Sonntag, September 7, 2025
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Energie neu denken, einfach investieren

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Helio Connect – Investitionen in erneuerbare Energien mit Wirkung fabio griemens foto helio connect

Helio Connect ermöglicht es, direkt in erneuerbare Energien zu investieren und dabei nachhaltige Renditen mit greifbarem Impact zu verbinden

Wie ist die Idee zu Helio Connect entstanden und welchen persönlichen Hintergrund bringen Sie als Gründer mit?

Ich habe eine kleine Bucket Liste, auf der stand unter anderem “ein nachhaltigkeitsförderndes Unternehmen gründen”. Mit dem Ziel vor Augen haben mein Gründerkollege Constantin und ich uns dann Ende 2023 / Anfang 2024 regelmäßig eingeschlossen und überlegt, wie wir die neue Energiewelt mit anschieben könnten. Nachhaltigkeit war und ist nach wie vor für viele ein Tabu-Wort. Das habe ich nie verstanden und dann entschlossen, das einmal umzudrehen. Wir haben überlegt, wie Menschen von dem Ausbau erneuerbarer Energien profitieren könnten.

Die Antwort: Indem sie selber in die erneuerbaren Energien investieren und dadurch eine Rendite bekommen könnten. Mit diesem Blickwinkel haben wir dann schnell erkannt, dass es einen Weg gibt vorhandenes, privates Kapital in den Ausbau erneuerbarer Energien zu lenken, dadurch z.B. PV- und Batterie entstehen zu lassen, grünen Strom zu erzeugen und den Erlös daraus an den Kunden auszuzahlen. Die Reaktion in meinem Umfeld jedoch war vor allem Verwirrung: “LinkedIn? FREENOW? Und jetzt irgendwas mit Strom, erneuerbare Energien und Finanzen? Wie passt das denn bitte zusammen?!“

Meine Antwort: Stimmt, passt eigentlich nicht. Und genau deshalb vielleicht doch:
Ich komme nicht aus der Energiebranche. Ich habe 2024 noch „Kilowatt Peak“ gegoogelt Aber ich hatte immer schon Spaß daran an den „großen Themen“ mitzuschrauben und gelernt, dass es oft einfach nur darum geht, einen Mehrwert für Nutzer:innen/Kund:innen zu generieren. Vielleicht braucht es in jeder Industrie neben (wichtigen) Insider:innen und Expert:innen auch immer ein paar Quereinsteiger:innen, die die alten Regeln gar nicht erst gelernt haben.

Was genau bietet Helio seinen Partner:innen und Investor:innen, und wie funktioniert die Plattform in der Praxis?

Kurz gesagt: Wir bieten die Vereinfachung eines komplexen Themas. Unser Ziel ist es, das Investment in erneuerbare Energien so attraktiv und so leicht zugänglich zu gestalten, dass es zur naheliegenden Alternative z.B. zum Immobilienkauf wird. Was heißt das konkret? Wir machen große Infrastrukturprojekte wie Solarparks oder Batteriespeicher direkt investierbar und sorgen dafür, dass die Produkte dort angeboten werden, wo Menschen sonst ihre Riesterrente, ETF-Sparpläne oder Immobilien kaufen würden: Bei ihrem Finanz- und Vermögensberater. Kunden erhalten über unsere Partner:innen z.B. eine physische PV-Parzelle, die auf einem Acker irgendwo in Deutschland steht. Der daraus generierte Strom wird verkauft. Und das Geld landet monatlich auf dem Konto. Es wäre also möglich hinzufahren, die Hand draufzulegen (Vorsicht Strom) und zu sagen: „Das hier ist meine PV-Parzelle, die über 120 Haushalte mit grünem Strom versorgt.”

Welche Vision verfolgen Sie mit Helio im Bereich nachhaltiger Energieinvestments?

Deutschland steht heute noch in den Fesseln fossiler Energieträger, ausländischer Lieferabhängigkeiten und weniger übermächtiger Energieriesen. Zudem brauchen wir in Deutschland bis 2030 über 40 Prozent mehr Strom als heute und wollen, dass bis dahin 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen kommt. Unser erklärtes Ziel ist es, diese Abhängigkeiten Schritt für Schritt aufzubrechen. Jede einzelne Parzelle, die wir verkaufen, wirkt dabei wie ein kleiner, aber messbarer Befreiungsschlag: Sie lenkt privates Kapital direkt in die Energiewende, reduziert CO₂-Emissionen, schafft heimische Wertschöpfung und eröffnet unseren Anleger:innen echte Vermögens­chancen.

An wen richtet sich Ihr Angebot konkret und warum ist der Zugang zu Photovoltaik-Großprojekten gerade für diese Zielgruppe relevant?

Unser Angebot richtet sich an Menschen und Organisationen, die Kapital verantwortungsvoll investieren wollen. Ein Beispiel: Jede:r, der/die schon einmal darüber nachgedacht hat, eine Immobilie zu erwerben, um aus der Miete seine Altersvorsorge aufzubauen. Gerade diese Zielgruppe wird vom klassischen Erneuerbaren-Markt bislang kaum adressiert. Denn der Zugang ist, wie eben erwähnt, eine Top-Down-Angelegenheit und zudem bürokratisch so kompliziert, dass viele abspringen, bevor sie starten. Warum ist das relevant für unsere Zielgruppe? Erstens: Da sie enormes Kapital mobilisieren kann, ist sie schneller und flexibler als Fördermittel oder Großkonzerne. Zweitens, weil sie häufig regional verwurzelt ist: Wenn ein:e Unternehmer:in in der Region investiert, schafft das Akzeptanz, Identifikation und Wertschöpfung vor Ort. Drittens, weil Photovoltaik-Großprojekte stabile Cashflows, inflationsgeschützte Einnahmen und echten Impact liefern – genau das, was langfristige Investor:innen suchen.

Was unterscheidet Helio von klassischen Projektentwicklern oder Energieanbietern?

Wir arbeiten mit den besten Projektentwickler:innen im Land zusammen. Aber statt den 100-Millionen-Euro-Solarpark dann an ein großes Energieunternehmen zu verkaufen, teilen wir ihn auf und machen das Großprojekt für kleinere Investor:innen zugänglich.
Was uns unterscheidet, ist unser Zugang zu drei Welten: Einerseits die technische Tiefe und ein starkes Partner:innennetzwerk, um Projekte bankfähig und netzkompatibel zu machen. Des Weiteren die Finanzrestrukturierung, um Zugang für Unternehmer:innen, aber auch Privatanleger zu ermöglichen. Und letztendlich der Zugang zu Finanzberater:innen und Vermögensberater:innen, die die breite Masse in Deutschland bereits heute schon finanziell beraten: Ab sofort haben sie auch ein echtes Erneuerbare-Energien-Produkt in ihrem Angebot.

Was waren die größten Herausforderungen im ersten Jahr seit der Gründung und wie sind Sie damit umgegangen?

Als Gründer treffe ich jeden Tag Dutzende Entscheidungen. Ich gehe davon aus, dass ich circa die Hälfte davon richtig und die andere Hälfte falsch entscheide. Das Problem: Erst am Schluss entpuppt sich eine vermeintlich richtige Entscheidung als falsche.
Wenn ich zurückblicke, hatten die größten Herausforderungen mit Behördengängen, Formularen, Anmeldungen, Wartezeiten, Steuernummern oder Ähnlichem zu tun.

Wie stellen Sie sicher, dass Investoren jederzeit Transparenz und Kontrolle über ihre Beteiligungen behalten?

Dafür haben wir eine eigene App entwickelt, damit Investor:innen jederzeit sehen können, wo und wie ihr Geld arbeitet. Interessanterweise ist das unser bestes Marketing: Wenn dein:e Nachbar:in dir beim Grillen eine App vor die Nase hält und dir seine/ihre PV-Anlage zeigt, die gerade live Geld verdient, ist das Interesse oftmals geweckt.

Wohin soll sich Helio in den nächsten zwei bis drei Jahren entwickeln? Gibt es Überlegungen, das Angebot auch für private Kleinanleger:innen zu öffnen oder bleibt es bei der B2B-Ausrichtung?

Wir haben schnell begonnen, das Ökosystem weiterzudenken und sprechen über Ventures und Beteiligungen, die einen ähnlich positiven Einfluss auf die neue Energiewelt nehmen können, wie Helio es gerade schon tut. Von der Energieerzeugung, zur Strukturierung, Finanzierung bis hin zur Vermarktung des gewonnen Ökostroms. Eine neue Beteiligung wird beispielsweise den Ausbau von Ladeinfrastrukturen für E-LKWs maßgeblich mitformen, so dass Logistiker ihre Flotte elektrifizieren können.

Wir erleben gerade einen echten Paradigmenwechsel bei Direktinvestitionen in erneuerbare Energien und zwar aus drei Gründen:
Erstens: Das regulatorische Umfeld schafft Wachstumsdruck. Die Ausbauziele für Photovoltaik und Speicher sind ambitioniert, der Markt für Stromvermarktung professionalisiert sich, gleichzeitig bleiben Themen wie Netzanschlüsse oder Finanzierung knifflig. Für Anleger:innen heißt das: Wer frühzeitig in gute Projekte investiert, kann sich langfristige Chancen sichern.

Zweitens: Die Seite derjenigen, die echte Assets statt anonymer Fonds wollen, wird breiter. Für diese Zielgruppe braucht es transparente, greifbare Investments, bei denen Rendite, Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung zusammenkommen.
Drittens: Die Zeiten, in denen Einspeisevergütung der einzige Weg für Renditen war, sind vorbei. Wer heute Strom direkt an Endkunden liefert oder flexible Speicherlösungen integriert, kann Mehrwert für Investor:innen und für den Markt schaffen.

Was sind Ihre drei wichtigsten Learnings als Gründer, die Sie anderen mit auf den Weg geben würden?

Branchenlogik ist kein Naturgesetz.
Ich bin bewusst als Quereinsteiger in den Energiemarkt gegangen – ohne vorgefertigte Denkmuster, aber mit der Überzeugung, dass gerade in traditionellen Märkten der größte Hebel darin liegt, alte Regeln in Frage zu stellen. Wer den Markt nicht „von innen“ kennt, stellt andere Fragen, denkt kundenorientierter und bleibt neugierig. Das hat mir bei Helio enorm geholfen.

Wachstum braucht Fokus auf den Kunden, nicht auf die Branche.
Viele in der Branche reden über Technik, Regulierung oder Märkte – aber oft zu wenig über Nutzer:innen oder die Bürger:innen auf der anderen Seite. Unser größtes Learning war: Wenn du es Kund:innen leichter gestaltest, sich für dich zu entscheiden. Sei es durch echte Qualität, digitale Prozesse oder partnerschaftliche Kommunikation – entsteht Vertrauen. Und das ist im B2B wie im B2C der wahre Gamechanger.

Skalieren heißt: Mut zur Lücke und ständiges Nachschärfen.
Gründen heißt nicht, den perfekten Plan zu haben, sondern schnell genug, gute Entscheidungen zu treffen und dann permanent nachzujustieren. Gerade in einem regulierten, fragmentierten Markt wie der Energiewirtschaft muss man lernen, mit 80 Prozent zu starten, Feedback einzuholen und den Rest unterwegs anzupassen. Anders kommst du nicht vom Fleck.

Bild Fabio Griemens @ Helio Connect

Wir bedanken uns bei Fabio Griemens für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was gibt pflegenden Angehörigen endlich mehr Sicherheit im Alltag?

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Pflege ABC – Pflege einfach erklärt für pflegende Angehörige clemens meyer holz und dr johannes wimmer

Pflege ABC bietet eine digitale Schulungsplattform, die pflegende Angehörige und Nachbarschaftshelfer mit verständlichem, alltagsnahem Pflegewissen unterstützt

Wie ist die Idee zum Pflege ABC entstanden und wer steckt hinter dem Unternehmen?

Die Idee zum Pflege ABC entstand aus der gemeinsamen Überzeugung – und der persönlichen Erfahrung – dass pflegende Angehörige deutlich mehr Unterstützung verdienen – und zwar dort, wo sie sie wirklich brauchen: im Alltag. Dr. Johannes Wimmer, Mediziner und Experte für verständliche Gesundheitskommunikation, und Clemens Meyer-Holz, Digitalunternehmer mit langjähriger Erfahrung in nutzerzentrierten Plattformmodellen, haben das Pflege ABC 2023 gegründet, um pflegerisches Wissen zugänglich, verständlich und praxisnah aufzubereiten. Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team haben sie eine Plattform geschaffen, die Betroffene ganzheitlich und nachhaltig stärkt.

Was war der persönliche Antrieb, eine digitale Schulungsplattform speziell für pflegende Angehörige und Nachbarschaftshelfer aufzubauen?

Viele im Team des Pflege ABC haben selbst Pflege in der Familie erlebt – und dabei gemerkt, wie überfordert man sich fühlen kann, wenn plötzlich komplexe Entscheidungen anstehen. Gleichzeitig ist das Angebot an verlässlichen Informationen oft unübersichtlich oder schwer verständlich. Aus diesem Antrieb ist der Wunsch entstanden, eine Plattform zu schaffen, die Menschen in Pflegesituationen das nötige Werkzeug an die Hand gibt, um die individuellen Herausforderungen der Pflege selbstbestimmt zu meistern.

Welche Vision verfolgt Pflege ABC und wie wird sie im Alltag konkret umgesetzt?

Unsere Vision ist es, Pflege verständlicher, zugänglicher und menschlicher zu machen. Im Alltag bedeutet das: videobasierte Online-Kurse, die jederzeit verfügbar sind, Inhalte, die sich am echten Pflegealltag orientieren, und Experten, die Wissen praxisnah und empathisch vermitteln. Alles digital, flexibel und ohne bürokratische Hürden.

Worin unterscheidet sich Pflege ABC von anderen Pflegekurs-Angeboten auf dem Markt?

Unsere Inhalte sind nicht nur fachlich fundiert, sondern vor allem alltagsnah und verständlich. Wir können auf ein qualifiziertes Team und ein großes Netzwerk an Fachexperten zurückgreifen. Gemeinsam erstellen wir so hochwertige Online-Videos und kombinieren sie mit interaktiven Live-Formaten, hilfreichen Tools und Materialien – gebündelt auf einer Plattform, rund um die Uhr verfügbar.

Wie stellt das Pflege ABC sicher, dass die Inhalte praxisnah, verständlich und rechtlich aktuell sind?

Wir orientieren uns an den aktuellen pflegerischen Standards und nutzen medizinische Wissensplattformen sowie weitere Fachquellen, die mit dem Erfahrungswissen aus der Praxis abgeglichen werden. Alle Inhalte werden redaktionell stets auf Aktualität geprüft.

Welche Rolle spielt die Nachbarschaftshilfe bei euch und wie unterstützt Pflege ABC diesen Bereich besonders?

Nachbarschaftshelfer übernehmen eine immer wichtigere Rolle, das zeigt sich auch in den Abrufzahlen unserer entsprechenden Kurse. Wir bieten speziell auf sie zugeschnittene Schulungen an, die in vielen Bundesländern auch als Nachweis für den Entlastungsbetrag anerkannt werden. So stärken wir diesen Bereich gezielt, da Nachbarschaftshelfer genauso Wissen und Unterstützung wie familiäre Pfleger benötigen.

Gab es beim Aufbau der Plattform Hürden, mit denen ihr nicht gerechnet habt?

Dass das Prinzip der Regionalität auch bei digitalen Angeboten immer noch gilt, stellt für viele Anbieter – auch für uns – immer wieder eine Hürde dar. So gelten beispielsweise unterschiedliche Regelungen in verschiedenen Bundesländern, was die Anerkennung von Kursen zur Nachbarschaftshilfe betrifft. Das gestaltet Prozesse deutlich langwieriger und damit ineffizienter.

Wie wird die Plattform von den Nutzern angenommen und welche Rückmeldungen sind für euch besonders wertvoll?

Die Plattform wird sehr gut angenommen. Unsere Nutzer haben seit dem Start Ende 2023 bereits über 10 Jahre Videomaterial konsumiert – das zeigt den hohen Bedarf. Die Resonanz auf unsere Inhalte ist sehr positiv – besonders die Kombination aus Flexibilität, Themenvielfalt und Verständlichkeit wird geschätzt. Für uns sind Rückmeldungen wie „Ich habe mich nach dem Kurs endlich sicherer in der Pflege gefühlt“ besonders wertvoll. Sie zeigen uns, dass unser Angebot im Pflegealltag so vieler Menschen einen echten Unterschied macht.

Wie plant Pflege ABC, das Angebot in Zukunft weiterzuentwickeln oder zu erweitern?

Wir wollen unsere Plattform und unser Kursangebot kontinuierlich ausbauen – thematisch, aber auch sprachlich. Pflege betrifft alle Menschen, deswegen sind mehrsprachige Inhalte ein nächster Schritt.

Was würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern raten, die ein digitales Angebot im Gesundheitsbereich entwickeln wollen?

Man muss bereit sein, in komplexen Systemen mit vielen verschiedenen Akteuren zu denken – und trotzdem radikal nutzerorientiert zu handeln. Besonders im Gesundheitswesen ist Vertrauen zentral. Inhalte müssen stimmen, Technik muss stabil und Kommunikation transparent sein. Unser Tipp: Früh mit der Zielgruppe sprechen und Produkte konsequent an deren tatsächlichen Bedarf ausrichten.

Welche Chancen seht ihr in der zunehmenden Digitalisierung der Pflege – auch im Hinblick auf pflegende Angehörige?

Pflege ist und bleibt ein People’s Business, das auch die Digitalisierung nicht ersetzen kann. Digitale Angebote können die Pflege – insbesondere für pflegende Angehörige – aber spürbar erleichtern. Sie bietet die Möglichkeit, sich zu informieren, ohne an Ort oder Zeit gebunden zu sein – das entlastet. Auch der Austausch mit Gleichgesinnten wird durch digitale Angebote enorm erleichtert. Gerade weil Pflege oft isoliert stattfindet, ist ein digitaler Zugang zu Wissen, Austausch und Unterstützung ein echter Fortschritt.

Wie wichtig ist es euch, Pflegewissen nicht nur zu vermitteln, sondern auch echte Entlastung zu schaffen?

Wir glauben daran, dass Wissen Entlastung bringt. Es geht darum, Menschen in belastenden Situationen konkret zu helfen – sei es mit einem klaren Schritt-für-Schritt-Video, der Unterstützung bei bürokratischen Formalitäten oder der Erkenntnis: „Ich bin nicht allein.“ Wenn am Ende weniger Unsicherheit und mehr Handlungssicherheit stehen, haben wir unser Ziel erreicht.

Bild Clemens Meyer-Holz und Dr. Johannes Wimmer  @ Pflege ABC

Wir bedanken uns bei Clemens Meyer-Holz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum herkömmliche Software in der Logistik plötzlich nicht mehr ausreicht

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pyck Toolkit bringt mehr Effizienz und Freiheit in die Logistik pyck teamfoto

pyck entwickelt ein modulares Toolkit für Lagerverwaltungssoftware, das Unternehmen hilft, ihre Logistikprozesse flexibel, effizient und zukunftsfähig zu gestalten

Wie ist die Idee zu pyck entstanden und wer steckt hinter dem Unternehmen?

Die Idee entstand, als ich – heute CEO von pyck – die Innovationsabteilung bei Dematic leitete. Damals erkannte ich, wie stark Innovationen in der Logistik durch unflexible Warehouse-Management-Systeme (WMS) ausgebremst werden. Max, heute CTO, kam ursprünglich aus der Softwareentwicklung. Als Freiberufler half er einem Unternehmen, die Einschränkungen einer Legacy-WMS zu überwinden. Wir beide erkannten die Notwendigkeit einer völlig neuen Methode zur Entwicklung und zum Betrieb von Lagerverwaltungssoftware und beschlossen, diese gemeinsam zu entwickeln. Später kam Matthias als COO hinzu. Er brachte seine Erfahrung in der Entwicklung von B2B-Software und der Skalierung von Early-Stage-Unternehmen ein.

Welche Vision verfolgt pyck im Bereich Warehouse Management und wie soll diese konkret umgesetzt werden?

Unsere Vision: In zehn Jahren soll jedes Produkt in der Lieferkette mit unserer Technologie in Berührung kommen. Das Ziel ist, Kunden die Möglichkeit zu geben, ihre Betriebsabläufe einfach zu skalieren, mit unserem Toolkit neue Logistikprozesse zu schaffen und Innovationen wie KI oder Robotik schnell zu implementieren – und das ohne die heute leider üblichen Komplexitäten und Verzögerungen.

Welche konkreten Herausforderungen gab es bei der Entwicklung des Open-Source-Frameworks und wie wurden diese gelöst?

Wir haben gelernt, dass es besser ist, pyck als Toolkit zu bezeichnen. Eine der größten Herausforderungen bestand darin, das Mindset zu verändern – weg von traditionellen, monolithischen WMS-Strukturen. Zwar verstehen potenzielle Nutzer das Konzept schnell und erkennen die Vorteile, für viele ist es dennoch ein völlig neuer Ansatz. Was wir auch gelernt haben: Am meisten überzeugt pyck, wenn es in einem klar abgegrenzten Proof-of-Concept-Projekt ein reales Problem löst, an dem andere Systeme scheitern.

Für welche Zielgruppen ist pyck besonders geeignet und wie adressieren Sie deren spezifische Anforderungen?

Aktuell fokussieren wir uns auf große Logistikunternehmen, vor allem auf Kontraktlogistik. Diese müssen für die eigenen Kunden oft hochspezifische Prozesse abbilden, die mit finanziellem und zeitlichem Druck einhergehen. Mit pyck geht das schneller, günstiger und bleibt flexibel anpassbar.

Was unterscheidet pyck von klassischen WMS-Lösungen im Markt?

Wir versuchen, pyck nicht als typisches WMS zu positionieren, auch wenn es alle WMS-Funktionen abdeckt. Im Grunde genommen ist es ein Toolkit, mit dem Kunden ihre individuellen Lagerprozesse aufbauen und anpassen können. Auf dem Markt konkurriert es mit WMS-Anbietern, bietet jedoch klare Vorteile:

Kunden können schnell und kostengünstig maßgeschneiderte Lösungen entwickeln.
Die Implementierung ist schneller, kostengünstiger und kann schrittweise erfolgen, wodurch sich das Sunken-Cost-Risiko reduziert.
Der Quellcode wird in Kürze als Open Source verfügbar sein, wodurch die Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter und damit das Geschäftsrisiko minimiert wird.
Die Anwender erhalten die volle Kontrolle über ihre Lagerverwaltungssoftware.
Das System ist auf schnelle Iteration und Innovation ausgelegt, sodass sich Robotik, externe Software und KI-Tools leicht integrieren lassen.

Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz im pyck-Framework und wie profitieren Nutzer konkret davon?

KI hilft dabei, Prozesse zu generieren, zu optimieren und automatisiert in Software zu übersetzen. Mit unserem „AI DataMate“ entwickeln wir zudem ein neues Feature. Anwender sind so imstande, per Sprachsteuerung mit dem Bestand und mit Prozessen in natürlicher Sprache zu interagieren. Da pyck mit Blick auf die Integration von KI entwickelt wurde, sind das Datenmodell und die API so strukturiert, dass sie sich nahtlos mit verschiedenen optimierenden KI-Tools verbinden lassen – für mehr Effizienz im Alltag unserer Kunden.

Wie stellt pyck sicher, dass auch kleinere Unternehmen von den modularen Lösungen profitieren können?

Das Angebot für kleinere Unternehmen befindet sich noch in der Entwicklung, weshalb wir dazu aktuell nichts Genaueres sagen können. Wir nutzen jedoch bereits jetzt unser eigenes Toolkit, um eine speziell auf die Bedürfnisse kleinerer E-Commerce-Shops zugeschnittene Lösung zu entwickeln. Weitere Details werden zum offiziellen Launch bekannt gegeben.

Welche strategischen Weiterentwicklungen oder Produkte sind bei pyck in Planung?

Neben dem AI DataMate und unserem E-Commerce-Produkt steht die Markteinführung unseres „Data Manager“ bevor. Damit lassen sich Datentypen per JSON Schema oder durch ein grafisches Interface ganz einfach vom Nutzer selbst erstellen und verwalten, ohne dass ein WMS-Anbieter oder externe Entwickler benötigt werden.

Was war bisher der wichtigste Meilenstein in der Unternehmensentwicklung?

Ein zentraler Meilenstein war die Aufnahme von Matthias in das Team. Die Erweiterung des Gründungsteams von zwei auf drei Personen hat einiges verändert: unsere Organisation, die Kommunikation und die Arbeitsweise. Matthias hat viel mitgebracht, darunter vor allem neue Ideen und umfassende Erfahrung in der Skalierung von B2B-Software Das hat sowohl unsere internen Abläufe als auch unsere Erfolgsquote bei der Kapitalbeschaffung erheblich verbessert.

Wie geht pyck mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Logistik konkret um?

Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA: Mit dem Open-Source-Ansatz unserer Plattform fördern wir Transparenz und langfristige Anpassungsfähigkeit – wichtige Grundlagen für nachhaltige Technologie. Unsere modulare, KI-gestützte Architektur ermöglicht außerdem intelligentere und schlankere Prozesse in den Abläufen unserer Kunden. Dadurch werden Energieverbrauch und Ressourcenverschwendung maßgeblich reduziert. Und damit nicht genug: Indem wir den Anwendern die Möglichkeit geben, ihre eigenen Logistikprozesse zu entwerfen, reduzieren wir nicht nur unnötige Komplexität, sondern fördern auch eine Kultur der kontinuierlichen, nutzerorientierten Verbesserung.

Welche Fehler würden Sie als Gründer heute nicht mehr machen?

Das Fundraising würden wir heute definitiv anders angehen. Ein Beispiel: Zu Beginn haben wir mehrere Monate lang Investitionsgespräche mit einem großen Unternehmen geführt – ohne Erfolg. Danach wandten wir uns an Risikokapitalgeber, doch dafür war es noch zu früh. Rückblickend ist es viel effektiver, in der Anfangsphase mit Business Angels zu starten und dann, mit wachsender Unternehmensreife, schrittweise zu größeren Investoren überzugehen.

Welche drei Tipps würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?

Erstens sollten sie lernen, subjektive Meinungen von wirklich hilfreichem Feedback zu unterscheiden. Wer am lautesten ruft, hat nicht immer auch die besten Ideen.

Zweitens: Wenn sie positives Feedback von Branchenkennern erhalten, aber gleichzeitig Gegenwind von denjenigen kommt, die am Altbewährten festhalten – dann ist das oft ein gutes Zeichen. In dem Fall hat eine Lösung oder Idee großes Potenzial.

Und drittens: bloß nicht zu früh aufgeben! Auch bei pyck gab es viele harte Phasen, in denen wir uns nicht sicher waren, ob wir es schaffen werden. Doch wir haben die Zähne zusammengebissen und alle Durststrecken überstanden, aus gutem Grund. Was wirklich zählt, ist Durchhaltevermögen.

Bild Teamfoto @ pyck

Wir bedanken uns bei Daniel Jarr für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ist klassische Industrie bereit für frischen Wind?

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WEYSTAHL: Effiziente Prozesse für moderne Industrie & Qualität v.l.n.r. Maximilian Obert und Max Dorer @ WEYSTAHL Group

Die WEYSTAHL Group entwickelt und fertigt nachhaltige, hochpräzise Stahlkomponenten für industrielle Anwendungen

Was genau steckt hinter der Gründung der WEYSTAHL Group und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?

Wir – Maximilian Obert, Max Dorer und Tom Breuer – haben die WEYSTAHL Group gegründet, weil wir überzeugt sind: Stahlverarbeitung braucht einen neuen industriellen Standard.

Maximilian verantwortet Strategie, Geschäftsentwicklung und Kommunikation. Tom leitet als technischer Geschäftsführer die Entwicklung, Fertigung und Qualitätssicherung. Max steuert den kaufmännischen Bereich und arbeitet eng mit Tom an der operativen Umsetzung.

Unser gemeinsames Ziel ist es, ein Unternehmen aufzubauen, das technologisch führend ist, wirtschaftlich tragfähig und bereit für industrielle Skalierung.

Wie kam es zum Wechsel von der Mode- in die Industriebranche – und welche Erkenntnisse aus der Modewelt fließen nun bei WEYSTAHL mit ein?

In der Mode haben wir gelernt, wie wichtig Materialien, Markenführung und Tempo in der Umsetzung sind. Diese Denkweise hilft uns heute, auch in der Industrie schneller, klarer und kundenorientierter zu arbeiten.

Wir bringen frische Perspektiven in eine Branche, die oft zu starr denkt – mit dem Anspruch, funktionale Produkte mit durchdachter Gestaltung und strukturellem Anspruch zu verbinden.

Was bedeutet für WEYSTAHL der Anspruch, technische Präzision mit ökologischer Verantwortung zu vereinen?

Für uns bedeutet Präzision nicht nur Maßhaltigkeit, sondern auch Ressourceneffizienz. Wir arbeiten bevorzugt mit recyceltem Stahl, planen intelligent und setzen auf langlebige Konstruktionen.

Ein modernes Industrieunternehmen muss heute mitdenken: in Materialien, Energie und Wirkung. Das tun wir – nicht aus Marketinggründen, sondern weil es wirtschaftlich sinnvoll ist.

An wen richtet sich das Leistungsportfolio der WEYSTAHL Group konkret – und wie geht ihr auf die speziellen Bedürfnisse eurer Kunden ein?

Unsere Kunden sind Unternehmen mit komplexen technischen Anforderungen – aus dem Maschinenbau, der Energiebranche oder dem Sonderanlagenbau.

Wir bieten keine Katalogprodukte, sondern entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen, die in Funktion, Toleranz und Haltbarkeit exakt auf ihren Bedarf abgestimmt sind. Das beginnt bei der Idee – und endet in der Serie.

Welche Rolle spielt das Thema Innovation bei der mechanischen Fertigung und technischen Veredelung eurer Stahlbauteile?

Innovation ist für uns die Grundlage industrieller Relevanz. Wir arbeiten mit modernen CNC-Technologien, automatisierter QS, digitaler Planung und kontinuierlicher Prozessoptimierung.

Tom bringt hier tiefes technisches Verständnis ein, Max sorgt für wirtschaftliche Skalierung und Maximilian für die strategische Positionierung – so schaffen wir ein Innovationsdreieck mit technischer Substanz.

Mit welchen Herausforderungen seid ihr beim Aufbau eines nachhaltigen Stahlunternehmens konfrontiert – und wie begegnet ihr diesen?

Die größte Herausforderung ist die Gleichzeitigkeit: Effizienz, Nachhaltigkeit und Qualität müssen zusammengedacht werden.

Deshalb arbeiten wir mit klaren Prozessen, zuverlässigen Lieferketten und einem starken Team. Jeder bei uns weiß, worauf es ankommt. Inspiration für diese Denkweise kam unter anderem durch das Unternehmen SYNTARI®, das für uns ein gutes Beispiel dafür ist, wie unternehmerische Klarheit und ökologisches Denken in Einklang gebracht werden können.

Wie unterscheidet sich WEYSTAHL von klassischen Stahlverarbeitern – was macht euch wirklich besonders?

Wir denken nicht in Werkstücken, sondern in Lösungen. Unsere Prozesse sind schnell, durchdacht und dokumentiert. Wir kommunizieren auf Augenhöhe, liefern zuverlässig – und bleiben strukturiert, auch bei wachsendem Volumen.

Was uns besonders macht: unser unternehmerischer Anspruch, unser technisches Verständnis und unser Wille, wirklich etwas aufzubauen – nicht nur Produkte.

Welche Technologien setzt ihr ein, um ressourceneffizient und gleichzeitig hochpräzise zu fertigen?

Wir setzen auf moderne CNC-Zentren, 3D-Konstruktion, automatisierte Messtechnik und digitale Rückverfolgbarkeit. Schon bei der Planung achten wir auf Materialausnutzung und Wiederverwendbarkeit.

Unsere Prozesse sind darauf ausgelegt, Qualität, Ressourcenschonung und Wiederholgenauigkeit in Einklang zu bringen – egal ob Einzelstück oder Serie.

Wie sieht euer typischer Projektverlauf aus – von der ersten Idee bis zur Serienproduktion?

Ein Projekt beginnt mit einer klaren technischen Bedarfsermittlung. Danach folgen Konstruktion, Prototyping, Tests und bei Freigabe die Serienfertigung.

Wir dokumentieren jeden Schritt, sichern die Qualität mehrfach ab und liefern nachvollziehbare, belastbare Ergebnisse – auch bei hoher Taktung und komplexen Spezifikationen.

Welche Zukunftspläne verfolgt die WEYSTAHL Group? Gibt es neue Märkte oder technologische Entwicklungen, auf die ihr euch vorbereitet?

Unser Ziel ist klar: Wir wollen WEYSTAHL zu einem führenden Anbieter im Bereich nachhaltiger, industrieller Stahlkomponenten entwickeln.

Dafür bauen wir unsere Fertigungskapazitäten aus, entwickeln Automatisierung weiter und bereiten uns auf langfristige Partnerschaften mit großen Industrieunternehmen vor.

Robotik, KI in der Fertigung, modulare Serienlösungen – das sind unsere nächsten Schritte.

Was würdet ihr rückblickend anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Baut ein echtes Unternehmen – mit klaren Rollen, Substanz und Struktur. Sucht euch ein Team, dem ihr vertraut. Und denkt vom Produkt aus, nicht vom Pitch.

Industriegründung ist kein Sprint, sondern ein präzise geplanter Marathon. Aber es lohnt sich – wenn man für Qualität und Verantwortung steht.

Wie stellt ihr sicher, dass Qualität, Nachhaltigkeit und Kundenanforderungen langfristig im Gleichgewicht bleiben?

Durch konsequente Struktur. Unsere Prozesse sind messbar, unsere Entscheidungen nachvollziehbar. Qualität ist bei uns nicht nur ein Ziel, sondern ein System.

Wir denken wirtschaftlich – aber nicht kurzfristig. Und wir bauen WEYSTAHL so auf, dass technisches Wachstum, ökologische Verantwortung und Kundennähe dauerhaft zusammen funktionieren.

Bild v.l.n.r. Maximilian Obert und Max Dorer @ WEYSTAHL Group

Wir bedanken uns bei Maximilian Obert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum geht das nicht einfach per App?

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Nect Wallet: So gelingt der digitale Ausweis per App Benny Bennet Jürgens Gründer Nect @ Matthias Friel

Nect ist ein deutsches Tech-Startup, das mit seiner ID-Wallet digitale Identitätsprüfungen und Behördengänge radikal vereinfacht

Stell dich und dein Startup Nect doch kurz unseren Lesern vor.

Moin! Ich bin Benny Bennet Jürgens, Gründer und CEO von Nect. Mit Nect haben wir Deutschlands größte ID-Wallet mit mittlerweile über 13 Millionen Usern aufgebaut und machen Schluss mit Warteschlangen im Video-Ident und Terminchaos bei Behördengängen. Die Nect Wallet speichert deinen digitalen Ausweis und ermöglicht dir so einen einfachen Zugang zu Online-Diensten von hochregulierten Unternehmen und Behörden. Darüber hinaus können mit der Nect Wallet sowohl Dokumente digital signiert wie auch empfangen werden. Damit können wir über 10 Millionen physische Briefe endlich „per Mail“ versenden. Wir sind vor allem durch den Einsatz bei fast allen deutschen Krankenkassen, sowie bei der Bundesagentur für Arbeit und ELSTER bekannt geworden. Wir haben drei Patente und waren die ersten, die eine Technologie entwickelt haben, die eine vollautomatische ID-Prüfung ermöglicht und dabei dennoch von hochregulierten Unternehmen genutzt werden kann.

Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Bevor ich mit Carlo Ulbrich Nect gegründet habe, war ich App-Entwickler bei einer Versicherung. In der App gab es hohe Abbruchquoten bei der Registrierung, weil Nutzer erst auf einen Aktivierungsbrief warten mussten, bevor sie loslegen konnten. Zwischen Download und Nutzung lagen oft drei Tage. Wir suchten deshalb nach einer Lösung, die sofort funktioniert und so kostengünstig ist wie ein Brief – das war der erste Schritt.

Ich bin ein Lösungsfinder. Ich kann Probleme sehr gut auf den Kern herunterbrechen und Lösungen von Grund auf aufbauen, die nachhaltig funktionieren. Dafür brauche ich den Freiraum, mich nicht in überholten Rahmenbedingungen bewegen zu müssen. Ich habe diese Chance nur gesehen, indem ich ein Unternehmen gründe. Heute bin ich auch sehr dankbar, wieviel ich in kurzer Zeit lernen durfte.

Was war bei der Gründung von Nect die größte Herausforderung?

Die regulatorischen Rahmenbedingungen in Europa und vor allem in Deutschland. Wir haben eine sehr innovationsfeindliche, technologiegeschlossene Regulierung. Das Investitionsrisiko für Innovationen in Deutschland ist riesig. Und vor allem dafür gibt es verhältnismäßig zu wenig Kapital.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Wenn wir von einer echten Innovation reden, dann muss man sogar starten, bevor alles perfekt ist. Die Realnutzung bietet so viele neue Kenntnisse, die man so früh wie möglich in die weitere Entwicklung mit einbeziehen muss.

Welche Vision steckt hinter Nect?

Unser Ziel ist, die größte App in Europa aufzubauen, die den Bürgern den Alltag verbessert und echte Digitalisierung in Deutschland und darüber hinaus vorantreibt, in dem es leichter wird, Kontos zu eröffnen, Ausweise zu verlängern, Anträge zu stellen etc. Dafür bewegen wir uns in einem Bereich, der von sehr starren Strukturen und Vorgaben dominiert ist. Wir wollen mit unseren Lösungen inspirieren, was man alles verändern und verbessern kann, wenn man den Mut (und das Durchhaltevermögen) hat, neue Lösungen in noch so etablierten Systemen zu finden.

Wer ist die Zielgruppe von Nect?

Aktuell verkaufen wir unsere Lösung an hochregulierte Unternehmen und behördliche Online-Dienste. Gleichzeitig beobachten wir, dass der Bedarf an digitalem Vertrauen kontinuierlich wächst und neben ebendiesen auch Plattformen und e-Commerce-Anbieter betrifft – wodurch sich unser Zielmarkt erweitert. Zum anderen wollen wir schon bald die ersten Use-Cases launchen, die vom Nutzer gekauft werden können.

Wie funktioniert Nect? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?

Wir optimieren unsere Lösungen mit vollem Fokus auf den Nutzer. Weil wir überzeugt sind, dass dies langfristig auch richtig und wichtig für unsere Kunden ist. Die meisten mir bekannten Wettbewerber optimieren darauf, was der Kunde denkt, was der Nutzer möchte. So haben wir mit der Nect Wallet den Nutzern die Möglichkeit geschaffen, die einmal verifizierte Identität als digitalen Ausweis wiederzuverwenden, womit wir bereits 13 Millionen Nutzern das Abfilmen und Rumhampeln vor der Kamera ersparen. In dieser Zeit haben unsere Wettbewerber sich darauf konzentriert, das Video-Ident möglichst stark an das Kundenbranding anzupassen.

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und Nect in fünf Jahren?

Ich hoffe, dass wir auch in fünf Jahren immer noch so viel Spaß an Erfindung und Fortschritt haben und dass wir es als Unternehmen schaffen, den Markt voranzutreiben. Ich möchte eine Firma schaffen, die niemals einfach nur eine Cash-Cow managed, sondern immer wieder Spaß an der Lösung von großen Problemen findet. Unsere kürzliche Akquisition von Acadias, einem Anbieter einer vollautomatisierten Plattform für KYC- und KYB-Prüfungen, beschleunigt unsere Mission, der Trusted Advisor zwischen Nutzern und Dienstleistern zu werden. Und es ist unser erster anorganischer Schritt auf der Mission, Europas größter Trust Service Provider zu werden.

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Durchhaltevermögen, Mut, Offenheit.

Bild Benny Bennet Jürgens @ Matthias Friel

Wir bedanken uns bei Benny Bennet Jürgens für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was passiert, wenn Familie, Leidenschaft und Stil aufeinandertreffen?

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SASSY CLYSSY Mode Frauen Trends Roxana Lichtenstein SASSYCLASSY

Wie ist die Idee zu SASSYCLASSY entstanden und welche Geschichte steckt hinter der Gründung?

Wir kommen aus einer Modefamilie in dritter Generation – sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits war Mode stets ein zentrales Thema. Unsere Eltern haben sich sogar in der Branche kennengelernt. Für uns war Mode daher von klein auf ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags.

Die konkrete Gründungsidee entstand 2014. Ich (Roxana) hatte gerade drei Praktika in der Filmindustrie absolviert und festgestellt, dass mich diese Branche nicht erfüllte. Vor meinem Studienbeginn blieben noch zehn Monate – eine Zeit voller Fragezeichen. In einem Gespräch mit unserem Vater, der in der B2B-Welt sehr erfahren war, diskutierten wir die Unterschiede zwischen B2B und B2C. Besonders die direkte Verbindung zum Endkunden faszinierte mich.

Er motivierte mich, gemeinsam mit meinen Brüdern etwas Eigenes im E-Commerce aufzubauen. Noch in derselben Nacht rief ich Boaz und Denys via Skype an – und so wurde die Idee zu SASSYCLASSY geboren.

Was motiviert euch als Gründerteam jeden Tag, SASSYCLASSY weiterzuentwickeln?

Wenn du dein Hobby zum Beruf machst, arbeitest du kaum einen Tag – dieses Zitat begleitet uns seit elf Jahren. Als Geschwister gemeinsam an einer Vision zu arbeiten, ist etwas Besonderes. Wir inspirieren und motivieren uns gegenseitig, und in diesen Gesprächen entstehen oft großartige Ideen für die Weiterentwicklung von SASSYCLASSY.

Ein weiterer Antrieb ist unser Team – die erweiterte SASSYCLASSY-Familie. Die Leidenschaft, mit der jede*r Einzelne bei uns arbeitet, ist spürbar. Und letztlich sind es unsere Kundinnen: Wenn wir auf der Straße jemanden in einem unserer Kleidungsstücke sehen, ist das für uns das schönste Kompliment. Kleidung verleiht Selbstbewusstsein und eine Möglichkeit zur Selbstentfaltung – das treibt uns an.

Welche Vision verfolgt SASSYCLASSY in der Modewelt und wie setzt ihr diese konkret um?

Unsere Mission ist es, Mode zu kreieren, die Frauen dabei unterstützt, sich selbst und ihre Werte mit Mut und Stil zu zeigen. SASSYCLASSY steht für eine neue Generation von Frauen, die sich durch Mode selbstbewusst, elegant und verantwortungsbewusst ausdrücken möchten.

Mit über 1.200 Produkten im Sortiment bieten wir eine breite Auswahl. Je nachdem, wie unsere Kundinnen die Teile kombinieren, können sie ihren individuellen SASSY- oder CLASSY-Stil verkörpern – das Zusammenspiel von Namen und Markenidentität.

Wer gehört zur Zielgruppe von SASSYCLASSY und wie stellt ihr sicher, dass eure Mode genau deren Geschmack trifft?

Unsere Hauptzielgruppe sind Frauen zwischen 25 und 44 Jahren. Wir verstehen uns intern eher als Tech-Company mit Fashion-Fokus – datengetrieben und kundenorientiert. Wir ermöglichen unseren Kundinnen, aktiv Feedback und Produktwünsche einzubringen, die wir dank agiler Prozesse sehr schnell umsetzen können.

Ihr produziert in Italien und Frankreich. Welche Rolle spielt Qualität und Herkunft in eurer Markenphilosophie?

Qualität ist für uns zentral – dabei achten wir insbesondere auf zwei Aspekte: Passform und Material. Passform ist im Onlinehandel eine große Herausforderung. Wir führen alle Fittings intern mit einem Model durch, das Größe 36 und 170 cm groß ist, testen die Teile aber auch an weiteren Personen, um möglichst realistische Eindrücke zu erhalten.

Zudem besitzen wir im Büro Muster in allen Größen von XS bis XL, um Passformunterschiede frühzeitig zu erkennen. Frauen achten stark auf die Haptik von Stoffen – daher setzen wir auf hochwertige Materialien, die langlebig und pflegeleicht sind. Wir verzichten bewusst auf Echtfell und echtes Leder.

Was macht SASSYCLASSY einzigartig im Vergleich zu anderen Modelabels?

SASSYCLASSY ist die Verbindung aus datengetriebener Entscheidungsfindung, kreativem Gespür und familiärem Unternehmertum. Wir kombinieren technologische Prozesse mit Modeleidenschaft und können dadurch besonders schnell auf Trends, Wünsche und Herausforderungen reagieren – und das mit einem persönlichen Touch.

Wie nutzt ihr datengetriebenes Marketing und Influencer-Kooperationen, um erfolgreich am Markt zu bestehen?

Wir haben ein eigenes BI-System entwickelt, das jedes Produkt anhand von KPIs wie Marge, Retourenquote, Conversion Rate, Add-to-Cart oder Impressionen analysiert. Daraus ergibt sich ein Ampelsystem – grün (top), gelb (solide), rot (kritisch) – das unser gesamtes Team nutzt.

Produkte mit hoher Retourenquote werden z. B. nicht für Influencer-Kampagnen ausgewählt, selbst wenn sie sich gut verkaufen. Ziel ist nicht nur Reichweite, sondern vor allem nachhaltige Profitabilität. Auf Basis dieser Daten treffen Einkauf, Grafik und Marketing gemeinsame Entscheidungen.

Gab es Momente, in denen ihr an eure Grenzen gestoßen seid? Wie habt ihr solche Herausforderungen gemeistert?

Tatsächlich erleben wir fast täglich Situationen, in denen wir unsere Komfortzone verlassen müssen. Start-up-Alltag bedeutet ständige Veränderung und kaum Routinen. Was uns hilft: ein starkes Team, gegenseitiges Vertrauen und die Bereitschaft, auch bei Rückschlägen nicht den Mut zu verlieren.

Unsere Produktionsketten sind sehr agil – von der Entwicklung bis zur Auslieferung vergehen oft nur wenige Wochen. Gleichzeitig treffen wir datenbasierte Entscheidungen und evaluieren kontinuierlich, welche Teile in Qualität, Nachfrage und Nachhaltigkeit überzeugen.

Welche Entwicklungen plant SASSYCLASSY für die nächsten Jahre? Gibt es neue Produktlinien oder Märkte im Blick?

Internationalisierung steht weit oben auf unserer Agenda. Aktuell liegt unser Fokus auf Deutschland, rund 5 % des Umsatzes kommt aus Österreich. Langfristig möchten wir uns sukzessive in weiteren europäischen Märkten etablieren.

Gleichzeitig arbeiten wir an der Ausweitung unserer Produktkategorien. Unsere neu eingeführte Sportswear-Linie mit rund 30 Teilen wurde hervorragend angenommen – ein Bereich, den wir gezielt weiterentwickeln möchten.

Was würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern aus eurer Erfahrung mit auf den Weg geben?

Aufgeben ist keine Option – es wird immer Herausforderungen geben. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Aus Fehlern zu lernen, sich weiterzuentwickeln und flexibel zu bleiben, ist essenziell. Gründer*in zu sein ist kein glamouröser Lifestyle – es gibt lange Tage, Urlaub, oftmals mit Updates oder Fragen, und Unsicherheiten.

Aber wenn man für etwas brennt, trägt einen genau diese Leidenschaft auch durch schwierige Phasen. Durchhaltevermögen ist die Basis für unternehmerischen Erfolg.

Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für euch und wie setzt ihr es im Alltag um?

Uns ist bewusst, dass die Modebranche in puncto Nachhaltigkeit noch viel Luft nach oben hat. Wir leisten unseren Beitrag u. a. durch plastikfreien Versand, recycelte Kartonverpackungen und den Einsatz von DHL GoGreen. Darüber hinaus arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitskonzepts – Schritt für Schritt, aber mit klarem Ziel.

Bild Roxana Lichtenstein @ SASSYCLASSY

Wir bedanken uns bei Roxana Lichtenstein für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie wurde aus einer Küchenidee ein Sommerdrink?

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Señor Dino likör basilikum zitrone Lars Eric Paulsen und Gunnar Krupp @ Niklas Marc Heinecke

Señor Dino bringt frischen Wind in die Spirituosenwelt – mit einem einzigartigen Basilikum-Limoncello, der den Aperitif neu interpretiert

Wie kam es zur Idee für Señor Dino und was hat euch beide motiviert, in den Spirituosenmarkt einzusteigen?

Wenn man mal die 30 überschritten hat, scheint es ein Naturgesetz zu sein, dass man sich ein neues Hobby sucht. Die einen kaufen sich eine teure Kaffeemaschine, die anderen laufen einen Marathon und ich habe Basilikum und Zitrone in Schnaps geworfen, um meinen eigenen Likör herzustellen. Das Ergebnis war zwar nicht genial, aber ich habe so viel Potenzial geschmeckt, dass ich Gunnar gefragt habe, ob wir uns nicht einen Destillateur suchen und einen eigenen Drink rausbringen wollen.

Wie war der Weg von der ersten Rezeptidee bis zur ersten verkauften Flasche?

Weil mein eigener Basilikum-Zitrone-Likör noch Luft nach oben hatte, habe ich eine Hamburger Spirituosenfirma gefragt, ob sie unsere Idee professionell umsetzen kann. Bald kamen die ersten Proben – leider schmeckten die nicht besser als mein eigener Küchenversuch. Auch die nächsten Varianten trafen einfach nicht den Geschmack, den wir im Kopf – beziehungsweise auf der Zunge – hatten.

Wie sich herausstellte, ist es gar nicht so einfach, den frischen Basilikumgeschmack dauerhaft in die Flasche zu bekommen. Wir wollten aber einen richtigen Basilikum-Schock wie bei einem Gin Basil Smash. Zum Glück wurde uns dann Fabian Rohrwasser empfohlen – ein mehrfach ausgezeichneter Destillateur aus der Nähe von Hamburg. Seine ersten Proben waren zwar auch noch nicht perfekt, aber dann kam ein Fläschchen, bei dem wir sofort wussten: Das ist Señor Dino!

Fabian hat uns auch bei der weiteren Planung und Kalkulation unterstützt. Schließlich brauchten wir noch eine passende Flasche, ein eigenständiges Design – und natürlich einen funktionierenden Onlineshop. Alles in allem hat es anderthalb Jahre gedauert, bis wir im Oktober 2024 endlich mit dem Verkauf starten konnten.

Was macht Señor Dino als Basilikum-Limoncello so besonders im Vergleich zu klassischen Limoncelli?

Fun Fact: Gunnar und ich sind beide keine Limoncello-Fans. Wer bei Señor Dino einen klassischen Limoncello erwartet, wird sich wundern. Denn das Basilikum stiehlt der Zitrone ganz klar die Show. Die Zitrone sorgt aber für die nötige Spritzigkeit im Abgang.

Welche Zielgruppe sprecht ihr mit eurem Produkt an und wie kommt Señor Dino bisher an?

Wir sind noch dabei, unsere Zielgruppe kennenzulernen. Durch unsere Reichweite besteht ein Großteil der Kundinnen und Kunden aus Personen, die uns durch unsere Arbeit bei Rocket Beans TV oder dem NDR kennen. Wir hatten aber auch schon die Möglichkeit, auf einer Spirituosen-Messe völlig fremde Menschen probieren zu lassen. Zum einen haben wir ausgehfreudige, genussorientierte Millennials, die den Aperitivo-Lifestyle bereits im Blut haben, angezogen. Aber auch eine Gruppe Best Ager war so begeistert, dass sie fast eine Stunde lang an unserem Stand geblieben ist – und uns ein paar Monate später sogar bei einem unserer Events wieder besucht hat. Das hat uns sehr gefreut – und zeigt, dass Señor Dino kein Nischengetränk ist.

Die erste Charge war schnell ausverkauft. Wie habt ihr das erlebt und was sagt das über den Markt aus?

Ich würde sagen, dass wir den Markt durch unsere Reichweite ausgedribbelt haben. Die Verkaufszahlen sagen also weniger über den Markt aus, als über die großartige Unterstützung unserer Community. Durch sie hatte Señor Dino diesen tollen Startschuss.

Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass es einen Markt für qualitativ hochwertige Liköre gibt. In Bars und Restaurants habe ich bei fast jedem alkoholischen Getränk die Wahl zwischen Massenware und Premium – bei Wein, Sekt, Vodka, Gin, sogar bei Bier. Nur beim Aperitif greifen wir oft ganz selbstverständlich zur günstigen Standardflasche aus Massenproduktion.

Außerdem trinken wir alle immer die gleichen ein, zwei Aperitifs, die uns am Ende des Sommers zum Hals raushängen. Ich würde behaupten: Da ist noch Platz für einen tollen Basilikum-Drink als Ergänzung.

Was waren die größten Herausforderungen beim Einstieg als Branchenfremde?

In der Medienwelt sind wir super vernetzt – in der Spirituosenbranche dagegen kannten wir niemanden. Es konnte uns also auch niemand helfen. Wir haben bei null gestartet und mussten uns alles erstmal anrecherchieren. Wir sind mit einer fast unverschämten Naivität an die Sache rangegangen. Better done than perfect. Bloß nichts zerdenken! Auch betriebswirtschaftlich waren wir keine Profis – und da wir beide noch Vollzeit in anderen Jobs arbeiten, gab’s einige Stolpersteine und alles hat ein bisschen länger gedauert.

Der größte Brocken ist aber definitiv das fehlende Kapital. Wer in dieser Branche gegen die Big Player bestehen und ein Produkt wirklich groß machen will, dem hilft vor allem eins: viel Cash. Wir haben ein paar Euros aus unseren Sparschweinen gesammelt und losgelegt! Aber wer weiß – es lässt sich bestimmt bald jemand mit viel Cash von unserem Dino überzeugen.

Wie wichtig war euch die Entscheidung, in einer deutschen Destille zu produzieren?

Wir legen großen Wert auf faire Produktionsbedingungen und top Qualität. Aber: Für uns war der Standort an sich kein entscheidendes Kriterium. Solange unsere Werte auch anderswo gewahrt worden wären, hätten wir genauso gut in einer ausländischen Destille produzieren können. Dass wir nun in Norddeutschland einen großartigen Partner gefunden haben, ist ein Glücksfall – aber kein Dogma.

Welche Rolle spielt der Standort Hamburg-Eimsbüttel für euer Gründungsvorhaben?

Irgendwie hat es was Schönes, dass wir beide im gleichen Viertel wohnen – und Señor Dino damit quasi ein Kind von Eimsbüttel ist. Später werden die Gazetten sicher schreiben: „Wer hätte gedacht, dass die Jungs aus Eimsbüttel einen solchen Welterfolg landen konnten.“ Oder eben: „Schade, dass unsere Eimsbüttler Jungs so glorios scheiterten.“ Man wird sehen.

Was plant ihr für die nächsten Monate mit Señor Dino – kommt bald eine neue Sorte oder Erweiterung?

Wir tüfteln gerade an einer neuen Sorte und an einer alkoholfreien Variante – darauf freue ich mich riesig. Ein paar weitere Ideen schwirren auch schon im Kopf herum, aber im Moment geht’s für uns als Startup vor allem darum, erstmal durchzuhalten.

Außerdem sind wir demnächst auf der eat&style auf dem Hamburger Großmarkt und dem Bottle Market in Bremen vertreten. Und am 2. August schenken wir Señor Dino bei unserem Partner Sonnendeck St. Pauli aus. Solche Events sind für uns Gold wert – im direkten Kontakt mit den Leuten lernen wir jedes Mal unglaublich viel. Das inspiriert uns und erinnert uns daran, warum wir das alles machen.

Wie geht ihr mit dem Wettbewerb in der boomenden Spirituosenszene um?

Es gibt kaum Branchen, in denen es wenig Wettbewerb gibt und viele würde man als boomend bezeichnen. Wir boomen einfach mit und setzen auf einen freundschaftlichen Austausch mit anderen Herstellern, von denen wir sicher viel lernen können. Durchsetzen werden sich die mit top Qualität, top Marketing und viel Cash. Also in die Runde gefragt: Gibt’s hier jemanden mit viel Cash? Meldet euch!

Was würdet ihr anderen Quereinsteigern raten, die ebenfalls den Sprung in eine neue Branche wagen wollen?

Nur machen, wenn man wirklich Bock drauf hat – und bereit ist, einen Großteil seiner Freizeit und Denkkapazität ins neue Projekt zu stecken. Ich habe früh gemerkt, dass mir aktuell nichts mehr Spaß macht, als die Arbeit an Señor Dino. Daher bin ich bereit, viele Nächte wach im Bett zu liegen und über die nächsten Schritte unserer Schnapsidee nachzudenken.

Bild v.l.n.r. Lars Eric Paulsen und Gunnar Krupp @ Niklas Marc Heinecke

Wir bedanken uns bei Lars Eric Paulsen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum lohnt sich der erste Schritt, wenn noch keiner ihn geht?

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Lucanus Polagnoli/ Calm/Storm Ventures @ Fotograf Klaus Vyhnalek

Im Gespräch mit Lucanus Polagnoli, Gründer und Managing Partner von Calm/Storm Ventures, werfen wir einen Blick darauf, wie sich Europas digitale Gesundheitslandschaft durch gezielte Frühphasen-Investments verändert – lange bevor es dafür etablierte Märkte gibt.

Sie investieren mit Calm/Storm in Startups, lange bevor es etablierte Märkte dafür gibt. Was reizt Sie an dieser Art von Frühphasen-Investments?

Lucanus Polagnoli : Der Reiz liegt darin, schon heute dabei zu sein, wenn die Lösungen von morgen gebaut werden. Gleichzeitig ist genau dort die Hebelwirkung am größten. Wir investieren in Teams, die Produkte und Lösungen bauen für Märkte, die ganz neu sind oder die es noch gar nicht gibt. Dabei versuchen die Gründer:innen ganz einfach die Probleme von heute zu lösen – regulatorische, strukturelle oder gesellschaftliche. Unsere These: Je relevanter das Problem ist und je besser die (digitale) Problemlösung, desto wahrscheinlicher wird dafür ein neuer Markt entstehen und gleichzeitig gestalten wir damit die Zukunft mit.

Welche Rolle spielt Intuition im Vergleich zu Daten, wenn Sie in digitale Gesundheitslösungen investieren?

Lucanus Polagnoli : Wir treffen keine Entscheidungen “blind”, aber in der Frühphase gibt es naturgemäß wenig belastbare Daten. Was wir analysieren, ist der sogenannte “Founder-Market-Fit”: Wie tief versteht das Team das Problem? Wie glaubwürdig ist ihre Vision? Wie gut passt ihre Historie zur Vision? Das sind oft qualitative Daten, aber am Ende sind es diese Fragen, auf die wir eine besonders gute Antwort haben möchten, um zu investieren.

Der Bereich Digital Health ist in Europa komplex – regulatorisch, strukturell und kulturell. Warum lohnt es sich trotzdem, genau hier Frühphasen-Risiken einzugehen?

Lucanus Polagnoli : Weil die größten Probleme auch die größten Chancen bergen. Unsere Gesundheitssysteme leiden unter Fragmentierung, Fachkräftemangel und veralteter Infrastruktur. Wer es hier schafft, schafft es überall. Viele unserer Portfolio-Unternehmen starten in Europa und skalieren dann global, denn “Diabetes” hört nicht an der Grenze auf. Gesundheitsthemen sind universell. Spannend ist: In den USA ist es nicht besser. Aus struktureller Sicht ist der Markt dort auch ein “Chaos”.

In welchen entstehenden Märkten oder Technologien sehen Sie derzeit die größten Chancen für nachhaltige Gesundheitsinnovationen?

Lucanus Polagnoli : Wir sehen großes Potenzial dort, wo strukturelle Versorgungsengpässe auf technologische Hebel treffen. Das sind beispielsweise die Allgemeinmedizin im ländlichen Raum (Lillian Care), gestiegene Aufmerksamkeit für die ganzheitliche Vorsorge (AEON) oder die Automatisierung von Administration in Kliniken oder Praxen (Nelly). Außerdem beobachten wir einen massiven Aufschwung bei KI in der klinischen Entscheidungsunterstützung und Infrastruktur.

Lucanus Polagnoli : Wir investieren sehr früh und sehr gezielt – und zwar nur in Software, nur in Health, nur in Europa. Unser Portfolio ist dadurch gleichzeitig extrem fokussiert (eben nur eine Industrie und ein eingeschränkter geografischer Raum) und aber dann auch extrem breit innerhalb dieser Nische gestreut. Wer unsere Investments verfolgt, sieht quasi einen Querschnitt der europäischen Gesundheitsmärkte und deren Innovation bzw. Digitalisierung.

Sie sprechen davon, dass neue Gesundheitsmärkte entstehen, bevor Systeme oder Krankenkassen reagieren. Wie erkennen Sie solche Lücken im System?

Lucanus Polagnoli : Wir beobachten nicht die Systeme, sondern vor allem die Menschen: Patient:innen, Pflegekräfte, Ärzt:innen. Ihre Frustration, ihr Verhalten, ihre Ausweichstrategien. Daraus entstehen Opportunitäten. Wenn Männer beispielsweise lieber anonym online Hilfe suchen als zum Arzt zu gehen, weil es sich um ein “Tabuthema” handelt. Gerade dann investieren wir in Produkte und Lösungen für dieses Thema (Everyman).

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in der nächsten Welle digitaler Gesundheitslösungen – und worauf achten Sie bei Investments in diesem Bereich?

Eine zentrale. Aber nicht dort, wo alle hinschauen. KI ist in der Versorgung wichtig – z. B. als klinische Entscheidungshilfe – aber im Moment liegt der größte Hebel in der Infrastruktur: Verwaltung, Abrechnung, Kommunikation, Ressourcenplanung. Hier ist KI oft der Produktivitätsbooster, der das System entlastet.

Können Sie uns Einblicke in Ihr Portfolio geben: Welche Thesen haben sich bestätigt – und wo lagen Sie daneben?

Lucanus Polagnoli/ Calm/Storm Ventures: Falsch lag die Branche mit der Hoffnung, dass DIGAs massenhaft verschrieben werden. Was sich aber bestätigt hat: Menschen sind bereit, selbst für gute Gesundheitslösungen zu zahlen. Das gilt insbesondere im Wellbeing- und Longevity-Bereich. Viele Lösungen funktionieren direkt im B2C besser als über die Krankenkassen.

Wie hoch ist die Series-A-Quote bei Ihren Investments – und was sagen diese Zahlen über die Marktreife digitaler Health-Startups aus?

Lucanus Polagnoli/ Calm/Storm Ventures: In den letzten 24 Monaten haben neun unserer Startups eine Series A abgeschlossen, zwei weitere eine Extension. Für einen Frühphasenfonds wie uns ist das eine starke Quote – gerade im Digital-Health-Bereich, wo die Kapitalmärkte besonders selektiv agieren. Es zeigt, dass Investoren dann bereit sind, auch große Summen zu investieren, wenn die Unternehmen funktionierende Produkte für „große“ Probleme bauen können.

Gibt es spezifische Regionen oder Länder in Europa, in denen Sie besonders viel Innovationspotenzial sehen?

Lucanus Polagnoli/ Calm/Storm Ventures: Innovation kommt nicht nur aus Berlin oder London. Wir sehen starke Teams aus dem Baltikum, aus Spanien, der Schweiz, den Nordics. Diese Regionen werden oft unterschätzt, die Gründer:innen arbeiten aber extrem lösungsorientiert. Entscheidend ist nicht der Standort, sondern die Tiefe des Problemverständnisses. Und da schneiden osteuropäische Teams genauso gut ab wie westeuropäische. Wir würden genauso in ein Team aus Portugal investieren wie in ein Team aus dem Wallis.

Was müssen Gründer*innen im Digital-Health-Sektor mitbringen, damit Sie sich für ein Investment interessieren?

Lucanus Polagnoli/ Calm/Storm Ventures: Wir suchen Gründer:innen, die ihr eigenes Problem lösen wollen und nicht glauben wollen, dass es dafür einfach keine schnelle/digitale Unterstützung gibt. Dafür brauchen sie gar keine spezifischen (Industrie-)Vorkenntnisse. Gleichzeitig suchen wir aber auch jene, die vielleicht jahrelange Branchenerfahrung mitbringen und dabei erkannt haben, wo digitale Lösungen den größten Nutzen bringen könnten.

Frühphasen-Investment ist ein Blick in die Zukunft. Wohin entwickelt sich Europas Gesundheitsmarkt in den nächsten fünf Jahren?

Lucanus Polagnoli/ Calm/Storm Ventures: Auch wenn unsere Systeme eher träge sind, die Bedürfnisse der Menschen ändern sich rasant. Wir sehen eine starke Zunahme von “Selbstzahlermärkten”, also großes Potential für “Out-of-Pocket”-Lösungen. Gleichzeitig übernehmen die Menschen deutlich mehr Eigenverantwortung in der Vorsorge und sie haben eine Aufmerksamkeit für Gesundheitsthemen im Allgemeinen. Da hat COVID sicher eine Rolle gespielt, aber auch Social Media, wo leider auch ganz viel Fehlinformation verbreitet wird. Und wir sehen neue, heute noch “unsichtbare” zukünftige Marktführer in Marktnischen. Wir glauben, dass dies der Schlüssel für den Erfolg in der digitalen Gesundheitsbranche sein wird: Eine spezielle Lösung so gut zu entwickeln, dass man quasi zum Monopolisten in seiner Nische wird.

Bild Lucanus Polagnoli  @ Fotograf Klaus Vyhnalek

Wir bedanken uns bei Lucanus Polagnoli für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie weit kommt Innovation, wenn sie nicht allein gedacht wird?

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katja richter MediaTech Hub Potsdam @ NBT AG

Katja Richter treibt Innovation dort voran, wo Technologie auf Kreativität trifft – im Interview verrät sie, wie sie den Wandel aktiv mitgestaltet und warum echte Vernetzung der Schlüssel ist.

Wie haben Ihre bisherigen Erfahrungen als Gründerin und Beraterin Ihre Sicht auf die Innovationslandschaft geprägt?

Katja Richter: Ich habe beide Seiten kennengelernt: die strategische Arbeit im Gründungsservice und das tägliche Auf und Ab als Gründerin eines eigenen Startups. Diese Kombination hat mir gezeigt, wie wichtig belastbare Netzwerke, und individuelle Unterstützung sind – gerade in der Anfangsphase. Innovation entsteht dort, wo kreative Ideen auf mutige Menschen treffen, die etwas bewegen wollen – aber es braucht ein Ökosystem, das ihnen den Raum und die Ressourcen gibt, sich zu entfalten. Genau da möchte ich mit dem MediaTech Hub ansetzen.

Was bedeutet es für Sie persönlich, die Rolle der Geschäftsführerin des MediaTech Hub Potsdam zu übernehmen?

Katja Richter: Für mich ist es eine Rückkehr zu meinen Wurzeln – in eine Region und ein Umfeld, das ich gut kenne und dem ich mich eng verbunden fühle. Die Rolle als Geschäftsführerin ist für mich eine konsequente Fortsetzung meines Weges. Ich sehe darin die Chance, meine Erfahrungen in Gründung, Innovation und Vernetzung in etwas Größeres einfließen zu lassen: einen Hub, der Medientechnologien mit echten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Impulsen verbindet.

Welche Vision verfolgen Sie für den MediaTech Hub Potsdam in den kommenden Jahren?

Katja Richter: Meine Vision ist es, den MTH Potsdam als international sichtbaren Hotspot für Medientechnologie zu etablieren – als Ort, an dem Startups, Unternehmen und Forschung an zukunftsweisenden Lösungen arbeiten. Wir wollen noch stärker als bisher Innovationen fördern, die über die Medienbranche hinauswirken – denn Medientechnologien werden branchenübergreifend eingesetzt. Gleichzeitig soll der Hub ein sicherer Ort bleiben, an dem Gründer:innen früh experimentieren und wachsen können.

Wie möchten Sie den Begriff „MediaTech“ für den Hub und dessen Partner konkretisieren und kommunizieren?

Katja Richter: MediaTech ist für uns weit mehr als „Technologie für Medien“ – es steht für die intelligente Verknüpfung von kreativen Inhalten, technologischer Exzellenz und gesellschaftlicher Relevanz. Ob KI in der Content-Produktion, immersive Anwendungen im Gesundheitsbereich oder virtuelle Produktionsumgebungen für Industrieprozesse – MediaTech ist überall dort, wo mit Technologie Geschichten erzählt, Erlebnisse ermöglicht oder Prozesse verbessert werden. Diese Vielfalt möchten wir in unseren Programmen und Events sichtbar machen.

Welche Rolle spielt der MediaTech Hub Potsdam im Zusammenspiel zwischen Start-ups, etablierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen?

Katja Richter: Wir verstehen uns als Brückenbauer. Startups brauchen Zugang zu Industriepartnern, Pilotkunden und aktueller Forschung. Etablierte Unternehmen profitieren von der Agilität und Innovationskraft junger Gründer:innen. Und Forschungseinrichtungen können durch praxisnahe Anwendungsfälle schneller Wirkung entfalten. Der Hub ist genau der Ort, an dem all diese Welten aufeinandertreffen – strukturiert, aber ohne Barrieren.

Wie planen Sie, den Standort Potsdam-Babelsberg international als Zentrum für Medientechnologien zu positionieren?

Katja Richter: Wir setzen auf Sichtbarkeit durch Exzellenz. Mit Initiativen wie der MediaTech Hub Conference, unseren Accelerator-Programmen und gezielter Internationalisierung über Netzwerke wie der Digital Hub Initiative zeigen wir: In Potsdam entstehen Lösungen mit internationalem Potenzial. Unser Ziel ist es, Talente aus ganz Europa anzuziehen – und gleichzeitig regionalen Gründern die Tools zu geben, um global zu denken.

Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell für den MediaTech Hub Potsdam und wie möchten Sie diesen begegnen?

Katja Richter: Eine zentrale Herausforderung ist der steigende Bedarf an maßgeschneiderter Unterstützung bei gleichzeitig wachsenden Erwartungen. Wir reagieren darauf mit einem modularen Ausbau unseres Angebots – mehr Platz, mehr Teams, mehr Know-how. Gleichzeitig wollen wir unser Netzwerk weiter diversifizieren, z. B. durch gezielte Programme für Female Founders oder unterrepräsentierte Gruppen. Vielfalt ist für uns kein Buzzword, sondern Innovationsfaktor.

Wie möchten Sie die verschiedenen Angebote des Hubs – wie Accelerator, Space, Innovator und Conference – stärker miteinander verknüpfen?

Katja Richter: Unser Ziel ist ein nahtloses Angebot für Unternehmen: Vom ersten Coworking-Platz über intensive Accelerator-Phasen, Anbahnung von Innovationsprojekten bis hin zur Präsentation auf unserer internationalen Conference. Wir arbeiten daran, die Programme stärker entlang der Unternehmer:innenreise auszurichten – mit individuellen Touchpoints, Synergien und Feedbackschleifen. Der Hub soll sich für Startups anfühlen wie ein Zuhause mit Wachstumsturbo.

Was war für Sie persönlich der ausschlaggebende Moment, sich auf die Position der Geschäftsführerin zu bewerben?

Katja Richter: Ich habe den MediaTech Hub über Jahre aus der Position der Gründerin kennengelernt. Als die Position ausgeschrieben wurde, war für mich klar: Das ist eine Chance, aktiv mitzugestalten, wo ich bisher oft nur beraten habe. Ich wollte Verantwortung übernehmen für ein Thema, das mir am Herzen liegt – Innovationen an der Schnittstelle von Technologie, Kreativität und Gesellschaft.

Welche drei Ratschläge würden Sie aufstrebenden Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Katja Richter: Netzwerke sind keine Kür, sondern Überlebensfaktor. Sucht euch früh Austausch – mit anderen Gründer:innen, Mentor:innen und potenziellen Partnern.

Katja Richter: Scheitern ist keine Schande. Wichtig ist, dass ihr aus Fehlern lernt und euch weiterentwickelt.

Katja Richter: Kennt eure Werte. Gerade in der frühen Phase entscheidet oft nicht das perfekte Pitchdeck, sondern eure Überzeugung, wofür ihr steht.

Wie möchten Sie die Zusammenarbeit und den Austausch innerhalb des Teams und mit externen Partnern fördern?

Katja Richter: Wir setzen auf Transparenz, Augenhöhe und gelebte Kollaboration. Intern bedeutet das: regelmäßiger Austausch, kurze Entscheidungswege und die Förderung individueller Stärken. Extern heißt das: klare Ansprechpersonen, verlässliche Partnerschaften und gemeinsame Ziele. Ich glaube daran, dass echte Innovation nicht in Silos entsteht, sondern im Dialog.

Welche langfristigen Ziele setzen Sie sich für den MediaTech Hub Potsdam und wie möchten Sie diese erreichen?

Katja Richter: Langfristig möchte ich den MTH als erste Adresse für MediaTech-Innovationen in Europa etablieren. Wir werden dafür neue Partnerschaften aufbauen, international sichtbare Formate entwickeln und unsere Infrastruktur konsequent erweitern. Gleichzeitig bleibt unser Fokus auf den Menschen – den Unternehmer:innen, die hier ihre Ideen Realität werden lassen. Denn am Ende steht nicht die Technologie im Mittelpunkt, sondern das, was wir damit für Gesellschaft und Wirtschaft bewegen können.

Bild Bildcredits: @ NBT AG

Wir bedanken uns bei Katja Richter für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Solange wir nicht gleichgestellt sind, werden wir auch keine gewaltfreie Gesellschaft

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Agota Lavoyer über Rape Culture – Interview mit herCAREER Agota Lavoyer Sozialarbeiterin und Autorin und hat sich auf geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt spezialisiert © Raphaela Graf

„Rape Culture […] und damit einhergehend das riesige Ausmaß sexualisierter Gewalt ist kein Frauenproblem, sondern eine gesellschaftliche Krise, eine Epidemie, die dringend angegangen werden muss.“

herCAREER: Sind wir als Gesellschaft durch die Normalisierung von Sexismus abgestumpft oder sind wir inhärent misogyn geprägt?

Agota Lavoyer: Ich glaube, das lässt sich kaum voneinander trennen. Sicher hat uns die sexistische Kultur, in der wir leben, tief geprägt. Gleichzeitig reproduzieren wir – egal, welches Geschlecht wir haben – Sexismus ständig: in der Populärkultur, im Freundeskreis und in der Familie. Schlussendlich basieren unsere wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen auf sexistischen Grundannahmen. Strukturen, die die Abhängigkeit von Frauen fördern und damit Männergewalt begünstigen.

herCAREER: Du beschreibst im Buch, dass sexualisierte Gewalt ein Kontinuum ist. Warum muss man das zunächst verstehen und verinnerlichen, bevor man etwas gegen Rape Culture unternehmen kann?

Agota Lavoyer: Führen wir uns die Gewaltpyramide vor Augen: Sie fußt auf einem breiten Nährboden aus allen Diskriminierungsformen, wie eben auch Sexismus und Queerfeindlichkeit. Solange auf dieser Basis Frauen und queere Menschen objektiviert oder sexistische Witze gerissen werden, bietet sie das Fundament für sexualisierte Gewalt: Das geht von Catcalling, dem Versenden ungewollter Dick Pics über Rachepornos bis hin zu sexueller Nötigung und Vergewaltigung. Das Kontinuum ist auch der Grund, dass vermeintlich weniger schwerwiegende Belästigungen wie Catcalling schnell eskalieren können. Für jede Betroffene schwingt in Belästigungssituationen die Gefahr weiterer Demütigung und körperlicher Gewalt mit.

herCAREER: Die Präventions- und Aufklärungsarbeit muss also an der Basis ansetzen?

Agota Lavoyer: Genau, und das hat auch etwas Gutes, weil es bedeutet, dass wir alle jeden Tag etwas gegen Sexismus tun können. Gleichzeitig ist und bleibt Rape Culture ein strukturelles Problem, dem auch strukturell begegnet werden muss. Darum ist es auch die Aufgabe des Staates, mich davor zu schützen.

herCAREER: Wie meinst du das?

Agota Lavoyer: Oft höre ich: „Ich verletze keine Grenzen, ich würde nie vergewaltigen, ich kann nichts dafür, dass andere Männer das tun.” Und ich sage dann, dass jede*r von uns indirekt eine Vergewaltigung verhindern kann, indem wir uns aktiv anti-sexistisch verhalten, zum Beispiel sexistische Bemerkungen oder misogynes Verhalten direkt ansprechen und anprangern. Schweigen validiert diskriminierendes Verhalten.

herCAREER: In deinem Buch schreibst du, dass wir Frauen Angst anerziehen. Wie äußert sich diese Angst?

Agota Lavoyer: Zum Beispiel geben (junge) Frauen einem Mann lieber eine falsche Telefonnummer. Es fühlt sich sicherer an, zu lügen, als ihm ehrlich zu sagen: „Ich bin nicht interessiert.“

herCAREER: Frauen müssen mit Aggressionen rechnen, wenn sie Avancen abweisen. Mit diesem Bewusstsein und der Angst von Frauen wird Geld gemacht. Was bringen Selbstverteidigungsseminare, Pfefferspray und Rape-Alarme?

Agota Lavoyer: Diese sogenannte Prävention sexualisierter Gewalt wird seit Jahrzehnten praktiziert und wir sollten längst gemerkt haben, dass sie nicht funktioniert. Es ist logisch, dass sich das Ausmaß an Übergriffen dadurch nicht verringert, weil diese Präventionsmaßnahmen weder diejenigen adressieren, die die Gewalt ausüben, noch diejenigen, die Bystander sind und nicht intervenieren. Somit sind diese Maßnahmen nicht nur nutzlos, sondern auch noch eine schön verpackte, subtile Form der Täter-Opfer-Umkehr. Die Botschaft solcher – vielleicht sogar gut gemeinten – Ratschläge bleibt: „Frauen, schützt euch (und wenn ihr es nicht tut, seid ihr selbst schuld)!” Und nicht: „Männer, seid nicht übergriffig!”

herCAREER: Wenn Prävention an der Basis beginnt, dann auch mit den nächsten Generationen. Wie können Eltern Kindern vermitteln, dass Frauen, Männer und nicht-binäre Menschen gleichberechtigt sind?

Agota Lavoyer: Indem sie es vorleben. Ich sage gerade Männern und Vätern immer wieder, dass sie wichtige Vorbilder sind. Dabei genügt es nicht, bloß „nicht sexistisch“ zu sein. Was es braucht, sind Menschen, die aktiv anti-sexistisch handeln. Das heißt, sich bewusst und sichtbar gegen Sexismus und Misogynie einzusetzen – im Alltag, im Beruf, in der Familie und im Freundeskreis.

herCAREER: Und wie schütze ich Kinder vor einer Gesellschaft, in der die Machtverhältnisse noch nicht gleich sind und sexualisierte Gewalt eben „Jede_ Frau“ angeht?

Agota Lavoyer: Ich bin selbst Mutter von vier Kindern. Ich weiß, wie hilflos man sich als Eltern fühlen kann. Ich bemühe mich, Eltern zu verdeutlichen, dass sexualisierte Gewalt sehr verbreitet ist. Jedes siebte Kind wird sexuell ausgebeutet, so gut wie jede Frau und weiblich sozialisierte Person hat als Erwachsene in irgendeiner Form sexualisierte Gewalt erfahren. Das heißt: Wenn sie eine Tochter haben, wird sie vermutlich irgendwann sexualisierte Gewalt erfahren. Deshalb ist es elementar, Kinder über sexualisierte Gewalt aufzuklären und gleichzeitig auch mit ihnen über problematische Männlichkeitsvorstellungen zu sprechen. Das Problem mit den klassischen Ratschlägen ist: Wenn wir unseren Töchtern raten, sich nicht „freizügig“ zu kleiden, dann fühlen sie sich nach einer Belästigung nicht nur unwohl, sondern zudem schuldig. Unsere Söhne könnten wiederum verinnerlichen, dass ein freizügiges Kleid sie dazu berechtigt, zu belästigen.

herCAREER: Wie können Eltern es besser machen?

Agota Lavoyer: Ich rate Eltern, bei jedem Ratschlag zu hinterfragen, ob er ermutigend und stärkend für das Kind ist. Wenn eine Tochter hört: „Hey, niemand hat das Recht, dich zu belästigen oder dir hinterherzupfeifen, egal, wie du dich verhältst und was du anhast”, stärkt das hoffentlich ihr Selbstbewusstsein. Ein anderes Beispiel: Natürlich kann man Töchter vor K.-o.-Tropfen warnen und sie anregen, aufmerksam zu bleiben. Aber wäre es nicht besser, Jugendlichen grundsätzlich beizubringen: Sei aufmerksam! Wenn du bemerkst, dass ein Freund K.-o.-Tropfen googelt, sprich ihn darauf an. Wenn du merkst, dass er sexuelle Gewalt verharmlost oder Frauen sexualisiert – sprich ihn darauf an oder rede mit einem Erwachsenen darüber. Das wäre Prävention.

herCAREER: Wir müssen also alle mehr Eigenverantwortung für eine gewaltfreie Gesellschaft übernehmen?

Agota Lavoyer: Einerseits ja: Wir sind immer in den Bereichen für andere verantwortlich, wo wir selbst zu den Privilegierten gehören. Ich bin zum Beispiel eine sehr privilegierte Frau: Ich bin weiß, cis, ich komme aus der gehobenen Mittelschicht. Ich bin nicht in Armut aufgewachsen, habe keine Behinderung und ich bin normschön und normgewichtig. Für mich bedeutet das, dass ich dafür verantwortlich bin, mich gegen Rassismus, Dickenfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit und Transfeindlichkeit einzusetzen. Warum? Weil es für mich einfacher und ungefährlicher ist als für die diskriminierten Personen.

herCAREER: Und andererseits?

Agota Lavoyer: Andererseits ist sexualisierte Gewalt kein privates oder individuelles Problem. Sexualisierte Gewalt und andere Diskriminierungen sind strukturelle Probleme, die auch auf struktureller Ebene gelöst werden müssen.

herCAREER: Heißt das auch, dass wir als Frauen noch mehr über Frauenfeindlichkeit und als trans Personen noch mehr über Transfeindlichkeit sprechen müssen?

Agota Lavoyer: Ich finde, keine Frau ist verpflichtet, einen Mann aufzuklären, und keine trans Person muss die emotional unheimlich anstrengende Arbeit übernehmen, Menschen über Transfeindlichkeit aufzuklären. Schließlich sind wir als weiblich sozialisierte Personen ja auch nicht aufgeklärt auf die Welt gekommen! Du und ich, wir haben uns das Wissen mühsam aneignen müssen und kämpfen nun jeden Tag gegen patriarchale Strukturen und misogyne Prägungen.

herCAREER: Da hast du recht …

Agota Lavoyer: Die Informationen sind schließlich vorhanden: Es gibt Bücher über Rape Culture aus den Siebzigerjahren, in denen nahezu dasselbe steht wie in den Büchern von heute. Die Informationen sind da, das Wissen ist da. Selbst wenn alle Frauen, non-binären und trans Personen nie mehr ihre Erfahrungen teilen würden, könnte trotzdem kein Mann sagen: „Woher soll ich das denn wissen?” Es war noch nie so einfach wie jetzt, sich ein Bewusstsein zu schaffen. Ich meine, frag doch einfach ChatGPT! Öffne Instagram und lass dir das Wissen leicht verdaulich servieren.

herCAREER: Du schreibst im Buch: „Wissen ist Macht.” Warum müssen wir alle über die Mechanismen von Rape Culture Bescheid wissen?

Agota Lavoyer: Damit wir sexualisierte Gewalt überhaupt erkennen können! Als Betroffene, als Individuen und als Gesellschaft müssen wir wissen, was sie ist, wie sie sich äußert und dass sie eben ein Kontinuum ist. Nehmen wir an, ein Mann spielt vor einem Kind mit seinem Penis. Er sagt, das sei ein lustiges Spiel – ein unaufgeklärtes Kind glaubt dem Mann vielleicht. In Wirklichkeit erfährt dieses Kind gerade sexuelle Gewalt; weil es das aber womöglich nicht weiß, wird es sich vielleicht auch niemandem anvertrauen.

herCAREER: Dasselbe gilt für Erwachsene.

Agota Lavoyer: Genau. Wenn ich nicht weiß, dass es sexuelle Belästigung ist, wenn mir ein Mann ungefragt ein Dick Pic schickt, werde ich ihn nicht zur Verantwortung ziehen. Wenn ich nichts über Misogynie, Rassismus, Klassismus und andere Formen der Diskriminierung weiß, kann ich ungleichen Machtverhältnissen auch nichts entgegensetzen. Darum betone ich im Buch, wie wichtig die Rolle der Sprache ist.

herCAREER: Was vermag Sprache in diesem Kontext?

Agota Lavoyer: Ein Beispiel: Lange gab es kein Wort für sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Der Begriff musste erschaffen werden, bevor das überhaupt als Problem wahrgenommen werden konnte. Man kann nicht gegen etwas vorgehen, das man nicht benennen kann. Dasselbe gilt für „Catcalling“, „Stalking” und “Upskirting”.

herCAREER: Sprache sorgt allerdings auch dafür, dass Rape Culture normalisiert wird. Gerade in den Medien reproduziert sie ständig patriarchale Gedanken. Wie kann so etwas aussehen?

Agota Lavoyer: Gerade haben große Schweizer Zeitungen geschrieben: „Zwei Männer wegen Sex mit 13-Jähriger vor Gericht.“ Es gibt keinen Sex mit 13-jährigen Mädchen! Das ist Vergewaltigung, das ist sexuelle Ausbeutung eines Kindes. Solche Titel führen dazu, dass Leser:innen unbewusst tendenziell die Tat verharmlosen, das Mädchen mitverantwortlich machen und die zwei Männer entschuldigen.

herCAREER: Viele Menschen nehmen sich im Netz die Zeit, solche Fehldarstellungen mit “I fixed it”-Beiträgen zu korrigieren. Aber wie, glaubst du, ließen sich solche Überschriften verhindern?

Agota Lavoyer: Das Problem ist: Wenn es einen Missbrauchsfall im Sport gibt, schreiben Sportjournalist:innen darüber. Sexuelle Belästigung bei einem Großkonzern wird von Wirtschaftsjournalist:innen besprochen. Lifestyle- oder Kulturjournalist:innen schreiben über sexualisierte Gewalt auf Konzerten. Ich höre immer wieder, dass Journalist:innen so viel wissen müssen und sich nicht in alles einarbeiten können. Das mag sein. Aber ich finde, es ist unerlässlich, dass Redaktionen eine Person beschäftigen, die sich gut mit diesem Thema auskennt und als Korrektiv wirken kann. Schlussendlich geht es darum, dass Journalist:innen mehr Wissen über geschlechtsspezifische Gewalt haben, damit sie sensibel darüber schreiben können, statt die Rape Culture zu reproduzieren. Medien haben hier eine große Verantwortung, die sie leider oft nicht wahrnehmen.

herCAREER: Wie können wir Rape Culture als Individuen und als Gesellschaft entlernen?

Agota Lavoyer: Es beginnt mit dem Wissen um die Gewalt-Pyramide, um zu verstehen, dass Männergewalt gegen Frauen nicht zufällig ist, sondern ein Merkmal des Patriarchats. Wir müssen dafür sorgen, dass Rape Culture und Misogynie nicht mehr auf einem so starken Fundament stehen. Wir müssen unseren Kolleg:innen vermitteln, dass sexistische Witze unangebracht sind und sie diese zu unterlassen haben. Und wir müssen der Zeitung schreiben, wenn ihre Artikel Sexismus und Misogynie verharmlosen. Wir können uns politisch engagieren – jede und jeder nach den eigenen Möglichkeiten. Wir müssen auch ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie vielschichtig sich fehlende Gleichstellung auswirkt: in Lohnungerechtigkeit genauso wie in Queerfeindlichkeit und Femiziden. Eines steht fest: Wir werden keine gewaltfreie Gesellschaft, solange wir nicht gleichgestellt sind.

herCAREER: Welche Wünsche hast du an die Politik?

Agota Lavoyer: Dass sie genau das versteht: Ohne Gleichstellung keine Gewaltfreiheit. Und die Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter ist eine staatliche Pflicht! Für diese Umsetzung braucht es allem voran Ressourcen – daran mangelt es überall. Beratungs- und Interventionsstellen haben zu wenig, Schutzeinrichtungen, die Täterarbeit, die Präventionsarbeit – alle haben zu wenig. Fehlende Ressourcen stehen immer für mangelnden politischen Willen. Rape Culture und damit einhergehend das riesige Ausmaß sexualisierter Gewalt ist kein Frauenproblem, sondern eine gesellschaftliche Krise, eine Epidemie, die dringend angegangen werden muss.

Auf der diesjährigen herCAREER Expo im Münchener MOC wird Agota Lavoyer am 9. Oktober beim Authors-MeetUp mit Kristina Appel über ihr Buch „Jede_ Frau. Über eine Gesellschaft, die sexualisierte Gewalt verharmlost und normalisiert” sprechen.

Bild: Agota Lavoyer Sozialarbeiterin und Autorin und hat sich auf geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt spezialisiert © Raphaela Graf

Quelle mess.rocks GmbH

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