Samstag, November 8, 2025
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Wie können Fusionen und Übernahmen als Wachstumsmotor dienen?

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fusionen

Fusionen und Übernahmen: Wachstum durch Unternehmenszusammenschlüsse

In der rasanten und komplexen Welt der globalen Wirtschaft sind Fusionen und Übernahmen (M&A) nicht nur ein Zeichen der Zeit, sondern auch ein entscheidender Faktor für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Während die Medien oft mit Schlagzeilen über milliardenschwere Deals und spektakuläre Übernahmen aufwarten, bleibt die tiefgreifende strategische Bedeutung dieser Unternehmenszusammenschlüsse für die meisten Menschen ein Buch mit sieben Siegeln.

Dabei handelt es sich um weit mehr als nur finanzielle Transaktionen: Fusionen und Übernahmen können die DNA eines Unternehmens verändern, seine Marktposition festigen und neue Horizonte für Innovation und Expansion eröffnen. In diesem Artikel beleuchten wir die vielschichtigen Aspekte von Fusionen und Übernahmen und untersuchen, wie sie als effektiver Hebel für unternehmerisches Wachstum genutzt werden können.

Strategische Bedeutung
Fusionen und Übernahmen sind mehr als nur finanzielle Transaktionen; sie sind strategische Entscheidungen, die das Potenzial haben, die Zukunft eines Unternehmens maßgeblich zu beeinflussen. Durch den Zusammenschluss können Unternehmen ihre Marktposition stärken, in neue Geschäftsfelder expandieren oder Synergien in der Produktion und im Vertrieb erzielen.

Risiken und Herausforderungen
So verlockend die Vorteile auch sein mögen, Fusionen und Übernahmen sind nicht ohne Risiken. Kulturelle Unterschiede, Integrationsprobleme und eine schlechte Due Diligence können den erhofften Erfolg schnell zunichte machen. Daher ist eine sorgfältige Planung und Umsetzung entscheidend.

Finanzielle Aspekte
Neben der strategischen Bedeutung spielen natürlich auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Die Finanzierung der Übernahme oder Fusion muss sorgfältig geplant sein, und die erwarteten Renditen müssen die Kosten und Risiken rechtfertigen.

Regulatorische Hürden
In vielen Branchen und Ländern sind Fusionen und Übernahmen an strenge regulatorische Auflagen gebunden. Diese können von Wettbewerbsbeschränkungen bis hin zu nationalen Sicherheitsbedenken reichen und erfordern eine umfassende rechtliche Prüfung.

Menschliche Faktoren
Oft unterschätzt, aber entscheidend für den Erfolg eines Unternehmenszusammenschlusses sind die menschlichen Faktoren. Mitarbeitermotivation, Unternehmenskultur und Führung sind Schlüsselkomponenten, die den Erfolg oder Misserfolg einer Fusion oder Übernahme beeinflussen können.

Fallbeispiele
Die Geschichte ist voll von Fusionen und Übernahmen, die entweder grandios gescheitert sind oder zu neuen Marktführern geführt haben. Unternehmen wie DaimlerChrysler oder AOL-Time Warner stehen als Mahnmale für die Risiken, während der Zusammenschluss von Disney und Pixar als Paradebeispiel für eine erfolgreiche Fusion gilt.

Technologische Synergien
In der heutigen digitalisierten Welt spielen technologische Faktoren eine immer größere Rolle bei Fusionen und Übernahmen. Ein Unternehmen kann durch den Erwerb eines anderen Unternehmens Zugang zu fortschrittlichen Technologien oder Fachkenntnissen erhalten, die es alleine nicht so schnell entwickeln könnte. Dies kann ein entscheidender Vorteil in einem wettbewerbsintensiven Markt sein.

Marktzugang und Kundenbasis
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zugang zu neuen Märkten und Kunden. Durch die Übernahme oder Fusion mit einem Unternehmen, das in einem geografischen oder demografischen Marktsegment stark vertreten ist, kann ein Unternehmen seine Reichweite erheblich erweitern. Dies ist besonders für Unternehmen wichtig, die in gesättigten Märkten agieren oder international expandieren möchten.

Unternehmenskultur und Integration
Die Vereinigung von zwei Unternehmenskulturen ist eine der größten Herausforderungen bei Fusionen und Übernahmen. Eine sorgfältige Analyse der Unternehmenskulturen und ein durchdachter Integrationsplan sind entscheidend für den langfristigen Erfolg des zusammengeschlossenen Unternehmens. Fehlende Aufmerksamkeit in diesem Bereich kann zu Mitarbeiterfluktuation, sinkender Produktivität und sogar zum Scheitern der Fusion oder Übernahme führen.

Fusionen und Übernahmen sind ein komplexes und facettenreiches Instrument im Arsenal der Unternehmensstrategie. Sie bieten nicht nur die Möglichkeit für rasches Wachstum und den Zugang zu neuen Märkten, sondern auch für technologische Synergien, die in der heutigen digitalisierten Welt immer wichtiger werden. Doch die Komplexität dieser Unternehmenszusammenschlüsse sollte nicht unterschätzt werden. Sie erfordern eine sorgfältige strategische Planung, eine umfassende finanzielle und rechtliche Due Diligence sowie eine durchdachte Integrationsstrategie.

Die menschliche Dimension, insbesondere die Vereinigung unterschiedlicher Unternehmenskulturen, ist ein weiterer kritischer Faktor, der den Erfolg oder Misserfolg einer Fusion oder Übernahme maßgeblich beeinflussen kann. Fehlende Aufmerksamkeit in diesem Bereich kann zu einer Reihe von Problemen führen, von Mitarbeiterfluktuation und sinkender Produktivität bis hin zum vollständigen Scheitern des Zusammenschlusses.

In einer globalisierten und wettbewerbsintensiven Wirtschaft können Fusionen und Übernahmen ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg sein. Doch sie sind kein Allheilmittel und sollten nicht als solches betrachtet werden. Sie sind vielmehr ein hochkomplexes strategisches Instrument, das mit Bedacht und Expertise eingesetzt werden sollte. Nur dann können Unternehmen die vielfältigen Chancen, die Fusionen und Übernahmen bieten, voll ausschöpfen und die damit verbundenen Risiken minimieren.

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Gerd Altmann für pixabay

Vertraut auf eure Intuition und Körperintelligenz

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Kailo Nature Therapy

Kailo Nature Therapy bietet naturtherapeutische Retreats für Gruppen an

Stellen Sie sich und das Startup Kailo Nature Therapy doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin in einer kleinen Stadt in Deutschland umgeben von Natur aufgewachsen. Später studierte ich Wirtschaft in Wien, war Kitesurf-Lehrerin in Miami und lebte und arbeitete während eines Auslandssemesters eine Zeit lang in Tel Aviv. Zu jeder Zeit in meinem Leben zog es immer zum Ausgleich in die Natur, sei es zur Erholung oder in bewusster Begegnung. Zunächst klassisch in einer Unternehmungsberatung unterwegs – unter anderem bei großen, internationalen Unternehmen aus dem Finanz- und Bankensektor – absolvierte ich dann 2020 den Zertifikatslehrgang zur Systemischen Naturtherapeutin in der Schweiz.

Mit Kailo Nature Therapy biete ich naturtherapeutische Retreats für Gruppen an, welche methodisch zusätzlich auf Bewegungs- und Tanzpraktiken inspiriert von den 5Rhythmen und Gaga, Atemarbeit, Meditation, Embodiment und vielem mehr aufbauen. Mit den Teilnehmer:innen gehe ich direkt in die wilde Natur und mache die weitestgehend unberührte Umgebung als Heil-, Dialog- und Erlebnisraum zugänglich und erfahrbar. Darüber hinaus biete ich meine Retreats nicht nur für Privatpersonen an, sondern auch maßgeschneidert für Führungskräften und CEOs.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Mich hat es während meiner ganzen Zeit in der Unternehmensberatungsbranche immer in das „andere“ gezogen, nicht nur auf diesen klassischen Weg. Ich habe immer geschaut: Was ist da noch? Es ging mir immer ein bisschen darum, das andere in das Konventionelle einzubringen. Ich habe meine Ausbildung begonnen und an vielen verschiedenen Seminaren teilgenommen und erkannt, dass ich aus meinem Wissen etwas erschaffen kann, das neu ist und auch anderen zugutekommt. So ist Kailo Nature Therapy entstanden.

Was war bei der Gründung von Kailo Nature Therapy die größte Herausforderung?

Als die größte Herausforderung empfinde ich bei sich zu bleiben und sich nicht ständig zu vergleichen. Natürlich braucht es auch Kunden und Kundinnen, die sich für deine Angebote interessieren. Das tun sie allerdings am ehesten, wenn dein Angebot wirklich authentisch ist.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall, sonst startet man ja nie. “Done is better than perfect”. Wenn die Idee und das Gefühl stimmen, ergeben sich die nächsten Schritte automatisch und so, dass es sich richtig und im Flow anfühlt. Dazu können auch stressige Phasen und Rückschläge gehören. Wichtig ist immer, und das lehre ich auch in meinen Retreats, auf die eigene Lebensbewegung zu vertrauen.

Welche Vision steckt hinter Kailo Nature Therapy?

Im Kern unserer Retreats und der Systemischen Naturtherapie steht der Grundsatz, dass Raum etwas mit uns macht, eine Wechselwirkung zwischen Menschen und Natur besteht.  Unterschiedliche Landschaften holen unterschiedliche Dinge in uns hoch. Das Retreat „Children of the Sea” findet zum Beispiel an den unberührten Stränden Griechenlands statt – hier gibt es vor allem Berührungspunkte mit dem Meer, der Küste, den Felsen, und wie überall mit den vier Elementen. Meine Vision ist es, Menschen zu helfen, diese Verbindung mit der Natur aufzubauen und aus ihr zu schöpfen. Kailo Nature Therapy soll unsere Resilienz gegenüber Alltagsstressoren durch die Verbindung mit der Natur stärken. Und auch, uns (wieder) mit uns selbst zu verbinden.

Wer ist die Zielgruppe von Kailo Nature Therapy?

Menschen, denen der Kontakt zur Natur in ihrem Alltag fehlt, besonders die Personen, die in großen Städten wohnen. Neben aktuellen Multikrisen und Digital Overload leiden drei Viertel aller Städter unter environmental bads als Belastungsfaktoren, die Stress und psychische Erkrankungen zur Folge haben. Personen, die (wieder) in Resonanz mit der Natur und sich selbst zu treten möchten und auch Personen, die ihre Verbundenheit weiter vertiefen möchten, stehen bei mir im Fokus.

Wie funktioniert Kailo Nature Therapy? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Naturräume haben einen nachweislich positiven Effekt auf Emotionen und Psyche, das zeigen auch Trends wie Waldbaden und achtsames Wandern. Meine Retreats gehen aber noch tiefer ins Naturerlebnis hinein, wir schlafen beispielsweise die meiste Zeit unter freiem Himmel ohne Zelt. Ein weiterer Unterschied ist, dass es bei meinen Retreats keine starre Agenda, sondern nur eine grobe Vorgabe für die therapeutischen Tools gibt. Die meisten schneidere ich prozessorientiert auf die Teilnehmer:innen zu, wenn wir direkt in der Natur sind und wir gemeinsam merken, was sich der Person zeigt und welche Themen hochkommen.

Kailo Nature Therapy, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehe ich mich immer noch in der Natur mit den unterschiedlichsten Menschen und unterschiedlichsten Geschichten. Die Natur ist eine lebenslange Lehrerin. Mit meiner eigenen Entwicklung entwickelt sich auch Kailo Nature Therapy.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  • Vertraut auf eure Intuition und Körperintelligenz
  • Macht euch klar, was euch von anderen abhebt
  • Glaubt an euch selbst, eure Idee und vertraut dem Prozess

Wir bedanken uns bei Olivia Köhler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Bauen Sie ein starkes Team mit talentierten und engagierten Menschen auf

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treon

Treon ist ein finnisches Technologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung intelligenter Edge-Produkte für das massive Internet der Dinge (IoT) in den Bereichen Industrie, Gewerbeimmobilien und Logistik spezialisiert hat.

Stellen Sie sich und das Startup Treon doch kurz unseren Lesern vor!

Joni Korppi, CEO von Treon, einem finnischen Technologieunternehmen, das sich auf intelligente Edge-Produkte für das massive Internet der Dinge (IoT) spezialisiert hat.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Alles begann in Tampere, wo ein Team von sieben Ex-Nokia und Ex-Microsoft-Mitarbeiter Ende 2016 zusammenkam, um Treon zu gründen. Wir nutzten unsere Expertise in der drahtlosen Kommunikation und batteriebetriebenen Geräten, um die Entwicklung  IoT-Produkte anzustoßen. Dies war die treibende Kraft hinter der Gründung von Treon, da wir eine bedeutende Gelegenheit erkannten, in verschiedenen Branchen nachhaltige Veränderungen zu bewirken.

Welche Vision steckt hinter Treon?

Von Anfang an war unser Ziel, bahnbrechende Innovationen zu entwickeln, die nicht nur positive Veränderungen vorantreiben, sondern auch Organisationen ermöglichen, das volle Potenzial drahtloser Lösungen auszuschöpfen. Wir glauben daran, Technologie und qualitative Daten zu nutzen, um eine vernetztere und ressourcenreichere Welt zu schaffen.

Von der Idee bis zum Start, was waren bisher die größten Herausforderungen, und wie haben Sie sich finanziert?

Die Reise von der Idee bis zum Start war ein Abenteuer, gekennzeichnet durch bedeutende Meilensteine, insbesondere in Bezug auf herausfordernde Forschungs- und Entwicklungserfolge sowie die erfolgreiche Sicherung von Finanzierung. Anfangs verließen wir uns auf persönliche Ersparnisse und Angel-Investitionen, um Treon ins Rollen zu bringen. Im Laufe der Zeit zogen wir Risikokapitalinvestitionen an, um unser Wachstum und unsere Entwicklung voranzutreiben.

Wir sind glücklich, dass Ventech erneut in Treon investiert hat. Ventech versteht die Bedürfnisse eines wachsenden Startups in jeder Phase. Die Zusammenarbeit mit Tero ist eine absolute Freude, und seine unschätzbaren Ratschläge haben unsere Reise bereichert. Gleichzeitig vertraut uns Ventech, den richtigen Schritt zu unternehmen, um unser Geschäft noch weiter voranzutreiben.

Wer ist die Zielgruppe von Treon?

Die Hauptzielgruppe von Treon sind weltweite Branchenführer in den Bereichen Industrie, Gewerbeimmobilien und Logistik. Unser ultimatives Ziel ist es, eine vernetztere und ressourcenreichere Welt durch innovative Lösungen mit unserem Partnernetzwerk zu ermöglichen und gemeinsam Betriebsabläufe zu optimieren, die Effizienz zu steigern und die Gesamtleistung zu verbessern. Durch die Partnerschaft mit renommierten Marktführern streben wir an, ihre Branchen zu transformieren.

Wie funktioniert Treon? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Treon bietet ein umfassendes IoT-Ökosystem, bestehend aus Sensoren, Gateways, Edge-Plattform und Diensten. Unser wichtigster Vorteil liegt in der Treon Aito Platform, die schnelle und innovative IoT-Entwicklungen ermöglicht. Was uns auszeichnet, ist unsere tiefe Expertise in drahtloser Kommunikation und batteriebetriebenen Geräten, was es uns ermöglicht, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die spezifischen Branchenanforderungen gerecht werden. Darüber hinaus haben wir einen Investor, der nicht nur Wachstumskapital, sondern auch Wachstumskenntnisse bereitstellt.

Treon, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In den nächsten fünf Jahren ist unser Hauptziel bei Treon, eine starke Präsenz in den wichtigsten Zentren der Industrie und Innovation zu etablieren. Wir sind entschlossen, dies durch aktive Zusammenarbeit mit weltweiten Branchenführern zu erreichen. Wir streben danach, in jedem Gebäude, Werk, Hafen und in jeder Flotte, die den Fortschritt auf der ganzen Welt vorantreibt, präsent zu sein.

Durch diese strategischen Partnerschaften werden wir gemeinsam skalierbare IoT-Lösungen entwickeln und einführen, die nicht nur Branchen transformieren, sondern auch den Standard für Effizienz und Nachhaltigkeit erhöhen. Das Ziel von Treon ist es, keinen Bereich der Industrie unberührt zu lassen, und in den kommenden Jahren erwarten wir ein globales Netzwerk, in dem unsere Technologie an jedem bedeutenden Ort eine sinnvolle Wirkung entfaltet.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Bauen Sie ein starkes Team mit talentierten und engagierten Menschen auf, die die gleiche Leidenschaft und Werte teilen. Die Zusammenarbeit mit Investoren und anderen Stakeholdern ist entscheidend für den Erfolg.

Zweitens: Passen Sie sich ständigen Veränderungen an, indem Sie flexibel sind und bereit sind, die Richtung zu ändern, wenn nötig. Geschäftsumgebungen können sich schnell ändern, und Anpassungsfähigkeit ist eine Schlüsselqualität für das Überleben.

Drittens: Konzentrieren Sie sich auf profitabele Innovationen, die große Herausforderungen für Ihre Zielkundenbasis lösen. Maximieren Sie Ihren täglichen Einfluss auf eine bessere Welt für Ihre Kunden.

Wir bedanken uns bei Joni Korppi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Es ist nicht nur wichtig die richtigen Dinge zu tun, sondern diese auch in der richtigen Reihenfolge zu tun

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driveblocks

Driveblocks bietet eine modulare Plattform für autonomes Fahren im Nutzfahrzeugbereich, die durch konfigurierbare Software und Open-Source-Technologien eine schnelle und kosteneffiziente Automatisierung ermöglicht.

Stellen Sie sich und das Startup driveblocks doch kurz unseren Lesern vor!

Die driveblocks GmbH wurde Ende 2021 von Dr. Alexander Wischnewski, Dr. Felix Nobis, Leonhard Hermansdorfer, Prof. Dr. Markus Lienkamp, Dr. Thomas Herrmann, Dr. Tim Stahl, und mir gegründet. Gemeinsam mit Alexander Wischnewski übernehme ich die Geschäftsführung. Wir alle kennen uns bereits seit 2017 über den Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der Technischen Universität München. Während ich bei einem großen Automobilzulieferer nach meiner Promotion ab 2015 verschiedene Vorentwicklungs- und Serienprojekte leitete, automatisierte das Team an der TU-München echte Rennfahrzeuge in Originalgröße.

Krönender Abschluss der 4-Jährigen Forschungstätigkeit war der Sieg der Indy Autonomous Challenge im Herbst 2021, bei dem sich die TUM gegen sechs internationale Universitäten behauptete. Die langjährige Erfahrung hat uns enorm dabei geholfen, bei driveblocks eine Softwarelösung zur Automatisierung verschiedener Nutzfahrzeuge auf- und abseits öffentlicher Straßen zu entwickeln.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Das automatisierte Fahren ist eine enorm komplexe Herausforderung. In den letzten Jahren hat sich abgezeichnet, dass diese nicht von einzelnen Firmen im Alleingang gelöst werden kann. Wir haben diese Chance genutzt, uns als spezialisierter Anbieter für Softwarekomponenten zum autonomen Fahren im Nutzfahrzeugsektor eine gute Marktposition aufzubauen. Gemeinsam können wir deutlich mehr erreichen als die Summe aller Einzelpersonen. Dieses Verständnis eines eingespielten Teams und der jüngste Motorsporterfolg war eine ausgezeichnete Grundlage für die Gründung. Jeder aus dem Team brennt für das Thema und möchte es bestmöglich vorantreiben. Welcher Ingenieur träumt nicht von der Möglichkeit an einem hoch innovativen Thema in einem schlagkräftigen Team zu arbeiten?

Welche Vision steckt hinter driveblocks?

Unsere Vision ist, die Technologie des autonomen Fahrens in tragfähige kommerzielle Anwendungen zu bringen. Die größte Herausforderung sehen wir in der Umfeldwahrnehmung. Bisherige Systeme basieren auf vorab aufgezeichneten hochgenauen Karten und haben Schwierigkeiten mit der Erkennung von Objekten in seltenen Szenarien. driveblocks hingegen kann ein digitales Umfeldmodell im Fahrzeug in Echtzeit auf Basis von Kamera-, Laser- und Radardaten erstellen und ist dadurch unabhängig von solchen Karten. Wir verwenden eine Kombination aus Transformer Neural Networks (auch bekannt aus den jüngsten Erfolgen von Large Language Models) und einer erklärbaren Sensor-Fusion.

Diese Technologie ist der Kern der Mapless Autonomy Platform. Dadurch können wir sehr gut auf ein weites Streckennetz und in unterschiedliche Anwendungen skalieren. Die modulare Architektur erleichtert zudem deutlich die Zertifizierung der Softwarekomponenten für sicherheitskritische Anwendungen. Dabei müssen wir glücklicherweise nicht alles in-House selbst und neu erfinden, sondern können auf ein wachsendes Ökosystem verschiedener Technologiezulieferer und Systemintegratoren setzen. Innerhalb dieses Ökosystems fokussieren wir uns auf die Entwicklung der Fahrfunktionen, also die Softwarekomponenten die autonomes Fahren ermöglichen werden. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als Gründungsteam mit einem umfassenden ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund beherrschen wir die Technologie extrem gut und haben viele Ansatzpunkte diese voranzutreiben. Zum Erfolg eines Startups gehört aber noch deutlich mehr. Anstatt alles ein bisschen zu machen gilt es einen klaren Fokus zu setzen, der Kundenbedürfnis und eigene Kernkompetenz in Einklang bringt. Die Erreichung dieses sogenannten „Product-Market fit“ ist ein kontinuierlicher Prozess den wir schon sehr früh durch Abstimmung mit potenziellen Kunden begonnen haben.

Die initiale Finanzierung kam von der Friedrich & Wagner Holding, ein privates Investmentunternehmen mit Fokus auf nachhaltige Mobilitätslösungen. Die kürzlich abgeschlossene Seed Finanzierungsrunde wurde von Rethink Ventures, einer auf Mobilitäts- und Logistikinvestments spezialisierten Venture Capital Gesellschaft und der Bayern Kapital angeführt. Zudem sind der Bestandsinvestor und Joachim Drees, ehemaliger CEO der MAN SE und MAN Truck & Bus SE beteiligt. Zusätzlich dazu erzielen wir bereits Lizenzeinnahmen für die Mapless Autonomy Platform.

Wer ist die Zielgruppe von driveblocks?

Wir sind ein Technologiezulieferer von Softwarekomponenten für autonome Nutzfahrzeuge. Unser Angebot richtet sich an die Systemintegratoren. Das sind große Tier 1 Zulieferer, Nutzfahrzeug- und Maschinenhersteller aber auch Firmen, die komplette autonome Fahrzeuge entwickeln. Dabei ist es uns sehr wichtig dem Kunden keine Black Box zu liefern die er als Ganzes anstatt seiner eigenen Lösung einsetzen muss, sondern zielgerichtet genau die Softwarekomponenten die den Kunden in seiner Entwicklung voranbringen.

Wie funktioniert driveblocks? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Kern der Mapless Autonomy Platform ist die multimodale Umfeldwahrnehmung und Sensordatenfusion in Echtzeit im Fahrzeug. Technologisch erreichen wir dies durch eine Kombination von Deep-Learning Algorithmen zur Merkmalsgenerierung und einem neuartigen geometrisch interpretierbaren Fusionsansatz. Die Deep-Learning Algorithmen, basieren auf Transformer-Architekturen, die aus den jüngsten Fortschritten der Lage Language Modelle bekannt sind. Diese Architekturen können deutlich mehr Kontextinformationen aus den Sensordaten extrahieren als bisherige Ansätze. Darüber hinaus wird das System durch klassische Algorithmen zur Sensordatenverarbeitung ergänzt.

driveblocks, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die Automatisierung von Fahraufgaben ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Um diesen Marathon zu bewältigen, planen wir einen graduellen Markteintritt. Zunächst konzentrieren wir uns bei der Kommerzialisierung auf gut definierte Fahraufgaben abseits der öffentlichen Straße. Mit dieser Erfahrung gehen wir dann schrittweise in umfassendere Transportaufgaben, auch im öffentlichen Straßenverkehr. Innerhalb der kommenden fünf Jahre wollen wir uns mit der Mapless Autonomy Platform als führender Technologiezulieferer etablieren. Wir werden die ersten Softwarekomponenten für sicherheitskritische Anwendungen zertifiziert und im kommerziellen Einsatz haben. Gleichzeitig demonstrieren wir die Leistungsfähigkeit, Robustheit und Skalierbarkeit der gesamten Autonomy Platform in Hub2Hub Anwendungen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Gründer ist man naturgemäß sehr auf die eigene Idee fokussiert. Es ist wichtig, nicht zu lange in den eigenen vier Wänden zu entwickeln, sondern so früh wie möglich Feedback zum Produkt und zur Unternehmensstrategie einzuholen. Dieses Feedback kann von potenziellen Kunden, anderen erfahrenen Gründern und Industrieexperten kommen. Hört man einen Punkt mehrfach von unterschiedlichen Personen, sollte man ihn nicht ignorieren, sondern proaktiv angehen.

Es ist nicht nur wichtig die richtigen Dinge zu tun, sondern diese auch in der richtigen Reihenfolge zu tun. Das Ziel ist häufig klar, aber der Weg dorthin unterliegt verschiedensten Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen die alle in Einklang gebracht werden müssen. Wichtig ist, einen guten Plan mit entsprechenden Zwischenmeilensteinen, die jeweils auf einander einzahlen, zu definieren und zu verfolgen.

Neben aller Dynamik, Flexibilität und kurzfristigen Gelegenheiten sollte die langfristige Vision nicht aus dem Auge verloren werden. Bei jeder alltäglichen Entscheidung sollte diese Vision im Hinterkopf bleiben. Mit dem entsprechenden Fokus können so Skalierungseffekte erzielt und eine starke Wettbewerbsposition aufgebaut werden.

Wir bedanken uns bei Dr. Stephan Matz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Seid pragmatisch und proaktiv! 

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enviria

ENVIRIA ermöglicht Unternehmen einen einfachen Umstieg auf Solarstrom

Stellen Sie sich und das Startup ENVIRIA doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Melchior Schulze Brock, der Gründer und Geschäftsführer von ENVIRIA. ENVIRIA ermöglicht Unternehmen einen einfachen Umstieg auf Solarstrom. Unser Schwerpunkt liegt auf Photovoltaik-Aufdachanlagen  – etwa auf Lagerhallen oder Produktionsstätten. Dabei deckt ENVIRIA die gesamte solare Wertschöpfungskette ab – vor und hinter dem Stromzähler – und kann auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingehen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ursprünglich arbeitete ich als Banker unter anderem für BNP Paribas, Deutsche Bank und Barclays Capital. Das hat mir aber nach ein paar Jahren keinen Spaß mehr gemacht. Ich wollte etwas Sinnvolles in der Welt bewegen. Auf die Idee, etwas Eigenes zu gründen, kam ich, als ich meinen Eltern dabei half, ihren Bauernhof mit einer Solaranlage auszustatten. Ich musste schnell feststellen, dass jeder Anbieter seine eigene Vorstellung davon hat, wie man das Projekt am besten umsetzt. Also nahm ich das selber in die Hand. 

Welche Vision steckt hinter ENVIRIA?

Wir wollen das volle Potenzial von Solarenergie ausschöpfen und so zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen. Dank maßgeschneiderter Solarlösungen wollen wir eine dezentrale Energieversorgung ermöglichen und so den Grundstein für ein nachhaltiges Energiesystem legen. Konkret heißt das, dass wir so viel Solarstrom wie möglich ans Netz bringen wollen. Aktuell liegt unser Schwerpunkt auf PV-Aufdachlösungen für Unternehmen, aber an geeigneten Standorten entwickeln wir auch Freiflächenanlagen. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die gleichen Herausforderungen, die mich 2017 bewogen haben, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen, belasten unser Tagesgeschäft teilweise noch heute: die bürokratischen Hürden, die langwierigen Zertifizierungsprozesse, die komplizierte Rechtslage. Der Ein- bzw. Umstieg in/auf die Solarenergie wird Unternehmen nicht gerade leicht gemacht. Das bekommen wir als Versorger indirekt natürlich auch zu spüren. 

Gegründet habe ich mit Eigenmitteln, also mit Bootstrapping. 2022 kam dann die erste Finanzierungsrunde mit externen Investoren.  

Wer ist die Zielgruppe von ENVIRIA?

Um den größtmöglichen Impact zu haben, konzentrieren wir uns auf den größten Stromverbraucher: Unternehmen. Denn obwohl sie in Deutschland rund 70 Prozent des Stroms verbrauchen, gibt es derzeit auf nur 10 Prozent der geeigneten Firmendächer eine Solaranlage. Hinzu kommt, dass den etwa 17 Millionen Wohngebäuden stolze 21 Millionen Nichtwohngebäude gegenüber stehen – mit einer durchschnittlich sieben bis zehn Mal größeren Dachfläche. Ihr Einfluss auf eine erfolgreiche Energiewende ist also besonders groß. Wenn sie den Umstieg schaffen, kann mehr als 70 Prozent des deutschen Stromverbrauchs grün werden.

Wie funktioniert ENVIRIA? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Überzeugung ist, dass Energie direkt dort erzeugt werden sollte, wo sie gebraucht wird. Die dafür notwendigen Technologien gibt es zwar schon, aufgrund bürokratischer Hürden und komplizierter Prozesse zögern viele Unternehmen bei der Umsetzung aber noch. Da kommen wir ins Spiel. Wir ermöglichen einen besonders einfachen Um- bzw. Einstieg, indem wir von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb und zur Wartung jeden Schritt übernehmen. Die Solaranlagen bieten dabei sozusagen den Einstieg, um ein ganzes Ökosystem für erneuerbare Energien zu kreieren. So können sie auch problemlos durch andere Komponenten wie Energiespeicher, E-Mobilitätslösungen oder smartes Energiemanagement ergänzt werden.  

ENVIRIA, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen noch mehr Unternehmen den Umstieg auf erneuerbare Energien und insbesondere Solarstrom ermöglichen. Konkret heißt das, dass wir dieses Jahr noch eine knappe Million Quadratmeterfläche in Betrieb nehmen wollen. Laut Fraunhofer Institut liegt auf den Dächern in Deutschland ein Potenzial von mehr als 560 Gigawatt-Peak, oder anders gesagt, die Leistung von mehr als 400 Atomkraftwerken. Wenn wir das realisieren, kommen wir einer erfolgreichen Energiewende ein gutes Stück näher. 

In fünf Jahren würde ich mich freuen, wenn auf jedem Firmendach eine Solaranlage installiert ist. Das ist ambitioniert, aber wir müssen groß denken, um die Energiewende zu schaffen. ENVIRIA will einen Beitrag dazu leisten und das als Energieversorger der Zukunft. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Traut euch! 
  • Seid pragmatisch und proaktiv! 
  • Fragt nach Hilfe, wenn ihr nicht weiter wisst und baut Partnerschaften auf! 

Wir bedanken uns bei Melchior Schulze Brock für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Welche 5 Startups wagen sich in der Höhle der Löwen

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25. september

Innovation und Vielfalt: Ein Blick in die 5. Folge am 25. September 2023 von „Die Höhle der Löwen“

Die 5. Folge von „Die Höhle der Löwen“ verspricht eine spannende Mischung aus Innovation, Vielfalt und prominenten Überraschungen. Von der ältesten Gründerpersönlichkeit in der Geschichte der Show bis hin zu revolutionären Gesundheitslösungen – diese Episode hat für jeden etwas zu bieten.

Der älteste Gründer: Albrecht Schnitzer und „sollso“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Mit 88 Jahren ist Albrecht Schnitzer der bisher älteste Gründer in der Geschichte der Show. Gemeinsam mit seinem Sohn Heinrich präsentiert er „sollso“, ein Laufrad für Erwachsene, das vor allem älteren Menschen mehr Mobilität ermöglichen soll. Die Geschichte hinter der Idee ist ebenso inspirierend wie die Innovation selbst und zeigt, dass es nie zu spät ist, um Unternehmer zu werden.

Gesundheit im Fokus: „the blood“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Das Berliner Start-up „the blood“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menstruationsblut als Quelle für nicht-invasive Bluttests zu nutzen. Die Gründer Isabelle Guenou, Miriam Santer und Lucas Mittelmeier wollen damit eine riesige Datenlücke im Gesundheitssystem schließen. Mit einem Kapitalbedarf von 200.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile könnte dieses Start-up die Gesundheitsversorgung für Millionen von Frauen revolutionieren.

Frühstück neu erfunden: „Spacies“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Rouven Kosel und Carsten Hinzer wollen mit ihrem Start-up „Spacies“ die Frühstückscerealien revolutionieren. Ihre Loops enthalten 96 Prozent weniger Zucker und viermal mehr Protein als herkömmliche Produkte. Mit prominenter Unterstützung von Rapper und Sänger Cro und einem Kapitalbedarf von 200.000 Euro für acht Prozent der Firmenanteile könnte „Spacies“ das Frühstück für immer verändern.

Nachhaltigkeit trifft Genuss: „TeaBlobs“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Sebastian Kadhim und Kai Stork wollen mit „TeaBlobs“ den Teemarkt revolutionieren. Ihre gepressten Teetabletten kommen ohne Beutel oder Sieb aus und sparen so Verpackungsmüll. Mit einem Kapitalbedarf von 100.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile könnte dieses Start-up den Teemarkt nachhaltig beeinflussen.

Katzenliebe und Innovation: „elly&bruce“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

Michael Scholz und Jan Hrdina präsentieren eine neuartige Katzentoilette namens „Cloou“, die das Problem der Streuverteilung in der Wohnung lösen soll. Mit einem Kapitalbedarf von 70.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile könnte dieses Start-up das Leben von Katzenbesitzern erleichtern.

Erfolgsgeschichte: „mellow NOIR“ am 25. September 2023 „Die Höhle der Löwen“

In einem Wiederbesuch erfahren wir, wie es dem Start-up „mellow NOIR“ seit der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Löwin Judith Williams ergangen ist. Ein inspirierendes Beispiel für die langfristigen Erfolge, die aus der Show hervorgehen können.

Die 5. Folge am 25. September 2023 von „Die Höhle der Löwen“ ist ein eindrucksvolles Schaufenster für die Vielfalt und Innovationskraft der deutschen Start-up-Landschaft. Sie zeigt, dass Unternehmertum keine Altersgrenzen kennt, wie im Falle von Albrecht Schnitzer, der mit 88 Jahren beweist, dass es nie zu spät ist, eine bahnbrechende Idee in die Tat umzusetzen.

Darüber hinaus wird deutlich, dass die Start-up-Szene in Deutschland nicht nur kommerziell orientiert ist, sondern auch soziale und gesundheitliche Herausforderungen angeht. Das Start-up „the blood“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie junge Unternehmerinnen und Unternehmer die Lücken im Gesundheitssystem erkennen und Lösungen anbieten, die das Potenzial haben, das Leben von Millionen von Frauen zu verbessern.

Auch der Fokus auf Nachhaltigkeit und bewusste Ernährung, wie bei „TeaBlobs“ und „Spacies“, zeigt, dass die neue Generation von Unternehmern eine ganzheitliche Sicht auf Produkte und Dienstleistungen hat. Sie denken nicht nur an den Profit, sondern auch an die langfristigen Auswirkungen ihrer Produkte auf die Gesellschaft und die Umwelt.

Zudem zeigt die Episode am 25. September, dass die Start-up-Kultur in Deutschland zunehmend reifer wird. Die Gründer kommen gut vorbereitet in die Show, mit durchdachten Geschäftsmodellen und realistischen Bewertungen. Dies spiegelt sich in der Qualität der Pitches und der Vielfalt der vorgestellten Produkte und Dienstleistungen wider.

Insgesamt bietet die 5. Folge am 25. September von „Die Höhle der Löwen“ einen spannenden und ermutigenden Einblick in die deutsche Start-up-Szene. Sie zeigt, dass kreative Ideen, unternehmerischer Mut und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können, um nicht nur erfolgreiche Geschäfte, sondern auch eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.

Bild: Die Investorinnen Janna Ensthaler (l.) und Dagmar Wöhrl unterziehen das Carbon-Laufrad von „sollso“ direkt einem Praxistest. Rechts Gründer Heinrich Schnitzer.
Foto: RTL / Frank W. Hempel

Welche Rolle spielen Technologien in nachhaltigen Geschäftsmodellen?

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nachhaltige geschäftsmodelle

Nachhaltige Geschäftsmodelle: Wie man ökologischen Impact generiert

In einer Ära, in der der Klimawandel, die Erschöpfung natürlicher Ressourcen und die Zerstörung von Ökosystemen zu den drängendsten Herausforderungen der Menschheit gehören, wird die Bedeutung nachhaltiger Geschäftsmodelle immer offensichtlicher. Die traditionelle Wirtschaftsweise, die auf linearem Wachstum und Ressourcenverbrauch basiert, stößt an ihre Grenzen. Unternehmer, Investoren und politische Entscheidungsträger suchen daher verstärkt nach Alternativen, die nicht nur finanziell rentabel, sondern auch ökologisch und sozial nachhaltig sind.

Die Frage, die sich dabei stellt, ist komplex: Wie kann ein Unternehmen in der heutigen komplexen Welt tatsächlich einen positiven ökologischen Impact generieren, ohne seine Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren? Welche Rolle spielen dabei innovative Technologien und wie können diese effektiv eingesetzt werden? Wie lassen sich Stakeholder wie Kunden, Mitarbeiter und die lokale Gemeinschaft in den Nachhaltigkeitsprozess einbinden? Und schließlich, wie kann der Erfolg eines nachhaltigen Geschäftsmodells gemessen und kontinuierlich verbessert werden?

Dieser Beitrag beleuchtet verschiedene Ansätze und Methoden, die Unternehmen dabei helfen können, ein Gleichgewicht zwischen Profitabilität und Nachhaltigkeit zu finden. Er zeigt anhand von Beispielen, wie diese in der Praxis umgesetzt werden können, und stellt die Bedeutung von Transparenz und Verantwortung in den Mittelpunkt. Darüber hinaus werden wir die Rolle der Regulierung und der öffentlichen Meinung in der Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Geschäftspraktiken untersuchen.

Diese ausführlichere Einleitung setzt den Rahmen für den Rest des Artikels und gibt einen Überblick über die Dringlichkeit und Relevanz des Themas. Sie soll den Leser dazu anregen, weiter über die Möglichkeiten und Herausforderungen nachhaltiger Geschäftsmodelle nachzudenken, und bietet eine Grundlage für die tiefergehenden Analysen und Fallstudien, die folgen werden.

Kreislaufwirtschaft als Schlüssel
Eine der effektivsten Methoden zur Schaffung eines nachhaltigen Geschäftsmodells ist die Implementierung einer Kreislaufwirtschaft. Hierbei werden Produkte so konzipiert, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer nicht einfach entsorgt, sondern wiederverwertet oder recycelt werden können. Unternehmen wie Fairphone haben dieses Modell erfolgreich umgesetzt, indem sie modulare Smartphones anbieten, die einfach repariert oder aufgerüstet werden können.

Technologie als Katalysator
Innovative Technologien können eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle spielen. Beispielsweise ermöglichen Blockchain-Technologien eine transparente Rückverfolgung der Lieferkette, sodass Verbraucher sicher sein können, dass ihre Produkte unter fairen und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt wurden. Unternehmen wie Provenance nutzen diese Technologie, um die Herkunft von Lebensmitteln und anderen Produkten lückenlos darzustellen.

Soziale Verantwortung und Stakeholder-Engagement
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell sollte nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte berücksichtigen. Durch die Einbindung von Stakeholdern wie Kunden, Mitarbeitern und der lokalen Gemeinschaft können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Nachhaltigkeitsziele in Einklang mit den Bedürfnissen der Gesellschaft stehen. Patagonia ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das soziale Verantwortung ernst nimmt, indem es einen Teil seines Gewinns für Umweltschutzprojekte spendet und seine Lieferkette transparent macht.

Regulierung und öffentliche Meinung
In einer Welt, in der die sozialen Medien eine immer größere Rolle spielen, kann die öffentliche Meinung nicht ignoriert werden. Unternehmen, die sich für nachhaltige Praktiken einsetzen, können von einem verbesserten Markenimage profitieren. Gleichzeitig spielen Regulierungen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit. Gesetze und Vorschriften, wie etwa die EU-Verordnungen zu Einwegplastik, zwingen Unternehmen dazu, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und nachhaltigere Alternativen zu finden.

Partnerschaften und Kollaboration
Ein Einzelunternehmen kann nur begrenzt Einfluss nehmen. Durch Partnerschaften mit anderen Unternehmen, NGOs oder staatlichen Organisationen können Synergien geschaffen werden, die den ökologischen Impact erheblich steigern. Beispiele hierfür sind Kooperationen zwischen Lebensmittelherstellern und Landwirten zur Förderung nachhaltiger Anbaumethoden oder zwischen Bekleidungsunternehmen und Recyclingfirmen zur Wiederverwertung von Textilien.

Bildung und Sensibilisierung
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der eigenen Mitarbeiter für Umweltthemen. Durch Schulungen, Workshops und Informationskampagnen können Unternehmen das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit schärfen und so eine Kultur der Verantwortung fördern.

Messung und Überwachung
Die Implementierung eines nachhaltigen Geschäftsmodells ist nur der erste Schritt. Um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele auch erreicht werden, ist eine kontinuierliche Messung und Überwachung der ökologischen Auswirkungen unerlässlich. Hierfür können Key Performance Indicators (KPIs) wie der CO2-Fußabdruck, der Wasserverbrauch oder die Abfallproduktion herangezogen werden.

Fazit
Nachhaltige Geschäftsmodelle sind mehr als nur ein Trend; sie sind eine Notwendigkeit in einer Welt, die mit zahlreichen ökologischen Herausforderungen konfrontiert ist. Durch die Kombination von Kreislaufwirtschaft, innovativer Technologie, sozialer Verantwortung und kontinuierlicher Überwachung können Unternehmen einen echten ökologischen Impact generieren und gleichzeitig finanziell erfolgreich sein.

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Gerd Altmann für pixabay

Leidenschaft und ein starkes Team, das zusammenhält, sind entscheidend für den Erfolg

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koa

Koa innovatives Upcycling der Kakaofrucht- einzigartige Geschmackserlebnisse

Stellen Sie sich und das Startup Koa doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Anian Schreiber und ich bin Mitgründer sowie Managing Director von Koa. Unser Start-up ist ein schweizerisch-ghanaisches Unternehmen und wir konzentrieren uns auf das Upcycling von Kakaofruchtfleisch, welches die Bohnen umhüllt. Wir arbeiten hierfür eng mit Kleinbauern im ländlichen Ghana zusammen, um ihnen ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen und sie in nachhaltigen, landwirtschaftlichen Praktiken zu schulen.

Unser Geschäftsmodell orientert sich an der sogenannten Triple-Bottom-Line “People, Planet, Profit”  und zielt darauf ab, den Kakaosektor zu transformieren. Daraus entstehen Zutaten wie Saft, Konzentrat und Pulver, welche alle rein natürlich sind und ausschliesslich aus dem Kakaofruchtfleisch gewonnen werden. Die nachhaltigen Zutaten kommen anschliessend in Schokoladeprodukten, Süsswaren und Getränkekreationen von unseren Kunden zur Anwendung. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Als wir 2017 Koa gründeten, sahen wir eine Gelegenheit, einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Ghanas zu leisten. Wir stellten fest, dass der Lebensunterhalt der ghanaischen Bevölkerung in den ländlichen Regionen eng mit der Kakaoproduktion verbunden war. Leider leben die meisten Kakaobauern in Armut während die Schokoladenindustrie milliardenschwer ist. 

Ghana, der zweitgrösste Kakaoproduzent der Welt mit rund 800’000 Kleinbauern, bewirtschaftet abgelegene Plantagen mit einer durchschnittlichen Grösse von 2 Hektar. Diese Plantagen sind von Infrastruktur weit entfernt und liegen in schwer zugänglichen Gebieten. Aus diesem Grund hat sich der Nachernteprozess seit Jahrhunderten kaum verändert und konzentriert sich ausschliesslich auf die Verarbeitung der Kakaobohnen.

Unsere Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, basierte auf der Notwendigkeit, diese Situation zu ändern und den ghanaischen Kakaobauern die Möglichkeit zu geben, ihren Lebensunterhalt zu verbessern und einen neuen innovativen Ansatz zu verfolgen, nämlich das Upcycling von Kakaofrüchten. Gleichzeitig wollten wir beweisen, dass ein Geschäftsmodell und Impact Hand in Hand gehen kann.

Welche Vision steckt hinter Koa?

Zu Beginn unserer Reise waren wir auf der Suche nach einem Geschäftsmodell, das einen Mehrwert für die Bevölkerung in Ghana schafft und über existierende Modelle hinausgeht. 

Heute ist unser Ziel ehrgeiziger: Wir wollen die gesamte Kakao-Wertschöpfungskette massgeblich beeinflussen und neu gestalten. In dieser Branche gibt es grossen Druck, mehr Verantwortung zu übernehmen. Hier setzen wir an. Als B Corp-zertifiziertes Unternehmen ist es uns wichtig, als Vorbild für sozialen Impact und Nachhaltigkeit voranzugehen und dabei Transparenz zu demonstrieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die grössten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Von der Idee bis heute standen wir immer wieder vor Herausforderungen. Eine der ersten war sicherlich, zu beweisen, dass unser Konzept funktioniert. In jüngster Zeit war die grösste Herausforderung jedoch die Skalierung unseres Business durch eine zweite Kakaofrucht-Fabrik. Dies erforderte eine sorgfältige Planung, umfangreiche Vorbereitungen und eine präzise Koordination. Doch auf dem Weg dorthin traten unerwartete Schwierigkeiten auf, die den Zeitplan beeinträchtigten.

In finanzieller Hinsicht mussten wir uns an die sich ständig ändernden wirtschaftlichen Bedingungen in Ghana und dem Weltmarkt anpassen (Covid-19, Preisdynamik etc.). Die Inflationsrate stieg aufgrund globaler Faktoren auf 40,4%, was sich auf die Materialpreise und unsere allgemeinen Betriebskosten auswirkte. 

Trotz verschiedener Herausforderungen haben wir kürzlich einen Meilenstein in der Skalierung von Koa erreicht und feierten am 25. August die Eröffnung unserer zweiten Fabrik in Ghana. Das zeigt, dass durch Engagement und klares Zielbewusstsein gemeinsam Hindernisse überwinden können. 

Wer ist die Zielgruppe von Koa?

Die Zielgruppe von Koa umfasst zwei Segmente: die Gastronomie sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Als B2B-Unternehmen richten wir uns an ein breites Spektrum von Kunden, von kleinen handwerklichen Chocolatiers, Eismachern und Restaurants, die neue Geschmacksrichtungen erforschen, bis hin zu grossen Unternehmen wie Lindt, welche die Kakao-Wertschöpfungsketter verantwortlich gestalten wollen und als Vorbild vorangehen. 

Darüber hinaus richtet sich Koa an alle, die den tropischen Geschmack der Kakaofrucht geniessen wollen. Überraschenderweise schmeckt Kakaofrucht nicht nach Schokolade! 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Was uns auszeichnet, sind mehrere Aspekte. Erstens ist unser Fokus auf Kakaofruchtfleisch als Zutat immer noch ziemlich einzigartig, es gibt nicht viele Produzenten auf der Welt. Wir sind bisher der einzige Kakaofrucht-Verarbeiter, der direkt mit Kleinbauern in Westafrika zusammenarbeitet. Dabei sind wir radikal transparent: Jede Zahlung an Bauern ist mit Blockchain verifiziert und von Kunden wie auch Endkonsumenten in Echtzeit nachverfolgbar (hier geht’s zu den Zahlungen).

Ausserdem haben wir ein umfassendes Geschäftsmodell, das die gesamte Wertschöpfungskette vom Training der Kakaobauern bis zur Verarbeitung der Produkte und zum Verkauf abdeckt. Das ist in unserer Branche eher unüblich, aber es gewährleistet Qualität und Transparenz.

Besonders erwähnenswert ist auch, dass wir ein schweizerisch-ghanaisches Team sind, das Diversität und Impact zelebriert. Wir arbeiten eng zusammen, schätzen unsere Vielfalt und verfolgen das gemeinsame Ziel, in beiden Ländern einen Mehrwert zu schaffen.

Koa, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Weg bei Koa führt uns zu einer starken Marke für hochwertige Zutaten, die einzigartige Geschmackserlebnisse für Konsumenten auf der ganzen Welt schaffen. In den nächsten fünf Jahren wollen wir unsere Position und unseren Impact weiter ausbauen und einen bedeutenden Mehrwert für das globale Lebensmittelsystem schaffen. Mit unserer zweiten Fabrik werden wir in der Lage sein, mit zusätzlichen 10’000 Kleinbauern zusammenzuarbeiten und ihnen ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen sowie das Wirtschaftswachstum in den Kakao-Gemeinden anzukurbeln.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens, gib nicht auf und bleib hartnäckig. Der Weg eines Unternehmers ist oft mit Herausforderungen gespickt, aber durch Ausdauer und Beharrlichkeit können Hindernisse überwunden werden. Zweitens, verankere Deine Leidenschaft im Unternehmen und begeistere talentierte Menschen dafür, Deine Vision zu teilen. Leidenschaft und ein starkes Team, das zusammenhält, sind entscheidend für den Erfolg. Und drittens, keine Angst vor Experimenten und Fehlern. Das Ausprobieren neuer Ideen und Ansätzen kann der Schlüssel zu Innovation und Wachstum sein. Sei offen für Veränderungen und lerne aus Deinen Erfahrungen, um Dein Unternehmen stetig zu verbessern.

Bild Cocoa farmers Faustina with Justice and Sammy from Koa (c) KO Photography

Wir bedanken uns bei Anian Schreiber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Niemals aufgeben

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Tokenize.it

Tokenize.it vereinfacht die Unternehmensfinanzierung und Mitarbeiterbeteiligung via GmbH-Token

Stellen Sie sich und das Startup corpus doch kurz unseren Lesern vor!

Corpus wurde 2022 als finanziell unabhängiges Venture Studio von Dr. Johannes Pfeffer, Jork Leonhardt, Steffen Kux und mir, Christoph Jentzsch gegründet. Das Venture Studio fungiert als Inkubator für Web3-Anwendungen. Unter dem Schirm des Venture Studio werden verschiedene Projekte auf Basis der Ethereum Blockchain realisiert, so auch die Plattform Tokenize.it. Ich bin Diplom Physiker und während meiner Zeit als Doktorand bin auf das Bitcoin Whitepaper gestoßen. Dadurch habe ich mich mehr und mehr mit der Blockchain Technologie beschäftigt, bis ich schließlich als einer der ersten Entwickler zu Ethereum gestoßen bin. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Das Potential der Blockchain Technologie, insbesondere von Ethereum hat mich fasziniert. Daher habe ich das Unternehmen Slock.it gegründet, welches ich 2019 an einen US-amerikanischen Investor verkauft habe. Um weiterhin diese bahnbrechende Technologie voranzutreiben, habe ich beschlossen erneut zu gründen und so ist das Venture Studio corpus entstanden.

Welche Vision steckt hinter Tokenize it?

Hinter Tokenize.it steht die Vision, GründerInnen die Unternehmensfinanzierung und Mitarbeiterbeteiligung via GmbH-Token zu vereinfachen. Der Prozess ist 100% digital und bietet ein standardisiertes Vertragswerk, das rechtssicher auf GmbHs zugeschnitten ist. Somit bietet es auch InvestorInnen einen schnellen, sicheren und einfachen Weg, in die Frühphase von vielversprechenden Startups mit minimalem Zeitaufwand zu investieren.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bisher waren wir durch die Gründer finanziert. Seit der letzten Finanzierungsrunde sind wir VC-finanziert. Die größte Herausforderung waren die rechtlichen Themen. Wir haben ein dickes Brett durchbohrt und ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat. Um ehrlich zu sein, ist es besser geworden, als ich es anfangs für möglich gehalten habe.

Wer ist die Zielgruppe von Tokenize it?

Unsere Zielgruppen sind GründerInnen von GmbHs und UGs sowie InvestorInnen.

Wie funktioniert Tokenize it? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Tokenize.it ist eine Plattform, die einfach als Web-Anwendung zu bedienen ist, über die innerhalb weniger Stunden die Unternehmensfinanzierung und Mitarbeiterbeteiligung abgewickelt und verwaltet werden kann. Die Vorteile sind, dass die Unternehmen und Investoren mit ihren auf der Plattform erstellten Token unabhängig von unserem Unternehmen sind, da wir auf den ERC20 Standard gesetzt haben und so eine technische Unabhängigkeit gewährleistet ist. Alle Stakeholder besitzen das gleiche Asset und können dieses künftig auch handeln. Solch eine Flexibilität von GmbH-Beteiligungen gab es vor unserer Lösung nicht.

Corpus, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir planen, in 2024 einen Zweitmarkt aufzubauen. Darüber hinaus soll die Plattform Tokenize.it auch über Deutschland hinaus in anderen europäischen Ländern angeboten werden. Im Venture Studio selbst haben wir weitere Ethereum spezifische Projekte in der Pipeline.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Stabile private Verhältnisse. Wer Partner und/oder Kinder hat, muss sich zuerst darum kümmern, dass alles funktioniert. Dann hat man die Kraft für den Rest. Wer private Probleme nicht in den Griff bekommt, kann selten die notwendige mentale Energie in der Firma aufbringen. 

Auch wenn die 1. Version des Produktes stark von der Vorstellung der GründerIn inspiriert ist, sollten alle weiteren Versionen hauptsächlich vom Feedback der Kunden geprägt sein.
Niemals aufgeben. Oft muss man die Strategie ändern und manchmal sogar einen Pivot machen, man darf nur nicht aufgeben. “Fail forward”

Wir bedanken uns bei Christoph Jentzsch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Plug and Play präsentiert Open Innovation auf der EXPLORE 2024 in Hamburg

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Plug and Play präsentiert Open Innovation

Plug and Play bringt Startups, Vordenker und Pioniere der Branche zusammen, um auf der EXPLORE 2024 am 5. Oktober 2023 in Hamburg tief in die Zukunft der offenen Innovation einzutauchen. Mit den Schwerpunkten Corporate Venture Capital, Open Innovation Culture und Startup-Corporate Collaboration verspricht die Veranstaltung anregende Diskussionen, einsichtsvolle Präsentationen und transformative Ideen für Unternehmen, die in der sich ständig weiterentwickelnden Geschäftslandschaft erfolgreich sein wollen. Auf der EXPLORE 2024 werden drei Startups mit dem Future Hamburg Award ausgezeichnet. 

Mit Sitz in Hamburg, dem drittgrößten Seehafen Europas und einem der bedeutendsten internationalen Handelsknotenpunkte, arbeitet Plug and Play mit DSV, EWE, Hamburg Invest, Wallenius Wilhelmsen, COWI und Volvo Cars zusammen, um die Kooperation zwischen Unternehmen und Start-ups in Deutschland und der nordischen Region zu fördern und Innovationen in den Bereichen Supply Chain & Logistics, Retail, Sustainability, Smart Cities usw. voranzutreiben.

Am 5.Oktober 2023 veranstaltet Plug and Play sein Flaggschiff-Event — EXPLORE 2024 — unter dem Motto „Deep Dive into the Future“ mit über 200 Gästen in der Factory Hammerbrooklyn in Hamburg. Das Programm der Veranstaltung, die sich auf die Nutzung von Open Innovation, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Startups sowie Corporate Venture Capital konzentriert, wurde sorgfältig zusammengestellt, um die dringendsten Herausforderungen der Industrie zu adressieren.

Auf der EXPLORE 2024 wird die Senatorin für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Melanie Leonhard, die Gewinner des Future Hamburg Award bekanntgeben. Der von der Stadt Hamburg initiierte und zusammen mit der Hamburg Marketing GmbH und Plug and Play Tech Center eröffnete Wettbewerb zeichnet Startups mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell in den Bereichen Logistik, Greentech und Mobilität aus, die einen positiven Einfluss auf die Stadt der Zukunft haben. Die Erstplatzierten werden u.a. zu einem einmonatigen internationalen Accelerator-Programm im Hauptsitz von Plug and Play im Silicon Valley eingeladen.

Auf dem Programm stehen namhafte Redner, die an der Spitze der Innovation und des Umbruchs in der Branche stehen: Jason Chue, U.S. Generalkonsul in Norddeutschland; Peter Matthiesen, Senior Director, Head Group Innovation & Truck Technology bei DSV A/S; Charlotte Søgaard, Senior Director Innovation and Sustainability bei COWI; Dr. Christian Knörle, Head of Company Building bei Porsche Digital / FWRD31; Uljan Sharka, CEO bei iGenius; Thorsten Heilig, CEO bei Paretos; Sophia Rödiger, CMO bei 1KOMMA5°; Sallar Faridi, Senior Director bei Plug and Play EMEA; Carolin Wais, Partner bei Plug and Play Ventures; Thomas Bigagli, Partner bei Plug and Play Ventures.

Die ausgewählten Startups, wie zum Beispiel, iGenius, Paretos, CargoKite, Filics, Neology, Hylane und viele andere werden ihre Ideen pitchen und ihre Projekte auf der Startup Tech Fair präsentieren.

Monika Sieg, Senior Partnerships Manager bei Plug and Play Hamburg:
’’Wir freuen uns, die EXPLORE 2024 vorstellen zu können, das Event, das Grenzen überwindet und unterschiedliche Perspektiven zusammenbringt, um Innovationen voranzutreiben. Die Veranstaltung verkörpert unser Engagement, die Zusammenarbeit zu fördern, neue Ideen zu entwickeln und die Geschäftswelt in eine von Innovation geprägte Zukunft zu führen.’’

Agenda
13:00–14:00 Startup-Tech-Messe
14:00–14:15 Eröffnung
14:15–15:30 Open Innovation Keynotes
15:30–15:45 Future Hamburg Award Preisverleihung
15:45–16:15 Zeit zum Vernetzen
16:15–17:30 Open Innovation Masterclasses
16:15–17:30 Future of Energy Keynotes
Ab 17:30 Abschließende Bemerkungen und Networking

Ort: Die Factory Hammerbrooklyn in Hamburg, die für ihr lebendiges Ökosystem und ihr Engagement für die Förderung von Kreativität bekannt ist, bietet eine ideale Kulisse für das EXPLORE 2024 Event. Das dynamische Umfeld passt perfekt zur Mission der Veranstaltung: zu inspirieren, zu vernetzen und transformative Veränderungen voranzutreiben.

Die vollständige Tagesordnung und die Liste der Redner finden Sie auf der Website: https://www.plugandplaytechcenter.com/events/explore-2024/
Die Plätze für EXPLORE 2024 sind begrenzt. Sie müssen sich bewerben, um ein Ticket zu erhalten: https://pnpgermany.typeform.com/to/JJWXz4zf

Quelle Bild und Text: STARTUP AUTOBAHN powered by Plug and Play

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