Dienstag, Juli 1, 2025
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Warum scheitern so viele gute Ideen an der Umsetzung?

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Valuedesk plattform unternehmen Torsten Bendlin @ Valuedesk Portrait bild mit schwarzem oberteil und brille auf

Valuedesk ist ein Technologieunternehmen das Unternehmen dabei unterstützt ihre Verbesserungspotenziale strukturiert sichtbar zu machen umzusetzen und messbar zu gestalten

Können Sie uns einen Überblick über die Entstehungsgeschichte von Valuedesk geben und welche Personen hinter dem Unternehmen stehen?

Valuedesk entstand aus einer ganz konkreten Herausforderung, die ich selbst als Einkaufsleiter in einem mittelständischen Industriekonzern erlebt habe: Gute Ideen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung gab es viele – was fehlte, war ein nachhaltiges, strukturiertes Vorgehen zur Umsetzung. Maßnahmen versandeten in Excel-Listen, Berater kamen und gingen, aber nichts blieb dauerhaft wirksam.
Gemeinsam mit meinen beiden Mitgründern Dennis Cutrao und Ingo Roßdeutscher haben wir daraus 2017 ein Technologieunternehmen gebaut. Unsere Vision war es von Anfang an, Unternehmen in die Lage zu versetzen, ihr volles Potenzial aus eigener Kraft zu entfalten – mit einer klaren Methode, einer digitalen Plattform und dem Ziel, Performance nicht nur zu planen, sondern wirklich zu realisieren.

Was ist die Vision von Valuedesk und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu realisieren?

Unsere Vision ist ambitioniert, aber klar: Wir wollen, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Verbesserungspotenziale systematisch zu identifizieren, umzusetzen und messbar zu machen – und zwar aus eigener Kraft, ohne dauerhaft auf externe Berater angewiesen zu sein.
Dafür verbinden wir drei Dinge: eine bewährte Methodik, die Menschen im Unternehmen aktiviert; eine Plattform, die Prozesse transparent und effizient macht; und ein Framework, das klare Verantwortlichkeiten und Fortschritt sichtbar macht. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um diese drei Elemente nahtlos in den Alltag zu integrieren – und nicht als zusätzliches Tool, sondern als echten Teil der Unternehmenssteuerung.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihrer Performance-Management-Plattform an und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse erfüllt werden?

Mittelständische und große Industrieunternehmen – typischerweise mit mehreren Standorten, komplexen Strukturen und ambitionierten Zielen in Bezug auf Effizienz, Transformation und Wettbewerbsfähigkeit – das ist unsere Zielgruppe, die wir primär anvisieren. Besonders relevant ist Valuedesk für Fachbereiche wie Einkauf, Produktion, Controlling oder zentrale Transformationsprogramme.
Was uns dabei hilft, wirklich nah an den Bedürfnissen der Nutzer zu bleiben, ist unser intensives Kundenfeedback: Wir entwickeln die Plattform gemeinsam mit unseren Kunden weiter – durch Pilotierungen, regelmäßige Value-Circle-Workshops und durch den engen Austausch mit Fachbereichen und operativen Teams. Unsere Plattform ist modular, mehrsprachig und flexibel konfigurierbar – das erlaubt eine individuelle Ausgestaltung je nach Reifegrad, Branche und Zielbild.

Mit welchen Herausforderungen sah sich Valuedesk seit der Gründung konfrontiert und wie haben Sie diese gemeistert?

Eine der größten Herausforderungen war es, in einem etablierten Markt für Effizienz- und Transformationslösungen als neuer Player mit einem völlig anderen Ansatz ernst genommen zu werden. Viele Unternehmen setzen zunächst auf klassische Beratungsansätze – unser Angebot, mit einer digitalen Plattform und einer eigenen Methode selbstwirksam zu werden, war für viele ungewohnt.
Deshalb haben wir sehr früh auf vertrauensvolle Pilotprojekte gesetzt und dort konsequent auf Umsetzung und messbare Ergebnisse hingearbeitet. Diese Erfolgsgeschichten haben uns geholfen, Schritt für Schritt mehr Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit aufzubauen. Gleichzeitig war die Skalierung unseres Teams – kulturell wie organisatorisch – eine Herausforderung, der wir mit einem klaren Werteverständnis und viel Transparenz begegnet sind.

Was unterscheidet Valuedesk von anderen Anbietern im Bereich Performance Management und Kostenoptimierung?

Wir verstehen Performance Management nicht als reines Reporting, sondern als echten Umsetzungsprozess. Unser Ansatz bringt Menschen, Prozesse und Technologie zusammen – und schafft so die Basis für kontinuierliche Verbesserung. Statt retrospektiv auf Zahlen zu schauen, helfen wir Unternehmen, aktiv und vorausschauend Wert zu generieren.
Der entscheidende Unterschied: Wir bieten keine reine Softwarelösung an, sondern eine Kombination aus Methode, Enablement und Plattform. Unsere Kunden gewinnen so nicht nur Transparenz, sondern echte Umsetzungskraft – dezentral organisiert, aber strategisch gesteuert. Das macht uns einzigartig im Markt.

Wie planen Sie, die internationale Expansion von Valuedesk voranzutreiben und welche Märkte stehen dabei im Fokus?

Sehr gute Frage – Auch international sehen wir natürlich großes Potenzial für unsere Lösung – vor allem in Industrien, die global vernetzt sind und in denen Performance-Steuerung über Ländergrenzen hinweg funktioniert. Viele unserer Kunden, etwa aus dem Maschinenbau oder der Lebensmittelindustrie, sind international aufgestellt. Über diese Partnerschaften haben wir bereits erste Auslandsmärkte erschlossen.
Kurzfristig liegt unser Fokus auf der DACH-Region und angrenzenden Märkten wie den Benelux-Staaten oder Nordeuropa. Mittelfristig sehen wir aber auch Nordamerika als spannenden Markt – insbesondere durch den dort stark ausgeprägten Fokus auf Effizienz und datenbasierte Steuerung. Unsere Plattform ist bereits mehrsprachig und international skalierbar – organisatorisch bereiten wir gerade die nächsten Schritte vor.

Welche zukünftigen Entwicklungen und Innovationen können Kunden von Valuedesk erwarten?

Wir investieren gezielt in KI-gestützte Features, die es unseren Nutzern ermöglichen, schneller die richtigen Maßnahmen zu finden, zu priorisieren und deren Wirkung zu simulieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Integration in bestehende Systemlandschaften.
Langfristig wollen wir unseren Kunden ein intelligentes Steuerungssystem bieten, das nicht nur Daten abbildet, sondern aktiv Vorschläge macht, Synergien erkennt und Umsetzungshürden frühzeitig sichtbar macht. Alles mit dem Ziel: mehr Wirkung, weniger Reibung.

Wie hat sich die Zusammenarbeit mit namhaften Kunden wie Dr. Oetker und Körber auf die Entwicklung von Valuedesk ausgewirkt?

Diese Partnerschaften haben unser Produkt auf ein neues Level gehoben. Große Unternehmen bringen komplexe Anforderungen, viele Stakeholder und hohe Qualitätsstandards mit. Genau diese Herausforderungen haben dazu geführt, dass wir unsere Plattform robuster, flexibler und praxisnäher gestalten konnten.
Gleichzeitig sind aus der Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Dr. Oetker, Körber, Phoenix Contact oder der marantec Group enge Beziehungen entstanden – auf Augenhöhe. Wir lernen täglich von unseren Kunden und spiegeln dieses Feedback direkt in unsere Weiterentwicklung. Für uns ist das der beste Innovationsmotor.

Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur bei Valuedesk und wie fördern Sie den Teamgeist innerhalb Ihres wachsenden Teams?

Kultur ist für uns kein Buzzword, sondern gelebte Realität. Wir setzen auf Eigenverantwortung, Offenheit und kontinuierliches Lernen. Unsere Teammitglieder haben Raum, sich einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und Fehler als Teil des Wachstums zu verstehen.
Formate wie regelmäßige Team-Offsites, offene Feedbackrunden und crossfunktionale Projektarbeit fördern den Zusammenhalt und das Vertrauen untereinander. Besonders wichtig ist uns: Wir wachsen nicht um jeden Preis – sondern mit Menschen, die unsere Werte teilen und Lust haben, gemeinsam etwas Großes aufzubauen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben, die ein eigenes Startup aufbauen möchten?

Gründen sollte man aus echter Überzeugung – nicht aus einem Trend heraus oder weil man eine Lücke im Markt sieht. Nur wenn man selbst für seine Idee brennt, kann man andere dafür begeistern und sie langfristig mitziehen.
Gleichzeitig ist Fokus wichtiger als die große Vision allein. Denn am Ende entscheidet nicht das perfekte Zukunftsbild, sondern die Fähigkeit, konsequent ins Handeln zu kommen – Schritt für Schritt.
Und schließlich: Vertrauen ist alles. Ohne ein starkes Team, loyale Kunden und verlässliche Partner bleibt selbst die beste Idee Theorie. Unternehmertum ist immer auch ein Gemeinschaftsprojekt.

Wie hat die Seed-Finanzierung durch Investoren wie UVC Partners das Wachstum von Valuedesk beeinflusst?

UVC Partners hat nicht nur an unsere Idee geglaubt, sondern auch aktiv zum Aufbau beigetragen – mit Know-how, Netzwerk und strategischem Sparring. Die Finanzierung hat es uns ermöglicht, gezielt in Produktentwicklung, Teamaufbau und Skalierung zu investieren – ohne unsere Werte oder unsere Vision aus den Augen zu verlieren.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um sicherzustellen, dass Ihre Software kontinuierlich den sich ändernden Anforderungen Ihrer Kunden gerecht wird?

Unsere Produktentwicklung ist kundenzentriert organisiert: In regelmäßigen Value-Circles tauschen wir uns mit Anwender:innen aus, identifizieren neue Anforderungen und priorisieren gemeinsam Weiterentwicklungen. Zudem analysieren wir kontinuierlich das Nutzungsverhalten, um frühzeitig Muster und Optimierungspotenziale zu erkennen.
Dazu ist es unser Anspruch, nicht nur reaktiv auf Feedback zu reagieren, sondern vorausschauend mit unseren Kunden zusammen Innovationen zu gestalten – partnerschaftlich, agil und mit klarem Mehrwert

Bild: Valuedesk plattform unternehmen Torsten Bendlin @ Valuedesk

Wir bedanken uns bei Torsten Bendlin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie viel Kontrolle braucht moderner Einzelhandel wirklich?

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retailmediatools Retail Media Magnus Aufschild Gründer und CPO retailmediatools Copyright: Masa Yuasa

retailmediatools entwickelt eine modulare Plattform für Handelsunternehmen, mit der sie Retail Media vollständig eigenständig und datensouverän steuern können

Wie entstand die Idee zu retailmediatools und was hat Sie persönlich motiviert, dieses Unternehmen zu gründen?

Ich habe bereits 2013 ein Startup mitgegründet, das im Bereich Personalisierung von Rabattangeboten im Lebensmittelhandel mittels KI tätig war. Dort war Retail Media immer auch ein Thema, aber vom Timing her zu früh. Das Unternehmen wurde 2021 von der Schwarz Gruppe gekauft und ist nun Kern der Schwarz Media Plattform, also den Retail Media Aktivitäten rund um Lidl/Kaufland. Durch Beratungsmandate habe ich gesehen, dass der Retail Media Markt extrem stark wächst, aber die Lösungen am Markt fast immer aus dem Advertiser- und AdTech-Umfeld kamen. Was fehlte, war eine Plattform, die konsequent aus Sicht des Handels gedacht ist und eine echte API-First-Infrastruktur mit End2End Self-Service Interfaces bietet. Genau das war der Impuls, retailmediatools zu gründen.

Welche Vision verfolgt retailmediatools im Retail Media Markt und woran messen Sie den Erfolg auf diesem Weg?

Wir wollen der führende Anbieter für unabhängige Retail Media Infrastruktur werden. Erfolg messen wir daran, wie viele Händler wir befähigen können, ihr Retail Media Geschäft wirklich eigenständig zu betreiben. Unser größtes Ziel ist es, dass wir zum Standard für Retail Media Infrastruktur werden.

Wir bieten eine Plattform, die sich flexibel und nahtlos in bestehende Systemlandschaften integrieren lässt, ohne dass Händler aufwendige Anpassungen vornehmen müssen. Unser System deckt alle gängigen Retail Media Formate ab, von Sponsored Products über Display Ads bis hin zu In-Store Screens. Hinzu kommt unser konsequenter Retailer-First-Ansatz: Der Händler behält jederzeit die Kontrolle über Kampagnen, Erlösmodelle und natürlich die sensiblen Kundendaten. Diese Kombination aus Flexibilität, Kontrolle und Technologie ist ein Alleinstellungsmerkmal, das viele Händler überzeugt.

Inwiefern unterscheidet sich retailmediatools von großen US-Anbietern wie Criteo und warum ist dieser Unterschied für europäische Händler wichtig?

Viele internationale Plattformen verfolgen einen Advertiser-First-Ansatz. Das heißt, sie bieten vor allem Komfort und Tools für Werbetreibende und ein One-Size-Fits-All für Händler. Unser Ansatz ist genau umgekehrt: Wir stellen den Händler in den Mittelpunkt und ermöglichen ihm maximale Autonomie. Unser System lässt sich an die Strategie des Händlers anpassen, nicht andersherum.

Wie stellen Sie sicher, dass Datenhoheit und Erlösmodelle tatsächlich beim Händler bleiben?

Unsere Plattform ist API-first und vollständig modular aufgebaut. Das bedeutet, dass Händler selbst entscheiden, welche Daten sie in welcher Form bei uns für Retail Media nutzen möchten. Auch bei den Erlösmodellen haben sie das Sagen: Sie definieren selbst, welche Produkte beworben werden dürfen, welche Preise aufgerufen werden und wie Werbepartner eingebunden werden. Wir liefern ausschließlich die Technologie und greifen nicht in das Geschäft unserer Kunden ein.

Für welche Zielgruppe ist retailmediatools besonders relevant – und wie gehen Sie konkret auf deren Bedürfnisse ein?

Unsere Kunden sind in der Regel große Multi-Brand Handelsunternehmen mit einem umfangreichen digitalen Footprint. Sie stammen typischerweise aus den Segmenten Lebensmittel, Drogerie, Consumer Electronics, Mode oder Heimwerken. Unser System ist jedoch nicht auf bestimmte Branchen beschränkt und sehr flexibel. Es lässt sich daher in unterschiedlichste IT-Landschaften integrieren und ermöglicht Self-Service, Managed-Service oder hybride Modelle.

Die internationale Expansion ist ein großer Schritt. Welche Herausforderungen bringt das mit sich und wie begegnen Sie diesen?

Jeder Markt hat seine eigenen regulatorischen Anforderungen, technischen Standards und Erwartungshaltungen. Dazu kommen kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Reifegrade beim Thema Retail Media. Wir begegnen dieser Vielfalt mit einem hochgradig flexiblen Systemansatz, der sehr einfach an lokale Anforderungen angepasst werden kann.

Was bedeutet es für Sie als Gründer, nun mit Barry Clogan als CEO zusammenzuarbeiten?

Es ist für mich eine große Chance. Barry bringt extrem viel internationale Erfahrung und ein beeindruckendes Netzwerk im Handel und Retail Media mit. Wir haben von Anfang an sehr partnerschaftlich zusammengearbeitet. Ich kann mich nun noch stärker auf das Thema Produkt und Technologie konzentrieren, während Barry unsere internationale Expansion vorantreibt.

Was hat sich aus Ihrer Sicht im Retail Media Bereich in den letzten Jahren grundlegend verändert?

Retail Media hat sich von einer eher experimentellen und durch Corona getriebenen Phase zum festen Bestandteil der Handels- und Marketingstrategie entwickelt. Vor fünf Jahren war das Thema noch ein „nice to have“, heute gehört es zu den strategischen Wachstumsfeldern vieler Handelsunternehmen. Laut aktuellen Marktprognosen wird Retail Media im Jahr 2025 weltweit erstmals die klassischen TV-Werbeerlöse überholen. Gleichzeitig sind die Ansprüche an Technologie und Usability massiv gestiegen. Händler wollen heute keine einzelnen Insellösungen, sondern eine flexible Infrastruktur, die mit den steigenden Anforderungen und Komplexitäten mitwachsen und alle Kanäle abdecken kann.

Wie möchten Sie das Produkt- und Serviceangebot von retailmediatools künftig weiterentwickeln?

Wir arbeiten ständig daran, unsere Plattform noch flexibler und leistungsfähiger zu machen. Ein Schwerpunkt liegt aktuell natürlich darauf, KI in möglichst vielen Bereichen einzusetzen. Darüber hinaus beschäftigen wir uns intensiv mit dem Wachstumsfeld In-Store Media.

Das Thema Datenschutz ist und bleibt ein Dauerthema. Vor allem in Europa. Als deutsches Unternehmen haben wir da sicher einen Vorteil, da wir den Datenschutz vermutlich genauer und ernster betrachten als viele Unternehmen aus den USA. So sind wir von Anfang an cookieless unterwegs und bieten trotzdem umfangreiche Tracking-Möglichkeiten. Aktuell ist beispielsweise das Thema “Research Online, Purchase Offline (ROPO)” im Trend und wir können diesen ROPO-Effekt für alle unsere betreffenden Kunden auswertbar machen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Im B2B-Umfeld ist die richtige Balance aus Geduld (die Vertriebszyklen dauern einfach lange) und Konsequenz (Feedback schnell umsetzen) gefragt.
Zweitens: Macht keine falschen Kompromisse bei den ersten Mitarbeitern (und auch Beratern!).
Drittens: Bei den ersten positiven Anzeichen, dass ihr mit eurer Vision richtig liegt, geht den Weg konsequent weiter und lasst euch von diversen Verlockungen nicht vom Weg abbringen.

Bild retailmediatools Retail Media Magnus Aufschild Gründer und CPO retailmediatools Copyright: Masa Yuasa

Wir bedanken uns bei Magnus Aufschild für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Das Auto der Zukunft – Made in Vietnam?

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Vietnam KI und die Zukunft der Automobilindustrie Frau im Auto bedient auto mit touchscreen

Vietnam: Das Land der Motorräder. In der Hauptstadt Hanoi allein sollen circa 5,7 Millionen Motorräder registriert sein, in ganz Vietnam über 40 Millionen – und das bei knapp 90 Millionen Einwohnern. Doch das soll sich ändern. Motorräder sollen aufgrund der verursachten Lärm- und Umweltbelastung aus den großen Städten verbannt werden.[1]

Zeitgleich entwickelt sich Vietnam zu einem zentralen Dreh- und Angelpunkt der internationalen Automobilindustrie. Bis 2045 will die vietnamesische Automobilindustrie zwischen 5 und 6 Millionen Fahrzeuge verkaufen. Das Besondere dabei: 80-85% dieser Autos sollen in Vietnam selbst hergestellt werden.[2] Diese Prognosen kommen nicht von ungefähr. Marken wie Mercedes-Benz, Toyota, Kia, Mazda und Peugeot produzieren schon heute ihre Autos auch in Vietnam. Neben diesen internationalen Marken gibt es lokale Autobauer wie VinFast – die erste vietnamesische Automobilmarke, die vor Ort montiert wird. Darüber hinaus sind BMW (über Thaco), Ford, Suzuki, Honda und Hyundai in Vietnam vertreten.

Aber warum ausgerechnet hier? Kommt das Auto der Zukunft vielleicht bald schon aus Vietnam?

Vietnam liegt zentral inmitten wichtiger globaler Versorgungsketten und Handelsrouten in Südostasien und gilt daher als strategisches Drehkreuz für den Zugang zu den regionalen Märkten. Das Land ist die derzeit am schnellsten wachsende digitale Wirtschaft Südostasiens und weist eine der höchsten BIP-Wachstumsraten in der Region auf. Vietnam entwickelt sich zu einem attraktiven Ziel für Outsourcing, Fertigung und IKT-Dienstleistungen. Es hat sein Geschäftsumfeld und seine Produktionskapazitäten verbessert, um ausländischen Investoren und Exporteuren bessere Rahmenbedingungen zu bieten. Diese profitieren von wettbewerbsfähigen Arbeitskosten sowie erheblichen Infrastrukturinvestitionen.

Zudem hat die vietnamesische Regierung Steueranreize für ausländische Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Technologie, Innovation und Fertigung, eingeführt. Dank bestehender Handelsabkommen mit der EU, den USA, Südkorea und Japan sowie seiner modernen Infrastruktur und einer jungen, technologieaffinen Belegschaft etabliert sich Vietnam zunehmend als attraktiver Standort für die Automobilindustrie und andere Branchen. 

Von dem Interesse der internationalen Automobilindustrie an Vietnam als Standort für die Automobilherstellung kann vor allem der vietnamesische Technologiesektor profitieren. Erst kürzlich hat NVIDIA mit der vietnamesischen Regierung zusammengearbeitet, um ein KI-Forschungs- und Entwicklungszentrum (F&E) und ein KI-Datenzentrum in Vietnam einzurichten. Hierdurch soll insbesondere die Entwicklung von KI-gestützten softwaredefinierten Fahrzeugen beschleunigt werden. 

Der Bedarf ist da, da sind sich alle einig: Künstliche Intelligenz wird die Zukunft der Automobilindustrie verändern, nicht nur als Spitzentechnologie, sondern als ein strategischer Wegbereiter, der die Marktlandschaft neu definiert.

79 % der Führungskräfte in der Automobilindustrie [3] sagen einen bedeutenden KI-gestützten Wandel ihrer Branche in den nächsten drei Jahren voraus. Die Mehrheit der Kunden sieht deutliche Verbesserungspotenziale von Funktionen und Features durch den Einsatz von KI.[4] Der Markt für Künstliche Intelligenz in der Automotive-Industrie deutet bereits jetzt auf ein bemerkenswertes Wachstum hin: Es ist ein Anstieg von ca. 4 Milliarden im letzten Jahr auf 15 Milliarden US-Dollar bis 2030 prognostiziert.[5] Für Unternehmen in der Branche ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz daher unerlässlich, um in dem sich rasant entwickelnden Sektor wettbewerbsfähig zu bleiben.

In Vietnam beteiligen sich große Technologieunternehmen direkt an der Entwicklung von KI in der landesweiten Automobilindustrie. FPT, ein IT-Dienstleister mit weltweit über 54.000 Mitarbeitenden, konnte im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 40% im Automobil-Geschäftsbereich verzeichnen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Service-orientierten Fahrzeugdiagnosen, bei der KI-gestützte vorausschauende Wartungssysteme eingesetzt werden, um potenzielle Fahrzeugprobleme zu erkennen und eine rechtzeitige und proaktive Wartung zu ermöglichen. Dieser Ansatz hat zu einer 70-prozentigen Verringerung der Diagnosezeit für die Pannenerkennung und zu einer 25-prozentigen Verringerung der Reparaturzeit durch Echtzeit-Datenanalyse geführt. Darüber hinaus konnten die Emissionen um 30 % und der Energieverbrauch um 25 % gesenkt werden. Solche KI-gestützten Systeme können schon bald weltweit industrieller Standard werden.

Unterstützt durch eine starke staatliche Förderung und privatwirtschaftliche Initiativen von Konzernen entwickelt sich Vietnam zu einer tragenden Größe in der Entwicklung von KI-unterstützten Fahrzeugen und könnte vom Land der Motorräder zum Land der selbstfahrenden Autos der Zukunft werden. 

[1] Smog und Lärm: Vietnam will Zahl der Motorräder bis 2030 drastisch reduzieren | heise autos

[2] Việt Nam sets ambitious target of one million car sales in 2030

[3] https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/us/Documents/consulting/us-state-of-gen-ai-report.pdf

[4] https://cache.pressmailing.net/content/bbb0ed95-4814-4725-9759-4bcaa7912c55/MHP_Studie_Game-Changer_AI_2024_DE.pdf

Bildrechte: FPT

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wird unser Essen bald aus dem Wohnzimmer kommen?

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Everleaf Indoor-Garten: Frisches Gemüse Founder Christophe Vermeersch

Everleaf bietet einen smarten Indoor Garten für den Anbau von frischem Gemüse in der eigenen Wohnung

Wie ist Everleaf entstanden und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?

Everleaf ist aus einem tiefen Verständnis dafür entstanden, was in der heutigen Lebensmittelproduktion schiefläuft. Ich bin Christophe Vermeersch, Gründer von Everleaf, und habe viele Jahre in genau diesem Bereich gearbeitet – und dabei aus erster Hand gesehen, wie ineffizient unser aktuelles System ist. Fast die Hälfte des Gemüses wird entlang der Lieferkette weggeworfen, bevor es überhaupt auf dem Teller landet. Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, eine wachsende Weltbevölkerung in Zukunft gesund und nachhaltig zu ernähren.

Für mich war klar: So kann es nicht weitergehen. Wir brauchen Alternativen – und zwar solche, die direkt an der Wurzel ansetzen: bei der Produktion selbst. Everleaf ist meine Antwort darauf. Unsere Idee ist es, die Lieferkette radikal zu verkürzen, indem wir sie direkt in die Wohnungen holen – mit einem System, das Selbstversorgung für alle zugänglich macht. Früher war es ganz normal, selbst Gemüse anzubauen, doch heute fehlen oft Platz, Zeit und Know-how. Der Everleaf Garden ändert genau das: Er macht den Anbau kinderleicht – sogar mitten in der Stadt. So können Menschen nur das ernten, was sie wirklich brauchen – und helfen ganz automatisch mit, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und unsere Ernährung zukunftsfähig zu machen.

Welche Vision verfolgt Everleaf und wie plant ihr, diese Realität werden zu lassen?

Unsere Vision ist es, jedem Menschen zu ermöglichen, sein eigenes Gemüse anzubauen – und dadurch den Grundstein für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung zu legen. Denn was wir heute im Supermarkt finden, ist oft hoch verarbeitet, behandelt mit Pestiziden und hat durch lange Lieferketten einen großen ökologischen Fußabdruck. Mit dem Everleaf Garden holen wir den Gemüseanbau zurück nach Hause – direkt dorthin, wo gegessen wird.

Wer sein eigenes Gemüse anbaut, ernährt sich automatisch frischer, bewusster und gesünder. Man sieht, wie die Pflanzen wachsen, erkennt Qualität wieder mit eigenen Augen – und schmeckt den Unterschied. Unser Ziel ist es, diesen Zugang so einfach wie möglich zu machen, auch ohne Vorkenntnisse, Platz oder Zeit. Dafür entwickeln wir ein System, das zuverlässig funktioniert, Spaß macht und echte Ergebnisse liefert – vom Saatkorn bis zur Ernte. So entsteht eine neue Form der Selbstversorgung, die in jeden Alltag passt und gleichzeitig ein Teil der Lösung für viele Probleme im Ernährungssystem ist.

Welche Zielgruppen möchtet ihr mit Everleaf besonders ansprechen?

Unsere Zielgruppe sind alle, die sich bewusster ernähren möchten – aber ohne dabei komplizierte Prozesse oder Umstellungen in Kauf nehmen zu müssen. Das sind junge Familien, die frisches Gemüse für ihre Kinder möchten, Berufstätige, die wenig Zeit haben, aber trotzdem gesunde Mahlzeiten kochen wollen, oder Städter:innen, die keinen Balkon haben, aber trotzdem etwas Eigenes anbauen möchten. Viele unserer Kund:innen sind auch neugierig auf Nachhaltigkeit und wollen wissen, wo ihr Essen herkommt. Everleaf bringt dieses Wissen zurück in den Alltag.

Wie unterstützt euer System Menschen dabei, frische Kräuter und Pflanzen einfach zu Hause anzubauen?

Der Everleaf Garden übernimmt die komplette Pflege: Das Lichtsystem simuliert natürliche Tagesverläufe, die integrierte Pumpe bewässert automatisch, und unsere vorkonfigurierten Pflanzenkapseln machen den Start kinderleicht. Kein Gießen, kein Umtopfen, kein Rätselraten – einfach die Kapsel einsetzen und beobachten, wie die Pflanzen wachsen.

Dank unserer hydroponischen Anbauweise – bei der die Pflanzen ganz ohne Erde gedeihen – wachsen sie besonders schnell und effizient. Im Vergleich zum Freilandanbau verdoppelt sich das Wachstumstempo, sodass man oft schon nach 4 bis 5 Wochen das erste Mal ernten kann. Gleichzeitig brauchen die Pflanzen 95% weniger Wasser als im herkömmlichen Anbau.

Was unterscheidet Everleaf von anderen Anbietern im Bereich Indoor Gardening?

Die meisten Indoor-Gärten, die man in Europa kennt, sind kleine Tischgeräte, die gerade mal für ein paar Kräuter reichen. Mit dem Everleaf Garden gehen wir einen ganz anderen Weg: Unser System ist groß genug, um wirklich Ertrag zu liefern – bei voller Bepflanzung kann man täglich eine große Schüssel Salat ernten. Damit wird Indoor-Gardening nicht nur zum Hobby, sondern zur echten Versorgungsalternative.

Vergleichbare größere Systeme gab es schon – sie scheiterten aber oft am Preis: 2.000 bis 3.000 Euro sind für viele Menschen schlicht nicht leistbar. Wir haben uns bewusst für einen minimalistischen, aber hochwertigen Ansatz entschieden und können dadurch erstmals ein System unter 1.000 Euro anbieten. Das eröffnet nicht nur einen neuen Markt, sondern macht den Anbau auch finanziell interessant: Nach etwa zwei Jahren hat sich die Anschaffung durch eingesparte Supermarktkosten bereits amortisiert.

Und: Der Everleaf Garden funktioniert komplett ohne App und WLAN – das sorgt für maximale Zuverlässigkeit, eine einfache Bedienung und eine stressfreie Nutzererfahrung.

Welche technologischen Lösungen kommen bei eurem Indoor-Garten zum Einsatz?

Unser System nutzt energieeffiziente LEDs mit dimmbarer Lichtsteuerung, die sich individuell anpassen lassen – inklusive Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangsmodus. Eine integrierte Wasserpumpe versorgt die Pflanzen bedarfsgerecht. In der Keimphase wird automatisch weniger bewässert, um die Keimrate zu erhöhen. Das gesamte System wird direkt am Gerät gesteuert – bewusst ohne App, damit es zuverlässig, langlebig und unabhängig funktioniert.

Gab es besondere Herausforderungen bei der Entwicklung eures Produkts und wie seid ihr damit umgegangen?

Definitiv – ein Hardware-Produkt zu entwickeln ist alles andere als einfach. Es reicht nicht, dass das Produkt gut aussieht. Es muss auch produzierbar sein, möglichst kostengünstig, und trotzdem zuverlässig funktionieren. Genau das schränkt viele Entscheidungen in der Entwicklung stark ein. Wir sind immer wieder auf Probleme gestoßen – sei es beim Material, bei der Konstruktion oder bei der Technik. Aber genauso schnell, wie die Probleme aufgetaucht sind, haben wir auch Lösungen gefunden.

Uns war von Anfang an wichtig, möglichst schnell auf den Markt zu kommen. Nicht, weil wir alles perfekt machen wollten – sondern weil wir wissen wollten, was der Markt wirklich will und wofür Menschen bereit sind, zu zahlen. Deshalb haben wir bewusst darauf verzichtet, jahrelang im Labor zu tüfteln. Unser Anspruch war: Es muss funktionieren, einfach sein und den Zweck erfüllen. Alles andere kann man Stück für Stück verbessern. Genau das haben wir gemacht – und bringen nun die New Edition des Everleaf Garden heraus, mit vielen Weiterentwicklungen basierend auf echtem Nutzerfeedback.

Diese pragmatische Herangehensweise hat uns extrem geholfen: Wir haben nicht an einem Ideal vorbeientwickelt, sondern direkt am Bedarf der Menschen. Und genau das ist einer der Gründe, warum Everleaf heute da steht, wo wir sind.

Wie sieht euer bisheriges Kundenfeedback aus und was habt ihr daraus gelernt?

Das Feedback unserer Kund:innen war von Anfang an sehr wertvoll – und es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Viele sind begeistert, wie einfach der Einstieg funktioniert und wie schnell man Ergebnisse sieht. Gleichzeitig bekommen wir auch viele Ideen und Wünsche, wie man die Indoorgartenerfahrung noch weiter verbessern kann.

Ähnlich wie bei einem Garten draußen gibt es auch indoor ganz unterschiedliche Bedürfnisse – und entsprechend viele Möglichkeiten zur Individualisierung. Im Outdoor Garten gibt es unendlich viel Zubehör, das dabei hilft, das Gärtnern noch angenehmer, effizienter oder schöner zu machen. Genau da setzen wir jetzt auch Indoor an: Wir arbeiten an einer Reihe neuer Produkte und Erweiterungen, die gezielt auf das Feedback unserer Community eingehen. Denn viele klassische Gartengeräte oder Zubehörteile lassen sich nicht einfach ins Wohnzimmer übertragen – deshalb entwickeln wir eigene Lösungen, die wirklich passen.

Welche Erweiterungen oder neuen Funktionen plant ihr für die Zukunft?

Wir haben gerade erst die New Edition des Everleaf Garden auf den Markt gebracht – mit vielen neuen Funktionen, die direkt aus dem Kundenfeedback entstanden sind. Dazu gehören unter anderem ein dimmbares Pflanzenlicht sowie ein überarbeitetes Display, mit dem sich der Garten noch einfacher steuern lässt. Das sind genau die Details, die den Alltag unserer Nutzer:innen erleichtern und den Anbau noch besser machen.

Was zukünftige Erweiterungen angeht, können wir noch nicht alles verraten – aber klar ist: Da kommt noch einiges. Wir testen laufend neue Pflanzensorten und erweitern unser Portfolio Schritt für Schritt mit seltenen oder besonderen Sorten, die man so im Supermarkt kaum findet. Unser Ziel ist es, die Vielfalt im Indoor Garten zu vergrößern und die Erfahrung für unsere Community immer weiter auszubauen.

Wie wollt ihr Everleaf weiter skalieren und neue Märkte erschließen?

Aktuell fokussieren wir uns voll und ganz auf den DACH-Raum und wollen hier zunächst unsere Marke und unser Produkt nachhaltig etablieren. Derzeit verkaufen wir ausschließlich über unseren eigenen Onlineshop, was uns erlaubt, direkt mit unseren Kund:innen in Kontakt zu stehen und schnell auf Feedback zu reagieren.

Für die Zukunft können wir uns aber gut vorstellen, auch den stationären Handel zu testen – vermutlich in ein bis zwei Jahren. Unser Ziel ist es, Indoor-Gardening für eine breite Zielgruppe zugänglich zu machen – und dafür brauchen wir auch neue Vertriebskanäle.

Welche drei Tipps würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Besonders im Hardware-Bereich ist es entscheidend, das Produkt so günstig wie möglich auf den Markt zu bringen. In den ersten Jahren wirst du zu 99 % keine Investoren finden, die dir ein bequemes Leben finanzieren – zumindest nicht, solange du nicht nachweisen kannst, dass du den Product-Market-Fit wirklich gefunden hast und signifikante Umsätze erzielst. Klassische Bankfinanzierung ist in der Regel auch keine Option, denn ohne persönliche Haftung bekommst du kaum einen Kredit. Deshalb sind Vorverkäufe oft die einzige Möglichkeit, um zu starten.

Ich empfehle dabei, den eigenen Onlineshop zu nutzen statt auf Crowdfunding-Plattformen zu setzen. So behält man den vollen Umsatz – und heutzutage sind die Leute ohnehin skeptisch, egal ob es sich um bekannte Plattformen handelt oder um eine neue Marke, die sie noch nicht kennen. Entscheidend ist, dass du Vertrauen aufbaust und zeigst, dass dein Produkt funktioniert. Und ganz wichtig: Versuch nicht, zu viel Zeit mit der Produktentwicklung zu verschwenden. Bring es auf den Markt, auch wenn es noch nicht perfekt ist – Hauptsache, es erfüllt seinen Zweck und du bekommst echtes Feedback aus dem echten Leben.

Bild: Christophe Vermeersch vor Indoor Garten @ Everleaf

Wir bedanken uns bei Christophe Vermeersch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie Unternehmen heute denken müssen – und was sie oft übersehen

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Paul’s Job KI-Agenten Plattform Unternehmen Paul’s Job gründer Dominik Faber

Paul’s Job ist eine agentische KI-Plattform für Enterprise Operations, die intelligente Assistenz für Recruiting, Helpdesk, Dokumentation oder Controlling bietet.

Können Sie uns Paul’s Job kurz vorstellen und erzählen, wer hinter dem Unternehmen steht?

Paul’s Job ist eine agentische KI-Plattform für Enterprise Operations, die ich gemeinsam unter anderem mit Benjamin Weller und Putu Adi aufgebaut habe. Mit Paul’s Job bieten wir Unternehmen eine skalierbare Lösung für intelligente Assistenz im Recruiting, im Helpdesk, in der Dokumentation oder im Controlling. Dabei ging es uns von Anfang an darum, digitale Kollegen zu schaffen, die sich nahtlos in bestehende Prozesse einfügen, menschlich kommunizieren und Teams im Alltag spürbar verbessern. Paul ist hier die Schnittstelle zum Menschen. Unter der Haube orchestriert er verschiedene KI-Agenten.

Was hat Sie nach dem Erfolg mit softgarden dazu bewegt, erneut zu gründen?

Nach dem Erfolg mit softgarden war für mich klar: Bewerbermanagement ist nur ein Ausschnitt der tatsächlichen Herausforderungen in Unternehmen. Ich wollte etwas entwickeln, was nicht nur HR digital unterstützt, sondern auch andere operative Bereiche mit einer KI, die versteht, kommuniziert und eigenständig handelt, entlastet. Das ist quasi mein Job: Ich entwickle gerne Produkte, baue Dinge auf, löse komplexe Herausforderungen. Andere würden Musik produzieren, ich entwickle Softwarelösungen, die Organisationen besser machen. Ich habe mit 17 mein erstes Unternehmen gegründet, und seitdem lässt mich das nicht los. HR und Organisationsmanagement sind Bereiche, die oft unterschätzt werden, dabei steckt da enorm viel Potenzial drin. Bei softgarden lag der Fokus auf Recruiting, bei Paul’s Job denken wir nochmal ganzheitlicher. Schließlich geht es um das gesamte Organisationsmanagement. Das sind genau die Art Herausforderungen, die mich reizen.

Mit Paul’s Job setzen Sie auf KI-Assistenten für HR. Was ist Ihre übergeordnete Vision und wie soll sie in den nächsten Jahren verwirklicht werden?

Unsere übergeordnete Vision ist eine Plattform, die die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und KI-Agenten ganzheitlich steuert – ein Operating System für agentische Organisation. Dafür braucht es eine Infrastruktur, die nicht nur einzelne Tools integriert, sondern den gesamten Einsatz intelligenter Agenten innerhalb eines Unternehmens ermöglicht, orchestriert und absichert. HR ist dabei der logische Ausgangspunkt, weil hier viele Prozesse bereits standardisiert und kommunikationsintensiv sind. Langfristig denken wir jedoch weiter. KI-Agenten werden künftig auch im Sales, im Kundenservice oder in der internen Kommunikation feste Rollen übernehmen. Unsere Plattform soll dabei nicht nur einzelne Agenten bereitstellen, sondern die gesamte Koordination und Governance dieser Systeme ermöglichen – unabhängig davon, ob sie von uns entwickelt wurden oder nicht.

Welche Bedürfnisse und Herausforderungen Ihrer Zielgruppe adressiert Paul’s Job besonders?

Paul’s Job entlastet Unternehmen im täglichen operativen Betrieb. Genau dort, wo Fachkräftemangel, Zeitdruck und Komplexität aufeinandertreffen. Ob im Qualitäts- oder Projektmanagement oder eben im Recruiting, Onboarding oder der internen Mitarbeiterbetreuung, Paul lässt sich flexibel in bestehende Systeme integrieren und übernimmt repetitive Aufgaben, für die sonst viel manuelle Zeit anfällt. Dadurch entsteht ein klarer Mehrwert: mehr Effizienz bei weniger Aufwand.
Unsere Agenten beschleunigen damit Prozesse und schaffen Kapazitäten für strategische Arbeit.

Wie gelingt es Paul’s Job, trotz der schnellen technologischen Entwicklung eine menschenzentrierte Kommunikation zu gewährleisten?

Wir setzen auf sprachbasierte Interaktion, Transparenz in der Kommunikation und individuelle Anpassbarkeit. Paul spricht in natürlicher Sprache, agiert klar erkennbar als KI-Assistent und folgt im Dialog stets den Tonalitäts- und Kulturvorgaben des Unternehmens. So bleibt Technologie menschlich und wird als Unterstützung, nicht als Ersatz erlebt.

Viele Startups kämpfen mit der Integration in bestehende Systeme. Wie meistern Sie diese Herausforderung bei Paul’s Job?

Unsere Plattform ist modular aufgebaut und über standardisierte Schnittstellen an gängige HR- und Unternehmenssysteme anschlussfähig. Paul lässt sich nahtlos einfügen, ohne dass Prozesse oder bestehende Tools ersetzt werden müssen. Das war uns von Anfang an auch wichtig bei der Entwicklung.

Was unterscheidet Paul’s Job von anderen Anbietern im Bereich KI-gestützter HR-Lösungen?

Wir verstehen uns nicht als weiteres Tool, sondern als Plattform für agentisches Arbeiten im gesamten Unternehmen. Unser Fokus liegt nicht nur auf einzelnen Use Cases, sondern auf dem Aufbau einer Infrastruktur, in der KI-Assistenten zuverlässig, sicher und rollenbasiert agieren können. Wir machen KI wirklich steuer- und damit skalierbar. Das ist besonders für große Organisationen entscheidend, die nicht nur Effizienz, sondern auch Kontrolle und Anpassbarkeit brauchen.

Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI ist ein sensibles Thema. Wie stellen Sie sicher, dass ethische Standards eingehalten werden?

Indem wir von Anfang an eine klare Haltung einnehmen: Paul ist kein Ersatz für Menschen, sondern ein Werkzeug, das Teams Superkräfte verleiht. Genau deshalb braucht es eine Plattform wie Paul’s Job. Nicht nur, um Prozesse zu automatisieren, sondern um Verantwortung, Transparenz und Werte in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI mitzugestalten. Wir stehen noch ganz am Anfang einer Entwicklung, die vergleichbar ist mit Debatten rund um Diversität oder Gleichberechtigung: Es wird zunehmend die Frage auftauchen, wie viel KI ein Unternehmen will, welche Aufgaben sie übernehmen darf und wie sie sich an Unternehmensrichtlinien oder Kommunikationskulturen hält.

Dazu braucht es Regeln, vergleichbar mit einem Code of Conduct, der auch für KI-Agenten gilt. Wie soll ein digitaler Assistent im Kundenkontakt reagieren? Welche Informationen darf er nutzen? Und welche Reaktionen passen zur Unternehmenskultur? Unsere Plattform bietet die technologische Grundlage, um solche ethischen Leitlinien nicht nur zu definieren, sondern auch sichtbar, steuerbar und umsetzbar über alle Agenten, Rollen und Anwendungsbereiche hinweg zu machen. Denn wer KI im Unternehmen einführt, braucht nicht nur Leistung, sondern auch Governance.

Wie reagieren Mitarbeitende und HR-Teams bislang auf den Einsatz von Paul?

Die Reaktionen sind vor allem bei den Mitarbeitenden, die Paul im Alltag nutzen, sehr positiv. Sie schätzen, dass sie rund um die Uhr eine verlässliche Antwort bekommen, selbst am Wochenende oder mitten in der Nacht. Die Qualität der Antworten ist dank aktueller KI-Technologie so hoch, dass viele Paul als echten Mehrwert empfinden. Auf HR-Seite sehen wir, dass der Nutzen sofort verstanden wird. Gleichzeitig beginnt mit dem Einsatz von Paul auch ein Transformationsprozess. Arbeitsabläufe verändern sich, neue Rollen entstehen. Mitarbeitende übernehmen zum Beispiel Aufgaben wie das Monitoring von KI oder die Qualitätssicherung von Prozessen.

Das ist herausfordernd, aber auch eine Chance: HR kann hier eine neue Schlüsselrolle einnehmen. Nicht nur im Management von Menschen, sondern eben auch in der Steuerung von digitalen Kollegen. In Gesprächen mit CHROs wird deutlich, dass dieses Thema zunehmend als strategisches Feld verstanden wird und eben nicht in der IT, sondern in der Unternehmensführung und People Operations angesiedelt sein sollte. Die Begeisterung über die Möglichkeiten ist groß und sie wächst mit jeder erfolgreichen Anwendung. Paul verändert dabei nicht nur, wie Prozesse ablaufen, sondern auch, wie Zusammenarbeit gedacht wird.

Können Sie einen Ausblick geben, welche Weiterentwicklungen bei Paul’s Job in der nahen Zukunft geplant sind?

Aktuell arbeiten wir intensiv daran, Paul’s Job für komplexe Unternehmensstrukturen noch leistungsfähiger und sicherer zu machen. Ein zentrales Projekt ist der Ausbau unseres Knowledge Graphs – also der Wissensbasis, auf die unsere Agenten zugreifen. Damit KI-Agenten fundierte Entscheidungen treffen können, brauchen sie Zugriff auf relevante Informationen. In großen Organisationen ist das allerdings eine Herausforderung: Nicht jeder Mitarbeitende und somit natürlich auch nicht jeder Agent darf alles wissen oder sehen. Deshalb entwickeln wir gerade eine fein abgestufte Zugriffskontrolle, die den Knowledge Graph mit den jeweiligen Rollen, Berechtigungen und Hierarchien im Unternehmen verknüpft. Das ist ein entscheidender Schritt, um KI-Assistenten auch in hochregulierten Umgebungen sicher nutzbar zu machen.

Parallel bauen wir einen Marktplatz auf, über den auch KI-Agenten von Drittanbietern in unsere Plattform integriert werden können. So wird Paul’s Job zur offenen Infrastruktur für agentische KI im Unternehmen – flexibel erweiterbar und zukunftssicher. Und natürlich verbessern wir kontinuierlich unsere bestehenden Agenten. Sei es in der Kommunikation, im Handling von Prozessen oder bei der Nutzerführung. Vieles davon passiert im Hintergrund, aber genau das sorgt dafür, dass Paul im Alltag immer besser funktioniert.

Gab es einen besonders herausfordernden Moment in der bisherigen Entwicklung von Paul’s Job, und wie haben Sie ihn gemeistert?

Ein Schlüsselmoment war sicherlich die Erkenntnis, wie groß die Hürde ist, wenn es um Vertrauen in KI geht. Viele Unternehmen sind grundsätzlich interessiert, haben aber Bedenken, wenn es um Datenschutz, Kontrolle und Akzeptanz in den eigenen Teams geht. Für uns bedeutete das: Wir mussten nicht nur ein gutes Produkt bauen, sondern auch Aufklärung leisten – technisch, rechtlich und kulturell. Das hat uns gezwungen, noch konsequenter an Transparenz, User Experience und Datensicherheit zu arbeiten. Dieser hohe Anspruch hat unser Produkt im Endeffekt sogar besser gemacht.

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die sich aktuell im Aufbau ihres Unternehmens befinden?

Mein erster Ratschlag wäre wohl, nur gründen, wenn man es wirklich will. Gründen ist kein Lifestyle – sondern eine der härtesten beruflichen Entscheidungen, die man treffen kann. Es braucht echte Leidenschaft für das Thema, weil man unterwegs Rückschläge einstecken und viel Unsicherheit aushalten muss. Nummer Zwei baut darauf auf, denn die Kraft liegt klar im Durchhalten. Viele Startups scheitern nicht an der Idee, sondern an fehlender Ausdauer. Wer langfristig denkt und bereit ist, auch durch schwierige Phasen zu gehen, hat am Ende die besseren Chancen. Resilienz ist wichtiger als Perfektion. Am Ende setzen sich nicht immer die besten Ideen durch, sondern die Gründer, die konsequent dranbleiben.

Mein dritter Tipp wäre, die technologische Disruption aktiv mitzudenken. Gerade im Zeitalter von KI muss man sich früh die Frage stellen: Wie schnell ist mein Geschäftsmodell überholt? Was kann ChatGPT oder ein anderer Anbieter in sechs Monaten besser? Gründer sollten nicht hoffen, dass die Entwicklung langsam ist – sondern sie aktiv beobachten, mitdenken und ihren USP immer wieder neu definieren. Nur so bleibt man auch für Investoren relevant.

Bild: Paul’s Job Dominik Faber @ Michael Tewes

Wir bedanken uns bei Dominik Faber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

STARTUP AUTOBAHN powered by Plug and Play expo2025 

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STARTUP AUTOBAHN Plug and Play expo2025 SAEED AMIDI Founder Plug and Play auf der Bühne vor Publikum bei der expo2024 in Stuttgart

STARTUP AUTOBAHN powered by Plug and Play präsentiert über 30 Pilotprojekte zwischen Startups und Branchenführern der Automobilindustrie bei der expo2025

Das Highlight-Event der STARTUP AUTOBAHN powered by Plug and Play – die jährliche Expo – findet am 5. Juni 2025 zum 14. Mal statt. Präsentiert werden über 30 Pilotprojekte, die gemeinsam von Startups und Industriepartnern in den Bereichen Mobilität, Produktion, Enterprise und Nachhaltigkeit entwickelt wurden. Die tagesfüllende Veranstaltung in Stuttgart bringt OEMs, Tier-1-Zulieferer, Startups, Investoren und Persönlichkeiten aus Gesellschaft und Politik zusammen – alle mit dem gemeinsamen Ziel, die Zukunft der Mobilität aktiv mitzugestalten.

Die europäische Automobilindustrie befindet sich im Umbruch – zunehmender Wettbewerb, veränderte Kundenansprüche und strengere Regulierungen erfordern entschlossenes Handeln. Innovation ist dabei kein Nice-to-have, sondern ein absolutes Muss. Seit 2016 schlägt STARTUP AUTOBAHN powered by Plug and Play eine Brücke zwischen innovativen Startups und etablierten Unternehmen, um gemeinsam Lösungen zu konkreten Herausforderungen effizient zu erarbeiten. Die Open Innovation Plattform ist dabei der Ort, an dem zukunftsweisende Projekte entstehen, starke Partnerschaften wachsen und Effizienz zum Leitprinzip wird.

Unter dem diesjährigen Motto „Tomorrow in Motion – Driven by Efficiency“ bleibt die expo2025 ihrer Mission treu: greifbare Innovationen, reale Wirkung und zukunftsweisende Lösungen zu präsentieren – entwickelt in Kollaboration zwischen branchenführenden Akteuren und den innovativsten Startups. Die Veranstaltung findet zum zweiten Mal im Wizemann, Stuttgart statt und verknüpft dabei über 1.800 geladene Gäste– darunter Vorstandsmitglieder und Führungskräfte, Investoren, Startups, Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft, sowie Medienvertreter:innen und Technologieexpert:innen.

Die Agenda umfasst Keynotes von Vorstandsmitgliedern und Branchenführern, Podiumsdiskussionen, Round Tables mit Industrieexpert:innen, exklusive Einblicke in speziell auf die Teilnehmenden zugeschnittene Führungen durch die Startup-Ausstellung, die Präsentation gemeinsamer Projekte zwischen Unternehmenspartnern und Startups sowie unzählige Side Events — alles entwickelt und kuratiert, um die drängendsten Herausforderungen der Mobilität von morgen zu adressieren: Circular Economy, nachhaltige Materialien, Enterprise-Anwendungen, Industrie Software-Defined Vehicles, Cost Cutting und vieles mehr.

4.0, Advanced Manufacturing, Auf der Rednerliste stehen die einflussreichsten Innovator:innen der Automobilbranche und weitere Vorreiter:innen der Industrie: Katrin Lehmann, Chief Information Officer von Mercedes-Benz; Andreas Haffner, Mitglied des Vorstandes Personal- und Sozialwesen und Arbeitsdirektor, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG; Kaveri Camire, SVP, Chief Marketing Officer und Global Partner Ecosystem bei DXC Technology; Florian Bankoley, Chief Digital Officer bei Bosch Mobility; Sebastian Jonas, Senior Vice President Advanced Production Technology bei Schaeffler; M. Gürcan Karakaş, CEO bei Togg; Saeed Amidi, CEO und Gründer von Plug and Play Tech Center; Oli McCrudden, Vice President, Host Cities, bei Formula E; und viele andere.

Herausragende Kollaborationen werden zum Abschluss der Veranstaltung auf der Hauptbühne mit dem Plug and Play Global Innovation Award in den Kategorien Mobility, Sustainability, Impact, Cross-Collaboration, und Manufacturing ausgezeichnet.

Pilot Projects and Implementations

Die vorgestellten Technologieprojekte bieten Lösungen in den Bereichen: Green Manufacturing & Materials, In-Car Intelligence & New Experiences, Autonomous & Assisted Driving, Smart Manufacturing & Engineering, Data & Analytics Infrastructure, Clean Power & Heavy Transport, AI for Business, Robotics & Automation, Engineering & Simulation Platforms, and Sustainable Supply Chains.

Mercedes-Benz & About:Energy About:Energy arbeitet mit Mercedes-Benz zusammen, um die Entwicklung schnell ladender und langlebiger EV-Plattformen zu beschleunigen.

Mercedes-Benz & Frickly Systems Frickly Systems entwickelt für Mercedes-Benz eine Plattform für das Rapid Prototyping von Automobilsteuergeräten.

Mercedes-Benz & Stardust Stardust stärkt die globale Plattform für autonomes Fahren von Mercedes-Benz durch fortschrittliche Auto-Labeling-Algorithmen und eine vielseitige Toolchain.

Mercedes-Benz & Zendar Zendar könnte es Mercedes-Benz ermöglichen, zusätzliche automatisierte Fahrfunktionen zu entwickeln und die Operational Design Domain (ODD) durch eine skalierbare, softwaredefinierte Radarlösung anzureichern.

Porsche & Blockbrain Pilotierung der KI von Blockbrain zur Optimierung des Spezifikationsmanagements und der Vertragsanalyse bei Porsche AG.

Porsche & Neura Robotics Pilotierung von Neuras fortschrittlichen Robotiklösungen Produktionsflexibilität in den Logistikbereichen der Porsche AG. zur Steigerung der Porsche & Pull Systems Gemeinsam arbeiten die Porsche AG und Pull Systems an neuen, datenbasierten Ansätzen zur Fehleranalyse mit dem Ziel, Fehlersuchzeiten und Gewährleistungskosten deutlich zu reduzieren und damit die Qualität und Kundenzufriedenheit zu steigern.

Porsche & Sensigo Porsche Cars North America und Sensigo arbeiten gemeinsam daran, die Reparatur- und Wartungseffizienz bei Franchise-Händlern durch KI-gestützte Lösungen zu verbessern.

DXC Technology & Schaeffler & Acumino DXC Technology, Schaeffler und Acumino erproben ein einzigartiges, von KI unterstütztes Trainingsprogramm zur Optimierung der Automatisierung von Verpackungsprozessen.

DXC Technology & CAMB.AI DXC Technology und CAMB.AI setzen neue Maßstäbe für KI-gestützte Echtzeitübersetzung und Verkehrserkennung in Fahrzeugen weltweit.

DXC Technology & GreenMatterAI DXC und GreenMatterAI automatisieren die Schweißnahtprüfung durch KI und synthetische Bilder – und lösen Datenengpässe für eine schnelle, skalierbare Umsetzung.

ZF Group & AHEAD Automotive Gemeinsam mit Clarios, HELLA, Niterra und ZF hat AHEAD Automotive einen KI-basierten Reparaturassistenten für Werkstätten entwickelt – mit verifizierten Daten aus der Automobilindustrie.

ZF Group & Range Energy Range Energy und ZF kooperieren, um den weltweiten Gütertransport neu zu denken, um sowohl Nachhaltigkeit als auch die Sicherheit für alle Lkw-Fahrer deutlich zu verbessern.

Motherson & trinamiX trinamiX und Motherson entwickeln gemeinsam eine Smart B-Säule für bequemen und sicheren Fahrzeugzugang.

Motherson & revoltech revoltech, Motherson und Volkswagen fördern den Einsatz kreislauffähiger, plastikfreier Materialien für die nächste Generation nachhaltiger Fahrzeuginnenausstattungen.

Schaeffler & DiveCAE Die Cloud-native SPH-Simulation von Dive CAE ist in die Bearinx-Software von Schaeffler integriert und vereinfacht den Zugang zu einer komplexen Berechnungsmethode. Dadurch ermöglicht sie Anwendungsingenieuren eine effiziente Analyse der Schmierstoffströmung in Wälzlagern.

Bosch & ONEKEY Die nahtlos integrierte Lösung von ONEKEY und CycurRISK von ETAS reduziert automatisierte Risiken und priorisiert Schwachstellen basierend auf Asset-Auswirkungen und Kontext. Sie nutzt bestehende TARA-Analysen (Threat Analysis & Risk Assessment) für die Produktsicherheit und verbessert gleichzeitig die Transparenz von Risiken und Lieferketten.

Bosch & Blueskeye AI Blueskeye hat mit Bosch zusammengearbeitet, um seine Emotionserkennung in Evoco zu integrieren – den intelligenten In-Car-Begleiter von Bosch, der menschenähnliche Interaktionen und ein personalisiertes Erlebnis ermöglicht.

STMicroelectronics & Stern Tech STMicroelectronics und Stern Tech arbeiten zusammen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.

NXP® Semiconductors & Vibra Nova Vibra Nova und NXP arbeiten gemeinsam an der nächsten Generation von Fahrzeug Interfaces, indem sie ihre Spitzentechnologien kombinieren.

Cummins & Verne Cummins und Verne präsentieren Wasserstoffspeicher der nächsten Generation für den Schwerlastverkehr.

Eberspächer & pacemaker.ai pacemaker.ai und Eberspächer entwickeln KI-gestützte Bedarfsprognosen zur Reduzierung von Lagerbeständen, Steigerung der Effizienz und zukunftssicheren Planung der Lieferkette.

OPmobility & AIRY Automotive AIRY Automotive und OPmobility entwickeln innovative Fahrzeugstrukturen für OEMs zur Reduzierung von Kosten, Emissionen und Gewicht.

OPmobility & Seamless Digital Nahtlos integrierte, reflektierende dynamische Displayoberfläche im Stoßfänger-Seitenabschluss — eine zukunftsweisende Gemeinschaftsentwicklung von OPmobility und Seamless Digital.

Togg & Buluttan Weather Intelligence Togg und Buluttan verwandeln Wetterdaten in einen smarten Fahrbegleiter – mit rechtzeitigen Warnungen für jede Etappe der Reise.

Togg & Neva XR In Partnerschaft mit Togg hat Neva XR das T10X-Smartgerät in eine mobile Galerie für digitale Kunst und New Media verwandelt.

Togg & Wyseye Wyseye und Togg haben gemeinsam die Fahrzeugprüfung neu gedacht – mit KI-basierten Pre-Delivery Inspections, die die Inspektionszeit um 95 % verkürzen.

Foto/Quelle: Plug & Play Germany GmbH

Ist das der Schlüssel, wie Arbeit und Familie endlich zusammenpassen?

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equaly: Wie Vereinbarkeit für Arbeitgeber Höhle der Löwen V.l.:Ronja Hoffacker (l.) und Louisa Plasberg präsentieren mit "equaly“ eine App für Care-Arbeitsaufteilung. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. RTL / Stefan Gregorowius

equaly bringt frischen Wind in die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und pitcht am 02. Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Die Idee zu equaly kam aus einer persönlichen Beobachtung, die sich mit unzähligen Zahlen belegen lässt: Obwohl viele junge Paare zunächst gleichberechtigt Karriere machen, ist die Verteilung zuhause bei Haushalt und Kinderbetreuung dann doch ziemlich klassisch sobald sie Eltern werden: Frauen übernehmen den Großteil der Care-Arbeit und kehren – wenn überhaupt – in Teilzeit in den Job zurück.

Louisa Plasberg, die vorher unter anderem im Bundestag gearbeitet und sich in ihrem Public Policy-Studium schon immer mit gesellschaftspolitischen Herausforderungen beschäftigt hat, wollte dieses Thema angehen und hat Interviews mit unzähligen HRlern und Eltern geführt – darunter auch Ronja. Ronja Hoffacker hatte zu der Zeit gerade ihre Tochter bekommen und war in Elternzeit von ihrem Job als Unternehmensberaterin bei McKinsey. Ronja wurde damals häufig aus ihrem Umfeld angesprochen, wie ihr Vereinbarkeit gelingt und wie sie das Modell mit ihrem Mann gefunden hat.

Schnell war klar: Wenn wir den Fachkräftemangel lösen wollen, dann nur, wenn wir Care-Arbeit besser verteilen und so Eltern – vor allem Müttern – ermöglichen, ihre Karrieren fortzuführen. Und so war die Idee zu equaly geboren.

In welcher Branche ist equaly tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir entwickeln praxisnahe Lösungen für Unternehmen und Familien für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dafür arbeiten wir mit 25+ Partner-Arbeitgebern aus DAX, Mittelstand und öffentlichem Sektor zusammen. Denn: Vereinbarkeit ist nicht nur eine Herausforderung für Paare privat, sondern durch den steigenden Fachkräftemangel auch entscheidend für Arbeitgeber, um Talente zu gewinnen und langfristig zu binden. 

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Wir haben zuerst eine möglichst niedrigschwellige Lösung entwickelt, die Paare bei der Aufteilung ihrer Alltagsaufgaben unterstützt und so ihre stressigen Wochen entlastet. Um zu verstehen, was Paare hier wirklich umtreibt, haben wir Insights von über 1500 Paaren gesammelt. Entstanden ist die equaly-App, die wie ein Beziehungs-Coach funktioniert. Aufgaben werden gemeinsam definiert, transparent verteilt und regelmäßig in einem strukturierten Wochen-Check-In reflektiert. Gleichzeitig unterstützen wir Arbeitgeber dabei, ihre Strukturen und Angebote upzugraden, sodass sie zum “Care-Friendly Employer of Choice” werden. Und wir bauen eine wachsende Community und Live-Sessions mit Expert:innen auf, etwa zu Themen wie Familienfinanzen, Vereinbarkeit oder auch Job-Sharing. 

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

equaly ist nicht nur ein Unternehmen, sondern auch eine Bewegung. Wir arbeiten bei equaly mit einer Mischung aus technischer Unterstützung, durch unsere App, sowie Austausch mit Expert:innen in unseren regelmäßig stattfindenden Live-Sessions. Bei unseren Arbeitgeberkooperationen entwickeln wir individuelle Konzepte, die zu dem jeweiligen Partner und dessen Herausforderungen passen. Das reicht dann von Vorträgen und Panels bis zu einer Überarbeitung des Elternzeit-Prozesses und Schulung der Führungskräfte. 

Welche Vision verfolgt equaly ? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Wir machen Vereinbarkeit einfach. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Arbeitgeber zentral, dass die Elternschaft – insbesondere für Frauen – nicht mehr zum Karrierekiller wird. Denn aktuell kommt jede dritte Frau nach der Elternzeit wegen der Doppelbelastung nicht zu ihrem Arbeitgeber zurück. Solche Wechsel und Ausfälle kosten Arbeitgeber pro Mitarbeiterin Zehntausende Euro und hunderttausende Stellen bleiben aufgrund fehlender Vereinbarkeit unbesetzt.

Wenn wir unseren Job richtig gut machen, dann braucht es Lösungen wie equaly in 10 oder 20 Jahren hoffentlich gar nicht mehr. Denn dann ist eine starke Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer das neue Normal. Wenn wir dazu gemeinsam mit starken Arbeitgebern und unzähligen Eltern einen Riesen-Beitrag leisten können, haben wir alles erreicht.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir haben die Anfrage vom “Die Höhle der Löwen”-Team erhalten, und haben uns dann dazu entschieden, die Bewerbungsunterlagen einzureichen. Wir fanden das eine großartige Chance, unser Unternehmen und unsere Mission den Zuschauer:innen näher zu bringen. Denn Vereinbarkeit geht uns schließlich alle früher oder später etwas an – ob durch Familienplanung, Pflege oder andere persönliche Themen. Wir waren sehr gespannt, wie die Löwen auf unsere Lösung für dieses aktuelle gesellschaftliche Thema reagieren würden, und haben an der Diskussion nach unserem Pitch gemerkt, dass vielen von ihnen Vereinbarkeit sehr am Herzen liegt. Und natürlich haben wir auch wertvolles Feedback erhalten und einfach die aufregende Erfahrung genossen. 

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Seit der Aufzeichnung sind wir stark gewachsen und haben mit unseren Arbeitgeberkooperationen unseren stärksten Geschäftszweig erschlossen. Unser Fokus liegt in nächster Zeit darauf, den Mittelstand noch stärker zu erreichen. Bei Großkonzernen sind wir schon gut etabliert – aber gerade in spezialisierten Mittelstandsunternehmen ist der Fachkräftemangel besonders schmerzhaft. Da könnten wir einen großen Beitrag leisten. 

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Wir haben immer sehr eng mit unseren Nutzer:innen zusammengearbeitet und uns von Anfang an eine Community über Instagram, LinkedIn (Ronja / Louisa) und unseren Newsletter aufgebaut. Das war und ist wahnsinnig wertvoll, um Feedback zu bekommen. Dann haben wir früh festgestellt, dass viele Menschen sich sehr von unserer Mission angesprochen fühlen, und bereit sind uns zu unterstützen – zum Beispiel indem sie ihr Netzwerk oder ihre Expertise mit uns teilen. Und wir sind in unserem Angebot immer der Nachfrage gefolgt, so auch in unseren Arbeitgeberkooperationen: Die entstehen sehr oft, weil Mitarbeiter:innen auf uns zukommen und uns ihren HR-Abteilungen vorstellen, weil sie wollen, dass ihr Arbeitgeber mit uns kooperiert. 

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Nicht zu lang warten, sondern starten. Erst mit einem konkreten Angebot bekommt man auch konkretes Feedback. Unser erster Prototyp für die equaly-App zum Beispiel war keine App, sondern ein Trello-Board. 

Erzähle von dem, was dich antreibt, und finde Mitstreiter:innen – wir nutzen dafür Social Media und unseren Newsletter und haben darüber schon tolle Unterstützung erhalten!

Sei nicht zu festgelegt – vieles ergibt sich mit der Zeit anders als ursprünglich geplant. Das heißt nicht, dass man keinen Plan haben sollte. Aber man sollte eben auch nicht zu starr daran festhalten, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben. In unserem Fall waren das die Arbeitgeberkooperationen, die mittlerweile einen Großteil unserer Umsätze ausmachen.

Die Gründerinnen Ronja Hoffacker und Louisa Plasberg pitchen am 02.Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Bild V.l.:Ronja Hoffacker (l.) und Louisa Plasberg präsentieren mit „equaly“ eine App für Care-Arbeitsaufteilung. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei Ronja Hoffacker und Louisa Plasberg für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was passiert, wenn Technik auf Spieltrieb trifft?

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ChuckaRubba Wurfstab Höhle der Löwen Rainer Lauberger, Thomas Eichstetter und Thomas Moch präsentieren das elektronische Wurfspielzeug „ChuckaRubba“. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Das Startup ChuckaRubba entwickelt ein interaktives Wurfspielzeug mit Sensorik und LED-Technologie und wird am 02. Juni 2025 in der Höhle der Löwen pitchen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Thomas Eichstetter zeigte eines Abends Ende 2020 seinen Freunden Rainer und Thomas Moch einen sehr einfachen ersten Prototyp eines elektronischen Wurfstabs. Die Zwillinge waren sofort begeistert und es wurde ein 3D-Drucker angeschafft, um gemeinsam durchzustarten.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind in der Spielzeugbranche tätig und haben ein einzigartiges Spielzeugkonzept. Es gibt 2 Möglichkeiten, aus einer Idee/einem Prototyp ein Produkt zu machen. Entweder man wird selbst zum Spielwarenhersteller oder man pitcht bei Brettspielverlage oder Spielzeughersteller um seine Idee lizenzieren zu lassen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Bei der Fernsehsendung „Joko&Klaas gegen ProSieben“ wurde ein Gummistab mit Schwung senkrecht in die Luft geworfen und wieder gefangen. Die Umdrehungen, die der Stab dabei machte, wurden im Nachgang am Monitor ausgewertet. ThomasE als Elektronik-Nerd dachte sich, dies kann man auch elektronisch lösen und hat Elektronik in ein Stück Abflussrohr gebastelt. Der erste ChuckaRubba Prototyp war geboren.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Die Flip-Technologie ist die Kernfunktion: Der Wurfstab piepst in der Luft bei jeder 360°-Umdrehung, zählt automatisch die Umdrehungen und zeigt diese in der LED-Leiste an. Mit dieser Technologie haben wir ein neuartiges und innovatives Spielzeugkonzept, welches spielerisch die Wurf- und Fang-Fähigkeiten in verschiedenen Challenges trainiert.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unser Ziel ist es, die ChuckaRubba-Spielzeug-Idee schnellstmöglich auf den Markt zu bringen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Jeder, der in Deutschland ein Start-up gründet, kennt „Die Höhle der Löwen“. Wir schauen die Show regelmäßig und sind von vielen Gründern und deren Weiterentwicklung begeistert. Einige haben sogar eine Vorbildrolle und man wünscht sich natürlich selbst für sein Startup auch so eine Löwenpower. Deshalb haben wir uns beworben und konnten letztendlich bei einem Die Höhle der Löwen Pitchcall in München überzeugen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir präsentieren einen Prototyp und wollen mit der Hilfe der Löwen daraus ein marktreifes Produkt machen. Da wir noch ziemlich am Anfang stehen, sind wir gespannt, wie das Konzept bei den Löwen ankommt.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir hoffen auf einen Deal, um mit der Löwenpower schneller zur Marktreife zu gelangen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Die Spielwarenbranche ist voller Überraschungen und ein ständiges Auf und Ab. Man muss sehr viel pitchen und braucht viel Geduld. Die Spielwarenmessen haben uns sehr geholfen, einen Einstieg in die Branche zu finden.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Wenn ihr eine Idee für ein Spiel habt und wie wir zum ersten Mal in die Spielwarenbranche eintaucht, nutzt die Spielwarenmessen, betreibt Networking und holt euch so viel Feedback wie möglich. Macht euch auch Gedanken, ob ihr selbst Hersteller werden wollt, oder das Konzept an einen (Brettspiel)Verlag oder Hersteller lizenzieren wollt.

Die Gründer Rainer Lauberger, Thomas Eichstetter und Thomas Moch pitchen am 02.Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Bild V.l.:Rainer Lauberger, Thomas Eichstetter und Thomas Moch präsentieren das elektronische Wurfspielzeug „ChuckaRubba“. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Rainer Lauberger, Thomas Eichstetter und Thomas Moch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was passiert, wenn zwei Freunde ein verstaubtes Ritual neu denken?

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WEINFLY Wein mit Energy Höhle der Löwen Max Plessing (r.) und Maximilian Koch präsentieren mit „WEINFLY“ einen Koffeinhaltigen Wein. Sie erhoffen sich ein Investment von 50.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

WEINFLY bringt einen Wein mit Energy auf den Markt und wird am 02. Juni 2025 in der Höhle der Löwen pitchen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Max (Max Plessing) und ich (Maximilian Koch) kennen uns schon seit der 5. Klasse und wollten schon immer etwas Eigenes auf die Beine stellen. Schon im Studium fiel uns auf: die Weinwelt ist komplett stehen geblieben. Keine Innovation, keine Impulse. Alles fühlt sich alt an.

In welcher Branche ist WEINFLY tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir bewegen uns ganz klar in der Getränkebranche, aber in einer Nische, die bisher kaum einer wirklich angefasst hat: dem Wein. Genauer gesagt: der Neudefinition von Wein. Die Branche ist über Jahrzehnte irgendwie in ihrer eigenen Welt geblieben. Uns war wichtig, einen komplett anderen Zugang zu schaffen. Weg von dem Anspruch, dass Wein kompliziert sein muss und hin zu einem Produkt, das einfach schmeckt, Spaß macht und wieder relevant wird.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Marktlücke war ziemlich offensichtlich. Wenn du heute mit Anfang 20 im Supermarkt stehst, dann greifst du zu Bier, RTD-Dosen & Co. aber selten zu Wein. Warum? Weil Wein sich nie wirklich verändert hat. Es gibt kaum Produkte, die junge Leute wirklich abholen. Zu elitär, zu altbacken, zu viel Gedöns.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

WEINFLY ist der weltweit erste Wein mit Energy, aber ohne, dass man das schmeckt. Es bleibt ein fruchtiger, süffiger und prickelnder Wein nur eben mit Energy-Effekt. Diese ganzen verkrusteten Regeln der Weinwelt gibt es bei uns nicht: das richtige Glas, die perfekte Haltung, bloß nicht zu locker sein. Wir konnten uns damit nie identifizieren. Warum sollte Genuss an Bedingungen geknüpft sein? Warum sollte Wein nur auf „die eine richtige Weise“ getrunken werden dürfen? Wir glauben, dass Wein unkompliziert, spaßig und trotzdem verdammt gut sein kann. Kein Palaver, keine leeren Versprechen. Einfach Wein, der immer passt. Egal ob aus dem Glas, der Flasche oder sonst wie. Unsere Community ist jung, unter 25, hat keinen Bock auf Fachgesimpel und will einfach ein leckeres Getränk ohne 10-minütige Abhandlungen über Terroir und Restzucker. Schmeckt oder schmeckt nicht, so einfach.

Welche Vision verfolgt WEINFLY ? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Wir wollen, dass WEINFLY der Gamechanger in der Weinbranche wird. Wir wollen eine neue Produktkategorie etablieren und den Wein in das 21. Jahrhundert holen. Kurzfristig heißt das: rein in den stationären Handel, sichtbar werden, skalieren. Langfristig denken wir international. Unser Ziel: Wenn Leute feiern gehen und „Wein mit Energy“ hören, denken sie sofort an WEINFLY.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

WEINFLY polarisiert und genau das passt zu „Die Höhle der Löwen“. Wir wollten eine Plattform, auf der wir direkt Feedback bekommen. Unser Produkt ist noch erklärungsbedürftig, aber sobald man es probiert, ist alles klar. Die Show ist die perfekte Bühne, um das rüberzubringen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir suchen keine Investoren, die sich einfach nur einkaufen. Wir suchen jemanden, der unsere Vision teilt. Jemanden, der bereit ist, gemeinsam eine neue Kategorie zu bauen, die es so noch nicht gab. Eine Investition würden wir gezielt in die Produktion und Markenaufbau stecken. Aber was uns am meisten hilft: Erfahrung und Netzwerk in einer Branche, die sich nach Wandel sehnt.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Für uns geht’s direkt weiter: Wir wollen mehr produzieren, skalieren, und WEINFLY flächendeckend in die Regale bringen. Der Start bei REWE Süd und Südwest ist ein Meilenstein, aber da hört es nicht auf. Wir sprechen mit weiteren Retailern und wollen uns mittelfristig auch international ausrollen. Der Markt ist bereit und wir sind es auch.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, dass Innovation oft auf Widerstand stößt, insbesondere in traditionellen Branchen. Wir haben gelernt, dass es entscheidend ist, an unserer Vision festzuhalten und uns nicht von Kritikern entmutigen zu lassen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Wenn ihr eine Idee habt, die sich richtig anfühlt, dann zieht sie durch. Wartet nicht auf den perfekten Moment oder auf hundert Prozent Zustimmung. Innovation ist unbequem. Aber genau das ist der Punkt. Geht dahin, wo noch keiner war und bleibt dran. Denn am Ende zählt nicht, wer zuerst zweifelt, sondern wer zuerst liefert.

Die Gründer Max Plessing und Maximilian Koch pitchen am 02.Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Max Plessing (r.) und Maximilian Koch präsentieren mit „WEINFLY“ einen Koffeinhaltigen Wein. Sie erhoffen sich ein Investment von 50.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Max Plessing und Maximilian Koch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wer sagt, dass man nicht mit leichtem Gepäck durchs Leben gehen kann?

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Mon Courage Stick Pflegeprodukte Reisekosmetik Eva Helmeth präsentiert die All-In-One Reisekosmetik „MON COURAGE“. Sie erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

MON COURAGE ist ein Startup für Reisekosmetik, das Pflegeprodukte in Stickform entwickelt. Am 02. Juni 2025 wird das Unternehmen in der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ pitchen.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Ich bin Eva Helmeth aus Freiburg, 44 Jahre alt, Gründerin und Geschäftsführerin von MON COURAGE. Mit acht Jahren zog ich mit meiner Familie an die Elfenbeinküste. Ohne ein Wort Französisch zu sprechen, lernte ich, dass echte Begegnung über Sprache hinausgeht. Diese Neugier trug mich durch die Welt – von Australien über Indien bis Südafrika. Im Masterstudium der Sozialwissenschaften wurde mir in Durban, zwischen Slums und Ölraffinerien, klar, welchen Preis unser Konsum hat. Zurück in Europa kämpfte ich für nachhaltige Mobilität und entwickelte voller Elan das Schweizer Bikesharing PubliBike. Eine Krankheit ließ mich innehalten und ich begann mich für die Welt der Heilpflanzen zu interessieren. Während meiner Ausbildung an der Heilpflanzenschule Freiburg hinterfragte ich die Kosmetikprodukte. So begann ich, meine eigenen Pflegeprodukte zu entwickeln. Daraus entstand MON COURAGE. Heute lebe ich als Nomadin und reise um die Welt auf der Suche nach den besten Naturkosmetikwirkstoffen.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Mit MON COURAGE erschließen wir ein neues Feld der Körperpflege: die Reisekosmetik. Wir entwickeln Pflegeprodukte, die ganz einfach unterwegs angewendet werden können und nutzen dafür die Stickform, wie man sie bisher von Deo Sticks gewohnt ist. Wir starten mit der Hautpflege und haben hierfür ein Traumduo kreiert: der SUN STICK mit Bio-Sanddorn schützt zuverlässig vor UV-Strahlen und der CREAM STICK mit Bio-Arganöl pflegt und nährt die Haut. Beide sind vielseitig für Gesicht, Lippen, Hände und Körper einsetzbar. Kompakt und leicht ersetzen alle anderen Cremes. Ja sogar zum Abschminken kann der Cream Stick verwendet werden.

Für die anspruchsvolle Haut ab 40 haben wir den PRO AGE STICK mit Bio-Kaktusfeigenkernöl kreiert. Als fester Balsam sind sie nicht nur ergiebig, sondern laufen garantiert nicht aus. Im praktischen Stick kann der Balsam ganz einfach aufgetragen werden, ohne schmierige Hände. Ich entwickle die Rezepturen selbst. Das Besondere ist die Wahl der Rohstoffe, die ich weltweit persönlich suche. Als Heilpflanzenexpertin achte ich auf Qualität, Wirkung und Anbau. Durch den direkten Kontakt zu den Produzenten und Farmern entsteht eine transparente Lieferkette, die in der Kosmetikindustrie einzigartig ist.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Eines Tages, erschöpft und geplagt von einem harmlos erscheinenden Schnupfen, spitzte sich mein Zustand dramatisch zu. Die Infektion griff mein Gehör an – ein Moment der Hilflosigkeit, der mein Leben veränderte. Ich begann, mich mit der Heilkraft der Natur zu beschäftigen und entwickelte ein tiefes Verständnis für Pflanzenwirkstoffe.
Je mehr ich lernte, desto kritischer hinterfragte ich die Alltagsprodukte, die wir auf unsere Haut auftragen. Also begann ich, meine eigene Pflege herzustellen. Doch als meine Reiselust wieder erwachte, wurde mir schnell klar, wie unpraktisch es war, all meine liebsten Tiegel und Tuben mitzunehmen. Ich fragte mich: Geht das nicht einfacher?
Die Antwort war MON COURAGE – eine Naturkosmetikmarke für Menschen wie mich: Reisende, Abenteurer, Weltentdecker. Ich kombinierte mein Wissen über Pflanzen mit meiner Leidenschaft für das Nomadentum und machte mich auf die Suche nach den besten Inhaltsstoffen und Produzenten weltweit.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Reisekosmetik ist ein komplett neues Feld in der Kosmetiklandschaft. Bisher werden Pflegeprodukte in kleinere Behälter gefüllt und als „Reisegröße“ verkauft. Das Ergebnis ist noch mehr Verpackungsmüll ohne die Gefahr des Auslaufens gebannt zu haben.
Mit dem Cream Stick denken wir Hautpflege neu. Praktisch verpackt in Stickform, multifunktional. Ein fester Balsam, der sich in allen Klimazonen wohlfühlt. Trockene Lippen, rissige Hände, sonnengereizte Haut? Mit dem Cream Stick ist immer die richtige Hautpflege zur Hand.

Wie ist das möglich? In unseren Rezepturen sind Pflanzenöle, -buttern und -extrakten so aufeinander abgestimmt, dass die Pflegesticks sämtliche Cremes ersetzen. Dank der Vielseitigkeit pflanzlicher Kosmetikrohstoffe.

Welche Vision verfolgt MON COURAGE ? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Was uns antreibt, ist die Idee, dass Schönheit und Freiheit zusammengehören. Dass Pflege leicht, reduziert und kompromisslos fair sein kann. Und genau deshalb haben wir Reisekosmetik neu gedacht – nicht als kleines Nischenthema, sondern als Bewegung.
Wir haben mit dem Cream Stick ein multifunktionales Pflegeprodukt entwickelt, das alles kann – und überall mit hin darf. Kein Wasser, keine überflüssigen Inhaltsstoffe, kein Firlefanz. Stattdessen: pure Wirksamkeit, bewusstes Design und eine Lieferkette, die man bis zur Wurzel zurückverfolgen kann.

Und das ist nur der Anfang: In fünf Jahren füllen wir den ganzen Kulturbeutel – mit allen Körperpflege-Essentials, die man wirklich braucht. Vom Deo bis zum Cleanser, vom Sonnenschutz bis zur festen Haarpflege. Natürlich pflanzenbasiert, wirkungsvoll und reisetauglich – für ein Leben mit leichtem Gepäck.
Mit Cazine – einem revolutionären UV-Filter aus Cashewschalen – bringen wir außerdem den Durchbruch im Sonnenschutz. Ein Sonnenschutzfilter, entwickelt auf dem afrikanischen Kontinent, gemeinsam mit der University of Witwatersrand in Südafrika, Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Cashew Produzenten in Tansania. Das ist nicht nur wissenschaftlich bahnbrechend, sondern auch ein politisches Statement: Innovation muss nicht aus Europa oder den USA kommen. Sie darf auch endlich mal aus dem globalen Süden ihren Weg in die Welt finden.

MON COURAGE steht für genau diese neue Form der Globalisierung: Augenhöhe, Mut und echte Verbindung. Unsere Reise hat gerade erst begonnen – und sie führt dorthin, wo konventionelle Marken noch nicht mal hinsehen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Ich hatte die VOX-Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ schon von Beginn an auf meinem Plan. Doch ich habe bewusst zwei Jahre gewartet bevor ich mich beworben habe.
Die Höhle der Löwen kann eine große Chance sein – ein Sprungbrett, ja sogar ein Durchbruch für eine unbekannte Marke.
Die Sendung kann aber auch der Todesstoß sein. Wenn das junge Unternehmen nicht gut vorbereitet ist. Wenn noch keine eigene Lieferkette, kein Team und keine Prozesse bestehen.

Mir war von Anfang an klar, dass unsere innovativen Produkte zusammen mit meiner doch ungewöhnlichen Story sehr gut in das Format von Die Höhle der Löwen passen.
Und ich bin überzeugt, zum richtigen Zeitpunkt den Schritt gewagt zu haben. Timing ist alles.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Durch unsere Teilnahme an der VOX-Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ haben wir Kontakt mit erfahrenen Investoren und Unternehmern. Ihr Wissen und ihr Netzwerk sind Gold wert. Sie öffnen Türen zu einem Zeitpunkt an dem sie für junge Marken oft noch fest verschlossen sind.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Unser Ziel ist es, alle Kulturbeutel dieser Welt zu füllen. Schritt für Schritt, wie ein Kamel bewegen wir uns stetig auf dieses Ziel zu. Wir werden in den kommenden Monaten weitere Reisekosmetikprodukte launchen, die das Reisen noch einfacher machen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Unsere erste Produktion brachte nur B-Ware hervor, weil die Sheabutter auskristallisierte und der Cream Stick einen ungewollten Peelingfaktor bekam. Wir spendeten das gesamte Warenlager und organisierten spontan eine Crowdfunding Kampagne, die uns rückblickend mehr brachte als der Verkauf der Ware.
Die zweite Produktion brachte 50% B-Ware hervor, weil der Balsam im Deckel kleben blieb. Wir benannten sie um in „Broken Beauties“ und verkauften sie in einem B-Waren Sale.
Gut Ding will Weile haben – ein banaler Spruch, der aber immer noch stimmt. Produktentwicklung braucht Zeit. Dabei sind Details entscheidend, an die wir vorher nicht dachten.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Bleibe immer in Bewegung, stetig dem Ziel entgegen wie das Kamel. Es werden garantiert Hürden kommen, auf die du nicht vorbereitet bist. Jede Hürde lässt sich überwinden. Mit Kreativität und Zuversicht.
Wenn du eine Produktidee hast, setze sie um. Jetzt. Das Produkt braucht nicht perfekt zu sein. Erst wenn es auf dem Markt ist, beginnt die Optimierung.

Die Gründerin Eva Helmeth pitcht am 02.Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Bild: Eva Helmeth präsentiert die All-In-One Reisekosmetik „MON COURAGE“. Sie erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Eva Helmeth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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