Donnerstag, November 13, 2025
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Gesunder Kuchengenuss mit überraschender Rezeptur

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BetterCakez Kuchen und Genuss neu gedacht aus Gemüse Isabelle Forster präsentiert mit „BETTER CAKEZ“ gesunde Kuchen-Snacks to go. Sie erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

BetterCakez wird am 22. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und dabei sein innovatives Konzept für gesünderen Kuchengenuss vorstellen.

Wie ist das Startup BetterCakez entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Nach meinem Jura-Examen habe ich mich für einen ungewöhnlichen Weg entschieden: Statt mit Paragraphen zu arbeiten, wollte ich meiner Leidenschaft für gesundes Backen nachgehen. Der Auslöser war eine gesundheitliche Herausforderung – nach mehreren Unverträglichkeiten, darunter Gluten, Laktose und Soja, suchte ich nach einer Kuchen-Alternative, die ich ohne schlechtes Gewissen genießen konnte.
Über zwei Jahre hinweg habe ich an verschiedenen Rezepturen getüftelt. Die Begeisterung von Freunden und Familie für meine Kreationen hat mich schließlich dazu motiviert, daraus ein Unternehmen zu machen. So ist BetterCakez entstanden.

In welcher Branche ist BetterCakez tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind mit BetterCakez in der Lebensmittelbranche tätig im Bereich gesündere Backwaren. Unsere Produkte bestehen aus bis zu 30 % Gemüse und verbinden damit bewusste Ernährung mit Genuss. Sie haben eine lange Haltbarkeit und kommen direkt im Glas mit Holzlöffel, sodass man sie unkompliziert ins Büro, auf Reisen oder beim Wandern mitnehmen kann.
Uns ist Natürlichkeit das Allerwichtigste – deswegen arbeiten wir komplett ohne künstliche Farbstoffe und Zusatzstoffe. Derzeit gibt es unsere Produkte über unsere Homepage, parallel bauen wir unseren B2B-Markt auf und sind mit ersten Handelspartnern im Gespräch. So kombinieren wir praktischen Genuss, Qualitätsfokus, gesunde Zutaten, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit in einem durchdachten Geschäftsmodell.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Inspiration war, wie gesagt, meine eigene Reise mit gesundheitlichen Problemen. Der Plan war nie, daraus ein eigenes Unternehmen zu gründen. Mittlerweile bin ich aber sehr froh, dass mich meine Freunde dazu inspiriert haben. Es ist schön zu sehen, wie viele sich bei uns bedanken, weil sie das gleiche Problem wie ich haben. Es ist auch spannend zu beobachten, wie viele Menschen unsere Kuchen aus reiner Neugier probieren und überrascht sind, wie gut diese schmecken, obwohl sehr viel Gemüse darin ist.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Unsere Kuchen sind ohne Konservierungsstoffe super lange haltbar. Eine große Herausforderung war es, eine perfekte Konsistenz der Kuchen hinzubekommen: Die Kuchen sind auch nach 12 Monaten genauso saftig und schmecken wie frisch gebacken. Gleichzeitig war es eine große Herausforderung, einen perfekten sündhaften Geschmack ohne Gluten, ohne Laktose, ohne Industriezucker und dafür aber mit ganz viel Gemüse hinzubekommen.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Es ist das Allerschönste, jeden Tag das Feedback unserer Kundinnen zu bekommen. Davon sind viele begeistert, einen Kuchen zu essen, bei dem sie ein gutes Bauchgefühl haben. Und viele bedanken sich auch bei uns, da sie genauso wie ich Unverträglichkeiten haben und endlich wieder sündhaften Kuchengenuss erleben können.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Die Rezept- und Produktentwicklung hat 2 Jahre lang gedauert. Das erste Feedback kam immer von Freunden, die kritisch mit Bewertungsbögen in vielen Runden abgestimmt haben. In den weiteren Testrunden sind wir in die Kölner Innenstadt gegangen und haben dort an Passanten unsere Kuchen vertestet.

Welche Vision verfolgt BetterCakez? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, gesünderen Kuchengenuss für alle zugänglich zu machen, ohne dass man auf Geschmack verzichten muss. In den nächsten Jahren werden wir neue Produkte entwickeln und dabei unserem Motto – sündhaften Geschmack kombiniert mit gesünderen Zutaten – treu bleiben.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir haben uns für „Höhle der Löwen“ entschieden, um unsere Kuchen einem größeren Publikum vorzustellen, wertvolles Feedback von Expert:innen zu bekommen und potenzielle Partner für einen Deal zu gewinnen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Eine besonders wertvolle Erfahrung war für mich, ein starkes Netzwerk aufzubauen und aktiv zu nutzen. Die Unterstützung in der Gründerszene ist unglaublich – es gibt so viele Angebote speziell für Gründer:innen, zum Beispiel in den Bereichen Frauenförderung oder Lebensmittelbranche. Der Austausch untereinander und die gegenseitige Unterstützung sind wirklich unbeschreiblich wertvoll und haben uns auf unserem Weg enorm geholfen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Meine persönliche Empfehlung ist von Anfang an, öffentlich über die eigene Reise zu berichten und die Leute auf dem Weg mitzunehmen. Unser nächster großer Schritt ist der Einstieg in den Handel, und ich freue mich schon sehr, wenn ich unsere Kuchen dort stehen sehe. Das wird ein wahnsinniger Moment.

Sehen Sie kniti am 22. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Isabelle Forster präsentiert mit „BETTER CAKEZ“ gesunde Kuchen-Snacks to go. Sie erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.  Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Isabelle Forster für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie viel Leidenschaft braucht es, um mit Kaffee erfolgreich zu sein?

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earlybird coffee Kaffee Kunden – Bio-Qualität mit Fairness Gründerfoto Emanuel und Merlin

earlybird coffee steht für hochwertigen Bio-Kaffee, der Fairness, Nachhaltigkeit und Genuss miteinander verbindet

Können Sie uns zu Beginn erzählen, wie earlybird coffee entstanden ist und wer die Gründer sind?

Die Gründer sind mein Mitgründer Merlin und ich, Emanuel. Wir waren damals Arbeitskollegen und sind über gemeinsame Interessen und geteilte Werte schnell gute Freunde geworden. Aus dieser Freundschaft entstand irgendwann die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen und selbst Kaffee zu machen. Zuerst war earlybird coffee nur ein kleines Nebenprojekt, fast ein Hobby. Aber wir haben weitergemacht, immer wieder dazugelernt und so wurde aus einer Idee ein echtes Unternehmen.

Was hat Sie damals dazu bewegt, den Schritt in die Kaffeebranche zu gehen? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

Im Grunde genommen gab es zwei Schlüsselerlebnisse. Ich persönlich war ehrlich gesagt anfangs eher skeptisch. Mein Mitgründer Merlin war zu dieser Zeit privat zum absoluten Kaffee-Enthusiasten geworden, während ich dem Thema zunächst eher distanziert gegenüberstand. Das erste Schlüsselerlebnis war eine gemeinsame Kaffee-Verkostung, bei der mich Merlin in diese tolle Welt mit hineingenommen hat. Das zweite Schlüsselerlebnis war, zu sehen, was für ein großes Thema Kaffee ist und wie viele Menschen Interesse daran haben. In dem Moment, als ich begann, mich dafür zu interessieren, habe ich gemerkt, wie sehr andere auch meine wachsende Kompetenz in diesem Bereich schätzten.

Wie würden Sie die Menschen beschreiben, die Ihren Kaffee am meisten schätzen, und worauf legen diese Kunden besonderen Wert?

Es ist verrückt: Wir hatten neulich unser 10-jähriges Jubiläum und tatsächlich viele Kunden, die in dieser Zeit weit über 100 Bestellungen bei uns getätigt haben. Manchmal können wir es selbst kaum glauben. Ich denke, es sind Menschen, denen Genuss, Qualität und ein besonderes Produkterlebnis wichtig sind. Und das entsteht nicht nur durch das Produkt selbst, sondern durch die gesamte Erfahrung – den Eindruck, den man von uns als Firma hat, das Vertrauen und vieles mehr.

Viele Startups stehen vor der Herausforderung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Wie gelingt Ihnen dieser Spagat?

Mal besser, mal schlechter – beziehungsweise wir versuchen zu akzeptieren, dass wir nur unperfekt sein können. Wir halten uns an unsere Werte und versuchen alles immer so gut zu machen, wie es möglich ist. Es bleibt ein Spagat, aber im Grunde genommen gelingt er uns gut. Sonst gäbe es uns nicht seit zehn Jahren.

earlybird coffee betont Bio-Qualität, Fairness und Klimaneutralität. Was unterscheidet Ihr Angebot konkret von anderen Kaffeemarken?

Auch hier fällt meine Antwort nach zehn Jahren anders aus als zu Beginn, als der Elevator Pitch noch perfekt sitzen musste. Wir haben ein Unternehmen, ein Angebot und ein Produkt geschaffen, von dem wir glauben – und der Erfolg gibt uns recht –, dass es viele Kunden gibt, die es gerne und langfristig in Anspruch nehmen. Es gibt viele weitere tolle Kaffeemarken, die genauso ihre Daseinsberechtigung haben. Das ist wie bei Wein: Dort wird selten die Frage gestellt „Wie unterscheidet sich Ihr Wein?“, obwohl es ebenfalls eine riesige Vielfalt gibt.

Gab es einen Moment in Ihrer Gründungsphase, an dem Sie fast gescheitert wären? Und wie sind Sie damit umgegangen?

Ja, gerade in den ersten ein bis zwei Jahren stand das echte Scheitern fast ständig vor der Tür. Aber auch später gab es immer wieder sehr schwierige Phasen. Zuletzt etwa die Kaffeekrise, die bereits zu Beginn dieses Jahres sehr brisant geworden ist – mit schwierigen Verfügbarkeiten und extrem steigenden Preisen. Doch dadurch, dass wir schon so viele Aufs und Abs mitgemacht haben, sind wir mittlerweile quasi immer gelassen und zuversichtlich.

Welche Rolle spielt der Handelspartner dm für die Verbreitung Ihrer Marke, und welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

dm hat für uns immer eine große Rolle gespielt. Mittlerweile arbeiten wir seit fast sieben Jahren erfolgreich zusammen, und die Erfahrungen lassen sich schwer in Kürze zusammenfassen. Es ist eine sehr wichtige und erfolgreiche Partnerschaft, und tatsächlich ist es so, wie viele dm auch sehen: Im Gegensatz zu vielen anderen im deutschen Einzelhandel agieren sie partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Nichtsdestotrotz gibt es auch die andere Seite – es ist knallhart. Wir als Firma und mit unserem Produkt müssen sehr gut performen. Wir sind konstant mit diversen Herausforderungen konfrontiert.

Wie wollen Sie das Unternehmen in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Gibt es neue Produktideen oder Projekte, die Sie teilen können?

Im Grunde genommen wollen wir weiter gesund und mit Freude wachsen. Und wie so oft bei uns, entwickelt sich vieles von ganz allein. Vor eineinhalb Jahren haben wir angefangen, mit Partnern eine Kaffeekapsel zu entwickeln, die biologisch abbaubar und aus 100 % nachwachsenden Rohstoffen besteht. Diese haben wir inzwischen als Espresso, Lungo und Decaf. Das Produkt entwickelt sich unglaublich erfolgreich, ist mittlerweile auch deutschlandweit in allen dm-Märkten verfügbar. Und die Krönung: In der aktuellen Septemberausgabe der Stiftung Warentest sind wir im großen Kapseltest auf Platz 3 gelandet und haben die Auszeichnung „Umwelttipp“ erhalten.

Was war die größte Lektion, die Sie bisher als Gründer gelernt haben?

Eine einzige große Lektion zu benennen, finde ich schwierig, da es über die Jahre so viele gab. In letzter Zeit habe ich aber immer wieder eine bestimmte Lektion im Kopf: Niemand bringt uns etwas, wir müssen es uns selbst holen.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Unternehmerinnen und Unternehmern geben, die selbst mit einer Idee starten wollen?

Ich hatte einmal einen Coach, dessen Mantra war: „Ratschläge sind auch nur Schläge.“ Das war der beste Ratschlag, den ich je bekommen habe und seitdem versuche ich, privat wie beruflich, Ratschläge möglichst zu vermeiden und durch Erfahrungen zu ersetzen. Ratschläge sind viel zu leicht erteilt, meistens banal, oft nicht auf Augenhöhe und häufig irrelevant, weil Situationen und Menschen zu unterschiedlich sind. Wer Erfahrungen teilt, muss denken, authentisch sein und bleibt auf Augenhöhe. Und der Empfänger kann viel besser selbst interpretieren, was für ihn oder sie nützlich ist.

Wenn Sie earlybird coffee in einem Satz beschreiben müssten – was macht Ihr Startup für Sie einzigartig?

Was earlybird coffee für uns einzigartig macht, ist nicht nur, was wir tun, sondern wie wir es tun: Wir hinterfragen Bestehendes, probieren Neues, entwickeln uns Tag für Tag weiter und möchten dabei uns selbst und andere inspirieren, ein gutes Leben zu leben

Bild: Gründerteambild Emanuel Vonarx und Merlin Stellwag

Wir bedanken uns bei Emanuel Vonarx für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: earlybird coffee

Kontakt:

earlybird coffee GmbH
Friedrich-Zundel-Str. 38
D-70619 Stuttgart
USt-ID: DE300392423

https://earlybird-coffee.de
info@earlybird-coffee.de

Ansprechpartner: Emanuel Vonarx

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Authentische Pasta neu gedacht: Von der Familienvision zur Food-Innovation

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Alla Mamma: Echte italienische Pasta aus Familienrezepten Pitch "Alla Mamma" Guido (r.) und Sarina Mondi präsentieren den "Löwen"(v.l.) Frank Thelen, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel mit „Alla Mamma“ echt italienische Fertigpasta in Einzelportionen, auch glutenfrei und vegan. Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Alla Mamma wird am 22. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und zeigt, wie aus einer Familienvision ein innovatives Food-Startup geworden ist.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Alla Mamma wurde ursprünglich von Guido Mondi ins Leben gerufen. Als gebürtiger Sizilianer und leidenschaftlicher Gastronom, der seit über 40 Jahren ein italienisches Restaurant in Regensburg führt, wollte er den Geschmack seiner Heimat für alle zugänglich machen. Unkompliziert, authentisch und ohne Kompromisse. Die Idee ist bereits vor rund drei Jahren entstanden.
Seine Tochter Sarina stieg später mit ein, weil sie für das Herzensprojekt ihres Vaters brennt. Sie hat das Konzept weiterentwickelt, geschärft und für eine neue Zielgruppe geöffnet. Aus dem gemeinsamen Familienprojekt ist inzwischen ein wachsendes Unternehmen geworden: Heute besteht das Team aus einem angestellten Geschäftsführer, einem festen Logistikpartner und einer eigenen Marketingabteilung mit vier Mitarbeitenden.
Im Zentrum steht weiterhin die Vision, echte italienische Pasta aus originalen Familienrezepten für alle zugänglich zu machen. Schnell zubereitet, ohne Konservierungsstoffe und dank spezieller Herstellung ungekühlt haltbar.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Alla Mamma ist im Bereich hochwertiger Fertiggerichte tätig und mit klarer Spezialisierung auf authentische italienische Pastagerichte. Das Geschäftsmodell kombiniert den Direktvertrieb an Endkunden (B2C) über den eigenen Onlineshop, Verkaufsautomaten sowie Drittanbieter wie Kioske, kleinere Supermärkte und Convenience-Stores. Parallel wird der Vertrieb im Bereich Gastronomie und Großhandel (B2B) kontinuierlich ausgebaut.
Besonders am Geschäftsmodell ist die Verbindung aus italienischer Handwerksküche und industrieller Skalierbarkeit mit einem Produkt, das ohne Kühlung, ohne Konservierungsstoffe und dennoch mit echtem Geschmack überzeugt. Die Produktion erfolgt vollständig in Italien, das Sortiment ist klar auf Pasta fokussiert und auf eine einfache Zubereitung im Alltag ausgelegt.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Im Bereich Fertiggerichte gibt es für Endverbraucher bislang kaum wirklich überzeugende Alternativen: Entweder müssen Tiefkühlprodukte erst aufwendig zubereitet werden, oder man greift auf fertige Soßen zurück, doch kocht dann doch wieder selbst. Frische Pasta hingegen ist meist nur gekühlt erhältlich und wenig alltagstauglich.
Unser Ziel war es, all diese Ansätze zu kombinieren und daraus eine wirklich endgültige, komplett verzehrfertige Mahlzeit zu schaffen: authentisch, lecker, ohne Zusatzstoffe, ohne Kühlung, in wenigen Minuten servierbereit. Inspiriert hat uns dabei die italienische Systemgastronomie, in der dieses Verfahren längst etabliert ist und bereits einen großen Marktanteil ausmacht.
Auch im B2B-Bereich haben wir eine klare Lücke erkannt: Viele Gastronomiebetriebe kämpfen mit Personalmangel, fehlenden Köchen oder gar ganzen Küchen. Wir bieten exakt portionierte, original italienische Gerichte in echter Restaurantqualität. Ohne Aufwand, ohne Risiko, ohne Fachpersonal. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Cafés, Tankstellen, Campingplätze, Hotels und viele mehr.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Was Alla Mamma besonders macht, ist die Kombination aus echter italienischer Rezeptur, vollständiger Verzehrfertigkeit und ungekühlter Haltbarkeit, das ganz ohne Konservierungsstoffe. Das ist möglich durch ein innovatives Herstellungsverfahren, das aus der italienischen Systemgastronomie stammt, in Deutschland aber nahezu unbekannt ist.
Ein entscheidender technologischer Vorteil liegt in der schonenden Pasteurisierung: Anders als bei vielen Fertiggerichten, die durch starke Erhitzung an Nährwert verlieren, bleiben bei unserem Verfahren Geschmack, Konsistenz und nahezu alle Nährstoffe erhalten. Dadurch entsteht ein Produkt, das sowohl qualitativ als auch gesundheitlich mit maximaler Alltagstauglichkeit überzeugt.
Die Gerichte sind portionsgenau abgefüllt, in wenigen Minuten servierbereit, und bringen echte Restaurantqualität auf den Teller. Egal ob zu Hause, im Büro oder in der Gastronomie.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Alla Mamma bietet ein ganzheitliches Fertiggericht, das in dieser Form bisher einzigartig am Markt ist: Eine vollständige Mahlzeit in echter italienischer Qualität – fix & fertig, ohne Konservierungsstoffe, ungekühlt haltbar und in wenigen Minuten servierbereit.
Der Großteil der Konkurrenzprodukte ist entweder tiefgekühlt, nur gekühlt erhältlich oder besteht aus einzelnen Komponenten wie Soßen, die erst noch kombiniert werden müssen. Viele Produkte verlieren dabei entweder an Geschmack, benötigen Vorbereitung oder setzen auf künstliche Zusätze.
Alla Mamma ist anders: Unsere Gerichte sind original italienisch gekocht, bereits fertig zubereitet, portionsgenau abgefüllt und durch ein schonendes Verfahren pasteurisiert. Dadurch bleiben Nährstoffe, Konsistenz und Geschmack bestmöglich erhalten.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Die Rezepte wurden über Monate hinweg gemeinsam mit unserem italienischen Produktionspartner entwickelt und immer wieder blind verkostet, unter anderem mit Freunden, Familie, Gastro-Profis und Kund:innen. Besonders gelobt wurden dabei Geschmack, Konsistenz und das „echte“ Gefühl beim Essen. Viele sagen: „Das hätte ich nie aus einer Mikrowelle erwartet!“

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, Alla Mamma als führende Marke für authentische Fertigpasta zu etablieren. Überall dort, wo echte italienische Küche bisher nicht möglich war.
Wir verfolgen dabei drei klare Geschäftszweige:

  1. B2C: Wir wollen unsere Produkte in Supermärkten, Automaten und im Onlinehandel breit verfügbar machen. Über Social Media und organisches Wachstum erreichen wir gezielt Endverbraucher:innen, die im Alltag keine Kompromisse bei Geschmack und Qualität machen wollen. Unser Sortiment soll stetig erweitert werden mit veganen Optionen, neuen Rezepten und wechselnden Saison-Specials.
  2. B2B: Unser Ziel ist es, möglichst vielen gastronomischen Betrieben zu ermöglichen, echte italienische Pasta anzubieten und das, ganz ohne Küche, Personal oder aufwändige Infrastruktur. Alla Mamma ist eine echte Alternative zu den aktuellen Convenience-Lösungen in der Gastronomie mit besserem Geschmack, klar kalkulierbaren Portionen und deutlich weniger Aufwand.
  3. Eigenes Gastronomiekonzept: Mit unserem Foodtruck legen wir den Grundstein für ein langfristiges, eigenes Gastro-Konzept. Wir wollen Alla Mamma nicht nur verkaufen, sondern auch selbst servieren, beispielsweise auf Konzerten, Festivals, Events oder später in eigenen Concept Stores. So bringen wir das Produkt genau dorthin, wo viele Menschen unterwegs sind.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Unsere Entscheidung, bei „Die Höhle der Löwen“ aufzutreten, war strategisch motiviert. Wir haben nicht nach Kapital gesucht, sondern nach Expertise und Kontakten – insbesondere in den Bereichen Vertrieb, Markenaufbau und strategisches Marketing.
Mit Alla Mamma stehen wir an einem Punkt, an dem wir wissen, dass das Produkt funktioniert, ob geschmacklich, logistisch oder technisch. Was uns jetzt weiterbringt, sind Partner:innen, die Erfahrung darin haben, ein Produkt in großem Maßstab im Handel, im Lebensmitteleinzelhandel und in der Gastronomie zu platzieren.
Uns war bewusst: Wenn wir die richtigen Investor:innen finden, die nicht nur Kapital, sondern auch Know-how und Zugang zu Netzwerken einbringen, kann das ein echter Meilenstein für uns werden.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Bei „Die Höhle der Löwen“ haben wir gezielt nach strategischen Partner:innen gesucht, die uns helfen können, Alla Mamma als Marke sichtbar zu machen und professionell zu skalieren, sowohl im Handel als auch in der Gastronomie. Es ging uns dabei weniger um das Kapital selbst, sondern vielmehr um Zugang zu Vertriebskanälen, Unterstützung beim Markenaufbau und den Ausbau unserer Marketingstrukturen.
Eine mögliche Investition würden wir gezielt einsetzen, um:
Verpackung & Produktion weiter zu optimieren, insbesondere für größere Abnahmemengen
Vertriebsstrukturen im B2B-Bereich auszubauen (z. B. Außendienst, Messen, Listungen im LEH)
unser Sortiment zu erweitern, z. B. durch neue Sorten oder vegane Varianten
Marketingkampagnen professionell umzusetzen, sowohl online als auch am Point of Sale
und die Logistikprozesse zu professionalisieren, um weiter zu wachsen und Lieferfähigkeit dauerhaft sicherzustellen.
Kurz gesagt: Wir wollten nicht einfach nur Kapital – wir wollten die richtigen Partner, um Alla Mamma langfristig groß zu machen.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Nach der Ausstrahlung von „Die Höhle der Löwen“ wollen wir gezielt in allen drei Geschäftszweigen weiter wachsen. Die nächsten Schritte stehen dabei bereits klar fest:
Team erweitern: Wir wollen unser Team in den Bereichen Vertrieb, Marketing und operatives Geschäft verstärken, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Platzierungen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH): Ein zentrales Ziel ist die Listung in Supermärkten, ob regional und langfristig auch überregional.
Marketing intensivieren: Der größte Fokus wird auf Markenaufbau und Reichweite liegen. Über Social Media, gezielte Werbekampagnen, hochwertigen Content und Community-Aufbau.


Sortiment erweitern: Wir arbeiten an neuen Sorten, darunter auch vegane und saisonale Varianten, um neue Zielgruppen zu erreichen.

Foodtruck weiterentwickeln: Der Alla Mamma Foodtruck soll als flexibles Gastro-Modell auf Events, Festivals und Konzerten unterwegs sein – langfristig ist auch der Aufbau eigener Concept Stores geplant.

Produktion & Logistik skalieren: Um größere Mengen effizient abwickeln zu können, wird die Produktion ausgebaut und die Logistikstruktur entsprechend angepasst.

Gastrovertrieb ausbauen: Der B2B-Vertrieb wird systematisch weiterentwickelt mit Fokus auf Hotellerie, Tankstellen, Campingplätze, Cafés und kleinere Gastroeinheiten ohne eigene Küche.
Unser Ziel ist es, Alla Mamma als feste Marke im Alltag der Menschen zu etablieren.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Die wertvollsten Erfahrungen haben wir tatsächlich durch unseren Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ gemacht. Insbesondere was das Thema Unternehmensstruktur und strategische Ausrichtung betrifft. Die intensive Vorbereitung und die Gespräche im Rahmen der Sendung haben uns gezeigt, wo unsere Stärken liegen und wo wir gezielt nachschärfen müssen.
Seitdem haben wir begonnen, ein eigenes Team aufzubauen, erste Umsätze zu generieren und klare Strukturen zu schaffen, um langfristig wachsen zu können. Die Erfahrung bei DHDL hat uns nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch ein deutlich besseres Verständnis für den Markt und unser Potenzial gebracht.
Besonders wichtig ist für uns auch das Feedback unserer Kund:innen und Geschäftspartner: Wir hören genau hin, testen neue Ideen und entwickeln sowohl das Produkt als auch die Marke kontinuierlich weiter. Diese direkte Rückkopplung ist für uns wertvoller als jeder Businessplan, denn sie zeigt uns, was wirklich zählt.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Was wir auf unserem bisherigen Weg gelernt haben: Wenn man ein Unternehmen wirklich nachhaltig aufbauen will, sollte man nicht versuchen, mit aller Kraft sofort „durch die Decke zu gehen“. Wachstum braucht Substanz – und die entsteht nicht über Nacht.
Unser Rat: Konzentriert euch auf das, was euch wirklich besonders macht – und baut darauf Schritt für Schritt auf. Es ist besser, klein zu starten und dabei authentisch zu bleiben, als sich zu verzetteln und zu früh zu viel zu wollen. Holt euch früh Feedback, bleibt flexibel, und habt keine Angst davor, Dinge zu hinterfragen oder auch mal neu zu denken. Und: Holt euch Hilfe, wenn ihr sie braucht. Man muss nicht alles alleine schaffen – aber man sollte wissen, wofür man steht.

Sehen Sie Alla Mamma am 22. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Pitch „Alla Mamma“ Guido (r.) und Sarina Mondi präsentieren den „Löwen“(v.l.) Frank Thelen, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel mit „Alla Mamma“ echt italienische Fertigpasta in Einzelportionen, auch glutenfrei und vegan. Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Guido Mondi und Sarina Mondi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Revolution in der Hygienebranche: Nachhaltige Innovation aus Textilien

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MeMi Textiles: kniti Stoffwindeln mit TSAcore Technologie. Manuela Miller-Feigl (l.) und Franziska Nowak präsentieren die nachhaltige Textilwindel „kniti“. Sie erhoffen sich ein Investment von 400.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. RTL / Stefan Gregorowius

MeMi Textiles wird am 22. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und dabei mit der Marke kniti eine nachhaltige Innovation für die Hygienebranche vorstellen.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Die Idee entstand nach der Geburt von Franziskas Tochter: Jeden Tag fielen große Mengen an Windelmüll an – ohne überzeugende Alternative. Gemeinsam mit ihrer Schulfreundin Manuela, einer Textilingenieurin mit langjähriger Industrieerfahrung, gründete sie MeMi Textiles mit der Marke kniti. Beide Gründerinnen verbindet die Motivation, für ihre Kinder eine Welt zu schaffen, in der Nachhaltigkeit und Alltagstauglichkeit Hand in Hand gehen.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

MeMi Textiles ist ein innovatives Textilunternehmen, das nachhaltige Lösungen für Hygieneprodukte entwickelt. Unter der Marke kniti bieten wir hochwertige Stoffwindeln an und nutzen damit unsere Technologie bereits im Babymarkt. Langfristig beliefern wir führende Hersteller im Hygienemarkt mit unserer patentierten Saugkern-Technologie TSAcore, um die ganze Branche nachhaltiger zu machen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung?

Das Problem ist gigantisch: Einwegwindeln und Inkontinenzprodukte verursachen weltweit jedes Jahr Milliarden Tonnen Müll und bestehen größtenteils aus Plastik. Bislang gab es keine überzeugende, praxistaugliche Alternative – weder für Babys noch für Erwachsene. Unsere Motivation war es, genau das zu ändern. „Das geht so nicht, das könnt ihr so nicht machen!“ – diesen Satz haben wir zu Beginn unserer Entwicklung oft gehört. Doch der Wille, das Unmögliche möglich zu machen, hat uns angetrieben. Mit Fachwissen und großem Durchhaltevermögen ist es uns gelungen, das Gegenteil zu beweisen: Es geht!

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders?

Mit TSAcore – unserem textilen Superabsorber Kern – haben wir einen textilen Saugkern entwickelt und patentiert, der in Sachen Leistungsfähigkeit neue Maßstäbe setzt – und dabei waschbar, atmungsaktiv und langlebig ist. Als Erste setzen wir überwiegend Naturfasern in einer industriellen Flachstricktechnologie ein und schaffen so eine echte Alternative zu chemischen Superabsorbern. Unsere einzigartige Schweißtechnologie sorgt bei kniti zudem für einen deutlich verbesserten Auslaufschutz gegenüber herkömmlichen Nähten mit Nahtlöchern. Denn wir sind überzeugt: Den Herausforderungen unserer Zeit kann man nur mit technologischen Innovationen begegnen.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern?

Unsere Stoffwindel kniti verbindet Nachhaltigkeit, Komfort und Alltagstauglichkeit in einem völlig neuen Ansatz. Herzstück ist unser patentierter TSAcore, ein textiler Saugkern, der trotz seiner geringen Dicke eine besonders hohe Saugkraft bietet – ganz ohne chemische Superabsorber. kniti ist ultradünn, atmungsaktiv und dank ihrer Langlebigkeit und Waschbarkeit nicht nur ressourcenschonend, sondern spart auch Kosten und Müll im Alltag.
Ein besonderes Highlight ist der verbesserte Auslaufschutz: Statt klassischer Nähte mit Nahtlöchern setzen wir auf eine Schweißtechnologie, die für mehr Sicherheit sorgt. Gleichzeitig eröffnet TSAcore Herstellern neue Möglichkeiten: von industrieller Skalierbarkeit bis hin zu spannenden Co-Branding-Konzepten. So schaffen wir eine Innovation, die gleichermaßen Verbraucherinnen und Verbraucher wie auch die Industrie überzeugt.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet?

Die TSAcore-Technologie und die Stoffwindel selbst wurden vollständig von uns entwickelt und patentiert. Führende Institute haben dabei einzelne Entwicklungsschritte nach unseren Vorgaben umgesetzt. In enger Zusammenarbeit mit Eltern wurde das Produkt ausgiebig getestet und über ein Jahr hinweg optimiert, bevor es in den Handel kam. Heute vertrauen bereits mehr als 1.500 Familien auf unsere kniti.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen?

Wir wollen die Hygienebranche revolutionieren und Einwegprodukte Schritt für Schritt ersetzen – für Babys, Erwachsene und viele weitere Anwendungen. Unser Ziel ist es, TSAcore als neuen Standard für saugfähige Textilien zu etablieren – europaweit und darüber hinaus.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren?

Wir wollten ein großes Publikum erreichen, um Bewusstsein für das Problem und unsere Lösung zu schaffen. Unser Ziel war es, Verbraucherinnen und Verbrauchern zu zeigen, dass eine hochwertige, nachhaltige Alternative möglich ist – und Partner zu gewinnen, die mit uns die Vision groß machen wollen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme angestrebt?

Wir suchen Investorinnen, die unsere Mission teilen, und Partner, die unsere Technologie in weitere Produkte integrieren wollen. Die Löwen-Bühne ist ideal, um Reichweite und Aufmerksamkeit für ein gesellschaftlich wichtiges Thema zu schaffen.

Welche nächsten Schritte sind geplant?

Neben dem weiteren Ausbau von kniti liegt unser Fokus auf Kooperationen im Bereich Inkontinenz: Mehrere Unternehmen aus dem Inkontinenzbereich arbeiten bereits mit uns an Prototypen. Parallel bauen wir die Produktion aus und entwickeln TSAcore kontinuierlich weiter, um noch höhere Saugkraft zu erzielen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse waren besonders wertvoll?

Innovation braucht Beharrlichkeit – und Mut, neue Wege zu gehen. Wir haben gelernt, wie wichtig echtes Nutzerfeedback und starke Partner sind, um ein nachhaltiges Produkt erfolgreich zu machen.

Ratschläge für andere Gründer:innen:

Starte klein, teste schnell und höre genau zu, was Nutzerinnen brauchen und lass dich nicht entmutigen, wenn vermeintliche Experten dir die Idee ausreden. Nachhaltigkeit darf nicht nur ein Buzzword sein – sie muss echten Mehrwert bringen, damit sich Innovation durchsetzt.

Sehen Sie kniti am 22. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Manuela Miller-Feigl (l.) und Franziska Nowak präsentieren die nachhaltige Textilwindel „kniti“. Sie erhoffen sich ein Investment von 400.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.
Bild @RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei  Manuela Miller-Feigl und Franziska Nowak für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Innovation für mehr Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag

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EazyStep: Innovation für Badezimmer und Pflege mit Sicherheit Alexander Banchukov (r.) und Ayub Elsanukaev präsentieren die multifunktionale Gehhilfe „EazyStep“. Investorin Dagmar Wöhrl macht den Praxistest. Bild @RTL / Bernd-Michael Maurer

EazyStep wird am 22. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und dort seine innovative Lösung für mehr Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag präsentieren.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Mein Name ist Ayub Elsanukaev. Die Idee zu EazyStep entstand vor etwa zehn Jahren, als unser zweites Kind geboren wurde. Damals standen meine Frau und ich vor der Herausforderung, dass unser Sohn sehr an seine Mutter gebunden war und sich nicht von ihr trennen konnte. Da er noch nicht laufen konnte, musste sie ihn ständig tragen was ihren Alltag stark einschränkte.

Um sie zu entlasten, entwickelte ich den ersten Prototypen einer sicheren Lauflernhilfe. Das Konzept funktionierte, aber mir fehlten damals die Mittel und Ressourcen, um es weiterzuverfolgen. Die Idee geriet zunächst in den Hintergrund.
Einige Jahre später, als ich im Familienunternehmen arbeitete, das sich auf Wohnumfeldverbesserungen für pflegebedürftige Menschen spezialisiert hat, begegnete mir ein ähnliches Problem: Auch nach einem Badumbau hatten Betroffene weiterhin Schwierigkeiten, sicher in die Dusche ein- und auszusteigen. An diesem Punkt erinnerte ich mich an meine frühere Erfindung und erkannte, dass sich das Prinzip hervorragend auf die Pflegebranche übertragen lässt.

So entstand EazyStep ein multifunktionaler Badezimmersitz mit Gehhilfe, der den sicheren Ein- und Ausstieg in Dusche oder Badewanne ermöglicht. Das Besondere: Er wird ohne großen Umbau installiert, ist innerhalb eines Tages einsatzbereit und benötigt keine Vermieterzustimmung.
Heute ist EazyStep nicht nur eine innovative Lösung, die pflegebedürftigen Menschen mehr Sicherheit und Selbstständigkeit bietet, sondern auch das Ergebnis einer persönlichen Geschichte, die in unserer eigenen Familie begann.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind ein Familienunternehmen, das sich seit über fünf Jahren auf Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen spezialisiert hat. Unser Fokus liegt auf der Unterstützung von Senioren und pflegebedürftigen Menschen, die im Badezimmer vor besonderen Herausforderungen stehen insbesondere beim sicheren Ein- und Ausstieg aus der Badewanne.
Um dieses Problem zu lösen, bieten wir maßgeschneiderte Lösungen an:
den Einbau von superflachen oder bodenebenen Duschen,
die Verlegung rutschfester Fliesen im gesamten Badezimmerboden,
sowie weitere Anpassungen, die Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag erhöhen.
Das Besondere an unserem Geschäftsmodell ist, dass wir nicht nur baulich hochwertige Lösungen liefern, sondern gleichzeitig den gesamten Prozess für unsere Kunden einfach und sorgenfrei gestalten von der Beratung über die Beantragung möglicher Zuschüsse bis hin zur schnellen Umsetzung. Dadurch schaffen wir es, innerhalb kürzester Zeit die Lebensqualität unserer Kunden spürbar zu verbessern.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Am Anfang stand ein konkretes Problem: Viele Senioren und pflegebedürftige Menschen haben Schwierigkeiten beim sicheren Ein- und Ausstieg aus der Badewanne. Wir haben in unserer täglichen Arbeit immer wieder gesehen, dass selbst nach einem Badumbau Unsicherheit und Sturzgefahr bestehen bleiben.
Die Inspiration kam aus unserer eigenen Familie ursprünglich entstand die Idee als Hilfsmittel für unser Kind, später erkannten wir, dass genau diese Lösung auch im Pflegebereich dringend gebraucht wird. Die Marktlücke lag darin, eine einfache, schnelle und bezahlbare Lösung zu schaffen, die Sicherheit im Badezimmer bietet, ohne dass aufwendige Umbauten oder lange Wartezeiten nötig sind.
So entstand EazyStep eine Innovation, die Pflegebedürftigen mehr Selbstständigkeit ermöglicht und Angehörige wie auch Pflegekräfte entlastet.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Das Besondere an EazyStep ist die Kombination mehrerer Funktionen in einem einzigen Produkt: Es ist Badezimmersitz, Gehhilfe und sichere Einstiegshilfe zugleich. Während klassische Lösungen meist nur einen Teil des Problems abdecken etwa reine Duschsitze oder komplizierte Liftsysteme bietet EazyStep einen ganzheitlichen Ansatz für Sicherheit und Mobilität im Badezimmer.
Innovativ ist auch, dass der Einbau schnell und ohne großen Umbau erfolgt. Innerhalb eines Tages ist das System einsatzbereit, und es braucht keine Zustimmung des Vermieters. Außerdem berücksichtigt das Konzept typische Unfallursachen wie rutschige Fliesen, die durch die Konstruktion von EazyStep deutlich entschärft werden.
So vereint EazyStep praktische Alltagstauglichkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit in einer Lösung, die es so auf dem Markt bislang nicht gab.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Vorteile von EazyStep:
Sicherer Ein- und Ausstieg aus Dusche oder Badewanne
Integrierte Gehhilfe entlastet die Beine und minimiert Rutschgefahr
TÜV-geprüfte Sicherheit
Schnelle Montage in nur wenigen Stunden ganz ohne Umbau
Bis zu 4.180 € Förderung durch die Pflegekasse
Spürbare Entlastung für Pflegekräfte und Angehörige
Keine Zustimmung des Vermieters erforderlich
Vielseitig einsetzbar auch in der Küche oder anderen Räumen möglich

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Die Entwicklung von EazyStep begann mit dem Bau des ersten funktionsfähigen Prototyps, den wir in unserem firmeneigenen Showroom installiert und unter realen Bedingungen erprobt haben. Parallel dazu stellten wir das Produkt auf Fachmessen vor, wo wir direktes Feedback von Seniorinnen, pflegebedürftigen Menschen, Angehörigen sowie Fachpublikum aus der Pflege- und Handwerksbranche erhielten.
Das Ergebnis war durchweg positiv: Nutzer lobten insbesondere die einfache Handhabung, die schnelle Montage und die spürbare Erleichterung im Alltag. Auch Fachleute bestätigten den hohen Nutzen und das Potenzial, eine bestehende Versorgungslücke im Markt zu schließen. Dieses Feedback hat uns bestärkt, die Entwicklung weiter voranzutreiben und die Lösung marktreif zu machen.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, EazyStep als Standardlösung für sichere und barrierearme Badezimmer in Europa zu etablieren. Wir möchten älteren und pflegebedürftigen Menschen ermöglichen, länger selbstständig und sicher in ihrem gewohnten Umfeld zu leben und gleichzeitig Angehörige sowie Pflegekräfte entlasten.
In den nächsten Jahren verfolgen wir folgende Meilensteine:
Deutschlandweite Marktdurchdringung durch Kooperationen mit Pflegekassen, Sanitätshäusern und Handwerksbetrieben.
Internationale Expansion beginnend mit europäischen Nachbarländern.
Erweiterung der Produktpalette, z. B. durch ergänzende Hilfsmittel für Küche und Wohnräume.
Aufbau eines starken Netzwerks aus Vertriebspartnern, Installationsbetrieben und Pflegeorganisationen.
Unser langfristiges Ziel: EazyStep soll zu einem Synonym für Sicherheit, Selbstständigkeit und Lebensqualität im Alter werden.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir haben uns entschieden, bei Die Höhle der Löwen teilzunehmen, weil wir überzeugt sind, dass EazyStep das Leben von Millionen pflegebedürftigen Menschen erleichtern kann. Die Show bietet uns nicht nur eine Bühne, um unser Produkt bekannt zu machen, sondern auch die Chance, einen der Löwen als strategischen Partner zu gewinnen.
Uns war dabei besonders wichtig, nicht nur über eine Finanzierung zu sprechen, sondern auch von der Erfahrung, dem Netzwerk und der strategischen Unterstützung eines Investors zu profitieren. Genau diese Kombination Kapital und Know-how sehen wir als entscheidend, um EazyStep schnell und nachhaltig in Deutschland und Europa zu etablieren.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden? Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Nach Die Höhle der Löwen liegt unser Fokus darauf, die durch die Ausstrahlung entstehende Aufmerksamkeit gezielt zu nutzen. Konkret planen wir:
Wachstum in Deutschland durch Kooperationen mit Pflegekassen, Sanitätshäusern und Handwerksbetrieben.
Aufbau eines Partnernetzwerks für Installation und Vertrieb, um eine schnelle Skalierung sicherzustellen.
Internationale Expansion, zunächst in europäischen Nachbarländern.
Weiterentwicklung des Produkts, z. B. mit zusätzlichen Funktionen und Einsatzmöglichkeiten außerhalb des Badezimmers.
Stärkung des Markenschutzes durch weitere Patente.
Unser Ziel ist es, EazyStep als festen Standard für Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag von Senioren und Pflegebedürftigen zu etablieren in Deutschland und perspektivisch europaweit.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Auf unserem bisherigen Weg waren vor allem zwei Erfahrungen besonders wertvoll: Zum einen die direkte Rückmeldung von Betroffenen, Angehörigen und Pflegekräften, die uns immer wieder gezeigt hat, wie groß der Bedarf an einer einfachen und sicheren Lösung im Badezimmer ist. Zum anderen haben wir gelernt, wie wichtig es ist, frühzeitig praxisnahe Tests durchzuführen ob im eigenen Showroom oder auf Messen. Das ehrliche Feedback hat uns geholfen, EazyStep stetig zu verbessern und marktreif zu machen.
Darüber hinaus haben wir erkannt, dass neben der Technik vor allem Vertrauen und Verständlichkeit entscheidend sind: Unsere Kunden suchen nicht nur ein Produkt, sondern eine Lösung, die ihr Leben im Alltag wirklich erleichtert. Diese Erkenntnis prägt bis heute unser Handeln und unsere Vision für die Zukunft.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Aus unseren Erfahrungen lassen sich einige zentrale Ratschläge ableiten:
Früh mit echten Nutzern testen: Direktes Feedback von Betroffenen und Fachleuten ist oft wertvoller als jede Theorie und hilft, ein Produkt wirklich alltagstauglich zu machen.
Probleme der Zielgruppe ernst nehmen: Wer die Bedürfnisse der Nutzer konsequent in den Mittelpunkt stellt, entwickelt Lösungen, die wirklich gebraucht werden.
Geduld und Durchhaltevermögen: Innovation braucht Zeit. Es ist normal, dass Ideen zwischendurch ruhen, um später mit neuer Kraft und besseren Ressourcen umgesetzt zu werden.
Netzwerk nutzen und aufbauen: Kontakte zu Pflegekräften, Handwerksbetrieben oder Investoren können Türen öffnen, die man allein nicht aufbekommt.
Vertrauen schaffen: Gerade in sensiblen Bereichen wie Pflege oder Gesundheit ist es entscheidend, Transparenz und Sicherheit in den Vordergrund zu stellen.
Diese Punkte haben uns geholfen, EazyStep von einer Idee zu einer marktreifen Lösung zu entwickeln und können auch anderen Gründern Orientierung geben.

Sehen Sie EazyStep am 22. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Alexander Banchukov (r.) und Ayub Elsanukaev präsentieren die multifunktionale Gehhilfe „EazyStep“. Investorin Dagmar Wöhrl macht den Praxistest.
Bild @RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Ayub Elsanukaev und Alexander Banchukov für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ein Ehevertrag ist einfach notwendig. Punkt

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Saskia Schlemmer über Ehevertrag, Ehe & faire Partnerschaft Saskia Schlemmer Rechtsanwältin und Autorin © Swetlana Posdnyschewa

Jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. Probleme mit langfristigen Auswirkungen entstehen, wenn eine:r der Partner:innen  während der Beziehung und durch die Trennung benachteiligt wird. Und seien wir ehrlich: Meistens ist das die Frau und Mutter. Warum ein Ehevertrag heutzutage unbedingt notwendig ist und welche Punkte dringend darin ausgehandelt sein sollten, erklärt die Scheidungsanwältin und Autorin Saskia Schlemmer.

„Keine:r der Partner:innen sollte je kleingehalten werden. Beide Ehepartner:innen sollten Vorteile aus einem Ehevertrag ziehen.”

herCAREER: Basierend auf deinen persönlichen Erfahrungen: Mit welcher Erwartungshaltung gehen in Deutschland Frauen in die Ehe?

Saskia Schlemmer: Ich glaube, die allermeisten heiraten immer noch mit der rosaroten Brille. Sie haben die romantische Vorstellung: „Wir geben uns jetzt das Ja-Wort und bleiben für immer zusammen.“ Die Realität ist allerdings, dass jede dritte Ehe geschieden wird.

herCAREER: Welche Konsequenzen zieht das nach sich?

Saskia Schlemmer: Sie beschäftigen sich möglicherweise am Tag der Trennung zum ersten Mal mit der vertraglichen Verbindung, die sie eingegangen sind. Im Scheidungsprozess merken die meisten Partner:innen, dass sie an viele Dinge nicht gedacht haben, die sie hätten bedenken müssen. Das hat oft überraschende und unangenehme juristische und finanzielle Folgen.

herCAREER: Ich gehe davon aus, dass vor allem um Geld und um Kinder gestritten wird?

Saskia Schlemmer: Definitiv. Das sind die unangefochtenen Top 2 der Streitpunkte.

herCAREER: Es heißt, die Planung und der Stress einer Hochzeit sei die Probe aufs Exempel für ein Paar. Nachdem ich dein Buch gelesen habe, bin ich der Meinung, dass die Verhandlung eines Ehevertrags der ultimative Härtetest für eine anstehende Ehe ist. Wie siehst du das?

Saskia Schlemmer: Der Ehevertrag ist eine wichtige Prüfung, denn er zeigt, ob du für einen langen Zeitraum – wir denken ja heute eher in Lebensabschnitten als für die Ewigkeit – auf Augenhöhe zusammenleben kannst. Und man sollte sich nichts vormachen: Ehevertragsverhandlungen sind knallhart. Romantik spielt hier keine Rolle, auch wenn oft gesagt wird, es gebe nichts Romantischeres, als den Partner oder die Partnerin absichern zu wollen. Das verklärt aber die Situation, denn in einem Ehevertrag geht es in erster Linie darum, die eigene Position zu sichern. Er ist einfach notwendig. Punkt.

herCAREER: Oft wird übersehen, dass bei jeder Ehe ein Ehevertrag abgeschlossen wird – nämlich beim Standesamt. Da macht es doch Sinn, vorher ein Wörtchen mitzureden, oder?

Saskia Schlemmer: Der Ehevertrag, den du beim Standesamt unterschreibst, ist ein gesetzlicher Standardvertrag für alle. Und ein Vertrag, der für alle gleich ist, kann nicht für alle gut sein, denn wir und unsere Beziehungen sind alle unterschiedlich. Darum macht es unbedingt Sinn, ihn an die eigene Lebenswirklichkeit anzupassen.

herCAREER: Muss ein Ehevertrag vor der Eheschließung aufgesetzt und unterschrieben werden? Ist der Zug dann abgefahren?

Saskia Schlemmer: Nein. Genauso wenig wie eine Ehe fürs Leben halten muss, kann und muss ein Ehevertrag, der bei der Hochzeit abgeschlossen wurde, für immer und ewig passend sein. Lebensumstände verändern sich: Paare bekommen Kinder, Partner:innen gründen Unternehmen oder verändern sich beruflich. Oder das Gefühl von „was ist fair“ verändert sich einfach. Darum sollte man unbedingt Anpassungen am Vertrag vornehmen, wenn sich die Lebensumstände oder die finanzielle Dynamik in einer Beziehung verändern.

herCAREER: Was ist denn fair?

Saskia Schlemmer: Fair ist immer subjektiv, weil wir alle unterschiedlich sind. Wichtig ist, dass beide Partner:innen die gleiche Vorstellung von Fairness haben. Wenn ein Partner 50/50 für fair hält, der oder die andere aber „anteilig am Einkommen“ für fair hält, dann entstehen Probleme.

herCAREER: Wir können alle nicht in die Zukunft schauen. Wie lässt sich also eine faire finanzielle Absicherung planen?

Saskia Schlemmer: Die Ehe ist eine Verantwortungsgemeinschaft und man muss sich darüber einigen, wie diese Verantwortung untereinander aufgeteilt wird. Hierbei lohnt es sich, zwischen zwei Phasen einer Partnerschaft zu unterscheiden: Zum einen die Partnerschaft ohne Kinder und zum anderen die Partnerschaft mit Kindern. 50/50 ist nur schwer umsetzbar, aber ohne Kinder oder andere Care-Arbeit ist es leichter, eine für beide Partner:innen faire Aufteilung zu finden.

herCAREER: Und mit Kindern?

Saskia Schlemmer: Ich rate Frauen, sich zu überlegen, wie sie ihr Leben und ihre Karriere gestalten würden, wenn sie keine Kinder bekommen würden. Daraus kann man ableiten, welche Gehaltseinbußen und damit einhergehende Renteneinbußen während des Mutterschutzes und der Elternzeit und auch im weiteren Lebenslauf (Teilzeit) entstehen würden. Wie hoch wäre euer Elterngeld? Was kosten dich der Mutterschutz und die Elternzeit an Zeit, Erfahrung und Einkommen? Welche Einbußen entstehen durch die Rückkehr in Teilzeit- statt Vollzeitarbeit? Was bedeutet es, dass du deinen Karriereweg für mehrere Jahre nicht konsequent verfolgen kannst? Zusammengefasst: Was würde dich eine Familiengründung persönlich kosten? Die mögliche Kompensation dafür muss man dann mit dem*der Partner:in aushandeln.

herCAREER: Diese Kosten oder dieses „Investment“ der Care-gebenden Person werden also ausgerechnet und im Idealfall finanziell durch den oder die Hauptverdiener:in ausgeglichen. Bedeutet das, dass der Care-Arbeit in einer Beziehung mit einem oder einer Gutverdiener:in unter Umständen mehr Wert beigemessen werden kann als der Arbeit eines oder einer Geringverdiener:in?

Saskia Schlemmer: Überspitzt gesagt, ja. Und nun kann es dazu kommen, dass ein erfolgreicher Unternehmer seinen Beitrag schmälern möchte, indem er sagt: „Nun ja, aber ohne mein Einkommen wäre dein Einkommen niedrig, denn du hast ja nichts Anständiges gelernt.“ Da stellt sich die Frage: Will man mit so jemandem sein Leben teilen? Das muss man sich gut überlegen. In dieser Aussage steckt auch indirekt mit drin: Du wärst nie erfolgreich gewesen. Aber woher weiß er das? Derartige negative Zukunftsprognosen zeigen, dass keine Augenhöhe und Wertschätzung des Partners vorhanden sind. Darüber hinaus wird auch völlig verkannt, dass der „Erfolgreiche“ eben nur diese Leistung erbringen kann, weil ihm der Rücken freigehalten wird. Karriere ist selten ein Solo-Projekt mit Familie.

herCAREER: Kann man im Zusammenleben faire Strukturen schaffen? Ist zum Beispiel ein gemeinsames Konto eine faire Sache?

Saskia Schlemmer: Für die meisten ist das Gemeinschaftskonto eine vor allem pragmatische Lösung. Die Alternative, nämlich jeden Monat eine Abrechnung zu erstellen und die individuellen Konten auszugleichen, sodass am Monatsende beide Partner:innen gleich viel Geld zur Verfügung haben, ist unpraktikabel. Trotzdem bin ich persönlich ein Fan von getrennten Konten.

herCAREER: Weshalb?

Saskia Schlemmer: Das Gemeinschaftskonto stellt ein Risiko dar, denn der oder die Partner:in könnte es im Ernstfall missbrauchen. Solche Fälle habe ich bereits erlebt: Einer kann einen Dispokredit aufnehmen und der oder die Partner:in haftet dann für die gesamte Summe mit. Im besten Fall kann man sich das in einem privaten Verfahren zurückholen, aber gegenüber der Bank haftet jede:r zu gleichen Anteilen.

herCAREER: Du hast in einem Social-Media-Post eine Situation geschildert, in der eine Frau ihrem Partner Miete gezahlt hat, weil das Paar in dessen Immobilie lebte. Das fandest du nicht so fair. Warum?

Saskia Schlemmer: In vielen Partnerschaften mit traditioneller Rollenaufteilung übernimmt der Mann ständig viele kleine Ausgaben. Es erscheint daher auf den ersten Blick fair, wenn die Ehepartnerin Miete zahlt – oft auch dann, wenn sie gerade in Elternzeit ist oder weniger verdient. Aber: Das Resultat ist, dass die Frau Care-Arbeit leistet und mit ihrer Miete den Kredit des Mannes abbezahlt, ohne einen Mehrwert davon zu haben. Würde er im Gegenzug ihre Care-Arbeit monatlich finanziell ausgleichen, sähe das anders aus. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass eine Immobilie gemeinsam gekauft wird, der Partner die Raten abbezahlt und die Partnerin, die die Care-Arbeit leistet, ebenfalls im Grundbuch steht. Aber Vorsicht: Auch da kann es nach einer Trennung sein, dass der Teil des Kredits vom Unterhalt abgezogen wird. Das sind alles Aspekte, die unbedingt im Vorfeld geklärt werden müssten.

herCAREER: Diese Fallbeispiele zeigen, wie wichtig es ist, unabhängige Beratung zur Seite zu haben, wenn man den Ehevertrag verhandelt. Ein Gespräch am Küchentisch tut’s da nicht, oder?

Saskia Schlemmer: Auf die Gefahr hin, dass man mir Anwaltswerbung vorwirft: Ich rate immer, zu einem Anwalt oder einer Anwältin zu gehen und sich zumindest beraten zu lassen. Ganz wichtig ist: Wenn eine Partei Rechtsberatung hat, braucht die andere Seite unbedingt auch eine! Das ist allein deshalb wichtig, weil die Praxis zeigt, dass Menschen den juristischen Jargon nicht verstehen und so die Konsequenzen gewisser Klauseln nicht einschätzen können. Darüber hinaus ist es wichtig, dass jemand mit Erfahrung das große Ganze im Blick behält und die Forderungen zueinander in Relation setzen kann. Oft höre ich von Mandant:innen in einer Beratung: „So habe ich das noch nie gesehen.“ Und das ist durchaus verständlich, schließlich sind wir alle in eigenen Glaubenssätzen gefangen.

herCAREER: Viele Mütter machen sich nach der Elternzeit selbstständig, weil Arbeitgebende ihnen nicht die Flexibilität bieten, die sie brauchen, um Kinder und Beruf vereinbaren zu können, gerade weil die Betreuungsinfrastruktur fehlt. Gehören Selbstständigkeit und Unternehmertum in einen Ehevertrag?

Saskia Schlemmer: Es ist immer schwer, so etwas pauschal zu beantworten. Wenn deine Frage lautet: Was tun mit einem Unternehmen in der Ehe? Dann ist die kurze Antwort: schützen!

herCAREER: Was bedeutet das konkret für eine selbstständige Mutter?

Saskia Schlemmer: Wenn du dich selbstständig machst, brauchst du Schutz für dich und dein Unternehmen, denn sonst fällt die Selbstständigkeit in den Zugewinnausgleich. Bei einer Ehe ohne besonderen Ehevertrag hieße das: Das Vermögen, das während der Ehe erwirtschaftet wurde – also auch der Wert eines selbst aufgebauten Unternehmens –, wird im Fall der Scheidung zwischen den Ehepartner:innen im Zugewinn mit berücksichtigt. Am Ende muss derjenige, der mehr erwirtschaftet hat, einen Zugewinnausgleich zahlen. Und dieser Ausgleich erfolgt immer in Form von Geld. Das heißt, wenn du das Geld für einen solchen Ausgleich nicht hast, musst du möglicherweise Vermögensgegenstände oder auch dein Unternehmen liquidieren.

herCAREER: Und für einen selbstständigen Vater?

Saskia Schlemmer: Der Schutz einer Selbstständigkeit ist immer richtig und wichtig. Wichtig ist aber auch, dass der andere Partner ebenfalls geschützt wird. In typischen Unternehmer-Eheverträgen kommt die Absicherung des Partners meistens zu kurz. Ich finde es generell wichtig, schon während einer bestehenden Ehe für einen Ausgleich zu sorgen. Wie genau der Ausgleich aussieht und ob das in Form großer Abfindungszahlungen oder in monatlichen Zahlungen erfolgt, ist Verhandlungssache.

herCAREER: Diskriminiert das deutsche Eherecht die Frau?

Saskia Schlemmer: Ich denke, das muss man differenzieren. Die Ehe setzt derzeit Anreize, sich finanziell so aufzustellen, dass der oder die finanziell Schwächere systematisch benachteiligt wird. Das ist in unserer Gesellschaft aus unzähligen Gründen oft die Frau. Da das gesellschaftliche Ideal einer paritätischen Aufteilung von Care-Arbeit, Hausarbeit und anfallenden Kosten nicht realisierbar ist, muss die Gesetzgebung mit dem sogenannten Halbteilungsgrundsatz einen Ausgleich schaffen. Das Problem ist nur, dass die Umsetzung dieses Gesetzes meist zu Nachteilen für die Frau führt.

herCAREER: Welche zum Beispiel?

Saskia Schlemmer: Eine Frau hat beispielsweise 20 Jahre lang Care-Arbeit geleistet und bekommt am Ende der Ehe möglicherweise einen Ausgleich dafür. Warum bekommt sie diesen nicht schon während der Ehe? Das ist ungerecht. Dazu kommt, dass es sich um ein stichtagsbezogenes Prinzip handelt. Das heißt, ob ich den Zugewinn-Ausgleich tatsächlich erhalte, hängt unter anderem vom Tag der Eheschließung und dem Tag der Zustellung des Scheidungsantrags ab. Das System ist anfällig für kreative Strategien.

herCAREER: Es wird praktisch das Soll und Haben an diesen zwei Stichtagen miteinander abgeglichen und am Ende der Ehe wird geprüft, wer mehr Zugewinn erzielt hat, und der- oder diejenige muss einen Ausgleich zahlen?

Saskia Schlemmer: Genau. Allerdings kann ich nicht einfach sagen: „Ach super, da ist ein Haus im Wert von 500.000 Euro, jeder kriegt die Hälfte.” Das ist falsch, denn man fragt: Was ist da noch? Dann sagt der andere: „Na ja, ich habe das Haus für 500.000 Euro gekauft, aber ich habe ja auch noch meine Firma, die gerade Verluste macht. Außerdem habe ich Schulden bei meinen Eltern, denn die haben uns damals 250.000 Euro als Kredit für das Haus gegeben.“ Das wird alles verrechnet. Und es gibt Mechanismen, mit denen sich derartige Ansprüche geschickt minimieren lassen. Darum finde ich es so wichtig, Regelungen zu finden, die einen Ausgleich bereits während der Ehe ermöglichen.

herCAREER: Worauf ist zusammenfassend zu achten?

Saskia Schlemmer: Keine:r der Partner:innen sollte je klein gehalten werden. Beide Ehepartner:innen sollten Vorteile aus einem Ehevertrag ziehen. Darum ist mein Appell: Überleg dir gut, was sich für dich fair anfühlt. Werde dir darüber bewusst, was Geld für dich bedeutet, wie Wohlstand für dich aussieht. Und dann geh immer wieder ins Gespräch und in die Verhandlung. Das ist nicht nur Altersvorsorge, das ist Selbstfürsorge.

Das Interview führte herCAREER-Redakteurin Kristina Appel.

Über die Person

Saskia Schlemmer ist Rechtsanwältin und ausschließlich im Familienrecht tätig. Darin hat sie ihre Berufung gefunden. Als Ehefrau und Mutter kennt sie die Nöte ihrer Mandant:innen. Einvernehmliche Lösungen haben für sie oberste Priorität. Ihr Credo lautet: „Nutzt die Phase der Verliebtheit und Vertrautheit und schafft präventiv eine Grundlage für ein faires Trennungsszenario. Das ist nicht unromantisch, sondern schlau! Und im besten Falle müsst ihr niemals Gebrauch davon machen.“

Neugierig geworden? Beim Podcast-MeetUp auf der herCAREER Expo 2025 wird Saskia Schlemmer am 9. Oktober mit Rechtsanwältin Sandra Runge über die Dinge sprechen, die Frauen vor ihrer Hochzeit wissen müssen (und auch nach der Hochzeit noch klären können).

Bild Saskia Schlemmer Rechtsanwältin und Autorin © Swetlana Posdnyschewa

Quelle messe.rocks GmbH

Wird die Sprachbarriere bei Veranstaltungen bald der Vergangenheit angehören?

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Streamlingo Übersetzung KI – Sprachbarrieren überwinden

Streamlingo bietet einen KI-gestützten Übersetzungsdienst, der Veranstaltungen in Echtzeit in über 80 Sprachen überträgt

Können Sie uns Streamlingo kurz vorstellen und erzählen, wie die Idee entstanden ist?

Streamlingo ist ein KI-gestützter Übersetzungsdienst, der Live-Veranstaltungen in Echtzeit in über 80 Sprachen übersetzen kann. Die Idee entstand, als Tim (unser Gründer) mit seinem Vater (einem Pastor in Karlsruhe) über die Schwierigkeiten sprach, passende Dolmetscher für seine Gemeinde zu finden. Tim hat Informatik studiert und entwickelte daraufhin eine KI-basierte Lösung, die in der Gemeinde seines Vaters eingesetzt wurde. Da immer mehr Pastoren Interesse zeigten, wurde daraus die Geschäftsidee für Streamlingo.

Wer sind die Köpfe hinter Streamlingo und welche Rollen übernehmen sie im Team?

Das Team von Streamlingo hat sich organisch gefunden. Tim, der Gründer, hat die technische Basis gelegt. Als ich (Elly) im Sommer letzten Jahres von der Idee hörte, war ich sofort begeistert und habe mich nach und nach beim Design und in der Kundenkommunikation eingebracht. Auch mein Mann, Nathan, der ebenfalls Designer ist, hat sich von unserer Begeisterung anstecken lassen und ist vor einem halben Jahr zum Team gekommen. Gemeinsam haben wir dann die Streamlingo GmbH gegründet.

Seit April haben wir Jakob als Entwickler im Team, der uns mit seiner Expertise enorm bereichert. Außerdem werden wir von Alina im Bereich Social Media unterstützt, und unsere Werkstudentin Sarah kümmert sich seit August um Events und Konferenzen.

Wir freuen uns schon sehr auf den Zuwachs im Oktober, wenn zwei weitere Entwickler und ein neuer Mitarbeiter für den Kundenkontakt dazukommen. Dann werden wir insgesamt neun Personen im Team sein.

Welche Vision verfolgen Sie mit Streamlingo und wie wollen Sie diese in den kommenden Jahren verwirklichen?

Unsere Vision ist, dass jeder Mensch jede christliche Veranstaltung besuchen könnte und alles verstehet, egal welche Sprache diese Person spricht. Streamlingo soll ein Tool sein, das Inklusion schafft und keine komplizierte Übersetzung erfordert. Es soll den Gemeindealltag erleichtern, ehrenamtliche Mitarbeiter entlasten und Menschen am Gottesdienst teilhaben lässt.

Ihre Lösung richtet sich stark an Kirchen und Veranstaltungen. Welche Bedürfnisse dieser Zielgruppe decken Sie konkret ab?

Wir gehen zwei konkrete Probleme an, mit denen Gemeinden und Veranstalter täglich konfrontiert sind. Erstens, die Überwindung von Sprachhürden, insbesondere für Sprachen, für die es kaum Dolmetscher gibt. Zweitens, die Entlastung ehrenamtlicher Mitarbeiter. Das alleinige Dolmetschen von Veranstaltungen ist sehr anstrengend und der damit verbundene organisatorische Aufwand ist hoch. Mit Streamlingo haben sie eine hilfreiche, flexible Lösung an der Hand, die niemals ermüdet, jederzeit verfügbar ist und spontane, lange Übersetzungen ermöglicht.

Wie stellen Sie sicher, dass die Übersetzungen von Streamlingo für die Zuhörer möglichst natürlich und verständlich klingen?

Wir nutzen KI-Modelle, die sich täglich weiterentwickeln und damit wird auch die Qualität unserer Übersetzungen kontinuierlich verbessern. Die Stimme ist sehr angenehm, klingt menschlich und ist keine typische Roboterstimme, der man nur schwer zuhören kann. Es kann sogar zwischen einer männlichen und weiblichen Stimme unterschieden werden.

Mit welchen größten Herausforderungen mussten Sie bisher umgehen und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war es, all die verschiedenen Aufgaben zu bewältigen, die auf uns als Gründer zukamen. Man startet mit einer Leidenschaft für die Idee und das Produkt, aber plötzlich muss man sich mit Dingen wie Rechtsformen, Buchhaltung, Förderprogrammen und den rechtlichen und organisatorischen Fragen bei der Einstellung des ersten Personals auseinandersetzen. Wir sind dankbar für die Unterstützung, die wir bekommen haben, aber in vieles muss man sich auch einlesen und es einfach erlernen.

Was unterscheidet Streamlingo von anderen Übersetzungslösungen und wo liegt Ihr besonderer Mehrwert?

Unser besonderer Mehrwert liegt in unserer Zielgruppenfokussierung und Authentizität. Wir sind aus einer konkreten Notwendigkeit in der kirchlichen Gemeinschaft heraus entstanden. Wir sind nicht einfach ein generisches Übersetzungstool, sondern eine Lösung, die von und für Menschen entwickelt wurde, die die Bedürfnisse dieser Gemeinschaft kennen. Unsere Lösung ist kostengünstiger und flexibler als traditionelle Dolmetscherdienste und erfordert keine komplizierte Hardware. Die Zuhörer kommen mit ihrem eigenen Handy, scannen einen QR-Code, wählen die Sprache aus und können direkt zuhören.

Welche Rückmeldungen von Gemeinden oder Veranstaltern haben Sie besonders beeindruckt?

Eine Rückmeldung, die uns sehr berührt hat, kam von einem Gemeindemitglied, der aus dem Iran kommt und seit 3 Jahren in Deutschland lebt. Er ist nach dem Gottesdienst zum Pastor mit Tränen in den Augen und hat sich bedankt, dass er durch Streamlingo zum ersten Mal eine ganze Predigt verstehen konnte.

Ein anderer Moment, der uns bestärkt hat, war der Anruf eines Pastors. Er sagte uns, dass seine Gemeinde gerade dabei war, teure, sperrige Übersetzungsboxen zu kaufen. Er ist zufällig auf uns gestoßen und war überglücklich, dass er sich dadurch nicht nur viel Geld, sondern auch viel Platz sparen konnte. Solche Geschichten zeigen uns, dass wir nicht nur eine technische Lösung, sondern einen echten Mehrwert für die Menschen schaffen.

Wohin soll sich Streamlingo in Zukunft entwickeln? Gibt es neue Zielgruppen oder Funktionen, die Sie ansprechen wollen?

Unsere Zielgruppe sind und bleiben vorerst Kirchen. Es freut uns, wenn auch andere Veranstalter unser System nutzen, aber unser großes Ziel ist, das beste Übersetzungssystem für christliche Gemeinden zu werden. Wir wollen in den kommenden Jahren immer mehr Funktionen entwickeln, die Pastoren, Übersetzer und Mitarbeiter in ihrem Dienst unterstützen. So können sie sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren und diese besser und schneller bewältigen.

Wie wichtig ist Ihnen dabei das Thema Datenschutz und europäische Serverstandorte?

Datenschutz ist uns wichtig, weil unsere Kunden uns sensible Inhalte anvertrauen, und wir wollen, dass sie sich dabei sicher fühlen können. Die Daten werden auf europäischen Server verarbeitet und wir trainieren die KI-Modelle nicht mit den Kundeninhalten.
Zusätzlich sind wir DSGVO-konform. Das ist ein klarer Unterschied zu vielen anderen Anbietern, die im Ausland sitzen.

Was motiviert Sie persönlich, an diesem Projekt zu arbeiten und weiter zu wachsen?

Mich persönlich motiviert, dass wir ein echtes Problem lösen. Ich habe selbst erlebt, wie anstrengend das Übersetzen sein kann, und es ist schön zu sehen, dass wir Menschen damit ganz konkret helfen. Wir entlasten die ehrenamtlichen Mitarbeiter und ermöglichen Inklusion. Es ist frustrierend, wenn man in einer Veranstaltung ist und nichts verstehet. Dafür haben wir die Lösung geschaffen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern aus Ihrer Erfahrung mitgeben?

Erstens: Löst ein echtes Problem. Startet mit einer Idee, die aus einer eigenen, gelebten Erfahrung stammt. Das gibt euch die nötige Authentizität und die Motivation, auch durch schwierige Zeiten zu gehen. Ein Produkt, das niemand braucht, wird sich nicht durchsetzen, egal wie gut es entwickelt ist.

Zweitens: Seid nah am Kunden. Sprecht regelmäßig mit euren Nutzern. Ihr Feedback ist Gold wert, weil es euch hilft, das Produkt ständig zu verbessern und sicherzustellen, dass ihr einen starken „Product-Market-Fit“ habt. Nur wer die Bedürfnisse seiner Kunden wirklich versteht, kann eine erfolgreiche Lösung bauen.

Drittens: Vernetzt euch mit anderen Gründern. Lernt von der Erfahrung anderer. Wir haben auf unserer Reise unheimlich viel Wissen von Gründernetzwerken wie dem CyberForum, CyberLab und der KIT-Gründerschmiede mitnehmen dürfen. Es gibt viele kostenlose Programme (Acceleratoren) und Gründungsförderungen (wie EXIST oder Junge Innovatoren), die gerade am Anfang eine riesige Hilfe sind. Wir können den Accelerator vom CyberLab nur empfehlen – er war für uns sehr wertvoll.

Bild Teambild

Wir bedanken uns bei Elly Miller für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Streamlingo

streamlingo logo schwarz weiss

Kontakt:

Streamlingo GmbH
Ludwigsburger Str. 20
76228 Karlsruhe
Deutschland

www.streamlingo.net
Elly.miller@streamlingo.net

Ansprechpartner: Elly Miller

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Die Zukunft des Fremdpersonal-Managements im digitalen Zeitalter

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Pactos: Fremdpersonal digital steuern für Unternehmen. Antonio Zill und Philipp Eckert @ Fotograf Dennis König

Pactos entwickelt eine KI-gestützte Plattform, die Unternehmen bei der digitalen Steuerung, Verwaltung und Abrechnung von Fremdpersonal unterstützt

Wer sind die Gründer von Pactos und wie kam es zur Idee, ein Betriebssystem für Fremdpersonal zu entwickeln?

Wir sind Antonio Zill und Philipp Eckert. Kennengelernt haben wir uns am Auswahltag unseres Studiums an der WHU und seitdem verbindet uns eine enge Freundschaft. Philipp hat vor seinem Studium in der Pflege und Logistik gearbeitet. Dort erlebte er die Probleme rund um Personalmangel und analoge Prozesse hautnah. Durch Antonios vorherige Gründung waren wir im engen Sparring, insbesondere rund um den Fachkräftemangel und seine Konsequenzen. Später sahen wir beide in der Beratung denselben analogen Flickenteppich aus Excel und E-Mails mit unklaren Zuständigkeiten, wenn es um Fremdpersonal geht. Das führt zu hohem manuellem Aufwand und Risiken für Unternehmen. Nach über 200 Gesprächen mit Firmen und ersten Pilotprojekten entstand Pactos – eine Plattform, die den gesamten Prozess digitalisiert und bis zu 70 % des Aufwands spart.

Welche Vision verfolgen Sie mit Pactos und wie wollen Sie diese im Arbeitsmarkt der Zukunft umsetzen?

Wir wollen ein europäisches Powerhouse für das Management von Fremdpersonal aufbauen. Unser Ziel ist es, neue Standards dafür zu setzen, wie Unternehmen externe Arbeitskräfte steuern. Unsere Plattform macht Beschaffung, Einsatz, Compliance und Abrechnung durchgängig steuerbar und rechtskonform. Wir setzen auf agentische KI zur Bedarfserfassung und Verwaltung des Personals und bauen ein offenes Ökosystem aus Softwarelösungen auf. Damit lassen sich sämtliche Abläufe und Herausforderungen von und mit Fremdpersonal adressieren.

Wie sieht Ihre Zielgruppe aus und welche konkreten Probleme lösen Sie für Unternehmen im Alltag?

Unsere Zielgruppe sind mittelständische und große Unternehmen in Österreich und Deutschland, die in hohem Maß auf externe Arbeitskräfte angewiesen sind. Besonders hoch ist der Bedarf in Branchen wie Logistik, Industrie und Pflege. Volatile Auftragslagen und Fachkräftemangel werden hier häufig durch Fremdpersonal abgefedert. Wir lösen Alltagsprobleme von Unternehmen und schaffen Transparenz über Kosten und Leistungen der Dienstleister. Zudem verringern wir den Koordinationsaufwand bei der Kandidatenvermittlung und senken Haftungsrisiken entlang des gesamten Prozesses. Das Ergebnis: eine bessere Kandidatenauswahl, eine zentrale Steuerung externer Arbeitskräfte sowie belastbare Kennzahlen für interne Analysen.

Was unterscheidet Pactos von klassischen Lösungen, die bisher häufig auf Excel und E-Mail-Kommunikation setzen?

Wir bieten eine Lösung, die den gesamten Prozess digital abbildet – von neuem Bedarf an externen Arbeitskräften bis zur Abrechnung der Dienstleister. Dabei übernimmt unsere KI zeitintensive Aufgaben, die sonst von Mitarbeitenden erledigt werden. Da alle externen Partner ihre Kandidaten direkt im System vorschlagen, entfällt der individuelle E-Mail-Verkehr und aufwändige Abstimmungen. Das System lässt sich flexibel an die Gegebenheiten im Unternehmen anpassen und problemlos in bestehende Systeme wie ProSolution von zvoove integrieren. Anstelle verteilter Dateien und Excel-Listen erhalten Teams ein zentrales Dashboard, das unternehmensweit Transparenz über alle eingesetzten externen Kräfte schafft.

Mit welchen Herausforderungen waren Sie bei der Entwicklung einer KI-gestützten Plattform konfrontiert und wie haben Sie diese gemeistert?

Regulatorik und Datensicherheit sind in der EU für Softwareanbieter ein zentrales Thema. Von Beginn an war es für uns deshalb unerlässlich, sämtliche gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, höchste Sicherheitsstandards sicherzustellen. Gleichzeitig legen wir größten Wert auf Benutzerfreundlichkeit, damit alle Anwender die Lösungen intuitiv bedienen können. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, führen wir seit Tag eins zahlreiche Gespräche mit Kunden.

Wie wichtig ist für Sie das Thema Compliance und Transparenz im Umgang mit Zeitarbeit und Freelancern?

Der Einsatz externer Arbeitskräfte unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben. Zwei Beispiele verdeutlichen das: Zeitarbeitende müssen gemäß dem Arbeitskräfteüberlassungsgesetz kollektivvertragliche Mindeststandards erfüllen. Bei Freelancern wiederum ist regelmäßig zu prüfen, ob eine Scheinselbstständigkeit vorliegt. Verstöße gegen diese Regelungen können für Unternehmen erhebliche Konsequenzen haben – von Nachzahlungen bei der Sozialversicherung bis hin zur persönlichen Haftung der Geschäftsführer. Vor diesem Hintergrund sind Compliance und Transparenz im Umgang mit externem Personal von zentraler Bedeutung. Eine Software bietet hier klare Vorteile gegenüber Excel-Listen, da rechtliche Anforderungen automatisch überwacht werden.

Welche Rolle spielen künstliche Intelligenz und Automatisierung, um die Effizienz Ihrer Kunden zu steigern?

Künstliche Intelligenz spielt bei uns eine zentrale Rolle. Denn viele Prozesse im Umgang mit externen Arbeitskräften laufen ohne technische Unterstützung nach wie vor manuell ab. Unsere KI unterstützt unter anderem bei der Bedarfsermittlung, schlägt geeignete Dienstleister vor und liefert auswertbare Analysen auf Basis der vorhandenen Daten. Das entlastet die Nutzenden im Tagesgeschäft, verkürzt Bearbeitungs- und Einstellungszeiten und trägt dazu bei, Haftungsrisiken frühzeitig zu erkennen.

Wie haben Unternehmen bisher auf den Einsatz von Pactos reagiert und welche Ergebnisse konnten Sie beobachten?

Die Rückmeldungen aus den Unternehmen sind sehr positiv. Aktuell werden bereits mehrere Tausend externe Arbeitskräfte über die Plattform verwaltet. Unsere Kunden berichten unter anderem von schnelleren Onboarding-Prozessen, einer verbesserten Auswahl geeigneter Kandidaten und einer effizienteren Steuerung ihrer externen Dienstleister. Besonders häufig wird auch die Benutzerfreundlichkeit des Systems gelobt – schließlich bringt das beste System nichts, wenn die Nutzer es nicht verwenden.

Wohin soll sich Ihr Produkt in den nächsten Jahren entwickeln und welche neuen Funktionen sind geplant?

Zum Jahresende launchen wir eine neue Produktversion mit verbesserter Benutzerführung und erweiterten KI-Automatisierung der Kern-Workflows. Parallel dazu vertiefen wir Integrationen in bestehende HR- und ERP-Systeme. Ziel ist es, den neuen Pactos-Standard noch breiter verfügbar zu machen.

Gab es ein Feedback oder Erlebnis, das Ihnen gezeigt hat, dass Ihre Plattform einen echten Unterschied macht?

Besonders prägend war die Zusammenarbeit mit einem unserer ersten Hauptkunden in einer frühen Projektphase. Das Unternehmen hatte rund 300 externe Mitarbeitende im Einsatz, die zuvor vollständig manuell verwaltet wurden. In enger Zusammenarbeit konnten wir das System schnell an die spezifischen Anforderungen anpassen und live schalten. Der Vergleich vor und nach der Einführung zeigte dem Kunden deutlich, wie viel Zeit er durch Pactos einsparen kann. Die begeisterten persönlichen Rückmeldungen des Kunden bestärkten uns in unserer Mission bei Pactos.

Wie sehen Sie die Zukunft des Freelancer- und Vendor-Managements im Kontext von Digitalisierung und Fachkräftemangel?

Externe Kapazitäten werden immer wichtiger als strategischer Hebel für Unternehmen. Durch globale Krisen sind Personalbedarfe zunehmend unvorhersehbar – Planbarkeit ist selten gegeben. Gleichzeitig sorgt der anhaltende Fachkräftemangel für lange Einstellungszeiten, während die regulatorischen Anforderungen an Unternehmen steigen. Systeme wie Pactos können hier Abhilfe schaffen, um genau diese Abläufe zu digitalisieren und zu verschlanken – damit Unternehmen die richtigen Personen zur richtigen Zeit im Einsatz haben. Für unsere Kunden wird dies in einer schnelllebigen Welt entscheidend sein, um sich vom Wettbewerb abzuheben.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ebenfalls eine technologische Plattform aufbauen wollen?

Das Problem wirklich verstehen: Entscheidend ist, frühzeitig und regelmäßig mit Nutzern zu sprechen – nicht nur einmal, sondern so lange, bis das zugrunde liegende Problem vollständig verstanden ist. Strukturierte Gespräche helfen, Annahmen zu überprüfen. Ein empfehlenswerter Ansatz dazu findet sich im Buch The Mom Test.

Einfach loslegen und Feedback einholen: Es gibt viele Tools, wie zum Beispiel Lovable, mit denen jeder – auch ohne technische Vorkenntnisse – in wenigen Tagen einen ersten Prototyp für einen konkreten Anwendungsfall erstellen kann. Wichtig ist, die Lösung möglichst früh potenziellen Kunden vorzustellen und sich wertvolles Feedback einzuholen. Man braucht nicht von Anfang an eine perfekte Lösung. Ein Produkt ist immer ein iterativer Prozess.

Das richtige Team ist entscheidend: Langfristig steht und fällt der Erfolg mit den Menschen, die man an Bord holt. Die Mitgründer und Mitgründerinnen und die ersten Mitarbeitenden prägen nicht nur die Kultur, sondern auch die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Deshalb lohnt es sich, hier sehr sorgfältig auszuwählen: Gemeinsamkeiten in Vision und Werten sind wichtiger als perfekte Lebensläufe.

Bild: Antonio Zill und Philipp Eckert Fotograf Dennis König

Wir bedanken uns bei Antonio Zill und Philipp Eckert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Cleverer Alltagsschutz mit innovativen Ideen

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VLIPPY Tür- und Fensterhalter Innovation Alltag und Sicherheit Bianca und Malte Fürstenberg präsentieren den Tür- & Fensterstopper „Vlippy“. Sie erhoffen sich ein Investment von 25.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Bild@ RTL / Stefan Gregorowius

VLIPPY®, die neueste Erfindung von Bianca und Malte Fürstenberg, wird am 22. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen präsentiert.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Wir sind Bianca und Malte Fürstenberg, beide 36 Jahre alt, verheiratet und Eltern von zwei Kindern. Malte hat im dualen Masterstudium bei Airbus Luftfahrt studiert, Bianca hat Betriebswirtschaft studiert – gemeinsam führen wir ein Innovationsunternehmen in Hamburg. In den letzten Jahren haben wir über 20 Patente, Marken und Gebrauchsmuster entwickelt und erfolgreich Produkte auf den Markt gebracht – von der selbstkonternden, vibrationssicheren Schraubenmutter CONU® bis hin zum TreeHugAir®, einem aufblasbaren Baumschutz für Baustellen als moderne Alternative zur klassischen Holzummantelung. Unsere neueste Erfindung ist VLIPPY ® – ein cleverer Tür- und Fensterhalter für mehr Komfort und Sicherheit im Alltag.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir lassen uns ungern auf eine einzelne Branche festlegen, und genau das macht uns aus. Als Innovationsunternehmen entwickeln wir Produkte, die in ganz unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen: von Bau und Industrie (z. B. die selbstkonternde Schraubenmutter CONU®) über Umweltschutz (TreeHugAir®, ein mobiler, aufblasbarer Baumschutz für Baustellen) bis hin zu Mobilität (EV Genius®, eine clevere Ladekabelführung für E-Autos) und jetzt mit VLIPPY ® erstmals auch im klassischen B2C-Alltag. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei unsere eigene Produktentwicklungsfirma Richtig Druck, durch die wir in der Lage sind, in kürzester Zeit hochwertige Prototypen und marktreife Produkte umzusetzen. So können wir Ideen schnell, flexibel und mit höchster Qualität entwickeln.

Parallel dazu ist Biancas Marke Harmoniequellen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung, Achtsamkeit und Meditation tätig. Dort geht es weniger um physische Produkte, sondern um innere Entwicklung, Selbstführung und mentale Gesundheit. Diese Kombination – auf der einen Seite Innovationen für den Alltag, auf der anderen Seite persönliche Weiterentwicklung – macht unser Gesamtunternehmen besonders vielseitig und einzigartig.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Idee entstand in einem ganz normalen Moment: Malte saß im Außenbereich der , die Tür fiel ständig zu – ein Ärgernis ohne einfache Lösung. Zuhause wurde es konkret, als unsere Kinder beinahe die Finger eingeklemmt hätten und unser Kater wegen einer zugefallenen Tür nicht mehr in sein Katzenklo kam. Uns wurde klar: Dieses Problem haben viele, also braucht es eine clevere, dauerhafte Lösung.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

VLIPPY ® besteht aus einer flachen Trägerplatte, die einfach an Rahmen geklebt wird, und einem flexiblen TPU-Finger, der mit einem Handgriff hochgeklappt wird. Damit hält er Türen und Fenster zuverlässig offen. Der Unterschied zu klassischen Türstoppern: VLIPPY® bleibt dauerhaft an Ort und Stelle, kein Verrutschen, kein Suchen, sofort einsatzbereit.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

VLIPPY® verhindert das Zuschlagen von Türen und Fenstern, schützt Kinderhände, sorgt dafür, dass man sich nicht aussperrt, und gibt Haustieren freien Zugang. Es ist klein, clever, sofort einsatzbereit und bietet damit deutlich mehr als ein herkömmlicher Türkeil.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Von der Idee bis zum marktreifen Produkt haben wir rund zehn Monate gebraucht. Es gab zahlreiche Prototypen aus dem 3D-Drucker, Testreihen und Materialprüfungen – umgesetzt bei Richtig Druck. Erste Kundenreaktionen waren durchweg positiv, sowohl online als auch im stationären Handel, wo wir VLIPPY ® in Hamburg in kleiner Stückzahl getestet haben.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, ein starkes Markenportfolio für durchdachte, funktionale und langlebige Produkte aufzubauen. Mit VLIPPY® möchten wir in den nächsten Jahren eine feste Größe im Alltag vieler Menschen werden – europaweit. Parallel entwickeln wir bereits weitere Produkte, die ebenfalls Alltagsprobleme lösen sollen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

VLIPPY® ist ein Produkt, das man sofort versteht, wenn man es sieht. Uns war klar: Dafür braucht es eine große Bühne – und die bietet „Die Höhle der Löwen“ wie keine andere Sendung in Deutschland. Wir wollten die Chance nutzen, unser Produkt einem Millionenpublikum vorzustellen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Für uns steht die Skalierung im Vordergrund, also Reichweite, Vertrieb und Listung im Handel. Wir sind überzeugt, dass VLIPPY ® in vielen Haushalten gebraucht wird, und wollten uns dafür den richtigen Partner an die Seite holen.

Welche nächsten Schritte sind nach „Die Höhle der Löwen“ geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Nach der Ausstrahlung werden wir VLIPPY® breiter in den Handel bringen und die Online-Vertriebskanäle ausbauen. Gleichzeitig arbeiten wir an weiteren Innovationen, die wir Schritt für Schritt zur Marktreife bringen möchten.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Wir haben gelernt: Tempo ist wichtig, aber Qualität entscheidet. Eine gute Idee reicht nicht – sie muss konsequent umgesetzt, getestet und verbessert werden. Außerdem haben wir erfahren, wie wertvoll es ist, als Team zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu ergänzen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Verliebt euch nicht in die Idee allein – verliebt euch in die Umsetzung. Hört auf Feedback, testet so früh wie möglich und bleibt offen für Verbesserungen. Und vor allem: Traut euch, eure Idee sichtbar zu machen – nur so kann sie wachsen.

Sehen Sie Vlippy am 22. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Bianca und Malte Fürstenberg präsentieren den Tür- & Fensterstopper „Vlippy“. Sie erhoffen sich ein Investment von 25.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. 
Bild@ RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei Bianca und Malte Fürstenberg für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Chancengleichheit im Sozialstaat neu gedacht

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LeistungsLotse: Sozialleistungen digital für Behörden

LeistungsLotse ist ein GovTech-Startup, das Sozialleistungen digital zugänglich macht. Das Unternehmen unterstützt BürgerInnen und Behörden mit benutzerfreundlichen und barrierefreien Antragslösungen

Wer sind die Köpfe hinter LeistungsLotse und wie haben Sie zusammengefunden, um dieses Projekt zu starten?

Das Gründerteam hat sich, wie so häufig, über Umwege gefunden. Ich habe im Rahmen eines Gründerstipendiums bereits an der Idee von LeistungsLotse gearbeitet. Über einen ehemaligen Mitgründer habe ich Alan kennengelernt und die Kombination aus Recht und IT hat für das Projekt hervorragend gepasst. Wir waren von der Mission von LeistungsLotse von Anfang an überzeugt und sind direkt in die Umsetzung gestartet. Später kam dann noch unsere Kollegin Schabnam für den Bereich Marketing mit an Board.

Welche Vision verfolgen Sie mit LeistungsLotse und was bedeutet für Sie mehr Chancengleichheit im Sozialstaat?

Etwa die Hälfte der Berechtigten nehmen Sozialleistungen, wie Bürgergeld, Wohngeld oder Grundsicherung, nicht in Anspruch. Gleichzeitig sind die Behörden stark überfordert, denn 90% der eingehenden Anträge sind falsch oder unvollständig. Beides liegt an bürokratischen Verständnis-Barrieren und Überforderung der Bürger. Die bestehenden Online-Dienste orientieren sich sehr an öffentlichen Vorgaben, aber nicht an den BürgerInnen. LeistungsLotse macht Sozialleistungen zugänglicher und den Sozialstaat effizienter. Wir denken, ein Sozialstaat, der nicht zugänglich ist, ist nicht gerecht. Daher braucht der Sozialstaat ein Upgrade.

Wie helfen Sie Menschen dabei, Sozialleistungen einfacher zu beantragen und welche Rückmeldungen haben Sie bisher erhalten?

Die AntragstellerInnen nutzen den Dienst, aber KundInnen sind die Behörden. Wir haben LeistungsLotse nun über einige Zeit im eigenen Online-Betrieb getestet. Über 90% der BenutzerInnen bewerten uns mit 5 Sternen. Am schönsten sind die direkten Nutzer-Feedbacks, da wir auch Menschen in schwierigen Lebenslagen helfen.
Die Antragsqualität wird durch LeistungsLotse erheblich verbessert, denn wir fangen die meisten Fehler schon vor dem Einreichen ab. Das gefällt den Fachabteilungen der Behörden. Oft denkt man dort, dass vieles rechtlich oder technisch nicht ginge, bis wir zeigen, wie es doch geht. Wir halten uns an die gleichen Standards und Regulierungen wie staatliche Dienste. Trotzdem setzen wir nochmal einen drauf und zeigen, dass Digitalisierung besser geht.

Welche Rolle spielen Benutzerfreundlichkeit und barrierefreie Sprache in Ihrer Arbeit?

Eine erhebliche! Die Anwendung ist barrierefrei gestaltet. Für leichte DIN-konforme Sprache setzen wir auf SUMM AI. Die Balance zwischen hoher Benutzerfreundlichkeit und juristischer Präzision ist eine Herausforderung, aber auch unser USP. Die “Secret Sauce”: Eine Mischung aus Sachkunde und Austesten.

Was war die größte Hürde bei der Entwicklung der Plattform und wie sind Sie damit umgegangen?

Die Anwendung zu entwickeln ist äußerst aufwändig, macht uns aber am meisten Spaß. Wir halten uns aber auch an alle wichtigen Standards und Regularien. Dadurch können wir Schnittstellen nach üblichen Standards zu den Fachverfahren in den Ämtern abbilden.
Leider halten sich viele Fachverfahrens-Hersteller nicht an diese Standards oder schaffen keine Schnittstellen. In einigen Behörden gibt es dadurch noch geschlossene Ökosysteme und große Abhängigkeiten. Wir bauen mittlerweile immer mehr Funktionen selbst nach, um evtl. eines Tages nicht mehr auf Schnittstellen angewiesen zu sein. Wir kämpfen die gleichen Kämpfe wie alle GovTech Start-ups.

Was unterscheidet LeistungsLotse von anderen Angeboten im Bereich digitale Antragsstellung?

Unser Ansatz startet beim größten Problem: Die eine Hälfte der Berechtigten beantragt Sozialleistungen gar nicht, die andere Hälfte beantragt falsch oder unvollständig. Wir haben LeistungsLotse so gebaut, dass Informationsdefizite abgebaut werden – mit integrierten Rechnern, klaren Berechtigungsfragen und verständlicher Sprache. Der Unterschied: Wer nicht für eine Leistung berechtigt ist, wird sofort auf Alternativen hingewiesen und kann direkt den passenden Antrag stellen. Das macht uns einzigartig.

Wie sieht Ihre Zielgruppe konkret aus und auf welche Bedürfnisse gehen Sie besonders ein?

Wir haben Personas in jedem Leistungsbereich identifiziert. Den Bedürfnissen der Personas entsprechend, wurden die Anträge entworfen. Wir müssen und können immer alle Varianten eines Antrags abbilden, haben aber Schwerpunkte gesetzt. So beantragen Wohngeld sehr häufig RenterInnen und alleinerziehende Mütter und Grundsicherung zu 95% nur RenterInnen. Eine gute Benutzerführung zeichnet sich dadurch aus, dass gerade diese Zielgruppen die Anwendung gut benutzen können. Unsere älteste AntragstellerIn ist fast 90.

Welche Bedeutung hat die Zusammenarbeit mit Behörden für den Erfolg Ihres Modells?

Für Behörden ist es neu, dass man versucht, fehlerhafte Anträge durch eine bessere Usability zu lösen, daher ist die Skepsis noch hoch. Wir sind der erste proprietäre private Online-Dienst in diesem Bereich. Offen gesagt: Große Unsicherheit und Entscheidungsträgheit sind Herausforderungen. Gerade den Fachabteilungen gefällt aber die Anwendung, da man dort die Pain-Points kennt. Wir haben auch mit staatlichen IT-Dienstleistern gesprochen und können offen sagen, dort kocht man auch nur mit Wasser.

Wohin soll sich LeistungsLotse in den kommenden Jahren entwickeln und welche neuen Funktionen sind geplant?

An der Mission wird sich nichts ändern, der Fokus wird sich aber erweitern. Der Sozialstaat ist komplex. Auch die neue Sozialstaatsreform sieht vor, das System benutzerfreundlicher und effizienter zu machen. Dafür möchten wir Vorreiter sein. LeistungsLotse hat die Chance, eine vollintegrierte und (teil-) automatisierte Lösung für alle Leistungsbereiche und Sozialträger zu werden.

Gab es ein Erlebnis oder Feedback, das Ihnen gezeigt hat, dass Ihre Arbeit wirklich Wirkung entfaltet?

Letztens habe ich in einem Hotel eingecheckt. Die Dame an der Rezession meinte „Ich habe sie gerade mal gegoogelt. Wissen Sie, ich habe selber einige Jahre Sozialhilfe empfangen und für sowas hätte ich alles gegeben.“. Das war unerwartet, aber sehr schön.

Wie wichtig sind Standards wie OZG-Konformität oder Datenschutz für die Glaubwürdigkeit Ihrer Plattform?

Die Einhaltung von OZG-Standards hat für uns oberste Priorität. Nur dadurch schaffen wir eine Lösung, welche Kommunen hohe Souveränität verspricht. Wir setzen uns als Mitkom Mitglied auch für verbindliche und einheitliche Standards und Schnittstellen ein.
Die Abhängigkeiten der Kommunen, welche sie bei Fachverfahrens-Anbietern oft haben, darf es nicht mehr geben. Außerdem setzen wir bereits OZG-Standards von morgen um, die bisher kaum jemand kennt, wie die DIN 66336.

Welche drei Ratschläge würden Sie aus Ihrer bisherigen Gründungserfahrung anderen Startups mitgeben?

  1. Entwickle das Produkt immer zusammen mit dem Kunden. Abgedroschen, aber es stimmt.
  2. Kenne deine Zielgruppe: Es wird leichter, wenn deine Kunden, etwa Wohngeldstellen, merken, dass du ihre Probleme wirklich verstehst.
  3. Team ist alles: Ihr müsst am Ende performen und dafür muss man sich aufeinander verlassen können

Titelbild: © Markus Poschenrieder People

Wir bedanken uns bei Markus Poschenrieder für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Ansprechpartner: Markus Poschenrieder

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