Donnerstag, November 20, 2025
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Scaling fast

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wachstum simon kentsch @strack photography schwarz weiss

So wächst dein Start-up, ohne im HR-Chaos zu versinken

Schnelles Wachstum ist das Ziel jedes Start-ups – doch genau daran scheitern viele. Während sich Gründer:innen auf Produkt, Finanzierung und Marktstrategie fokussieren, bleibt ein entscheidender Faktor oft auf der Strecke: das eigene Team. Wer keine klare Personalstrategie hat, riskiert ineffiziente Prozesse, unklare Verantwortlichkeiten und hohe Fluktuation. Das Problem: Viele bemerken erst, dass HR zur Wachstumsbremse wird, wenn es zu spät ist. Dabei kann die richtige Struktur von Anfang an dafür sorgen, dass das Unternehmen stabil und nachhaltig skaliert – ohne im Chaos zu versinken.

Warum schnelles Wachstum oft an der eigenen Organisation scheitert

Start-ups sind darauf ausgerichtet, schnell zu wachsen. Mehr Kunden, höhere Umsätze, neue Märkte – Skalierung ist das große Ziel. Doch was oft übersehen wird: Der limitierende Faktor ist nicht das Produkt oder das Kapital, sondern das eigene Team.

Studien zeigen, dass 23 Prozent der gescheiterten Start-ups nicht an mangelnder Finanzierung oder schlechter Produktentwicklung scheitern, sondern an internen Problemen – unklare Rollenverteilung, ineffiziente Strukturen und eine zu späte Professionalisierung im Personalmanagement.

Der Fehler: Die HR-Strategie wird oft erst dann ernst genommen, wenn es bereits zu spät ist. Wenn Stellen hektisch besetzt werden müssen, Teams überlastet sind oder sich Leistungsträger verabschieden. Doch wer erst handelt, wenn das Problem akut ist, steckt meist schon tief im Chaos.

Die ersten Mitarbeitenden sind entscheidend

Ein Start-up wächst von einer Idee zu einem Unternehmen – und dieser Übergang entscheidet sich an den ersten zehn bis zwanzig Mitarbeitenden. Sie prägen die Unternehmenskultur, beeinflussen, wie effizient Prozesse laufen, und legen fest, wie widerstandsfähig die Organisation langfristig ist.

Viele Gründer:innen stellen jedoch nach Verfügbarkeit ein. Wer dringend Unterstützung braucht, nimmt den Erstbesten – nicht unbedingt den Besten. Die Folge: Rollen bleiben unscharf, Zuständigkeiten überlappen sich und die Teamstruktur wird zur Wachstumsbremse.

Ein strukturiertes Recruiting verhindert genau das. Active Sourcing ermöglicht es, gezielt nach passenden Talenten zu suchen, anstatt darauf zu warten, dass sich Bewerber:innen von selbst melden. Doch genauso wichtig wie das Finden ist das Auswählen.

Unstrukturierte Einstellungsprozesse mit zu vielen oder zu wenigen Gesprächsrunden schrecken Top-Kandidaten ab. Drei Interviews sind ideal: ein Erstgespräch, eine fachliche Prüfung und eine Team-Runde. Wer aber den Auswahlprozess zu kompliziert gestaltet, verliert Talente an agilere Wettbewerber.

Ein weiterer Fehler: fehlendes Onboarding. Neue Mitarbeitende werden oft ins kalte Wasser geworfen, was Einarbeitung, Produktivität und Motivation beeinträchtigt. Start-ups, die ein strukturiertes Onboarding haben, reduzieren die Fluktuation um bis zu 60 Prozent.

Skalierung braucht Strukturen – aber nicht sofort eine HR-Abteilung

Viele Start-ups stellen sich die Frage: Wann brauchen wir eine eigene HR-Abteilung? Die ehrliche Antwort: Am Anfang reichen klare Prozesse. Eine voll ausgebaute HR-Struktur ist nicht sofort nötig, aber ein durchdachter Plan für Recruiting, Vertragsmanagement und Mitarbeiterentwicklung ist essenziell.

Die Lösung: HR-Tools! Sie helfen, Abläufe zu optimieren. Doch viele junge Unternehmen investieren zu früh in komplexe Softwarelösungen, die noch gar nicht notwendig sind. Stattdessen ist eine schrittweise Digitalisierung sinnvoll.

Ein pragmatischer Ansatz: Einfache Bewerbermanagement-Tools wie Recruitee oder Greenhouse sorgen für effiziente Recruiting-Prozesse. Plattformen wie Personio oder BambooHR bieten flexible Lösungen für Mitarbeiterverwaltung. Start-ups, die früh die richtigen Tools nutzen, vermeiden später aufwendige Systemwechsel.

Führung muss mitwachsen

Viele Start-ups setzen anfangs auf eine flache Hierarchie – ein Ansatz, der funktioniert, solange das Team klein ist. Doch mit zunehmender Größe braucht es klare Rollen und Verantwortlichkeiten.

Wer das zu lange ignoriert, schafft eine Kultur der Unklarheit. Mitarbeiter:innen wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen, wichtige Entscheidungen ziehen sich in die Länge, und es entstehen Konflikte.

Auch Führungskompetenz entwickelt sich nicht von selbst. In den meisten Start-ups übernehmen die Gründer:innen automatisch eine Führungsrolle – oft, ohne darauf vorbereitet zu sein. Doch sobald das Team wächst, wird Leadership zum entscheidenden Erfolgsfaktor.

Schlechte Führung bedeutet Unsicherheit im Team, langsame Entscheidungsprozesse und steigende Fluktuation. Wer früh Coaching-Programme oder Schulungen für Teamleads einführt, schafft eine starke Führungskultur.

Ein Beispiel: Personio, ein Münchener HR-Tech-Start-up, hat von Anfang an gezielt in Führungskräfteentwicklung investiert. Statt nur schnell neue Mitarbeitende einzustellen, setzte das Unternehmen auf klare Rollen und Führungstrainings. Das Ergebnis: stabiles Wachstum ohne die typischen Skalierungsprobleme.

Eine starke Unternehmenskultur zahlt sich aus

Start-ups, die langfristig erfolgreich sind, haben nicht nur ein gutes Produkt – sie haben auch eine starke Kultur. Unternehmen, die auf regelmäßiges Feedback setzen, steigern die Mitarbeiterzufriedenheit und verhindern, dass Probleme eskalieren.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Teamzusammensetzung. Viele Start-ups stellen unbewusst Menschen ein, die ihnen ähnlich sind – mit der gleichen Ausbildung und ähnlicher Denkweise. Doch genau das kann Innovationen bremsen. Studien zeigen, dass diverse Teams kreativer sind und bessere Entscheidungen treffen.

Start-ups, die bewusst auf unterschiedliche Perspektiven setzen, sind widerstandsfähiger und flexibler. Sie profitieren von einem breiteren Erfahrungsschatz und vermeiden blinde Flecken in ihrer Strategie.

Fazit: Wachstum beginnt intern

Ein Start-up kann nicht erfolgreich skalieren, wenn es intern chaotisch organisiert ist. Wer Personalstrategie nur als Nebensache behandelt, riskiert ineffiziente Prozesse, hohe Fluktuation und fehlende Strukturen – Probleme, die sich mit zunehmender Größe potenzieren.

Das bedeutet nicht, dass ein junges Unternehmen sofort eine HR-Abteilung braucht. Aber es bedeutet, dass Recruiting, Teamstruktur und Führung von Anfang an mitgedacht werden müssen.

Start-ups, die das früh verstehen, wachsen schneller, stabiler und nachhaltiger – ohne im internen Chaos zu versinken.

Bild: Dr. Simon Kentsch @StrackPhotography

Autor

Dr. Simon Kentsch ist Experte für Talentmanagement und unterstützt Unternehmen dabei, skalierbare HR-Strategien zu entwickeln. Als Berater und Speaker bringt er Start-ups und Scale-ups auf Wachstumskurs.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum greifen immer mehr Apple-Nutzer zu diesem Zubehör?

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Lukas Rossnagel @ Bandwerk

Bandwerk steht für hochwertiges Apple-Zubehör aus erstklassigen Materialien, handgefertigt in Deutschland und der Schweiz.

Was war 2015 die Inspiration, Bandwerk zu gründen, und wie wurde die Marke seitdem weiterentwickelt?

Die Idee zu Bandwerk entstand im Hörsaal. Jonas Burgmann bemerkte, dass einige seiner Kommilitonen eine Apple Watch trugen, jedoch niemand wirklich zufrieden mit den verfügbaren Armbändern war. Zu dieser Zeit gab es fast ausschließlich Sportbänder. Er erkannte das Potenzial der Apple Watch als Lifestyle-Accessoire und hatte die Idee, elegante Lederbänder dafür anzubieten.

In den folgenden Jahren etablierte sich Bandwerk als Qualitätssiegel für Apple-Watch-Bänder „Made in Germany“. Während der Entwicklung eines neuen Metallarmbands lernte Jonas Lukas Rossnagel und Merdan Demirci kennen, die als Designer und Entwickler in der Automobilbranche tätig waren. Gemeinsam bildeten sie schließlich das Gründertrio und entwickelten auf Basis der Bandwerk-Philosophie hochwertiges Zubehör für das gesamte Apple-Ökosystem – darunter iPhone-Hüllen und Ladestationen.

Wie gelingt es Bandwerk, im hart umkämpften Markt für Apple-Zubehör einen Platz als Premium-Marke zu behaupten?

Bandwerk unterscheidet sich von den meisten E-Commerce-Unternehmen in der Branche, da kein Dropshipping betrieben wird und der Erfolg nicht primär vom Performance-Marketing auf Social Media abhängt.

Gerade im Apple-Zubehörmarkt gibt es viele dieser Unternehmen, die mit Produkten von Alibaba, Kopien der Konkurrenz & aggressivem Marketing schnell wachsen, sich jedoch oft nicht langfristig halten können.

Bei Bandwerk steht seit der Gründung das Produkt im Mittelpunkt. Innovation, Qualität und Fairness sind unsere zentralen Werte in der Produktentwicklung. Wir designen unsere Produkte selbst, stehen in engem Austausch mit unseren Kunden und gehen gezielt auf ihre Wünsche ein. Besonders großen Wert legen wir auf Qualitätssicherung sowie eine transparente Kommunikation über Herstellungsprozesse und Materialzusammensetzungen.

Dieser Weg ist anfangs herausfordernd, da er mit höheren Entwicklungsaufwänden und geringeren Margen verbunden ist – im Gegensatz zu Konkurrenten, die einfach Produkte aus China per Dropshipping vertreiben. Langfristig wissen unsere Kunden diese Qualität jedoch zu schätzen, empfehlen uns weiter, und so konnte sich Bandwerk als Premium-Marke etablieren.

Welche Bedeutung haben die handgefertigten Produkte für die Identität von Bandwerk, und wie stellen Sie höchste Qualität sicher?

Handgefertigte Premium Accessoires sind der Kern von Bandwerk und werden auch mit Erweiterung des Portfolios bestehen bleiben. Wir arbeiten für unsere handgemachten Produkte ausschließlich mit Herstellern zusammen, die die bekannten Luxus Modehäuser oder die schweizer Uhrenindustrie beliefern, dazu verwenden wir bei der Qualitätskontrolle den Standard der Schweizer Uhrenindustrie.

Wie hat die Zusammenarbeit mit Automarken wie Porsche, BMW und Opel die Wahrnehmung von Bandwerk verändert?

Die Zusammenarbeit mit renommierten Automarken hat Bandwerk auf eine neue Stufe gehoben. Sie unterstreicht nicht nur unsere hohen Standards in Design und Qualität, sondern zeigt auch, dass unsere Produkte den Ansprüchen von Marken mit jahrzehntelanger Ingenieurskunst und Tradition gerecht werden. Diese Partnerschaften haben uns in den Fokus von Automobil-Enthusiasten und Liebhabern hochwertiger Materialien gerückt und uns eine noch breitere Zielgruppe erschlossen.

Können Sie die Geschichte der Sondereditionen aus Automobilleder etwas genauer erzählen? Was macht diese Kooperationen so besonders?

Die Idee für unsere Sondereditionen entstand aus unserer Leidenschaft für hochwertige Materialien mit Geschichte. Automobilleder gehört zu den langlebigsten und strapazierfähigsten Ledersorten und wird in Premium-Fahrzeugen für Innenausstattungen verwendet.

Unsere Partnerschaften ermöglichen uns den Zugang zu originalen Leder-Beständen ikonischer Automodelle, mit denen wir limitierte Kollektionen für die Apple Watch fertigen. Diese Kooperationen sind besonders, weil sie ein Stück Automobilgeschichte in ein tragbares Accessoire verwandeln. Jede Sonderedition erzählt eine Geschichte – sei es von klassischen Porsche-Sitzen oder ikonischen BMW-Interieurs. Das macht die Armbänder nicht nur einzigartig, sondern auch für Sammler und Automobil-Fans besonders begehrenswert. Unsere Kooperation mit Opel, bei der wir die original Sitze aus dem Concept Car Electro-Mod verwenden durften, war bereits in 3 Minuten ausverkauft.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil Ihrer Strategie. Welche Maßnahmen hat Bandwerk ergriffen, um dieses Ziel zu erreichen?

Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern ein langfristiges Engagement. Unsere Maßnahmen umfassen:

  1. Hochwertige Materialien mit langer Lebensdauer – Unsere Armbänder und Accessoires sind so konzipiert, dass sie jahrelang halten und nicht ersetzt werden müssen.
  2. Verwendung von Restleder – Besonders bei unseren Automobil-Sondereditionen nutzen wir Lederreste, die sonst ungenutzt bleiben würden.
  3. Kurze Transportwege – Die Produktion findet in Deutschland und der Schweiz statt, was CO₂-intensive globale Lieferketten vermeidet.
  4. Faire Produktionsbedingungen – Wir arbeiten nur mit Partnern, die strenge Umwelt- und Sozialstandards einhalten.
  5. Recyclingfähige Verpackungen – Unsere Verpackungen sind so nachhaltig wie möglich gestaltet, um unnötigen Müll zu vermeiden.
  6. Ehrlicher Umgang mit veganen Alternativen – Viele vermeintlich nachhaltigen „veganen Lederalternativen“ sind leider Greenwashing. In den meisten Fällen bestehen sie zu einem großen Teil aus Plastik, sind durch Materialmixe nicht recycelbar und oft sogar weniger nachhaltig als herkömmlicher Kunststoff. Wir suchen nach wirklich nachhaltigen Alternativen wie Holz, Kork oder recyceltem PU, um auch für vegane Kunden eine umweltfreundliche Lederoption anzubieten.

Zudem wird unser echtes Leder ökologisch in Deutschland gegerbt und ist Terracare®-zertifiziert, was höchste Umwelt- und Sozialstandards garantiert.

Wie hat sich die Transformation 2023 auf das Unternehmen ausgewirkt, insbesondere die Erweiterung des Portfolios um iPhone-Hüllen und Ladegeräte?

Die Erweiterung unseres Portfolios war ein entscheidender Schritt, um unser Konzept von hochwertigem Apple-Zubehör konsequent weiterzuführen. Während wir uns anfangs auf Apple Watch Armbänder konzentriert haben, sahen wir großes Potenzial darin, unser Know-how auf weitere Produkte auszudehnen.

Die Einführung von Premium-iPhone-Hüllen und Ladegeräten war jedoch auch ein gewagter Schritt. Der Entwicklungsaufwand war enorm, da wir unseren hohen Qualitätsanspruch auf völlig neue Produktkategorien übertragen wollten. Zudem war nicht sicher, wie unsere Kunden darauf reagieren würden. Wir hatten Bedenken, ob unsere bestehende Community diese Erweiterung annehmen würde oder ob sie Bandwerk weiterhin nur mit Apple Watch Armbändern assoziiert.

Glücklicherweise wurden unsere Ängste nicht bestätigt. Die Resonanz war äußerst positiv, und wir haben festgestellt, dass unsere Kunden, die unsere Armbänder schätzen, auch bei anderem Zubehör den gleichen Anspruch an Qualität und Design haben. So konnten wir Bandwerk als Marke für Premium-Apple-Zubehör weiter etablieren und unser Portfolio sinnvoll erweitern.

Welche Herausforderungen bringt die Herstellung Ihrer Produkte in Deutschland und der Schweiz mit sich, und wie gehen Sie damit um?

Die Produktion in Deutschland und der Schweiz hat viele Vorteile, aber auch Herausforderungen:

  1. Höhere Produktionskosten – Qualität und faire Löhne haben ihren Preis. Wir nehmen bewusst kleinere Margen in Kauf, um unseren Standards treu zu bleiben.
  2. Komplexere Produktionsprozesse – Viele Schritte, wie die Auswahl der Materialien und die manuelle Verarbeitung, erfordern viel Erfahrung und Präzision. Wir setzen auf enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern und kontinuierliche Qualitätskontrolle.
  3. Begrenzte Skalierbarkeit – Im Vergleich zu massenproduziertem Dropshipping ist unser Modell nicht unbegrenzt skalierbar. Wir lösen das, indem wir limitierte Editionen anbieten und auf Qualität statt Quantität setzen.

Ein entscheidender Faktor, der uns diesen Weg ermöglicht, ist das Bewusstsein und die Wertschätzung unserer Kunden. Wir investieren viel Aufwand, um Qualität und verantwortungsbewusste Produktion transparent zu kommunizieren. Unsere Kunden verstehen, was hinter unseren Produkten steckt, und sind bereit, für herausragende Handwerkskunst und nachhaltige Herstellung einen fairen Preis zu zahlen. Dieses Vertrauen erlaubt es uns, den höheren Aufwand zu betreiben und weiterhin kompromisslose Qualität zu liefern.

Wie wichtig ist das Storytelling, das hinter jedem Produkt von Bandwerk steckt, für den Erfolg Ihrer Marke?

Storytelling ist ein essenzieller Bestandteil unserer Marke. Unsere Kunden kaufen nicht nur ein Produkt – sie kaufen ein Stück Geschichte und Handwerkskunst.

Jedes unserer Produkte hat eine eigene Geschichte: Sei es das Leder aus einem legendären Porsche-Interieur oder die Fertigung in einer traditionsreichen Manufaktur. Diese Geschichten schaffen eine emotionale Bindung und machen Bandwerk einzigartig.

In einer Zeit, in der viele Marken austauschbare Massenprodukte anbieten, setzen wir bewusst auf Authentizität und Persönlichkeit. Unsere Kunden wissen genau, woher ihr Produkt stammt, wer es gefertigt hat und welche Philosophie dahinter steht.

Welche Zielgruppe spricht Bandwerk besonders an, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte deren Erwartungen gerecht werden?

Unsere Zielgruppe umfasst vor allem:

  • Apple-Nutzer mit einem Sinn für Ästhetik und Qualität – Menschen, die ihre Apple Watch nicht nur als Technik-Gadget, sondern als stilvolles Accessoire sehen.
  • Automobil-Enthusiasten – Fans hochwertiger Materialien und klassischer Fahrzeuggeschichte.
  • Kunden, die Wert auf nachhaltige und faire Produktion legen – Menschen, die bewusster konsumieren und Qualität über Quantität stellen.

Wir erfüllen die Erwartungen unserer Kunden, indem wir in engem Austausch mit ihnen stehen. Kundenfeedback fließt direkt in unsere Produktentwicklung ein. Zudem setzen wir auf hochwertige Materialien, exzellente Verarbeitung und transparente Kommunikation.

Welche Innovationen oder neuen Produktlinien können wir in Zukunft von Bandwerk erwarten?

Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser Sortiment weiterzuentwickeln. Zukünftig können Kunden von uns erwarten:

  • Neue Materialien für unsere Armbänder – Wir forschen an innovativen, nachhaltigen Alternativen, die unsere Lederkollektion ergänzen.
  • Erweiterung unseres Apple-Zubehörs – Neben iPhone-Hüllen und Ladegeräten denken wir über weitere Premium-Produkte für das Apple-Ökosystem nach.
  • Exklusive Sondereditionen – Wir planen neue limitierte Serien mit einzigartigen Materialien und Designs, die es so noch nie gab.

Doch Bandwerk wird in Zukunft nicht nur ein stilvoller Begleiter für Tech-Gadgets sein. Wir arbeiten an einer Kollektion von Produkten, die nicht nur optisch überzeugen, sondern auch ein täglicher Begleiter und Unterstützer im Alltag sein sollen.

Zudem arbeiten wir an einem völlig neuen Verfahren, das es erstmals ermöglicht, iPhone-Hüllen zu 100 % in neue Hüllen zu recyceln. Dies wäre weltweit das erste wirklich geschlossene, nachhaltige Konzept für Zubehör – ein echter Meilenstein für die Branche.

Mehr können wir noch nicht verraten – aber es lohnt sich, gespannt zu bleiben!

Welche drei entscheidenden Ratschläge würden Sie anderen Unternehmern geben, die in einer Nischenbranche erfolgreich sein möchten?

Setzt auf Qualität statt schnelle Erfolge – Es mag verlockend sein, mit günstiger Massenware schnelle Gewinne zu erzielen, aber langfristiger Erfolg basiert auf Vertrauen und hochwertigen Produkten. 100 glückliche Kunden werden mehr zum Erfolg beitragen wie 10000 Unzufriedene.

Bleibt authentisch und erzählt eine echte Geschichte – Kunden spüren, wenn eine Marke nur Marketing-Floskeln benutzt. Wer eine starke, ehrliche Vision hat, kann eine treue Community aufbauen.

Langfristiges Denken zahlt sich aus – Besonders in einer Nische braucht es Geduld. Wer bereit ist, an seinem Konzept festzuhalten und kontinuierlich zu verbessern, wird sich durchsetzen.

Bild: Lukas Rossnagel @ Bandwerk

Wir bedanken uns bei Lukas Rossnagel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: BANDWERK

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82335 Berg, Deutschland

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Eine Chance zum Wachsen

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Unternehmen Förderprogramme Ronny Baar @ ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG

Förderprogramme für Unternehmen

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, veränderte Bedürfnisse bei den Abnehmern: Permanent müssen sich Unternehmen weiterentwickeln. Gerade die aktuellen Rahmenbedingungen erfordern Widerstands- und Zukunftsfähigkeit – andererseits machen Krisen und Unsicherheiten Investitionen schwer. Hier können Zuschüsse und Förderkredite ein entscheidender Hebel sein. Doch welche gibt es und wie werden sie richtig genutzt?

Wirtschaftlich unsichere Zeiten sind für KMU ein Dilemma: Sie müssen einerseits ihre Existenz sichern, sich gleichzeitig aber auch weiterentwickeln, um künftig erfolgreich zu sein. Werden aber die meisten Mittel benötigt, um das operative Geschäft abzusichern, bleibt nicht viel Liquidität für Wachstum und Weiterentwicklung übrig. Unternehmen stehen hier allerdings nicht alleine da, denn es gibt Förderprogramme vom Bund und den einzelnen Bundesländern. Die Crux dabei: Es sind hierzulande über 2.500 Förderprogramme für Unternehmen. Und alle haben eigene Förderzwecke, Voraussetzungen und Bedingungen. Die folgenden Passagen sollen hier einen ersten Einblick vermitteln. 

Geförderte Investitionen

Durch Investitionen wird nicht nur die Zukunft des jeweiligen Unternehmens gesichert, sondern letztlich auch die des Standorts Deutschland. Deshalb greifen Bund und Länder KMU bei Investitionsvorhaben unter die Arme. Das größte diesbezügliche Programm hierzulande ist die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW Förderung)“. Hiermit werden vor allem Investitionen unterstützt, die in strukturell schwachen Regionen Arbeitsplätze sichern. Andere Ziele können Nachhaltigkeit oder der Ausbau erneuerbarer Energien sein.

Innovationen ermöglichen

Innovationen sind zentrale Erfolgsfaktoren für die Wirtschaft. Die dafür nötige Forschung und Entwicklung kostet Unternehmen aber viel Geld – ohne direkte Erträge. Zudem halten sich Banken bei solchen Projekte meist zurück. Um den Fortschritt zu unterstützen, helfen Bund und Länder deshalb gezielt nach. Etwa durch das „Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM Förderung)“.

Förderung geht auch über steuerliche Vergünstigung. So enthält das Wachstumschancengesetz eine deutliche Anhebung der Bemessungsgrenze der steuerlichen Forschungsförderung. Die maximal erreichbare Erstattung auf förderfähige Aufwendungen erhöht sich für KMU dabei auf 3,5 Millionen Euro pro Jahr. Förderfähig sind dabei Anschaffungs- und Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern, die nur vom Betrieb selbst und für begünstigte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben genutzt werden.

Staat greift bei Digitalisierung unter die Arme

Der „ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit“ unterstützt innovative kleine und mittlere Unternehmen. Dabei geht es sowohl um die Entwicklung von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen, die neu für den jeweiligen Betrieb sind, als auch um Digitalisierungsvorhaben. Die Fördersumme kommt von der KfW und beläuft sich auf maximal 25 Millionen Euro pro Innovations- und Digitalisierungsvorhaben. Der Kredit soll zudem einen Teil des Finanzierungsbedarfs bei der Ausrichtung des Geschäftsmodells auf zukunftsfähige Technologien decken.

Regionale Förderungen – etwa in Sachsen und Bayern

Zusätzlich zu den vielfältigen bundesweiten Förderprogrammen lohnt sich der Blick auf länderspezifische Förderangebote für Unternehmen. Die Programme der Länder, zum Beispiel Sachsen und Bayern, richten sich nach der jeweiligen Wirtschaftspolitik. Viele sind den Bundesprogrammen thematisch verwandt. So gibt es auch in den beiden Freistaaten eine „Innovationsförderung“, eine „Förderung Digitalisierung“ oder eine „Förderung Landwirtschaft“.

Wie an die richtige Förderung gelangen?

Wer Fördermittel geschickt einsetzt, kann manches Wachstums- oder Entwicklungsprojekt bezuschusst umsetzen oder günstiger finanzieren. Dazu sollte im Rahmen der Planung immer auch nach möglichen Förderungen gesucht werden. Die Beantragung hängt dann von der Art der Unterstützung ab. Bei Förderdarlehen ist der erste Ansprechpartner meist die Hausbank. Sie regelt die Anfrage und stimmt sie mit dem Fördermittelgeber ab. Bei Zuschüssen müssen sich KMU in der Regel direkt an den jeweiligen Projektträger oder die zuständige Behörde wenden. Wichtig: Förderungen immer vor dem Beginn des Vorhabens beantragen. Denn fallen bereits erste Kosten an, bevor das „Ok“ des Mittelgebers kommt, werden diese nicht unterstützt. Fördermittel sind oft sogar miteinander kombinierbar und zudem selten auf bestimmte Branchen beschränkt. Es sollte aber immer genau in den jeweiligen Förderbedingungen nachgeschaut werden.

Die hier gegebene Übersicht ist nur ein winziger Bruchteil der vielen Förderprogramme, entsprechend fällt die Suche und Auswahl der richtigen Unterstützung nicht leicht. Unternehmen können sich aber jederzeit Beratung dazu holen: bei Verbänden, Industrie- und Handelskammern oder Unternehmensberatern.

Bild Ronny Baar @ ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG

Autor

Ronny Baar ist Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG im Beratungsverbund ABG-Partner und Betriebswirt. Bereits langjährig als Senior Consultant für den Kanzleiverbund ABG-Partner tätig, liegt seine Expertise in der betriebs- und finanzwirtschaftlichen Beratung mittelständischer Unternehmen.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Komplimente statt Konkurrenz

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Komplimente autorin Barbara Rottwinkel-Kröber @ Sven Casselius

Warum Unternehmen durch gegenseitige Unterstützung stärker werden

Kennen Sie den Ausdruck „Stutenbissigkeit“? Ein altmodisches Wort für ein Verhalten, das leider auch heute noch in manchen beruflichen Kontexten zu finden ist. Wie oft sabotieren sich Kolleginnen und Kollegen gegenseitig, weil sie sich von Konkurrenzdenken leiten lassen? Anstatt sich zu unterstützen, entsteht oft ein unsichtbarer Wettstreit – und am Ende verliert jede Seite.

Dabei ist eines klar: Konkurrenzdenken innerhalb eines Teams oder zwischen Mitarbeitenden ist ein Relikt vergangener Zeiten – es passt nicht mehr in die moderne Arbeitswelt. Wer den Fokus darauf legt, besser als andere sein zu wollen, übersieht die wahre Stärke, die in Zusammenarbeit und gegenseitiger Wertschätzung liegt. Unternehmen, deren Mitarbeitende sich gegenseitig fördern und stärken, erreichen mehr – sowohl für die Einzelnen als auch für die Organisation insgesamt.

Die Karriereberaterin Barbara Rottwinkel-Kröber zeigt, wie Sie mit einfachen Methoden alte Denkmuster durchbrechen können, um eine Kultur der Wertschätzung und Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen zu etablieren – und wie Sie durch Komplimente nicht nur Ihre Mitarbeitenden motivieren, sondern auch langfristig den Erfolg Ihres Unternehmens fördern.

Warum Komplimente im Arbeitsalltag so wichtig sind

Kleine Gesten – große Wirkung

Wie reagieren Sie, wenn jemand Ihre Arbeit lobt? Sagen Sie oft Dinge wie „Ach, das war doch nichts Besonderes“ oder „Das mache ich schon seit Jahren“? Vielen Menschen fällt es schwer, Komplimente anzunehmen – oder selbst welche zu machen. Dabei sind sie ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug, um im beruflichen Alltag Motivation und positive Energie zu verbreiten.

Komplimente können eine enorme Wirkung auf Ihre Kolleginnen und Kollegen oder Mitarbeitende haben. Ein Lob für eine gut durchgeführte Präsentation, die kreative Umsetzung eines Projekts oder den souveränen Umgang mit einer schwierigen Situation zeigt nicht nur Anerkennung, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein der betreffenden Person. Dies fördert ein positives Arbeitsklima, das sich letztlich auf den Erfolg des gesamten Unternehmens auswirkt.

Positive Energie verbreiten

In einem Arbeitsumfeld, das häufig von hohen Erwartungen und Leistungsdruck geprägt ist, können ehrliche Komplimente einen Unterschied machen. Ein aufrichtiges Lob für eine Kollegin, die hervorragende Arbeit geleistet hat, oder eine Wertschätzung für einen Mitarbeitenden, der durch besondere Teamfähigkeit überzeugt, trägt dazu bei, eine Atmosphäre der Zusammenarbeit und Solidarität zu schaffen. Diese positive Energie ist ansteckend und kommt oft zu Ihnen zurück – sei es durch ein besseres Betriebsklima oder durch motivierte Mitarbeitende, die ihre besten Leistungen erbringen.

Wie Komplimente das Selbstbewusstsein stärken

Ein aufrichtiges Kompliment kann Wunder bewirken. Wenn Sie die Fähigkeiten oder den Einsatz Ihrer Mitarbeitenden anerkennen, geben Sie ihnen das Gefühl, gesehen und wertgeschätzt zu werden. Beispielsweise könnten Sie einer Kollegin für ihre innovative Idee oder einem Kollegen für seine klare Kommunikation danken. Solche Gesten stärken das Selbstbewusstsein und fördern ein positives Selbstbild – zwei wichtige Faktoren, die dazu beitragen, dass Mitarbeitende mit Freude und Engagement ihre Aufgaben erfüllen.

In einer Arbeitswelt, in der oft Höchstleistungen erwartet werden, können Komplimente dazu beitragen, unrealistische Erwartungen abzumildern und die Stärken jedes Einzelnen hervorzuheben. Dies wirkt sich nicht nur auf die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden aus, sondern auch auf deren Produktivität und die Qualität der Arbeit.

Zusammenhalt im Team fördern

Ein wertschätzendes Miteinander stärkt den Teamzusammenhalt und schafft ein Arbeitsklima, in dem jeder Einzelne das Gefühl hat, Teil von etwas Größerem zu sein. Wenn Sie als Führungskraft oder Kollegin gezielt Lob aussprechen, zeigen Sie, dass die Leistung anderer gesehen wird. Das motiviert nicht nur die gelobte Person, sondern inspiriert oft auch das gesamte Team, sich gegenseitig mehr Anerkennung zu schenken. Ein starkes Miteinander ist die Grundlage für Innovation, Kreativität und Erfolg – und macht Ihr Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber.

Motivation und Unterstützung in schwierigen Zeiten

Komplimente sind besonders dann von Bedeutung, wenn Herausforderungen gemeistert werden müssen. Gerade in stressigen oder unsicheren Phasen kann ein aufrichtiges Lob ein Lichtblick sein, der den Unterschied macht. Indem Sie die Anstrengungen Ihrer Mitarbeitenden oder Kolleg*innen würdigen, motivieren Sie sie, auch in schwierigen Zeiten ihr Bestes zu geben. Diese gegenseitige Unterstützung schafft nicht nur Resilienz, sondern fördert auch ein nachhaltiges Wachstum – sowohl auf individueller als auch auf unternehmerischer Ebene.

Ein starkes Team durch gegenseitige Anerkennung

In einer Welt, in der beruflicher Erfolg oft vom individuellen Einsatz abhängt, wird manchmal übersehen, wie viel Stärke in der Zusammenarbeit liegt. Durch gegenseitige Anerkennung und Komplimente bauen Sie nicht nur einzelne Mitarbeitende auf, sondern stärken das gesamte Unternehmen. Ein wertschätzendes Arbeitsumfeld führt zu höherer Zufriedenheit, größerer Loyalität und langfristigem Erfolg.

Es ist an der Zeit, alte Denkmuster hinter sich zu lassen und eine Kultur des Miteinanders zu schaffen. Nutzen Sie die Kraft der Komplimente, um Kolleginnen und Kollegen zu motivieren, Ihre Teams zu stärken und gemeinsam Großes zu erreichen. Denn am Ende profitieren alle – individuell und gemeinsam.

Bild Barbara Rottwinkel-Kröber @ Sven Casselius

Autorin

Barbara Rottwinkel-Kröber aus Hamburg ist eine ehemalige Verlegerin und heute Jobcoach und Karriereberaterin mit Fokus auf den beruflichen Neustart von Frauen in der Lebensmitte. Mit ihrem Angebot begleitet sie europaweit online Frauen bei ihrem nächsten Karriereschritt. 

www.starke-frauen.info 

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Vom Chaos zur Ruhe

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Achtsamkeit für Führungskräfte und Unternehmer Christoph Glaser Urheberrecht Carmen Wong Fisch
Evoto

Warum atembasierte Achtsamkeit für Führungskräfte und Unternehmer heute unverzichtbar ist

Angesichts des steigenden Innovationsdrucks und der allgegenwärtigen digitalen Ablenkungen stellt Christoph Glaser ein Achtsamkeits-Toolkit für Führungskräfte vor – mit wirkungsvollen Techniken, um in stressigen Umgebungen konzentriert und geerdet zu bleiben.

Achtsamkeit ist heute kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit für Führungskräfte und Unternehmer. Endlose Meetings, der Druck zur Innovation und die Notwendigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen, lassen oft wenig Raum für reflektiertes Denken. Gleichzeitig wird unsere Aufmerksamkeit durch die ständige Reizüberflutung digitaler Technologien und Smartphones zunehmend fragmentiert.

Präsenz – ein Zustand innerer Ruhe, der es ermöglicht, bewusst und engagiert im gegenwärtigen Moment zu bleiben – ist ein wirksames Gegenmittel zu dieser Dauerbelastung. Durch atembasierte Achtsamkeit können Führungskräfte und Unternehmer ihren „Präsenzmuskel“ trainieren und gleichzeitig Stress und Anspannungen loslassen.

Warum ist Achtsamkeit für Führungskräfte und Unternehmer gerade jetzt so entscheidend?

Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels ist atemberaubend. In den letzten Jahren wurden 90 % aller jemals generierten Daten produziert. Prognosen des Weltwirtschaftsforums (WEF) deuten darauf hin, dass fast ein Viertel der heutigen Arbeitsplätze innerhalb der nächsten fünf Jahre entweder verschwinden oder sich grundlegend verändern wird. Und der Wandel beschleunigt sich weiter – es ist unwahrscheinlich, dass sich die Welt jemals wieder so langsam verändern wird wie heute.

Führungskräfte und Unternehmer stehen daher unter ständigem Druck. Doch um agil, innovativ, kreativ und anpassungsfähig zu bleiben, müssen sie Geschwindigkeit mit innerer Ruhe kombinieren. Nur so können sie Entwicklungen frühzeitig erkennen, unterschiedliche Perspektiven einbeziehen und flexibel auf Veränderungen reagieren.

Der Drang, schnell zu innovieren, kann oftmals zu impulsivem und reaktivem Verhalten führen – auf Kosten der Leistung. Der Schlüssel liegt darin, mentale Präsenz zu kultivieren. Sie ermöglicht es Führungskräfte und Unternehmern, ihr kreatives Potenzial und ihre Intuition zu nutzen sowie ihre emotionale Intelligenz einzusetzen, um die kollektive Intelligenz ihres Teams zu aktivieren. Atembasierte Achtsamkeit bietet einen Weg, dieses Gleichgewicht zu erreichen, sodass Führungskräfte und Unternehmer mit Kreativität und Agilität auf Herausforderungen reagieren können.

Durch das Training mentaler Präsenz können Führungskräfte und Unternehmer sicherstellen, dass ihre Entscheidungen nicht aus Panik oder Gewohnheit getroffen werden, sondern aus einer bewussten, durchdachten Haltung heraus. Diese bewusste Herangehensweise an Problemlösungen ist die Grundlage für Agilität – sie ermöglicht es Führungskräften und Unternehmern, in der sich ständig verändernde Geschäftswelt mit Klarheit und Zielstrebigkeit zu navigieren.

Produktivitätssteigerung durch mentale Präsenz

Untersuchungen zeigen, dass Achtsamkeit die Häufigkeit und Intensität des sogenannten „Flow“-Zustands erhöht – einer Phase tiefen Eintauchens, intensiver Konzentration, Kreativität und innerer Ruhe. Die Auswirkungen von Flow sind beeindruckend: Eine Studie von McKinsey & Company mit über 5.000 Managern ergab, dass sie im Flow-Zustand bis zu fünfmal produktiver waren.

Doch mentale Präsenz zu erreichen, ist in der heutigen digitalen Arbeitswelt besonders herausfordernd – verschärft durch die Pandemie und den damit verbundenen Trend zu Remote- und Hybrid-Arbeit. Die ständige Reizüberflutung digitaler Kanäle hat die Aufmerksamkeitsspanne verkürzt und macht es für Führungskräfte und Unternehmer umso wichtiger, ihre Resilienz zu stärken und ihre Fähigkeit zur Präsenz aktiv zu trainieren.

Studien zeigen, dass die Aufmerksamkeitsspanne von Mitarbeitenden von 150 Sekunden im Jahr 2004 auf nur noch 44 Sekunden im Jahr 2021 gesunken ist. Zudem checkt der durchschnittliche Mensch heute etwa 150 Mal pro Tag sein Smartphone. Achtsamkeit hilft hier, trotz dieser ständigen Ablenkungen Fokus und Konzentration zu bewahren.

Den „Präsenzmuskel“ trainieren

Unter starkem Stress neigen wir dazu, reaktiv zu handeln. Um dies zu vermeiden, müssen wir einen Moment der Reflexion zwischen Reiz und Reaktion schaffen – so können wir bewusst und überlegt agieren, statt instinktiv zu reagieren.

Regelmäßiges Üben ist der Schlüssel. Genauso wie Athleten abseits des Spielfelds trainieren, um in Wettkampfsituationen zu brillieren, sollten Führungskräfte und Unternehmer Achtsamkeitspraktiken in ihren Alltag integrieren. Bereits zehn Minuten tägliche Atemübungen oder Meditation können helfen, im gegenwärtigen Moment geerdet zu bleiben.

Fazit: Achtsamkeit als Schlüssel zur erfolgreichen Führung

Diese Erkenntnisse zeigen, warum Achtsamkeit heute essenziell für Führungskräfte und Unternehmer ist. Durch das Training mentaler Präsenz können sie ihre Kreativität entfalten, ihre Leistungsfähigkeit steigern und ihre Organisationen mit Klarheit und Weitblick in die Zukunft führen.

Bild Christoph Glaser Urheberrecht Carmen Wong Fisch

Autor Christoph Glaser

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie schafft man es, Natur und Innovation zu verbinden?

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vom Reiter Gründer Ronald Royer

Vom Reiter steht für hochwertige, nachhaltige Imkereiprodukte, die Tradition und Innovation auf einzigartige Weise verbinden

Wie entstand die Idee zu Vom Reiter, und wer sind die Menschen hinter diesem Unternehmen?

Ich, Ronald, habe den „Reiterhof“ von meinen Eltern übernommen. Der Name „Reiter“ stammt von unserem Hofnamen. Da „Reiterhof“ jedoch oft mit Pferden in Verbindung gebracht wird, haben wir die Marke „Vom Reiter“ ins Leben gerufen, da unser Fokus eher auf Bienen als auf Pferden liegt. Die Marke ist ein Familienunternehmen, hat Geschichte und entwickelt sich stetig weiter.

Ihr Unternehmen steht für hochwertige Imkereiprodukte. Was ist die Vision von Vom Reiter, und wie möchten Sie diese erreichen?

Mein Ziel war es, mit einer kleinen Imkerei ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig zu wachsen und mein Hobby zum Beruf zu machen. Dieses Ziel habe ich bereits erreicht. Jetzt liegt mein Fokus darauf, diese Vision weiterzuführen und auszubauen.

Honig und andere Bienenprodukte gibt es viele auf dem Markt. Was macht die Produkte von Vom Reiter so besonders und einzigartig?

Unsere Produkte zeichnen sich durch ihre hohe Qualität und innovative Entwicklung aus. Mein Ansporn ist es, ästhetisch ansprechende und qualitativ hochwertige Produkte zu schaffen, die gleichzeitig eine nachhaltige und soziale Komponente bieten. Ein Beispiel dafür ist der „Lebendige Blumenstrauß“, der nicht nur beim Schenken Freude bereitet, sondern auch einen Mehrwert für Bienen bietet. Zudem werden die Samen von der Lebenshilfe Ennstal produziert. Ein echtes Win-Win für Mensch und Tier.

Welche Zielgruppe möchten Sie mit Ihren Imkereiprodukten ansprechen, und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse erfüllt werden?

Wir sprechen bewusst Menschen an, die handgemachte Produkte zu schätzen wissen, bereit sind, für Qualität mehr auszugeben, und diese auch erwarten. Für uns steht Qualität immer vor Quantität.

Nachhaltigkeit ist im Bereich der Imkerei ein zentrales Thema. Wie sorgen Sie bei Vom Reiter für ökologische und ressourcenschonende Produktionsweisen?

Wir achten darauf, nur wenige Bienenvölker pro Standort aufzustellen, um Konkurrenzsituationen mit Wildbienen zu vermeiden. Rund um die Bienenvölker betreiben wir eine biologische Landwirtschaft im Einklang mit der Natur. Zudem legen wir großen Wert darauf, dass die Zutaten für unsere Produkte so regional wie möglich sind. Nachhaltiges Wachstum gelingt nur, wenn man die gesamte Wertschöpfungskette ganzheitlich betrachtet.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich als Imkerei und als Startup aktuell konfrontiert, und wie gehen Sie damit um?

Nachhaltiges Wirtschaften bringt höhere Preise für die Kund:innen mit sich, was uns von manchen Konkurrenten unterscheidet. Genau darin liegt aber auch unser USP. Eine der größten Herausforderungen ist es, die Geschichte hinter unseren Produkten überzeugend zu erzählen. Daher investieren wir viel in Marketing und Aufklärung.

Die Bedeutung von regionalen und natürlichen Produkten wächst. Wie schaffen Sie es, diesen Trend in Ihrer Produktpalette zu integrieren?

Für uns war dieser Trend nie ein Trend, sondern von Anfang an Teil unserer Philosophie. Naturschutz steht bei uns an erster Stelle, und darauf bauen wir unsere Produkte auf.

Ihre Produkte verbinden Qualität und Natürlichkeit. Was inspiriert Sie bei der Kreation neuer Imkereiprodukte?

Es motiviert mich besonders, Produkte zu entwickeln, die beim Kunden automatisch einen nachhaltigen Umgang mit der Natur fördern. Mein Ziel ist es, Produkte mit Mehrwert für Natur und Soziales zu schaffen. Das ist meine größte Inspiration bei der Produktentwicklung.

Welche Rolle spielen Innovation und moderne Technik in Ihrer Imkerei, und wie kombinieren Sie diese mit traditionellen Methoden? 

„Weniger ist oft mehr“ das gilt auch bei uns. Unsere Produktion erfolgt größtenteils in Handarbeit. Neben einer elektrischen Honigschleuder und einem Hubwagen setzen wir auf traditionelle Methoden. Das passt gut, denn Bienen orientieren sich nicht an der Geschwindigkeit der Menschen, sondern vielmehr müssen wir uns an die Bienen anpassen.

Bienen sind ein zentraler Bestandteil des Ökosystems. Wie trägt Vom Reiter aktiv zum Schutz und Erhalt der Bienenpopulation bei?

Wir betreiben eine extensive, biologische Landwirtschaft, die biodiversitätsfördernde Flächen, Streuobstwiesen und Hecken umfasst. Unsere Bienenvölker werden in kleinen Gruppen aufgestellt, um eine Konkurrenzsituation mit Wildbienen zu vermeiden und gleichzeitig die Bestäubung zu fördern. Unser Ziel ist es, zu zeigen, wie Landwirtschaft ökologisch und wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Und der Natur im Idealfall mehr zurückzugeben, als man ihr entnimmt.

Welche zukünftigen Projekte oder Produkte können Kund:innen von Vom Reiter erwarten?

Unsere Produktkategorien sind „Von Bienen“, „Für Bienen“ und „Naturkosmetik“. Diese entwickeln wir stetig weiter, und in Zukunft werden auch unsere Alpakas eine wichtige Rolle spielen.

Was raten Sie anderen Gründer:innen, die ein Unternehmen im Bereich regionaler und nachhaltiger Produkte starten möchten? 

Bleibe deinen Werten treu und baue einen Kundenstamm auf, der deine Produkte und die Geschichten dahinter schätzt. Der Weg ist oft langsamer als bei anderen Startups, aber genau das bringt wertvolle Erfahrungen und inspirierende Geschichten mit sich. Dropshipping kann jeder! Ökologisch wirtschaften hingegen nicht.

Welche Botschaft möchten Sie mit Ihren hochwertigen Imkereiprodukten vermitteln, und wie tragen Sie dazu bei, die Wertschätzung für Bienen und ihre Produkte zu fördern?

„Kaufe weniger, aber besser.“ Überlege genau, was du wo kaufst, und achte auf die Hintergründe der Produkte: Wen fördert dein Kauf, und was bedeutet er für unsere Umwelt? Diese Fragen liegen mir besonders am Herzen.

Bild: vom Reiter Gründer Ronald Royer @ Verena Schierl

Wir bedanken uns bei Ronald Royer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Wie sicher fühlen sich Ihre Mitarbeitenden wirklich?

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psychologische Sicherheit Rainer Krumm und Doris Pfiz @ axiocon

Die Bedeutung von Vertrauenskulturen und psychologischer Sicherheit in Unternehmen

In einer zunehmend komplexen Geschäftswelt wird der Wettbewerb um Innovationskraft, Kreativität und die besten Talente immer intensiver. Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, Arbeitsumgebungen zu schaffen, in denen Mitarbeiter ihr volles Potenzial entfalten können. Ein zentrales Element, das diesen Erfolg ermöglicht, ist die sogenannte „psychologische Sicherheit“. Doch was bedeutet dieser Begriff genau, woher stammt er, und warum ist er wichtiger denn je?

Was bedeutet „psychologische Sicherheit“?

Der Begriff „psychologische Sicherheit“ wurde erstmals von Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School, geprägt. In ihrer bahnbrechenden Studie aus dem Jahr 1999 definierte sie psychologische Sicherheit als „eine geteilte Überzeugung der Teammitglieder, dass die Arbeitsumgebung sicher ist, um zwischenmenschliche Risiken einzugehen.“ Dies bedeutet, dass Mitarbeitende sich sicher fühlen, ihre Meinungen, Ideen und Bedenken offen auszudrücken, ohne Angst vor negativen Konsequenzen für Status oder Karriere haben zu müssen. Unabhängig davon, ob sie eher introvertiert oder extrovertiert sind, bietet psychologische Sicherheit eine universelle Basis, in der sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen.

Edmondsons Forschung zeigte, dass Teams, die psychologische Sicherheit erleben, seltener Fehler verheimlichen und häufiger voneinander lernen. Solche Teams sind offener für innovative Lösungen und geben häufiger kritisches Feedback. Psychologische Sicherheit steht somit für eine Unternehmenskultur, in der Vertrauen, Respekt und offene Kommunikation zentrale Bestandteile sind.

Warum ist psychologische Sicherheit für Unternehmen so wichtig?

1. Psychologische Sicherheit als Grundlage für Ideen, Innovationskraft und Erfindergeist

In Zeiten disruptiver Technologien und sich rasch verändernder Marktbedingungen müssen Unternehmen agil und innovativ sein. Psychologische Sicherheit schafft die Grundlage für eine Innovationskultur, in der Risiken eingegangen und Fehler als Lernchancen genutzt werden. Sie ermöglicht, dass kreative Ideen ohne Angst vor Blamage oder Sanktionen geteilt werden können. Menschen sind dann bereit, neue Ideen zu entwickeln und unkonventionelle Wege zu gehen. Dies gelingt nur, wenn sie sich sicher fühlen, sich einzubringen. Psychologische Sicherheit ermöglicht eine Kultur, in der Experimente erwünscht sind und aus Ideen Innovationen entstehen. Die Förderung von psychologischer Sicherheit bedeutet, eine Umgebung zu schaffen, in der Mitarbeitende nicht nur „mitmachen“, sondern aktiv „mitgestalten“.

2. Psychologische Sicherheit fördert Mitarbeiterbindung und Engagement

Laut einer Studie von Google im Rahmen des „Project Aristotle“ ist psychologische Sicherheit der wichtigste Faktor für die Effektivität von Teams. Überraschend war dabei, dass nicht die Zusammensetzung des Teams, sondern die Art der Zusammenarbeit entscheidend ist. Teams mit hoher psychologischer Sicherheit sind leistungsbereiter, engagierter und weniger anfällig für Fluktuationen. Es entwickelt sich eine stärkere Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Zielen. 

3. Psychologische Sicherheit erhöht die Leistungsfähigkeit

In einer von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit geprägten Arbeitswelt führt hoher Druck oft zu einer Reduktion der Leistungsfähigkeit. Mitarbeiter scheuen dann das Risiko, bitten nicht um Hilfe und verschleiern Fehler, wodurch Unternehmen wertvolle Lernchancen entgehen. Ist der Stress zu hoch, schaltet der Körper in den „Fight-or-Flight“-Modus und schränkt kognitive Fähigkeiten wie kreatives und analytisches Denken ein. Das Yerkes-Dodson-Gesetz beschreibt diesen Zusammenhang zwischen Anspannung und Leistung: Ein mittleres Maß an Erregung begünstigt optimale Leistung und Innovationskraft. Psychologische Sicherheit hilft, die Stresskurve in einem Bereich zu halten, in dem produktiv und kreativ gearbeitet werden kann, ohne in einen Überforderungszustand zu geraten. 

Warum ist psychologische Sicherheit heute wichtiger denn je?

Die Arbeitswelt hat sich tiefgreifend verändert. Durch Digitalisierung, die COVID-19-Pandemie und Globalisierung haben sich nicht nur Arbeitsbedingungen, sondern auch die Erwartungen der Mitarbeitenden gewandelt. Flexibilität, Autonomie und Vertrauen sind zentrale Werte geworden, die insbesondere bei jüngeren Generationen hochgeschätzt werden. Mit dem Anstieg von Remote- und Hybridmodellen müssen Führungskräfte neue Wege finden, Vertrauen und Zusammenhalt über räumliche Distanzen hinweg zu fördern. Fehlende psychologische Sicherheit kann schnell zu Isolation und Entfremdung führen.

Wie können Führungskräfte psychologische Sicherheit fördern?

Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung von psychologischer Sicherheit. Sie sind verantwortlich dafür, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Vertrauen gedeihen kann. Diese Maßnahmen helfen, psychologische Sicherheit zu fördern:

  1. Offene Kommunikation und Transparenz: Führungskräfte sollten aktiv zuhören, ehrliches Feedback geben und eine Kultur der offenen Kommunikation etablieren. Regelmäßige Teamgespräche und die Einladung zu Feedback fördern das Vertrauen.
  2. Fehler als Lernchancen betrachten: Anstatt Fehler zu sanktionieren, sollten sie als wertvolle Lernchancen betrachtet werden. Eine offene Fehlerkultur zeigt, dass Fehltritte Teil des Lernprozesses sind.
  3. Vorbildfunktion einnehmen: Führungskräfte müssen selbst Vorbilder sein und eigene Verletzlichkeit zeigen. Wer offen zugibt, nicht alle Antworten zu haben, signalisiert, dass Unsicherheiten normal sind.
  4. Wertschätzung und Anerkennung: Mitarbeiter sollten regelmäßig für ihre Beiträge und Ideen anerkannt werden. Dies stärkt das Selbstvertrauen und die Motivation, aktiv teilzunehmen.
  5. Vielfältige Teamstrukturen: Teams sollten so zusammengesetzt sein, dass unterschiedliche Perspektiven wertgeschätzt werden. Diversität trägt entscheidend zur Innovationskraft bei.

Die Rolle von Unternehmens- und persönlichen Werten

Unternehmenswerte bilden das Fundament jeder Unternehmenskultur. Sie prägen Verhalten und Erwartungen im Unternehmen. Psychologische Sicherheit entsteht dort, wo Werte wie Vertrauen, Offenheit und Respekt gelebt werden. Eine Führungskraft, die Wert auf Integrität und Ehrlichkeit legt, wird dies auch im Umgang mit Mitarbeitenden spiegeln. Eine konsistente Wertebasis auf Unternehmens- und persönlicher Ebene fördert ein authentisches und vertrauensvolles Miteinander, das psychologische Sicherheit ermöglicht.

Fehlerkultur und „Fail Fast, Learn Fast“

Eine positive Fehlerkultur ist entscheidend für Innovation. Unternehmen, die bewusst „Fail Fast, Learn Fast“ anwenden, fördern schnelle, kleine Misserfolge, um wertvolle Lerneffekte zu erzielen. Psychologische Sicherheit ermöglicht damit eine Lernkultur, die das Scheitern als Teil des Prozesses akzeptiert und eine höhere Innovationsrate begünstigt. In einem Umfeld, in dem Scheitern allerdings als Stigma betrachtet wird, scheuen Mitarbeitende das Risiko, bleiben in sicheren Bahnen und schweigen. Als Beispiel beschreibt Amy Edmonson den Fall von einem Team von Wissenschaftlern in einem Pharmaunternehmen. Diese entdeckten potenzielle Sicherheitsbedenken bei einem neuen Medikament, das in der klinischen Testphase war. Doch aufgrund von Angst vor negativen Reaktionen oder dem möglichen Verlust von Fördermitteln zögerten sie, diese Bedenken rechtzeitig zu äußern. Das Resultat war, dass das Medikament trotz der Risiken weiterentwickelt wurde, was zu verzögerten Erkenntnissen und finanziellen Einbußen führte.

Eine eindrucksvolle Manifestation einer positiven Fehlerkultur und dem Aussprechen von Fehlern, sind sogenannte „Fuck-up Nights“. In solchen Veranstaltungen sprechen Unternehmer oder Mitarbeitende in kurzen Pitches offen über ihre größten Misserfolge und die Lehren daraus. Diese Offenheit erfordert ein hohes Maß an Vertrauen und psychologischer Sicherheit. Ohne eine solche Kultur wären derartige Veranstaltungen undenkbar, da niemand 

Teamentwicklung und Organisationskultur

Ein Unternehmen, das psychologische Sicherheit fördert, nutzt Teamentwicklung strategisch. Regelmäßige Workshops, in denen offene Kommunikation, der Umgang mit Feedback und die individuellen Stärken gefördert werden, tragen zur Entwicklung eines sicheren Arbeitsumfeldes bei. Auch die Organisationskultur muss auf kontinuierliche Verbesserung ausgerichtet sein und ein Klima schaffen, in dem psychologische Sicherheit aktiv gefördert wird und fest in den Unternehmenswerten verankert ist.

Fazit: Ein Aufruf an Führungskräfte

Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte sind in der Verantwortung, psychologische Sicherheit in ihren Teams und Organisationen zu verankern. Sie müssen die Kultur des Vertrauens und der offenen Kommunikation vorleben und einen Rahmen schaffen, in dem sich alle Mitarbeitenden sicher fühlen, ihre besten Ideen einzubringen.

Eine Kultur der psychologischen Sicherheit ist kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis bewusster Führung und klarer Werteorientierung. Sie bildet die Grundlage für langfristigen Erfolg, Innovationskraft und starke Mitarbeiterbindung. Unternehmen, die diesen Weg gehen, werden nicht nur resilienter gegenüber äußeren Veränderungen, sondern auch erfolgreicher in einer immer komplexer werdenden Welt.

Bild Rainer Krumm und Doris Pfiz @ axiocon

Autoren

Doris Pfiz und Rainer Krumm sind erfahrene Personalentwickler und Experten für Organisationskultur. Sie unterstützen Unternehmen dabei, nachhaltige Veränderungen herbeizuführen und die Potenziale ihrer Mitarbeitenden zu entfalten.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

KI revolutioniert den Schulalltag

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Lernen KI Schule Mike Grzanna @ Gaby Ahnert

KI verändert das Lernen grundlegend und eröffnet neue Möglichkeiten für einen individuell angepassten Schulalltag, in dem Technologie Schüler gezielt unterstützt und fördert

Die digitale Transformation verändert das Bildungssystem grundlegend. Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, nicht nur den Unterricht zu bereichern, sondern auch Schüler auf eine technologiegetriebene Zukunft vorzubereiten. Schulen stehen vor der Herausforderung, diese Technologie sinnvoll zu integrieren und dabei ethische sowie datenschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen.

Maßgeschneidertes Lernen durch Algorithmen

Einer der größten Vorteile von KI im Schulunterricht ist die Möglichkeit, Lernprozesse individuell anzupassen. Durch intelligente Systeme können Aufgaben und Inhalte automatisch an die Bedürfnisse jedes Schülers angepasst werden. Schüler, die schneller lernen, erhalten zusätzliche Herausforderungen, während andere gezielte Unterstützung erhalten. Diese personalisierte Lernmethodik führt zu einer effizienteren und motivierenderen Lernumgebung.

KI-basierte Systeme überwachen den Fortschritt der Schüler in Echtzeit und reagieren in einer Weise, die Lehrkräfte unterstützen kann. So können Aufgaben automatisch angepasst und gezielte Rückmeldungen gegeben werden. Diese Technologie sorgt dafür, dass Schüler besser gefördert werden und Lehrkräfte wertvolle Zeit für persönliche Unterstützung gewinnen.

Lehrkräfte profitieren von der Automatisierung administrativer Aufgaben wie der Korrektur von Tests und der Erstellung von individuellen Lernplänen. Das schafft Raum für kreativeren Unterricht und für die direkte Interaktion mit den Schülern. Diese Entlastung fördert eine höhere Qualität des Unterrichts und bietet mehr Zeit für eine individuellere Betreuung.

Neue Wege der Kreativität

Neben der Wissensvermittlung ermöglicht KI auch neue kreative Ausdrucksformen. In Kunst, Musik und Literatur entdecken Schüler innovative Möglichkeiten, ihre Ideen umzusetzen. In Kunstprojekten können Schüler ihre eigenen Werke digitalisieren, die von einer KI analysiert und in neue Formen transformiert werden. Ein Beispiel: Schüler erstellen Gemälde, die von der KI weiterverarbeitet werden – so entstehen digitale Kunstwerke, die die analoge Kreativität erweitern.

In der Musik können Schüler mit KI Unterstützung bei der Komposition von Melodien und Harmonien erhalten. Durch Algorithmen, die musikalische Strukturen analysieren, können neue kreative Klänge und Ideen entstehen. Diese Anwendung von KI fördert nicht nur die Kreativität der Schüler, sondern auch ihr Verständnis für den kreativen Einsatz moderner Technologie.

KI dient in diesem Kontext nicht als Ersatz für die menschliche Kreativität, sondern als wertvolles Werkzeug, das den Schülern neue Perspektiven bietet. Sie lernen, wie sie diese Technologien aktiv gestalten und kreativ nutzen können, was ihre digitale Kompetenz fördert.

Digitale Kompetenzen als Schlüssel

Der Umgang mit KI wird zunehmend zu einer zentralen Fähigkeit in der Arbeitswelt der Zukunft. Schüler müssen verstehen, wie Algorithmen funktionieren und welche Auswirkungen KI-gestützte Entscheidungen auf ihr Leben haben können. Ein fundiertes Verständnis der zugrunde liegenden Technologie ist daher unerlässlich.

Darüber hinaus müssen Schüler lernen, technologische Entwicklungen zu hinterfragen und kritisch zu reflektieren. Die Fähigkeit, Entscheidungen, die von KI-Systemen getroffen werden, zu hinterfragen, stärkt das kritische Denken und fördert das ethische Bewusstsein der Schüler. Sie werden darauf vorbereitet, nicht nur Nutzer von Technologien zu sein, sondern auch verantwortungsbewusste Gestalter der digitalen Zukunft.

Verantwortungsvoller Umgang mit Daten

Die Integration von KI in den Schulalltag bringt wichtige datenschutzrechtliche Fragen mit sich. Schülerdaten müssen geschützt werden, und es muss Transparenz darüber bestehen, wie diese Daten verwendet werden. Schulen müssen ein Konzept für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten entwickeln, das den Datenschutz gewährleistet.

Lehrkräfte spielen eine wichtige Rolle, nicht nur in der Anwendung von KI, sondern auch in der Aufklärung der Schüler über den Umgang mit persönlichen Daten. Eine umfassende Schulung der Lehrkräfte ist entscheidend, damit sie die ethischen Fragestellungen im Zusammenhang mit KI und Datenschutz angemessen vermitteln können. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Technologie und Daten muss in der digitalen Bildung verankert werden.

Fazit

Künstliche Intelligenz bietet zahlreiche Chancen für den Schulalltag. Sie ermöglicht personalisiertes Lernen, fördert die Kreativität und bereitet Schüler auf eine technologiegetriebene Zukunft vor. Doch ebenso wichtig ist es, dass Schüler lernen, diese Technologien kritisch zu reflektieren und verantwortungsbewusst zu nutzen.

Die digitale Transformation des Bildungssystems sollte nicht nur darauf abzielen, die Technologie zu nutzen, sondern auch darauf, die Schüler auf eine Zukunft vorzubereiten, in der sie aktiv die digitale Welt gestalten. Nur so können sie in einer zunehmend komplexen, digitalisierten Gesellschaft erfolgreich agieren.

Autor

Mike Grzanna berät als KI-Connector Unternehmen bei der digitalen Transformation. Er entwickelt nachhaltige Strategien für den Einsatz moderner Technologien und begleitet deren Implementierung in Unternehmen.

Bild: Mike Grzanna @ Gaby Ahnert

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Welche Hürden müssen Marken beim globalen Wachstum wirklich überwinden?

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MarketLeap team bild

MarketLeap erleichtert Marken mit KI und Automatisierung den internationalen Marktplatzeintritt – doch welche Herausforderungen gibt es dabei?

Könnten Sie uns einen Überblick über die Gründungsgeschichte von MarketLeap geben und welche Personen hinter dem Unternehmen stehen?

MarketLeap wurde 2022 von Mamoun Benkirane und Mekki Mouaddeb gegründet, beide ehemalige Führungskräfte bei Amazon und Jumia. Die Idee entstand, als Mamoun ein Webinar für Amazon-Verkäufer über die Expansion in neue Märkte durchführte und umfassendes Feedback über die Komplexität des Prozesses und der Tools erhielt. Gleichzeitig stellte Mekki fest, dass viele Verkäufer zwar über gute Fähigkeiten bei der Produktbeschaffung verfügten, aber Schwierigkeiten hatten, ihr Geschäft international auszuweiten. Gemeinsam gründeten sie MarketLeap, um Marken bei der globalen Expansion durch den Einsatz von KI und Automatisierung zu unterstützen.

Was ist die Kernvision von MarketLeap, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu realisieren?

MarketLeap verfolgt das Ziel, absolut verkäuferorientiert zu arbeiten und die Abläufe auf dem Marktplatz mit Hilfe von KI und Automatisierung zu vereinfachen, um Marken bei der globalen Expansion zu unterstützen. Wir konzentrieren uns darauf, Hindernisse für die internationale Expansion zu beseitigen, indem wir Marken mit globalen Marktplatzkunden durch Automatisierung, Echtzeitanalysen und strategische Partnerschaften verbinden.

Welche Zielgruppe sprechen Sie mit Ihrer AI-gestützten E-Commerce-Plattform an, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse erfüllt werden?

Unsere Hauptzielgruppe sind D2C-Verkäufer (Direct-to-Consumer), die mit der Komplexität von Marktplätzen, der Einhaltung von Vorschriften und der internationalen Skalierung zu kämpfen haben. Wir unterstützen Marken wie Nordgreen und Edible Health mit KI-gestützter Automatisierung und strategischen Partnerschaften, um den Betrieb zu optimieren und global zu skalieren.

Mit welchen größten Herausforderungen ist Ihr Unternehmen derzeit konfrontiert, und welche Strategien setzen Sie ein, um diese zu bewältigen?

Unsere größte Herausforderung besteht darin, über 100 Marken zu verwalten und dabei schlank zu bleiben. Die einzige Strategie besteht darin, unsere Plattform weiter auszubauen, um Skalierbarkeit durch Automatisierung und KI zu ermöglichen.

Was unterscheidet MarketLeap von anderen E-Commerce-Plattformen, und was sehen Sie als Ihren einzigartigen Wettbewerbsvorteil an?

Im Gegensatz zu herkömmlichen SaaS-Tools oder globalen Distributoren ist MarketLeap vollständig integriert und KI-gesteuert, so dass Markeninhaber die Kontrolle über komplexe Abläufe behalten. Der Automatisierungsstack von MarketLeap übertrifft Marktplatzteams und Agenturen und ermöglicht einen wichtigen Schritt in Richtung Leistung und Effizienz.

Wie planen Sie, Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln, und gibt es spezifische Märkte oder Technologien, die Sie erschließen möchten?

Wir planen derzeit den Ausbau unserer KI-gesteuerten Automatisierungs-, Echtzeit-Analyse- und Integrationstools. Wir verdoppeln unsere Aktivitäten in den USA und verstärken unsere Präsenz in Madrid und New York City.

Könnten Sie drei wesentliche Ratschläge teilen, die Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben würden?

  1. Seien Sie besessen von dem Problem und glauben Sie an Ihre Vision 
  2. Arbeiten Sie in schnellen, iterativen Feedback-Schleifen 
  3. Bauen Sie ein starkes Team auf, das sich der Mission verpflichtet fühlt

Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Partnern wie Inkari und Edible Health auf die Entwicklung von MarketLeap ausgewirkt?

Marken wie Inkari und Edible Health haben es uns ermöglicht, die Funktionen unserer Plattform weiterzuentwickeln und grenzüberschreitende Besonderheiten zu integrieren, wie z. B. den EU-UK-Übergang.

Inwiefern hat Ihre Erfahrung bei Unternehmen wie Amazon und Jumia die Entwicklung und Ausrichtung von MarketLeap beeinflusst?

Durch die Arbeit bei Amazon und Jumia haben wir aus erster Hand einen Einblick in die Komplexität von Marktplätzen erhalten. Wir haben Lücken bei der Datentransparenz, den Marktplatz-Tools und der internationalen Skalierbarkeit festgestellt. Das brachte uns dazu, MarketLeap zu gründen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Plattform mit den sich ständig ändernden Anforderungen des globalen E-Commerce-Marktes Schritt hält?

Wir verbessern kontinuierlich unsere KI-gesteuerte Automatisierung, die Integration von Drittanbietern und die Datenverarbeitungsfunktionen. Die Plattform verarbeitet heute mehr Daten an einem einzigen Tag als im gesamten ersten Jahr – so anpassungsfähig ist sie.

Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz in Ihrer Plattform, und wie profitieren Ihre Kunden konkret davon?

KI ist das Herzstück der MarketLeap-Plattform und automatisiert Bestandsmanagement, Preisgestaltung, Compliance und Analysen. Dies hilft Marken, Zeit zu sparen, datengesteuerte Entscheidungen zu treffen und global zu skalieren.

Wie fördern Sie eine innovationsfreundliche Kultur innerhalb Ihres Unternehmens, um kontinuierlich neue Lösungen für den E-Commerce zu entwickeln?

Wir fördern eine innovationsfreundliche Kultur, indem wir zu Experimenten ermutigen, insbesondere wenn es um sogenannte „Two-Way-Door-Entscheidungen“ geht, die im Nachhinein rückgängig gemacht oder angepasst werden können. Außerdem fördern wir eine datengestützte Entscheidungsfindung und eine funktionsübergreifende Zusammenarbeit. Zu guter Letzt pflegen wir enge 

Bild: Gründerteambild @ MarketLeap

Wir bedanken uns bei Mamoun Benkirane und Mekki Mouaddeb für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie verändert KI die Art, wie wir Mode entdecken?

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mixNmatch team bild @ Claudia Simchen

mixNmatch revolutioniert die Mode-Suche mit KI-gestützter Technologie, die Outfits intuitiv und personalisiert empfiehlt – doch wie funktioniert das genau?

Könnten Sie uns einen Überblick über mixNmatch und das Team hinter dem Unternehmen geben?

mixNmatch ist die Zukunft der Mode-Suche – eine KI-gestützte, intuitive Plattform, die Shopping smarter, persönlicher und effizienter macht. Statt sich mühsam durch unzählige irrelevante Treffer zu scrollen, können Nutzer:innen einfach den Anlass oder eine gewünschte Styling-Richtung eingeben – oder ein Referenzfoto eines Looks hochladen, der ihnen gefällt. Unsere KI versteht Mode kontextuell und liefert sofort perfekt abgestimmte Outfits.

Hinter mixNmatch steht ein interdisziplinäres Team aus FashionTech-Enthusiasten: CEO Kseniya Dockhorn, eine digitale Strategin mit McKinsey-Hintergrund und Erfahrung in der Modebranche, CMO Valeriya Pilkevich, eine KI-gestützte Marketing- und Automatisierungsexpertin, sowie CTO Hasan Uzun, ein erfahrener Softwarearchitekt mit tiefgehender Expertise in Cloud-Technologien, KI und Datenwissenschaft. Gemeinsam verbinden wir Technologie, Mode und E-Commerce zu einer völlig neuen Art des digitalen Shoppings

Was war der Auslöser für die Gründung von mixNmatch, und welche persönlichen Erfahrungen haben Sie dabei beeinflusst?

Die Idee zu mixNmatch entstand aus Frust – aus meiner eigenen Erfahrung als Kundin, Businessfrau und Mutter, aber auch als Brancheninsiderin mit einem eigenen Fashionlabel. Online-Shopping ist voller Hürden: irrelevante Suchergebnisse, unklare Größen, hohe Retourenquoten – und für kleinere sowie mittelgroße Marken ist es oft eine Herausforderung, online überhaupt sichtbar zu werden.

Mit meinem Hintergrund in Mode, E-Commerce und Künstlicher Intelligenz erkannte ich das Potenzial, diese Probleme durch Technologie zu lösen. So wurde mixNmatch geboren – eine Plattform und B2B-Lösung, die Mode-Shopping völlig neu definiert: mit intelligenter Freitext- und Bildsuche, die Nutzer:innen schnell und intuitiv zu perfekt passenden Outfits führt. Gleichzeitig fördern wir bewussten Konsum, indem wir gezielte Empfehlungen geben und so unnötige Fehlkäufe und Retouren reduzieren.

Wie sieht die Vision von mixNmatch aus, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu realisieren?

Unsere Vision: mixNmatch wird das „Google für Mode“ – die führende KI-gestützte Suchlösung für intuitive, personalisierte Produktempfehlungen und Styling-Beratung in Echtzeit. Wir revolutionieren die Art und Weise, wie Menschen Mode entdecken, indem wir es ihnen ermöglichen, mit Freitext- und Bildsuche direkt in kompletten Outfits zu suchen, statt sich mühsam durch unzählige einzelne Produkte zu scrollen.

Um diese Vision Realität werden zu lassen, entwickeln wir unsere API-First-Technologie kontinuierlich weiter und bauen strategische Partnerschaften mit Modeplattformen auf. Ein wichtiger Meilenstein ist bereits erreicht: Unsere B2C-Web-Plattform ist live! Unter mixnmatch.app können Nutzer:innen unsere innovative Suche ausprobieren, Inspirationen aus über 900 Marken und 300.000 Produkten erhalten und sofort passende Looks finden.

Jetzt gehen wir den nächsten Schritt: Wir starten maßgeschneiderte B2B-Pilotprojekte mit Fashion-Retailern, E-Commerce-Plattformen und D2C-Brands, um unsere Lösung direkt in deren Shops zu integrieren. So bringen wir KI-gestützte Mode-Suche dorthin, wo sie den größten Mehrwert für Kund:innen schafft – nahtlos eingebettet in bestehende Einkaufserlebnisse. 

An welche Zielgruppe richtet sich Ihre Lösung, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse erfüllt werden?

Unsere Lösung richtet sich an zwei Hauptzielgruppen:

1. Modebewusste, aber vielbeschäftigte Konsument:innen, die gezielt nach passenden Outfits suchen und sich nicht durch endlose Produktlisten scrollen wollen. Sie wünschen sich eine intuitive, inspirierende und smarte Sucherfahrung, die ihre individuellen Stilvorlieben und Bedürfnisse versteht.

2. Modehändler, E-Commerce-Plattformen und D2C-Brands, die ihre Produktsuche auf das nächste Level bringen und ihren Kund:innen eine intelligente, freitextbasierte und visuelle Suche ermöglichen möchten. Mit unserer KI-gestützten Technologie können sie nicht nur die Shopping Experience verbessern, sondern auch ihre Conversion Rates steigern und Retouren reduzieren.

Um diese Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen, setzen wir auf eine kontextbasierte KI, die Suchanfragen sowohl per Bild als auch per Text versteht – oder sogar eine Kombination aus beidem. So finden Nutzer:innen nicht nur einzelne Produkte, sondern ganze perfekt abgestimmte Looks.

Mit unseren B2B-Pilotprojekten gehen wir noch einen Schritt weiter: Wir entwickeln personalisierte Ergebnisse und Capsule-Wardrobe-Empfehlungen – also Kleiderschränke mit vielseitig kombinierbaren Key Pieces, die Nutzer:innen langfristig nutzen können. Diese Empfehlungen basieren auf Kundenprofilen, bisherigen Einkäufen und individuellen Styling-Präferenzen.

Welche besonderen Herausforderungen begegnen Ihnen im Fashion-Tech-Bereich, und wie gehen Sie damit um?

FashionTech ist eine faszinierende, aber komplexe Branche. Datenqualität, Marken-DNA und Größenvariationen erschweren personalisierte Empfehlungen. Wir setzen auf tiefgehendes Produkt-Tagging mit KI und arbeiten mit Modewissenschaftlern und Designern zusammen, um relevante Parameter zu verstehen. Zudem integrieren wir Echtzeit-Trends aus Social Media, damit mixNmatch nicht nur Produkte findet, sondern auch die neuesten Styles voraussieht.  

Was unterscheidet mixNmatch von anderen Mode-Lösungen/Apps auf dem Markt?

Wir haben die Mode-Suche neu gedacht: Während klassische Shopping-Plattformen eine endlose Liste von Produkten liefern, setzt mixNmatch auf eine intuitive, KI-gestützte Outfitsuche. Unsere Technologie kombiniert text- und bildbasierte Suche, versteht Styling-Kontexte und schlägt komplette Looks vor. Zudem arbeiten wir API-basiert, sodass unsere Lösung nahtlos in bestehende Shops integriert werden kann.  

Wie planen Sie, die Nutzung der Lösung in den kommenden Jahren zu erweitern oder zu verändern?

Wir haben die Mode-Suche neu gedacht: Während klassische Shopping-Plattformen eine endlose Liste von Produkten ausspucken, setzt mixNmatch auf eine intelligente, KI-gestützte Outfitsuche. Unsere Technologie kombiniert Text- und Bildsuche, versteht Styling-Kontexte und schlägt ganze Looks vor – in Echtzeit und individuell anpassbar.

Der große Unterschied? Die Nutzer:innen haben die Kontrolle. Statt sich durch vordefinierte, massentaugliche Looks zu klicken oder Outfits mühsam selbst zusammenzustellen, nutzen sie unsere KI-Stylistin in Echtzeit, um nach ihrem Wunschstil zu suchen. Ob „Business-Chic mit einem Hauch von Paris“ oder „lässig-elegant für ein Dinner“ – mixNmatch findet die passenden Teile sofort.

Auch für den B2B-Bereich setzen wir neue Maßstäbe: Unsere API-basierte Lösung lässt sich nahtlos in bestehende Online-Shops und Modeplattformen integrieren. So können Händler:innen ihren Kund:innen eine intuitive, inspirierende Produktsuche bieten – und gleichzeitig Conversion Rates steigern, Cross-Selling-Potenziale nutzen und Retouren reduzieren.

Unser Geschäftsmodell ist B2B-zentriert – wir helfen Fashion-Retailern, E-Commerce-Plattformen und D2C-Brands, ihre Mode-Suche auf ein völlig neues Level zu heben und ihren Kund:innen ein maßgeschneidertes, interaktives Shopping-Erlebnis zu ermöglichen. 

Welche zukünftigen Entwicklungen oder Features können die Nutzer von mixNmatch erwarten?

Unser Ziel ist es, mixNmatch als Standard-Suchtechnologie für Modeplattformen zu etablieren und unseren B2B-Partnern zusätzlich KI-basierte Backend-Prozessoptimierungen speziell für den E-Commerce anzubieten.

Neben der Erweiterung unserer KI-Modelle wollen wir personalisierte Empfehlungen noch intelligenter gestalten – etwa durch digitale Zwillinge, die den individuellen Stil und die Körpermerkmale eines Nutzers berücksichtigen. Gleichzeitig soll die Produktsuche transparenter werden, indem Nutzerinnen und Nutzer Nachhaltigkeitskriterien und persönliche Präferenzen einfach vordefinieren können.

Zudem wird unsere API in immer mehr Online-Shops pilotiert und integriert, um das Einkaufserlebnis branchenweit zu verbessern.

Wie tragen Sie mit mixNmatch zur Förderung nachhaltiger Mode bei?

Nachhaltigkeit beginnt mit bewussten Kaufentscheidungen. mixNmatch verfolgt das Ziel, Fehlkäufe und Retouren drastisch zu reduzieren, indem wir nur relevante, passgenaue Produktempfehlungen liefern. Das bedeutet weniger unnötige Bestellungen, weniger Rücksendungen und damit eine direkte Reduzierung von CO₂-Emissionen und Ressourcenverschwendung.

Natürlich ist der Weg noch lang, und wir suchen aktiv nach geeigneten Partnern und Fördermöglichkeiten, um unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiter auszubauen. Langfristig wollen wir Modekonsum intelligenter und transparenter machen – unter anderem durch individuell einstellbare Nachhaltigkeitspräferenzen, mit denen Nutzerinnen und Nutzer gezielt nach umweltfreundlichen Materialien, fairer Produktion oder lokalen Marken suchen können.

Schon jetzt unterstützen wir nachhaltige Labels mit mehr Sichtbarkeit durch unsere Plattform und arbeiten daran, auch Secondhand- und Mietmodelle in unser System zu integrieren. Unser Ziel ist es, nicht nur die Art und Weise, wie wir Mode finden, sondern auch wie wir sie konsumieren, grundlegend zu verändern.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Teste früh – und oft! Dein Produkt wird sich durch Nutzerfeedback stetig verbessern.

Bau ein starkes Netzwerk auf. Die richtigen Kontakte öffnen Türen, die du allein nicht einmal gesehen hättest.

Bleib agil. Der Markt verändert sich rasant – sei bereit, deine Strategie schnell anzupassen, ohne deine Vision aus den Augen zu verlieren.

Wie hat die Teilnahme am CreativeTech TrainingsCamp 2024 Ihr Unternehmen beeinflusst?

Die Teilnahme am CreativeTech TrainingsCamp 2024 der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH war für uns eine wertvolle Erfahrung, die uns nicht nur strategisch weitergebracht, sondern auch unser Netzwerk entscheidend erweitert hat.

Durch das Programm konnten wir wertvolle Kontakte zu Business Angels knüpfen, unter anderem zum Netzwerk Business Angels Frankfurt Rhein-Main, bei dem wir vor Kurzem gepitcht haben. Zudem erhielten wir Coaching-Support von mehreren Rechtsberatungen, die uns bei unseren spezifischen Fragen weitergeholfen haben.

Besonders wertvoll war auch der persönliche Austausch mit anderen lokalen, inspirierenden Startup-Gründer:innen. Die hands-on Workshops und intensiven Diskussionen haben uns nicht nur fachlich, sondern auch unternehmerisch gestärkt. Aus dem Camp ist ein starkes, unterstützendes Netzwerk entstanden, das uns langfristig begleiten wird.

Welche Bedeutung hat der Standort Frankfurt für Ihr Startup, und wie profitieren Sie vom lokalen Ökosystem?

Frankfurt ist ein noch kleines, aber schnell wachsendes Zentrum für Tech-Startups und entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Knotenpunkt für Innovation und Unternehmertum. Besonders die starke AI- und Tech-Community mit Akteuren wie AI Hub Frankfurt, Hessian.AI, STATION Frankfurt, TechQuartier, AI Meetup und Accelerator Frankfurt schafft ein dynamisches Netzwerk, das Gründer:innen unterstützt und fördert.

Die zentrale Lage ist ein weiterer großer Vorteil:

Sie erleichtert die Logistik, bietet Zugang zu internationalen Partnern und Märkten und macht Frankfurt zu einem idealen Standort für globale Geschäftsbeziehungen.

Allerdings gibt es noch einige Baustellen – insbesondere in der Förderlandschaft. Während Städte wie Berlin oder München gezielte finanzielle Unterstützungsprogramme für junge Startups anbieten, fehlt es in Frankfurt noch an vergleichbaren Initiativen für Gründer:innen, die nicht direkt aus lokalen Universitäten kommen. Hier besteht großes Verbesserungspotenzial, um Frankfurt langfristig noch attraktiver für aufstrebende Startups zu machen.

Bild: mixNmatch @ Claudia Simchen

Wir bedanken uns bei Kseniya Dockhorn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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Wie kann smarte Logistik den E-Commerce verändern?

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Quivo digitalisiert die E-Commerce-Logistik und verbindet Technologie mit operativer Stärke. Durch intelligente Automatisierung und globale Standorte ermöglicht das Unternehmen Marken jeder Größe einen reibungslosen und skalierbaren Versandprozess.