Ihre Marke in den kommenden Jahren entwickeln?

Ich möchte meine Marke auf- und ausbauen. Ich habe viele Ziele im Kopf und als Kreativer kommt es ganz schnell zum nächsten Projekt. Man muss nur auf den nächsten Kreativen treffen und schon brodelt es schon… 

Was können Kunden und Modebegeisterte von zukünftigen Kollektionen erwarten, und welche neuen Designs oder Konzepte haben Sie bereits im Kopf?

Ich gehe sehr stark von mir aus und bin immer dran, etwas Anderes auszuprobieren. Meistens suche ich nach dem, was ich selbst nicht im Kleiderschrank besitze oder es nicht so einfach auf dem Markt gibt. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, da ich manche Dinge im Probedruck wieder überwerfe und immer und immer wieder neu ausprobiere, bis es für mich perfekt ist und ich es liebe.

Wie haben Ihre Illustrationen und Modeentwürfe den Zeitgeist eingefangen, und was hoffen Sie, dass Ihre Kollektion bei Ihren Kunden bewirken wird?

Es ist sehr häufig ein Bauchgefühl, ich habe den Blick für Farbkombinationen, schöne Dinge und die möchte ich aufs Papier bringen. Manchmal überlege ich dabei gar nicht so viel und irgendwie ist es dann genau das, was gerade den Zeitgeist trifft. 

Ich möchte, dass sich meine Kunden wohlfühlen in meiner Kollektion, experimentierfreudig ausprobieren zu kombinieren. Ich liebe es zum Beispiel, wenn ich bei meinen Kunden Styles sehe, auf die ich vielleicht gar nicht gekommen wäre. Fashion is fun, play with it! Mode soll Spaß machen und ich wünsche mir, dass meine Kunden meine Teile gerne tragen!

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen geben, die ebenfalls den Sprung in die Modebranche wagen möchten?

MACHEN MACHEN MACHEN

HINFALLEN UND WIEDER AUFSTEHEN

TUE DAS, WAS DU TUST MIT LIEBE UND FREUDE UND BLEIB DIR DABEI IMMER TREU!

Wir bedanken uns bei Ute Nonnemacher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wird dieser neue Arbeitsplatz-Trend auch Ihr Büro verändern?

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mute-labs team bild wald

mute-labs entwickelt hochwertige, schallisolierte Telefon- und Meetingboxen für moderne Büroumgebungen, die Rückzugsräume für konzentriertes Arbeiten schaffen und das hybride Arbeiten unterstützen

Wie würden Sie mute-labs jemandem vorstellen, der noch nie von Ihnen gehört hat, und was macht Ihr Unternehmen einzigartig?

Bei mute-labs entwickeln und verkaufen wir schallisolierte Telefon- und Meetingboxen, die speziell für moderne Büroumgebungen konzipiert sind. In einer Zeit, in der die hybride Arbeitsweise immer mehr an Bedeutung gewinnt, erleben wir eine massive Zunahme von internen Telefonaten und Videokonferenzen – und gleichzeitig einen Mangel an geeigneten Rückzugsräumen dafür. Was uns einzigartig macht, ist unser Ansatz: Während schallisolierte Boxen für Büros an sich keine neue Erfindung sind, haben sie bisher oft ein Vermögen gekostet. Durch Direktvertrieb, eine strikte Standardisierung und intelligentes Produktdesign können wir unsere Boxen jedoch zu einem Bruchteil des Preises anbieten, die andere Hersteller verlangen – und das bei ebenso hoher Qualität in Materialien und Verarbeitung! 

Conradin, im Interview 2020 haben Sie sich gefragt, wo der Weg hingeht – „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“. Jetzt, mit über 20.000 verkauften Telefonzellen und einem Umsatz von über 20 Millionen Euro pro Jahr, wo stehen Sie heute?

Seit 2020 hat sich bei uns eine Menge getan. Wir haben zwei weitere Produkte entwickelt – die Meetingbox QUATTRO und unsere DEEPWORKBOX mit integriertem Schreibtisch – und unser Angebot auf neun weitere europäische Länder ausgeweitet. Außerdem haben wir mit der neuen Händlermarke Berlin Acoustics den Büromöbelhandel als Vertriebskanal erschlossen, wofür wir drei weitere Produkte entwickelt und über 150 Händler als Partner gewonnen haben. Heute besteht unser Team aus knapp 40 Mitarbeitenden und wir bedienen über 4.000 Kunden in ganz Europa. Besonders stolz sind wir darauf, im ‚affordable‘-Segment eine starke Marktdurchdringung erreicht zu haben. Diesen Erfolg wollen wir weiter ausbauen und planen, sowohl mit mute-labs als auch mit Berlin Acoustics in weitere Märkte zu expandieren.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Ihr Unternehmen ausgewirkt? Viele dachten, Büro-Hardware sei gefährdet, doch Sie haben in dieser Zeit sogar Wachstum erlebt. Was war der Schlüssel zu diesem Erfolg?

Die Corona-Pandemie war für uns eine enorme Herausforderung. Zu Beginn brachen unsere Umsätze fast komplett ein – auf faktisch null – und das zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, da wir gerade unsere erste große Bestellung beim Produzenten aufgegeben hatten, um Produkte auf Lager zu legen. Bis dahin hatten wir immer nur auf Bestellung produziert. Wir hätten diese Krise nicht überstanden, wenn wir nicht so großartige Partner und Mitarbeiter:innen gehabt hätten, die uns in dieser schwierigen Phase sehr unterstützt haben.

In dieser Zeit haben wir uns dann darauf konzentriert, unsere Meetingbox zu entwickeln. Nach ein paar Monaten begann der Markt sich zu erholen. Hybrides Arbeiten wurde über Nacht zum ‚New Normal‘ und Unternehmen mussten sich den neuen Gegebenheiten schnell anpassen. Das hat uns natürlich enorm geholfen. Da wir fest daran geglaubt haben, dass dieser Wandel kommt, haben wir unsere Produktion hochgefahren und konnten so auch in der Hochphase schnell liefern – meist innerhalb von 2-3 Wochen. Dadurch konnten wir uns gut im Markt positionieren und unser Wachstum weiter vorantreiben.

Nicolaus, Sie als Mitgründer bringen eine spannende Perspektive mit. Welche besonderen Herausforderungen oder Chancen haben Sie aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren erlebt?

Ich habe in den letzten Jahren viel gelernt. Zuvor war ich in der Podcast-Industrie tätig, wo das Thema ‚Hypergrowth‘ allgegenwärtig war und Kapital nahezu unbegrenzt verfügbar schien. Das brachte natürlich auch großen Wachstumsdruck mit sich, der alle in der Firma automatisch mitriss.

Bei mute-labs hingegen musste ich lernen, mich selbst und andere ohne diesen externen Druck zu motivieren. Das Geschäft lief gut, aber niemand hat uns zum Wachsen gezwungen. Hier ging es darum, andere Motivationsknöpfe zu aktivieren – und zum ersten Mal habe ich verstanden, wie wichtig eine starke Vision und ein klarer Purpose sind.

Eine der größten Chancen, die ich sehe, ist, dass wir ein Unternehmen aufbauen können, das langfristig und kundenorientiert denkt. Wir haben keine kurzfristigen finanziellen Ziele, die uns davon ablenken. Das ist nicht nur eine riesige Chance, sondern auch ein echter Luxus: Wir können uns voll und ganz auf die Bedürfnisse unserer Kund:innen und Mitarbeiter:innen konzentrieren und eine Firma aufbauen, auf die wir stolz sind.

Unsere Produkte lösen echte Probleme und ich bin fest davon überzeugt, dass es für Kund:innen, die nach einer bezahlbaren Lösung suchen, keine bessere Wahl gibt als mute-labs – sei es in Bezug auf die Produktqualität, unseren Service oder die gesamte Customer Experience. Für uns ist es entscheidend, das auch klar zu kommunizieren. Jeder Kund:innenwunsch, dem wir nicht gerecht werden können, ist eine Chance, zu lernen und besser zu werden. Wenn wir feststellen, dass eine Anfrage besser zu einem Mitbewerber passt, sind wir auch bereit, den Auftrag proaktiv dorthin zu verweisen. So bleiben wir authentisch und kund:innenorientiert.

Welche Vision verfolgen Sie mit mute-labs, und wie möchten Sie diese in den kommenden Jahren erreichen?

Als wir uns intensiver mit der Frage beschäftigt haben, was wir bei mute-labs eigentlich machen und welchen Beitrag wir leisten, haben wir schnell erkannt, dass wir nicht einfach nur Holzboxen verkaufen und in Büros stellen. Immer wieder kommen Kund:innen und Nutzer:innen auf uns zu und bedanken sich – sie erzählen uns, wie sehr sie es lieben, in unseren Boxen zu arbeiten. Dabei haben wir festgestellt, dass die Boxen längst nicht mehr nur für Telefonate genutzt werden. Viele Menschen ziehen sich dorthin zurück, um konzentriert und produktiv zu arbeiten.

Ein Großteil der wertschöpfenden Arbeit im Büro findet tatsächlich in unseren Boxen statt – das wichtigste Telefonat des Tages, die entscheidende Präsentation oder eine komplexe Aufgabe, die in Ruhe bearbeitet wird. Die Menschen wollen gute Arbeit  leisten und über sich hinauszuwachsen. Und wir haben das Glück, dass ein wesentlicher Teil dieser Arbeit in unseren Boxen stattfindet. Darauf sind wir unglaublich stolz.

Unsere Vision ist es daher, möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, ihr volles Potenzial zu entfalten, indem wir die Arbeitsräume der Zukunft gestalten. Der Gedanke ‚as many people as possible‘ motiviert uns ständig, unsere Produkte nicht nur besser, sondern auch erschwinglicher zu machen. So wollen wir sicherstellen, dass jedes Büro Zugang zu Rückzugsräumen hat.

In den nächsten Jahren werden wir uns weiterhin auf die Entwicklung und den Vertrieb von Telefon-, Meeting- und Workboxen konzentrieren. Gleichzeitig halten wir uns bewusst die Möglichkeit offen, auch andere Bereiche des Büros mitzugestalten – wer weiß, was da noch kommt.

Ihre Telefonzellen sind auf vier Kontinenten im Einsatz. Wie passen Sie Ihre Produkte und Ihre Strategie an die unterschiedlichen Bedürfnisse und Märkte in verschiedenen Regionen an?

Unsere Telefonzellen sind zwar auf vier Kontinenten im Einsatz, doch derzeit sind wir hauptsächlich in Europa aktiv.  Dennoch beschäftigen wir uns intensiv mit Märkten wie den USA und dem Mittleren Osten. Wir sind große Verfechter der Standardisierung, weil sie es uns ermöglicht, effiziente und erschwingliche Produkte anzubieten. Gleichzeitig müssen wir jedoch noch herausfinden, wie wir diese Standardisierung mit den kulturellen und marktspezifischen Anforderungen anderer Regionen in Einklang bringen können. Das ist eine spannende Herausforderung, die wir Schritt für Schritt angehen, bevor wir in diesen Märkten aktiv expandieren.

In der stark wachsenden Branche der Arbeitsplatzgestaltung, was ist Ihrer Meinung nach der größte Trend oder die größte Veränderung, die wir in den nächsten Jahren sehen werden?

Ein großer Trend, den wir bereits beobachten, ist die Abkehr vom klassischen Konzept, dass jeder Mitarbeitende im Büro seinen eigenen Schreibtisch hat. Viele Unternehmen planen inzwischen nur noch mit etwa 0,7 Schreibtischen pro Mitarbeiter:in, da die hybride Arbeitsweise immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Der nächste Schritt, den wir sehen, ist, dass Büros zunehmend in Zonen aufgeteilt werden. Statt feste Teams an festen Plätzen zu haben, gibt es jetzt laute Arbeitsbereiche, stille Zonen und bewusst gestaltete große Social Areas, in denen sich Mitarbeitende austauschen können. Für viele Unternehmen, die auf hybride Modelle setzen, wird das Büro weniger als Ort für produktives Arbeiten, sondern vielmehr als Raum für Begegnung, Austausch und zur Förderung der Unternehmenskultur verstanden. 

Was ist das wichtigste Feedback, das Sie von Ihren Kunden erhalten haben, und wie haben Sie dieses genutzt, um Ihre Produkte weiterzuentwickeln?

Das wichtigste Feedback, das wir von unseren Kund:innen erhalten haben, kam tatsächlich von Händlern, obwohl wir mit mute-labs ursprünglich ausschließlich direkt an Endkund:innen verkauft haben. Immer wieder wurden wir gefragt, ob wir nicht Produkte entwickeln könnten, die besser auf die Bedürfnisse des Handels abgestimmt sind. Aus diesen zahlreichen Anfragen ist schließlich unsere Produktlinie und Händlermarke Berlin Acoustics entstanden. Damit konnten wir unser Angebot erweitern und gezielt den Büromöbelhandel als neuen Vertriebskanal erschließen.

Ihr Unternehmen hat eine beeindruckende Wachstumsrate. Was sind die größten Herausforderungen, mit denen Sie aktuell konfrontiert sind, und wie gehen Sie damit um?

Unsere größte Herausforderung im Moment ist, Strukturen und Prozesse einfach und übersichtlich zu halten. Mit jedem neuen Mitarbeitenden steigt das Risiko, dass Dinge unnötig kompliziert werden. Gleichzeitig möchten wir unsere hohe Servicequalität über die verschiedenen Märkte und Regionen hinweg aufrechterhalten, was aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen – insbesondere in der Logistik – oft schwierig ist.

Eine weitere Herausforderung ist, den Fokus auf jeden einzelnen Markt nicht zu verlieren. Wir sind derzeit zu klein, um jeden Markt individuell zu managen, aber auch zu groß, um nur eine globale Perspektive einzunehmen. Es ist wichtig, nah genug an jedem Markt dran zu sein, um ihn gezielt zu optimieren – sei es im Marketing, Vertrieb oder bei der Auslieferung und Customer Experience. 

Was würden Sie anderen Gründern raten, die gerade erst ein Hardware-basiertes Unternehmen aufbauen? Welche drei wichtigsten Lektionen haben Sie selbst gelernt?

Mein wichtigster Rat an andere Gründer:innen, die ein Hardware-basiertes Unternehmen aufbauen möchten, ist: Keep it simple. Viele Kund:innenwünsche scheinen theoretisch möglich, aber man kann sich schnell verzetteln. Unser strikter Fokus auf Standardisierung hat sich bisher sehr ausgezahlt, auch wenn wir dadurch das ein oder andere Geschäft verloren haben.

Zweitens: Vergiss nicht die Förderungen. Deutschland bietet unglaublich viel Unterstützung, die man unbedingt nutzen sollte. Sie können einen großen Unterschied machen.

Und drittens: Inventory is a bitch. Unterschätze nicht die hohen Kosten, die mit zu wenig Lagerbestand verbunden sind. Hohe Kosten entstehen nicht nur durch fehlende Produkte, sondern auch, wenn du Kund:innen aufgrund langer Lieferzeiten verlierst. Besonders bei einem Produkt wie unserem, bei dem die Rate von wiederkehrenden Kund:innen sehr hoch ist, kann das schnell das gesamte Anschlussgeschäft gefährden.

mute-labs ist mittlerweile profitabel. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für Ihr Geschäftsmodell, und wie planen Sie, dieses Thema in Zukunft weiter zu integrieren?

Nachhaltigkeit spielte von Anfang an eine zentrale Rolle in unserem Geschäftsmodell und wurde bei mute-labs seit Tag 1 mitgedacht. Wir haben unseren Verschnitt in der Produktentwicklung auf knapp 7 % reduziert, was weit unter dem Industriedurchschnitt liegt. Zudem pflanzen wir von Beginn an pro verkaufter Box einen Baum – und das gesamte Team pflanzt diese Bäume gemeinsam hier in Deutschland und zwar in Brandenburg.

Mittlerweile haben wir eine umfassende Nachhaltigkeitsvision entwickelt, die klar definiert, was wir unter Nachhaltigkeit verstehen und wo wir aktiv einen Beitrag leisten können. Für uns ist Nachhaltigkeit nicht bloß ein Häkchen auf einer Liste, sondern ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität, der unsere Werte widerspiegelt und unser Handeln prägt. Unser Ansatz basiert auf Transparenz in der Produktion, Verantwortung für die Umwelt und einem gemeinschaftlichen Engagement für lokale Gemeinschaften.

In diesem Jahr haben wir beispielsweise 10.000 Bäume mit unserem Team gepflanzt und die Berliner Bahnhofsmission unterstützt. Unser Team hat dort über vier Wochen hinweg jeden Freitag geholfen, und für jede:n freiwillige:n Helfer:in haben wir gespendet. Darüber hinaus haben wir die Organisation von Mary’s Meals unterstützt, die uns sehr am Herzen liegt.

Unser Ziel ist es, über verschiedene Dimensionen hinweg Einfluss zu nehmen und Nachhaltigkeit in allen Facetten zu denken.

Wo sehen Sie mute-labs in den nächsten fünf Jahren? Welche neuen Märkte oder Produkte haben Sie im Visier, um weiterhin erfolgreich zu bleiben?

In den nächsten fünf Jahren sehe ich mute-labs in einer spannenden Phase des Wachstums und der Weiterentwicklung. Wir planen die Einführung neuer Produktgenerationen, die unsere bestehenden Angebote erweitern und verbessern werden. Darüber hinaus streben wir an, in allen europäischen Märkten vertreten zu sein, um unsere Präsenz und unseren Einfluss weiter auszubauen.

Zusätzlich haben wir bereits erste Schritte in Richtung USA und den Mittleren Osten unternommen. Diese Märkte bieten viel Potenzial, und wir möchten unsere Strategien anpassen, um auch dort erfolgreich zu sein. 

Wir bedanken uns bei Conradin Castell und Dr. Nicolaus Berlin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Unternehmen gründen? Das sind die wichtigsten Versicherungen

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Bei der Konzentration auf das eigene Business geraten die notwendigen Versicherungen häufig aus dem Blick.
(Bild: Axa)

Bestimmte Risiken können im Ernstfall die Existenz eines Unternehmens bedrohen. Auf welche Versicherungen sollten Gründer deshalb nicht verzichten?

Versicherungsschutz: Für Gründer besonders wichtig

Gerade bei der Existenzgründung sollten Selbstständige Versicherungen sofort mitdenken, denn unter bestimmten Umständen können Vorfälle wie verursachte Schäden, Ausfälle, Rechtstreitigkeiten und mehr das unternehmerische Fortbestehen bedrohen. Versicherungen mindern diese Risiken. Allerdings ist nicht immer sofort ersichtlich, welche Versicherungen tatsächlich für wen sinnvoll sind

Zunächst sollten Selbstständige abwägen, welche Risiken für sie besonders existenzgefährdend sind – für solche Fälle sollte direkt bei der Gründung eine Versicherung abgeschlossen werden. Darüber hinaus sollten sie analysieren, welche Vorfälle dem Unternehmen ebenfalls schaden könnten und welche Risiken (vorerst) vielleicht vernachlässigbar sind.

Rundumschutz: Persönliche und gewerbliche Versicherungen

Gründer müssen nicht nur das unternehmerische Risiko bei der Wahl ihrer Versicherungen betrachten, sondern auch ihr persönliches Risiko mit einbeziehen. Denn: Fallen Selbstständige kurzfristig oder für einen längeren Zeitraum aus, kann das unter Umständen Folgen für das Unternehmen haben.

Diese persönlichen Versicherungen sind besonders wichtig:

  • Krankenversicherung: Auch für Selbstständige in Deutschland Pflicht – kann gesetzlich oder privat versichert werden.
  • Krankengeld-, bzw. Krankentagegeldversicherung: Deckt Ausfälle ab.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Sichert den Lebensstandard auch bei längerfristigem Ausfall.
  • Rentenversicherung: Je nach Berufsgruppe sogar verpflichtend – gesetzlich oder privat frei wählbar.

Um den gewohnten Betrieb des Unternehmens zu sichern und das unternehmerische Risiko zu mindern, sind in der Regel bestimmte gewerbliche Versicherungen besonders bedeutend. Dazu gehören beispielsweise:

  • Betriebshaftpflichtversicherung: Deckt Schäden, die durch das Unternehmen verursacht werden – ohne Versicherung haften Selbstständige unbegrenzt.
  • Betriebsunterbrechungsversicherung: Mindert Risiken wie Unterbrechungen in den Betriebsabläufen.
  • Rechtschutzversicherung: Schützt vor Kosten, die durch Rechtstreitigkeiten verursacht werden.

Neu-Selbstständige haben wenig Zeit – da ist die AXA-Beratung mit Branchenkenntnis besonders wertvoll.
(Bildcredits: Axa)

Individuelle Bedürfnisse: Je nach Branche unterschiedlich

Nicht jede Branche birgt die gleichen Risiken und erfordert daher den gleichen Versicherungsschutz. Je nach Berufsgruppe oder Unternehmenszweck können weitere Versicherungen Pflicht sein – und einzelne Zusatzversicherungen besonders sinnvoll

So können beispielsweise persönliche Versicherungen ergänzt werden: Besteht ein hohes Verletzungsrisiko, wie es etwa in Handwerksbetrieben oft üblich ist, empfiehlt sich eine entsprechende Unfallversicherung. Sind Selbstständige viel geschäftlich unterwegs für Meetings, Konferenzen und Co., ist unter Umständen eine Auslandsreisekrankenversicherung angebracht.

Ebenso sollten zusätzliche gewerbliche Versicherungen in Betracht gezogen werden. Für Steuerberater oder Finanzdienstleister kann zum Beispiel eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung ergänzend sinnvoll sein. Gründer eines Handelsunternehmens sollten hingegen besonderen Wert auf ihr Inventar oder Lagerbestände legen und diese mittels Gebäude- oder Inhaltsversicherung gegen Einbruch oder Elementarschäden absichern.

Beratung zu umfangreichen Versicherungsleistungen

Wer gründet, hat häufig nicht den Überblick, welche Versicherungen gesetzlich gefordert und welche darüber hinaus sinnvoll sind. Zudem stehen meistens andere Fragen im Mittelpunkt. Deshalb sollten Gründer sich von einem Versicherungsvermittler oder einer Versicherungsvermittlerin beraten lassen. Das spart Zeit, die besser in Vertrieb, Marketing oder die Betriebsabläufe investiert ist.

Die Experten der AXA Versicherung haben viele Unternehmensgründungen begleitet und kennen sich deshalb in den branchenspezifischen Anforderungen aus. Sie sprechen die Sprache des Handwerks ebenso wie die des Handels, der Gastronomie, des Baugewerbes, der Landwirtschaft und vieler anderer Berufsgruppen. Ihr Ziel: Sicherzustellen, dass alle Risiken bestmöglich abgesichert sind. Dazu dient der Profi-Schutz von AXA. Denn die hohen Kosten bei einer Unterversicherung können im schlimmsten Fall die Existenz des Unternehmens gefährde. Gleichzeitig verhindern die AXA-Vermittler und -Vermittlerinnen durch ihre faire Beratung, dass die jungen Unternehmen überversichert sind und höhere Kosten haben als nötig.

Hier gibt es mehr Informationen über die AXA-Versicherungen für Selbstständige

Titelbild: Bei der Konzentration auf das eigene Business geraten die notwendigen Versicherungen häufig aus dem Blick.
(Bildcredits: Axa)

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Regionale Alternative zur Superfood-Welt – nachhaltig, nahrhaft, neu gedacht!

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Simon Weiss (l.) und Johannes Grenzebach präsentieren mit „Mudda Natur“ Bitterfreie Vollkorn-Quino Produkte aus Deutschland. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Mudda Natur bringt am 28. Oktober in der Höhle der Löwen ihr nachhaltiges Startup ins Spiel: Die Gründer zeigen, wie sie mit regional angebautem Bio-Quinoa eine umweltfreundliche Alternative zu importierten Superfoods schaffen

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?

Hinter Mudda Natur stehen die beiden Gründer Johannes Grenzebach (31) und Simon Weiss (33). Wir haben uns während unseres Studiums der Agrarwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen kennengelernt. Aufgewachsen auf landwirtschaftlichen Familienbetrieben, was uns eine enge Verbindung zur Landwirtschaft und zur Natur mit auf den Weg gegeben hat. Diese Prägung hat uns motiviert, unsere Kenntnisse und Erfahrungen in die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln einzubringen.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt ?

Mudda Natur ist in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion tätig, mit einem klaren Fokus auf Quinoa aus Deutschland. Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Saatgutproduktion bis hin zu verarbeiteten Produkten, die bei den Endkunden landen. Unser Sortiment ist komplett vegan, Bio-zertifiziert und umfasst derzeit mehr als 10 verschiedene Quinoa-basierte Produkte, darunter Vollkorn-Quinoa, Quinoa-Flocken und Quinoa-Nudeln. Dabei setzen wir auf einen nachhaltigen Anbau und bieten eine glutenfreie, proteinreiche Alternative im Lebensmittelsektor an.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

Die Idee für Mudda Natur entstand ursprünglich im Rahmen der Masterarbeit von Johannes Grenzebach. Er untersuchte den Anbau von Quinoa in Deutschland und testete dabei über 400 Quinoa-Sorten. Ziel war es, Sorten zu finden, die perfekt an das deutsche Klima angepasst sind. So haben wir den Grundstein für unser Unternehmen gelegt. Wir wollten eine Alternative zu importierten Quinoa-Produkten bieten und eine nachhaltige, regionale Produktion aufbauen. Durch intensiven Anbau und Forschung konnten wir die besten Sorten herausfiltern und die Anbauflächen stetig erweitern.

Was macht euer Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Unser Produkt zeichnet sich durch den regionalen Anbau von Bio-Quinoa aus, was es von den meisten anderen Lösungen auf dem Markt abhebt. Während etwa 95 % der weltweit gehandelten Quinoa aus Südamerika importiert wird, bieten wir eine lokal angebaute Alternative, die durch kürzere Transportwege und einen reduzierten CO₂-Fußabdruck überzeugt.

Wir richten uns an den zunehmenden Bedarf nach pflanzlichen Proteinen in der Ernährung. Unsere Produkte sind nicht nur glutenfrei und vegan, sondern auch reich an wichtigen Nährstoffen, insbesondere Proteinen und Ballaststoffen. Dadurch bieten wir Konsumenten eine gesunde und nachhaltige Option im Vergleich zu herkömmlichen Getreideprodukten.

Ein besonderes Merkmal unserer Quinoa ist ihre Bitterstofffreiheit, wodurch sie vor der Zubereitung nicht gewaschen werden muss. Zudem verzichten wir auf ressourcenintensive Prozesse wie das Schalen und Waschen der geernteten Quinoa. Dies ermöglicht es uns, ein nahrhaftes und natürliches Vollkornprodukt anzubieten.

Darüber hinaus fördern wir eine innovative Agrarkultur für unsere Landwirte, die die Fruchtfolge diversifiziert und somit zur Biodiversität sowie zur Gesundheit der Böden beiträgt. Durch die Vereinbarung fester Konditionen schaffen wir für unsere Landwirte Planungssicherheit und schützen sie vor den Preisschwankungen, die in anderen Agrarkulturen wie Weizen oder Raps häufig auftreten.

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Wir haben große Pläne für die Zukunft von Mudda Natur. Neben der stetigen Ausweitung unserer Anbauflächen arbeiten wir an neuen Quinoa-basierten Produkten, um unser Sortiment weiter zu diversifizieren. Zudem prüfen wir die Möglichkeit, in andere europäische Märkte zu expandieren. Unser Ziel bleibt es, Quinoa in Deutschland als feste Größe im Bereich der gesunden, pflanzlichen Ernährung zu etablieren und gleichzeitig die Umwelt durch nachhaltige Landwirtschaft zu schonen.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ bietet uns eine hervorragende Gelegenheit, unsere Geschäftsidee gründlich zu evaluieren und wertvolles Feedback zu erhalten. Durch die unterschiedlichen Hintergründe der Investoren erhoffen wir uns nicht nur eine kritische Prüfung unserer Konzepte, sondern auch die Chance, potenzielle Investoren von unserer Vision zu überzeugen.

Besonders hervorheben möchten wir die Aspekte der Nachhaltigkeit, die Einzigartigkeit unseres Produkts sowie das Marktpotential in Deutschland. Diese Faktoren sind zentral für unser Unternehmen und werden entscheidend dazu beitragen, die Investoren zu gewinnen.

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Neben einem finanziellen Investment erwarten wir, mit einem geeigneten Investor einen starken Partner an unserer Seite zu gewinnen, der uns bei der Skalierung unseres Unternehmens unterstützt. Die Finanzierung landwirtschaftlicher Produktionen erfordert eine langfristige und kapitalintensive Planung, und die Expertise der Löwen wird uns helfen, die Herausforderungen in diesem Bereich erfolgreich zu meistern.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?

Unsere nächsten Schritte umfassen sowohl die Erweiterung der Anbauflächen als auch die Entwicklung neuer Produkte. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser Sortiment zu vergrößern und gleichzeitig neue, innovative Quinoa-basierte Produkte auf den Markt zu bringen. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit weiteren Landwirten in Deutschland, um die regionale Produktion weiter auszubauen und so noch mehr Kunden nachhaltig und lokal versorgte Lebensmittel anbieten zu können.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Eine der bedeutendsten Lektionen, die wir auf unserem Weg als Gründer gelernt haben, ist, dass Pionierarbeit mit Herausforderungen und Rückschlägen verbunden sein kann. Es ist entscheidend, aus Fehlern zu lernen und stets den Blick nach vorne zu richten, um die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Wir sind dankbar für unser Netzwerk, das aus starken Partnern besteht, die uns mit ihrem Fachwissen aktiv unterstützen. Diese belastbaren Partnerschaften sind eine wesentliche Grundlage für unser weiteres Wachstum.

Für Gründer in der Anfangsphase empfehlen wir, den Einstieg auf Messen und durch direkte Gespräche mit potenziellen Partnern zu suchen. Dies kann helfen, von den Erfahrungen anderer zu lernen und Hürden leichter und schneller zu überwinden.

Bild: Simon Weiss (l.) und Johannes Grenzebach präsentieren mit „Mudda Natur“ Bitterfreie Vollkorn-Quino Produkte aus Deutschland. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Mudda Natur am 28. Oktober 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Johannes Grenzebach und Simon Weiss für das Interview

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