Mittwoch, November 5, 2025
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Gelebte Inklusion in der Gastronomie: Ein Café verändert Perspektiven

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coffee, brownies & downies: Inklusion für Menschen erleben gruppenfoto

coffee, brownies & downies verbindet Inklusion mit hochwertiger Gastronomie

Wer sind die Menschen hinter coffee, brownies & downies und wie ist die Idee zu diesem besonderen Café entstanden?

Die Gründer sind Max C. Luscher und Roland Braza. Luscher bringt langjährige Erfahrung in Hotellerie und Gastronomie mit, unter anderem als CEO Central & Northern Europe bei B&B Hotels. Zudem ist er Vater eines schwerbehinderten Kindes. Braza ist Finanzexperte mit Studium der Volkswirtschaft, Erfahrung in Private Equity und als Unternehmer. Auch er ist durch familiäre Hintergründe für das Thema Inklusion sensibilisiert. Die Idee entstand, weil beide Gründer festgestellt haben, dass Inklusionsprojekte in der freien Wirtschaft kaum vorhanden sind. Sie wollten etwas Sinnhaftes schaffen, das gelebte Inklusion ermöglicht.

Welche Vision verfolgt coffee, brownies & downies mit dem Thema Inklusion in der Gastronomie?

Ziel ist es, schwerbehinderten Menschen gleichberechtigt im ersten Arbeitsmarkt eine Chance zu geben – nicht in Werkstätten oder abgeschottet, sondern mitten in der Gesellschaft. Alle Mitarbeitenden erhalten faire Bezahlung, mindestens Mindestlohn, unabhängig von Behinderung. Sichtbarkeit und Bewusstsein für das Thema sind zentral. Der Name Downies ist bewusst provokant gewählt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Diskussionen anzustoßen. Gleichzeitig basiert das Konzept auf einem nachhaltigen, wirtschaftlich tragfähigen Modell, das auf Franchise ausgelegt ist und damit viele Standorte ermöglichen soll.

Wie gelingt es euch, Menschen mit und ohne Handicap im Alltag zu einem starken Team zusammenzuführen?

Die Mitarbeitenden werden nach ihren Stärken und Fähigkeiten eingesetzt. Menschen mit Behinderung übernehmen Aufgaben, die ihnen liegen, etwa in der Spülküche, beim Polieren von Geschirr, im Service oder beim Begrüßen der Gäste. Menschen ohne Behinderung übernehmen Leitungsaufgaben, geben Orientierung und arbeiten gemeinsam im Team. Digitale Unterstützung, zum Beispiel durch Apps oder QR-Codes für Bestellungen, erleichtert die Abläufe und entlastet alle Mitarbeitenden.

Welche Zielgruppe fühlt sich von eurem Konzept besonders angesprochen und warum?

Das Café richtet sich grundsätzlich an alle Menschen. Besonders an Gäste, die Wert auf gelebte Inklusion, Fairness und soziales Engagement legen. Familien, Freundeskreise und Menschen, die Gemeinschaftserlebnisse suchen, fühlen sich angesprochen. Gleichzeitig kommen Gäste, die einfach ein gutes Café mit hochwertigem Angebot und angenehmem Ambiente genießen wollen.

Was macht den Besuch bei coffee, brownies & downies aus Sicht der Gäste zu einem besonderen Erlebnis?

Die Atmosphäre ist herzlich und menschlich. Begegnung steht im Vordergrund, nicht Perfektion. Gäste erleben echten Einsatz und Herzenswärme. Transparenz ist ein wichtiger Teil: Man sieht Inklusion live, Mitarbeitende mit und ohne Handicap arbeiten Seite an Seite. Kulinarisch gibt es ein vielfältiges Angebot von Premium-Kaffeespezialitäten über Brownies, Kuchen und Waffeln bis hin zu Frühstück, Mittagessen und Tagesbar-Angeboten. Alles wird frisch zubereitet und mit Liebe serviert.

Welche Herausforderungen begegnen euch im täglichen Betrieb und wie geht ihr damit um?

Die öffentliche Wahrnehmung und die Diskussion um den Namen Downies gehören zu den größten Herausforderungen. Der Name wurde bewusst gewählt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, aber er erfordert auch viel Aufklärung. Hinzu kommen bürokratische Hürden bei der Integration von Menschen mit Behinderung in den regulären Arbeitsmarkt, etwa bei Vorschriften oder Förderstrukturen. Die Einarbeitung erfordert Geduld und individuelle Anpassung, da nicht jede Aufgabe für jeden Mitarbeitenden geeignet ist. Wichtig ist, Stärken zu erkennen und zu fördern. Auch die Verbindung von wirtschaftlicher Tragfähigkeit und sozialem Anspruch ist herausfordernd. Deshalb setzt das Team auf hohe Qualitätsstandards bei Angebot, Lage und Ausstattung, kombiniert mit dem inklusiven Ansatz.

Inwiefern hilft eure persönliche Erfahrung in Hotellerie, Gastronomie und Unternehmertum bei der Umsetzung des Projekts?

Luscher und Braza bringen Managementerfahrung, Branchenkenntnisse sowie Know-how in Finanzierung und Unternehmensaufbau ein. Der persönliche Bezug durch die Behinderung in der Familie sorgt für eine tiefe Motivation und für ein feines Gespür für Barrieren, Bedürfnisse und Lösungen.

Welche Rolle spielen Werte wie Gastfreundschaft, Menschlichkeit und partnerschaftliches Denken in eurem Alltag?

Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Menschlichkeit sind Kern des gesamten Konzepts. Begegnung und Wertschätzung haben Vorrang vor Perfektion. Die Gäste sollen echte Wärme spüren. Partnerschaftliches Denken gilt auch im Team: Mitarbeitende erhalten Aufgaben entsprechend ihrer Fähigkeiten, fühlen sich wertgeschätzt und arbeiten gleichberechtigt zusammen.

Wo seht ihr coffee, brownies & downies in den nächsten Jahren. Plant ihr weitere Standorte oder neue Angebote?

Das erste Café in Oberursel ist nur der Anfang. Ziel ist es, das Konzept über Franchise deutschlandweit auf bis zu 100 Standorte auszuweiten. Das Franchisemodell wurde bereits entwickelt. Zudem sind neue digitale Angebote geplant, wie ein Ausbau des Bestellsystems. Auch eine Erweiterung des kulinarischen Angebots und Veranstaltungen sind denkbar.

Wie reagieren eure Gäste auf den offenen Umgang mit dem Thema Inklusion und was nehmt ihr daraus mit?

Die Reaktionen sind überwiegend sehr positiv. Viele Gäste loben die Mitarbeitenden mit Behinderung für ihre Freundlichkeit und ihren Einsatz. Eltern von Kindern mit Behinderung melden sich und zeigen Dankbarkeit für die Sichtbarkeit. Manche Gäste sind anfangs unsicher, was im direkten Kontakt schnell verschwindet. Insgesamt baut das Café Barrieren ab und verändert den Blick auf Inklusion.

Welche drei Ratschläge gebt ihr anderen Gründerinnen und Gründern, die ein werteorientiertes Projekt starten möchten?

Wichtig ist ein persönlicher Bezug und echte Authentizität. Nur wenn ein Projekt von echter Motivation getragen wird, bleibt es stark und überzeugend. Zweitens braucht es eine klare Vision, verbunden mit einem wirtschaftlich tragfähigen Konzept. Soziales Engagement allein reicht nicht, damit ein Projekt langfristig funktioniert. Drittens ist die Teamgestaltung entscheidend. Aufgaben müssen den Stärken entsprechen, Geduld und Verständnis sind notwendig, um Menschen mit Behinderungen bestmöglich einzubinden.

Was bedeutet euch ganz persönlich der Erfolg von coffee, brownies & downies über die wirtschaftliche Seite hinaus?

Für uns zeigt der Erfolg, dass Inklusion ein selbstverständlicher Teil des normalen Wirtschaftslebens sein kann und kein Randthema bleiben muss. Er gibt Menschen mit Behinderung echte Lebensqualität, Teilhabe und eine neue Bedeutung. Gleichzeitig verändert er die Wahrnehmung in der Gesellschaft und zeigt, wie Menschen sich begegnen und wo Barrieren abgebaut werden können.

Fotos: Teamfoto ©coffee, brownies & downies

Wir bedanken uns bei Max C. Luscher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann Künstliche Intelligenz Desinformation wirklich stoppen?

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Konstanze Neumann über KI, Desinformation und news-polygraph

Konstanze Neumann von news-polygraph spricht im Interview mit StartupValley über TrustTech, Desinformation und ihre Teilnahme als Speakerin auf der MediaTech Hub Conference

Frau Neumann, Sie haben mit delphai ein erfolgreiches KI-Startup aufgebaut und in die USA verkauft. Welche Erfahrungen und Learnings aus diesem Weg prägen heute Ihre Arbeit?

Konstanze Neumann: Die Jahre mit delphai haben mir gezeigt, wie wichtig Geschwindigkeit und Kundennähe sind. In der Produktentwicklung ist es wichtig Hypothesen schnell zu testen, Prioritäten zu setzen und früh aus Kundenfeedback zu lernen. Wie ein Startup zu denken, prägt mein Handeln bis heute: iterativ, experimentierfreudig und ergebnisorientiert.

Welche Faktoren waren entscheidend für den erfolgreichen Exit, und welche Tipps würden Sie Gründerinnen und Gründern in der KI-Szene mitgeben?

Konstanze Neumann: Unser Exit war das Resultat konsequenter Arbeit über Jahre: ein starkes und diverses Team aufbauen, ein klar differenziertes Produkt entwickeln und wiederkehrende Umsätze generieren. Entscheidend war auch die Fähigkeit, eine gemeinsame Vision für Käufer zu entwickeln und überzeugend zu kommunizieren. Gründer:innen rate ich, früh international zu denken und trotz Unsicherheiten Entscheidungen schnell zu treffen.

Heute verantworten Sie die Business Model Strategy im EU-Forschungsprojekt news-polygraph. Worin liegt der besondere Ansatz dieses Projekts?

News-polygraph verbindet neueste KI-Forschung mit praxisnaher Umsetzung: Wir entwickeln multimodale und erklärbare KI, die Desinformation in Text, Bild, Audio und Video erkennt. Von Beginn an denken wir Geschäftsmodelle mit, sodass sich die Ergebnisse nahtlos in bestehende Lösungen integrieren lassen und dauerhaft Wirkung entfalten können.

Wie genau erkennt news-polygraph Desinformation in Texten, Bildern, Audio- und Videoinhalten, und wo liegen die größten technischen Herausforderungen?

Konstanze Neumann: Wir kombinieren Natural Language Processing, Computer Vision und Audio/Video-Analyse. Die größte Herausforderung liegt in der Dynamik: Desinformation ändert sich ständig, neue Formate entstehen, Deepfakes werden raffinierter. Wir müssen also Lösungen bauen, die sich kontinuierlich anpassen lassen.

Welche Rolle kann Künstliche Intelligenz im Kampf gegen Desinformation realistisch spielen – und wo stoßen die Technologien an ihre Grenzen?

Konstanze Neumann: KI ist unverzichtbar, um riesige Datenmengen zu durchforsten und Muster zu erkennen. Aber Technologie allein reicht nicht. Journalistische Bewertungen bleiben zentral. KI kann Indikatoren liefern — die letztliche Einordnung braucht menschliche Expertise.

Deepfakes werden zunehmend ausgefeilter und schwerer zu erkennen. Welche Ansätze sehen Sie derzeit, um diesem Problem wirksam zu begegnen?

Konstanze Neumann: Neben klassischer Bild- und Audioforensik setzen wir auf sogenannte Provenance-Lösungen, also Nachweise über die Herkunft von Inhalten. Ebenso wichtig sind Standards wie C2PA, die die Integrität von Medien entlang der gesamten Wertschöpfungskette sichern.

Wie wichtig ist es, dass technische Lösungen zur Desinformationsbekämpfung auch für Redaktionen und die breite Öffentlichkeit transparent und verständlich bleiben?

Nur wenn Redaktionen und Öffentlichkeit verstehen, wie ein Modell arbeitet und wo es Unsicherheiten gibt, entsteht Vertrauen. Darum legen wir Wert auf erklärbare KI und offene Schnittstellen, damit unsere Ergebnisse nachvollziehbar bleiben.

Inwiefern können Projekte wie news-polygraph dazu beitragen, das Vertrauen in Medienlandschaften zu stärken?

Konstanze Neumann: Indem wir Falschinformationen schneller erkennen und deren Verbreitung eindämmen, stärken wir die Glaubwürdigkeit seriöser Quellen. Gleichzeitig schaffen wir neue Werkzeuge, die Journalist:innen bei der Recherche unterstützen und so den Qualitätsjournalismus fördern.

Welche Rolle spielen europäische Initiativen gegenüber der dominanten Tech-Infrastruktur aus den USA und China?

Konstanze Neumann: Europa hat mit strengen Datenschutzstandards und Projekten wie GAIA-X die Chance, eine Gegenposition zu den USA und China aufzubauen. News-polygraph zeigt, dass wir exzellente Forschung und verantwortungsvolle Geschäftsmodelle kombinieren können.

Wie lassen sich Forschung und marktorientierte Umsetzung besser verzahnen, damit solche Technologien nicht im Labor verharren, sondern im Alltag Wirkung entfalten?

Konstanze Neumann: Wichtig ist, Forschung und Umsetzung von Beginn an zusammenzudenken. Förderprogramme sollten zudem mehr Mittel für den Schritt von der Prototypentwicklung in die Markteinführung sowie die anschließende Skalierungsphase vorsehen.

Wenn Sie den Blick nach vorn richten: Welche technologischen Durchbrüche halten Sie für entscheidend, um Desinformation künftig wirkungsvoll einzudämmen?

Konstanze Neumann: Ich sehe großes Potenzial in multimodalen Modellen, die Text, Bild, Audio und Video gleichzeitig analysieren können, sowie in Methoden zur automatisierten Herkunftsprüfung. Auch bessere Werkzeuge für Explainable AI werden entscheidend sein, um Vertrauen zu schaffen.

Zum Abschluss: Welchen Rat würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern geben, die wie Sie mit KI-Technologien international erfolgreich werden wollen?

Konstanze Neumann: Setzt früh auf ein internationales Netzwerk, baut ein starkes Team auf und denkt eure Technologie aus Nutzersicht. Wachstumsfinanzierung ist wichtig, aber nachhaltiger Produkt-Market-Fit ist entscheidend. Und: Haltet an eurer Vision fest, auch wenn der Weg dorthin nicht linear verläuft.

Wer Konstanze Neumann live erleben möchte: Am Mittwoch tritt sie auf der MediaTech Hub Conference als Speakerin zum Thema TrustTech auf.

Bildcredits Konstanze Neumann

Wir bedanken uns bei Konstanze Neumann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Moderne Finanzplanung: Wie digitale Tools die Liquiditätskontrolle revolutionieren

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Unternehmen profitieren von moderner Finanzplanung: Daten, Liquiditätsplanung und intelligente Tools steigern Effizienz und Sicherheit. Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Thomas Müller starrt auf seinen Bildschirm. Seit zwei Stunden versucht der Geschäftsführer des mittelständischen Maschinenbauers, seine Excel-Tabellen zur Liquiditätsplanung zu aktualisieren. Formelfehler hier, veraltete Daten dort – das Chaos ist perfekt. Währenddessen warten drei wichtige Investitionsentscheidungen auf seinen Finanzüberblick. Szenarien wie diese spielen sich täglich in deutschen Unternehmen ab, obwohl längst bessere Alternativen existieren.

Die Zeiten manueller Cashflow-Berechnungen neigen sich dem Ende zu. Intelligente Cash Flow Management Software übernimmt heute komplexe Finanzanalysen, die früher Stunden oder sogar Tage in Anspruch nahmen. Diese technologischen Lösungen kombinieren Echtzeit-Datenverarbeitung mit präzisen Prognosefähigkeiten und schaffen damit eine völlig neue Dimension der Finanzplanung.

Warum traditionelle Methoden an ihre Grenzen stoßen

Viele Unternehmen verlassen sich noch immer auf bewährte, aber ineffiziente Methoden. Excel-Tabellen mögen vertraut erscheinen, doch sie bergen erhebliche Risiken. Manuelle Dateneingabe führt zwangsläufig zu Übertragungsfehlern, während die Aktualisierung mehrerer Tabellenblätter kostbare Arbeitszeit verschlingt. Besonders problematisch wird es, wenn verschiedene Abteilungen mit unterschiedlichen Versionen arbeiten.

Die Komplexität moderner Geschäftsprozesse verstärkt diese Herausforderungen zusätzlich. Während früher wenige Bankkonten und überschaubare Kostenstrukturen ausreichten, jonglieren heutige Unternehmen mit multiplen Währungen, verschiedenen Zahlungszyklen und dynamischen Marktbedingungen. Statische Planungstools können diese Vielschichtigkeit schlichtweg nicht abbilden.

Ein weiterer kritischer Faktor ist die fehlende Transparenz bei herkömmlichen Methoden. Wenn der Finanzverantwortliche krank wird oder das Unternehmen verlässt, bleibt oft ein undurchschaubares Konstrukt aus Formeln und Verknüpfungen zurück. Diese Abhängigkeit von einzelnen Personen gefährdet die Kontinuität der Finanzplanung erheblich.

Die Macht der Automatisierung in der Liquiditätsplanung

Moderne Finanzplanungstools durchbrechen diese Limitationen durch intelligente Automatisierung. Sie verbinden sich nahtlos mit bestehenden Buchhaltungssystemen, ERP-Lösungen und Bankkonten. Dadurch entstehen geschlossene Datenkreisläufe, die menschliche Eingabefehler praktisch eliminieren. Ein intuitives Liquiditätsplanung-Tool verarbeitet diese Informationen in Echtzeit und erstellt automatisch präzise Finanzprognosen.

Die Geschwindigkeit solcher Systeme ist beeindruckend. Was früher Tage dauerte, erledigen sie binnen Minuten. Szenarien-Analysen, die traditionell aufwendige Neuberechnungen erforderten, lassen sich per Knopfdruck durchspielen. Unternehmen können dadurch verschiedene Zukunftsszenarien simulieren und ihre Auswirkungen auf die Liquidität bewerten, bevor sie wichtige Entscheidungen treffen.

Besonders wertvoll ist die Möglichkeit zur kontinuierlichen Überwachung. Während statische Planungen nur Momentaufnahmen liefern, entwickeln sich digitale Finanzmodelle dynamisch mit den realen Geschäftsdaten. Abweichungen werden sofort erkannt, Trends frühzeitig identifiziert. Diese Reaktionsfähigkeit verschafft Unternehmen entscheidende Vorteile in volatilen Märkten.

Präzise Prognosen durch künstliche Intelligenz

Fortschrittliche Planungstools nutzen maschinelles Lernen, um Muster in historischen Daten zu erkennen. Diese Algorithmen identifizieren wiederkehrende Zyklen, saisonale Schwankungen oder branchenspezifische Besonderheiten, die menschlichen Analysten möglicherweise entgehen. Dadurch entstehen Prognosen von einer Genauigkeit, die traditionelle Methoden nicht erreichen können.

Die Lernfähigkeit dieser Systeme verbessert sich kontinuierlich. Je länger sie im Einsatz sind, desto präziser werden ihre Vorhersagen. Sie berücksichtigen nicht nur interne Faktoren wie Zahlungsverhalten oder Produktionszyklen, sondern können auch externe Einflüsse wie Markttrends oder saisonale Schwankungen in ihre Berechnungen einbeziehen.

Risikobewertung wird dadurch zu einem proaktiven Instrument. Statt auf Probleme zu reagieren, können Unternehmen potenzielle Engpässe Wochen oder Monate im Voraus erkennen. Diese Vorlaufzeit ermöglicht durchdachte Gegenmaßnahmen, sei es die Anpassung von Zahlungszielen, die Optimierung von Lagerbeständen oder die Verhandlung flexiblerer Kreditlinien.

Integration als Schlüssel zum Erfolg

Der wahre Wert moderner Finanzplanungstools liegt in ihrer Integrationsfähigkeit. Sie fungieren als zentrale Drehscheibe, die verschiedene Unternehmensbereiche miteinander verknüpft. Verkaufsprognosen aus dem CRM-System fließen ebenso ein wie Produktionspläne aus der Fertigung oder Personalkosten aus der HR-Abteilung.

Diese ganzheitliche Sichtweise eliminiert Datensilos und schafft eine einheitliche Informationsbasis. Alle Abteilungen arbeiten mit denselben Zahlen, was Diskussionen über „richtige“ oder „falsche“ Daten überflüssig macht. Entscheidungen basieren auf verlässlichen, aktuellen Informationen, die alle Aspekte des Geschäfts berücksichtigen.

Die Skalierbarkeit integrierter Lösungen ist ein weiterer Vorteil. Wächst das Unternehmen, erweitert sich das System automatisch mit. Neue Bankkonten, zusätzliche Tochtergesellschaften oder internationale Märkte lassen sich problemlos einbinden, ohne die bestehende Struktur zu gefährden.

Benutzerfreundlichkeit als Erfolgsfaktor

Die beste Software nützt nichts, wenn sie niemand bedienen kann. Moderne Liquiditätsplanungstools setzen daher auf intuitive Benutzeroberflächen, die auch Nicht-Finanzexperten zugänglich sind. Grafische Dashboards visualisieren komplexe Zusammenhänge auf verständliche Weise, während Drag-and-Drop-Funktionen die Erstellung von Szenarien vereinfachen.

Diese Benutzerfreundlichkeit demokratisiert die Finanzplanung. Nicht mehr nur spezialisierte Controller haben Zugriff auf wichtige Kennzahlen, sondern auch Abteilungsleiter, Projektmanager oder Geschäftsführer können selbstständig Analysen durchführen. Rollenbasierte Zugriffsrechte gewährleisten dabei, dass sensible Daten geschützt bleiben.

Die Lernkurve moderner Tools ist erstaunlich flach. Was bei Excel-Experten Jahre der Erfahrung erfordert, beherrschen Anwender digitaler Planungstools oft binnen Wochen. Integrierte Hilfestellungen, Video-Tutorials und kontextuelle Erklärungen unterstützen den Einarbeitungsprozess zusätzlich.

Mobile Zugänglichkeit revolutioniert Entscheidungsprozesse

Geschäftsentscheidungen warten nicht auf den nächsten Bürotag. Cloud-basierte Finanzplanungstools ermöglichen den Zugriff von überall und jederzeit. Ob im Zug, beim Kunden oder im Homeoffice – aktuelle Liquiditätsdaten sind stets verfügbar. Diese Flexibilität beschleunigt Entscheidungsprozesse erheblich.

Push-Benachrichtigungen informieren über kritische Entwicklungen in Echtzeit. Unterschreitet die Liquidität definierte Schwellenwerte, erhalten verantwortliche Personen sofortige Warnungen. Dadurch können sie auch außerhalb der Geschäftszeiten angemessen reagieren.

Nachhaltiger Wandel in der Unternehmenskultur

Die Einführung intelligenter Planungstools verändert mehr als nur technische Prozesse. Sie transformiert die gesamte Finanzkultur eines Unternehmens. Entscheidungen basieren zunehmend auf Daten statt auf Bauchgefühl, Diskussionen werden sachlicher, Planungen präziser.

Diese kulturelle Veränderung wirkt sich positiv auf die Mitarbeitermotivation aus. Statt frustrierende Routinearbeiten zu erledigen, können sich Finanzexperten auf strategische Aufgaben konzentrieren. Die Qualität ihrer Arbeit steigt, gleichzeitig sinkt das Risiko menschlicher Fehler.

Für Unternehmen jeder Größe bieten moderne Liquiditätsplanungstools entscheidende Wettbewerbsvorteile. Sie schaffen die Basis für fundierte Entscheidungen, verbessern die Reaktionsfähigkeit und erhöhen die finanzielle Stabilität. In einer zunehmend komplexen Geschäftswelt sind sie nicht länger Luxus, sondern Notwendigkeit für nachhaltigen Erfolg.

Autor Commitly GmbH

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie Kinder heute leichter Fahrradfahren lernen – und Eltern entspannter bleiben

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Little Biker Fahrradlernweste macht Fahrradfahren sicherer Steffen Gross (l.) und Jan Hass präsentieren die Fahrradlernweste „little Biker“. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile. Unterstützung bekommen sie von ihren Kindern Clara Lene Gross (verdeckt) und Aaron Hass. Bild @RTL / Bernd-Michael Maurer

Little Biker wird am 29. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und zeigt mit seiner Fahrradlernweste, wie Kinder das Fahrradfahren leichter erlernen können, während Eltern dabei entspannter bleiben.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Wir sind Steffen Gross und Jan Hass – zwei langjährige Kollegen, Freunde und Väter von jeweils zwei Kindern. Kennengelernt haben wir uns vor fast 20 Jahren bei der Arbeit, wo wir schnell gemerkt haben, dass uns etwas verbindet: Der innere Antrieb, Dinge voranzutreiben und etwas zu bewegen. Wir sind enge Freunde geworden.
Aus unserem Familienalltag heraus – als unsere Kinder Fahrradfahren lernten – entstand dann die Idee zu little Biker. Wir haben beide Stationen im Marketing und Vertrieb durchlaufen und somit einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund mit.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Jan: Wir bewegen uns in der Schnittmenge von Kinderprodukten, Freizeit und Sport. Unser Geschäftsmodell ist auf Familien ausgerichtet: durchdachte Produkte „von Eltern für Eltern“. Vertrieblich fokussieren wir uns ganz bewusst auf den stationären Handel sowie den Online-Fachhandel – also Fahrrad-, Freizeit- und Spielzeuggeschäfte. Wichtig ist uns, dass das Produkt ins Sortiment passt und dort angeboten wird, wo Eltern ohnehin nach Fahrradzubehör für ihre Kinder suchen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Steffen: Unsere Kinder konnten super Laufrad fahren, doch beim Umstieg aufs Fahrrad kommen plötzlich viele Dinge zusammen: Anfahren, gleichmäßig in die Pedale treten, bremsen, lenken und gleichzeitig das Gleichgewicht halten. Hier benötigen die Kinder im Prinzip immer Unterstützung – mal mehr mal weniger. Wichtig dabei ist, dass sich die Kinder und die Eltern dabei im Lernprozess Sicherheit verspüren und keine Frustration aufkommt und ein schnelles Lernergebnis erzielt wird. Genau hier setzen wir mit little Biker an. Klassische Hilfsmittel, wie Stützräder oder Lernstange, waren für uns keine zufriedenstellende Lösung, weil der Gleichgewichtssinn nicht wirklich trainiert wird. Wir haben erkannt, dass hier eine echte Marktlücke besteht – und diese wollten wir schließen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Jan: little Biker bietet den Kindern Sicherheit – und auch den Eltern. Das Besondere an little Biker ist die Kombination aus kindgerechter Weste und integriertem Haltegriff. Kinder lernen eigenständig ihr Gleichgewicht zu halten, während Eltern jederzeit unterstützend eingreifen können – ohne am Sattel zu ruckeln oder gebückt hinterherzulaufen. Und das Beste: Die Fahrradlernweste ist nicht nur beim Fahrradlernen hilfreich. Auch später beim Inlineskaten, Eislaufen, Skifahren – und sogar bei ersten Reitstunden – können Eltern ihre Kinder unterstützen und Sicherheit geben.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Steffen: Kurz gesagt: little Biker macht Lernphasen entspannter und sicherer – für Kinder und Eltern gleichermaßen.
Die Kinder gewinnen Sicherheit und Selbstvertrauen, die Eltern haben jederzeit die volle Kontrolle und schonen ihren Rücken
Lernprozesse werden beschleunigt, Frust reduziert
universell einsetzbar – vom Fahrrad über Skifahren, Skateboarden, Inlineskaten, Eislaufen bis hin zum Reiten
leicht zu verstauen und damit ein idealer Begleiter für unterwegs
passt flexibel über verschiedene Kleidungsstücke – egal ob im Sommer oder im Winter.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Jan: Die ersten Produkttester und gleichzeitig Chef-Entwickler waren unsere eigenen Kinder. Danach haben wir weitere Kinder und Eltern aus unserem Umfeld eingebunden. Das Feedback war extrem wertvoll: es hat uns geholfen, little Biker zu optimieren, das Material komfortabler zu machen und die Verarbeitung robust genug für den Familienalltag zu gestalten. Das Feedback der Eltern: „Mega praktisch. Damit macht es endlich Spaß, den Kindern das Fahrradfahren zu lernen – vor allem rückenschonend!“ Das Schönste war eigentlich die Rückmeldung der Kinder. Wir hatten zunächst Bedenken, dass womöglich die Kinder das Produkt nicht anziehen möchten. Der Fall ist aber überhaupt nicht eingetreten. Die Kinder wollten am Ende sogar mit little Biker lernen, da ihnen die Weste ein gutes und sicheres Gefühl gibt. Damit hätten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Steffen: Irgendwann kommt natürlich dann der Punkt, dass die Kinder sagen „Mama/Papa lass jetzt los – ich kann jetzt alleine fahren“. Bei dem einen Kind geht es schnell, bei dem anderen dauert es länger. Aber auch wenn die Kinder schon weitestgehend selbstständig fahren können, macht little Biker Sinn und ist eine Hilfestellung. Auch wenn die Kinder vermeintlich fahren können, gibt es im Lernprozess immer wieder Phasen und Situationen, in denen die Eltern doch eingreifen müssen. Wenn das Kind längere Zeit nicht gefahren ist, bei Bergab-Fahrten zum sanften Bremsen, zum Festhalten am Fußgängerüberweg, damit das Kind nicht auf die Straße fährt oder zum schnellen Eingreifen, wenn das Kind doch einmal ins Straucheln gerät.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Steffen: In einer Vision steckt ein Wunsch. Wir wünschen uns, dass unsere Fahrradlernweste als Produkt genauso selbstverständlich wird, wie ein Fahrradhelm oder eine Klingel. Die Marke little Biker soll in dem Segment langfristig so präsent sein, wie die Taschentuch-Marke, die jeder kennt. Unser Fokus liegt darauf, auf den richtigen Kanälen präsent zu sein – also genau dort, wo es Kinderfahrräder und passendes Zubehör gibt. Meilensteine auf dem Weg dahin sind der Ausbau des Vertriebsnetzes, die Erweiterung unserer Produktpalette und die Internationalisierung.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Jan: „Die Höhle der Löwen“ ist die perfekte Bühne, um eine junge Marke sichtbar zu machen und Vertrauen aufzubauen. Wir wollten Reichweite und Vertrauen gewinnen – und natürlich wünschen wir uns einen passenden Investor zu finden, der uns mit Know-how und Kontakten unterstützt.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Steffen: Auch bei einem vermeintlich einfachen Produkt sind die Entwicklungskosten deutlich höher als gedacht. Produktschutz, Compliance durch Anwälte und Berater, Marketing, Vertriebsaufbau – all das ist aufwendiger und teurer, als man es zu Beginn plant. Da wir ein Nischenprodukt haben, ist es wichtig, schnell skalierbare Mengen zu erreichen. Ein Investor kann uns dabei helfen, genau diese Hürde zu meistern.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Jan: Mit Priorität – gerade auch im Hinblick auf die Ausstrahlung – bauen wir aktuell unser Vertriebsnetzwerk in Deutschland auf. Wir konnten bereits einige strategisch wichtige Partner gewinnen und freuen uns über weitere Fachhändler, die little Biker listen möchten. Gleichzeitig bereiten wir ein Rollout in weiteren EU-Ländern vor. Und: wir haben bereits weitere Lernprodukte in der Pipeline, die Familien überraschen werden.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Steffen: Wir hätten nicht gedacht, dass es so lange dauert. Am Anfang stellt man sich vieles einfacher vor – doch dann kommen immer neue Themen dazu: Gesetze, Regularien, Anforderungen an Produkt und Verpackungen, Marketing, Vertrieb. All das kostet viel Zeit und Geld. Am Ende war aber jede Herausforderung wertvoll, weil wir immer Neues dazugelernt haben – und genau das hat uns und unser Produkt weitergebracht.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Beide:
Entwickelt ein Produkt, das ein echtes Problem löst – am besten eines, das ihr selbst kennt.
Testet so früh wie möglich mit echten Nutzern. Sucht euch Menschen, die ehrliches Feedback geben – und nicht das, was ihr hören möchtet.
Habt Geduld: Nicht jeder Rückschlag ist ein Scheitern, sondern oft ein wichtiger Schritt zur Verbesserung.
Seid selbst sehr kritisch mit eurem eigenen Produkt – nur so wird es wirklich gut.
Akzeptiert, dass ihr niemals alle überzeugen werdet. Es wird immer Kritiker geben oder Menschen, die es nicht brauchen. Wichtig ist, dass es genug Nutzer gibt, denen euer Produkt einen echten Mehrwert schenkt und die bereit sind, es in ihren Alltag zu integrieren.

Sehen Sie little biker am 29. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Steffen Gross (l.) und Jan Hass präsentieren die Fahrradlernweste „little Biker“. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile. Unterstützung bekommen sie von ihren Kindern Clara Lene Gross (verdeckt) und Aaron Hass. Bild @RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Steffen Gross und Jan Hass für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ein Abend voller Emotionen in Die Höhle der Löwen

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29. September 2025: Skandal in Die Höhle der Löwen. Die „Löwen“ Dagmar Wöhrl, Frank Thelen (l.) und Ralf Dümmel unterziehen den Health-Boost Kaffee von „Coby´s“ dem Geschmackstest. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Skandal in der Höhle der Löwen: Carsten Maschmeyer verlässt Pitch von Whacky – Folge am 29. September 2025

Die sechste Folge von Die Höhle der Löwen verspricht nicht nur spannende Start-up-Ideen, sondern auch echte TV-Momente, die für Aufsehen sorgen. Am 29. September 2025 läuft die Episode um 20:15 Uhr bei VOX und ab dem 22. September vorab auf RTL+. Im Mittelpunkt stehen ein emotionaler Kinderauftritt, eine nervenaufreibende Battle-Rubrik und ein Skandal, der selbst für das erfahrene Löwenrudel ungewöhnlich ist.

29. September 2025: Maschmeyer verlässt die Höhle – Zweifel an Whacky

Für Gesprächsstoff sorgt vor allem der Auftritt des Ingolstädter Start-ups Whacky, das hochwertige Bio-Rindfleischsticks ohne Zusatzstoffe präsentiert. Die Gründer Daniel Stadtmann, Dr. Peter Stiller und Gregor Schleicher treten selbstbewusst mit einem Angebot von 200.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile an. Doch schnell wird klar: Die Investoren zweifeln an den wahren Absichten des Trios.

Während Frank Thelen die Gesellschafter-Struktur kritisch als „Red Flag“ bezeichnet, reagiert Carsten Maschmeyer noch deutlicher. Als die Gründer bei der Frage nach ihren Erwartungen an die Investoren ausweichend antworten, platzt ihm der Kragen. Er verlässt mitten im Pitch die Höhle – ein Skandal, der in der Geschichte der Show Seltenheitswert hat. Die entscheidende Frage: Wollen die Gründer tatsächlich einen Deal oder nutzen sie die Bühne nur für Werbezwecke?

Battle am 29. September 2025: Coby’s vs. Sheers

Neu in der aktuellen Staffel ist die Battle-Rubrik, in der zwei Start-ups nur 60 Sekunden Zeit haben, um die Löwen von ihrer Idee zu überzeugen. Am 29. September 2025 treten dabei gleich zwei Getränke-Start-ups gegeneinander an:

  • Coby’s aus Dresden, gegründet von Bruno Stein und Martin Emmrich, will mit einem Health Boost Kaffeekonzentrat punkten. Die Gründer fordern 80.000 Euro für 20 Prozent.
  • Sheers aus Köln, ins Leben gerufen von Laura Walter und Tatjana Peters, setzt auf einen rosa Rum speziell für Frauen. Ihr Angebot: 100.000 Euro für 15 Prozent.

Nur das Team, das im Kurz-Pitch überzeugt, darf seine Geschäftsidee in voller Länge präsentieren. Ein echtes Nervenspiel, bei dem nicht nur die Zahlen, sondern auch Ausstrahlung und Klarheit über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Kleine Pedalhelden: Little Biker erobern die Löwen

Ein besonders herzlicher Moment erwartet die Zuschauer, wenn die Gründer Jan Hass und Steffen Gross ihr Start-up little Biker vorstellen. Gemeinsam mit ihren Kindern präsentieren sie eine innovative Fahrrad-Lernweste, die den Einstieg auf zwei Rädern erleichtert.

Die kleinen Nachwuchs-Biker Aaron, Amelie, Clara und Caspar sorgen für Begeisterung und jede Menge Emotionen in der Höhle. Mit einem Angebot von 150.000 Euro für 25 Prozent wollen die Gründer ihre Vision weiter vorantreiben. Für Carsten Maschmeyer sind es „die süßesten Prozente, die wir je angeboten bekommen haben“. Ob Charme und Herz die Löwen überzeugen, wird sich am 29. September 2025 zeigen.

KassenKompass: Ordnung im Krankenkassen-Dschungel

Fiona Jasmut und Ole Walkenhorst wollen mit KassenKompass für mehr Transparenz im Gesundheitssystem sorgen. Ihre digitale Plattform hilft Verbrauchern, die passende Krankenkasse zu finden und bares Geld zu sparen. Bis zu 800 Euro pro Jahr sind laut den Gründern drin.

Mit einem Angebot von 300.000 Euro für zehn Prozent suchen sie Unterstützung im Löwenrudel. Während die Idee überzeugt, warnen Investoren wie Frank Thelen vor der Gefahr, dass große Player das Modell leicht kopieren könnten. Doch das Interesse an einer Lösung für den unübersichtlichen Versicherungsmarkt ist groß.

Touchprint: Gänsehaut-Momente in der Höhle

Für emotionale Tiefe sorgt das Berliner Start-up Touchprint. Mit Hilfe von KI verwandeln Linus Walden, Max Winkler und Dyveke Walden Fotos in ertastbare 3D-Reliefs. Damit können auch blinde Menschen Erinnerungen auf besondere Weise erleben.

Die bewegende Geschichte von Nursen Draeger, die durch Touchprint ihre Familie „wiedersehen“ kann, sorgt für Gänsehautmomente und feuchte Augen bei Löwen wie Publikum. Die Gründer bieten zehn Prozent für 200.000 Euro und zeigen eindrucksvoll, wie Technologie Inklusion fördern kann.

Skandal und Show: Ralf Dümmel als Ballermann-Star

Neben harten Verhandlungen und emotionalen Pitches gibt es am 29. September 2025 auch etwas zu lachen. Ralf Dümmel wagt sich mit den „Kings of Günter“ auf die große Bühne im Bierkönig und performt den Party-Hit „Heissluftfrittöse“. Damit zeigt der Löwe eine völlig neue Seite und beweist, dass Unternehmergeist und Unterhaltung manchmal Hand in Hand gehen können.

Fazit: Die Höhle der Löwen am 29. September 2025 wird unvergesslich

Die sechste Folge der beliebten Gründershow vereint alles, was die Zuschauer lieben: knallharte Verhandlungen, berührende Geschichten und einen handfesten Skandal. Von der nervenaufreibenden Battle über kindliche Begeisterung bis hin zu Gänsehaut-Ideen und Partylaune am Ballermann – diese Episode von Die Höhle der Löwen wird in Erinnerung bleiben.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, sollte am 29. September 2025 einschalten – oder schon ab dem 22. September auf RTL+ vorab dabei sein.

Bild: Die „Löwen“ Dagmar Wöhrl, Frank Thelen (l.) und Ralf Dümmel unterziehen den Health-Boost Kaffee von „Coby´s“ dem Geschmackstest.
Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Die Zukunft der Stadtführungen: Digital, interaktiv und erlebnisreich

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doyo – Digitale Stadtführungen und interaktive Touren erleben Gründerteambild vlnr Sebastian Brähler, Sascha Kurth und Daniel Knorn

doyo ist eine App für digitale Stadtführungen, die Menschen ermöglicht, Städte flexibel, interaktiv und auf eigene Faust zu entdecken

Können Sie uns doyo vorstellen und erzählen, wer die Gründer sind?

doyo ist eine App für digitale Stadtführungen, mit der man Städte auf eigene Faust und interaktiv erkunden kann – und zwar im eigenen Tempo. Alles, was man braucht, ist ein Smartphone und die kostenlose doyo-App. Das Besondere: Unsere Touren kombinieren Navigation, Geschichten, Gamification-Elemente und professionelle Vertonung. Die App ist intuitiv, barrierefrei und ganz einfach zu bedienen. Entwickelt und an den Start gebracht wurde doyo 2022 von uns drei Freunden: Sebastian Brähler, Sascha Kurth und Daniel Knorn. Wir kommen aus dem Bereich Softwareentwicklung und E-Learning – wir brachten also alles mit, was es gebraucht hat, um eine App für digitale Stadtführungen zu bauen.

Wie entstand die Idee, eine App für interaktive Stadtführungen zu entwickeln?

Die Idee kam uns im Sommer 2021. Wir wollten spontan eine digitale Stadtführung machen und haben uns durch die bestehenden Angebote geklickt. Das Ergebnis: enttäuschend. Entweder langweilige Texte, unübersichtliche Apps oder Formate, die mehr an PDF-Dokumente erinnerten als an ein Erlebnis. Es fehlte die Leichtigkeit, der Spaß und die Neugier. Genau das war der Moment, als wir dachten: das muss doch besser gehen!
Mit doyo wollten wir ein Format entwickeln, das Menschen wirklich abholt und Stadtführungen auf eigene Faust unvergesslich und zum Erlebnis macht.

Welche Vision verfolgen Sie mit doyo und wie möchten Sie diese in den nächsten Jahren realisieren?

Unsere Vision ist klar: doyo soll die App für Stadtführungen werden. Für alle, die Städte auf eigene Faust entdecken und trotzdem mehr erfahren wollen, als beim bloßen Vorbeigehen. Wir wollen weg von reiner Wissensvermittlung. Hin zu Erlebnissen, die Spaß machen und Lust auf Geschichte, Architektur und Kultur wecken. Geschichten, die im Kopf bleiben. Konkret heißt das: Wir bauen doyo stetig aus, bringen Touren in immer mehr Städte und vergrößern unsere Reichweite. Nicht nur in Deutschland. Auch international – wie zuletzt mit unserer Tour in Zürich-Oerlikon.

Wer ist Ihre Hauptzielgruppe und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse erfüllt werden?

Unsere Touren richten sich an Menschen, die Städte flexibel und spontan erkunden möchten. Touristen, die abseits von Standardführungen unterwegs sein wollen. Aber auch Einheimische, die Lust haben, ihre Stadt nochmal neu und von einer ganz anderen Seite zu erleben. Um die Bedürfnisse dieser Zielgruppen zu erfüllen, arbeiten wir eng mit Städten, Tourismusbüros und Historikern zusammen. Gleichzeitig testen wir unsere Touren intensiv und nutzen Feedback, um die Inhalte und doyo so zu gestalten, dass sie unterhaltsam, informativ und leicht zugänglich sind.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie bisher von Nutzerinnen und Nutzern Ihrer App?

Das Feedback ist durchweg positiv. Unsere Nutzer:innen schätzen die Mischung aus Unterhaltung, Wissen und Edutainment. Das macht unsere Touren abwechslungsreich, modern und spannend. Besonders beliebt ist unsere Tour „Fulda im Hexenwahn: Das Schicksal von Merga Bien“. Dort wird Geschichte erlebbar. Mit KI haben wir die Charaktere aus dem 17. Jahrhundert in animierten und von Synchronsprechern vertonten Animationen lebendig werden lassen. So entstand eine immersive Tour, die die tragische Geschichte einer Frau erzählt, die unschuldig Opfer der Hexenverfolgung wurde. Das Ergebnis: ein Erlebnis, das weit über eine klassische Stadtführung hinausgeht. Genau dieser Anspruch prägt alle unsere Touren.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen im Markt für digitale Stadtführungen und wie gehen Sie damit um?

Der Markt für digitale Stadtführungen ist noch jung. Viele bestehende Angebote haben die Erwartungen nicht erfüllt – Nutzer:innen waren oft enttäuscht, so wie wir damals auch. Unsere Antwort darauf ist Qualität. Jede doyo-Tour wird individuell konzipiert und hochwertig umgesetzt. Das kostet Zeit, macht aber letztlich den Unterschied. Unsere Erfahrung aus E-Learning und Softwareentwicklung hilft uns, Inhalte didaktisch klug, spannend und leicht verständlich aufzubereiten. Damit wir in Zukunft schneller Touren realisieren können, investieren wir in ein leistungsfähiges CMS und setzen auf noch enger verzahntere Co-Creation mit unseren Partnern.

doyo integriert Features wie Augmented Reality und interaktive Inhalte. Wie reagieren die Menschen auf diese Innovationen?

Sehr gut. Wir nutzen Augmented Reality und interaktive Elemente nicht als Spielerei, sondern gezielt, um Inhalte erlebbarer zu machen. Unsere Erfahrung aus E-Learning, Softwareentwicklung und UX-Design hilft uns, diese Features sinnvoll einzusetzen. Dadurch tauchen Nutzer:innen noch tiefer in die Geschichten ein, erinnern sich besser und empfinden die Touren als unterhaltsamer. Wir wissen, wie man komplexe Informationen so aufbereitet, dass sie Spaß machen – und genau das spüren die Menschen.

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Was macht Ihr Angebot aus Ihrer Sicht einzigartig im Vergleich zu klassischen Stadtführungen?

doyo bedeutet maximale Flexibilität. Niemand muss einen Termin buchen oder sich an eine Gruppe anpassen. Jede:r entscheidet selbst, wann und wie er oder sie eine Stadt erlebt – discover on your own (doyo). Und: Wir schaffen Erlebnisse. Unsere Touren sind mehr als Wissensvermittlung – durch Interaktionen, Gamification und spannende Geschichten wird jede Führung zu einem Erlebnis.

In welche Richtung möchten Sie doyo in Zukunft weiterentwickeln?

Wir wollen doyo zu der Plattform für digitale Stadtführungen ausbauen, die wirklich Spaß machen und einzigartige Erlebnisse sind. Dazu gehört auch, dass Nutzer:innen in der App zukünftig Empfehlungen zu Aktivitäten und Erlebnissen in den Städten erhalten, z.B. zu Cafés, Bars, Museen oder Konzerten. Dabei spielt natürlich auch KI eine Rolle.

Welche Chancen sehen Sie durch die Möglichkeit, dass auch Dritte eigene Touren entwickeln können?

Das ist eine spannende Chance, birgt aber Probleme. Offene Plattformen haben bei anderen Anbietern gezeigt, dass die Qualität der Inhalte, also der Touren, stark darunter leidet. Genau das wollen wir vermeiden. Wir setzen deshalb auf gezielte Co-Creation: Gemeinsam mit Partnern wie Städten, Museen oder Kulturinstitutionen entwickeln wir Touren, die ihre Inhalte und Geschichten mit unserer E-Learning Expertise kombinieren. Das bringt Reichweite – und gleichzeitig stellen wir sicher, dass jede Tour den hohen Qualitätsstandard von doyo erfüllt.

Wie möchten Sie das Thema Barrierefreiheit und Nutzerfreundlichkeit künftig noch stärker verankern?

Barrierefreiheit ist für uns kein Bonus, sondern ein fester Bestandteil. Wir haben doyo im engen Austausch mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen in Fulda entwickelt und daher viele grundlegende Funktionen zur Barrierefreiheit integriert. doyo funktioniert z.B. mit Screenreadern, verfügt über eine Navigation mit Sprachausgabe und enthält Meta-Informationen zu Bildern und Interaktionen. Weitere Funktionen, wie die rollstuhlgerechte Navigation oder leichte Sprache sind gerade in Arbeit. In Zukunft wollen wir diesen Bereich weiter ausbauen. Unser Team bei kaleidos:code bringt dafür viel Erfahrung aus UX-Design und E-Learning mit. Wir wissen, wie man Inhalte so gestaltet, dass sie für alle zugänglich und gleichzeitig unterhaltsam sind. Unser Anspruch ist, doyo für jede und jeden nutzbar zu machen – unabhängig von Vorkenntnissen oder Einschränkungen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mitgeben, die selbst ein digitales Produkt auf den Markt bringen möchten?

Baut euch ein starkes Netzwerk auf. Nutzt lokale Programme, Netzwerkevents, Beratung und Fördermöglichkeiten.

Stellt ein Gründerteam zusammen, das breit aufgestellt ist. Technik, Design und Projektmanagement im (Gründer-)Team zu haben, macht vieles leichter und auch finanziell einfacher.

Sprecht über eure Idee und haltet sie nicht geheim. Nur wer die Ideen teilt, bekommt Feedback, Aufmerksamkeit und kann daraus lernen.

Bild vlnr Sebastian Brähler, Sascha Kurth und Daniel Knorn

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: kaleidos:code

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kaleidos:code GmbH
An Vierzehnheiligen 9
D-36039 Fulda

https://www.kaleidoscode.de/
https://getdoyo.app/
sebastian.brähler@kaleidoscode.de

Ansprechpartner: Sebastian Brähler

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Steht die Zukunft der Computerchips kurz vor einem Wandel?

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TECHiFAB Memristor Chip: Energieeffizienz für die KI Zukunft Heidi und Stephan Krüger

TECHiFAB entwickelt neuromorphe Hardware auf Basis von Memristoren und arbeitet an energieeffizienten Chips für die Computertechnologien der Zukunft.

Wie ist TECHiFAB entstanden und welche Geschichte steckt hinter dem Gründungsteam?

Zufall. Wie bei vielen großen Erfindungen wie Penicillin, Röntgenstrahlen oder Insulin spielte auch bei TECHiFAB der Zufall anfangs eine entscheidende Rolle. Bei Materialexperimenten in meinem Labor am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf entdeckte ich bei einer „falsch“ prozessierten Probe ein charakteristisches Leitfähigkeitsverhalten und erinnerte mich dadurch an ein Postulat aus der Elektrotechnik aus den 1970er Jahren: Theoretisch muss es möglich sein, dass ein passives Bauelement einen elektrischen Widerstand aufweist, dessen Wert von seiner Vorgeschichte, also den elektrischen Signalen der Vergangenheit, abhängt – ein sogenannter Memristor.

Wenn sich dieser Widerstand analog beeinflussen lässt, also jeden beliebigen Wert zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert annehmen kann, dann ist eine grundsätzliche Möglichkeit gegeben, dass ein derartiger Memristor Zahlenwerte speichern und diese direkt für Rechenoperationen nutzen kann.

Anschließend forschten mein Team und ich rund zehn Jahre weiter an dieser Materialkombination, bis der bei Helmholtz für Technologietransfer verantwortliche Innovationsmanager Stephan Krüger die potenzielle wirtschaftliche Tragweite dieser Entdeckung identifizierte. Zusammen gründeten wir im Jahr 2021 die TECHiFAB GmbH, um unsere Memristor-Technologie in Richtung Marktreife und Massenfertigung zu entwickeln.

Die Materialklasse der TECHiFAB – Bismut-Eisen-Oxid (BFO) – bildet heute die Basis der TiF-Plattformtechnologie, aus der rekonfigurierbare, analoge Halbleiterbauelemente für neuromorphe Computer und für Edge-KI-Beschleuniger-Hardware entwickelt werden.

Was war der ausschlaggebende Moment, ein Unternehmen für neuromorphe Hardware zu gründen?

Der erste Impuls war die Erkenntnis, dass herkömmliche digitale Chip-Architekturen technologisch und physikalisch an ihre Grenzen stoßen. Die Rechengeschwindigkeit lässt sich bei diesen Chips schlicht nicht beliebig skalieren, während der Energieverbrauch bei hohen Geschwindigkeiten extrem zunimmt.

Gerade bei dem rapiden Wachstum von KI-Anwendungen steigt jedoch der Bedarf an Rechenleistung exponentiell, und ein Ende ist noch gar nicht abzusehen. Große Techkonzerne siedeln sich mittlerweile gezielt nahe an Kraftwerken an oder errichten eine eigene Energieinfrastruktur, teilweise inklusive der Wiederinbetriebnahme alter Atommeiler, um den enormen Strombedarf zu decken.

Kleine Optimierungen innerhalb bestehender Chip-Technologie können die KI-Revolution nicht bewältigen – es braucht jetzt große Ideen! Die TiF-Memristoren eröffnen völlig neue Möglichkeiten: Sie verarbeiten Informationen direkt dort, wo sie entstehen, und umgehen so energie- und zeitintensive Zwischenschritte. Unsere Chip-Prototypen konnten belegen, dass wir Informationen am selben Ort gleichzeitig verarbeiten und speichern können – ganz so wie im menschlichen Gehirn. Wir sprechen von einer Energieeinsparung von rund 90 Prozent bei hundertfacher Rechenleistung. Jetzt kommt der Sprung von der erfolgreichen Entwicklung in die industrielle Fertigung.

Der zweite Impuls war die Erkenntnis, dass staatliche Forschungsinstitute neue Technologien eine Zeit lang umfassend begleiten und unterstützen können, die weitere wirtschaftliche Entwicklung jedoch außerhalb dieser Institute, die ihre Regeln haben, geschehen muss.

Und der dritte Impuls schließlich war die sich abzeichnende Unterstützung durch die „deutsche“ DARPA, durch die SPRIND, die uns ermutigte, selbst Verantwortung zu übernehmen.

Welche Vision verfolgt TECHiFAB mit der Entwicklung der TiF-Halbleiter-Plattform?

Wir wollen in absehbarer Zeit basierend auf der TiF-Plattform-Technologie neuartige analoge Bauelemente als wesentliche Bausteine für neuromorphe Computer und für Edge-KI-Beschleuniger-Hardware entwickeln. Dafür peilen wir Zwischenschritte an, die uns Stück für Stück in diese Richtung bringen: Bereits heute können wir TiF-Memristoren in sogenannten Crossbar-Strukturen realisieren. Bis 2026 wird ein erster monolithisch eingebetteter Chip mit TiF-Memristor-Crossbar-Strukturen für Industriekunden zum Testen zur Verfügung stehen, 2027 wird er marktreif sein. Parallel dazu arbeiten wir an TiF-Bauelementen für die Edge-KI-Beschleuniger-Hardware in komplexen neuronalen Netzen.

Unsere Vision besteht ganz klar darin, die Zukunft der Computertechnologien mit einem extrem sparsamen Energieeinsatz maßgeblich mitzugestalten und in naher Zukunft komplexe Memristor-Crossbar-Strukturen für Inferenz und Training zur Verfügung zu stellen.

Für welche Anwendungen und Branchen ist eure Technologie besonders relevant?

Für alle Branchen, in denen sehr viel gerechnet werden muss. Die Stärken unserer Plattform sind die sogenannten „Crossbar-Strukturen“, die alle Standards im Chipdesign berücksichtigen und mit unserer hohen Leistungsstärke kombinieren. Damit ist unsere Plattform einfach in bestehende IT-Umgebungen zu integrieren. Memristor-Crossbar-Strukturen sind dann für Chips in verschiedenen Anwendungsszenarien verfügbar.

Bis wir die Bauelemente soweit designt haben, dass sie in großen Rechenzentren zum Einsatz kommen, spielen wir einen weiteren Trumpf aus: Die energiearme Verarbeitung großer Datenmengen direkt an der Edge, also dem Ort ihres Entstehens.

Das ist äußerst relevant für Wearable KI-Geräte, die in den nächsten Jahren massiv auf den Markt kommen werden. Auch Robotics ist ein Einsatzgebiet, in dem die sensornahe Datenverarbeitung sehr, sehr sinnvoll ist.

Wie gelingt es euch, komplexe Deep-Tech-Innovationen für industrielle Kunden greifbar und nutzbar zu machen?

Unser Team ist eine Mischung aus renommierten Wissenschaftlern, sehr erfahrenen Experten aus der Halbleiterindustrie sowie vorausschauenden Markt-Kennern. Wir denken nicht nur in Bauelementen für Chips, sondern aus der Anwendung heraus. Unser Ziel ist es, den Nutzen unserer Technologie praxisnah zu vermitteln. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern weltweit und durch die vielfältige Erfahrung im Team können wir die zukünftigen Marktanforderungen gut abschätzen. Besonders deutlich werden die Vorteile unserer neuromorphen Systeme, wenn wir die aktuellen Probleme klassischer IT-Infrastrukturen bei Edge-KI-Anwendungen betrachten. Diesen Mehrwert können wir nicht nur erklären, sondern durch unsere Pilotprojekte praktisch demonstrieren.

Was unterscheidet TECHiFAB grundlegend von klassischen Chip- oder Edge-Computing-Anbietern?

Der größte Unterschied liegt in der Crossbar-Architektur verbunden mit dem Minimal- und Maximalwert des analog rekonfigurierbaren Widerstandes der TiF-Memristoren. Wir verlassen die klassische Von-Neumann-Struktur und setzen auf eine neuromorphe Architektur auf Basis rekonfigurierbarer Memristoren. Das permanente Hin- und Herbewegen von Daten zwischen Speicher und Prozessor entfällt – also der Flaschenhals, der bei herkömmlichen Chips extrem viel Zeit und Energie kostet und den die TiF-Technologie ersetzt. Durch die Materialeigenschaften unserer Plattform können Daten direkt dort verarbeitet werden, wo sie entstehen, nämlich in der Hardware selbst. Der rekonfigurierbare Widerstandsbereich gestattet die Realisierung von Crossbar-Architekturen mit mehr als 1000 TiF-Memristoren. Die TiF-Memristoren können nicht nur analoge Signale verarbeiten, sondern auch digitale (0 und 1) sowie alle Zwischenstufen. Das führt zu enormen Effizienzgewinnen: Im Vergleich zu aktuell am Markt verfügbaren 5-nm-CMOS-Chips bedeutet das eine bis zu 400-mal höhere Rechenleistung und sechsfach höhere Speicherdichte. Dabei sinkt der Energieverbrauch um über 90 %.

Mit welchen Herausforderungen seid ihr in der Entwicklung oder Skalierung eurer Technologie konfrontiert?

Unsere Herausforderungen liegen nicht nur in der Technologie selbst, sondern in der gesamten Wertschöpfungskette. Neuromorphe Hardware muss mit den Standards und Prozessen etablierter Fertigungstechnologien kompatibel sein, damit sie später für den Massenmarkt zur Verfügung steht. Also müssen wir nicht nur unsere eigenen Innovationen optimieren, sondern auch die „alte Chip-Welt“ weiter mitdenken.

Beim Skalieren spielt für uns die Fertigungsumgebung eine zentrale Rolle. Damit wir nicht jeden Chip mit hohem manuellen Aufwand fertigen müssen, haben wir mit Unterstützung der Bundesagentur für Sprunginnovation Deutschland (SPRIND) in eine eigene Reinraumproduktion investiert, die wir schrittweise ausbauen. Das ermöglicht für die nahe Zukunft schnelles Feedback, schlankes Lernen bei der Prozessgestaltung und Unabhängigkeit.

Welche Rolle spielen Partnerschaften und Förderungen wie durch SPRIND für eure Entwicklung?

SPRIND ist für uns essenziell! Wir sind ja kein typisches Start-up, das eine tolle Idee hat, dann gebootstrapped ein paar Monate Code programmiert, und fertig ist das Minimal Viable Product. Für DeepTech-Hardware brauchen wir modernste eingerichtete Labore, Messgeräte auf Weltniveau, eine Fertigungsstraße für die Wafer-Produktion und zahlreiche auf dem Markt extrem gesuchte Halbleiter-Experten. Ohne die Finanzierung, aber auch ohne das Know-how von SPRIND stünden wir noch ganz am Anfang. Wir leben einen sehr intensiven und positiven Austausch.

Außerdem hilft uns die Vernetzung im Silicon Saxony signifikant weiter. Man merkt ganz deutlich, dass ein gigantisches Halbleiter-Cluster um uns herum existiert. Seien es Privatfirmen wie Infineon, Jenoptik, GlobalFoundries, Bosch und TSMC oder die öffentlichen Institute wie Helmholtz, Leibniz, Fraunhofer, Max Planck, die TU Dresden, die HTW und alle anderen im Umkreis – wir erleben sehr oft große Bereicherungen und Unterstützung in unserem Umkreis.

Wohin soll sich TECHiFAB in den kommenden Jahren entwickeln – technologisch wie auch unternehmerisch?

Technologisch arbeiten wir darauf hin, so schnell wie möglich KI-ready zu sein. Also die TiF-Plattform so auszubauen, dass große KI-Rechenzentren um die Technologie der TECHiFAB nicht herumkommen.

Als Unternehmen möchten wir auch noch in vielen Jahren am Standort Dresden präsent sein. Hier haben wir unsere ersten Schritte gemacht, hier finden wir ideale Voraussetzungen. Die Chipfertigung wird in weiten Teilen durch Lizenznehmer erfolgen. Langfristig wird auch eine eigene TECHiFAB-Fabrik möglich sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.– Wir wollen hier ein funktionierendes, lukratives Business aufbauen und der global bedeutendste Provider für Edge-KI-Hardware mit Memristor-Crossbar-Strukturen werden.

Gab es einen Moment, der euch besonders stolz gemacht hat?

Rückblickend bin ich auf zwei Momente besonders stolz. Der erste betrifft mich als Wissenschaftlerin, als klar wurde, dass wir tatsächlich eine weltweit einmalige Materialkombination für Memristoren gefunden hatten. Der zweite Moment folgte als Gründerin – als TECHiFAB von der SPRIND-Agentur als besonders förderungswürdiges DeepTech-Start-up eingestuft wurde.

Was würdet ihr rückblickend beim Gründen anders machen?

Gar nicht so viel. Erstaunlicherweise haben mich das ständige Pitchen um Projektfördermittel, die Präsentation von Forschungsergebnissen, die Know-how-Vermittlung an Nachwuchskräfte und das Führen von Forschungs-Teams ziemlich gut auf das Zweitleben als Gründerin vorbereitet. Dennoch würde ich mich früher um ein begleitendes Business Coaching kümmern. Bei Themen wie Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und Networking ticken Start-ups dann doch anders als Forschungseinrichtungen. Auch empfehle ich einen persönlichen Mentor, der selbst gegründet hat und die Fallstricke bei Recht, Patenten, Verwertung und Verhandlungen kennt. Das ist tiefes Wasser. Sucht Euch jemanden!

Welche drei Tipps möchtet ihr anderen Deep-Tech-Gründerinnen und -Gründern mit auf den Weg geben?

Da fallen mir tatsächlich einige ein! In dieser Reihenfolge: Wenn Ihr eine valide Business-Idee habt, dann versucht es einfach! Bei DeepTech sind die Hürden zwar hoch, aber das Umfeld ist extrem spannend und man kann gerade in diesem Bereich wirklich Neues schaffen. Geht raus und bildet Netzwerke! Dann findet ihr immer jemanden, der unterstützen, sparren oder mit Kontakten helfen kann. Delegiert früh und viel! DeepTech-Experten sollten sich auf die Entwicklung des Kernprodukts fokussieren – anderes können andere besser.

Bild Heidi und Stephan Krüger @TECHiFAB

Wir bedanken uns bei Heidi Krüger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Gesunder Kuchengenuss mit überraschender Rezeptur

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BetterCakez Kuchen und Genuss neu gedacht aus Gemüse Isabelle Forster präsentiert mit „BETTER CAKEZ“ gesunde Kuchen-Snacks to go. Sie erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

BetterCakez wird am 22. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und dabei sein innovatives Konzept für gesünderen Kuchengenuss vorstellen.

Wie ist das Startup BetterCakez entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Nach meinem Jura-Examen habe ich mich für einen ungewöhnlichen Weg entschieden: Statt mit Paragraphen zu arbeiten, wollte ich meiner Leidenschaft für gesundes Backen nachgehen. Der Auslöser war eine gesundheitliche Herausforderung – nach mehreren Unverträglichkeiten, darunter Gluten, Laktose und Soja, suchte ich nach einer Kuchen-Alternative, die ich ohne schlechtes Gewissen genießen konnte.
Über zwei Jahre hinweg habe ich an verschiedenen Rezepturen getüftelt. Die Begeisterung von Freunden und Familie für meine Kreationen hat mich schließlich dazu motiviert, daraus ein Unternehmen zu machen. So ist BetterCakez entstanden.

In welcher Branche ist BetterCakez tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind mit BetterCakez in der Lebensmittelbranche tätig im Bereich gesündere Backwaren. Unsere Produkte bestehen aus bis zu 30 % Gemüse und verbinden damit bewusste Ernährung mit Genuss. Sie haben eine lange Haltbarkeit und kommen direkt im Glas mit Holzlöffel, sodass man sie unkompliziert ins Büro, auf Reisen oder beim Wandern mitnehmen kann.
Uns ist Natürlichkeit das Allerwichtigste – deswegen arbeiten wir komplett ohne künstliche Farbstoffe und Zusatzstoffe. Derzeit gibt es unsere Produkte über unsere Homepage, parallel bauen wir unseren B2B-Markt auf und sind mit ersten Handelspartnern im Gespräch. So kombinieren wir praktischen Genuss, Qualitätsfokus, gesunde Zutaten, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit in einem durchdachten Geschäftsmodell.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Inspiration war, wie gesagt, meine eigene Reise mit gesundheitlichen Problemen. Der Plan war nie, daraus ein eigenes Unternehmen zu gründen. Mittlerweile bin ich aber sehr froh, dass mich meine Freunde dazu inspiriert haben. Es ist schön zu sehen, wie viele sich bei uns bedanken, weil sie das gleiche Problem wie ich haben. Es ist auch spannend zu beobachten, wie viele Menschen unsere Kuchen aus reiner Neugier probieren und überrascht sind, wie gut diese schmecken, obwohl sehr viel Gemüse darin ist.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Unsere Kuchen sind ohne Konservierungsstoffe super lange haltbar. Eine große Herausforderung war es, eine perfekte Konsistenz der Kuchen hinzubekommen: Die Kuchen sind auch nach 12 Monaten genauso saftig und schmecken wie frisch gebacken. Gleichzeitig war es eine große Herausforderung, einen perfekten sündhaften Geschmack ohne Gluten, ohne Laktose, ohne Industriezucker und dafür aber mit ganz viel Gemüse hinzubekommen.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Es ist das Allerschönste, jeden Tag das Feedback unserer Kundinnen zu bekommen. Davon sind viele begeistert, einen Kuchen zu essen, bei dem sie ein gutes Bauchgefühl haben. Und viele bedanken sich auch bei uns, da sie genauso wie ich Unverträglichkeiten haben und endlich wieder sündhaften Kuchengenuss erleben können.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Die Rezept- und Produktentwicklung hat 2 Jahre lang gedauert. Das erste Feedback kam immer von Freunden, die kritisch mit Bewertungsbögen in vielen Runden abgestimmt haben. In den weiteren Testrunden sind wir in die Kölner Innenstadt gegangen und haben dort an Passanten unsere Kuchen vertestet.

Welche Vision verfolgt BetterCakez? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, gesünderen Kuchengenuss für alle zugänglich zu machen, ohne dass man auf Geschmack verzichten muss. In den nächsten Jahren werden wir neue Produkte entwickeln und dabei unserem Motto – sündhaften Geschmack kombiniert mit gesünderen Zutaten – treu bleiben.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir haben uns für „Höhle der Löwen“ entschieden, um unsere Kuchen einem größeren Publikum vorzustellen, wertvolles Feedback von Expert:innen zu bekommen und potenzielle Partner für einen Deal zu gewinnen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Eine besonders wertvolle Erfahrung war für mich, ein starkes Netzwerk aufzubauen und aktiv zu nutzen. Die Unterstützung in der Gründerszene ist unglaublich – es gibt so viele Angebote speziell für Gründer:innen, zum Beispiel in den Bereichen Frauenförderung oder Lebensmittelbranche. Der Austausch untereinander und die gegenseitige Unterstützung sind wirklich unbeschreiblich wertvoll und haben uns auf unserem Weg enorm geholfen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Meine persönliche Empfehlung ist von Anfang an, öffentlich über die eigene Reise zu berichten und die Leute auf dem Weg mitzunehmen. Unser nächster großer Schritt ist der Einstieg in den Handel, und ich freue mich schon sehr, wenn ich unsere Kuchen dort stehen sehe. Das wird ein wahnsinniger Moment.

Sehen Sie kniti am 22. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Isabelle Forster präsentiert mit „BETTER CAKEZ“ gesunde Kuchen-Snacks to go. Sie erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.  Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Isabelle Forster für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie viel Leidenschaft braucht es, um mit Kaffee erfolgreich zu sein?

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earlybird coffee Kaffee Kunden – Bio-Qualität mit Fairness Gründerfoto Emanuel und Merlin

earlybird coffee steht für hochwertigen Bio-Kaffee, der Fairness, Nachhaltigkeit und Genuss miteinander verbindet

Können Sie uns zu Beginn erzählen, wie earlybird coffee entstanden ist und wer die Gründer sind?

Die Gründer sind mein Mitgründer Merlin und ich, Emanuel. Wir waren damals Arbeitskollegen und sind über gemeinsame Interessen und geteilte Werte schnell gute Freunde geworden. Aus dieser Freundschaft entstand irgendwann die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen und selbst Kaffee zu machen. Zuerst war earlybird coffee nur ein kleines Nebenprojekt, fast ein Hobby. Aber wir haben weitergemacht, immer wieder dazugelernt und so wurde aus einer Idee ein echtes Unternehmen.

Was hat Sie damals dazu bewegt, den Schritt in die Kaffeebranche zu gehen? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

Im Grunde genommen gab es zwei Schlüsselerlebnisse. Ich persönlich war ehrlich gesagt anfangs eher skeptisch. Mein Mitgründer Merlin war zu dieser Zeit privat zum absoluten Kaffee-Enthusiasten geworden, während ich dem Thema zunächst eher distanziert gegenüberstand. Das erste Schlüsselerlebnis war eine gemeinsame Kaffee-Verkostung, bei der mich Merlin in diese tolle Welt mit hineingenommen hat. Das zweite Schlüsselerlebnis war, zu sehen, was für ein großes Thema Kaffee ist und wie viele Menschen Interesse daran haben. In dem Moment, als ich begann, mich dafür zu interessieren, habe ich gemerkt, wie sehr andere auch meine wachsende Kompetenz in diesem Bereich schätzten.

Wie würden Sie die Menschen beschreiben, die Ihren Kaffee am meisten schätzen, und worauf legen diese Kunden besonderen Wert?

Es ist verrückt: Wir hatten neulich unser 10-jähriges Jubiläum und tatsächlich viele Kunden, die in dieser Zeit weit über 100 Bestellungen bei uns getätigt haben. Manchmal können wir es selbst kaum glauben. Ich denke, es sind Menschen, denen Genuss, Qualität und ein besonderes Produkterlebnis wichtig sind. Und das entsteht nicht nur durch das Produkt selbst, sondern durch die gesamte Erfahrung – den Eindruck, den man von uns als Firma hat, das Vertrauen und vieles mehr.

Viele Startups stehen vor der Herausforderung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Wie gelingt Ihnen dieser Spagat?

Mal besser, mal schlechter – beziehungsweise wir versuchen zu akzeptieren, dass wir nur unperfekt sein können. Wir halten uns an unsere Werte und versuchen alles immer so gut zu machen, wie es möglich ist. Es bleibt ein Spagat, aber im Grunde genommen gelingt er uns gut. Sonst gäbe es uns nicht seit zehn Jahren.

earlybird coffee betont Bio-Qualität, Fairness und Klimaneutralität. Was unterscheidet Ihr Angebot konkret von anderen Kaffeemarken?

Auch hier fällt meine Antwort nach zehn Jahren anders aus als zu Beginn, als der Elevator Pitch noch perfekt sitzen musste. Wir haben ein Unternehmen, ein Angebot und ein Produkt geschaffen, von dem wir glauben – und der Erfolg gibt uns recht –, dass es viele Kunden gibt, die es gerne und langfristig in Anspruch nehmen. Es gibt viele weitere tolle Kaffeemarken, die genauso ihre Daseinsberechtigung haben. Das ist wie bei Wein: Dort wird selten die Frage gestellt „Wie unterscheidet sich Ihr Wein?“, obwohl es ebenfalls eine riesige Vielfalt gibt.

Gab es einen Moment in Ihrer Gründungsphase, an dem Sie fast gescheitert wären? Und wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, gerade in den ersten ein bis zwei Jahren stand das echte Scheitern fast ständig vor der Tür. Aber auch später gab es immer wieder sehr schwierige Phasen. Zuletzt etwa die Kaffeekrise, die bereits zu Beginn dieses Jahres sehr brisant geworden ist – mit schwierigen Verfügbarkeiten und extrem steigenden Preisen. Doch dadurch, dass wir schon so viele Aufs und Abs mitgemacht haben, sind wir mittlerweile quasi immer gelassen und zuversichtlich.

Welche Rolle spielt der Handelspartner dm für die Verbreitung Ihrer Marke, und welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

dm hat für uns immer eine große Rolle gespielt. Mittlerweile arbeiten wir seit fast sieben Jahren erfolgreich zusammen, und die Erfahrungen lassen sich schwer in Kürze zusammenfassen. Es ist eine sehr wichtige und erfolgreiche Partnerschaft, und tatsächlich ist es so, wie viele dm auch sehen: Im Gegensatz zu vielen anderen im deutschen Einzelhandel agieren sie partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Nichtsdestotrotz gibt es auch die andere Seite – es ist knallhart. Wir als Firma und mit unserem Produkt müssen sehr gut performen. Wir sind konstant mit diversen Herausforderungen konfrontiert.

Wie wollen Sie das Unternehmen in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Gibt es neue Produktideen oder Projekte, die Sie teilen können?

Im Grunde genommen wollen wir weiter gesund und mit Freude wachsen. Und wie so oft bei uns, entwickelt sich vieles von ganz allein. Vor eineinhalb Jahren haben wir angefangen, mit Partnern eine Kaffeekapsel zu entwickeln, die biologisch abbaubar und aus 100 % nachwachsenden Rohstoffen besteht. Diese haben wir inzwischen als Espresso, Lungo und Decaf. Das Produkt entwickelt sich unglaublich erfolgreich, ist mittlerweile auch deutschlandweit in allen dm-Märkten verfügbar. Und die Krönung: In der aktuellen Septemberausgabe der Stiftung Warentest sind wir im großen Kapseltest auf Platz 3 gelandet und haben die Auszeichnung „Umwelttipp“ erhalten.

Was war die größte Lektion, die Sie bisher als Gründer gelernt haben?

Eine einzige große Lektion zu benennen, finde ich schwierig, da es über die Jahre so viele gab. In letzter Zeit habe ich aber immer wieder eine bestimmte Lektion im Kopf: Niemand bringt uns etwas, wir müssen es uns selbst holen.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Unternehmerinnen und Unternehmern geben, die selbst mit einer Idee starten wollen?

Ich hatte einmal einen Coach, dessen Mantra war: „Ratschläge sind auch nur Schläge.“ Das war der beste Ratschlag, den ich je bekommen habe und seitdem versuche ich, privat wie beruflich, Ratschläge möglichst zu vermeiden und durch Erfahrungen zu ersetzen. Ratschläge sind viel zu leicht erteilt, meistens banal, oft nicht auf Augenhöhe und häufig irrelevant, weil Situationen und Menschen zu unterschiedlich sind. Wer Erfahrungen teilt, muss denken, authentisch sein und bleibt auf Augenhöhe. Und der Empfänger kann viel besser selbst interpretieren, was für ihn oder sie nützlich ist.

Wenn Sie earlybird coffee in einem Satz beschreiben müssten – was macht Ihr Startup für Sie einzigartig?

Was earlybird coffee für uns einzigartig macht, ist nicht nur, was wir tun, sondern wie wir es tun: Wir hinterfragen Bestehendes, probieren Neues, entwickeln uns Tag für Tag weiter und möchten dabei uns selbst und andere inspirieren, ein gutes Leben zu leben

Bild: Gründerteambild Emanuel Vonarx und Merlin Stellwag

Wir bedanken uns bei Emanuel Vonarx für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: earlybird coffee

Kontakt:

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D-70619 Stuttgart
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Ansprechpartner: Emanuel Vonarx

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Authentische Pasta neu gedacht: Von der Familienvision zur Food-Innovation

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Alla Mamma: Echte italienische Pasta aus Familienrezepten Pitch "Alla Mamma" Guido (r.) und Sarina Mondi präsentieren den "Löwen"(v.l.) Frank Thelen, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel mit „Alla Mamma“ echt italienische Fertigpasta in Einzelportionen, auch glutenfrei und vegan. Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Alla Mamma wird am 22. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und zeigt, wie aus einer Familienvision ein innovatives Food-Startup geworden ist.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Alla Mamma wurde ursprünglich von Guido Mondi ins Leben gerufen. Als gebürtiger Sizilianer und leidenschaftlicher Gastronom, der seit über 40 Jahren ein italienisches Restaurant in Regensburg führt, wollte er den Geschmack seiner Heimat für alle zugänglich machen. Unkompliziert, authentisch und ohne Kompromisse. Die Idee ist bereits vor rund drei Jahren entstanden.
Seine Tochter Sarina stieg später mit ein, weil sie für das Herzensprojekt ihres Vaters brennt. Sie hat das Konzept weiterentwickelt, geschärft und für eine neue Zielgruppe geöffnet. Aus dem gemeinsamen Familienprojekt ist inzwischen ein wachsendes Unternehmen geworden: Heute besteht das Team aus einem angestellten Geschäftsführer, einem festen Logistikpartner und einer eigenen Marketingabteilung mit vier Mitarbeitenden.
Im Zentrum steht weiterhin die Vision, echte italienische Pasta aus originalen Familienrezepten für alle zugänglich zu machen. Schnell zubereitet, ohne Konservierungsstoffe und dank spezieller Herstellung ungekühlt haltbar.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Alla Mamma ist im Bereich hochwertiger Fertiggerichte tätig und mit klarer Spezialisierung auf authentische italienische Pastagerichte. Das Geschäftsmodell kombiniert den Direktvertrieb an Endkunden (B2C) über den eigenen Onlineshop, Verkaufsautomaten sowie Drittanbieter wie Kioske, kleinere Supermärkte und Convenience-Stores. Parallel wird der Vertrieb im Bereich Gastronomie und Großhandel (B2B) kontinuierlich ausgebaut.
Besonders am Geschäftsmodell ist die Verbindung aus italienischer Handwerksküche und industrieller Skalierbarkeit mit einem Produkt, das ohne Kühlung, ohne Konservierungsstoffe und dennoch mit echtem Geschmack überzeugt. Die Produktion erfolgt vollständig in Italien, das Sortiment ist klar auf Pasta fokussiert und auf eine einfache Zubereitung im Alltag ausgelegt.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Im Bereich Fertiggerichte gibt es für Endverbraucher bislang kaum wirklich überzeugende Alternativen: Entweder müssen Tiefkühlprodukte erst aufwendig zubereitet werden, oder man greift auf fertige Soßen zurück, doch kocht dann doch wieder selbst. Frische Pasta hingegen ist meist nur gekühlt erhältlich und wenig alltagstauglich.
Unser Ziel war es, all diese Ansätze zu kombinieren und daraus eine wirklich endgültige, komplett verzehrfertige Mahlzeit zu schaffen: authentisch, lecker, ohne Zusatzstoffe, ohne Kühlung, in wenigen Minuten servierbereit. Inspiriert hat uns dabei die italienische Systemgastronomie, in der dieses Verfahren längst etabliert ist und bereits einen großen Marktanteil ausmacht.
Auch im B2B-Bereich haben wir eine klare Lücke erkannt: Viele Gastronomiebetriebe kämpfen mit Personalmangel, fehlenden Köchen oder gar ganzen Küchen. Wir bieten exakt portionierte, original italienische Gerichte in echter Restaurantqualität. Ohne Aufwand, ohne Risiko, ohne Fachpersonal. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Cafés, Tankstellen, Campingplätze, Hotels und viele mehr.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Was Alla Mamma besonders macht, ist die Kombination aus echter italienischer Rezeptur, vollständiger Verzehrfertigkeit und ungekühlter Haltbarkeit, das ganz ohne Konservierungsstoffe. Das ist möglich durch ein innovatives Herstellungsverfahren, das aus der italienischen Systemgastronomie stammt, in Deutschland aber nahezu unbekannt ist.
Ein entscheidender technologischer Vorteil liegt in der schonenden Pasteurisierung: Anders als bei vielen Fertiggerichten, die durch starke Erhitzung an Nährwert verlieren, bleiben bei unserem Verfahren Geschmack, Konsistenz und nahezu alle Nährstoffe erhalten. Dadurch entsteht ein Produkt, das sowohl qualitativ als auch gesundheitlich mit maximaler Alltagstauglichkeit überzeugt.
Die Gerichte sind portionsgenau abgefüllt, in wenigen Minuten servierbereit, und bringen echte Restaurantqualität auf den Teller. Egal ob zu Hause, im Büro oder in der Gastronomie.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Alla Mamma bietet ein ganzheitliches Fertiggericht, das in dieser Form bisher einzigartig am Markt ist: Eine vollständige Mahlzeit in echter italienischer Qualität – fix & fertig, ohne Konservierungsstoffe, ungekühlt haltbar und in wenigen Minuten servierbereit.
Der Großteil der Konkurrenzprodukte ist entweder tiefgekühlt, nur gekühlt erhältlich oder besteht aus einzelnen Komponenten wie Soßen, die erst noch kombiniert werden müssen. Viele Produkte verlieren dabei entweder an Geschmack, benötigen Vorbereitung oder setzen auf künstliche Zusätze.
Alla Mamma ist anders: Unsere Gerichte sind original italienisch gekocht, bereits fertig zubereitet, portionsgenau abgefüllt und durch ein schonendes Verfahren pasteurisiert. Dadurch bleiben Nährstoffe, Konsistenz und Geschmack bestmöglich erhalten.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Die Rezepte wurden über Monate hinweg gemeinsam mit unserem italienischen Produktionspartner entwickelt und immer wieder blind verkostet, unter anderem mit Freunden, Familie, Gastro-Profis und Kund:innen. Besonders gelobt wurden dabei Geschmack, Konsistenz und das „echte“ Gefühl beim Essen. Viele sagen: „Das hätte ich nie aus einer Mikrowelle erwartet!“

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, Alla Mamma als führende Marke für authentische Fertigpasta zu etablieren. Überall dort, wo echte italienische Küche bisher nicht möglich war.
Wir verfolgen dabei drei klare Geschäftszweige:

  1. B2C: Wir wollen unsere Produkte in Supermärkten, Automaten und im Onlinehandel breit verfügbar machen. Über Social Media und organisches Wachstum erreichen wir gezielt Endverbraucher:innen, die im Alltag keine Kompromisse bei Geschmack und Qualität machen wollen. Unser Sortiment soll stetig erweitert werden mit veganen Optionen, neuen Rezepten und wechselnden Saison-Specials.
  2. B2B: Unser Ziel ist es, möglichst vielen gastronomischen Betrieben zu ermöglichen, echte italienische Pasta anzubieten und das, ganz ohne Küche, Personal oder aufwändige Infrastruktur. Alla Mamma ist eine echte Alternative zu den aktuellen Convenience-Lösungen in der Gastronomie mit besserem Geschmack, klar kalkulierbaren Portionen und deutlich weniger Aufwand.
  3. Eigenes Gastronomiekonzept: Mit unserem Foodtruck legen wir den Grundstein für ein langfristiges, eigenes Gastro-Konzept. Wir wollen Alla Mamma nicht nur verkaufen, sondern auch selbst servieren, beispielsweise auf Konzerten, Festivals, Events oder später in eigenen Concept Stores. So bringen wir das Produkt genau dorthin, wo viele Menschen unterwegs sind.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Unsere Entscheidung, bei „Die Höhle der Löwen“ aufzutreten, war strategisch motiviert. Wir haben nicht nach Kapital gesucht, sondern nach Expertise und Kontakten – insbesondere in den Bereichen Vertrieb, Markenaufbau und strategisches Marketing.
Mit Alla Mamma stehen wir an einem Punkt, an dem wir wissen, dass das Produkt funktioniert, ob geschmacklich, logistisch oder technisch. Was uns jetzt weiterbringt, sind Partner:innen, die Erfahrung darin haben, ein Produkt in großem Maßstab im Handel, im Lebensmitteleinzelhandel und in der Gastronomie zu platzieren.
Uns war bewusst: Wenn wir die richtigen Investor:innen finden, die nicht nur Kapital, sondern auch Know-how und Zugang zu Netzwerken einbringen, kann das ein echter Meilenstein für uns werden.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Bei „Die Höhle der Löwen“ haben wir gezielt nach strategischen Partner:innen gesucht, die uns helfen können, Alla Mamma als Marke sichtbar zu machen und professionell zu skalieren, sowohl im Handel als auch in der Gastronomie. Es ging uns dabei weniger um das Kapital selbst, sondern vielmehr um Zugang zu Vertriebskanälen, Unterstützung beim Markenaufbau und den Ausbau unserer Marketingstrukturen.
Eine mögliche Investition würden wir gezielt einsetzen, um:
Verpackung & Produktion weiter zu optimieren, insbesondere für größere Abnahmemengen
Vertriebsstrukturen im B2B-Bereich auszubauen (z. B. Außendienst, Messen, Listungen im LEH)
unser Sortiment zu erweitern, z. B. durch neue Sorten oder vegane Varianten
Marketingkampagnen professionell umzusetzen, sowohl online als auch am Point of Sale
und die Logistikprozesse zu professionalisieren, um weiter zu wachsen und Lieferfähigkeit dauerhaft sicherzustellen.
Kurz gesagt: Wir wollten nicht einfach nur Kapital – wir wollten die richtigen Partner, um Alla Mamma langfristig groß zu machen.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Nach der Ausstrahlung von „Die Höhle der Löwen“ wollen wir gezielt in allen drei Geschäftszweigen weiter wachsen. Die nächsten Schritte stehen dabei bereits klar fest:
Team erweitern: Wir wollen unser Team in den Bereichen Vertrieb, Marketing und operatives Geschäft verstärken, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Platzierungen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH): Ein zentrales Ziel ist die Listung in Supermärkten, ob regional und langfristig auch überregional.
Marketing intensivieren: Der größte Fokus wird auf Markenaufbau und Reichweite liegen. Über Social Media, gezielte Werbekampagnen, hochwertigen Content und Community-Aufbau.


Sortiment erweitern: Wir arbeiten an neuen Sorten, darunter auch vegane und saisonale Varianten, um neue Zielgruppen zu erreichen.

Foodtruck weiterentwickeln: Der Alla Mamma Foodtruck soll als flexibles Gastro-Modell auf Events, Festivals und Konzerten unterwegs sein – langfristig ist auch der Aufbau eigener Concept Stores geplant.

Produktion & Logistik skalieren: Um größere Mengen effizient abwickeln zu können, wird die Produktion ausgebaut und die Logistikstruktur entsprechend angepasst.

Gastrovertrieb ausbauen: Der B2B-Vertrieb wird systematisch weiterentwickelt mit Fokus auf Hotellerie, Tankstellen, Campingplätze, Cafés und kleinere Gastroeinheiten ohne eigene Küche.
Unser Ziel ist es, Alla Mamma als feste Marke im Alltag der Menschen zu etablieren.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Die wertvollsten Erfahrungen haben wir tatsächlich durch unseren Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ gemacht. Insbesondere was das Thema Unternehmensstruktur und strategische Ausrichtung betrifft. Die intensive Vorbereitung und die Gespräche im Rahmen der Sendung haben uns gezeigt, wo unsere Stärken liegen und wo wir gezielt nachschärfen müssen.
Seitdem haben wir begonnen, ein eigenes Team aufzubauen, erste Umsätze zu generieren und klare Strukturen zu schaffen, um langfristig wachsen zu können. Die Erfahrung bei DHDL hat uns nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch ein deutlich besseres Verständnis für den Markt und unser Potenzial gebracht.
Besonders wichtig ist für uns auch das Feedback unserer Kund:innen und Geschäftspartner: Wir hören genau hin, testen neue Ideen und entwickeln sowohl das Produkt als auch die Marke kontinuierlich weiter. Diese direkte Rückkopplung ist für uns wertvoller als jeder Businessplan, denn sie zeigt uns, was wirklich zählt.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Was wir auf unserem bisherigen Weg gelernt haben: Wenn man ein Unternehmen wirklich nachhaltig aufbauen will, sollte man nicht versuchen, mit aller Kraft sofort „durch die Decke zu gehen“. Wachstum braucht Substanz – und die entsteht nicht über Nacht.
Unser Rat: Konzentriert euch auf das, was euch wirklich besonders macht – und baut darauf Schritt für Schritt auf. Es ist besser, klein zu starten und dabei authentisch zu bleiben, als sich zu verzetteln und zu früh zu viel zu wollen. Holt euch früh Feedback, bleibt flexibel, und habt keine Angst davor, Dinge zu hinterfragen oder auch mal neu zu denken. Und: Holt euch Hilfe, wenn ihr sie braucht. Man muss nicht alles alleine schaffen – aber man sollte wissen, wofür man steht.

Sehen Sie Alla Mamma am 22. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Pitch „Alla Mamma“ Guido (r.) und Sarina Mondi präsentieren den „Löwen“(v.l.) Frank Thelen, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel mit „Alla Mamma“ echt italienische Fertigpasta in Einzelportionen, auch glutenfrei und vegan. Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Guido Mondi und Sarina Mondi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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