Freitag, November 21, 2025
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Rum neu gedacht: Female Empowerment im Glas

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Sheers – Rum und Startup mit fruchtiger Innovation Bild: Beim Battle präsentieren Laura Walter (l.) und Tatjana Peters mit „Sheers“ Rum für Frauen. BildL @RTL / Bernd-Michael Maurer

Sheers ist ein Startup, das fruchtige Rumgetränke und eine 0,0% Alternative anbietet und am 29. September 2025 um 20:15 Uhr im Battle in der Höhle der Löwen pitchen wird.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Das StartUp ist zunächst aus einer Schnappsidee entstanden, die die Gründerinnen Tatjana Peters und Laura Walter beim Mixen von Cocktails in ihrer Studierenden-Küche hatten. Als sie einige Jahre später feststellten, dass der Rummarkt noch eine Männerdomäne ist, Frauen aber gerne rumhaltige Cocktails, wie Mojitos, Daiquiris oder Piña Coladas trinken, entstand die Idee für Sheers.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Sheers ist eine Consumer Lifestyle Marke in der Getränkebranche und wird primäre über den Einzelhandel und den Onlineshop des StartUps sheers-drinks.de vertrieben.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Es gab vor der Gründung kein vergleichbares Getränk, weder einen sinnlich, fruchtigen und leichten alkoholhaltigen Rum, noch eine leckere alkoholfreie 0,0% Rumalternative. Diese zu entwickeln und an einen typischen Geschmack von Frauen anzupassen, war eine große Herausforderung, besonders bei der alkoholfreien Variante, die am 29.09. frisch an den Markt geht und rund ein Jahr Entwicklung gekostet hat.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Auf den ersten Blick hat Sheers einen neuen Look und Farbe ins Rumregal gebracht und auch geschmacklich überzeugt Sheers mit einem neuartigen Geschmack. Der rosafarbene Rum ist weder holzig-schwer, noch caramellig-süß, wie herkömmlicher Rum. Die natürlichen Aromen von Limette und Grapefruit und der spritzig-sinnliche Geschmack machen den Rum momentan einzigartig. Auch die 0,0% Alternative überzeugt durch einen Alkoholgeschmack und fruchtig-spritzige Limette- und Grapefruit Noten.
Außerdem ist das gesamte Konzept der Marke neuartig: Einen „Rum für Frauen“ hat es bisher nicht gegeben und schon gar kein Getränk, das für Female Empowerment und Soziales Engagement in Sachen Geschlechtergleichheit steht. Denn durch ihr Marketing betreiben die Sheers Gründerinnen nicht nur jede Menge Aufklärung und soziales Bewusstsein für das Thema, sie spenden ebenfalls mit jeder verkauften Flasche an der Frauenberatungszentrum Köln e.V., einem gemeinnützigen Verein, der Frauen hilft, die Opfer von Gewalt geworden sind und Geschlechtergleichheit in der Gesellschaft aktiv fördert.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Sheers überzeugt auf den ersten Blick durch ein farbenfrohes, zeitgemäßes und weibliches Design. Aber auch der Geschmack ist innovativ und überrascht positiv – nicht nur Frauen. „Wir sind immer wieder erstaunt darüber, wie viele männliche Kunden wir dann doch haben, denen die spritzig-fruchtige Citrusnoten des Rums genauso gut schmeckt, wie den Frauen.“, so Sheers Gründerin Tatjana.
Der Rum ist außerdem sehr vielseitig nutzbar – vom Spritz, über Cocktailvarianten bis hin zu Longdrinks.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Die Rezeptur und auch das Konzept, eine 0,0% alkoholfreie Alternative zu den Rums anzubieten, entstand durch eine Marktforschung. Darin wurden besonders Frauen nach dem herkömmlichen Rum-Angebot, ihren Getränkepräferenzen, ihrem Konsumverhalten und Lieblingsgeschmäckern befragt. Dazu wurden sowohl persönliche Pannel Befragungen, als auch eine digitale Umfrage durchgeführt.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Sheers soll das Female Drink Imperium werden, mit Getränken, die für Weiblichkeit und Fortschritt stehen. Der aktuelle Meilenstein ist der Go Live der Sheers 0,0% Rumalternative mit Limette und Grapefruit – dem alkoholfreien Pendant zur ersten Sorte. Es sollen weitere Sorten und auch Ready to Drink Getränke folgen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Bereits bei der Gründung entstand die Idee, sich eines Tages in die Höhle der Löwen zu wagen, denn die Show verfolgen Gründerinnen Tatjana und Laura bereits seit einigen Jahren und haben selber viel Motivation und Inspiration aus der Show geschöpft. Dies war zunächst aus einer unvorstellbaren Idee für die beiden Kölnerinnen. Als sich das Businessmodell nach wenigen Monaten als erfolgreich herausstellte und Wachstumspläne geschmiedet wurden, wurde aus der mutigen Idee, sich bei der Show zu bewerben, der erste TV-Auftritt des Startups.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Die Unterstützung sollte besonders für Marketing und Vertriebswachstum genutzt werden, und die ersten Produkte skalieren zu können und eine nächste Sorte Rum zu entwickeln.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Sheers ist ein Genussprodukt, das besonders gut verkauft wird, wenn es verkostet wird. Das Startup ist deshalb mehrmals wöchentlich auf Events und Verkostungen unterwegs, um die leckere Innovation an Frau (und Mann) zu verkaufen und Markenbekanntheit zu entwickeln.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Sprich über deine Idee und gehe auf Netzwerkveranstaltungen/ Gründungsevents
Machen – setz dich hin und arbeite die wichtigsten Aufgaben und Kernelemente deines Businesses aus.
Sheers Insider Tipp: Gründe mit jemandem zusammen und pusht euch gegenseitig, das hilft dabei dran zu bleiben und macht deutlich mehr Spaß, als den Weg alleine zu bestreiten.

Sehen Sie Sheers am 29. September 2025 um 20:15 Uhr im Battle in der Höhle der Löwen

Bild: Beim Battle präsentieren Laura Walter (l.) und Tatjana Peters mit „Sheers“ Rum für Frauen. BildL @RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Laura Walter und Tatjana Peters für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kreative Geschichten mit KI neu erzählt

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Anna di Luce – KI und Film kreativ neu gedacht Anna Göhring vor Gebäude Fotografin Miriam Stahnke

Anna di Luce ist eine Kreativdirektorin, die Videos komplett mit KI produziert.

Könnten Sie uns Anna di Luce kurz vorstellen und erzählen, welche Personen hinter dem Unternehmen stehen?

Anna di Luce ist eine freiberufliche Kreativdirektorin, die Videos rein mit KI-Tools produziert – das heißt, keine echten Schauspieler, keine echten Sets. Als Einzelunternehmerin entwickle ich zusammen mit meinen Kunden eine Story und einen Stil, der zu deren Produkt, Marke und Zielgruppe passt und setze die Vision dann mit KI-Tools um: Von der Bildgeneration, über die Integration des realen Produktes, bis hin zu Video-Generation, Schnitt, Sounddesign, Musik, Farbkorrektur.

Anna di Luce ist mein Künstlername als KI-Produzentin, da ich schon lange meinen Nachnamen Anna Göhrig loswerden wollte, den man gerne und oft falsch schreibt.

Was war die Motivation, Anna di Luce zu gründen, und wie hat Ihr beruflicher Hintergrund diesen Schritt beeinflusst?

Ich war über 10 Jahre in der Werbebranche als Texterin und Konzepterin tätig, bis die Aufträge letztes Jahr durch ChatGPT spürbar einbrachen. Mir war sofort klar, dass das kein Zukunftsbusiness mehr ist. Ich war aber auch bereits als Drehbuchautorin tätig und habe ursprünglich ein Diplomstudium an der Filmakademie Ludwigsburg im Fach Kamera abgeschlossen. Damals konnte ich in diesem Beruf nicht durchstarten, weil ich Mutter wurde.

Als ich dann in einem Video sah, was man mit KI bereits produzieren kann, war das wie eine Art “Full Circle Moment”. Meine unverhoffte Chance, an meine ursprüngliche Leidenschaft anzuknüpfen und mein ganzes Wissen aus dem Filmstudium endlich auf die Strecke zu bringen. Es kostete dann tatsächlich Überwindung, als alleinerziehende Mutter plötzlich sichtbar zu werden und der Welt eigene Geschichten präsentieren. Die KI hat mir quasi Flügel verliehen – von Zuhause aus kann ich Filme produzieren, die dank meiner fundierten Ausbildung und Arbeitserfahrung gleich eine besondere cineastische Qualität haben und auch die Tonalität der Marke treffen. Ich habe jetzt gerade einen unbändigen Schaffensdrang, das kreative Biest will nach den vielen Jahren im Käfig jetzt ganz energiegeladen raus – und damit kann ich Unternehmen helfen und auch inspirieren.

Welche Vision verfolgen Sie mit Anna di Luce und wie möchten Sie diese in den kommenden Jahren realisieren?

Ich finde es vor allem spannend, mit KI-Videos menschlichen und nahbaren Geschichten Ausdruck zu verleihen,, die früher an Budget-Hürden gescheitert wären. Gerne absurd, witzig, mit einem “Touch of Magic.” Mein Antrieb war immer: Wie berühre ich Menschen noch im Zeitalter der Reizüberflutung? Von daher ist meine Vision nicht, eine Massen-Content-Maschine zu werden oder nur auf Effekte zu setzen, sondern eine KI-Produktionsfirma, zu der man geht, wenn man eine coole, differenzierende Idee glaubhaft umgesetzt haben möchte. Und das ist das Schöne: Man kann direkt morgen mit einem Pilotprojekt starten, ohne gleich einen Mercedes an Geld zu investieren.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihren KI-gestützten Videoproduktionen an und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse erfüllt werden?

Meine kleinsten Kunden sind Design-Unternehmen mit 10-20 Mitarbeitern, meine größten Kunden sind Großproduzenten von Waren. Was sie alle vereint: Sie haben Lust, KI offensiv witzig, absurd, originell, auf jeden Fall befreit von den Limitationen eines Realdrehs einzusetzen.
Es ist wichtig, im ersten Gespräch die Erwartungshaltung klar zu definieren und gut zu beraten, was möglich ist und was eben nicht. Mein Workflow sehr strukturiert und transparent: Von ersten Moodshots, die abgenommen werden, über Storyboard zum Film. Wie bei einer klassischen Produktion – nur viel schneller und mit weniger Aufwand.

Ich gebe auch immer ein Merkblatt zum Thema KI-Nutzung mit: Wenn jemand zum Beispiel nicht möchte, dass ein Foto des eigenen Produktes in ein öffentliches Tool geladen wird, kann ich die Produktshots auf meiner betriebsinterner Rechnerstruktur generieren.
Generell finde ich, eignet sich KI-Film aber sehr gut für Unternehmen mit nicht greifbaren Produkten, digitalen Services, Versicherungen etc.. bei denen man das Produkt über eine wie auch immer geartete Story mit Menschen erzählt. Mit KI kann man nämlich durchaus Emotionen erzählen.

Viele Unternehmen setzen bereits auf Bewegtbild. Was unterscheidet Anna di Luce von klassischen Filmproduktionen?

Ich sage immer: Bei mir zahlen die Kunden nur eine Person statt ein ganzes Team. Das bedeutet: Viel kürzere Wege, viel weniger Absprachen, weniger organisatorischer Aufwand, weniger Menschen, die bezahlt werden müssen. Ich kann von der Strategie und dem Konzept bis hin zum finalen Film alles mit wirklich fundierter Expertise abdecken.
Wenn es dann um Felder geht, die ich nicht beherrsche – wie etwa aufwendige Analysen, Multichannel-Betreuung, 3D-Modelle bauen, komplexere Motion Graphics, professionelle Sprecherstimmen, aufwendige VFX – dann hole ich mir aus meinem Netzwerk entweder die Fachleute hinzu oder ich bin für manche vielleicht auch stilistisch nicht die richtige Wahl.

Wie gelingt es Ihnen, trotz des Einsatzes von KI menschliches Storytelling in den Vordergrund zu stellen?

Ich gehe immer vom Menschen aus, der diesen Film sieht. Mich interessiert nicht die Technologie, auch nicht krasse Effekte (auch wenn man diese als Hook manchmal braucht). Schöne Bilder und Effekte verpuffen schnell., also: Wie treffe ich die Menschen in ihrer Lebenswelt, was berührt sie? Was ist eine interessante, unterhaltsame Geschichte für diese Menschen? Nur wenn wir mit etwas mitfühlen können, berührt es uns emotional.
Daher baue ich gerne Imperfektionen im Erscheinungsbild der Charaktere ein, ich erzähle von Herausforderungen und Sehnsüchten, die Menschen aus der entsprechenden Zielgruppe wirklich haben. Ich mache die Charaktere sympathisch, indem sie Fehler haben und mit dem Leben zu kämpfen haben. Auch ein bisschen ungeschickt vielleicht. Wie wir alle. Nur eben “larger than life” und in einem überraschenden Kontext.
Aber manchmal darf es auch bei mir einfach nur ästhetisch richtig krachen.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen aktuell im Bereich KI-gestützte Markenkommunikation und wie gehen Sie damit um?

Ich musste erst einmal in einen teuren Rechner investieren, da ich davon ausgehe, dass manche Unternehmen vielleicht besorgt sind, ihre Produktbilder in ein öffentliches KI-Tool zu füttern. Und ich muss quasi täglich neue, teils komplexe Technologien wie ComfyUI lernen, am Ball bleiben, viel investieren in Themen und Tools, die wahrscheinlich in einem halben Jahr schon niemanden mehr interessieren, da sich alles rasant weiterentwickelt. Ich will auch auf alle datenschutzrechtlichen Fragen eine fundierte Antwort zu haben, daher besitze ich auch ein Zertifikat in KI-Recht und verfolge immer die News.

Was mich perspektivisch besorgt ist unsere Abhängigkeit von US-Technologien und US-Dateninfrastruktur. Jetzt kann ich Bilder auf meinem Rechner selbst generieren – aber für die Top-Video-Modelle muss ich aktuell dennoch auf Google oder den chinesischen Anbieter ByteDance (Seedance) zurückgreifen, die das Rennen gerade unter sich entscheiden. Mir wäre eine europäische Lösung natürlich lieber – aber die ist nicht in Sicht und ich habe ja auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, mit der Innovation und den besten Tools mitzugehen.

Was war bisher der größte Meilenstein, den Anna di Luce erreicht hat, und was hat er für Sie persönlich bedeutet?

Die Videoproduktion existiert erst seit Juni. Am meisten freut mich, dass mein Können und meine Fähigkeiten zunehmend gesehen werden und ich viel positive Resonanz bekomme: Einer meiner Filme wurde in einem weltweiten US-amerikanischen KI-Wettbewerb unter die Best-Of der Jury gewählt. Die besten KI-Werbeagenturen Deutschlands wollen mit mir arbeiten. Und die Kunden, für die ich bereits Test-Projekte mache, sind hellauf begeistert von dem Ergebnis und der Zusammenarbeit.
Dass neben den vielen, bombastischen KI-Filmen mit Explosionen, Kampf und Cyberspace meine doch eher feinfühligere Herangehensweise gefragt ist, stärkt mich darin, dass dies der für mich richtige Weg ist.

Wie möchten Sie Ihr Leistungsangebot in Zukunft weiterentwickeln. Gibt es geplante Neuerungen oder besondere Schwerpunkte?

Ich baue gerade einen effizienten Workflow für meine Kunden auf, mit dem ich monatliche Content-Pakete zu einem attraktiven Preis anbieten kann. Die nächsten Monate werden zeigen, welche Angebote die Kunden brauchen und da möchte ich mich ganz flexibel nach der tatsächlichen Nachfrage richten.

Wo sehen Sie langfristig die Rolle von KI in der kreativen Filmproduktion und welche Chancen ergeben sich daraus für Anna di Luce?

In den USA werden schon erste 90-Minüter mit KI produziert. Vodafone, Air B’n’B und Haribo haben schon KI-Werbespots gesendet. Die KI-Videos werden immer mehr in unsere Medienwelt einsickern und schneller zur Normalität werden, als wir glauben.
Ich denke, da können sich mit meiner filmischen Vorbildung noch viele Möglichkeiten ergeben, auch bei großen Filmproduktionen, aber im Moment ist dies gar nicht mein Ziel:

Ich persönlich möchte keinen reinen KI-Kinofilm sehen, man will sich ja emotional tief mit der Hauptfigur verbinden und 90 Minuten mit ihr mitgehen, da bin ich noch nicht so weit. Aber in Werbekampagnen, bei denen jeder weiß, dass man hier eine Illusion verkauft – warum nicht? Da geht es um schnelle Hooks, einen Moment der emotionalen Verbindung, aber am Ende eben doch wieder um das Produkt.
Ich möchte also gerne bei Werbung bleiben und mache cineastische Filme nur zum Spaß und, um mich künstlerisch weiter zu entwickeln. Demnächst wird zum Beispiel ein lustiges Halloween-Video von mir herauskommen.

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern geben, die gerade am Anfang stehen?

Erstens: Springt über euren eigenen Schatten und traut euch, Leute anzuschreiben. Gerade als Frau hat man oft das Gefühl, man will niemandem auf die Nerven gehen – aber geht den Leuten auf die Nerven, sonst sehen sie euch nicht! Ihr müsst euch die Chancen schaffen, das macht keiner für euch.

Zweitens – investiert in eine gute Psychotherapie, am besten schon vor der Gründung. Sonst bricht man bei Unwegsamkeiten zu schnell ein, verkauft sich unterm Wert, bezieht alles Scheitern auf sich und gibt auf. Man muss aber immer wieder aufstehen können, bei jedem Rückschlag.

Drittens: Nehmt Absagen nie persönlich. Irgendwo da draußen gibt es Leute, die genau das brauchen, was ihr seid. Ihr habt sie nur noch nicht getroffen.

Wenn Sie die Entwicklung von Anna di Luce in einem Satz beschreiben müssten – wie würde er lauten?

“Wer nicht am Abgrund stand, dem wachsen auch keine Flügel.”

Bild @ Fotografin Miriam Stahnke 

Wir bedanken uns bei Anna Göhring für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Digitale Naturheilkunde neu gedacht

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NIU Nature Naturheilkunde & Gesundheit founder team bild

NIU Nature macht Naturheilkunde durch eine digitale Plattform alltagstauglich und verbindet traditionelle Heilmethoden mit moderner Wissenschaft.

Könnten Sie uns NIU Nature kurz vorstellen und erzählen, wie das Unternehmen entstanden ist?

NIU Nature ist dein natürlicher Gesundheitsbegleiter – wir machen Naturheilkunde zu einem täglichen Ritual. Unsere digitale Plattform verbindet traditionelle Heilmethoden wie Ayurveda, Traditionelle Chinesische Medizin und Naturheilkunde mit modernen medizinischen Erkenntnissen. Unser Ziel ist es, uraltes Heilwissen verständlich und alltagstauglich zu machen, sodass Menschen praktische Routinen, Ernährungstipps und Rituale für ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden direkt in ihrem Alltag umsetzen können.

Entstanden ist NIU Nature aus einer sehr persönlichen Motivation: Wir Gründer haben selbst erlebt, wie kraftvoll ganzheitliche Ansätze sein können – sei es durch Familiengeschichten mit chinesischer Medizin, persönliche Heilungswege oder den Wunsch, alternative Methoden digital zugänglich zu machen. Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass viele Menschen zwar großes Interesse an Naturheilkunde haben, es ihnen aber am Zugang, der Orientierung und Struktur fehlt. Genau diese Lücke möchten wir schließen: mit Kuren, die Schritt für Schritt durch Themen wie Hormonbalance, Fruchtbarkeit,Verdauungsgesundheit, Schlaf oder Stressreduktion führen.
So bringen wir uraltes Heilwissen in die Gegenwart: klar strukturiert, alltagstauglich und durch Technologie für alle zugänglich.

Welche Rolle spielen die Gründerinnen und Gründer persönlich bei der Entwicklung von NIU Nature?

Wir drei Gründer prägen NIU Nature nicht nur mit unseren beruflichen Hintergründen, sondern vor allem unsere persönlichen Geschichten. Jeder von uns bringt eine eigene Verbindung zu Naturheilkunde und ganzheitlicher Gesundheit mit – sei es durch das Aufwachsen mit Traditioneller Chinesischer Medizin in der Familie, durch eigene Heilungserfahrungen oder durch die Überzeugung, dass uraltes Wissen in einer modernen, digitalen Form neu zugänglich gemacht werden muss.

Gleichzeitig ergänzen wir uns durch unterschiedliche fachliche Stärken: Von IT- und Produktexpertise über Marketing und User Experience, bis hin zu Programmgestaltung, Finanzen und Operations. So entsteht ein Team, das sowohl die technologische Umsetzung als auch die inhaltliche Tiefe trägt.
Am Ende ist NIU Nature von uns allen ein Herzensprojekt, das stark von unseren persönlichen Erfahrungen und Werten lebt. Wir wollen nicht nur ein Produkt entwickeln, sondern eine Bewegung schaffen, die zeigt, dass ganzheitliche Gesundheit heute genauso relevant ist wie vor tausenden Jahren.

Was ist die zentrale Vision von NIU Nature und wie möchten Sie diese Schritt für Schritt erreichen?

Unsere Vision ist es, Naturheilkunde global neu zu positionieren: als zugänglichen, wissenschaftlich fundierten und modernen Bestandteil des Alltags. Wir wollen Menschen befähigen, ihre Gesundheit ganzheitlich selbstbestimmt in die Hand zu nehmen und Naturmedizin so selbstverständlich zu nutzen wie heute eine Fitness-App oder ein Supplement.
Um diese Vision Schritt für Schritt umzusetzen, verfolgen wir einen klaren Weg:

1.Verständlichkeit schaffen: wir übersetzen komplexes Wissen aus Ayurveda, TCM und Naturheilkunde in leicht anwendbare Kuren mit klarer Struktur und Alltagstauglichkeit.
2. Digitale Plattform ausbauen: wir entwickeln eine App, die Nutzende mit geführten Journeys, Ernährungs- und Bewegungsplänen sowie Ritualen begleitet und so Orientierung und Motivation gibt.
3. Vertrauen aufbauen: wir arbeiten mit Ärzten, Therapeuten und Wissenschaftlern zusammen, um sowohl die Qualität unserer Inhalte als auch die Wirksamkeit zu garantieren.
4. Internationale Skalierung: Aufbauend auf unserem Erfolg im deutschsprachigen Raum expandieren wir nun in neue Märkte, insbesondere in die USA, wo die Nachfrage nach modernen, ganzheitlichen Gesundheitslösungen stetig zunimmt.
5. Community stärken: langfristig möchten wir eine globale Bewegung aufbauen, in der Menschen ihre Erfahrungen teilen, voneinander lernen und so das Wissen lebendig weitertragen.

So entsteht ein Ökosystem, das Tradition und Moderne verbindet und Naturmedizin aus der Nische in den Alltag holt: als festen Bestandteil gesunder Lebensführung.

Wie genau unterscheiden Sie sich mit Ihrer App von anderen Gesundheits- oder Wellnessangeboten auf dem Markt?

Das Besondere an NIU Nature ist, dass wir den Menschen immer ganzheitlich betrachten. Viele Angebote fokussieren sich ausschließlich auf Ernährung, Bewegung oder Meditation. Wir hingegen verbinden all diese Dimensionen und mehr: Ernährung, Bewegung, Routinen, mentale Praktiken, Frequenzen, Atemtechniken, und traditionelle Heilmethoden greifen in unseren Kuren ineinander. So entsteht ein Ansatz, der wirklich den ganzen Menschen in den Blick nimmt und nicht nur einen Teilaspekt.
Während viele Wellness-Apps lose Inhalte oder einzelne Tipps anbieten, führen wir unsere Nutzer Schritt für Schritt durch strukturierte Journeys mit klaren Tagesplänen, Ritualen und Hintergrundwissen, das sowohl in traditioneller Heilkunde als auch in moderner Wissenschaft verankert ist.

Ein weiterer Unterschied ist unsere Verbindung von Tradition und Evidenz: Ayurveda, TCM und Naturheilkunde werden bei uns weder esoterisch verklärt noch verwässert. Wir arbeiten eng mit Ärzten, Therapeuten und Wissenschaftlern zusammen, um Inhalte fundiert aufzubereiten und gleichzeitig verständlich und praxisnah zu machen.
Zudem setzen wir auf Personalisierung und Einfachheit: Unsere App soll kein weiteres To-do sein, sondern ein täglicher Begleiter, der Orientierung, Klarheit und Motivation gibt und damit Gesundheit im Alltag wirklich umsetzbar macht.
Kurz gesagt: NIU Nature ist nicht nur eine Wellness-App, sondern ein digitaler Kompass für ganzheitliche Gesundheit, tief verwurzelt im Heilwissen verschiedener Kulturen und neu gedacht für den Alltag von heute.

Welche Zielgruppen möchten Sie mit Ihren Kuren ansprechen und wie gehen Sie auf deren Bedürfnisse ein?

Unsere Kuren richten sich an Menschen, die ihre Gesundheit ganzheitlich betrachten und aktiv etwas für ihr Wohlbefinden tun möchten, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Vorerfahrung mit Naturheilkunde.

Dabei sprechen wir insbesondere drei große Gruppen an:
Menschen in Phasen körperlicher oder hormoneller Veränderungen, etwa rund um Zyklus, Kinderwunsch, Wechseljahre, aber auch bei Themen wie Stress, Schlaf oder Energie.
Personen mit Alltagsbeschwerden, von Verdauungsproblemen bis hin zu Anspannung oder Erschöpfung, die nach schnellen, praktischen und zugleich nachhaltigen Tools suchen.

Gesundheitsbewusste Selbstfürsorger, also alle, die präventiv ihre Resilienz stärken und Routinen in Ernährung, Bewegung und Achtsamkeit in ihr Leben integrieren wollen.
Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse reagieren wir mit modular aufgebauten Kuren: von kurzen Alltagsroutinen bis zu mehrwöchigen Journeys, die tiefer ins Thema einführen. Komplexes Wissen wird so aufbereitet, dass es zugänglich für Einsteiger und gleichzeitig relevant für Fortgeschrittene bleibt. So entsteht ein Angebot, das möglichst viele dort abholt, wo sie gerade stehen und sie Schritt für Schritt begleitet, Gesundheit als etwas Ganzheitliches und Alltägliches zu leben.

Die Kombination aus Naturheilkunde, Ayurveda und TCM ist besonders. Warum haben Sie sich für diesen Ansatz entschieden?

Wir haben uns bewusst für diesen Dreiklang entschieden, weil jede dieser Traditionen auf eine jahrtausendealte Erfahrung zurückgreift und gleichzeitig einzigartige Stärken mitbringt. Die Naturheilkunde ist in Europa tief verwurzelt und schlägt die Brücke zur modernen evidenzbasierten Medizin. Ayurveda bietet ein umfassendes Verständnis von Balance, Ernährung und Lebensführung, das stark auf Prävention setzt. Die Traditionelle Chinesische Medizin wiederum betrachtet Energieflüsse, Zyklen und Zusammenhänge zwischen Körper und Emotionen auf eine Weise, die heute aktueller denn je wirkt.

Gemeinsam ergeben diese Systeme ein ganzheitliches Fundament, das den Menschen nicht auf Symptome reduziert, sondern Körper, Geist und Seele gleichermaßen berücksichtigt. Für uns war klar: Wenn wir Gesundheit neu denken wollen, dann nicht eindimensional, sondern durch die Verbindung dieser bewährten Heiltraditionen mit moderner Wissenschaft und digitaler Technologie.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen aktuell im Alltag als junges Startup und wie gehen Sie damit um?

Unsere größte Herausforderung ist aktuell das Wachstum in mehreren Dimensionen gleichzeitig: Wir bauen unser Produkt stetig weiter aus, professionalisieren Strukturen und möchten gleichzeitig neue Märkte erschließen. Gerade in dieser Phase bedeutet das, Ressourcen gezielt einzusetzen, Prioritäten zu setzen und dennoch den Mut zu haben, groß zu denken.

Gleichzeitig erfordert Wachstum auch, ein starkes Team und Netzwerk aufzubauen. Deshalb legen wir großen Wert auf Kooperationen mit Experten, Investoren und Partnern, die unsere Vision teilen und uns dabei unterstützen, NIU Nature Schritt für Schritt international zu etablieren. So sehen wir die Herausforderungen des Wachstums nicht nur als Hürden, sondern als Chance, uns weiterzuentwickeln und unsere Vision von ganzheitlicher Gesundheit noch mehr Menschen zugänglich zu machen.

Wie wichtig ist das Thema Vertrauen und Glaubwürdigkeit für NIU Nature und wie stellen Sie das sicher?

Vertrauen ist die Basis unseres gesamten Handelns: ohne Glaubwürdigkeit hätte ein Angebot im sensiblen Bereich Gesundheit keine Chance. Deshalb legen wir größten Wert darauf, dass unsere Inhalte sowohl fachlich fundiert als auch verständlich und nahbar sind.
Wir stellen dies auf drei Ebenen sicher:
Expertise & Wissenschaft: unsere Kuren entstehen in Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und Wissenschaftlern. So verbinden wir traditionelle Heilmethoden mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Transparenz: wir erklären die Herkunft unserer Inhalte, verweisen auf Studien und machen nachvollziehbar, warum wir bestimmte Empfehlungen geben.
Praxisnähe: Glaubwürdigkeit entsteht auch dadurch, dass unsere Nutzer die Methoden im Alltag anwenden und spürbare Verbesserungen erleben. Deshalb achten wir darauf, dass jede Übung, jedes Rezept und jedes Ritual leicht integrierbar ist.
Für uns ist Vertrauen kein einmaliger Gewinn, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Wir sehen uns in der Verantwortung, eine Plattform zu schaffen, die Menschen Sicherheit gibt und in der sie wissen: Hier finden sie Orientierung, die auf Wissen, Erfahrung und echter Integrität beruht.

Welche neuen Entwicklungen oder Funktionen können Nutzer in naher Zukunft erwarten?

Wir arbeiten kontinuierlich daran, NIU Nature noch persönlicher und wirkungsvoller zu gestalten. In naher Zukunft dürfen sich unsere Nutzer besonders auf drei große Entwicklungen freuen:
Neue Kuren: wir erweitern unser Angebot um weitere Journeys, die aktuelle Bedürfnisse wie Schlaf, Hormonbalance, oder Chakra-Lehre aufgreifen.

Mehr Personalisierung: unsere Kuren werden künftig noch stärker auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten, zum Beispiel durch Empfehlungen basierend auf Zielen, Lebensstil oder aktueller Lebensphase.
Interaktive Features: wir stehen kurz vor einem großen Funktions-Release, das den Alltag unserer Nutzer noch aktiver begleiten wird. Hier können alle gespannt sein.
Langfristig möchten wir zudem Community-Elemente integrieren, sodass Nutzer nicht nur von unseren Inhalten, sondern auch voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren können.

Was macht Sie persönlich am meisten stolz, wenn Sie auf die bisherigen Erfolge von NIU Nature schauen?

Am meisten stolz macht uns, dass wir bereits jetzt spüren, welchen echten Unterschied NIU Nature im Leben von Menschen macht. Wenn Nutzer uns berichten, dass sie durch unsere Kuren mehr Energie haben, besser schlafen oder ihren Körper und ihre Emotionen besser verstehen, ist das für uns die größte Bestätigung.

Genauso erfüllt es uns mit Stolz, dass wir ein Thema, das lange als kompliziert oder „zu alternativ“ galt, verständlich, modern und nahbar gemacht haben und damit vielen Menschen erstmals einen Zugang zu Naturheilkunde ermöglichen.
Und nicht zuletzt sind wir stolz auf unser Team und Netzwerk: mit begrenzten Ressourcen, aber viel Leidenschaft haben wir es geschafft, eine Plattform aufzubauen, die wächst und immer mehr Menschen erreicht. Das zeigt uns, dass unsere Vision trägt und das motiviert uns, den Weg konsequent weiterzugehen.

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern geben, die ebenfalls im Gesundheitsbereich ein Startup aufbauen möchten?

  1. Vertrauen ist alles. Wer im Gesundheitsbereich gründet, bewegt sich in einem sehr sensiblen Umfeld. Baut von Anfang an auf Transparenz, wissenschaftliche Fundierung und echte Integrität. Nur so entsteht die Glaubwürdigkeit, die langfristig trägt.
  2. Fokus und Geduld. Die Gesundheitsbranche ist komplex und oft langsamer als andere Märkte. Es ist wichtig, Prioritäten klar zu setzen, kleine Schritte konsequent zu gehen und sich nicht von kurzfristigen Hypes ablenken zu lassen.
  3. Das eigene „Warum“ leben. Ein Gesundheitsstartup aufzubauen ist intensiv und herausfordernd. Was dabei trägt, ist die persönliche Verbindung zum Thema. Wenn die eigene Motivation spürbar ist und man selbst hinter den Inhalten steht, wird das nicht nur das Team, sondern auch Investoren und Nutzer überzeugen.

Wie stellen Sie sich die langfristige Zukunft von NIU Nature vor und welche Rolle soll Ihr Unternehmen in der digitalen Naturheilkunde spielen?

Langfristig möchten wir NIU Nature als führende Plattform für digitale Naturheilkunde etablieren: ein Ort, an dem Menschen weltweit Zugang zu fundiertem Wissen, praktischen Routinen und ganzheitlicher Unterstützung finden. Unsere Vision ist, dass Naturmedizin nicht als Nische wahrgenommen wird, sondern als selbstverständlicher Bestandteil moderner Gesundheitsvorsorge.
Wir sehen uns dabei in einer Brückenrolle: zwischen jahrtausendealten Traditionen und moderner Wissenschaft, zwischen digitaler Technologie und menschlicher Erfahrung. Unser Ziel ist es, Naturheilkunde so aufzubereiten, dass sie skalierbar, leicht verständlich und gleichzeitig individuell anwendbar wird.
In Zukunft soll NIU Nature nicht nur eine App sein, sondern ein globales Ökosystem für ganzheitliche Gesundheit, mit personalisierten Kuren, Community-Features und Partnerschaften, die Menschen auf ihrem Gesundheitsweg begleiten.
Unsere Rolle verstehen wir klar: Wir wollen dazu beitragen, dass Naturmedizin den Stellenwert erhält, den sie verdient – als wirksame, zugängliche und glaubwürdige Säule der Gesundheitsversorgung von morgen.

Wir bedanken uns bei Chiara Mitscherlich für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wussten Sie, dass dieses Luxusgut auch direkt vor unserer Haustür wächst?

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Cher Pierre – Trüffel aus der Region mit Genuss und Nachhaltigkeit Gründerteambild Thomas Schäfer, Juliette Descharmes, Dominik Güneri

Cher Pierre ist ein Food-Startup, das sich dem regionalen Trüffelanbau widmet und die edle Knolle mit Genuss, Nachhaltigkeit und handverlesener Qualität erlebbar macht.

Können Sie uns Cher Pierre vorstellen und erzählen, wer hinter dem Unternehmen steht und wie die Idee zum Trüffelanbau entstanden ist?

Cher Pierre ist ein Food-Startup, zwischen Natur, Luxus und Genuss. Mit regionalen Wurzeln macht Cher Pierre die edle Trüffel in der Region erlebbar. Die Gründer Thomas Schäfer, Agrarwirt (b.sc.), Dr. Dominik Güneri, Anwalt und Juliette Descharmes, Anwältin, geben dem Unternehmen mit Leidenschaft, Know-How und Tatkraft, Wachstum. Bereits 2013 starteten die Gründer mit dem Anbau der ersten Trüffelpflanzen, angetrieben von der Idee eine Trüffel mit regionalen Wurzeln und edlem Geschmack wachsen zu lassen.

Welche Vision verfolgen Sie mit Cher Pierre und wie möchten Sie den nachhaltigen Trüffelanbau in Deutschland etablieren?

Unsere Vision „mit einem lachenden Auge“ ist ein reiche Trüffelernte, die unsere italienischen und französischen Trüffelfreunde neidisch macht J. Trüffel wachsen in Harmonie mit dem Trüffelbaum. Cher Pierre steht ebenso für eine wertschätzenden Umgang mit unseren Partnern. Nachhaltigkeit im Trüffelanbau und nachhaltiger Aufbau des Unternehmens gehen Hand in Hand.

Wie sieht der Alltag auf Ihrer Plantage mit rund 1.000 Haselnusssträuchern, Hainbuchen und Eichenbäumen aus?

Der Trüffelanbau unterliegt zum Einen den Jahreszeiten, was die Trüffel jederzeit zu einem puren und deshalb auch sehr exklusiven Naturprodukt macht. Im Alltag bedeutet das größtmögliche Flexibilität in der Pflanzung, Pflege, Ernte und Vermarktung der Trüffel und der leckeren Trüffelprodukte. Wenn es im Juni Trüffel „en masse“ gibt, bedeutet das leider nicht, dass es auch im August welche geben wird. Trüffel machen was sie wollen – Augenzwinkern.

Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe und wie schaffen Sie es, deren Ansprüche an Qualität und Exklusivität zu erfüllen?

Zu unserer Zielgruppe gehören Genussmenschen sowie alle, die Neugierig sind auf die reiche Vielfalt an Geschmacksmöglichkeiten.

Welche Rolle spielen die speziell ausgebildeten Hunde bei der Suche nach den Trüffeln und wie wichtig ist dieser Prozess für Sie?

Nach dem Motto: „Mit dem Hund kommt der Fund“, so in etwa lief es bei uns J. Denn erst mit unserer Trüffelhündin Giuli kam der erste Trüffelfund im Jahr 2022 – nach fast 10 Jahren Wartezeit! Seitdem ist die clevere „Giuli“ im Trüffeleinsatz. Die kleinen Trüffel isst sie meist schon selbst, wenn wir nicht schnell genug hinter her kommen. Die großen Trüffel bringt sie uns sehr zuverlässig und wir sind sehr dankbar dafür, dass wir so eine wunderbare Trüffelsucherin bei uns im Team haben.

Was waren bisher die größten Herausforderungen beim Aufbau und der Pflege einer Trüffelplantage und wie sind Sie damit umgegangen?

In den vergangenen 12 Jahren haben wir im Trüffelanbau schon so einige Höhen und Tiefen erlebt. Viele der ersten Trüffelbäume aus den Jahren 2013 und 2014 sind der Hitze zum Opfer gefallen. Dann wuchsen die Bäume nur sehr langsam und jahrelang war keine einzige Trüffel aufzuspüren. Klar gab es auch Zweifel an dem gesamten Unterfangen. Dennoch blieb der Glaube daran, dass die Trüffel wachsen werden. 2021 kam unsere Trüffelhündin Giulietta zu uns, die damals schon in Italien auf Trüffelsuche war. Mit dem Hund kam dann der Fund im Jahr 2022. Die ersten Prachtexemplare an Trüffel erschienen und die Freude war groß, alle Zweifel beseitigt und die Vermarktungsmaschine lief an – von Juni bis September 2022. Während wir Gründer davon ausgingen, jetzt sei es geschafft, stoppte die Trüffelernte von 0 auf 100 oder von 100 auf 0. Es gab einfach keine Trüffel mehr. Alle Vermarktungsmöglichkeiten mussten wir gefrustet absagen. Mit diesen Turbulenzen hatten wir bis zu diesem Jahr zu kämpfen. Seit diesem Sommer jedoch gibt es Trüffel, wohin das Auge reicht und wir ernten bisher noch immer regelmäßig.

Cher Pierre hebt sich durch Regionalität, Nachhaltigkeit und handverlesene Qualität ab. Wie setzen Sie diese Werte konkret um?

Wir leben in der Region und Cher Pierre macht die Trüffel in der Region und für die Region erlebbar. Unsere feine Trüffelbutter produzieren wir persönlich und zwar von Hand aus der Holzform in Kooperation mit dem Aspichhof gGmbH in Ottersweier. Unsere leckere Trüffeleiscreme wird von der Firma Kälte Rudi GmbH & Co. KG in Dietlingen-Keltern für uns produziert. Die Trüffel kommen von unseren Flächen, werden von unserer Hündin gefunden, von Thomas gewaschen und kommen in die Butter und ins Eis. Das wars!

Neben dem Onlinehandel bieten Sie mit der Trüffelgarage in Pforzheim auch ein besonderes Erlebnis. Welche Bedeutung hat dieser direkte Kontakt zu den Kunden?

In der Trüffelgarage wird gelacht, getrascht, getrüffelt, gefachsimpelt, probiert und natürlich eingekauft. Im Advent wird es wieder die berüchtigten Trüffel-Adventstastings in der Trüffelgarage geben… Kurzum: Die Trüffelgarage macht richtig Spaß!

Welche weiteren Schritte planen Sie, um Cher Pierre in Zukunft weiterzuentwickeln und Ihre Reichweite auszubauen?

In den kommenden Monaten werden wir die Richtung unseres Startups festigen und aus dem Startup ein Unternehmen für die Zukunft machen: Trüffel, Natur und Unternehmertum – eine Genussreise, die Ihre Werte aus Regionalität und Nachhaltigkeit schöpft.

Wie wollen Sie den Genuss rund um Trüffel noch stärker mit Events oder Erlebnissen verbinden?

Cher Pierre macht die edle Trüffel sehr lokal erlebbar: Über Trüffelevents direkt auf den wunderschönen Trüffelflächen im Enzkreis oder auch in der Trüffelgarage in Pforzheim. Cher Pierre setzt aber auch auf regionale Genussmessen wie die Plaza Culinaria in Freiburg vom 07. – 09. November oder auch die Kulinart Stuttgart am 15. Und 16.11.

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern geben, die wie Sie mit Leidenschaft ein Nischenprodukt aufbauen möchten?

Für uns zählen Know How, Leidenschaft und eine begleitende Expertise beispielsweise über das RKW Baden-Württemberg zu den wesentlichen Gründungsschritten.

Wie schätzen Sie das Potenzial von regional angebauten Trüffeln in Deutschland ein und welche Chancen ergeben sich daraus?

Die regionale angebaute Trüffel hat ein wunderbare Qualität. Dabei ist jede Trüffel geschmacklich einzigartig. Die Trüffel in ihrem Terroir ist schon deshalb eine ganz feine Sache und trägt viele Chancen für Trüffelliebhaber und Trüffelanbauer in sich! Das wirtschaftliche Potenzial von regional angebauten Trüffeln wird sich jedoch in den kommenden Jahren erst noch zeigen müssen, denn Trüffel werden bisher importiert und der Markt für regionale Trüffel darf geschaffen werden!

Wir bedanken uns bei Juliette Descharmes für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Cher Pierre

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Gotenstr. 2
D- 75177 Pforzheim

www.cherpierre.de
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Zehn Dinge, die ich als Gründer eines Food-Startups gern gewusst hätte

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Unternehmertum Marco Rühl

Unternehmertum ist trial and error

Man lernt nie aus, oft genug zahlt man sehr reales Lehrgeld. Ich leite seit über zehn Jahren ein vierköpfiges Unternehmen, das inzwischen auch Getränke für die Gen Z entwickelt. Zeit, zehn Dinge zu reflektieren, die ich gerne zu Beginn dieser Reise bereits gewusst hätten.

Headcount macht keinen Umsatz – Struktur schon

Wir haben zu schnell zu viele Stellen geschaffen – aus Wachstumseuphorie, aus Teamgeist, aus dem Wunsch, Dinge gleichzeitig zu stemmen. Viele dieser Positionen wurden später wieder zusammengelegt oder gestrichen. Heute sind wir kleiner, aber schärfer aufgestellt, produktiver, effizienter und schreiben schwarze Zahlen. Struktur schlägt Gefühl.

Fokussieren tut weh – aber zahlt sich aus

Wir haben viel ausprobiert – zu viel. Irgendwann hatten wir 19 Produkte gleichzeitig im Sortiment. Das Regal war voll, unser Geldbeutel leer und die Verbraucher unentschlossen. Heute wissen wir: Fokus is key. Wir sind eine Beerenmarke. Erdbeere, Himbeere – Sorten mit Herz, Geschichte, Wiedererkennung.

Der erste zuckerfreie Bio-Sirup für Kinder? Entwickelt. Heute regulatorisch kaum noch möglich. Unsere B Corp-Zertifizierung verändert Rahmen und Möglichkeiten – und das ist gut so. Rückblickend war das kein Fehler. Es war ein teurer, emotionaler Test – ein Stepping Stone für uns und andere. Wir waren Vorreiter. Jetzt sind wir fokussierter Trendsetter.

Gut, dass es die Tafel, Arche und Co. gibt! In zehn Jahren haben wir sicherlich schon Ware im Wert von mindestens 1 Mio. Euro für die Tonne produziert (Auslistungen, MHD, falsche Auszeichnung, etc.). Aber eben nicht buchstäblich, nichts wurde weggeschmissen.

Ideen sind gut. Klarheit ist besser

Wir waren lange verliebt in Vielfalt. Sorten, Produkte, Formate. Aber ohne Richtung bleibt selbst die beste Idee flüchtig. Heute arbeiten wir mit Roadmaps, OKRs (Objectives & Key Results) und klaren Prioritäten. Unser „Warum“ ist geblieben. Aber unser „Wohin“ ist endlich konkret. Das verändert alles.

Erst MAFO, dann machen. Und dann: Laufen lernen

Zu oft haben wir Produkte gelauncht, weil sie uns logisch erschienen. Aber Märkte denken anders. Heute setzen wir auf Marktforschung – vor, während und nach der Entwicklung. Von Sensorik bis Pricing. Von Positionierung bis Verpackung.

Und Food ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Mit klaren Etappen, und einer Extraportion Ausdauer.

Deine Zielgruppe wird älter. Und du auch

Als mein Sohn Paul klein war, gab es nichts Gutes im Getränkeregal. Nur Zucker, nur Säfte. So entstand unser Unternehmen. Heute ist Paul 14 und einfach cool. Er trinkt keinen Kindertee mehr, sondern unsere neue zuckerfreie Bio-Limo. Unsere Kinder sind mit uns gewachsen. Unsere Marke auch.

Wer gründet, sollte die eigene Zielgruppe nie einfrieren. Relevanz entsteht durch Entwicklung, nicht durch Stillstand. Aktuell haben wir 10% Marktanteil lt. Nielsen IQ (Drogerie, Babygetränke, Deutschland).

Bio ist gut. Aber B Corp ist Haltung

Früher hielten wir das Bio-Siegel für den Goldstandard. Heute wissen wir: Bio ist ein Lebensstil – aber B Corp ist ein Werteversprechen. Es verändert Entscheidungen. Vom Verpackungsmaterial bis zur Lieferkette. Von der Werbeaussage bis zur Wirkung nach innen. Nachhaltigkeit beginnt nicht beim Produkt, sondern in der Kultur, wie du es führst.

Family First ist nicht weich. Es ist unternehmerisch klug

Viele halten Familienorientierung für ein weiches Thema. Für uns ist es ein harter Wert. Es hilft beim Nein-Sagen, beim Fokussieren, beim Langfristdenken. Unsere besten Ideen sind aus echten familiären Bedürfnissen entstanden. Und unser stärkstes Team besteht aus Menschen, die nicht nur arbeiten, sondern leben dürfen – mit Kindern, Elternzeiten, Bedürfnissen.

„Family First“ ist kein netter Spruch an der Wand. Es ist die stärkste Markenstrategie, die ich kenne.

Gießkanne war gestern – Wirkung braucht System

In den Anfangsjahren haben wir liebevoll Pakete an Blogger*innen, Familiencafés und Eltern-Events geschickt – aus echter Überzeugung. Und das war gut. Aber wir haben gelernt: Nähe ist wichtig, Wirkung braucht jedoch System. Heute setzen wir gezielt auf Palettenversand, strategische Multiplikatoren und Prozesse, die skalieren. Emotional denken – effizient handeln.

Communication is key – sie ist der Verstärker deiner Mission

Wer nicht sichtbar ist, findet nicht statt – und wer nicht spricht, wird nicht verstanden. Wir haben zu spät erkannt, wie entscheidend es ist, unsere Haltung in Worte zu fassen. Pressearbeit, Social Media, Thought Leadership: Sie sind nicht „nice to have“, sie sind der Resonanzraum für Sinn.

Hingegen war unser Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ 2017 kein Werbespot. Es war ein Reputationsmoment. Damals hätten wir strategischer auftreten können, klarer in unserer Botschaft. Heute weiß ich: So eine Bühne ist kein Gag – sie ist ein Test. Auf Authentizität. Klarheit. Haltung. Sie bleibt im Kopf, ob du willst oder nicht.

Der Auftritt generierte einen Media-Wert von ca. 250.000 Euro und bescherte uns einen Uplift im Abverkauf von 40%.

Prüfe, wer sich ewig bindet – gilt auch für Startups in der Wachstumsphase

Wer Kapital aufnimmt, ohne die strategische Tiefe und langfristige Tragfähigkeit seiner Investorenbeziehungen zu hinterfragen, riskiert, dass aus Wachstum kurzfristiger Druck und aus Skalierung ein strategischer Blindflug wird. Aktuell haben wir 16 Investoren im Boot und insgesamt mehr als 2 Mio. Euro Kapital eingesammelt.

Autor  Marco Rühl Bildcredits:  la marchante GmbH

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie eine Idee den Alltag verändert

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KWIO Produkte für Kinder – reduziertes Design und Alltag KWIO Gründerteambild Portrait

KWIO entwickelt reduzierte Kinderprodukte, die Selbstständigkeit und Alltagstauglichkeit fördern

Wer steckt hinter KWIO und wie entstand die Idee, eine Marke für Kinderprodukte mit reduziertem Design zu gründen?

KWIO entstand aus einem sehr persönlichen Moment: Wir suchten für unseren Sohn eine schlichte, kindgerechte Uhr – und fanden nur grelle Designs mit Comicfiguren oder Verschlüsse, die für Kinderhände kaum bedienen konnten. Aus dieser Erfahrung wurde eine Idee, aus der Idee ein Unternehmen.

Welche Vision verfolgen Sie mit KWIO und wie möchten Sie diese in den kommenden Jahren verwirklichen?

Unsere Vision ist es, Kinder mit Produkten zu begleiten, die ihnen echte Selbstständigkeit ermöglichen. Wir setzen dabei auf klare Gestaltung, Alltagstauglichkeit und Langlebigkeit. In den kommenden Jahren wollen wir unser Sortiment gezielt ausbauen – immer mit Fokus auf durchdachte Lösungen statt auf schnelle Trends.

Warum war es Ihnen wichtig, Produkte wie Uhren, Schulrucksäcke und Wecker bewusst anders zu gestalten als klassische Kinderprodukte?

Weil wir gemerkt haben, dass viele Lösungen auf dem Markt wie geschrumpfte Erwachsenenprodukte wirken, auf die dann noch eine Grafik oder eine Figur drauf geklebt wird: zu kompliziert, zu bunt, zu kurzlebig. Ein Blick auf gängige Schulranzen zeigt es deutlich: Sie sind oft mit grellen Farben oder Motiven überladen, die Kinder schnell wieder hinter sich lassen. Wir wollten den Gegenentwurf: Produkte, die klar gestaltet, funktional durchdacht und so reduziert sind, dass sie über Jahre hinweg relevant bleiben.

Wie sieht Ihre Zielgruppe aus und worauf legen Eltern und Kinder bei Ihren Produkten besonders Wert?

Unsere Produkte sind für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren gedacht. Für die Kinder ist wichtig, dass sie Dinge selbstständig bedienen können. Eltern legen Wert auf Ergonomie, Alltagstauglichkeit und ein Design, das nicht nach kurzer Zeit wieder aus der Mode fällt.

Welche Rückmeldungen von Familien haben Sie am meisten überrascht oder beeinflusst?

Ein gutes Beispiel ist der Rolltop-Verschluss unseres Schulrucksacks. Viele Eltern waren skeptisch, ob Grundschulkinder damit klarkommen. In der Praxis zeigte sich schnell: Kinder verstehen das Prinzip sofort und bedienen es intuitiv. Solche Erfahrungen bestärken uns darin, die Perspektive der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen.

Was macht KWIO im Vergleich zu anderen Anbietern einzigartig?

Wir entwickeln konsequent aus der Perspektive der Kinder – nicht für den Schaufenstereffekt, sondern für den Alltag. Intuitive Bedienbarkeit, langlebige Materialien und eine klare, reduzierte Gestaltung sind die Grundlage all unserer Produkte.

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und zeitloses Design bei Ihren Entscheidungen?

Diese Themen sind für uns zentrale Leitlinien. Wir achten darauf, dass Materialien robust und langlebig sind – wie beim Schulrucksack, der komplett aus recyceltem Material gefertigt wird. Nachhaltigkeit heißt für uns auch, Produkte zu schaffen, die viele Jahre genutzt werden können, anstatt schnell ersetzt werden zu müssen.

Mit welchen Herausforderungen waren Sie bisher konfrontiert und wie sind Sie damit umgegangen?

Die Anfangszeit war voller Herausforderungen: Eine Lieferung blieb acht Monate im Container hängen, und Vertrieb sowie Marketing mussten wir uns von Grund auf aneignen. Wir haben gelernt, flexibel zu reagieren, uns ständig weiterzubilden und ein starkes Netzwerk aufzubauen. So konnten wir Rückschläge in Chancen verwandeln.

Welche Entwicklungen oder neuen Produkte dürfen wir in naher Zukunft erwarten?

Neben neuen Farbvarianten unseres Schulrucksacks „BAGG“ erweitern wir unser Sortiment um Brotdose und Trinkflasche. Außerdem arbeiten wir an einem Kindergartenrucksack, der sich derzeit in der frühen Entwicklungsphase befindet.

Gab es ein persönliches Erlebnis, das Ihnen gezeigt hat, dass Sie mit Ihrer Idee auf dem richtigen Weg sind?

Ein prägender Moment war das Weihnachtsgeschäft 2022. Abends saßen wir wochenlang zusammen am Küchentisch und verpackten rund 500 Uhren. Da wurde uns bewusst, dass unsere Produkte wirklich bei Familien ankommen – ein starkes Gefühl und zugleich das erste greifbare Zeichen von echter Traktion.

Welche Bedeutung hat für Sie die Kombination aus Funktionalität und Ästhetik bei Kinderprodukten?

Für mich als Designer gehören Funktionalität und Ästhetik untrennbar zusammen. Design ist niemals nur Styling, sondern entsteht aus den Nutzungsszenarien und formt daraus das Erscheinungsbild eines Produkts. Übertragen auf Kinderprodukte heißt das: Sie müssen leicht verständlich und praktisch sein – und zugleich so gestaltet, dass sie lange gefallen. Ästhetik prägt schließlich: Kinder lernen Geschmack genauso wie sie das Lesen lernen. Deshalb glauben wir, dass gute Gestaltung auch in die Kinderzimmer gehört.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründer:innen mitgeben?

Erstens: Hört auf euren Alltag und lernt, wie Menschen mit Produkten und Dienstleistungen umgehen.
Zweitens: Bleibt flexibel, denn Pläne ändern sich ständig.
Drittens: Sucht euch Partner:innen, die eure Werte teilen – gemeinsam geht vieles leichter.

Bild: Gründerteambild @KWIO

Wir bedanken uns bei Thorsten Frackenpohl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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50931 Köln
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Gelebte Inklusion in der Gastronomie: Ein Café verändert Perspektiven

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coffee, brownies & downies: Inklusion für Menschen erleben gruppenfoto

coffee, brownies & downies verbindet Inklusion mit hochwertiger Gastronomie

Wer sind die Menschen hinter coffee, brownies & downies und wie ist die Idee zu diesem besonderen Café entstanden?

Die Gründer sind Max C. Luscher und Roland Braza. Luscher bringt langjährige Erfahrung in Hotellerie und Gastronomie mit, unter anderem als CEO Central & Northern Europe bei B&B Hotels. Zudem ist er Vater eines schwerbehinderten Kindes. Braza ist Finanzexperte mit Studium der Volkswirtschaft, Erfahrung in Private Equity und als Unternehmer. Auch er ist durch familiäre Hintergründe für das Thema Inklusion sensibilisiert. Die Idee entstand, weil beide Gründer festgestellt haben, dass Inklusionsprojekte in der freien Wirtschaft kaum vorhanden sind. Sie wollten etwas Sinnhaftes schaffen, das gelebte Inklusion ermöglicht.

Welche Vision verfolgt coffee, brownies & downies mit dem Thema Inklusion in der Gastronomie?

Ziel ist es, schwerbehinderten Menschen gleichberechtigt im ersten Arbeitsmarkt eine Chance zu geben – nicht in Werkstätten oder abgeschottet, sondern mitten in der Gesellschaft. Alle Mitarbeitenden erhalten faire Bezahlung, mindestens Mindestlohn, unabhängig von Behinderung. Sichtbarkeit und Bewusstsein für das Thema sind zentral. Der Name Downies ist bewusst provokant gewählt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Diskussionen anzustoßen. Gleichzeitig basiert das Konzept auf einem nachhaltigen, wirtschaftlich tragfähigen Modell, das auf Franchise ausgelegt ist und damit viele Standorte ermöglichen soll.

Wie gelingt es euch, Menschen mit und ohne Handicap im Alltag zu einem starken Team zusammenzuführen?

Die Mitarbeitenden werden nach ihren Stärken und Fähigkeiten eingesetzt. Menschen mit Behinderung übernehmen Aufgaben, die ihnen liegen, etwa in der Spülküche, beim Polieren von Geschirr, im Service oder beim Begrüßen der Gäste. Menschen ohne Behinderung übernehmen Leitungsaufgaben, geben Orientierung und arbeiten gemeinsam im Team. Digitale Unterstützung, zum Beispiel durch Apps oder QR-Codes für Bestellungen, erleichtert die Abläufe und entlastet alle Mitarbeitenden.

Welche Zielgruppe fühlt sich von eurem Konzept besonders angesprochen und warum?

Das Café richtet sich grundsätzlich an alle Menschen. Besonders an Gäste, die Wert auf gelebte Inklusion, Fairness und soziales Engagement legen. Familien, Freundeskreise und Menschen, die Gemeinschaftserlebnisse suchen, fühlen sich angesprochen. Gleichzeitig kommen Gäste, die einfach ein gutes Café mit hochwertigem Angebot und angenehmem Ambiente genießen wollen.

Was macht den Besuch bei coffee, brownies & downies aus Sicht der Gäste zu einem besonderen Erlebnis?

Die Atmosphäre ist herzlich und menschlich. Begegnung steht im Vordergrund, nicht Perfektion. Gäste erleben echten Einsatz und Herzenswärme. Transparenz ist ein wichtiger Teil: Man sieht Inklusion live, Mitarbeitende mit und ohne Handicap arbeiten Seite an Seite. Kulinarisch gibt es ein vielfältiges Angebot von Premium-Kaffeespezialitäten über Brownies, Kuchen und Waffeln bis hin zu Frühstück, Mittagessen und Tagesbar-Angeboten. Alles wird frisch zubereitet und mit Liebe serviert.

Welche Herausforderungen begegnen euch im täglichen Betrieb und wie geht ihr damit um?

Die öffentliche Wahrnehmung und die Diskussion um den Namen Downies gehören zu den größten Herausforderungen. Der Name wurde bewusst gewählt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, aber er erfordert auch viel Aufklärung. Hinzu kommen bürokratische Hürden bei der Integration von Menschen mit Behinderung in den regulären Arbeitsmarkt, etwa bei Vorschriften oder Förderstrukturen. Die Einarbeitung erfordert Geduld und individuelle Anpassung, da nicht jede Aufgabe für jeden Mitarbeitenden geeignet ist. Wichtig ist, Stärken zu erkennen und zu fördern. Auch die Verbindung von wirtschaftlicher Tragfähigkeit und sozialem Anspruch ist herausfordernd. Deshalb setzt das Team auf hohe Qualitätsstandards bei Angebot, Lage und Ausstattung, kombiniert mit dem inklusiven Ansatz.

Inwiefern hilft eure persönliche Erfahrung in Hotellerie, Gastronomie und Unternehmertum bei der Umsetzung des Projekts?

Luscher und Braza bringen Managementerfahrung, Branchenkenntnisse sowie Know-how in Finanzierung und Unternehmensaufbau ein. Der persönliche Bezug durch die Behinderung in der Familie sorgt für eine tiefe Motivation und für ein feines Gespür für Barrieren, Bedürfnisse und Lösungen.

Welche Rolle spielen Werte wie Gastfreundschaft, Menschlichkeit und partnerschaftliches Denken in eurem Alltag?

Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Menschlichkeit sind Kern des gesamten Konzepts. Begegnung und Wertschätzung haben Vorrang vor Perfektion. Die Gäste sollen echte Wärme spüren. Partnerschaftliches Denken gilt auch im Team: Mitarbeitende erhalten Aufgaben entsprechend ihrer Fähigkeiten, fühlen sich wertgeschätzt und arbeiten gleichberechtigt zusammen.

Wo seht ihr coffee, brownies & downies in den nächsten Jahren. Plant ihr weitere Standorte oder neue Angebote?

Das erste Café in Oberursel ist nur der Anfang. Ziel ist es, das Konzept über Franchise deutschlandweit auf bis zu 100 Standorte auszuweiten. Das Franchisemodell wurde bereits entwickelt. Zudem sind neue digitale Angebote geplant, wie ein Ausbau des Bestellsystems. Auch eine Erweiterung des kulinarischen Angebots und Veranstaltungen sind denkbar.

Wie reagieren eure Gäste auf den offenen Umgang mit dem Thema Inklusion und was nehmt ihr daraus mit?

Die Reaktionen sind überwiegend sehr positiv. Viele Gäste loben die Mitarbeitenden mit Behinderung für ihre Freundlichkeit und ihren Einsatz. Eltern von Kindern mit Behinderung melden sich und zeigen Dankbarkeit für die Sichtbarkeit. Manche Gäste sind anfangs unsicher, was im direkten Kontakt schnell verschwindet. Insgesamt baut das Café Barrieren ab und verändert den Blick auf Inklusion.

Welche drei Ratschläge gebt ihr anderen Gründerinnen und Gründern, die ein werteorientiertes Projekt starten möchten?

Wichtig ist ein persönlicher Bezug und echte Authentizität. Nur wenn ein Projekt von echter Motivation getragen wird, bleibt es stark und überzeugend. Zweitens braucht es eine klare Vision, verbunden mit einem wirtschaftlich tragfähigen Konzept. Soziales Engagement allein reicht nicht, damit ein Projekt langfristig funktioniert. Drittens ist die Teamgestaltung entscheidend. Aufgaben müssen den Stärken entsprechen, Geduld und Verständnis sind notwendig, um Menschen mit Behinderungen bestmöglich einzubinden.

Was bedeutet euch ganz persönlich der Erfolg von coffee, brownies & downies über die wirtschaftliche Seite hinaus?

Für uns zeigt der Erfolg, dass Inklusion ein selbstverständlicher Teil des normalen Wirtschaftslebens sein kann und kein Randthema bleiben muss. Er gibt Menschen mit Behinderung echte Lebensqualität, Teilhabe und eine neue Bedeutung. Gleichzeitig verändert er die Wahrnehmung in der Gesellschaft und zeigt, wie Menschen sich begegnen und wo Barrieren abgebaut werden können.

Fotos: Teamfoto ©coffee, brownies & downies

Wir bedanken uns bei Max C. Luscher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann Künstliche Intelligenz Desinformation wirklich stoppen?

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Konstanze Neumann über KI, Desinformation und news-polygraph

Konstanze Neumann von news-polygraph spricht im Interview mit StartupValley über TrustTech, Desinformation und ihre Teilnahme als Speakerin auf der MediaTech Hub Conference

Frau Neumann, Sie haben mit delphai ein erfolgreiches KI-Startup aufgebaut und in die USA verkauft. Welche Erfahrungen und Learnings aus diesem Weg prägen heute Ihre Arbeit?

Konstanze Neumann: Die Jahre mit delphai haben mir gezeigt, wie wichtig Geschwindigkeit und Kundennähe sind. In der Produktentwicklung ist es wichtig Hypothesen schnell zu testen, Prioritäten zu setzen und früh aus Kundenfeedback zu lernen. Wie ein Startup zu denken, prägt mein Handeln bis heute: iterativ, experimentierfreudig und ergebnisorientiert.

Welche Faktoren waren entscheidend für den erfolgreichen Exit, und welche Tipps würden Sie Gründerinnen und Gründern in der KI-Szene mitgeben?

Konstanze Neumann: Unser Exit war das Resultat konsequenter Arbeit über Jahre: ein starkes und diverses Team aufbauen, ein klar differenziertes Produkt entwickeln und wiederkehrende Umsätze generieren. Entscheidend war auch die Fähigkeit, eine gemeinsame Vision für Käufer zu entwickeln und überzeugend zu kommunizieren. Gründer:innen rate ich, früh international zu denken und trotz Unsicherheiten Entscheidungen schnell zu treffen.

Heute verantworten Sie die Business Model Strategy im EU-Forschungsprojekt news-polygraph. Worin liegt der besondere Ansatz dieses Projekts?

News-polygraph verbindet neueste KI-Forschung mit praxisnaher Umsetzung: Wir entwickeln multimodale und erklärbare KI, die Desinformation in Text, Bild, Audio und Video erkennt. Von Beginn an denken wir Geschäftsmodelle mit, sodass sich die Ergebnisse nahtlos in bestehende Lösungen integrieren lassen und dauerhaft Wirkung entfalten können.

Wie genau erkennt news-polygraph Desinformation in Texten, Bildern, Audio- und Videoinhalten, und wo liegen die größten technischen Herausforderungen?

Konstanze Neumann: Wir kombinieren Natural Language Processing, Computer Vision und Audio/Video-Analyse. Die größte Herausforderung liegt in der Dynamik: Desinformation ändert sich ständig, neue Formate entstehen, Deepfakes werden raffinierter. Wir müssen also Lösungen bauen, die sich kontinuierlich anpassen lassen.

Welche Rolle kann Künstliche Intelligenz im Kampf gegen Desinformation realistisch spielen – und wo stoßen die Technologien an ihre Grenzen?

Konstanze Neumann: KI ist unverzichtbar, um riesige Datenmengen zu durchforsten und Muster zu erkennen. Aber Technologie allein reicht nicht. Journalistische Bewertungen bleiben zentral. KI kann Indikatoren liefern — die letztliche Einordnung braucht menschliche Expertise.

Deepfakes werden zunehmend ausgefeilter und schwerer zu erkennen. Welche Ansätze sehen Sie derzeit, um diesem Problem wirksam zu begegnen?

Konstanze Neumann: Neben klassischer Bild- und Audioforensik setzen wir auf sogenannte Provenance-Lösungen, also Nachweise über die Herkunft von Inhalten. Ebenso wichtig sind Standards wie C2PA, die die Integrität von Medien entlang der gesamten Wertschöpfungskette sichern.

Wie wichtig ist es, dass technische Lösungen zur Desinformationsbekämpfung auch für Redaktionen und die breite Öffentlichkeit transparent und verständlich bleiben?

Nur wenn Redaktionen und Öffentlichkeit verstehen, wie ein Modell arbeitet und wo es Unsicherheiten gibt, entsteht Vertrauen. Darum legen wir Wert auf erklärbare KI und offene Schnittstellen, damit unsere Ergebnisse nachvollziehbar bleiben.

Inwiefern können Projekte wie news-polygraph dazu beitragen, das Vertrauen in Medienlandschaften zu stärken?

Konstanze Neumann: Indem wir Falschinformationen schneller erkennen und deren Verbreitung eindämmen, stärken wir die Glaubwürdigkeit seriöser Quellen. Gleichzeitig schaffen wir neue Werkzeuge, die Journalist:innen bei der Recherche unterstützen und so den Qualitätsjournalismus fördern.

Welche Rolle spielen europäische Initiativen gegenüber der dominanten Tech-Infrastruktur aus den USA und China?

Konstanze Neumann: Europa hat mit strengen Datenschutzstandards und Projekten wie GAIA-X die Chance, eine Gegenposition zu den USA und China aufzubauen. News-polygraph zeigt, dass wir exzellente Forschung und verantwortungsvolle Geschäftsmodelle kombinieren können.

Wie lassen sich Forschung und marktorientierte Umsetzung besser verzahnen, damit solche Technologien nicht im Labor verharren, sondern im Alltag Wirkung entfalten?

Konstanze Neumann: Wichtig ist, Forschung und Umsetzung von Beginn an zusammenzudenken. Förderprogramme sollten zudem mehr Mittel für den Schritt von der Prototypentwicklung in die Markteinführung sowie die anschließende Skalierungsphase vorsehen.

Wenn Sie den Blick nach vorn richten: Welche technologischen Durchbrüche halten Sie für entscheidend, um Desinformation künftig wirkungsvoll einzudämmen?

Konstanze Neumann: Ich sehe großes Potenzial in multimodalen Modellen, die Text, Bild, Audio und Video gleichzeitig analysieren können, sowie in Methoden zur automatisierten Herkunftsprüfung. Auch bessere Werkzeuge für Explainable AI werden entscheidend sein, um Vertrauen zu schaffen.

Zum Abschluss: Welchen Rat würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern geben, die wie Sie mit KI-Technologien international erfolgreich werden wollen?

Konstanze Neumann: Setzt früh auf ein internationales Netzwerk, baut ein starkes Team auf und denkt eure Technologie aus Nutzersicht. Wachstumsfinanzierung ist wichtig, aber nachhaltiger Produkt-Market-Fit ist entscheidend. Und: Haltet an eurer Vision fest, auch wenn der Weg dorthin nicht linear verläuft.

Wer Konstanze Neumann live erleben möchte: Am Mittwoch tritt sie auf der MediaTech Hub Conference als Speakerin zum Thema TrustTech auf.

Bildcredits Konstanze Neumann

Wir bedanken uns bei Konstanze Neumann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Moderne Finanzplanung: Wie digitale Tools die Liquiditätskontrolle revolutionieren

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Unternehmen profitieren von moderner Finanzplanung: Daten, Liquiditätsplanung und intelligente Tools steigern Effizienz und Sicherheit. Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Thomas Müller starrt auf seinen Bildschirm. Seit zwei Stunden versucht der Geschäftsführer des mittelständischen Maschinenbauers, seine Excel-Tabellen zur Liquiditätsplanung zu aktualisieren. Formelfehler hier, veraltete Daten dort – das Chaos ist perfekt. Währenddessen warten drei wichtige Investitionsentscheidungen auf seinen Finanzüberblick. Szenarien wie diese spielen sich täglich in deutschen Unternehmen ab, obwohl längst bessere Alternativen existieren.

Die Zeiten manueller Cashflow-Berechnungen neigen sich dem Ende zu. Intelligente Cash Flow Management Software übernimmt heute komplexe Finanzanalysen, die früher Stunden oder sogar Tage in Anspruch nahmen. Diese technologischen Lösungen kombinieren Echtzeit-Datenverarbeitung mit präzisen Prognosefähigkeiten und schaffen damit eine völlig neue Dimension der Finanzplanung.

Warum traditionelle Methoden an ihre Grenzen stoßen

Viele Unternehmen verlassen sich noch immer auf bewährte, aber ineffiziente Methoden. Excel-Tabellen mögen vertraut erscheinen, doch sie bergen erhebliche Risiken. Manuelle Dateneingabe führt zwangsläufig zu Übertragungsfehlern, während die Aktualisierung mehrerer Tabellenblätter kostbare Arbeitszeit verschlingt. Besonders problematisch wird es, wenn verschiedene Abteilungen mit unterschiedlichen Versionen arbeiten.

Die Komplexität moderner Geschäftsprozesse verstärkt diese Herausforderungen zusätzlich. Während früher wenige Bankkonten und überschaubare Kostenstrukturen ausreichten, jonglieren heutige Unternehmen mit multiplen Währungen, verschiedenen Zahlungszyklen und dynamischen Marktbedingungen. Statische Planungstools können diese Vielschichtigkeit schlichtweg nicht abbilden.

Ein weiterer kritischer Faktor ist die fehlende Transparenz bei herkömmlichen Methoden. Wenn der Finanzverantwortliche krank wird oder das Unternehmen verlässt, bleibt oft ein undurchschaubares Konstrukt aus Formeln und Verknüpfungen zurück. Diese Abhängigkeit von einzelnen Personen gefährdet die Kontinuität der Finanzplanung erheblich.

Die Macht der Automatisierung in der Liquiditätsplanung

Moderne Finanzplanungstools durchbrechen diese Limitationen durch intelligente Automatisierung. Sie verbinden sich nahtlos mit bestehenden Buchhaltungssystemen, ERP-Lösungen und Bankkonten. Dadurch entstehen geschlossene Datenkreisläufe, die menschliche Eingabefehler praktisch eliminieren. Ein intuitives Liquiditätsplanung-Tool verarbeitet diese Informationen in Echtzeit und erstellt automatisch präzise Finanzprognosen.

Die Geschwindigkeit solcher Systeme ist beeindruckend. Was früher Tage dauerte, erledigen sie binnen Minuten. Szenarien-Analysen, die traditionell aufwendige Neuberechnungen erforderten, lassen sich per Knopfdruck durchspielen. Unternehmen können dadurch verschiedene Zukunftsszenarien simulieren und ihre Auswirkungen auf die Liquidität bewerten, bevor sie wichtige Entscheidungen treffen.

Besonders wertvoll ist die Möglichkeit zur kontinuierlichen Überwachung. Während statische Planungen nur Momentaufnahmen liefern, entwickeln sich digitale Finanzmodelle dynamisch mit den realen Geschäftsdaten. Abweichungen werden sofort erkannt, Trends frühzeitig identifiziert. Diese Reaktionsfähigkeit verschafft Unternehmen entscheidende Vorteile in volatilen Märkten.

Präzise Prognosen durch künstliche Intelligenz

Fortschrittliche Planungstools nutzen maschinelles Lernen, um Muster in historischen Daten zu erkennen. Diese Algorithmen identifizieren wiederkehrende Zyklen, saisonale Schwankungen oder branchenspezifische Besonderheiten, die menschlichen Analysten möglicherweise entgehen. Dadurch entstehen Prognosen von einer Genauigkeit, die traditionelle Methoden nicht erreichen können.

Die Lernfähigkeit dieser Systeme verbessert sich kontinuierlich. Je länger sie im Einsatz sind, desto präziser werden ihre Vorhersagen. Sie berücksichtigen nicht nur interne Faktoren wie Zahlungsverhalten oder Produktionszyklen, sondern können auch externe Einflüsse wie Markttrends oder saisonale Schwankungen in ihre Berechnungen einbeziehen.

Risikobewertung wird dadurch zu einem proaktiven Instrument. Statt auf Probleme zu reagieren, können Unternehmen potenzielle Engpässe Wochen oder Monate im Voraus erkennen. Diese Vorlaufzeit ermöglicht durchdachte Gegenmaßnahmen, sei es die Anpassung von Zahlungszielen, die Optimierung von Lagerbeständen oder die Verhandlung flexiblerer Kreditlinien.

Integration als Schlüssel zum Erfolg

Der wahre Wert moderner Finanzplanungstools liegt in ihrer Integrationsfähigkeit. Sie fungieren als zentrale Drehscheibe, die verschiedene Unternehmensbereiche miteinander verknüpft. Verkaufsprognosen aus dem CRM-System fließen ebenso ein wie Produktionspläne aus der Fertigung oder Personalkosten aus der HR-Abteilung.

Diese ganzheitliche Sichtweise eliminiert Datensilos und schafft eine einheitliche Informationsbasis. Alle Abteilungen arbeiten mit denselben Zahlen, was Diskussionen über „richtige“ oder „falsche“ Daten überflüssig macht. Entscheidungen basieren auf verlässlichen, aktuellen Informationen, die alle Aspekte des Geschäfts berücksichtigen.

Die Skalierbarkeit integrierter Lösungen ist ein weiterer Vorteil. Wächst das Unternehmen, erweitert sich das System automatisch mit. Neue Bankkonten, zusätzliche Tochtergesellschaften oder internationale Märkte lassen sich problemlos einbinden, ohne die bestehende Struktur zu gefährden.

Benutzerfreundlichkeit als Erfolgsfaktor

Die beste Software nützt nichts, wenn sie niemand bedienen kann. Moderne Liquiditätsplanungstools setzen daher auf intuitive Benutzeroberflächen, die auch Nicht-Finanzexperten zugänglich sind. Grafische Dashboards visualisieren komplexe Zusammenhänge auf verständliche Weise, während Drag-and-Drop-Funktionen die Erstellung von Szenarien vereinfachen.

Diese Benutzerfreundlichkeit demokratisiert die Finanzplanung. Nicht mehr nur spezialisierte Controller haben Zugriff auf wichtige Kennzahlen, sondern auch Abteilungsleiter, Projektmanager oder Geschäftsführer können selbstständig Analysen durchführen. Rollenbasierte Zugriffsrechte gewährleisten dabei, dass sensible Daten geschützt bleiben.

Die Lernkurve moderner Tools ist erstaunlich flach. Was bei Excel-Experten Jahre der Erfahrung erfordert, beherrschen Anwender digitaler Planungstools oft binnen Wochen. Integrierte Hilfestellungen, Video-Tutorials und kontextuelle Erklärungen unterstützen den Einarbeitungsprozess zusätzlich.

Mobile Zugänglichkeit revolutioniert Entscheidungsprozesse

Geschäftsentscheidungen warten nicht auf den nächsten Bürotag. Cloud-basierte Finanzplanungstools ermöglichen den Zugriff von überall und jederzeit. Ob im Zug, beim Kunden oder im Homeoffice – aktuelle Liquiditätsdaten sind stets verfügbar. Diese Flexibilität beschleunigt Entscheidungsprozesse erheblich.

Push-Benachrichtigungen informieren über kritische Entwicklungen in Echtzeit. Unterschreitet die Liquidität definierte Schwellenwerte, erhalten verantwortliche Personen sofortige Warnungen. Dadurch können sie auch außerhalb der Geschäftszeiten angemessen reagieren.

Nachhaltiger Wandel in der Unternehmenskultur

Die Einführung intelligenter Planungstools verändert mehr als nur technische Prozesse. Sie transformiert die gesamte Finanzkultur eines Unternehmens. Entscheidungen basieren zunehmend auf Daten statt auf Bauchgefühl, Diskussionen werden sachlicher, Planungen präziser.

Diese kulturelle Veränderung wirkt sich positiv auf die Mitarbeitermotivation aus. Statt frustrierende Routinearbeiten zu erledigen, können sich Finanzexperten auf strategische Aufgaben konzentrieren. Die Qualität ihrer Arbeit steigt, gleichzeitig sinkt das Risiko menschlicher Fehler.

Für Unternehmen jeder Größe bieten moderne Liquiditätsplanungstools entscheidende Wettbewerbsvorteile. Sie schaffen die Basis für fundierte Entscheidungen, verbessern die Reaktionsfähigkeit und erhöhen die finanzielle Stabilität. In einer zunehmend komplexen Geschäftswelt sind sie nicht länger Luxus, sondern Notwendigkeit für nachhaltigen Erfolg.

Autor Commitly GmbH

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie Kinder heute leichter Fahrradfahren lernen – und Eltern entspannter bleiben

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Little Biker Fahrradlernweste macht Fahrradfahren sicherer Steffen Gross (l.) und Jan Hass präsentieren die Fahrradlernweste „little Biker“. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile. Unterstützung bekommen sie von ihren Kindern Clara Lene Gross (verdeckt) und Aaron Hass. Bild @RTL / Bernd-Michael Maurer

Little Biker wird am 29. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und zeigt mit seiner Fahrradlernweste, wie Kinder das Fahrradfahren leichter erlernen können, während Eltern dabei entspannter bleiben.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Wir sind Steffen Gross und Jan Hass – zwei langjährige Kollegen, Freunde und Väter von jeweils zwei Kindern. Kennengelernt haben wir uns vor fast 20 Jahren bei der Arbeit, wo wir schnell gemerkt haben, dass uns etwas verbindet: Der innere Antrieb, Dinge voranzutreiben und etwas zu bewegen. Wir sind enge Freunde geworden.
Aus unserem Familienalltag heraus – als unsere Kinder Fahrradfahren lernten – entstand dann die Idee zu little Biker. Wir haben beide Stationen im Marketing und Vertrieb durchlaufen und somit einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund mit.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Jan: Wir bewegen uns in der Schnittmenge von Kinderprodukten, Freizeit und Sport. Unser Geschäftsmodell ist auf Familien ausgerichtet: durchdachte Produkte „von Eltern für Eltern“. Vertrieblich fokussieren wir uns ganz bewusst auf den stationären Handel sowie den Online-Fachhandel – also Fahrrad-, Freizeit- und Spielzeuggeschäfte. Wichtig ist uns, dass das Produkt ins Sortiment passt und dort angeboten wird, wo Eltern ohnehin nach Fahrradzubehör für ihre Kinder suchen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Steffen: Unsere Kinder konnten super Laufrad fahren, doch beim Umstieg aufs Fahrrad kommen plötzlich viele Dinge zusammen: Anfahren, gleichmäßig in die Pedale treten, bremsen, lenken und gleichzeitig das Gleichgewicht halten. Hier benötigen die Kinder im Prinzip immer Unterstützung – mal mehr mal weniger. Wichtig dabei ist, dass sich die Kinder und die Eltern dabei im Lernprozess Sicherheit verspüren und keine Frustration aufkommt und ein schnelles Lernergebnis erzielt wird. Genau hier setzen wir mit little Biker an. Klassische Hilfsmittel, wie Stützräder oder Lernstange, waren für uns keine zufriedenstellende Lösung, weil der Gleichgewichtssinn nicht wirklich trainiert wird. Wir haben erkannt, dass hier eine echte Marktlücke besteht – und diese wollten wir schließen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Jan: little Biker bietet den Kindern Sicherheit – und auch den Eltern. Das Besondere an little Biker ist die Kombination aus kindgerechter Weste und integriertem Haltegriff. Kinder lernen eigenständig ihr Gleichgewicht zu halten, während Eltern jederzeit unterstützend eingreifen können – ohne am Sattel zu ruckeln oder gebückt hinterherzulaufen. Und das Beste: Die Fahrradlernweste ist nicht nur beim Fahrradlernen hilfreich. Auch später beim Inlineskaten, Eislaufen, Skifahren – und sogar bei ersten Reitstunden – können Eltern ihre Kinder unterstützen und Sicherheit geben.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Steffen: Kurz gesagt: little Biker macht Lernphasen entspannter und sicherer – für Kinder und Eltern gleichermaßen.
Die Kinder gewinnen Sicherheit und Selbstvertrauen, die Eltern haben jederzeit die volle Kontrolle und schonen ihren Rücken
Lernprozesse werden beschleunigt, Frust reduziert
universell einsetzbar – vom Fahrrad über Skifahren, Skateboarden, Inlineskaten, Eislaufen bis hin zum Reiten
leicht zu verstauen und damit ein idealer Begleiter für unterwegs
passt flexibel über verschiedene Kleidungsstücke – egal ob im Sommer oder im Winter.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Jan: Die ersten Produkttester und gleichzeitig Chef-Entwickler waren unsere eigenen Kinder. Danach haben wir weitere Kinder und Eltern aus unserem Umfeld eingebunden. Das Feedback war extrem wertvoll: es hat uns geholfen, little Biker zu optimieren, das Material komfortabler zu machen und die Verarbeitung robust genug für den Familienalltag zu gestalten. Das Feedback der Eltern: „Mega praktisch. Damit macht es endlich Spaß, den Kindern das Fahrradfahren zu lernen – vor allem rückenschonend!“ Das Schönste war eigentlich die Rückmeldung der Kinder. Wir hatten zunächst Bedenken, dass womöglich die Kinder das Produkt nicht anziehen möchten. Der Fall ist aber überhaupt nicht eingetreten. Die Kinder wollten am Ende sogar mit little Biker lernen, da ihnen die Weste ein gutes und sicheres Gefühl gibt. Damit hätten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Steffen: Irgendwann kommt natürlich dann der Punkt, dass die Kinder sagen „Mama/Papa lass jetzt los – ich kann jetzt alleine fahren“. Bei dem einen Kind geht es schnell, bei dem anderen dauert es länger. Aber auch wenn die Kinder schon weitestgehend selbstständig fahren können, macht little Biker Sinn und ist eine Hilfestellung. Auch wenn die Kinder vermeintlich fahren können, gibt es im Lernprozess immer wieder Phasen und Situationen, in denen die Eltern doch eingreifen müssen. Wenn das Kind längere Zeit nicht gefahren ist, bei Bergab-Fahrten zum sanften Bremsen, zum Festhalten am Fußgängerüberweg, damit das Kind nicht auf die Straße fährt oder zum schnellen Eingreifen, wenn das Kind doch einmal ins Straucheln gerät.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Steffen: In einer Vision steckt ein Wunsch. Wir wünschen uns, dass unsere Fahrradlernweste als Produkt genauso selbstverständlich wird, wie ein Fahrradhelm oder eine Klingel. Die Marke little Biker soll in dem Segment langfristig so präsent sein, wie die Taschentuch-Marke, die jeder kennt. Unser Fokus liegt darauf, auf den richtigen Kanälen präsent zu sein – also genau dort, wo es Kinderfahrräder und passendes Zubehör gibt. Meilensteine auf dem Weg dahin sind der Ausbau des Vertriebsnetzes, die Erweiterung unserer Produktpalette und die Internationalisierung.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Jan: „Die Höhle der Löwen“ ist die perfekte Bühne, um eine junge Marke sichtbar zu machen und Vertrauen aufzubauen. Wir wollten Reichweite und Vertrauen gewinnen – und natürlich wünschen wir uns einen passenden Investor zu finden, der uns mit Know-how und Kontakten unterstützt.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Steffen: Auch bei einem vermeintlich einfachen Produkt sind die Entwicklungskosten deutlich höher als gedacht. Produktschutz, Compliance durch Anwälte und Berater, Marketing, Vertriebsaufbau – all das ist aufwendiger und teurer, als man es zu Beginn plant. Da wir ein Nischenprodukt haben, ist es wichtig, schnell skalierbare Mengen zu erreichen. Ein Investor kann uns dabei helfen, genau diese Hürde zu meistern.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Jan: Mit Priorität – gerade auch im Hinblick auf die Ausstrahlung – bauen wir aktuell unser Vertriebsnetzwerk in Deutschland auf. Wir konnten bereits einige strategisch wichtige Partner gewinnen und freuen uns über weitere Fachhändler, die little Biker listen möchten. Gleichzeitig bereiten wir ein Rollout in weiteren EU-Ländern vor. Und: wir haben bereits weitere Lernprodukte in der Pipeline, die Familien überraschen werden.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Steffen: Wir hätten nicht gedacht, dass es so lange dauert. Am Anfang stellt man sich vieles einfacher vor – doch dann kommen immer neue Themen dazu: Gesetze, Regularien, Anforderungen an Produkt und Verpackungen, Marketing, Vertrieb. All das kostet viel Zeit und Geld. Am Ende war aber jede Herausforderung wertvoll, weil wir immer Neues dazugelernt haben – und genau das hat uns und unser Produkt weitergebracht.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Beide:
Entwickelt ein Produkt, das ein echtes Problem löst – am besten eines, das ihr selbst kennt.
Testet so früh wie möglich mit echten Nutzern. Sucht euch Menschen, die ehrliches Feedback geben – und nicht das, was ihr hören möchtet.
Habt Geduld: Nicht jeder Rückschlag ist ein Scheitern, sondern oft ein wichtiger Schritt zur Verbesserung.
Seid selbst sehr kritisch mit eurem eigenen Produkt – nur so wird es wirklich gut.
Akzeptiert, dass ihr niemals alle überzeugen werdet. Es wird immer Kritiker geben oder Menschen, die es nicht brauchen. Wichtig ist, dass es genug Nutzer gibt, denen euer Produkt einen echten Mehrwert schenkt und die bereit sind, es in ihren Alltag zu integrieren.

Sehen Sie little biker am 29. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Steffen Gross (l.) und Jan Hass präsentieren die Fahrradlernweste „little Biker“. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile. Unterstützung bekommen sie von ihren Kindern Clara Lene Gross (verdeckt) und Aaron Hass. Bild @RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Steffen Gross und Jan Hass für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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