Samstag, November 23, 2024
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Nerven behalten

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home on earth

home on earth Franchisenehmerin Antonia Baumgartl im Interview

Stellen Sie sich und das Startup home on earth doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, mein Name ist Antonia Baumgartl. Ich habe home on earth als erste Franchisenehmerin 2015 nach Berlin geholt, nachdem ich das Konzept im Jahr zuvor in Barcelona entdeckt hatte. Es wurde Ende der 90er Jahre von einer dänischen Designerin und ihrem deutschen Lebenspartner gegründet. Sie entwickelt die Produkte in direkter Zusammenarbeit mit Kunsthandwerkern weltweit.

Dabei wird darauf geachtet ausschließlich nachhaltige Materialien zu verwenden. Außerdem können Mette und Stefan, so heissen die beiden, durch die direkte Zusammenarbeit Einfluss auf die Arbeitsbedingungen vor Ort nehmen. Es ist somit alles fair und nachhaltig produziert und auch noch von hohem Designanspruch, das macht das Konzept für mich so einzigartig. Ein stylischer fair trade Laden sozusagen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich stand 2014, als ich home on earth entdeckte, an einem Scheidepunkt in meinem Lebens und war einfach offen für neues. Zudem komme ich aus einer Unternehmerfamilie und hatte so von vorn herein gute Berater an meiner Seite. 

Welche Vision steckt hinter home on earth?

Wie schon beschrieben, geht es darum Kunsthandwerker weltweit zu unterstützen. Dabei zu helfen, dass über Generationen weitergegebenes Kunsthandwerk ( wie z.B. die Filzkunst in Nepal ) nicht ausstirbt und diesem aber einen neuen touch zu verleihen. Und ganz wichtig: das alles im Einklang mit der Natur. Im respektvollem Umgang mit unseren Ressourcen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Corona hat uns an unsere Grenzen gebracht. Nur mit Hilfe der staatlichen Zuschüsse konnten wir das überleben und es ist leider immer noch nicht ausgestanden. Nach wie vor fehlen uns die Touristen von Übersee, v.a. Amerika und auch der asiatische Raum ist kaum vertreten. Zuvor mit unsere wichtigsten Kunden. 

Wer ist die Zielgruppe von home on earth?

In erster Linie weiblich, zwischen 20-60 Jahren, schwerpunktmäßig 30-40 würde ich sagen. 

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Ich kann Ihnen von jedem Produkt sagen woher es kommt und wie es dort hergestellt wird. Das finde ich so erschreckend, wie wenige Menschen nach wie vor wissen, wo und wie Ihre Produkte produziert werden.

home on earth, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich befürchte den Laden nicht halten zu können. Der Trend geht leider immer weiter Richtung Onlinehandel. Wahrscheinlich werde ich mir eine kleinere Fläche suchen müssen und den Fokus auf den Onlinehandel legen. Leider. Aber meine Hoffnung ist, dass sich die Lage noch stabilisiert und dass ich bleiben kann. Ich bin seit 7 Jahren in den Hackeschen Höfen und fühle mich hier sehr verwurzelt. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nerven behalten. Wie ein Freund von mir neulich so nett sagte: ein Start up bedeutet permanente Krisenstimmung.

Sucht euch gute Berater auf die ihr euch verlassen könnt, ihr könnt nicht alles wissen und auch nicht alles alleine machen.

Nie vergessen, warum man gegründet hat. Ich bin regelmäßig in Barcelona um unser „Mutterschiff“ zu besuchen und egal wie schwierig es ist, jedes Mal denke ich: es war genau die richtige Entscheidung! 

Wir bedanken uns bei Antonia Baumgart für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Machbarkeit kritisch durchdenken

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gonosh mahlzeit bio vegan

GONOSH vollwertige Mahlzeit aus gefrorenen, unverarbeiteten Bio Zutaten und vegan

Stellen Sie sich und das Startup GONOSH doch kurz unseren Lesern vor!

Noa und ich haben Anfang 2021 ernsthaft angefangen, Gonosh zu entwickeln. Wir wollten eine neue Art von Essen entwickeln, das es Menschen super einfach machen sollte, sich gesund und pflanzlich zu ernähren. Noa kommt aus der Food Industrie, während ich als beruflich sehr eingespannte Unternehmensberaterin eher die Konsumentenbrille innehatte. Gemeinsam haben wir ein wirklich neuartiges Produkt entwickelt, das die Vorzüge von Fast Food (schnell, einfach, sättigend) mit gesund und nährstoffreich verbindet:

Eine vollwertige Mahlzeit aus gefrorenen, quasi unverarbeiteten Zutaten, die in 1 Minute fertig ist, bis zu 5h satt macht, aus reinen Bio-Zutaten besteht, voller Nährstoffe ist und 100% pflanzlich ist. Dabei soll diese Mahlzeit vor allem die Ernährung im Alltag leichter machen; sie ist für all die Male gedacht, wenn man eben einfach schnell und unkompliziert was zu essen braucht. Nach einem Sommer auf Festivals und Märkten im ersten Jahr haben wir nun frisch unseren Online Shop gelauncht, sodass man unsere Reals, so heißen unsere Mahlzeiten, bequem nach Hause bestellen kann. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Wir waren damals beide als Aktivistinnen unterwegs gewesen und haben uns in dem Rahmen viel mit Ernährung auseinandergesetzt. Doch als eigentliche Psychologin interessierte mich immer mehr die Psychologie beim Essen und warum wir eigentlich essen, was wir essen. Und da haben wir realisiert, dass es beim Essen insgesamt ein Riesen-Problem gibt: Unsere evolutionären Bedürfnisse (schnell satt werden, guter Geschmack, bestimmte Nährstoffe) werden heute in der Regel von ungesunden Lebensmitteln bedient.

Wenn wir zum Beispiel einen Mangel an gesunden Fetten haben, greifen wir eher zu Chips als zu Nüssen. Zeitmangel tut sein Übriges, dass wir uns in der Regel nicht so ernähren, wie wir eigentlich wollen. Die Lebensmittelindustrie nutzt diese Schwäche von Menschen leider oft aus, indem sie Produkte entwickelt, die wir im Moment wollen, die aber schlecht für uns sind. Das war unsere Motivation, ein Unternehmen zu gründen, das wirklich das Gesamtwohl der Konsument*innen im Blick hat. 

Was ist die Vision?

Unsere Vision ist, dass Menschen die Kontrolle über ihre Ernährung zurückgewinnen und Entscheidungen treffen, mit denen sie auch langfristig zufrieden sind. Wir glauben an eine Welt, in der die „gute“ Entscheidung, die einfache sein kann. Bisher ist die gute Entscheidung, egal ob im Sinne von Gesundheit, Umwelt, Menschenrechte, Klima, etc. eigentlich immer die, die mehr Aufwand und Disziplin erfordert. Das muss aber nicht so sein, glauben wir.

Mit Gonosh haben wir eine Marke entwickelt, die gesunde Ernährung in den Vordergrund stellt, aber ohne dabei auf andere Dinge wie Schnelligkeit, Einfachheit, Sättigung oder Geschmack zu verzichten, was die Dinge sind, nach denen wir akut suchen, wenn wir hungrig sind. Wir wollen die Welt freundlicher für unsere schwachen Momente machen. 

Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen bis jetzt?

Die größte Herausforderung war das Aufsetzen der Lieferkette.  Da unsere Produkte über 20 Zutaten haben, teils gefrorene, teils trockene, die meisten Produktions-/Abpackbetriebe aber sehr spezialisiert sind, wurden wir unzählige Male abgewiesen und auch Experten aus der Essensproduktion hielten unser Vorhaben für unmachbar. 

Wer ist die Zielgruppe von GoNOSH?

Im Kern sind das Menschen, die sich gesünder ernähren wollen, aber die vielbeschäftigt sind und oft das Gefühl haben, der Tag ist zu kurz, um all das zu schaffen, was sie eigentlich wollen. Das sind zum Einen Menschen, die beruflich sehr eingespannt und viel unterwegs sind, aber auch Menschen, die neben dem Job sportliche Ziele haben oder Eltern, die oft nicht mehr genug Zeit für sich selbst haben. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben eine maximal natürliche Mahlzeit entwickelt, die trotzdem alle Vorzüge einer Convenience Mahlzeit aufweist. Dabei weisen wir ähnlich hohe Nährstoffmengen wie Mahlzeitenersatz-Shakes auf, nutzen dafür aber keine künstlichen Nährstoffe, sondern ganze, fast komplett unverarbeitete Zutaten, die nur durch Schockfrierung haltbar gemacht sind, d.h. wir brauchen auch keine Konservierungsstoffe oder Stabilisatoren.

Das ist schon einzigartig, da Fertiggerichte immer eine recht hohe Verarbeitung haben. So ist die Mahlzeit nicht nur gesünder, echte Nährstoffe werden vom Körper auch besser aufgenommen und es hat zudem einen natürlichen Geschmack. Nicht zuletzt ist aber noch die Flexibilität einzigartig: Ein und dieselbe Mahlzeit hat mind. 4 Versionen: kalt oder warm, als Bowl zum Essen oder als Shake zum Trinken.  Je nach Bedarf auch durch Hinzutun weiterer Zutaten vor dem Mixen abgeändert werden. Ich kann mich also im Moment des Zubereitens noch entscheiden, was ich will. 

GONOSH, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen gesunde Ernährung maximal einfach machen. Wir haben mit unserem ersten Produkt eine große Innovation in dem Bereich entwickelt und auch in Zukunft werden wir Produkte entwickeln, die wirklich innovativ und neuartig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Gesunde Ernährung einfach zu machen bedeutet aber auch, dass unsere Produkte möglichst breitflächig verfügbar sind, d.h. wir wollen langfristig nicht im Online Handel bleiben, sondern auch B2B mit Partnern kooperieren und international expandieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Als Erstes noch vor einer Produktvalidierung wirklich die Machbarkeit des Ganzen kritisch zu durchdenken und sicherstellen, dass notwendige Bedingungen funktionieren.

Sich ein Netzwerk an Mentor*innen aber auch an anderen Gründer*innen zu schaffen, um von außen immer wieder kritisch hinterfragt zu werden und sich nicht in Wunschdenken zu verlieren

Viel selber machen am Anfang. Auslagern an „Expert*innen“ ist oft verführerisch, aber man muss die Prozesse erst einmal selber verstanden haben, um dann auch gute Expert*innen zu erkennen.

Wir bedanken uns bei den Gründerinnen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Milestones setzen und Entscheidungen treffen

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predium esg management immobilien

Predium All-in-One-Plattform für das ESG Management von Immobilien

Stellen Sie sich und das Startup Predium doch kurz unseren Lesern vor!

Predium ist eine All-in-One-Plattform, die verschiedene Prozessschritte für das ESG Management von Immobilien an einem Ort zusammenführt. Dies erleichtert vor allem Asset Managern, Immobilienverwaltern, Wohnungsbauunternehmen und Projektentwicklern ESG-Ziele für Immobilien zu bestimmen, Optimierungsmaßnahmen zu definieren und priorisieren (inkl. Wirtschaftlichkeitsrechnung) sowie den Fortschritt einfach über Reports zu kommunizieren. Bisher mussten diese komplexen Prozessschritte zeitaufwendig einzeln und in Excel durchgeführt werden. Damit sorgt Predium dafür, dass Immobilien nicht an Wert verlieren und das Klima nicht schädigen. 

Das funktioniert, indem Predium mit seiner Software Unternehmen hilft, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

“Wenn ich 80 Jahre alt bin und auf der Holzbank vor meinem Haus sitze – hoffentlich mit Blick auf die Berge – und meine Enkel mich fragen, was ich in meinem Leben erreicht habe und was ich getan habe, um die Erde für sie lebenswert zu erhalten, möchte ich eine gute Antwort haben. Deshalb haben wir Predium gegründet.“ Jens Thumm, Co-Founder & CEO Predium. 

Welche Vision steckt hinter Predium?

Gebäude geben uns ein Zuhause und einen Platz zum Arbeiten. Sie verursachen jedoch >37% der weltweiten CO2-Emissionen. Fehlende Informationen über Energieverbrauch/CO2-Emissionen und die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen möglicher Maßnahmen halten Gebäudeeigentümer davon ab, zu handeln. 

Die Mission von Predium ist es, Unternehmen mit Prediums Action Engine dabei zu helfen, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung sehen wir im Recruiting von MitarbeiterInnen. Uns ist es beim Hiring wichtig, dass KandidatInnen nicht nur durch Kompetenzen überzeugen, sondern auch menschlich gut ins Team passen. Bisher ist uns das ganz gut gelungen und wir sind sehr stolz auf unser Team.

Zu Beginn haben wir Predium eigenfinanziert. 2022 haben wir dann unsere Pre-Seed Finanzierungsrunde über 1,6 Millionen Euro erfolgreich mit btov Partners, 2bX und namhaften Business Angels wie z.B. Max Viessmann, Michael Wax und Lisa Gradow abgeschlossen. Für den Support sind wir sehr dankbar!

Wer ist die Zielgruppe von Predium?

Wir richten uns vor allem an Asset Manager, Fonds, Immobilienverwalter, Wohnungsbauunternehmen und Projektentwickler. 

Wie funktioniert Predium? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir starten immer mit einer Bestandsaufnahme, um Transparenz zu schaffen. Innerhalb von wenigen Tagen geben wir einen genauen Überblick über verstreute und unsortierte ESG-Daten der Immobilien wie Energieverbrauch, CO2 Ausstoß und Klimarisiken.

In einem zweiten Schritt geht es um die Maßnahmenplanung und -priorisierung, um ambitionierte ESG Ziele zu erreichen und einen Wertverlust der Immobilien zu vermeiden. Komplexe Szenarienplanung auf Basis von Zeitrahmen, Kosten, Fördermöglichkeiten und Einsparpotenzialen können wir verständlich und automatisiert darstellen. 

Der letzte Baustein ist dann das Reporting: Fortschritt und Planung einfach kommunizieren und sämtliche Parteien auf dem aktuellen Stand halten. Investoren, Bewohner, Politik, MitarbeiterInnen und Gesellschaft erhalten einen verständlichen Überblick über die ESG Aktivitäten.

Was uns unterscheidet: Reporting allein reicht nicht aus. Wir setzen seit über zwei Jahren v.a. auf die Maßnahmenplanung und -priorisierung. Mit der Predium Action Engine helfen wir unseren KundInnen, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen. 

Predium, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Predium wird im nächsten Jahr weiter stark wachsen. Wir werden mit einem motivierten Team weiter daran arbeiten, die Themen ESG und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. In fünf Jahren wird Predium die Go-To-Lösung im Bereich ESG für Immobilien sein, mit der Unternehmen steuern können, wie sie ihr Invest- und Modernisierungs-Budget am sinnvollsten einsetzen – aus ökonomischer und ökologischer Sicht betrachtet.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Habt ein offenes Ohr für eure Zielgruppe! Entwickelt eure Produkte mit dem Kundenfeedback weiter. Nur so könnt ihr den Alltag eurer KundInnen erleichtern. Das sollte euer Ziel sein.

Zweitens: Milestones setzen und Entscheidungen treffen. Lieber schneller für einen Weg entscheiden und dann feststellen, dass er der falsche ist, als lange alle Wege gleichzeitig offenzuhalten.

Drittens – und das ist entgegen aller Klischees – gönnt euch auch mal einen Tag Auszeit! Nur so können neue Ideen entstehen. Manche Entscheidungen fallen nach einem Tag in den Bergen auch deutlich leichter. 

Wir bedanken uns bei Jens Thumm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Welche Zahlungsmöglichkeiten sind besonders sicher?

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zahlungsmöglichkeiten online

Online stehen Ihnen eine Vielzahl an Bezahlmöglichkeiten zur Verfügung. Dabei sollten Sie insbesondere auf die Sicherheit achten, damit die eigenen Daten anonym bleiben und Betrüger keine Chance haben. Wir stellen Ihnen im Folgenden die sichersten Methoden vor.

Welche Online-Zahlungsarten sind sicher?

Am bequemsten sind Zahlungsarten, bei denen keine privaten Daten hinterlegt werden müssen. Die Paysafecard eignet sich dafür optimal. Sie ist eine Prepaidkarte und kann mit einem festen Betrag aufgeladen werden. Anschließend lassen sich online viele Produkte kaufen, dafür muss lediglich die 16-stellige PIN eingegeben werden. 

Kreditkartendaten oder Bankinformationen müssen nicht hinterlegt werden, ohne sensible Daten anzugeben, lässt sich die Ware kaufen. Gutscheine & Guthaben rund um die Paysafecard sowie alle weiteren gängigen Marken finden Sie gleich online. Sowohl für das Bezahlen der eigenen Einkäufe als auch für ein Geschenk eignen sich diese optimal. Ebenso sicher ist der Kauf auf Rechnung. Die Ware muss erst bezahlt werden, wenn sie ankommt. Generell gilt immer: verzichten Sie auf Zahlungsmöglichkeiten, bei denen das Geld im Voraus überwiesen werden muss.

Der Kauf auf Rechnung

Beim Kauf auf Rechnung wird das Geld erst überwiesen, wenn die Ware angekommen und geprüft ist. Zudem müssen keine Bankdaten eingegeben werden. Nachteilig ist, dass der Aufwand ein wenig steigt, Sie müssen sich um die Überweisung kümmern und auf die Frist achten. Übrigens können Überweisungen nicht einfach storniert werden. Gibt man eine falsche IBAN ein, dann muss man darauf hoffen, dass es das Konto nicht gibt.

Sollte dieses Konto vorhanden sein, dann gilt es, den Zahlendreher sofort der eigenen Bank zu melden. Sofern das Geld weder abgebucht noch dem anderen Konto gutgeschrieben wurde, kann die Überweisung storniert werden. Wurde es bereits gutgeschrieben, dann hat die Bank keinen Handlungsspielraum mehr.

SEPA-Lastschriftverfahren

Gerade bei wiederkehrenden Zahlungen ist das Sepa-Lastschriftverfahren eine gängige Zahlungsmethode. Sowohl für den Händler als auch für die Kunden ist es besonders angenehm. Zudem können die Lastschriften bis zu zwei Monate später noch zurückgebucht werden. Das finanzielle Risiko ist gering, selbst wenn keine Leistung für die Zahlung ankommt, kann das Geld erstattet werden.

Zahlung per Kreditkarte

Viele Onlineshops bieten den Kauf per Kreditkarte an. Das funktioniert besonders simpel und geht zügig, da die Daten schnell eingegeben sind. Darüber hinaus können die Produkte sofort verschickt werden, da der Geldeingang direkt erfolgt. Darüber hinaus können Verbraucher die Zahlungen über die Kreditkarte zurückrufen, das Risiko ist also besonders gering. Selbst bei Fehlbuchungen oder einem Betrug wird der Betrag in aller Regel zurückerstattet. Allerdings gibt man in diesem Fall trotzdem sensible und private Daten ein.

Bezahlung über einen Zahlungsdienstleister

Immer häufiger zahlen Verbraucher im Internet über Zahlungsdienstleister. Diese bieten Zahlungsoptionen an, die durch die Händler auf der Webseite integriert werden können. Wählt man die Drittanbieter aus, dann gelangt man auf die Seite des Anbieters. Dort loggt man sich ein und kann die Zahlung bestätigen. Entweder funktioniert die Zahlung über ein Guthaben oder durch eine anschließende Abbuchung vom Konto. Die Zahlungsdienstleister bieten einen hohen Verbraucherschutz, so können Kunden bei PayPal beispielsweise 180 Tage einen Käuferschutz nutzen, sollte etwas schiefgehen.

Achten Sie bei der Zahlung im Internet also immer darauf, dass keine persönlichen Daten hinterlegt werden und ein umfangreicher Verbraucherschutz zur Verfügung steht. Im besten Fall werden die Produkte erst bezahlt, wenn sie angekommen sind und von Ihnen geprüft werden können. Die Zahlung über Drittanbieter oder eine Prepaidkarte sind ebenso empfehlenswert, dabei müssen erst gar keine eigenen Daten im Onlineshop hinterlegt werden. So sind Sie auf der sicheren Seite und profitieren von vielen Vorteilen. 

Welche Zahlungsmöglichkeiten sind besonders sicher?

Titelfoto: Bild von Mediamodifier auf Pixabay

Autor  Annabel Hauguth

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Pflicht zur Arbeitszeiterfassung: Droht jetzt Chaos?

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arbeitszeiterfassung

Auf Unternehmen kommen große Veränderungen zu: Nach dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) im September ist die Arbeitszeiterfassung künftig für alle Unternehmen Pflicht – unabhängig von ihrer Größe. Kritik an der Entscheidung wird bereits von verschiedenen Seiten geäußert, insbesondere wegen des Arbeitsaufwands. Zudem besteht die Befürchtung, dass damit das Ende von Homeoffice und Vertrauensarbeitszeit eingeläutet wird. Doch so muss es nicht kommen, denn es gibt bereits heute digitale Lösungen, die helfen können, den gesamten Prozess zu vereinfachen.

Im Grunde sollte die Entscheidung des BAGs zur Arbeitszeiterfassung keine Überraschung sein, denn sie ist die Konsequenz des sogenannten „Stechuhr-Urteils“ des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Mai 2019.

Der darauffolgende mediale Aufschrei sowie das Ergebnis einer aktuellen Lexware-Umfrage – nach der das Urteil mehr als ein Drittel der Unternehmen (36 Prozent) gänzlich unvorbereitet trifft – zeigen allerdings: Es gibt durchaus noch einige Unsicherheiten und Unklarheiten hinsichtlich der Arbeitszeiterfassung.

Entwicklung in die falsche Richtung

Nicht alle Unternehmensverantwortlichen wissen heute, welche konkreten Vorschriften und Regularien zur Umsetzung der Pflicht jetzt auf sie und ihre Mitarbeitenden zukommen. Wenig zuträglich ist in dieser Situation auch, dass ein entsprechendes Gesetz der Bundesregierung noch auf sich warten lässt, das sowohl Klarheit bringen als auch Ausnahmen schaffen könnte. Denn ein großer Kritikpunkt an der Pflicht zur Zeiterfassung ist der (befürchtete) Aufwand.

Insbesondere für kleine Unternehmen und Start-ups mit nur wenigen Mitarbeitenden könnte der bürokratische Aufwand wesentlich größer ausfallen als ein etwaiger Nutzen, zum Beispiel im Hinblick auf die Arbeitssteuerung. Denn wer nur eine Handvoll Mitarbeitende beschäftigt, weiß in der Regel, womit diese ihren Tag verbringen, wie viel Zeit ihre Aufgaben sie kosten, ob Überstunden notwendig sind und wann diese ausgeglichen werden können.

Das hohe Maß an Flexibilität in Start-ups ist für viele Arbeitnehmerinnen und -nehmer ja oft ein mitentscheidender Grund, warum sie dort und nicht etwa in einem größeren Unternehmen arbeiten. Daher überrascht es nicht, wenn die Hälfte aller Befragten mit bis zu zehn Mitarbeitenden (51 Prozent) die Arbeitszeiterfassung aufgrund des zeitlichen und bürokratischen Mehraufwands ablehnt und knapp ein Drittel (30 Prozent) schlicht keine Notwendigkeit sieht.

Darüber hinaus wird von den Befragten noch ein weiterer Kritikpunkt an dem Urteil genannt, der sich auch in der Sorge um Vertrauensarbeitszeit und Homeoffice widerspiegelt: Es transportiert ein überholtes Verständnis von Arbeit. Der Irrglaube, dass sich geleistete Arbeit in Zeit messen lässt und dass je mehr, desto besser ist, hält sich hartnäckig und wird durch die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung weiter zementiert. Die Arbeitsstunden sagen aber weder etwas über die Qualität der geleisteten Arbeit aus noch über die tatsächlichen Ergebnisse. Dies sollten aber die entscheidenden Punkte bei der Bewertung der Arbeit von Mitarbeitenden sein.

Ein moderneres Arbeitsmodell ist dagegen die Vertrauenszeit, die derzeit bei gut jedem fünften Unternehmen (22 Prozent) umgesetzt wird. Hier zählen in erster Linie die Ergebnisse der Mitarbeitenden, egal ob sie dafür fünf, sieben oder neun Stunden gearbeitet haben.

Ein Problem, das sich bei diesem Arbeitsmodell insbesondere in Kombination mit der Flexibilität des Homeoffice ergibt, ist, dass die Grenzen zwischen Arbeit und privaten Erledigungen verwischen. Auch im Auto, auf dem Weg zu einem privaten Termin oder in der eigenen Küche beim Geschirrspülen lässt sich über Arbeitsprobleme nachdenken. Sollte diese Zeit dann als Arbeitszeit dokumentiert werden? Es droht ein Klein-Klein, das zu Verwirrung führt und unnötig Zeit kostet.

Es geht um eine einfache, aber langfristige Lösung

Wirklich lösen kann diese Herausforderungen jedoch nur die Bundesregierung – und auch nur zu einem gewissen Grad, denn sie ist an die Entscheidung des EuGH gebunden. Doch Unternehmen können ihren Teil dazu beitragen, die Arbeitszeiterfassung so effizient wie möglich zu gestalten.

Zwar ist es durchaus verständlich, dass zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) sich wünschen, die Dokumentationsmethode selbst wählen zu können. Doch sollte ihnen bewusst sein, dass bei dem Favoriten – Stift und Papier (51 Prozent) – der Mehraufwand auf Dauer konstant hoch ist. Das gilt insbesondere, wenn Arbeitnehmerinnen und -nehmer künftig mehr dokumentieren müssen als nur den Start und das Ende ihres Arbeitstages. Müssen unterschiedliche Aufgaben und Tätigkeiten dokumentiert werden, ist dies bei Stift und Papier ein großer Zeitfaktor.

Für die meisten Unternehmen werden digitale Lösungen für die Zeiterfassung am nützlichsten sein, solange diese einige wichtige Aspekte erfüllen: 
  • Sie sollten unkompliziert gestaltet sein und sich mit wenigen Klicks ausfüllen lassen. Dafür sollte der Arbeitgeber beispielsweise in der Lage sein, bestimmte Kategorien vorzudefinieren.
  • Sich wiederholende Tätigkeiten sollten sich speichern lassen, um sie nicht immer wieder – im schlimmsten Fall täglich – eingeben zu müssen.
  • Neben einer Desktop-Version sollten sie auch als mobile App zur Verfügung stehen.

Damit können Arbeitgeber zum einen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden jederzeit Zugriff auf die Zeiterfassung haben, unabhängig davon, ob sie im Büro, Zuhause oder unterwegs arbeiten. Zum anderen sollte sichergestellt sein, dass Mitarbeitende so wenig Informationen wie möglich eintippen müssen, beispielsweise nur die Arbeitszeit. 

Am Anfang wird eine solche Lösung sicherlich mehr kosten als Stift und Papier oder auch elektronische Tabellen. Auch braucht die Umgewöhnung etwas Zeit. Doch langfristig wird sich dies bezahlt machen, wenn die Arbeitszeiterfassung nur wenige Minuten am Tag erfordert. Und eine Softwarelösung bietet noch einen weiteren Vorteil: Sie ist fälschungssicher.

Dieser Punkt könnte auch beim künftigen Gesetz zur Arbeitszeiterfassung eine wichtige Rolle spielen und sollte nicht unterschätzt werden.

Wer auf der sicheren Seite sein will, seine Mitarbeitenden so weit wie möglich bei der Dokumentationspflicht entlasten und sein Unternehmen zukunftssicher aufstellen will, sollte sich daher zeitnah mit entsprechenden Softwareangeboten beschäftigen.

Autor:

Christian Steiger ist Geschäftsführer von Lexware und verantwortlich für die Zielgruppe der kleinen und mittleren Unternehmen. Steigers wesentliches Ziel ist der Ausbau des lexoffice SaaS-Ökosystems zum Beziehungsmacher und digitalen Berater, besonders in Richtung Automatisierung, Banking und Finance.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Black Friday goes Green – Fünf Tipps für den richtigen Lebensmittelkonsum

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“Wir kaufen Lebensmittel, als wäre jeden Tag Black Friday” 

Noch vor der Weihnachtszeit steht der Black Friday vor der Tür. Er hat mittlerweile Tradition: Pünktlich wie die Maurer kaufen wir 24 Stunden zu Bestpreisen. Das müssen viele dieses Jahr vielleicht auch, denn durch die Krise können sie sich weniger leisten – sehnsüchtiges Warten auf den Sales-Day. 

Der Black Friday ist einer der stärksten Verkaufstage des Jahres: Verbraucher:innen freuen sich über die Rabatte, Unternehmen über den Umsatz. Mutter Natur hat an diesem Tag meist weniger zu feiern. Die guten Preise laden zu unüberlegten Spontankäufen ein – ein Gegenentwurf zu nachhaltigem Shopping. Kaum jemand vermag es, den Angeboten am besagten Tag zu widerstehen – gekauft wird oft das, was gar nicht gebraucht wird. Selten denken wir dabei daran, dass auch hier umweltschädliche CO2-Emissionen entstehen. 

Manche verzichten deshalb auch ganz auf den Hype. Dabei ist eine andere Frage viel interessanter: Wie können wir auch an den restlichen 364 Tagen im Jahr der Umwelt und dem Portemonnaie gerecht werden – trotz oder gerade durch Konsum? Dass es funktioniert, sehen wir an geretteten Lebensmitteln oder recycelter Mode, die bezahlbar und dennoch klimafreundlich sind. Damit es wirklich einen Unterschied macht, müssen wir aber die eigenen Routinen aufbrechen – an mehr Tagen im Jahr als an einem. Dominique Ertl, Deutschlandchefin von Lebensmittelretter Motatos, gibt fünf Denkanstöße, wie es mit dem nachhaltigen Konsum klappen kann. 

Gegessen wird das ganze Jahr über 

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Dieser altbekannte Spruch zeigt einmal mehr, dass wir einen Bewusstseinswechsel brauchen. Zum Beispiel landen in Deutschland jährlich Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, allein 78 Kilogramm pro Kopf! Sie sehen: Es ist genug Food Waste für alle da. Das ist auch ungemein belastend fürs Klima: Etwa 8-10 Prozent der globalen Emissionen gehen auf das Konto verschwendeter Lebensmittel. Daraus ergibt sich eine Chance: Wer günstig einkaufen möchte, kann auch bei Lebensmitteln in die “gebraucht”-Kiste gucken. Zum Beispiel via Foodsharing in der Nachbarschaft oder Lebensmittelrettung. Da landen sogar Produkte bekannter Marken wie Unilever oder Coca Cola, die sonst im Müll geendet wären. Der erste große Schritt ist: Umschauen. Wir sind so routiniert, dass wir oft den Blick für neue Wege verlieren. Wo komme ich noch an Artikel des täglichen Bedarfs und wie stark muss ich meine Gewohnheiten dafür tatsächlich ändern? 

Es muss nicht immer Bio sein: Nutzen Sie nachhaltige Alternativen

Das gute Gewissen erarbeitet man sich nur, wenn man auch Bio kauft… Nicht ganz. Die Umwelt dankt es Ihnen auch anders, zum Beispiel wenn Sie nach Bedarf einkaufen, Reste sinnvoll verwerten, regional kaufen oder Lebensmittel vor der Tonne bewahren. Das ist langfristiger gedacht, nachhaltig all year round. Besonders notwendige Basics für jeden Schrank halten meist viel länger, Mindesthaltbarkeitsdatum hin oder her. Und auch viele frische Produkte können aufgepäppelt werden. Tipps und Reste-Rezepte liefert dafür zum Beispiel die Bundesinitiative “Zu Gut für die Tonne”. 

Lebensmittelrettung 365 Tage im Jahr: Sparen geht nicht nur im November

Während bewusster Einkauf gut fürs Klima ist, hat das Wieder- und Weiterverwerten von Ressourcen auch noch einen weiteren Vorteil: Geld sparen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten bis zu 80% Rabatt auf Lebensmittel bekommen – quasi Schnäppchenjagd jeden Tag. Das geht, da die Produkte nicht mehr zum Originalpreis verkauft werden. Sparfaktor meets gutes Gewissen! Und natürlich spart auch der bewusste Umgang Zuhause Geld – wer immer nur die Hälfte aufisst, kann das bei einer Preissteigerung von etwa 20 Prozent schon im Supermarkt mitrechnen. 

Soulfood statt Frustkauf: Kaufen Sie, was Ihnen wirklich gut tut

Wir kennen es alle: wenn wir hungrig in den Supermarkt gehen, laufen wir häufig nicht nur mit einer Packung Pasta heim. Und ärgern uns über die verschwendeten Taler. Was, wenn wir anfangen würden, beides zu verbinden? Uns also trotzdem Leckereien gönnen – ohne schlechtes Gewissen. Es muss nämlich nicht immer das Gesündeste sein (kann es aber), solange es etwas ist, das uns gut tut. Der richtige Lebensmittelkonsum ist also nicht immer an Zurückhaltung gebunden – Es lohnt sich, seinen Blick zu erweitern. und so weiter zu schlemmen. Vielleicht ja auf dem Sofa mit einer Tasse Tee, Schokolade und einem “Bridget-Jones”-Film.

Zu Hause ist es am Schönsten: So hinterfragen Sie Ihre Gewohnheiten

Wussten Sie, dass am meisten Essen in privaten Haushalten verschwendet wird? Das ist sehr belastend für das Klima und das Portemonnaie. Häufig sind wir unsicher, welche Lebensmittel noch verwendbar sind oder wie wir sie richtig lagern. Ein paar Impulse zum Loslegen:

Schreiben Sie eine Einkaufsliste: Sie schlagen dabei auch gleichzeitig zwei Fliegen mit einer Klappe, denn so sparen Sie auch.

Meal Prep: Wenn Sie bereits am Anfang der Woche planen und Ihr Essen vorbereiten, werfen Sie weniger weg und essen häufig auch gesünder.

Prüfen Sie Angebote und vergleichen Sie: Es muss nicht immer nur der Supermarkt von nebenan sein. Schauen Sie, was es für Alternativen gibt – es lohnt sich.

Bewusste Entscheidungen treffen: Bauchentscheidungen sind nicht immer die besten. Schauen Sie doch mal passend zu unserem ersten Tipp, wann Sie überlegt und bewusst einkaufen – und was immer nur im Korb landet, wenn das Impulskauf-Gehirn mit Ihnen durchgeht. 

Ein Paradox, das keins ist 

Wahrscheinlich haben Sie sich zu Beginn zurecht gefragt: “Wie passen mehr Konsum und Nachhaltigkeit zusammen?” Was zunächst als Paradox erscheint, ist in Wirklichkeit keins. Denn es ist ganz einfach: Es muss raus, was noch da ist. Das, was wir haben, müssen wir besser verwenden und weniger davon wegwerfen. Am besten auf kurzen Wegen, damit helfen wir nicht dem Geldbeutel, sondern eben auch der Umwelt – und das nicht nur am Black Friday. 

Über Motatos

Start-up Motatos rettet Lebensmittel direkt aus der Herstellung, darunter Produkte bekannter Marken wie Unilever oder Coca Cola. Statt im Müll landen sie im Online Shop, wo wir sie bis zu 80 Prozent günstiger nach Hause bestellen können. Gleichzeitig haucht Motatos Nebenprodukten neues Leben ein und verkauft sie unter der Eigenmarke SAVED By Motatos. Spaghettireste werden zu neuen Nudeln, Nussmehl zu leckeren Brotaufstrichen. Die Idee: Essen retten für alle Menschen, einfach und bezahlbar. So konnten schon über 18.000 Tonnen in Deutschland gerettet werden.

Bild Dominique Ertl

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Halte die Vision einfach und präzisiere sie, sobald du mehr gelernt hast.

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Helppy persönliche, qualitativ und hochwertige Pflege für Familien

Stellen Sie sich und das Startup Helppy doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Richard, der Gründer und CEO von Helppy. Helppy hat die häusliche Altenpflege reformiert und familienfreundlich gemacht. Wir glauben, dass es bei der Pflege nicht nur um ältere Menschen geht. Es geht auch darum, mit der Familie zusammenzuarbeiten, mit den Töchtern und Söhnen, die viel Verantwortung tragen. Wir bieten persönliche häusliche Pflege an, die durch moderne Technologien unterstützt wird, um den Familien ein Gefühl der Sicherheit zu geben.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe Helppy gegründet, weil ich meine eigene älter werdende Mutter besser betreuen und unsere Familie bei der Bewältigung all dieser Aufgaben unterstützen wollte. Vor der Gründung von Helppy war unsere Familie verunsichert, weil unsere Mutter von ständig wechselnden, unbekannten Pflegekräften gepflegt wurde und die Berichterstattung eine ‚Black Box‘ war – nur eine Unterschrift in einem Papierheft. Ich konnte nur dann wissen, wer sie besuchte und was sie taten, wenn ich morgens zwischen 8:00 und 10:00 Uhr vor Ort war, um zu sehen, wer wann kam. Ich dachte, dass dies mit den heutigen technischen Möglichkeiten nicht mehr der Fall sein sollte.

Welche Vision steckt hinter Helppy?

Wir wollen die beste persönliche häusliche Pflege anbieten, unterstützt durch den Einsatz von modernster Technologie. Die Angehörigen können sich beruhigt zurücklehnen, da wir ihnen über unsere Software transparent mitteilen, wer sie besucht (Name, Foto, Hintergrundinformationen), wann sie kommen, was sie tun und wie es ihrer Mutter geht. Wir testen in Finnland den Einsatz von Bodensensoren, damit die Familie auch weiß, dass zwischen den Besuchen (die einen Großteil des Tages ausmachen) alles in Ordnung ist und sich die älteren Menschen auch in ihrem gewohnten Umfeld bewegen. Und wir wollen den Familienmitgliedern helfen, alles zu organisieren, von rechtlichen Dokumenten bis hin zu öffentlichen Zuschüssen – was für ein Familienmitglied, das keine Fachkraft für Altenpflege ist, oft ein „Dschungel“ ist.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben ohne externe Finanzierung angefangen und waren nach nur 3 Monaten profitabel. Wir testeten und entwickelten unser Konzept, und als wir den „Product-Market-Fit“ gefunden hatten, sammelten wir Risikokapital von einem VC-Fond und zwei Einhorn-Gründern (Kry und Wolt), die sich als Angel-Investoren beteiligten. 

8 Monate später haben wir unsere zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen und sind nach Deutschland expandiert. Angesichts der Stärke unseres Geschäftsmodells, unseres Teams und unseres Technologieprodukts war die Finanzierung für uns relativ einfach. Die Fähigkeit, unsere Vision intern umzusetzen, ist etwas, das meiner Meinung nach darüber entscheiden wird, ob Helppy einen großen oder sehr großen Einfluss haben wird.

Wer ist die Zielgruppe von Helppy?

Unser typischer Kunde ist ein Familienmitglied, oft die Tochter, zwischen 40 und 60 Jahre alt. Sie bringt oft ihre Arbeit, ihre eigene Familie und die Pflege eines älter werdenden Elternteils unter einen Hut. Wir haben alles auf sie zugeschnitten: eine persönliche, qualitativ hochwertige Betreuung, technologische Transparenz und Hilfe bei der Organisation des täglichen Lebens der alternden Angehörigen.

Wie funktioniert Helppy? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wenn sich ältere Menschen und ihre Familien für Helppy entscheiden, erhalten sie eine engagierte Pflegekraft (einen „Helpper“) und die Familien können die Besuche über eine App verfolgen. Wir sind der technologisch fortschrittlichste Anbieter von häuslicher Pflege in Europa und werden dies nutzen, um qualitativ hochwertige Pflege, Transparenz für die Familien sowie die Integration von intelligenten Lösungen für die Senioren (wie Bodensensoren) zu bieten.

Helppy, wohin geht die Reise? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die Zeiten, in denen sich die Kunden mit einer Telefonnummer, einer dürftigen Website und einer Papierbroschüre begnügten, sind bald vorbei. Die Erwartungen der Verbraucher steigen: Sie verlangen eine schnelle Reaktion, Flexibilität im Service, Transparenz bei Betreuern und Preisen sowie die Integration von technischen Geräten. Dies ist in den letzten 5 Jahren bei Lebensmittellieferungen, Taxis, Unterkünften und vielen anderen Dienstleistungen für Verbraucher der Fall gewesen. Jetzt ist es auch in der Altenpflege so weit. Die Verbraucher verlangen bessere Dienstleistungen und viele der kleinen, veralteten Anbieter werden Schwierigkeiten haben, diese Anforderungen zu erfüllen. Helppy treibt diesen Wandel voran und erfüllt diese Kundenanforderungen in Europa. In 5 Jahren wird die Altenpflege in Europa modernisiert sein und es wird zu einer Konsolidierung in diesem stark fragmentierten Markt durch moderne, technologiegestützte Anbieter kommen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Einfach machen, den Sprung ins Unternehmertum wagen.

Halte die Vision einfach und präzisiere sie, sobald du mehr gelernt hast.

Stelle ein großartiges Team zusammen, das unternehmerisch denkt.

Wir bedanken uns bei Richard Nordström für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Helppy

Kontakt:

Helppy GmbH
Monbijouplatz 10
D-10178 Berlin

www.helppy.de
info@helppy.de

Ansprechpartner: Richard Nordström

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Chancen und Risiken bei der Investition in eine Rohstofffirma

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Es gibt viele verschiedene Arten von Firmen, in die man Geld investieren kann. Eine davon ist die Rohstofffirma, von der es wiederum verschiedene Arten gibt, z.B. die Handelsfirma oder die Verarbeitungsfirma. Oft jedoch ist ein Investment in eine solche Company auch mit vielen Risiken verbunden. Welche das sind und welche großen Vorteile eine Investition in eine Rohstofffirma haben kann, wird im Folgenden erläutert. 

Die Risiken eines Investments

Grundsätzlich sollte zunächst einmal erwähnt werden, dass diese Branche jede Menge Betrüger und Blender beheimatet. Geschäftsführer stellen ihre Unternehmen inklusive Zukunft und Infrastruktur häufig positiver dar, als sie es in Wirklichkeit sind. Daher muss man sich vor einem Investment detailliert über die Firma sowie den Inhaber informieren. Bekanntermaßen befinden sich Rohstofffirmen in Gebieten, in denen viel Korruption herrscht und sind zum Teil intern sehr langsam oder veraltet.

Das ist vor allem bei der Transparenz und der Qualität von Nachweisen sowie Dokumenten der Fall. Außerdem hängt der Erfolg einer Rohstofffirma immer mit der aktuellen Marktsituation und den Wirtschaftsereignissen zusammen und ist davon abhängig. Demnach ist ein Investment nicht immer profitabel. Zuletzt ist zu beachten, dass hinsichtlich der Due Diligence ein großer Aufwand notwendig ist.

Ausgiebige Vorbereitung

Damit man als Investor nicht in die Falle eines Betrügers tappt, ist eine lange und detaillierte Recherche essenziell. Es gilt, die Hintergründe des Unternehmens und der Leitung ausfindig zu machen. Ganz konkret sollte man zunächst immer davon ausgehen, dass viele Informationen falsch sind, die man bekommt. Wertvolle Zusatzinformationen können unter Umständen verschwiegen werden.

Es ist wichtig, allein den Aussagen Glauben zu schenken, die man eigenständig überprüft hat. Wenn man viel Skepsis mitbringt, ist man auch vorsichtiger und lässt sich nicht so schnell auf einen Deal ein. Somit bewahrt man sich selbst vor einem Verlust. Dieses Denken ist elementar für ein Investment in eine Rohstofffirma. 

Zum Beispiel wird der Zugang zu weiteren Rohstoffen nicht wahrheitsgemäß dargestellt. Es wird gesagt, dass die Firma uneingeschränkten Zugriff auf neue Rohstoffe hat, doch in Wahrheit kann nur das geliefert werden, was aktuell auf Lager ist. Den Verantwortlichen muss auf den Zahn gefühlt werden. Man kann u.a. folgende Fragen stellen: Wer zahlt die Miete und wer ist der Eigentümer des Warehouse? Wo werden die Rohstoffe gelagert? Gibt es offizielle Eigentumsnachweise? Wenn ja, ist es ein selbst erstelltes Dokument oder ein Dokument einer Behörde? Eigene Dokumente sind ungültig, behördliche Dokumente können geprüft werden.

Auch die Qualität der Rohstoffe kann von einem professionellen Gutachter ausgewertet werden. Insgesamt sollte man als Investor Zugriff auf alle wichtigen Dokumente und Lizenzen haben und im Besitz einer Kundenliste sein. Auf dieser sollten auch Lieferintervalle und -menge angegeben sein. Zuletzt sollten auch Themen wie Embargos, Steuern und Zölle Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Die Chancen eines Investments

Trotz der vielen Risiken kann eine Investition in eine Rohstofffirma auch große Vorteile haben. Es ist durchaus möglich, sehr viel Profit mit einem solchen Investment zu erzielen. Das ist schon allein dem Umstand geschuldet, dass Rohstoffe immer benötigt werden. Der Bedarf steigt eher, als dass er zurückgeht. Die Werte sinken im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten kaum oder nur marginal. Wenn man es clever anstellt und sich ausreichend auf ein Investment vorbereitet, kann man hier viel Geld verdienen.

Dazu sollte man sein Budget als Eigentum, entweder in Form des Rohstoffes oder des Warehouse, absichern. So erhält man nach dem Verkauf der Rohstoffe Umsatzbeteiligungen. Zudem kann Geld, das z.B. während einer Inflation an Wert verlieren würde, in Rohstoffen geparkt werden. Der Wertverlust wird so entsprechend gering gehalten.

Fazit

Ein Investment in eine Rohstofffirma ist sehr risikobehaftet, da es zahlreiche Betrüger in dieser Branche gibt. Dennoch kann eine solche Investition auch eine große Chance sein. Um wirklich viel Profit zu machen, sollte man sich ausgiebig auf das Investment vorbereiten. Bevor man Geld investiert, muss man die vollständigen Dokumente der Firma und deren Assets besitzen und Zugriff darauf haben. Diese Dokumente werden für Käufer, Broker und Vertriebler benötigt. Die Recherche bezüglich Firma und Leitung bedarf daher viel Zeit und Aufwand. Doch nur dann kann ein Investment in ein Rohstoffunternehmen gewinnbringend sein.

Chancen und Risiken bei der Investition in eine Rohstofffirma

Fotograf/Bildquelle: © Daniela Glunz

Autor:

Andre Löwe ist Unternehmer und Investor. Durch seine innovative Anlagestrategie konnte er sich in der Finanzwelt einen Namen als Finanzexperten machen. Zurzeit verwaltet er mit seinem Team mehrere Millionen Euro seiner Klienten. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Testet eure Idee so früh wie möglich

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ENER-IQ ist Teil des SpinLab – The HHL Accelerator:

Das Startup ENER-IQ ist Teil des SpinLab – The HHL Accelerator: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Sven, Olli und Robert die Gründer unseres Startups ENER-IQ. Mit unserem Unternehmen wollen wir die Wärmeerzeugung, also Heizungen klimafit machen. Dabei werden wir seit Tag 1 tatkräftig von Günter und Tobias unterstützt, die damals Mitgründer waren, jetzt aber aufgrund ihrer anderen Unternehmungen die Rolle der Berater/Advisor übernommen haben.

Wir bieten für Unternehmen, Kommunen und alle, die sonst für warme Gebäude sorgen müssen eine Software-Lösung die mit Hilfe von Sensordaten und KI-Wärmeerzeugungsanlagen monitort und bewertet. Daraus werden dann wiederum Handlungsempfehlungen für einen effizienten Betrieb der individuellen Anlagen abgeleitet.

Damit legen wir die Grundlage dafür, dass so eine Heizungsanlage im Schnitt 20% weniger Ressourcen benötigt – bspw. weniger Gas, was auch weniger Kosten und dazu noch weniger CO2 Ausstoß bedeutet. Durch den optimierten Betrieb fallen die Anlagen außerdem seltener aus und wenn doch, können sie viel schneller repariert werden. Das spart dann neben ökologischen Ressourcen auch Arbeitsstunden der Mitarbeiter beim Betreiber ein und schafft Entlastung.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir hatten diese Idee, wie wir eine wertvolle Lösung als Beitrag für eine gute Zukunft anbieten können – und uns war klar, die können wir am besten selbst umsetzen. 

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Olli und Sven kennen sich bereits seit ihrem Abitur, danach haben sie sich aber erst Jahre später beruflich wieder getroffen. Sven hatte schon Gründungserfahrung durch mehrere Startups – unter anderem auch eines im Energiebereich, dass er zusammen mit Günter und Tobias umgesetzt hatte. Olli spielte zeitgleich auch mit dem Gedanken, sich selbst zu verwirklichen und ein Unternehmen zu gründen. So ging die gemeinsame Reise los. Robert ist seit diesem Jahr aktiv dabei. Wir haben uns aber schon 2019 kennengelernt, da war Robert noch auf Investorenseite tätig.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Wir arbeiten von den verschiedensten Ecken Deutschlands aus- also komplett remote und dazu haben wir gleitende Zeiten. Unser gemeinsames Ritual ist daher, um 9:00 Uhr mit einem daily zu starten. Nachmittags trinken wir noch einen gemeinsamen virtuellen Kaffee. Dazwischen arbeiten wir an unseren Aufgabenbereichen. Ganz wichtig ist, dass wir unsere SaaS Lösung permanent weiterentwickeln. Ein großer Teil unseres Arbeitstags besteht daher aus Production/Coding. 

Außerdem sind wir aktuell dabei, uns weiter zu professionalisieren und Strukturen zu schaffen in denen unser junges Unternehmen weiterwachsen kann und die Produktentwicklung noch smoother vonstattengeht. 

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Wir sind ein buntes Team aus erfahrenen Ingenieuren, Data scientists und Informatiker. Vom Heizungsbauer bis zum Doktoranden ist in unserem Team alles vertreten. Da treffen schon mal Welten aufeinander, aber eben das macht für uns ein fruchtbares Klima. Genauso kommt unsere besondere Skill-Mischung zustande: Domänenwissen aus dem Heizungskeller, KI-Expertise und Daten, die wir bereits seit Jahren erfassen und mit der KI verarbeiten können. Durch unsere weitreichende Erfahrung in der Branche haben wir bereits ein gutes Netzwerk zu Kunden und Kooperationspartnern aufgebaut, das uns sehr weiterhilft.

Wer ist eure Zielgruppe?

Mit unserem Produkt-Pivot fokussieren wir uns zunächst auf Technologieunternehmen, die eigene Plattformen für die Gebäudeautomation/-managementsysteme anbieten und mit unseren KI-Komponenten Mehrwerte für ihre Kunden schaffen wollen. So können wir unser spezielles Wissen und die Optimierung der Wärmeerzeugung schneller in die Breite tragen.

Warum habt ihr euch für die SpinLab – The HHL Accelerator beworben?

Die gute Reputation des Programmes und das Partner-/Investoren Netzwerk im Bereich Smart City/Energie haben uns dazu bewegt, dass wir uns um die Teilnahme am SpinLab – The HHL Accelerator Programm beworben haben. Wir freuen uns darauf, im Programm neues zu erlernen und mit den Sparringspartnern unser Produkt massiv voranzutreiben.

Wie werdet ihr unterstützt?

Wir erhalten ein Mentoring und verwirklichen eventuell sogar gemeinsame Projekte, außerdem gibt es Support bei Legal Themen. Wertvoll sind für uns auch die Intros zu Investoren.

Wo möchtet ihr am Ende des SpinLab – The HHL Accelerator stehen?

Wir wollen weiterkommen: Deshalb ist unser Ziel, diese Funding-Runde so vorzubereiten, dass wird gleich im ersten Halbjahr 2023 unsere erste Finanzierungsrunde abschließen können.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir dann schon 50% der Heizungskeller in Deutschland in einen effizienten Betrieb gebracht und widmen uns dem Europäischen Markt. Unsere zweite Vision ist es, unser Know-How und unseren Lösungsansatz auf Fernwärmenetze zu übertragen, um die Wärmeinfrastruktur effizient und umweltschonend zu betreiben.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Reden, reden, reden: so schnell wie möglich mit Vertretern der Zielgruppe oder eurer eigenen peer group über eure Idee reden und Feedback und Perspektiven einholen. 

2. Testet eure Idee so früh wie möglich, auch wenn es noch nicht vollumfänglich funktioniert. Nur so merkt ihr, wie gut der Idea-Solution fit ist und könnt nachjustieren. 

3. Macht es einfach. Je früher ihr loslegt, desto schneller kommt ihr voran. Und auch je eher ihr scheitert, desto schneller wisst ihr Bescheid, dass das (noch) nicht das gelbe vom Ei war. 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Was vegane Food-Brands erfolgreich macht

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vegane

Gesund, umweltschützend, tierfreundlich – und lecker: Vegane Alternativen zu Fleisch, Milch und Käse haben dem Konsumenten viel zu bieten.

Aber ihre Vermarktung ist schwierig – jedenfalls, wenn man nicht die Werbemillionen eines Konzerns oder Großinvestors im Rücken hat. Wie können sich kleine Produkt-Pioniere neben Platzhirschen und Eigenmarken behaupten?

Der Markt wächst rasant: laut Mintel war 2021 bereits jedes fünfte hierzulande neu eingeführte Lebensmittel vegan. Damit gehört Deutschland zu den Spitzenreitern, nach Großbritannien, Portugal und den Niederlanden. Nicht nur kleine Startups, sondern auch herkömmliche Unternehmen wie Katjes, Coppenrath und Rügenwalder bringen immer mehr vegetarische oder vegane Produkte auf den Markt; Fleischkonzerne investieren in Labor-Fleisch.

Selbst Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation können den Trend nicht brechen: GfK zufolge wurden von Januar bis September 11,5 Prozent mehr Ersatzprodukte umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Im gesamten Lebensmitteleinzelhandel stiegen die Umsätze dagegen nur um 0,4 Prozent. 

Der Preis ist heiß

Zwar kaufen viele Menschen wegen der Inflation häufiger günstigere Handelsmarken als teurere Markenprodukte. Doch laut GfK ist die Verschiebung bei Veggie-Produkten längst nicht so stark wie in anderen Bereichen. Offenbar akzeptieren viele Kunden hier eher höhere Preise, weil ihnen Klima- und Tierschutz wichtig sind – und sparen eher bei Grundnahrungsmitteln.

Trotzdem haben vegane Food-Startups es immer noch schwer genug – jedenfalls ohne Großinvestor im Rücken. Bei den millionenschweren Werbekampagnen der etablierten Hersteller können sie kaum mithalten – und sich auch keine Listungen in den Supermärkten kaufen. Zudem liegt ein Viertel der pflanzlichen Ersatzprodukte über dem Durchschnittspreis ihres tierischen Pendants, so eine Studie der Ernährungsorganisation ProVeg. Wegen der Nischenproduktion ist die Herstellung teurer, Milchalternativen werden höher besteuert und der Handel erwartet deutlich höhere Margen: Bei Fleischalternativen beispielsweise rund 40 Prozent, gegenüber acht Prozent bei Fleisch. 

Lebensfreude statt Moralkeule

Dabei sind die Bedingungen ohnehin schon Hardcore: Pflanzliche Milchalternativen dürfen nicht heißen wie ihre „Vorbilder“, auch gesundheitsbezogene Aussagen sind per Gesetz tabu. Und moralische Argumente machen Kunden ein schlechtes Gewissen – das führt zu einer Abwehrhaltung. Hinzu kommt eine Zielgruppe, die nicht nur äußerst kritisch ist, sondern auch sehr heterogen: Wie lassen sich Flexitarier ansprechen, ohne ethische Veganer, Fitnessbegeisterte und Gesundheitsfreaks zu verschrecken? 

Was nach der unlösbaren Quadratur des Kreises klingt, birgt aber auch Chancen. Denn insbesondere die Jüngeren probieren gerne etwas Neues aus, wenn ihnen die Produkte einen Zusatznutzen versprechen. Zum Beispiel neuartige Geschmackserlebnisse (wie süß-salzige Schokolade), ein gutes Gewissen (dank Spende für jede gekaufte Wasserflasche), oder mehr Power (durch Protein-Toastbrot). Dahinter stecken Bedürfnisse wie Gesundheit, soziale Anerkennung und Selbstoptimierung – unser Essen wird zur Lebenseinstellung. Das gibt veganen Food-Startups Grund zur Hoffnung – und liefert Ansatzpunkte für die Kommunikation mit Verbrauchern.

Das V-Wort vermeiden

Zwar fehlt noch manch vegane Alternative zu herkömmlichen Produkten, von Schokoküssen über Donuts und Kinderriegel bis hin zu Hunderten von Wurst- und Käsesorten. Hier wäre also noch viel Platz für Innnovationen. Doch die mittlerweile 1,6 Million Veganer in Deutschland sind noch immer eine zu kleine Randgruppe, als dass ein Startup von ihnen allein als Kunden leben könnte. Es gilt also, die Neuprodukte so zu vermarkten, dass sie sowohl Veganer als auch Nicht-Veganer ansprechen. Keine leichte Aufgabe, denn viele Menschen sehen Veganer ausgesprochen kritisch und wollen keinesfalls mit ihnen in einen Topf geworfen werden. Tatsächlich glauben viele sogar, ein Produkt sei für sie nicht geeignet, wenn „vegan“ auf der Verpackung steht.

Genau in diesem Balanceakt aber liegt der Schlüssel erfolgreicher PR für vegane Produkte: Es gilt, die Gemeinsamkeiten zwischen Veganern und Nicht-Veganern herauszuarbeiten. Diese verbindenden Elemente muss die Kommunikation betonen – sei es bei der Pressearbeit, auf der eigenen Website oder beim Content Marketing in den sozialen Medien. Denn wer explizit Veganer anspricht, grenzt automatisch alle andere aus – also auch diejenigen, die ihren Konsum von Tierprodukten bewusst einschränken wollen. Und diese wachsende Gruppe der sogenannten Flexitarier ist entscheidend für den Erfolg eines veganen Food-Startups.

Storytelling & optische Reize

Gesundheit, Genuss, Flexibilität – das sind Werte, mit denen sich immer mehr Konsumenten identifizieren. Vermitteln lassen sie sich mit Hilfe von Storytelling: emotionalen, spannenden oder auch witzigen Geschichten über das Unternehmen und seine Produkte. Sogar komplexe Nachhaltigkeitsthemen lassen sich so vereinfachen und konkretisieren, dass die Verbraucher sich abgeholt fühlen. Voraussetzung ist eine positive, kreative Sprache – denn viele bekannte und daher Vertrauen erweckende Formulierungen sind für vegane Produkte per Gesetz tabu.

Auch optische Reize sind wichtig, um Markenbotschaften zu vermitteln. Das gilt umso mehr, da Geruch und Geschmack in der digitalen Welt nicht erfahrbar sind. Zur visuellen PR gehören eine schicke Verpackung, gute Fotos und Rezepte auf der Website, im Blog und in Social Media-Kanälen. Influencer-Kampagnen mit Micro-Bloggern bieten Zugang zu einer zwar kleinen, aber besonders passgenauen Zielgruppe – und sind im Gegensatz zu bekannten Influencern erschwinglich. Ihre Bilder können Produktvorteile glaubwürdig und auf unterhaltsame Weise erklären.

So lassen sich professioneller PR nicht nur abwechslungshungrige Kunden für eine neue Marke gewinnen, sondern auch an die Marke binden. 
Autorin

Katrin Kasper studierte Publizistik, Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit in Münster, Bordeaux, Belfast und Berlin. Beim Kommunikationstechnologie-Konzern Ericsson in Düsseldorf war sie Chefredakteurin des Mitarbeitermagazins und Managing Editor Online Services. Als Projektmanagerin bei einer der ersten deutschen Digitalagenturen launchte sie Websites für Kellogg. 2001 gründete sie das Kreativen-Netzwerk KASPER Kommunikation: Pressearbeit, Content Marketing und Influencer Relations für Unternehmen, vom Startup bis zum DAX-Konzern.

Titelbild unsplash

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder