Freitag, Juli 4, 2025
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Wie vernetzt dieses Event Start-ups und Investoren neu?

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Bits & Pretzels Gründer Andreas Bruckschlögl Bernd Storm vans Gravesande und Felix Haas 

Bits & Pretzels, gegründet von Andreas Bruckschlögl, Bernd Storm van’s Gravesande und Felix Haas, ist ein führendes Gründerfestival, das Start-ups, Investoren und Innovatoren zusammenbringt, um Vernetzung und Wissensaustausch zu fördern

Wie ist die Idee zur Gründung entstanden und was hat Sie motiviert, dieses Event ins Leben zu rufen?

Andy Bruckschloegl: Die Idee der Bits & Pretzels entstand aus unserem Wunsch, die Münchner Start-up-Szene zu vernetzen und eine Plattform für Gründerinnen und Gründer, Unternehmen und Investorinnen und Investoren zu schaffen. Wir sind selbst Gründer und haben die Herausforderungen und Chancen der Start-up-Welt erlebt. Aus der Erfahrung heraus erwuchs der Wunsch eines Formats, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern echte Verbindungen schafft. Und das am besten in lockerer Atmosphäre, die zum Austausch auf Augenhöhe einlädt – daher auch die bayerische Komponente am dritten Tag unseres Events mit Brezeln und Gemütlichkeit im Rahmen des Oktoberfests.

Mit der Bits & Pretzels bringen Sie eine große Bandbreite von Unternehmern und Investoren zusammen. Wer ist Ihre Hauptzielgruppe und welche speziellen Bedürfnisse decken Sie mit Ihrem Event ab?

Bernd Storm van’s Gravesande: Unsere Hauptzielgruppe besteht aus führenden Persönlichkeiten der Technologie- und Digitalbranche. Dazu gehören Gründerinnen und Gründer, Investorinnen und Investoren, aber auch Business Angels. Besonders profitieren junge Unternehmen, die nach Finanzierungsmöglichkeiten suchen, sowie Investorinnen und Investoren, die in vielversprechende Start-ups investieren möchten. Unser Event bietet diesen Gruppen ein Umfeld, in dem sie sich vernetzen, Wissen austauschen und konkrete Geschäftsanbahnungen vorantreiben können – sei es durch Vorträge, Panel-Diskussionen oder gezielte Networking-Formate.

Die Investitionsbereitschaft in europäische Start-ups hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Wie haben Sie diese Entwicklung in der Start-up-Szene erlebt und welche Strategien empfehlen Sie jungen Gründern in dieser Phase?

Felix Haas: Im Jahr 2024 ist das Investitionsvolumen in europäische Start-ups laut Crunchbase auf etwa 45 Milliarden USD zurückgegangen. Dies stellt einen erheblichen Rückgang im Vergleich zu den 121 Milliarden USD im Jahr 2021 dar, was die derzeitige Unsicherheit auf dem Markt widerspiegelt. Gleichzeitig sehen wir einen verstärkten Fokus auf alternative Finanzierungsmodelle wie Debt oder staatliche Förderungen. Unser Rat an junge Gründerinnen und Gründer ist, auf nachhaltige Geschäftsmodelle zu setzen, viel in Talent und Team zu investieren und sich auf wirkliche Innovationen zu fokussieren. Eine Diversifizierung der Finanzierungskanäle kann in diesen Zeiten besonders wertvoll sein.

In Vorbereitung zur anstehenden Konferenz haben wir gemeinsam mit Rise Europe eine Umfrage erhoben, die sich ebenfalls mit den Herausforderungen europäischer Gründerinnen und Gründer auseinandersetzt. Trotz der sinkenden Investitionsbereitschaft konnten wir feststellen, dass Europa bereits letztes Jahr die USA im Bereich nachhaltiger Innovationen übertroffen hat. Die vollständigen Ergebnisse sind in unserem ausführlichen Report “KICKSTART EUROPE – CATALYSTS FOR CHANGE IN THE EUROPEAN START-UP ECOSYSTEM” zusammengefasst und werden zeitnah auf unserer Webseite zum Download zur Verfügung stehen.

Was unterscheidet Bits & Pretzels von anderen Gründerevents? Was ist Ihrer Meinung nach der besondere USP Ihrer Veranstaltung?

Andy Bruckschloegl: Die Bits & Pretzels zeichnet sich durch die Kombination von inspirierenden Vorträgen, hochkarätiger Speaker und einer Vielzahl an Networking-Formaten aus. In diesem Jahr haben wir zudem mit dem Investor Summit und dem CXO Summit zwei neue Plattformen geschaffen, die noch mehr wichtige Akteurinnen und Akteure der europäischen Startup-Szene zusammenbringen. Unser „Table Captain“-Konzept, ein Networkingformat welches am dritten Eventtag auf den Wiesn stattfindet, stellt den glorreichen Abschluss dar und dient dazu, sich in einer einzigartigen Atmosphäre auf dem Oktoberfest zu vernetzen.

Europäische Start-ups stehen oft vor anderen Herausforderungen als ihre amerikanischen oder asiatischen Pendants. Welche Hürden sehen Sie aktuell für europäische Gründer und wie können diese erfolgreich überwunden werden?

Bernd Storm van’s Gravesande: Unsere Umfrage hat es gezeigt: Besonders herausfordernd sind oft die strengen regulatorischen Anforderungen, der recht fragmentierte Markt und die teils eingeschränkten Finanzierungsmöglichkeiten. Die Bürokratie und die unterschiedlichen Marktanforderungen in den einzelnen Ländern kosten Unternehmen Zeit und Geld. Ein Beispiel dafür ist die unterschiedliche Regulierung von Finanzdienstleistungen in den verschiedenen EU-Ländern. Ein Start-up, das im Bereich Fintech tätig ist und grenzüberschreitend operieren möchte, muss sich mit den nationalen Vorschriften jedes Landes auseinandersetzen, in das es expandiert.

Dies führt zu erhöhten Kosten und bürokratischen Hürden, da die Harmonisierung von Finanzvorschriften innerhalb der EU noch nicht vollständig erreicht ist. Wir sehen die Lösung in einer stärkeren Zusammenarbeit und Vernetzung auf europäischer Ebene sowie in der Nutzung von EU-weiten Förderprogrammen. Innovation und Flexibilität sind entscheidend, um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu bleiben.

In den letzten Jahren sind Innovationszentren wie Berlin, Stockholm und Paris stärker in den Fokus gerückt. Welche Entwicklungen beobachten Sie in diesen Regionen und was kann Deutschland von diesen Märkten lernen?

Felix Haas: Berlin, Stockholm und Paris haben sich als Hotspots für Start-ups etabliert, unter anderem durch starke staatliche Unterstützung und den intensiven Austausch zwischen Hochschulen und Industrie. Diese Städte bieten lebendige Ökosysteme für Start-ups, die auf Technologie und Innovation ausgerichtet sind. Deutschland kann von der Agilität und dem internationalen Mindset dieser Städte lernen, insbesondere durch eine stärkere Vernetzung von Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft sowie eine weitere Förderung von Risikokapital.

München ist der aus meiner Sicht bedeutendste Start-up-Standort, vor allem aufgrund der starken industriellen Basis sowie der engen Vernetzung von Hochschulen wie der TUM und der LMU mit der Wirtschaft. Die Stadt bietet zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten mit großen Unternehmen, wie beispielsweise BMW und Siemens. Auch Initiativen wie UnternehmerTUM und das wachsende Netzwerk von Venture-Capital-Investoren unterstützen junge Unternehmen und tragen zur Dynamik der Münchner Start-up-Szene bei.

Können Sie uns Einblicke in die zukünftige Ausrichtung von Bits & Pretzels geben? Welche Entwicklungen oder neuen Formate planen Sie für die kommenden Jahre?

Andy Bruckschloegl: Wir wollen die Bits & Pretzels weiter internationalisieren und die Vernetzung von Gründerinnen und Gründern über europäische Grenzen hinweg fördern. Zudem wollen wir weitere spezifische Formate für unsere Zielgruppen schaffen. Die ersten Vorbereitungen für 2025 laufen bereits und wir freuen uns, bald weitere Details bekannt geben zu können.

Das europäische Venture-Capital-Umfeld verändert sich rapide. Welche Chancen sehen Sie für alternative Finanzierungsmodelle wie Crowdfunding oder staatliche Förderungen?

Bernd Storm vans Gravesande: Crowdfunding und staatlichen Förderungen sind in wirtschaftlich instabilen Zeiten gute Alternativen. Sie werden aber klassische Investments nie ganz ersetzen. Für die Zukunft wünschen wir uns eine höhere Diversität in Finanzierungsmodellen, um je nach Geschäftsmodell und Ausgangslage ein passendes Modell auswählen zu können. Wer beispielsweise besonders nah an seiner Zielgruppe sein möchte und diese auch aktiv in die Unternehmens- oder Produktgestaltung einbinden möchte, ist im Crowdfunding gut aufgehoben. Wer weniger demokratisch vorgehen möchte, stößt hier an seine Grenzen. In dem Fall ist es besser, die Finanzierungsrunde so klein wie möglich zu halten.  

Viele Start-ups blicken auf die Unterstützung durch Business Angels und Family-Offices. Welche Rolle spielen diese Finanzierungsquellen Ihrer Meinung nach, besonders im europäischen Kontext?

Felix Haas: Business Angels und industrielle Family-Offices spielen im europäischen Kontext eine zentrale Rolle, da sie oft risikofreudiger sind als traditionelle Venture-Capital-Geber und unternehmerische Expertise mitbringen. Sie bieten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch wertvolle Netzwerke und Mentoring. Hier sind uns die USA voraus und ich wünsche mir mehr investierende Business Angel und Family-Offices in Europa.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründern mit auf den Weg geben, die in der heutigen, zunehmend herausfordernden Start-up-Landschaft bestehen wollen?

1) Andy Bruckschloegl: Nothing is impossible! Oft wurden wir mit Skepsis oder Kopfschütteln konfrontiert, als wir ankündigten, mit den Teilnehmenden am dritten Tag der Bits & Pretzels aufs Oktoberfest zu gehen oder Barack Obama als Keynote-Speaker zu gewinnen. Doch wir hoffen, mit verschiedenen Beispielen gezeigt zu haben, dass alles möglich ist, wenn man den Mut hat, groß zu denken, hart arbeitet und das nötige Quäntchen Glück mitbringt.

2) Bernd Storm van’s Gravesande: No business plan survives first contact with customers! Teste dein Produkt kontinuierlich und früh mit echten Kundenfeedbacks. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es noch wichtiger, auf kleine, schnelle Experimente zu setzen, um zu lernen und das Produkt zu optimieren. Minimale Ressourcen für maximale Erkenntnisse einzusetzen, kann deine Überlebensstrategien stärken.

3)Felix Haas: Durchhalten, die richtigen Investor:innen auswählen, ehrlich zu sich selbst mit Product Market Fit und Feedback von Kund:innen sein, nie die eigenen Werte für finanzielle Optimierung opfern, den Versuchungen von Ruhm und “Gründer Coolness” widerstehen und sich ausschließlich auf den erfolgreichen Aufbau von Unternehmen fokussieren.

Inwiefern sehen Sie eine Verschiebung der Rolle Europas in der globalen Start-up-Landschaft? Wie kann Europa im Vergleich zu den USA und Asien wettbewerbsfähig bleiben?

Andy Bruckschloegl: Wir denken, dass Europa stärker auf eine tiefere wirtschaftliche Integration und Zusammenarbeit setzen muss, um seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Ein zentraler Schritt ist der Abbau bürokratischer Hürden, die derzeit den grenzüberschreitenden Handel und die Expansion von Start-ups erschweren. Ebenso entscheidend ist die stärkere Investition in Schlüsselbereiche wie digitale Infrastruktur, künstliche Intelligenz und grüne Technologien, um Innovationen voranzutreiben und globale Technologieführerschaft zu erlangen.

Die Schaffung eines umfassenden digitalen Binnenmarktes ist dabei unerlässlich, um die Fragmentierung des europäischen Marktes zu beseitigen, Skaleneffekte zu ermöglichen und europäische Unternehmen international konkurrenzfähig zu machen. Nur durch eine klare Fokussierung auf zukunftsweisende Technologien und einen vereinten digitalen Markt kann Europa auf Augenhöhe mit den USA und Asien im globalen Wettbewerb bestehen.

Als Gründer und Veranstalter einer der bekanntesten Start-up-Konferenzen in Europa: Was motiviert Sie persönlich, weiterhin in die Start-up-Szene zu investieren und sie zu fördern?

Bernd Storm van’s Gravesande: Unsere persönliche Motivation ist es, neue Ideen und innovative Geschäftsmodelle zu fördern und die nächste Generation von Gründerinnen und Gründern zu unterstützen. Es erfüllt uns, den Fortschritt der Start-up-Szene mitzuerleben und einen positiven Einfluss auf ihre Entwicklung zu haben. 

Felix Haas: Wir sind überzeugt, dass mutige Ideen und innovative Lösungen die Zukunft gestalten, und deshalb investieren wir weiterhin Zeit und Energie in die Förderung der Start-up-Szene mit unserem beliebten Start-up-Festival aus München heraus.

Bild Bits & Pretzels Gründer Andreas Bruckschlögl Bernd Storm vans Gravesande und Felix Haas  Bildcredits:Bits & Pretzels Photo by Dan Taylor – ©Dan Taylor

Wir bedanken uns bei Andreas Bruckschlögl Bernd Storm vans Gravesande und Felix Haas für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

E-Rechnung – Das müssen Gründer bei der Rechnungsstellung beachten

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Die Rechnungsstellung gehört zu den wichtigsten administrativen Aufgaben für Unternehmen aller Art. Durch die Digitalisierung wird es immer wichtiger, auf elektronische Rechnungen (E-Rechnungen) zu setzen. Diese bieten nicht nur Vorteile in Bezug auf Effizienz und Kostenersparnis, sondern sind in vielen Fällen auch gesetzlich vorgeschrieben. Aber was genau müssen Gründer bei der Ausstellung von E-Rechnungen beachten? 

Die E-Rechnung und ihre Vorteile

Eine E-Rechnung ist eine elektronische Rechnung, die in einem strukturierten Datenformat erstellt, gesendet und empfangen wird. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen PDF-Rechnung enthält eine E-Rechnung standardisierte Informationen, die maschinell verarbeitet werden können. Dies erleichtert die automatische Weiterverarbeitung durch Buchhaltungssoftware oder Finanzämter.

Ein wesentlicher Vorteil ist die Zeitersparnis, da Rechnungen digital verschickt werden, was den gesamten Prozess deutlich beschleunigt. Dadurch entfallen manuelle Schritte wie das Drucken und Versenden von Papierrechnungen, was gleichzeitig zu einer erheblichen Kostenreduktion führt, da keine Ausgaben für Papier, Druck oder Porto anfallen.

Darüber hinaus bieten E-Rechnungen großes Automatisierungspotenzial, da sie problemlos in Buchhaltungs- und ERP-Systeme integriert werden können, was eine effizientere Verarbeitung und Verwaltung ermöglicht. Ein weiterer Vorteil liegt in der Gesetzeskonformität, denn E-Rechnungen erfüllen oft höhere Standards als klassische Papierrechnungen, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Nachvollziehbarkeit. Dies gewährleistet eine höhere rechtliche Sicherheit und reduziert das Risiko von Fehlern oder Verstößen.

Gesetzliche Vorgaben für E-Rechnungen in Deutschland

Seit November 2020 sind öffentliche Auftraggeber in Deutschland verpflichtet, E-Rechnungen anzunehmen. Diese Regelung betrifft vor allem Unternehmen, die im B2B-Bereich mit der öffentlichen Hand zusammenarbeiten. Für alle anderen Geschäftsbereiche gibt es bisher keine flächendeckende Verpflichtung – aber das wird sich bald ändern.

Ab dem 1. Januar 2025 wird die E-Rechnung in Deutschland für alle Unternehmen verpflichtend, wenn sie an andere Unternehmen (B2B) Rechnungen stellen. Das bedeutet, dass Gründer und Startups sich jetzt bereits auf die kommende Umstellung vorbereiten sollten. Der Gesetzgeber zielt darauf ab, den Austausch von Rechnungen effizienter und transparenter zu gestalten. Mit der Einführung dieser Pflicht sollen Steuerausfälle reduziert und die Prozesse in der Finanzverwaltung digitalisiert werden.

Eine E-Rechnung muss verschiedene wichtige Bestandteile enthalten, um vollständig und rechtskonform zu sein. Dazu gehören die vollständigen Unternehmensangaben, also der Name, die Anschrift und die Steuernummer des ausstellenden Unternehmens. Ein weiterer Bestandteil ist die Rechnungsnummer, die eindeutig und fortlaufend sein muss, um die Rechnung korrekt zu identifizieren. 

Eine Leistungsbeschreibung muss ebenfalls enthalten sein, da sie eine detaillierte Auflistung der gelieferten Produkte oder erbrachten Dienstleistungen enthält. Zudem müssen sowohl der Netto- als auch der Bruttobetrag angegeben werden. Schließlich ist es wichtig, dass die Steuerinformationen korrekt ausgewiesen werden, insbesondere der Mehrwertsteuersatz beziehungsweise der Umsatzsteuersatz, der für die Berechnung der Bruttobeträge relevant ist. 

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Praktische Tipps für Gründer bei der Nutzung von E-Rechnungen

  1. Umstellung auf ein E-Rechnungsformat: Ab 2025 muss jede Rechnung, die zwischen Unternehmen ausgestellt wird, in einem elektronischen Format wie XRechnung oder ZUGFeRD vorliegen.
  2. Passende Software nutzen: Viele Buchhaltungsprogramme bieten mittlerweile die Möglichkeit, E-Rechnungen zu erstellen und zu versenden. Prüfe, ob deine Software das Format XRechnung oder ZUGFeRD unterstützt.
  3. Buchhaltungssoftware aktualisieren: Gründer sollten sicherstellen, dass ihre Buchhaltungs- oder ERP-Systeme rechtzeitig auf das E-Rechnungsformat umgestellt werden, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
  4. Rechtskonformität sicherstellen: Achte darauf, dass deine E-Rechnungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Dazu gehört nicht nur die richtige Formatierung, sondern auch die sichere Archivierung der Rechnungen.
  5. Archivierung und Aufbewahrungspflichten: E-Rechnungen müssen, wie andere Rechnungen auch, gesetzeskonform archiviert werden – für mindestens 10 Jahre.

Häufige Fehler vermeiden

Am Anfang machen viele Fehler bei der Rechnungsstellung. Zu den häufigsten zählen unvollständige oder fehlerhafte Rechnungen, die nicht alle rechtlichen Anforderungen erfüllen. Auch eine falsche oder verspätete Rechnungsstellung kann zu Liquiditätsproblemen führen.

Um das zu vermeiden, sollten Gründer die folgenden Punkte beachten:

  • Korrekte Dateneingabe: Achte darauf, dass alle Pflichtangaben vorhanden und korrekt sind.
  • Fristen beachten: Rechnungen müssen fristgerecht gestellt werden, um Verzögerungen bei der Zahlung zu vermeiden.
  • Ordnungsgemäße Archivierung: Elektronische Rechnungen müssen für mindestens 10 Jahre archiviert werden.

E-Rechnungen als Effizienzsteigerung für Gründer

Für Gründer ist die E-Rechnung eine einfache Möglichkeit, die Rechnungsstellung effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Besonders im Hinblick auf die zukünftige Gesetzeslage ab 2025 und die Digitalisierung des Rechnungswesens lohnt sich die Umstellung auf dieses moderne Format. Mit der richtigen Software und Beachtung der gesetzlichen Vorgaben sind Gründer bestens aufgestellt, um ihre Prozesse zu optimieren und langfristig von den Vorteilen der E-Rechnung zu profitieren.

Titelbild: Bild von rawpixel.com auf Freepik

Autor Nicole Pfeiffer

Als erfahrene Autorin ist Nicole Pfeiffer eine Inspiration in der Branche der Buchhaltung. Sie zeichnete sich schon in der Schule durch ihr hohes Mathematikverständnis aus. Im „Mathe-Leistungskurs“ schnitt sie nicht nur mit Bestnoten ab, sondern unterstützte ihre Mitschüler mit Herz und Leidenschaft. Nachdem sie als staatliche Buchhalterin in verschiedenen Unternehmen Erfahrungen sammelte, ist sie nun seit fünf Jahren fest in einem Technologie-Betrieb angestellt. Wenn Sie nicht gerade in den Bergen wandern geht, erstellt sie immer wieder neue Denkansätze, Ratgeber und Schriften, die von ihren Kollegen sehr geschätzt werden.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Was steckt wirklich hinter dem Erfolg dieser Haarpflege-Marke?

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Hairlust Gründer Rasmus Serup

Hairlust bietet nachhaltige, innovative Haarpflegeprodukte, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren und sowohl äußerlich als auch innerlich für gesundes Haar sorgen

Wie ist die Idee zu Hairlust entstanden, und wer sind die Gründer, die hinter diesem Unternehmen stehen?

Die Idee zu Hairlust entstand aus einer sehr persönlichen Erfahrung, die sowohl ich, Rasmus Serup, als auch meine Mitgründerin Sofie Tidemand in unseren 20ern gemacht haben. Wir beide litten unter den Auswirkungen von dünner werdendem Haar und Haarausfall. Ich glaube, jede Person, die schon mal mit Haarproblemen zu kämpfen hat, weiß, dass dies einen mitnehmen kann. So haben wir auch bemerkt, dass es auf dem Markt an qualitativ hochwertigen Haarpflegeprodukten mangelte, die nicht nur wirksam, sondern auch nachhaltig und transparent sind. Sofie und ich hatten beide bereits einige Jahre in der Nahrungsergänzungsmittelbranche gearbeitet, und genau dort sahen wir das Potenzial, innere Haarpflege neu zu definieren. Die Idee war, Nahrungsergänzungsmittel speziell für das Haar zu entwickeln und sie direkt an die Verbraucherinnen und Verbraucher zu verkaufen. 

Es war uns wichtig, nicht nur innovative Produkte zu entwickeln, sondern auch einen Raum zu schaffen, in dem unsere Kundschaft lehrreiche und inspirierende Inhalte finden und persönlichen Service erhält. Unser Ziel war es, die Haarpflegebranche zu revolutionieren – und zwar nicht nur von außen, sondern auch von innen. So wurde Hairlust 2017 Realität, und seitdem haben wir gemeinsam mit einem großartigen Team hart daran gearbeitet, den verschiedensten Personen zu helfen, ihre Ziele für gesundes Haar zu erreichen.

Was treibt Hairlust an, und welche Vision verfolgen Sie mit Ihrem Unternehmen?

Seit unserer Gründung haben wir uns vorgenommen, Haarpflege ganzheitlich zu betrachten – Schönheit beginnt von innen und strahlt nach außen. Deshalb konzentrieren wir uns auf natürliche Produkte, die sowohl die innere als auch die äußere Haarpflege unterstützen.

Unsere Vision ist es, Haarpflege zu kreieren, die jenseits des Looks geht, indem wir skandinavische Prinzipien in den Mittelpunkt stellen. Dabei wollen wir nicht nur innovative Produkte schaffen, sondern auch Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Produktion sein. Unser Ziel ist es, dass sich unsere Kundschaft mit ihren Haaren wohlfühlen, stolz darauf ist und sich selbstbewusst präsentieren kann. Es geht um mehr als nur die äußere Ästhetik – es geht um Selbstbestimmung und das Recht, seine Geschichte durch seine Haare zu erzählen.

„Wear your hair proud and loud!“

Wer ist die Kernzielgruppe von Hairlust, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte die spezifischen Bedürfnisse dieser Kunden erfüllen?

Unsere Kernzielgruppe bei Hairlust sind vor allem Frauen im Alter von 25 bis 45 Jahren, die ein starkes Interesse an nachhaltiger und hochwertiger Kosmetik haben. Diese Frauen legen großen Wert auf natürliche, vegane Produkte und suchen gezielt nach Lösungen, die nicht nur ihre Haare pflegen, sondern auch im Einklang mit ethischen und umweltfreundlichen Prinzipien stehen. Sie achten darauf, dass die Produkte, die sie verwenden, frei von schädlichen Chemikalien sind, um sowohl ihrer eigenen Gesundheit als auch der Umwelt etwas Gutes zu tun.

Um sicherzustellen, dass unsere Produkte auch genau auf diese Bedürfnisse abgestimmt sind, verwenden wir qualitativ-hochwertige, natürlichen Inhaltsstoffen, die für eine umfassende Haarpflege entwickelt wurden. Wir arbeiten eng mit Expertinnen und Experten in unserer Lieferkette zusammen und verwenden nachhaltig beschaffte Rohstoffe, um sowohl Wirksamkeit als auch Umweltfreundlichkeit zu gewährleisten. Der direkte Dialog mit unserer Kundschaft ist uns dabei besonders wichtig: Durch regelmäßiges Feedback können wir die Produkte kontinuierlich weiterentwickeln. So garantieren wir, dass unsere Produkte nicht nur effektive Ergebnisse liefern, sondern auch mit den Werten unserer Zielgruppe übereinstimmen.

Welche Herausforderungen haben Sie auf Ihrem Weg zur Marktreife erlebt, und wie haben Sie diese als Team bewältigt?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Beliebtheit mancher Produkte stark verändern kann, dass manche in einem Jahr trendy und in einem anderen Jahr schon wieder veraltet sein können. Wir versuchen, langlebige Produkte zu schaffen, die nicht saisonal oder nur für eine begrenzte Zeit relevant sind – das ist ein wichtiger Wert für uns. Gleichzeitig versuchen wir, innovative Produkte zu entwickeln, die ein neues Bedürfnis oder eine neue Nachfrage wecken, die es bisher noch nicht gab, sei es ein Pre-Shampoo Haarbalsam, ein Haarstyling Stick oder ein Kopfhautpeeling.

Manchmal werden diese innovativeren und riskanteren Produktentwicklungen von unserer Kundschaft sehr gut angenommen, manchmal aber auch nicht – oder nur für kurze Zeit. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die horizontale und vertikale Erweiterung unseres Produktportfolios uns hilft, einen stabileren Einkommensstrom zu erhalten und weniger anfällig für Produkte zu sein, die an Popularität verlieren. Diese Stabilität gibt uns Raum für weitere Innovationen, um den Status quo in der natürlichen, sauberen Haarpflege herauszufordern.

Was unterscheidet Hairlust von anderen Marken im Bereich Haarpflege, und was ist Ihr einzigartiges Verkaufsargument?

Unser ganzheitlicher Ansatz und unser Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit und Kreativität lässt uns aus der Masse herausstechen. Wir glauben an Haarpflege, die über das Aussehen hinausgeht: reine, bewusste und wirklich effektive Haarpflege. Hochwertige Haarpflege, die dennoch rein und größtenteils biologisch zertifiziert ist.

Während viele Naturkosmetikmarken sich stark auf Nachhaltigkeit konzentrieren und dabei oft einen minimalistischen Look mit Naturtönen verfolgen, möchten wir bei Hairlust eine verspielte und farbenfrohe Ästhetik einbringen. Unser Design soll nicht nur funktional sein, sondern auch Freude und Inspiration ausstrahlen. Dabei legen wir Wert darauf, dass unsere Produkte vegan, nachhaltig und umweltfreundlich sind, ohne dabei Kompromisse bei der Wirksamkeit einzugehen. Viele unserer Inhaltsstoffe sind in der Branche einzigartig und bieten unseren Kundinnen und Kunden eine ganzheitliche Lösung, die sowohl von außen als auch von innen wirkt.

Unser Ziel ist es, Haarpflege zugänglicher und inspirierender zu machen, indem wir die traditionellen Grenzen der Naturkosmetik erweitern. Durch unseren spielerischen und farbenfrohen Ansatz schaffen wir eine positive und ansprechende Marke, die sich von anderen abhebt und gleichzeitig höchste Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit und Innovation erfüllt.

Welche neuen Produkte oder Innovationen dürfen wir in der Zukunft von Hairlust erwarten?

In der Zukunft dürfen Sie von Hairlust weiterhin spannende neue Produkte und Innovationen erwarten. Unsere Reise ist noch lange nicht zu Ende, und wir entwickeln uns ständig weiter, um die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden noch besser zu erfüllen. Unser Ziel ist es, Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen mit hochwertigen, natürlichen Haarpflegeprodukten zu unterstützen.

Zudem werden wir uns weiterhin auf nachhaltige Innovationen konzentrieren, sei es durch die Verwendung neuer, einzigartiger Inhaltsstoffe oder durch die Verbesserung der Umweltfreundlichkeit unserer Verpackungen. Unsere Mission bleibt es, Haarpflege auf kreative und nachhaltige Weise zu revolutionieren und dabei stets offen für die Bedürfnisse unserer wachsenden Community zu bleiben.

Wie stellt Hairlust sicher, dass es sich in einem stark umkämpften Markt langfristig behaupten kann?

Um sicherzustellen, dass sich Hairlust langfristig in einem stark umkämpften Markt behaupten kann, bleiben wir fest unseren Werten treu. Nachhaltigkeit, Innovation und Transparenz stehen im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir entwickeln uns stetig weiter, sind aber immer auf die Kernwerte fokussiert, die unsere Kundschaft schätzen. So schaffen wir nicht nur eine einzigartige Marke, sondern bauen eine starke Gemeinschaft von Menschen auf, die uns langfristig treu bleiben.

Dabei konzentrieren wir uns darauf, langfristige Beziehungen zu unserer treuen Kundschaft zu pflegen und zu fördern. Durch einen persönlichen und engagierten Kundenservice, lehrreiche Inhalte und eine kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Produkte sorgen wir dafür, dass unsere Kundschaft sich gut betreut und verstanden fühlen. Ihre Bedürfnisse und ihr Feedback fließen direkt in unsere Produktentwicklung und unsere Markenstrategie ein.

Welche Rolle spielt das Feedback Ihrer Kunden in der Weiterentwicklung Ihrer Produkte?

Das Feedback unserer Kundschaft spielt eine äußerst wichtige Rolle in der Weiterentwicklung unserer Produkte. Wir sehen sie als eine zentrale Quelle für Ideen und Innovationen. Indem wir kontinuierlich Rückmeldungen sammeln, gewinnen wir wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundschaft. Dies hilft uns nicht nur dabei, bestehende Produkte zu optimieren, sondern auch gezielt neue Produkte zu entwickeln, die auf die spezifischen Anforderungen unserer Kundschaft abgestimmt sind.

Wie hat sich Hairlust seit der Gründung entwickelt, und welche Meilensteine haben Sie bisher erreicht?

Seit 2017, als Hairlust die erste Produktion von 2.000 Flaschen unserer Haarvitamine, unserem ersten Produkt, gestartet und abgeschlossen hat, ist viel passiert. Zunächst einmal haben wir unser Hobbyprojekt in ein gesundes Geschäft verwandelt. In den ersten zwei Jahren waren wir nicht einmal hauptberuflich an Hairlust beteiligt. Unser Büro und unser Lager befanden sich zunächst in meiner 1-Zimmer-Mietswohnung. Seitdem haben wir einen langen Weg zurückgelegt, und heute sind wir ein etabliertes und anerkanntes Naturkosmetikunternehmen, auf das wir stolz sind.

Seit unserer Gründung haben wir kontinuierlich bedeutende Fortschritte gemacht:. Wir haben Hairlust vor allem durch die Erweiterung unserer Produktauswahl und unserer geografischen Präsenz entwickelt. Anfangs konzentrierten wir uns nur auf unseren Heimatmarkt, Dänemark. Wir haben uns schnell auf die übrigen nordischen Länder ausgedehnt und sind jetzt in 12 Ländern, hauptsächlich in Europa, präsent. 

Im Laufe der Jahre waren einige der größten Meilensteine die Einführung neuer Produkte, die Markteinführung in neuen Märkten, Partnerschaften mit führenden Beauty-Einzelhändlern und Kaufhäusern (wie Sokos in Finnland), die Erweiterung des Teams, der Gewinn renommierter Beauty- und Business-Preise (wie der dänische und der niederländische Beauty Award) und der Børsen Gazelle für bemerkenswertes Wachstum, die Einführung eines Recycling-Programms, die Entwicklung eines fortschrittlichen Hair Tests und zuletzt die Zertifizierung als B Corp.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit Hairlust, und wie planen Sie, diese zu verwirklichen?

Unsere langfristigen Ziele mit Hairlust sind ambitioniert und vielfältig. Wir streben an, unser Produktportfolio kontinuierlich zu erweitern und bieten in diesem Jahr bereits einige spannende Produktlaunches an, über die wir leider noch keine weiteren Details verraten können. Unser Ziel ist es, eine breite Palette von Produkten zu entwickeln, die alle Bedürfnisse und Haartypen abdecken – von Accessoires über Shampoos und Conditioner bis hin zu Styling-Produkten. Es gibt noch viele Möglichkeiten, die wir bisher nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft haben.

Ein wesentlicher Teil unserer langfristigen Vision ist es, uns ständig weiterzuentwickeln und in allen Bereichen, in denen wir tätig sind, Verbesserungen zu erzielen. Dies bedeutet für uns, dass wir noch nachhaltigere Produkte herstellen und unsere Prozesse noch effizienter gestalten wollen. Wir setzen uns kontinuierlich dafür ein, unsere Umweltbilanz zu verbessern und gleichzeitig den höchsten Qualitätsstandard für unsere Kundschaft zu gewährleisten.

Außerdem wollen wir den Verbraucherinnen und Verbrauchern auf der ganzen Welt mit einer stärkeren lokalen Präsenz, einschließlich lokaler Einzelhandelspartner, zur Verfügung stehen.

Welche drei wesentlichen Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die in einer ähnlichen Branche starten möchten?

Wenn ich drei wesentliche Ratschläge an andere Gründerinnen und Gründern in der Kosmetikbranche weitergeben würde, wären diese:

Bleiben Sie Ihren Werten treu: Auch wenn Ihr Unternehmen wächst, ist es wichtig, die grundlegenden Werte und Visionen nicht aus den Augen zu verlieren.

Seien Sie mutig und glauben Sie an sich selbst: Es ist entscheidend, an Ihr Produkt und Ihre Vision zu glauben, auch wenn es herausfordernd oder beängstigend sein kann. Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und die Expertise Ihres Teams. Der Glaube an sich selbst und an die eigene Idee ist oft der Schlüssel zum Erfolg, insbesondere in der Anfangsphase.

Stellen Sie ein engagiertes und wertorientiertes Team zusammen: Wählen Sie Teammitglieder aus, die nicht nur Ihre Vision und Werte teilen, sondern auch mit Leidenschaft und Freude an der Sache arbeiten. Der Spaß an der Arbeit und das gemeinsame Engagement für die Unternehmensziele tragen maßgeblich zum Erfolg bei.

Was motiviert Sie persönlich, Hairlust weiter voranzubringen und kontinuierlich neue Ideen zu entwickeln?

Die Werte von Hairlust – Nachhaltigkeit, Innovation und Transparenz – sind nicht nur Prinzipien für uns im Team, sondern auch eine ständige Inspiration. Sie motivieren mich, immer mein Bestes für unsere Kundschaft und die Umwelt zu geben. Es ist besonders erfüllend, ein Unternehmen aufzubauen, das durch ethisches Handeln und positive Auswirkungen auffällt. Ebenso wichtig ist das Vertrauen unserer Kundschaft in unsere Produkte. Zu sehen, wie unsere Produkte ihnen helfen, ihre Haarpflegeziele zu erreichen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken, gibt mir immer wieder neuen Antrieb. Dieses Zusammenspiel aus festen Werten und dem Vertrauen unserer Kundschaft treibt mich an, Hairlust ständig weiterzuentwickeln und neue Ziele zu erreichen.

Bildcredits: Hairlust

Wir bedanken uns bei Rasmus Serup für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Hairlust

Kontakt:

Hairlust ApS
Overgaden Neden Vandet 9A, 4.
1414 Copenhagen
Denmark

hairlust.de
alexa@hairlust.com

Ansprechpartner:Alexa Kemp

Social Media:
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Was steckt hinter dieser neuen Antriebstechnologie?

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DeepDrive founders

DeepDrive entwickelt hochinnovative Elektromotoren, die Effizienz, Kostenreduktion und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie neu definieren.

Könnten Sie uns DeepDrive und die Personen, die hinter dem Unternehmen stehen, kurz vorstellen?

DeepDrive ist ein Münchener High-Tech-Unternehmen, das eine innovative Motorentechnologie entwickelt hat, die die Basis für unsere beiden Produktlinien bildet: den Radnaben- und Zentralantrieb. Unsere Motoren setzen neue Maßstäbe in Effizienz, Kostenreduktion und CO2-Einsparung bei Elektrofahrzeugen.

Gegründet vor 3,5 Jahren von einem Team aus sieben Experten mit umfangreicher Erfahrung in großvolumigen Automobilprojekten, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die Elektromotorenindustrie zu revolutionieren. Sechs von uns lernten sich vor 10 Jahren während des Studiums an der TU München im Motorsportteam TUfast kennen. Nach dem Studium gingen wir alle in die Industrie und arbeiteten bei führenden Unternehmen wie Bosch, Audi und Infineon. 2021 haben wir uns dann zusammengeschlossen und DeepDrive gegründet, um die Elektromotorenindustrie zu revolutionieren.

Unser Team umfasst:

Felix Poernbacher (Co-CEO) – verantwortlich für strategische Aspekte, früher M&A-Investmentbanker bei Rothschild.

Stefan Ender (Co-CEO) – leitet produktbezogene Bereiche, mit Erfahrung aus großen Elektrifizierungsprojekten bei Bosch.

Dr.-Ing. Alexander Rosen (Chief Engineer) – spezialisiert auf E-Antriebe, war Senior-Experte und Lead Designer bei Bosch, mit umfangreicher Forschungserfahrung im Bereich Radnabenmotoren und Fertigungstechnologien am Fraunhofer-Institut.

Maximilian Habersbrunner – Experte für Embedded Software und Leistungselektronik, arbeitete bei Compact Dynamics.

Markus Domme – leitet das Mechanics Team, früher Entwicklungsingenieur bei Bosch.

Dean Petrovski – verantwortlich für Produktion und Industrialisierung, mit Erfahrung bei Bosch.

Christopher Roemmelmayer – leitet die Softwareentwicklung, mit Erfahrung im Software Systems Engineering bei Infineon.

Derzeit arbeiten wir mit 8 der 10 größten Automobilhersteller zusammen und werden von Investoren wie Leitmotif, BMW i Ventures und Continental unterstützt. Unser Ziel: die Zukunft der Mobilität effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger zu gestalten.

Was war Ihre ursprüngliche Vision für DeepDrive, und wie möchten Sie diese im Bereich der Antriebstechnologien verwirklichen?

Unsere Vision war es, den Elektromotor komplett neu zu denken, da es, vor allem, in puncto Effizienz noch enormes Potenzial gibt. Statt nur kleine Verbesserungen vorzunehmen, wollten wir eine Technologie entwickeln, die den Status Quo in der Automobilindustrie deutlich herausfordert – effizienter und günstiger.

Dank unserer Erfahrung verstehen die Anforderungen der Automobilindustrie und kombinieren dieses Wissen mit unserer Innovationskraft. So konnten wir eine revolutionäre Technologie entwickeln, die nicht nur technisch überlegen, sondern auch für die Großserienproduktion geeignet ist.

Wie hilft Ihre Technologie, die Bedürfnisse der Automobilindustrie zu erfüllen, und welche konkreten Vorteile bieten Sie Herstellern und Endnutzern?

Unsere Technologie adressiert die dringendsten Herausforderungen, mit denen die Automobilindustrie bei Elektrofahrzeugen konfrontiert ist. Mit unserer patentierten Doppelrotor-Motorentopologie ermöglichen wir Reichweiten von über 800 Kilometern. Unser Antrieb ist 20% effizienter als herkömmliche Elektromotoren, was entweder eine kleinere Batterie oder eine um 20% größere Reichweite ermöglicht – beides reduziert sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen.

Darüber hinaus bieten wir Herstellern enorme Kostenvorteile. Bei großvolumiger Produktion können signifikant Kosten eingespart werden – zum einen durch eine kostengünstigere Fertigung, zum anderen durch Einsparungen in der Batterie. Unsere Motoren sind vielseitig einsetzbar, sei es als Radnaben- oder Zentralantrieb, und lassen sich problemlos in die Großserienproduktion integrieren, da wir auf standardisierte Fertigungsprozesse und Materialien setzen.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie bei der Entwicklung Ihrer Antriebstechnologie konfrontiert worden, und wie haben Sie diese erfolgreich gemeistert?

Die größte Herausforderung bei der Einführung einer neuen Technologie in der Automobilindustrie ist die Industrialisierung. Ein industrialisiertes Serienprodukt, das in hoher Stückzahl fertigbar ist, zu entwickeln, ist um Größenordnungen komplexer als funktionierende Prototypen. Daher war unser Fokus bereits in einem frühen Entwicklungsstadium auf Einfachheit in der Fertigung gerichtet. Wir sind bereits sehr früh in den Austausch mit späteren Großserienfertigern gegangen und haben große strategische Partnerschaften geknüpft, damit unser Antrieb gezielt für die Großserie entwickelt wird – in cost, in quality, in time.

Was macht DeepDrive im Vergleich zu anderen Anbietern im Bereich Antriebssysteme einzigartig, und was würden Sie als Ihren besonderen USP (Unique Selling Point) beschreiben?

Wie oben beschrieben, unser besonderer USP liegt darin, dass unsere Technologie nicht nur effizienter und kostengünstiger ist, sondern auch voll für die Großserie ausgelegt ist und problemlos in bestehende Produktionsprozesse integriert werden kann. Wenn man fünf große OEMs fragt, werden sie bestätigen: Das ist der effizienteste und kostengünstigste E-Motor, den sie je gesehen haben.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung von DeepDrive, und welche neuen Technologien oder Kooperationen sind in den kommenden Jahren geplant?

Die zukünftige Entwicklung von DeepDrive wird maßgeblich davon geprägt sein, unsere validierte Technologie in die Großserienproduktion zu überführen. Wir befinden uns aktuell an einem Punkt, an dem wir extrem starkes Interesse von führenden Automobilherstellern verzeichnen, und unsere größte Herausforderung in den nächsten ein bis zwei Jahren wird es sein, diese starke Kundenpipeline in konkrete Großserienaufträge zu konvertieren.

Unser Fokus liegt daher darauf, eng mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten und die Skalierung unserer Produktion voranzutreiben. Sobald wir die ersten Großserienaufträge sichern, werden wir in den kommenden drei bis vier Jahren in die industrielle Großserienfertigung einsteigen.

Zusätzlich arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Antriebstechnologien, um auch in Zukunft an der Spitze der Innovation im Bereich Elektromobilität zu stehen. Kooperationen mit führenden OEMs und Tier-1-Zulieferern spielen dabei eine zentrale Rolle, um gemeinsam neue Maßstäbe für Effizienz, Kostenreduktion und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie zu setzen.

Wer gehört zu Ihrer Hauptzielgruppe, und wie passen Sie Ihre Lösungen an die sich wandelnden Bedürfnisse der Automobilbranche an?

Unsere Hauptzielgruppe sind die Volumen-Automobilhersteller (OEMs), die unsere Motoren in ihre Fahrzeuge integrieren möchten. Wir arbeiten dabei sehr eng mit den Teams der OEMs zusammen, um unsere Motoren individuell nach deren spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen anzupassen.

Dieser partnerschaftliche Ansatz ermöglicht es uns, flexibel auf die sich wandelnden Anforderungen der Automobilbranche zu reagieren und maßgeschneiderte Lösungen zu bieten, die sowohl in puncto Effizienz als auch in Kosten und Nachhaltigkeit überzeugen.

Wie hat sich die Automobilbranche in den letzten Jahren verändert, und wie reagiert DeepDrive auf diese technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen?

Die Automobilbranche hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Fast alle etablierten Automobilhersteller stehen vor dem größten Innovationsdruck seit ihrer – teilweise jahrhundertealten – Gründung. Dieser Wandel hin zur Elektromobilität erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen großen, etablierten Unternehmen und agilen High-Tech-Firmen wie uns. Es geht darum, ihre industrielle Stärke mit unserer Agilität und Innovationskraft zu kombinieren, um die Branche erfolgreich in das elektrische Zeitalter zu führen.

Bei DeepDrive haben wir in den letzten 3,5 Jahren genau das erreicht: Spitzeninnovationen mit höchster Geschwindigkeit entwickelt, immer mit dem Fokus auf Großserientauglichkeit in Bezug auf Kosten und Qualität.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ebenfalls im Bereich Automotive-Technologie oder Elektromobilität ein Unternehmen aufbauen möchten?

Zusammenarbeit ist der Schlüssel: In der Automobilbranche kommt man als junges Unternehmen nicht allein voran. Die Zusammenarbeit mit großen OEMs, Tier-1-Zulieferern oder Verbänden wie dem VDA ist entscheidend. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und von der Expertise der Partner zu profitieren – das bringt weit mehr, als es im Alleingang zu versuchen.

Ein starkes Team ist unverzichtbar: In der Automobilindustrie zählt tiefes Fachwissen. Unser Erfolg basiert auf einem erfahrenen Team, das sich in der Großserienproduktion bestens auskennt. Ohne diese Expertise werden dich die etablierten Akteure nicht ernst nehmen, und nur mit einem A-Team kannst du wirklich etwas bewegen.

Netzwerk, Netzwerk, Netzwerk: Kontakte sind in dieser Branche unbezahlbar. Ich persönlich nutze jede Gelegenheit, um auf Events präsent zu sein und mein Netzwerk zu erweitern. Bei Fragen oder Herausforderungen habe ich sofort eine Liste von Experten, die mir weiterhelfen können.

Gab es einen besonderen Meilenstein oder ein Kundenfeedback, das Ihnen gezeigt hat, dass Sie mit DeepDrive auf dem richtigen Weg sind?

Ein besonders wichtiger Meilenstein für uns war das durchweg positive Feedback von verschiedenen OEMs sowie Partnern wie Continental. Besonders das Feedback von BMW, die uns im Rahmen ihrer Startup Garage begleiten, war für uns ein starkes Signal, dass wir mit unserer Technologie auf dem richtigen Weg sind. 

Es ist unglaublich motivierend, zu sehen, wie unsere Technologie von führenden Akteuren der Branche wahrgenommen wird, und dass sie das Potenzial erkennen, das in unserer patentierten Doppelrotor-Technologie steckt. Dass so viele namhafte Hersteller unser System als effizientesten und kostengünstigsten E-Motor betrachten, bestätigt uns darin, dass wir die richtigen Schritte gehen. 

Wie möchten Sie DeepDrive langfristig im Markt positionieren, und welche Rolle sehen Sie für Ihr Unternehmen in der Zukunft der Elektromobilität?

Langfristig sehen wir DeepDrive als Branchenführer im Bereich Elektromotoren, nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch darüber hinaus. Unsere Vision ist es, mit unseren elektrischen Antrieben einen neuen Standard zu setzen, der sowohl in Bezug auf Effizienz als auch auf Kostenreduktion Maßstäbe setzt. Unser Ziel ist es, eine zentrale Rolle in der Transformation der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität einzunehmen und einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der gesamten Branche zu leisten. Wir möchten die Elektromobilität für alle zugänglicher und wirtschaftlicher machen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Antriebstechnologien sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben?

Um sicherzustellen, dass unsere Antriebstechnologien sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben, setzen wir auf unsere innovative Doppelrotor-Technologie, die nicht nur die Effizienz von Elektrofahrzeugen signifikant steigert, sondern auch deren CO2-Emissionen drastisch reduziert. Automobilhersteller können mit unseren Motoren eine Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 20% im Vergleich zu aktuellen Technologien erreichen. Diese Einsparungen sind nicht nur ein Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, sondern erfüllen auch die immer strengeren Umweltvorgaben der Branche.

Darüber hinaus bieten unsere Motoren durch ihre hohe Effizienz auch erhebliche Kostenvorteile. Automobilhersteller können bei der Skalierung auf Großserienproduktion Einsparungen von über 1 Milliarde Euro realisieren. Dieser Ansatz stellt sicher, dass unsere Technologie nicht nur die Nachhaltigkeitsziele unserer Kunden unterstützt, sondern auch deren wirtschaftliche Anforderungen erfüllt und sie wettbewerbsfähig hält.

Bildcredits:@DeepDrive

Wir bedanken uns bei Felix Poernbacher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was steckt hinter diesem genialen Alltagsprodukt?

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Michael Grundmann (l.) und Francesco La Pica präsentieren den Mehrweg-Hygienesteinhalter WC-Star. Sie erhoffen sich ein Investment von 25.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile.  Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

WC-Star stellt am 30. September in „Die Höhle der Löwen“ sein innovatives Produkt vor: Eine clevere Lösung, die den Plastikverbrauch im Sanitärbereich reduziert und für saubere Toiletten sorgt

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?

Francesco und Michael haben sich 2014 kennengelernt, da Michael von ihm seine Produkte für seinen Online-Shop bezogen hat. Ende 2016 hatte Michael die Idee für den WC-Star. Da in der Zwischenzeit eine intensivere geschäftliche Beziehung entstanden ist und wir uns beide mit „Problemlösern“ im Haushalt beschäftigt haben, haben wir uns gemeinsam Gedanken gemacht, wie wir den WC-Star konzipieren können. Nach einem Jahr tüfteln und testen, haben wir Anfang 2018 unser gemeinsames Unternehmen L & G Ideenwelt gegründet.

Ich bin Michael Grundmann, Aich bin 61 Jahre alt und wohnhaft in Warendorf.
Ich bin gelernter Sanitär- und Heizungsmeister, Betriebswirt des Handwerks und Umweltschutzberater im Handwerk. Seit über 18 Jahren bin ich in verschiedenen Stadtwerken u.a. als Vertriebsleiter und Energieberater tätig. Seit 2012 bin ich als Energie- und Tarifberater selbstständig und arbeite am Aufbau unseres Online-Shops für Sanitär- und Heizungsartikel.

Mein Name ist Francesco La Pica, ich bin 59 Jahre alt und wohnhaft in Neu-Ulm. Ich habe eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker absolviert, ich arbeitete unter anderem als LKW-Fahrer und ich war mehrere Jahre im Innen- und Außendienst (Berater für Wohneigentum) tätig. Seit 2010 bin ich selbstständig und habe mich der Erfindung von Artikeln für den Sanitär- und Haushaltsbereich gewidmet.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt oder eure Kern-Dienstleistung?

Die Entwicklung von innovativen und praktischen Handwerks- und Haushaltsprodukten, die die Umwelt schonen und Probleme lösen. „Problemlöser“ wie der WC-Star können in Haushalt und Gewerbe eingesetzt werden und sollen dazu beitragen, den weltweiten Plastikverbrauch und die damit einhergehende Umweltverschmutzung bestmöglich zu reduzieren.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

Als Handwerksmeister aus der Heizungs- und Sanitärbranche hatte Michael Ende 2016 die Idee für den WC-Star, um Einwegplastik im Sanitärbereich einzusparen. Unser WC-Star ist ein innovativer Mehrweg-Hygienesteinspeicher für Aufputzspülkästen. Der WC-Star wird einfach im Spülkasten montiert und somit von außen unsichtbar und reinigt beim Spülvorgang das gesamte WC. Unser Slogan: Mehrweg statt Einweg!

Was macht euer Produkt oder eure Dienstleistung im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Der WC-Star ist einzigartig auf dem Markt. Es gibt keinen vergleichbaren Artikel. Der WC-Star ist ein innovativer Mehrweg-Hygienesteinhalter für Spülkästen, der die Plastik-Einwegreiniger ersetzt und immer wieder mit unserem Nachfüll-Set nachgefüllt werden kann. Er trägt somit dazu bei, dass Plastikmüll reduziert wird, da die Halter von den Einwegreinigern nach Gebrauch im Restmüll landen.

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Wir möchten, dass sich der WC-Star als Marke etabliert und für Kunden ein bekannter Artikel ist, der ein fester Bestandteil des Angebotes der Handelsketten wird.
Es sind noch weitere Artikel und Problemlöser in Planung.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Wir suchen für unseren WC-Star einen Partner, der das Potenzial hat, den WC-Star flächendeckend auf den Markt zu bringen. Mit unserem WC-Star möchten wir einen Beitrag leisten, den Einweg-Plastikmüll zu reduzieren.

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Damit der WC-Star flächendeckend im Markt angeboten wird, benötigten wir einen starken Partner, der die finanziellen Möglichkeiten und über die entsprechenden Kontakte verfügt.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte/Dienstleistungen?

Wir setzen alles daran, dass sich der WC-Star als Marke etabliert und für Kunden ein bekannter Artikel wird, der ein fester Bestandteil des Angebotes der Handelsketten wird.
Es sind noch weitere Artikel und Problemlöser in Planung.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Als junges Unternehmen ist es sehr schwer ein neues Produkt zu entwickeln und im Markt zu platzieren. Doch es lohnt sich nicht aufzugeben und an sich und seine Idee zu glauben!

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß
fassen möchten?

Sich niemals durch Misserfolge oder Rückschläge entmutigen zu lassen.

Bild: Michael Grundmann (l.) und Francesco La Pica präsentieren den Mehrweg-Hygienesteinhalter WC-Star. Sie erhoffen sich ein Investment von 25.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile.  Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie WC-Star am 30. September 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Michael Grundmann und Francesco La Pica für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was steckt hinter diesem Erfolgsgeheimnis?

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Cantura Founder Investor Team Bildcredits: Cantura /THANKYOUJANE GmbH

Cantura ist Deutschlands führender Anbieter für CBD- und Cannabis-Produkte und setzt sich dafür ein, verantwortungsvolle Lösungen für das Wohlbefinden der Menschen zu bieten.

Wie hat sich Cantura seit der Gründung entwickelt, und wer sind die wichtigsten Personen hinter dem Unternehmen?

Cantura entstand als Eigenmarke unseres Multibrand-Webshops thankyoujane.de und hat sich seit der Erschaffung von cantura.de Mitte 2020 zum Marktführer für CBD-Produkte in Deutschland entwickelt. Unsere CBD-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht berauschend sind und freiverkäuflich angeboten werden dürfen. 

Unsere Zukunft sehen wir aber in der vollen Bandbreite der so genannten Cannabinoide, also der pflanzlichen Wirkstoffe der Cannabis-Pflanze. Das umfasst auch ganz klar THC – das ist der berauschende Wirkstoff. Deshalb starten wir gerade den Bereich Medizinal-Cannabis und haben den Cantura Cannabis Club bereits erfolgreich gegründet – eine Plattform für Cannabisvereine und Konsumenten, die bereits über 5.000 Anmeldungen zählt. 

Hinter unserer Firma stehen engagierte Persönlichkeiten, die die Leidenschaft für Cannabis und die Vision teilen, Cannabis verantwortungsvoll zu nutzen, um das Wohlbefinden der Menschen zu unterstützen. In Person sind das besonders Sven Kalies, der Urgründer, Ingo Sontowski als CMO und ich Fabian Baumann als CEO unseres Start-ups. 

Was ist die langfristige Vision von Cantura, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?

Unsere Vision bei Cantura ist es, die Cannabis-Pflanze von ihrem Stigma zu befreien und auf verantwortungsvolle Weise für das körperliche und geistige Wohlbefinden zu nutzen. Egal ob in Form von CBD-Produkten, Medizinal-Cannabis oder über den Cantura Cannabis Club – unser Ziel ist es, Menschen und Patienten einen sicheren und legalen Zugang zu sicheren und wirksamen Cannabis-Produkten zu ermöglichen. Um diese Vision zu verwirklichen, investieren wir unglaublich viel in Kommunikation und Austausch. Deshalb arbeiten wir sehr eng mit einer Vielzahl an Juristen, medizinischen Experten und auch Konsumenten zusammen, um alle drei Bereiche zu vereinen: Konsumentenwünsche, Medizinische Anwendung und das alles unter Berücksichtigung des legal Möglichen. 

Wer gehört zur Kernzielgruppe von Cantura, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte oder Dienstleistungen genau deren Bedürfnisse erfüllen?

Entgegen der vielen Vorurteile, die mit dem Thema Cannabis verknüpft sind, sind sowohl unsere CBD-Nutzer als auch unsere Cannabis-Club-Mitglieder aus der ganzen Breite der Gesellschaft. Beide Gruppen eint, dass sie sowohl CBD- als auch THC-haltiges Cannabis primär aus gesundheitlichen Motiven nutzen. 

Unsere Club-Mitglieder schreiben mir viel von chronischen Schmerzen, Schlafproblemen, Unruhe und Erschöpfung. Cannabis haben diese Menschen für sich auf dem Schwarzmarkt entdeckt und sind unglaublich dankbar, dass sie mit der erfolgten Legalisierung nun keine Kriminellen mehr sind. Wir tauschen uns wirklich sehr häufig und intensiv mit unseren Mitgliedern aus und hören deren Wünsche. Daraus entwickeln wir unsere Konzepte immer weiter und stellen sicher, dass wir alle im Prozess mitnehmen.  

Vor welchen großen Herausforderungen steht Cantura aktuell, und welche Strategien haben Sie entwickelt, um diese zu bewältigen?

Die größte Herausforderung ist aktuell sicherlich die Umsetzung des Konsumcannabis-Gesetzes. Das Gesetz umfasst knapp 200 Seiten und man merkt in jedem Absatz die vielen Interessen, die im Gesetzgebungsprozess eingeflossen sind. Das ist einerseits gut, weil es versucht möglichst viele Positionen abzubilden, andererseits erlebe ich in der Praxis eine hohe Unklarheit in der Umsetzung und teilweise realitätsferne Anforderungen. Ich denke hier werden Gerichtsurteile in den nächsten Jahren noch für Klarheit und Interpretation des Gesetzes sorgen müssen. 

Was zeichnet Cantura im Vergleich zu anderen Startups in Ihrer Branche aus?

Ich denke wir waren und sind immer sehr sorgsam mit unseren Ressourcen umgegangen. Wir hatten super lange ein nur 70 Quadratmeter großes Office und saßen dort teilweise zu siebt inklusive Lager. Wenn wir neue Aktivitäten starten machen wir das immer super „lean“. 

Alle unsere neuen Produktentwicklungen geben wir erst in einen Vorverkauf mit verlängerter Lieferzeit, um die Nachfrage unserer Kunden zu verstehen. Erst nachdem wir wissen, wie groß diese ist produzieren wir. Das hat sich wirklich bewährt. 

In welchen Bereichen sehen Sie das größte Wachstumspotenzial für Cantura in den kommenden Jahren?

Durch die Legalisierung ist der Cannabis Markt am Boomen und ich bin mir sicher, dass wir als Cantura diese Entwicklung maßgeblich mitgestalten. In ganz Deutschland gibt es wohl kaum eine Marke, die eine derart große Kundenbindung erzeugt und zeitgleich so gute Aufklärungsarbeit u.a. mit dem Cannabis Club tätigt. Dementsprechend wird das größte Wachstumspotential durch THC-reiche Produkte über unseren Cannabis Club und Medizinal Cannabis realisiert werden. Hierzu gibt es schon hunderte Apotheken, die Cantura Produkte an ihre Patienten abgeben und empfehlen.

Welche neuen Entwicklungen oder Produkte können wir in naher Zukunft von Cantura erwarten?

Der Cannabis-Markt ist noch sehr unausgereift und mein Team muss immer wieder die grundsätzlichsten Eigenschaften unserer Produkte erklären. Von daher müssen wir momentan nicht die allerneuesten und speziellsten Cannabis-Strains anbieten. Das kommt später. Heute geht es darum, den Club Mitgliedern eine sichere Bezugsquelle außerhalb des Schwarzmarkts zu ermöglichen. Unser Angebot bezieht sich auch nicht nur auf Cannabis, sondern auch um das Thema Aufklärung, Verständnis und Vernetzung. Wir möchten mit unserem Club auch einen Raum für Konsumenten und Patienten schaffen, in dem sie sich ehrlich und sicher austauschen können. 

Wie hat sich Ihr persönlicher Werdegang auf die Gründung und den Erfolg von Cantura ausgewirkt?

Als CEO von Cantura konnte ich mir in kurzer Zeit wirklich unglaublich viele neue Eigenschaften aneignen. Heute kenne ich mich bspw. unglaublich gut mit Gesellschaftsrecht, aber auch mit dem Cannabis-Recht in Deutschland aus. Die Cannabisbranche ist ein hartes Pflaster, geprägt durch eine unglaubliche Schnelllebigkeit und einen harten Wettbewerb. Diese Höhen und Tiefen haben mich zeitweise sehr belastet, aber auch gestärkt und deshalb blicke ich sehr positiv in die Zukunft. 

Hilfreich war hier sicherlich auch mein Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr. Ich war dort über 15 Jahre aktiv und übernahm schon mit 20 Jahre die Verantwortung als Vorstand für eine 50-Mann-starke Truppe. Im Studium an der Universität Göttingen habe ich mir dann primär Herangehensweisen und einen Werkzeugkasten an Methoden für das Führen eines Unternehmens angeeignet. Mein Mindset ist aber immer noch das gleiche wie in der Feuerwehr damals. 

Welche Rolle spielt Innovation in Ihrem Unternehmen, und wie bleiben Sie in einem sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig?

Unsere Branche ist, wenn wir ehrlich sind, wenig innovativ. Cannabis ist Cannabis – hier variiert ein wenig der Geschmack und die Cannabinoidprofile sind etwas unterschiedlich. Beides kann man von außen nicht sehen, vielleicht noch riechen und vielleicht auch ein wenig spüren. Jedenfalls würde ein normaler Kunde eine Innovation im Produkt bemerken. 

Die größten Innovationen finden statt, wenn sich gesetzliche Regulatoriken ändern. Hierzu muss man immer einen guten Plan im Hintergrund haben und sehr schnell, und auch teilweise unkonventionell reagieren. Das ist unsere große Stärke. 

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben, die sich in einer ähnlichen Phase wie Cantura befinden?

Never give up: Der Weg eines Gründers ist voller Herausforderungen und Rückschläge. Es wird immer wieder schwierige Phasen geben, vielleicht über Jahre, aber Ausdauer ist der Schlüssel. Jeder Rückschlag bietet die Möglichkeit, daraus zu lernen und stärker zurückzukommen. Gib niemals auf – der Erfolg könnte schon ganz nah sein.

Give your best every day: Erfolg kommt nicht von heute auf morgen. Es erfordert, jeden Tag sein Bestes zu geben, auch wenn die Fortschritte klein erscheinen. Disziplin, Fokus und konstante Anstrengung sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Kleine tägliche Schritte summieren sich zu großen Erfolgen.

Think Big: Setze dir keine Grenzen. Große Ziele und eine visionäre Denkweise inspirieren dich dein Team und vor allem Investoren. Wer groß denkt, öffnet sich für neue Möglichkeiten und hat die Chance, die eigene Vision auf das nächste Level zu bringen.

Diese Prinzipien helfen mir, jeden Tag motiviert und resilient zu sein.

Was war der bisherige Wendepunkt für Cantura, der den Erfolg des Unternehmens maßgeblich beeinflusst hat?

Zum aktuellen Zeitpunkt ganz klar die Legalisierungspläne der Politik. Seitdem konnten wir mit einem absoluten Fokus unser Unternehmen auf diese Pläne ausrichten. Der Gesetzgebungsprozess war voller Höhen und Tiefen, aber letztlich haben wir nun das Konsumcannabisgesetz und könne damit arbeiten. Der illegale Cannabismarkt wird heute auf etwa 4-5 Milliarden Euro geschätzt und man geht davon aus, dass etwa 9-10 der erwachsenen Deutschen regelmäßig Cannabis konsumieren. 

Diesen großen Markt zu bearbeiten und diesen Millionen von Menschen sichere und hochwertige Cannabisprodukte von Cantura anbieten zu können, motiviert uns und wird uns auch zukünftig helfen unsere unternehmerischen Ziele zu erreichen. 

Wie hat sich die Beziehung zu Ihren Kunden seit der Gründung verändert, und wie hat diese Beziehung Ihr Geschäftsmodell geprägt?

Unsere Beziehung zu unseren Kunden ist immer gleichgeblieben. Wir sind auf Augenhöhe und interessieren uns für die Menschen dahinter. Deshalb duzen wir uns auch immer mit unseren Kunden. Einzig die Einnahmeform hat sich verändert. Früher hatten wir nur CBD-Kunden, die Fragen zum CBD-Produkt hatten. Also um welches Öl es sich handelt, wie viel CBD etc. Heute rufen auch oft THC-Nutzer und Cannabispatienten bei uns an und wir tauschen uns dann über die besten Strains und die neuesten Vaporizer aus. 

Ich stelle aber immer fest, wie unglaublich herzlich unsere Kunden sind. Ich glaube auch daran, dass unsere Marke Cantura eben genau solche herzlichen Menschen anzieht und das ist für mich der größte Beweis, dass unsere Marke ehrlich ist und funktioniert. Das macht mich ehrlich stolz. 

Bild: Cantura Founder Investor Team Bildcredits: Cantura /THANKYOUJANE GmbH

Wir bedanken uns bei Fabian Baumann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ich ärgere mich, wenn ich meinen Selbstwert am Funktionieren im Kapitalismus messe

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Martha Dudzinski Geschäftsführende Gesellschafterin SWANS Initiative gGmbH © Mina Esfandiari

Martha Dudzinskis: Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich meinen Selbstwert wieder daran festmache, ob ich im kapitalistischen Sinne funktioniere

Martha Dudzinskis Vorträge werden als „erfrischend direkt“ und „herrlich unbequem“ beschrieben. Das gilt auch für ihr Buch „Konsequent 60 Prozent“. Als Produktivitätsratgeber getarnt, ist es eine Abrechnung mit den bösen Zwillingen Patriarchat und Kapitalismus. Die geschäftsführende Gesellschafterin der SWANS-Initiative hat einen einzigartigen Blick auf Leistung und Produktivität, denn sie ist an Long Covid erkrankt. Sie kann nur wenige Stunden am Tag arbeiten, braucht viele Pausen und musste lernen, in weniger Zeit mehr zu schaffen. Wie sich ihre Haltung zur Arbeit verändert hat und welche Mittel ihr dabei helfen, den Posten als Geschäftsführerin und die Pressearbeit für ihr Buch „Konsequent 60 Prozent“ zu stemmen, erzählt sie im Interview.

„Ich arbeite daran, mich für die kleinen Dinge zu feiern, die nichts mit Erwerbstätigkeit zu tun haben“

herCAREER: Martha, was denkst du über den Begriff „Leistungsträger:in“?

Martha Dudzinski: Urghs. Woran wird Leistung eigentlich gemessen? Und welche Art von Leistung wird geschätzt, gewürdigt, anerkannt und bezahlt? Ich bin auch schon als Leistungsträgerin bezeichnet worden. Und klar, das fühlt sich gut an. Aber mal ehrlich: In einer Welt, in der Männer statistisch gesehen mehr reden, sich schmücken, aber vielleicht wenig Arbeit und Ergebnisse dahinterstecken – in den wenigsten Berufen gibt es verlässliche Variablen, an denen man objektiv festmachen kann, was individuelle Leistung eigentlich ist. Denn die Leistung der vielen meist weiblichen „Fleißbienchen“ wird nicht gewürdigt, zum Beispiel: Protokolle schreiben, Geschenke und Geburtstagskarten organisieren, die Kaffeeküche aufräumen – weil sie im Stillen geschieht, oft unbemerkt und unbezahlt.

herCAREER: Selbstoptimierung bleibt ein Trend, wir sollen immer mehr aus Kopf und Körper herausholen. Als ein Mensch, dessen Körper das nicht mehr hergibt: Was hältst du von den Tipps der Supertypen, die nur 4 Stunden pro Woche arbeiten oder ihr Leben umkrempeln, indem sie morgens um 5 Uhr aufstehen?

Diese Männer – denn es sind überwiegend männliche Autoren – ignorieren die unterschiedlichen Lebensrealitäten ihrer Leser:innen. Ihre Erfahrungen sind nicht allgemeingültig. Brian, Tim und wie sie alle heißen, ist es egal, wenn andere sich kaputtarbeiten, solange sie selbst weniger arbeiten müssen.

herCAREER: Sie delegieren also einen Großteil ihrer Arbeit?

Ganz genau. Und mit dem Thema „Delegieren“ bringst du mich auf die Palme. Diese Tims und Marks haben ihr Leben nur deshalb so gut organisiert, weil sie outsourcen, weil ihnen meistens Frauen den Rücken freihalten, privat und beruflich. Auch Frauen machen ab einer bestimmten beruflichen oder gesellschaftlichen Position Karriere auf dem Rücken anderer: Sie lassen ihre Arbeit von anderen Frauen und Menschen aus dem globalen Süden erledigen, seien es Reinigungs- oder Pflegekräfte. Nur so können sie ihr Pensum bewältigen.

herCAREER: Viele werden jetzt sagen: „Aber ich bezahle diese Menschen doch für ihre Dienstleistung!“

Ja, aber trotzdem machen wir durch den enormen Zeit- und Leistungsdruck unsere Probleme zu den Problemen anderer, schlecht oder auch gar nicht bezahlter Menschen, anstatt sie zu lösen. Was mich an diesen Optimierungs- und Produktivitätsratgebern stört, ist die mangelnde Reflexionsfähigkeit. Denn während sich diese Autoren für ihre Cleverness feiern, sind sie in Wirklichkeit zutiefst ignorant und selbstgefällig, weil ihre Produktivität in einem Machtgefälle stattfindet, von dem sie selbst profitieren.

herCAREER: Der Begriff „delegieren“ nervt dich. Was hältst du vom Konzept des „Funktionierens“, gerade jetzt, wo dir dein Körper klare Grenzen setzt?

Ich ärgere mich jedes Mal über mich selbst, wenn ich meinen Selbstwert wieder daran festmache, ob ich im kapitalistischen Sinne funktioniere. Was habe ich heute erreicht, welchen Mehrwert habe ich geschaffen? Was soll das? Wir sind doch keine Roboter. Ich arbeite daran, mich für die kleinen Dinge zu feiern, die nichts mit Erwerbstätigkeit zu tun haben: Ich habe Brokkoli gegessen. Meinen Ofen gereinigt. Ich habe Zahnseide benutzt.

herCAREER: Du zitierst im Buch die Autorin Nadja Shehadeh, die sagt, dass wir in einer neoliberalen Gesellschaft nie genug tun können und dass deshalb das Ausruhen zu einem revolutionären Akt wird …

Es ist sogar ein Akt des Überlebens. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der wir mehrmals am Tag unser Handy aufladen, bevor es schlappmacht, sollten wir uns selbst Regenerationsphasen erlauben.

herCAREER: Sogar für Entspannung und Pausen gibt es Ratgeber, damit man in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Erholung findet. Was funktioniert für dich?

In der Badewanne kann ich nicht entspannen, das ist nicht mein Ding. Joggen auch nicht. Für mich funktionieren Comedy-Serien – vor allem solche, die ich schon 1000-mal gesehen habe und auswendig kenne. Da muss ich mich nicht konzentrieren und der Stress und die Anspannung fallen von mir ab. Die Zeit, herauszufinden, was wirkt, muss man sich selbst nehmen, da helfen auch keine Tipps von Brian und Tim. Überhaupt bin ich der Meinung, dass wir uns keine Ratschläge von Leuten geben lassen sollten, die unsere verschiedenen Lebensbedingungen und -realitäten ausblenden.

herCAREER: „New Work“ verlangt nach Freiheit und Flexibilität, die eigene Arbeit selbst gestalten zu können. Dafür müssen wir, wie du sagst, Selbstverantwortung übernehmen und Selbstmanagement üben. Nachdem du im Buch einige Organisations- und Priorisierungstaktiken kritisch hinterfragt hast, hast du eine ganz eigene Art der Priorisierung entwickelt. Wie hast du das gemacht?

Ich habe mich nach meiner Erkrankung und auch während des Schreibprozesses intensiv beobachtet und gefragt: Was sind eigentlich meine Prioritäten und wie setze ich sie? Ich habe festgestellt, dass ich mich nicht nach einem System oder einer Matrix richte, sondern umgekehrt: Ich richte mich nach meinem Bauchgefühl. Wir drücken uns vor Aufgaben, weil wir auf irgendeiner unterbewussten oder unbewussten Ebene merken: „Das schaffe ich jetzt nicht, dafür fehlt mir die (emotionale) Kraft“. Umgekehrt motivieren uns Tätigkeiten, die Spaß machen. So bin ich auf die Kategorien „schnell und einfach“ und „gerne und mit Freude“ gekommen. Die nehme ich zuerst in Angriff, weil sie meine Kraftreserven schonen und mir im besten Fall noch Rückenwind geben. Den brauche ich für die Aufgaben in den Kategorien „Kraft und Konzentration“ und „Bauchschmerzen“.

herCAREER: Die letzten beiden Kategorien verschiebst du bei Bedarf auf später, auf morgen, auf übermorgen. Das kannst du, weil du deine eigene Chefin bist. Was rätst du Menschen, die beruflich weniger Freiheiten haben? Wie können sie von ihrem Bauchgefühl profitieren?

Das Wichtigste ist, dass wir netter zu uns selbst sein müssen. Lerne, weniger mit deiner Zeit, sondern mehr mit deiner Energie umzugehen. Vielleicht machst du jetzt eine Pause, weil du weißt, später kommt besonders anstrengende Arbeit auf dich zu. Oder du merkst: Heute schaffst du das auf keinen Fall. Verschiebe es – mit gutem Gewissen! – und vertraue darauf, dass du später die Energie findest, die dir heute fehlt. Ich weiß aus eigener Erfahrung: Je mehr ich mir Vorwürfe mache, wenn ich eine Pause mache oder Momente der Schwäche habe, desto mehr Kraft raube ich mir und desto länger dauert es, bis ich wieder am Start bin.

herCAREER: Ist das der zentrale Appell deines Buches: Sei netter zu dir selbst?

Ja.

herCAREER: Und dein Appell an alle, die bisher Selbsthilfebücher gelesen haben?

Viel Spaß mit dem Kapitel, in dem ich mich über diese Bücher lustig mache und ihren unreflektierten patriarchalen, kapitalistischen Ansatz entlarve.

Das Gespräch führte herCAREER-Redakteurin Kristina Appel.

 

Bild: Martha Dudzinski. Geschäftsführende Gesellschafterin SWANS Initiative gGmbH Fotograf/Bildcredits:© Mina Esfandiari

 

Quelle: messe.rocks GmbH

Was steckt hinter dieser Designberatung und welche Vision treibt sie an?

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ENNOstudio

ENNOstudio ist eine Design- und Innovationsberatung, die benutzerorientierte, digitale Erlebnisse entwickelt und dabei auf Inklusivität und Ästhetik setzt

Herr Vaslin, können Sie uns bitte ENNOstudio vorstellen und dabei auch etwas über Ihre Rolle und die Beweggründe erzählen, dieses Unternehmen zu gründen?

Ich habe ENNOstudio im Jahr 2019 als Design und Innovationsberatung mit einem einfachen Ziel gegründet: ansprechende, digitale Erlebnisse zu gestalten.

Unser Team besteht aus ExpertInnen, die sich auf User Research, Innovation und Design spezialisiert haben. Mein persönlicher Hintergrund liegt im digitalen Design und in der strategischen Vermarktung. Oft habe ich eine Lücke zwischen Marketing und Produkt in Unternehmen festgestellt. Zum Beispiel arbeitet die Kommunikationsabteilung mit Personas, während das Produktteam seine eigene Vorstellung der Zielgruppe hat. Obwohl das Unternehmen ein gemeinsames Ziel verfolgt, gibt es oft Diskrepanzen. So entstand die Idee, ein Designstudio zu gründen, das stark in der Business-Realität verankert ist.

Wie lautet die Vision von ENNOstudio und welche Strategien verfolgen Sie, um diese zu erreichen?

Unsere Vision bei ENNOstudio ist es, durch eine kollaborative und benutzerorientierte Vorgehensweise digitale Produkte zu schaffen, die wirklich genutzt werden und Spaß machen. Wir legen besonderen Wert auf barrierefreie und inklusive Produkte. Unser Ziel ist es, Designs zu vereinfachen und ihre Reichweite zu maximieren, damit sie für möglichst viele Menschen zugänglich sind. Unsere Produkte müssen dabei sowohl funktional als auch ansprechend sein. Unser Ansatz kombiniert Usability-Tests, Markt- und Trendforschung sowie ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Nutzer, um Produkte zu entwickeln, die nicht nur eine gute Nutzererfahrung bieten, sondern auch relevant und inklusiv sind. Dabei beziehen wir alle Benutzergruppen in unsere Designentscheidungen ein.

Welche größeren Herausforderungen musste Ihr Unternehmen bereits bewältigen und wie sind Sie damit umgegangen?

Wie viele Unternehmen in den letzten Jahren, standen auch wir vor Herausforderungen durch externe Krisen und geopolitische Entwicklungen. Wir haben während der Covid-19-Pandemie gegründet, gefolgt vom Ukrainekrieg und einer wirtschaftlichen Rezession in Deutschland, was zu Unsicherheit und Zurückhaltung bei Investitionen führte. Für eine kleine Agentur war das besonders schwierig. Unsere Stärke lag in unserem starken Team und den guten, engen Beziehungen zu unseren Kunden, wodurch wir flexibel auf veränderte Umstände reagieren konnten. Wir geben immer unser Bestes und versuchen, über die Erwartungen hinauszugehen. Ein bisschen Glück war sicherlich auch dabei.

Wie lautet der USP von ENNOstudio? Was unterscheidet Sie von anderen in Ihrer Branche?

Unser USP besteht darin, maßgeschneiderte Lösungen für alle Nutzer zu gestalten, die sowohl sinnvoll als auch ästhetisch ansprechend sind. Das gelingt uns durch zwei Perspektiven: methodisch und kulturell. Wir nutzen eine umfassende Palette von Forschungstechniken, um tiefgehende Nutzererkenntnisse zu gewinnen, die es uns ermöglichen, Produkte zu entwerfen, die die tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppen erfüllen. Wenn ich es plakativ sagen darf: Wir sind beeinflusst von französischer Ästhetik und deutschem Bauhaus. Als DesignerInnen und Kreative aus ganz Europa suchen wir stets die Balance zwischen Funktionalität und Visualität.

In welche Richtung entwickelt sich Ihr Unternehmen aktuell und welche Pläne haben Sie für kommenden Projekte?

Unser Ziel ist es nicht, die Anzahl der Teammitglieder jedes Jahr zu verdoppeln, sondern uns in der Tiefe weiterzuentwickeln. Wir lernen ständig neue Methoden, sind offen für neue Entwicklungen und integrieren bei Bedarf neue ExpertInnen in unser Team. Aktuell experimentieren wir intensiv mit AI im Design. Ich denke, dass AI eine hervorragende Unterstützung für noch bessere Designarbeit sein kann, wenn man die Technologie richtig einsetzt. Unsere ersten Projekte in diesem Bereich haben gezeigt, dass es hier Bedarf an ExpertInnen gibt und die Technologie spannende neue Möglichkeiten für unsere Kunden bietet. Zudem bleibt unser Schwerpunkt auf „Inclusive Design“ relevant, insbesondere durch den European Accessibility Act ab 2025. Schließlich haben wir zusammen mit anderen Partnern die AOE Gruppe mitgegründet, was es uns ermöglicht, Projekte bis zur Umsetzung zu begleiten, was für unser Team besonders spannend ist.

Wie unterscheidet sich die Bedeutung von UX/UI-Design für Startups im Vergleich zu größeren Unternehmen?

Für Startups spielt UX/UI-Design eine entscheidende Rolle, da sie im Vergleich zu größeren Unternehmen andere Herausforderungen meistern müssen. Da die finanziellen Ressourcen oft begrenzt sind, müssen sie besonders effizient sein. Wir setzen daher auf schnelle Prototypen und frühe Tests, um frühzeitig Feedback zu sammeln und Anpassungen vorzunehmen. So können wir mit minimalen Mitteln eine maximale Wirkung erzielen.

Ich bin zudem überzeugt, dass DesignerInnen Teil des Gründungsteams sein sollten, da sie die Schnittstellen zwischen Technologie und Geschäftsmodell bilden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Startups nur auf einem Tech-Trend surfen und ein Produkt entwickeln, das keine echte Marktrelevanz hat. Für größere Unternehmen ist gutes Design eher ein langfristiges Ziel, das es ihnen ermöglicht, relevant zu bleiben und ihre Produktpalette für zukünftige Generationen oder gesellschaftliche und kulturelle Kontexte neu zu denken.

Wie integrieren Sie das Feedback Ihrer Kunden in die Weiterentwicklung Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung?

Unsere Arbeit lässt sich vereinfacht in zwei Bereiche unterteilen: Produkte gestalten und Feedback sammeln. Einerseits arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen, um deren strategische Ziele zu verstehen und passende Lösungen zu finden. Andererseits arbeiten wir früh und intensiv mit Feedback von Endkunden, um wirklich sinnvolle Produkte zu gestalten. Die Kombination aus wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit und Nutzen für die Zielgruppe muss bei unseren Lösungen immer gegeben sein.

Welche drei wesentlichen Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die gerade erst beginnen?

Zunächst ist es wichtig, die Nachfrage zu prüfen und den ersten Auftrag zu sichern. Viele Gründer konzentrieren sich auf die Suche nach einem schicken Büro, das beste Logo und eine ansprechende Website, aber die Priorität sollte darin liegen, die Kunden zu verstehen und so schnell wie möglich ein passendes Angebot zu erstellen.

Zweitens sollte man verstehen, dass Fehler ein Teil des Lernprozesses sind. Es ist vollkommen in Ordnung, Fehler zu machen, solange man bereit ist, daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Diese Erfahrungen sind oft wertvoller als sofortiger Erfolg. Dafür muss man sein Ego beiseite legen.

Drittens wird selten ein erfolgreiches Unternehmen allein aufgebaut. Ein starkes, engagiertes Team ist unerlässlich für langfristigen Erfolg. Es ist wichtig, Personen zu finden, die die Vision teilen und ergänzende Fähigkeiten mitbringen, die das Unternehmen voranbringen. Die Einstellung der Teammitglieder ist vielleicht das Wichtigste, Fähigkeiten können später erworben werden.

Fotocredits: ENNOStudio

Wir bedanken uns bei Guillaume Vaslin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was steckt hinter dem Erfolg dieser Fitness-App?

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Fastic Tobias Börner (CMO)

Fastic ist eine Gesundheits-App, die Intervallfasten, Ernährungstracking und Fitnessübungen kombiniert, um Nutzern weltweit zu helfen, gesünder zu leben.

Wie würden Sie Fastic kurz vorstellen, und wer sind die Gründer, die hinter diesem Unternehmen stehen?

Fastic kombiniert Ernährungstracking, Intervallfasten und Fitnessübungen in einer einzigen Anwendung. Als KI-gestützte Gesundheitsplattform begleitet Fastic seine Nutzer  mit Hilfe kreativer Gamification-Modelle auf ihrem Weg, nachhaltig abzunehmen und gesünder zu leben. Zudem wird Fastic von mehreren Krankenkassen über einen eigens entwickelten Ernährungskurs unterstützt und ist als Präventionsmaßnahme erstattungsfähig. Die App ist global verfügbar, mit einem Fokus auf deutsch- und englischsprachige Regionen, und wurde bereits mehr als 50 Millionen Mal heruntergeladen. Fastic wurde 2019 in Berlin gegründet und wird von den Gründern Benjamin Bak (CEO), Tobias Börner (CMO) und Thomas Adam (CTO) geführt.  

Was war die ursprüngliche Vision hinter Fastic, und wie setzen Sie diese Vision heute in die Realität um?

Fastic entstand ursprünglich aus einem geplanten Firmeninkubator. Benjamin Bak, unser CEO, war schon damals ein großer Fasten-Fan und brachte die Idee in die App-Schmiede ein. Seine Vision war es, das Thema „Fasten“ einem breiten Publikum zugänglich und verständlich zu machen. Wir begannen mit Tests und MVP-Apps (Minimum Viable Product) in verschiedenen Gesundheitsthemen. Schnell stellte sich heraus, dass Fastic mehr als nur eine Nischenidee war.  

Mit welchen Herausforderungen hatte Fastic seit der Gründung zu kämpfen, und wie haben Sie diese erfolgreich gemeistert?

Eine der größten Herausforderungen war es, in einem hart umkämpften Markt für Gesundheits-Apps herauszustechen und das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen. Zudem mussten wir einen Weg finden, das komplexe Thema Intervallfasten und gesunde Ernährung auf eine leicht verständliche und zugängliche Weise digital umzusetzen. Dank eines starken Teams, dass Nutzerfeedback sofort umsetzte und wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen ließ, konnten wir diese Hürden überwinden. Ein weiteres Thema war die Einführung von Apples Datenschutzanpassungen (SKAN) im Jahr 2021, die unser Performance-Marketing herausforderte. Während der Pandemie erlebten wir einen sprunghaften Anstieg der Nachfrage, was zu einer schnellen Skalierung führte. Diese Wachstumswelle brachte jedoch auch personelle Herausforderungen mit sich, denen wir erfolgreich begegnet sind, indem wir unsere Ressourcen und Kosten optimiert haben, um nachhaltig profitabel zu bleiben.  

Was macht Fastic einzigartig im Vergleich zu anderen Gesundheits- und Fasten-Apps auf dem Markt?

Fastic hat sich zu einer erfolgreichen Ernährungsplattform „made in Germany“ entwickelt. Die App ist in vielen Sprachen verfügbar und hat bereits über 50 Millionen Downloads. Unsere besondere Stärke liegt darin, dass wir extrem schnell auf Marktveränderungen reagieren. Ein Beispiel ist unser KI-gestützter Menü-Scanner, der es Nutzern ermöglicht, gesunde Entscheidungen zu treffen, indem er Mahlzeiten erkennt, Nährwerte analysiert und die Portionsgrößen schätzt – einfach durch ein Foto. Diese Funktionalität macht uns einzigartig und erleichtert den Nutzern, sich auch unterwegs gesund zu ernähren.

Wie sieht die langfristige Strategie von Fastic aus, und welche Ziele möchten Sie in den kommenden Jahren erreichen?

Langfristig wollen wir Fastic zu einer der führenden Plattformen für ganzheitliche Gesundheit entwickeln. Wir planen, neben Intervallfasten die Themen Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit stärker zu integrieren. Unser Ziel ist es, das Gesundheitssystem weltweit zu verändern, indem wir präventive Maßnahmen in den Vordergrund stellen, um Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu verhelfen. Außerdem möchten wir international weiter expandieren und die App in noch mehr Sprachen und Ländern anbieten. Mitte 2023 haben wir bereits mit diesem Vorhaben begonnen und fokussieren uns dabei besonders auf den Bereich Ernährung.  

Welche Entwicklungen und Innovationen plant Fastic, um weiterhin an der Spitze der digitalen Gesundheitsbranche zu bleiben?

Unser Fokus liegt auf der Integration weiterer KI-Funktionen, um die Nutzung der App so einfach wie möglich zu machen. Derzeit kann unsere KI bereits Lebensmittel auf einem Teller anhand eines Fotos erkennen und die Nährwerte analysieren, um den Nutzern dabei zu helfen, gesündere Entscheidungen zu treffen. Zukünftig wird jeder Nutzer seine eigene Gesundheits-App in der Tasche haben, die sich durch KI personalisiert auf die individuellen Bedürfnisse anpasst. Diese hohe Individualisierung können wir dank der KI-Technologie noch schneller umsetzen. 

Gab es einen besonderen Moment oder eine Herausforderung, die die Richtung von Fastic maßgeblich beeinflusst hat?

Die Corona-Pandemie hat zu einem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft geführt. Plötzlich rückte gesunde Ernährung in den Vordergrund, besonders da Sportstätten geschlossen waren. Dieses Momentum nutzten wir, um den Nutzern den Mehrwert des Intervallfastens und gesunder Ernährung näherzubringen.  

Welche Rolle spielen wissenschaftliche Erkenntnisse und Nutzerfeedback in der Weiterentwicklung von Fastic?

In unserem Beratergremium sitzen Fastenexperten, Ernährungswissenschaftler und Ärzte, die alle wissenschaftlichen Entwicklungen im Blick haben. Nutzerfeedback ist ebenfalls essentiell für uns. Wir nutzen Technologie, um zu analysieren, an welchen Punkten unsere Nutzer Herausforderungen haben, und arbeiten kontinuierlich daran, die Top-Kritikpunkte aus dem Kundensupport in unsere Produkt-Roadmap aufzunehmen und zu beheben.  

Welche drei wesentlichen Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein eigenes Startup im Bereich Gesundheitstechnologie gründen möchten?

1. Benutzerzentrierte Entwicklung: Stellt den Nutzer immer in den Mittelpunkt. Hört auf deren Feedback und passt euer Produkt kontinuierlich an.  

2. Wissenschaftliche Fundierung: Gerade im Gesundheitsbereich ist es wichtig, dass eure Technologie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, um Glaubwürdigkeit zu sichern.  

3. Agilität und Anpassungsfähigkeit: Der Markt verändert sich schnell, vor allem im Technologiebereich. Seid flexibel und nutzt neue Trends und Entwicklungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Perfektion im Anfangsstadium ist eher hinderlich.  

Wie sorgt Fastic dafür, dass die App auch in Zukunft nutzerfreundlich, effektiv und innovativ bleibt?

Unser Anspruch ist es, eine App zu bieten, die Nutzer gerne und motiviert verwenden. Fastic setzt auf Gamification und wurde mit viel Liebe zum Detail entwickelt. Unser Team arbeitet täglich an Verbesserungen und hoher Qualität der Benutzeroberfläche. Wir passen uns den Marktanforderungen an und setzen Trends, wenn es der richtige Zeitpunkt ist. Diese Fähigkeit, zwischen Anpassung und Innovation zu balancieren, ist essentiell für den langfristigen Erfolg eines Startups.  

Was inspiriert das Team von Fastic, um kontinuierlich neue Funktionen und Verbesserungen für die App zu entwickeln?

Unsere größte Inspiration sind unsere Nutzer. Wir haben über 5000 Videobotschaften erhalten, die zeigen, wie stark der Einfluss unserer App bereits ist. Jedes Mal, wenn wir sehen, dass jemand dank Fastic gesünder lebt oder ein persönliches Ziel erreicht, motiviert uns das, weiterzumachen und neue Lösungen zu entwickeln. Auch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen und gesundheitlichen Experten sowie das Interesse an neuen Technologien wie KI treibt uns an. Natürlich streben wir auch nach wirtschaftlichem Erfolg und wollen jedes Jahr mindestens eine Verdopplung des Firmenprofits erreichen.

Bildcredits: Fastic

Wir bedanken uns bei Tobias Börner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wer wagt es diesmal? Diese Startups stellen sich der Herausforderung

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30. September 2024

Neue Ideen im Rampenlicht – Welches Startup setzt sich durch?

Am 30. September um 20:15 Uhr auf VOX ist es wieder soweit: In der neuen Folge von „Die Höhle der Löwen“ treten fünf Start-ups an, um Investoren von ihren Ideen zu überzeugen. Von innovativen Technologien bis hin zu Alltagslösungen ist alles dabei. Doch wer kann sich durchsetzen und das heißbegehrte Investment sichern?

Ein Pitch mit Spannung: Rückenstütze für Radfahrer – ROLLERBACK

Beim Pitch von ROLLERBACK aus Bisingen bleibt die Luft gespannt. Die beiden Gründer Andreas Tscheinig und Josef Bogenschütz bringen eine ergonomische Rückenstütze fürs Fahrrad auf den Markt. Die Besonderheit: Sie wird unter dem Sattel angebracht und ermöglicht so eine bessere Kraftübertragung, während Hände und Arme entlastet werden. Vor allem bei Bergauffahrten soll das System dabei helfen, nicht über den Sattel abzurutschen.

Investorin Judith Williams testet das Produkt in High Heels – ein seltener Anblick in der Show, aber passend für den sportlichen Charakter der Erfindung. Doch ob die Investoren das Potenzial von ROLLERBACK erkennen und die 150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile investieren? Das bleibt spannend bis zur letzten Minute.

Für die Toilette der Zukunft: WC-Star

Auch das Team von WC-Star aus Warendorf hat sich für den 30. September viel vorgenommen. Ihr Produkt bringt nachhaltige Hygiene in das Bad und ist eine clevere Lösung gegen unnötigen Plastikmüll: ein Mehrweg-Speicher für WC-Hygienesteine. Die Gründer Michael Grundmann und Francesco La Pica bieten für 25.000 Euro 25 Prozent ihrer Firmenanteile an.

Obwohl das Thema auf den ersten Blick nicht glamourös wirkt, ist es doch eines, das uns alle betrifft. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit könnte der WC-Star eine echte Alternative zu herkömmlichen WC-Reinigern darstellen. Aber wird das auch die Löwen überzeugen? Ein Investment könnte die Produktion entscheidend vorantreiben.

Melaninreiche Haut im Fokus: LĀNIN LABS

Pflegeprodukte für melaninreiche Haut sind selten – und genau diese Marktlücke will Azuka Stekovics mit LĀNIN LABS schließen. Das innovative Pflegeserum ist speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit dunklerer Haut abgestimmt, die oft Schwierigkeiten haben, Feuchtigkeit in tiefere Hautschichten zu transportieren.

Azuka Stekovics spricht aus eigener Erfahrung: Dunkle Flecken, Hyperpigmentierung und Narben sind häufige Probleme, die mit den richtigen Inhaltsstoffen behandelt werden können. Ihre Pflegeformel nutzt natürliche Melanin-Blocker wie Weidenrindenextrakt, Papaya und Vitamin C. Die Gründerin erhofft sich 130.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile. Aber ob der Markt und die Investor
für diese spezielle Nische bereit sind?

Technologische Barrieren brechen: FourWays von Treye Tech

Ein besonders emotionaler Moment erwartet das Publikum beim Pitch von Treye Tech aus Mannheim. Anton Wachner, der Gründer von FourWays, sitzt selbst seit seiner Geburt im Rollstuhl und hat eine Software entwickelt, die es ermöglicht, Computer, Tablets und Smartphones durch Kopfbewegungen zu steuern. Menschen, die ihre Hände nicht benutzen können, wird so der Zugang zu digitalen Geräten erleichtert.

Mit seiner außergewöhnlichen Expertise und persönlichen Geschichte beeindruckt Anton die Löwen. Doch wird das Potenzial der bahnbrechenden Technologie auch ein Investment von 150.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile mit sich bringen?

Licht in einer neuen Dimension: lixl

Das Finale der Show bildet lixl aus Karlsruhe, ein revolutionäres Lichtsystem, das den Raum in eine dreidimensionale Lichtlandschaft verwandelt. Gründer Chris Herbold und Patrick Fomferra versprechen den Löwen ein Erlebnis, das sich vor allem an Gamer und Streamer richtet. Die intelligenten Lichtpaneele reagieren auf Musik und Spiele und schaffen so ein beeindruckendes Ambiente.

Die smarte Beleuchtung lässt sich per App steuern und bietet eine neuartige Kombination aus Lichtpunkten und -linien, die Tiefeneffekte erzeugen. Doch 300.000 Euro für 25 Prozent der Firma sind kein kleiner Betrag. Ob die Löwen dieses Investment eingehen werden?

Ein Wettstreit um Innovationen am 30. September 2024

Am 30. September 2024 stehen die Gründer vor einer großen Herausforderung. Mit unterschiedlichen Ansätzen und zukunftsweisenden Ideen kämpfen sie um das Vertrauen und das Kapital der Löwen. Wer von ihnen am Ende das Rennen macht, bleibt bis zum Schluss offen. Doch eines ist sicher: Es wird spannend!

Bild: Pitch „FourWays“. Anton Wachner und Sophia Kramer präsentieren den „Löwen“ (v.l.) Carsten Maschmeyer, Tijen Onaran, Nils Glagau, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel die Kopfsteuerung für Computer und Smartgeräte „FourWays“. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

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