Samstag, November 23, 2024
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Traut euch und geht ein Risiko ein

SNAZZ grüne und transparente Modeplattform

Stellen Sie sich und das Startup SNAZZ kurz unseren Lesern vor!

SNAZZ ist die grüne und transparente Modeplattform für eine nachhaltigere Modeindustrie. 

Du teilst deine Outfits mit der SNAZZ Community und bekommst ein schnelles anonymes oder persönliches Feedback. Mit deinen Daten lernen wir dich sowie deinen Style kennen, damit Unternehmen nur noch das produzieren, was auch verkauft wird. Damit können wir weltweit Ressourcen einsparen und den CO2-Austoß reduzieren. Und das Beste? Verlinkst du deine Kleidung, dann verdienst du sogar Geld und wir pflanzen Bäume. Da Nutzerdaten ein sensibles Thema sind, haben wir uns dazu entschieden, offen und transparent den Usern aufzuzeigen, welche Daten wir wie verwenden.  

Unsere Aufgabe ist, dir als App-User zu helfen und die gesammelten Fashion-Daten sinnvoll zu nutzen, um die Verschwendung in der Modeindustrie zu unterbinden. 

Wir drei Gründer (Toni, Matthes und Hannes) sind von der wunderschönen Insel Rügen und kennen uns schon über 20 Jahre. Bereits seit einigen Jahren arbeiten wir an verschiedenen Ideen und haben uns 2018 dazu entschieden, gemeinsam zu gründen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben recht früh gemerkt, dass wir von unseren Charakteren eher Gründertypen sind und eigene Ideen und Visionen ausleben möchten. Aus diesem Grund hat Matthes bereits mit 21 Jahren sein eigenes Fotostudio gegründet und Toni sein Kitesurfportal „kitedrop.de“ gestartet. Hannes hat den Grundstein gelegt, da er als Consultant und Projektleiter immer wieder gemerkt hat, dass er mehr Spaß verspürt, wenn er Themen (Podcast, Lehre an Hochschulen, Events) selber gestalten kann und hat das Team zusammengeführt. 

Da hat es dann auch gut gepasst, dass wir auf die Probleme in der Modeindustrie aufmerksam geworden sind und gemerkt haben, dass wir die Bedürfnisse der User mit der Modeindustrie zusammenführen können, um eine nachhaltige Lösung für die Industrie zu ermitteln. 

Wir müssen jetzt etwas verändern und dürfen nicht mehr warten, daher war die Entscheidung für uns am Ende leicht mit SNAZZ Vollzeit durchzustarten. 

Welche Vision steckt hinter SNAZZ?

SNAZZ soll zwei Wege gehen. Wir möchten mit der Beratungsfunktion sicherstellen, dass die Nutzer keine Zweifel mehr an ihrem Outfit haben und somit mit einem guten Gefühl in den Tag starten können. SNAZZ möchte aber auch die Modeindustrie revolutionieren und grüner gestalten. Wir müssen damit aufhören, dass 30% der weltweit hergestellten Kleidung nicht verkauft, sondern entsorgt wird. Dies wollen wir auf drei Wegen unterstützen. Zum einen ist es uns wichtig, dass die Menschen den Wert von Mode wieder verstehen und ihnen bewusst wird, wie viel Kleidung sie eigentlich bereits im Kleiderschrank haben. Hier möchten wir auch auf die Nachhaltigkeit der Labels aufmerksam machen. Als zweites soll Second Hand möglichst einfach und schnell gehen, um das Produktleben von Kleidung zu verlängern und weg von Fast Fashion zu kommen. Abschließend soll SNAZZ sicherstellen, dass auf Basis detaillierter und verlässlicher Prognosen/Forecasts die Modeunternehmen wirklich nur noch das produzieren, was die Kunden kaufen werden. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war am Anfang der Zeitfaktor. Wir hatten uns dazu entschieden, das Projekt neben dem normalen Alltag zu starten. Wir alle hatten in der Vergangenheit aber sehr zeitintensive Tätigkeiten und daher ist das Thema zunächst nicht schnell genug voran gegangen. 

Als uns jedoch immer bewusster wurde, wie wichtig es ist an dem Thema zu arbeiten und wir alle eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. War der Fokus klar auf SNAZZ gerichtet und das Tempo wurde erhöht. 

Da wir als Team BWL, Marketing sowie Entwicklungs-Know-how verbinden, können wir bisher die gesamten Kosten durch eigenes Kapital abdecken. Mit dem geplanten Rollout im Oktober, soll jedoch bis Ende des Jahres eine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen werden. 

Wer ist die Zielgruppe von SNAZZ?

Aufgrund unseres Business Models wird in B2C (App-User) und B2B (Modeindustrie) Kunden unterschieden. Im B2B Bereich sind Modelabels sowie Online-Stores relevant, da die Datenauswertungen massive Einsparung durch Lieferkettenoptimierung ermöglicht. Die wichtigste Kundengruppe im Bereich B2C stellen modeaffine User in der Altersgruppe von 16 bis 45 Jahren dar. Diese nutzt die Plattform, um eigene Styles zu platzieren, neue Inspiration zu finden, Kleidung zu kaufen und für die Selbstdarstellung. Weitere relevante Gruppen sind App-User mit wenig Modebewusstsein aber Interesse an Unterstützung, Selbstdarsteller sowie Influencer, da wir eine neue Einnahmeplattform darstellen.

Wie funktioniert SNAZZ? Wo liegen die Vorteile?  Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

SNAZZ ist die neue grüne und faire KI-basierende Modeberatung für Endkunden und Modeindustrie. Wir wollen den Geschmack der User verstehen lernen und vorhersagen, um die Supply Chain der Modeindustrie grüner zu gestalten und Kosten zu reduzieren. Der User kann Bilder von seinem Outfit hochladen, mit einem Affiliate-Link das Kleidungsstück markieren und in der Community mittels schneller und einfacher Mechanik bewerten sowie kommentieren lassen. Bei Gefallen kann es von anderen nachgekauft werden oder in den eigenen digitalen Kleiderschrank als Inspiration gehangen werden.

SNAZZ wird die User für das Verlinken der Kleidungsstücke durch eine Provision beteiligen sowie für das aktive Nutzen der App Bäume pflanzen, um den CO2 Ausstoß etwas zu kompensieren. Der Modegeschmack der User kann entsprechend nach Alter, Region, sozialer Zugehörigkeit sowie Geschlecht   aus diesen Daten identifiziert werden. Auf Basis von Korrelationen können nun neue Forecasts für potentielle Absätze entwickelt werden. Ziel ist es, dass wir für Unternehmen Prognosen erstellen, welche Kleidungsstücke mit Angabe über beispielsweise Farbe, Größe oder Schnitt in den einzelnen Filialen und Regionen vorrangig verkauft werden könnten. Damit soll am Ende nur noch das produziert werden, was auch wirklich gekauft wird. Zudem soll das System durch diese Daten befähigt werden, dem App-User ohne menschliches einwirken Vorschläge für neue Outfits zu erstellen.

Wie ist das Feedback?

Die Idee und Umsetzung werden sehr positiv aufgenommen und die Menschen verstehen das wir was an der aktuellen Situation ändern müssen. Zudem macht das Nutzen von SNAZZ viel Spaß, ist hilfreich und eine tolle Inspirationsquelle. Wir haben auch schon von einigen gehört, dass Sie jetzt sich mehr Gedanken über die Nachhaltigkeit Ihre Kleidung machen und das ist wirklich toll. 

Auch beim Thema Daten stellen wir fest, dass wir durch die Erläuterung der Verwertung auf großes Wohlwollen bei den Usern treffen und diese stärker sensibilisieren.  

SNAZZ, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

SNAZZ soll bis Ende 2020 die ersten 250.000 User erreicht haben, um für Trendanalysen eine ausreichende Datenqualität erreicht zu haben. Diese Analysen ermöglichen es uns mit der Modeindustrie gemeinsamen an der Reduktion der Verschwendung zu arbeiten.

In 5 Jahren wollen wir in Europa, Nordamerika sowie Asien auf dem Markt aktiv sein. Und die Prozentzahl der nichtverkauften Ware deutlich reduziert haben.  

Zudem wünschen wir uns, dass vor allem das Bewusstsein der Kunden und der Unternehmen sich verändert hat. Und wir gemeinsam an unserer Zukunft arbeiten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Fragt eure potenziellen Kunden ob diese eure Idee wirklich brauchen. Nicht jedes eigene Problem ist ein Problem der breiten Masse und somit rentabel Umsetzbar.
  2. Wenn ihr eine Idee habt, die euch und andere begeistert, dann lasst euch nicht von eurer aktuellen Sicherheit durch einen Job oder Sonstiges daran hindern. Traut euch und geht ein Risiko ein.
  3. Holt euch Hilfe und probiert nicht zu lange alleine rum. Fragt euer Umfeld nach Unterstützung, wenn ihr mal nicht weiterwisst. Aber auch Fehler machen ist richtig und wichtig!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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