Sonntag, November 24, 2024
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Starte früh mit Kooperationen

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myGiulia Onlinemagazin Boutique Frauen

myGiulia Onlinemagazin und Boutique für moderne Frauen

Stellen Sie sich und das Startup myGiulia doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Christina Kaiser und ich bin die Gründerin von myGiulia.

myGiulia ist die deutsch-sprachige Plattform für Optimist*innen, auf der moderne Frauen* eine bewusste Auszeit finden können. Bei myGiulia findet man Stories, Interviews, Produkte & Services von Frauen* für Frauen*. Wir wollen ganz bewusst positive Akzente setzen, die Frauen* darin bestärken, ihr Leben selbstbestimmt zu leben. Wir verbringen so viel Zeit in der digitalen Welt, jedoch haben wir dort oft keine schönen, emotional positiven Erlebnisse.

Als Kommunikationsexpertin und menschenzentrierte Designerin habe ich in den vergangenen 15 Jahren viel über den Medienmarkt gelernt und beschlossen, ein eigenes Medienunternehmen zu gründen. Es sollte ein innovatives Medienunternehmen sein, das Optimismus & Wissen verbreitet, mit dem Fokus darauf, Frauen* medial sichtbarer zu machen und Menschen emotional zu bewegen. Das Unternehmen ist auf zwei Säulen aufgebaut: die Medienplattform und eine eigene Online-Boutique, ein Marktplatz für Unternehmer*innen sozusagen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe das schon lange in mir gespürt, bereits während meiner Arbeit als Managerin in diversen Unternehmen wollte ich vor allem verändern, führen, neue Strategien entwickeln und entscheiden.

Während einem zweijährigen Aufenthalt im Silicon Valley und einer Ausbildung an der Stanford d.school hat es mich dann gepackt. Dort wurde meine Lust etwas Eigenes, Innovatives aufzubauen schlussendlich geweckt.

Was war bei der Gründung von myGiulia die größte Herausforderung?

Ich bin Einzelgründerin und dadurch musste ich von Beginn an andere begeistern, mich mit ihrer Expertise zu unterstützen. 

In der MVP Phase gab es nur mich und die Menschen, die ich gewinnen konnte mir ihre Zeit zu schenken. Diese Unterstützung meines Netzwerks war entscheidend dafür, dass es heute myGiulia in dieser Form gibt.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Selbstverständlich, ein Unternehmen ist nie perfekt! Ich bin ja ausgebildete Design Thinkerin und in dem Prozess der Entwicklung, aber auch danach, geht es eigentlich nur darum, möglichst offen zu bleiben, Dinge auszuprobieren, Prototypen zu bauen, diese mit der Zielgruppe zu testen und danach Änderungen zu machen. Ich finde gerade diesen Prozess das Spannende am Gründen, weil man nie auslernt. Es ist eine tolle Reise, die allerdings Durchhaltevermögen verlangt und das Bewusstsein, dass es kein Ende oder Ankommen gibt.

Welche Vision steckt hinter myGiulia?

myGiulia soll einen positiven und innovativen Raum schaffen, der dem Zeitgeist der modernen Frau* entspricht. Frauen* werden medial sichtbar, wissender und mental gestärkt sein. 

Wir möchten eine Plattform schaffen, die beweist, dass mediale Inhalte zeitgemäß, positiv, intelligent und wertschöpfend für die Zielgruppe sein können und das gepaart mit einem Finanzierungskonzept, das uns unabhängig agieren lässt. 

Wer ist die Zielgruppe von myGiulia?

Moderne deutschsprachige Frauen* ab 25 Jahren, die gerne Neues entdecken, nach Inspiration suchen und gut & gesund leben wollen. Das tolle ist, dass unsere Leser*innen gleichzeitig auch unsere Interviewpartner*innen oder Boutiquepartner*innen sein können. Bei uns trifft sich eine Community von Frauen, die selber gerne in Bewegung sind, Dinge kritisch hinterfragen und sich gegenseitig hochhalten. Die Kommunikation geht daher nicht nur von uns aus, wir sind eher im Gespräch, als dass wir einen Vortrag halten. 

Wie funktioniert myGiulia? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

MyGiulia funktioniert als kostenlose Medienplattform, wo man Inhalte konsumieren kann und gleichzeitig in der Online Boutique Produkte und Dienstleistungen von Frauen* für Frauen* kaufen kann.

Wir veröffentlichen wöchentlich über unser Online Magazin Artikel, Portraits und Interviews, zu Themenbereichen, die unsere Leser*innen bewegen. Diese reichen von Wissenschaft und Gesundheit über Kunst/Kultur/Design zu Psychologie, Familie, Zeitgeist, Literatur bis hin zu Genuss und Erfolg. Es gibt ein kostenloses Emailabo, das alles andere als ein Newsletter ist! Und wir sind sehr aktiv unsere wachsende Instagram Community mit Inspiration & positiven Vibes glücklich zu machen.

In unserer Online Boutique gibt es keine Massenware, sondern Produkte mit Persönlichkeit, Charme & Einzigartigkeit. Man findet bei uns Schmuckdesigns, Accessoires, Kosmetik oder kreative Geschenke.

Ich denke, was uns von der Konkurrenz abhebt ist, dass wir bereit sind, uns stetig zu verändern, mit der Zeit zu gehen und uns an den Bedürfnissen unserer Leser*innen zu orientieren. Dies betrifft Inhalte, die Auswahl der Medienkanäle als auch die Form wie wir uns finanzieren. Ich bin überzeugt davon, dass wenn man serviceorientiert denkt und sich für seine Leser*innen interessiert, eine neue, authentische Form von Journalismus kreieren kann. 

Denn wer nicht mutig ist, sich kontinuierlich selbst zu hinterfragen, wird langfristig keinen Schritt vorwärts gehen!

myGiulia, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben erst im Juni unseren ersten Kurzfilm herausgebracht: Frauenbilder! Innovative multimediale Inhalte in unser bestehendes Portfolio zu integrieren ist sicher ein wichtiges Ziel für die kommenden Jahre. Die Boutique muss mit Partner*innen & Produkten ausgestattet werden und dabei wird es sicher im nächsten Jahr einen Relaunch der Webseite geben. Wir werden kontinuierlich unser Team aufbauen auf der redaktionellen/inhaltlichen Seite, als auch im Bereich Business Development/E-Commerce und Marketing. In 5 Jahren sehe ich ein Team von Frauen*, die leidenschaftlich an unserer Vision mitarbeiten, eine Community & Plattform entstehen zu lassen, wo Frauen* sich Inspiration holen und Kraft tanken. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Flexibel zu denken und offen zu sein dafür, dass deine ursprüngliche Idee sich weiterentwickeln wird – das ist der Zauber

Gehe in den Austausch, starte früh mit Kooperationen, sobald es Menschen gibt, die deine Vision teilen machen sich neue Türen auf.

Greife auf dein Netzwerk zurück und nimm Hilfe an wann immer du kannst. Jede Form von Expertise kann dich vor allem zu Beginn viele Schritte weiter bringen.

Wir bedanken uns bei  Christina Kaiser für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Diese Start-up-Gründer digitalisieren Sportdeutschland

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Johannes Nicknig und Gregor Demmer

Sie lernten sich an der Universität Trier kennen und gründeten 2011 ihr erstes Unternehmen: Johannes Nicknig und Gregor Demmer. Mit “EURESAreisen” schufen sie eine der größten Kreuzfahrtvermittlungen Deutschlands. Mitten in der Corona-Krise riefen sie das Sport-Tech-Startup “Total Fansports” ins Leben. Dessen Digital-Plattform “Vereinsticket” hilft Sportvereinen, sich zukunftsfest aufzustellen. 

Gregor Demmer ist seit 2010 als ehrenamtlicher Fußball-Schiedsrichter für den FSV Trier-Tarforst aktiv. Im Sommer 2020 bekam er hautnah mit, wie Sportvereine unter der Corona-Pause litten. Gemeinsam mit Johannes Nicknig entwickelte er eine Lösung, die beim Neustart unter Auflagen half.

Seither haben sie und ihr 30-köpfiges Team Vereinsticket weiterentwickelt. Auf der für Amateursportvereine kostenfreien Plattform können sich Vereine genau die Lösungen herauspicken, die ihnen helfen. “Diese modernen Mittel erleichtern die tägliche Vereinsarbeit sowie die Ansprache von (Neu-) Mitgliedern und Sponsoren”, so Demmer.   

Wie Ehrenamtliche entlastet werden, zeigt sich am Beispiel der Mitgliederverwaltung: Damit können Sportvereine ihre Mitgliederliste digitalisieren und durch die Mitglieder selbst pflegen lassen. Auch eine Trainingsplanungs-Funktion ist inbegriffen, inklusive termingebundener Kommunikation und App-basierter An- beziehungsweise Abmeldung. Das spart unübersichtliche Chatverläufe und schont die Nerven von Sportler*innen und Trainer*innen.  

Sportvereine können zudem Informationen wie kurzfristige Spielabsagen direkt an ihre Anhänger kommunizieren und sich auf einer eigenen Seite in der zu “Vereinsticket” gehörenden App “VT Fansports” vorstellen. Dort präsentieren die Klubs sich, ihre Angebote und vereinseigenen Werbepartner.  

Das Herzstück der Plattformlösung ist seit jeher das Ticketing. Vereine können sich einen eigenen Online-Ticketshop erstellen und darüber Karten für ihre Veranstaltungen und Spiele anbieten. Richtig spannend wird dies in Kombination mit dem Payment-Modul. “Damit versetzen sich Sportvereine innerhalb weniger Minuten in die Lage, bargeldlose Zahlungen entgegenzunehmen. Anschließend können sie Einzel- und auch Dauerkarten online verkaufen und die Zuschauer mit Kreditkarte oder Online-Überweisung bezahlen”, so Johannes Nicknig.   

Von dieser Möglichkeit machen Vereine aus verschiedensten Sportarten und dem ganzen Bundesgebiet Gebrauch. Hierzu zählen der Baseball-Bundesligist Hamburg Stealers, der Motor Sport Club Bielefeld, die American Footballer der Königsbrunn Ants und der Eishockey-Verein Eifel-Mosel Bären aus Bitburg. “Randsportarten so professionell zu helfen, mit schnellem und zuverlässigem Support, ist einmalig. Der Ticketshop war schnell eingerichtet, gab es ein kleines Problem wurde mir innerhalb kürzester Zeit geholfen. Sehr zu empfehlen”, so Florian Maaß von den Saarlouis Hornets, die in der zweiten Baseball-Bundesliga spielen.

Der FC Gütersloh nutzt die Lösung, um zwei Fußball-Testspiele mit internationaler Beteiligung auszurichten: Am 9. Juli trifft der DSC Arminia Bielefeld im Ohlendorf-Stadion im Heidewald auf den niederländischen Vizemeister PSV Eindhoven. Knapp zwei Wochen später fordert der VfL Bochum den spanischen Erstligisten Athletic Bilbao. Dazu Vorstandsmitglied Frank Neuhaus: “Wir freuen uns, erstmals die Online-Ticket-Funktion beim Spiel Bielefeld – Eindhoven zu nutzen. Das Vereinsticket-Angebot ist ideal für Amateurvereine und wird auch unseren Zuschauern in der kommenden Saison zur Verfügung stehen.”

Viele weitere Funktionen entlasten Ehrenamtliche in den Vereinen. Dazu zählt das Modul Sportstätten-Belegungsmanagement: Das erleichtert die Auslastungsplanung von Trainings- und Wettkampfstätten. So lassen sich Sporthallen und -plätze in mehrere Felder unterteilen und deren Belegung im Kalender verwalten. Praktisch: Vereine können den Belegungsplan öffentlich sichtbar machen und mit anderen Vereinen, Schulen und Kommunen teilen.

Die Reitsportgemeinschaft Saarburg hat Vereinsticket genutzt, um die Helferpläne für die 57. Saarburger Reitertage mit ihren knapp 5.000 Besucher*innen zu organisieren. Die 120 Ehrenamtlichen konnten sich vor dem Event für ihre Schichten anmelden und jederzeit nachschauen, wann und wo sie im Einsatz sind. Niemand musste eine Liste führen, da jede(r) sich per Handy selbst eintragen konnte. 

Diese und viele weitere Funktionen sind kostenfrei für Amateursportvereine. Miterfinder und Hobby-Schiedsrichter Gregor Demmer erklärt, wie das möglich ist: „Den Vereinen fehlt das Geld für eine umfassende Digitalisierung. Aber sie verfügen über eine große Relevanz und zahlreiche Anhänger, was sie interessant für Sponsoren macht. So kamen wir auf die Idee, nicht die Vereine, sondern diejenigen für unsere Plattform bezahlen zu lassen, die den Amateursport unterstützen und in diesem attraktiven Umfeld auf sich aufmerksam machen möchten.“ 

Dazu zählen Sparkassen und Volksbanken, Sportgerätehersteller und die BARMER. Mit Letztgenannter bieten Demmer, Nicknig und ihr Team in verschiedenen Regionen Deutschlands eine ganz besondere Aktion an: SpielerFit. Teilnehmende Mannschaften erwartet ein Besuch durch einen BARMER-Gesundheitsexperten beim Training. Er bestimmt dort die genaue Körperzusammensetzung aller Teilnehmenden mit einer speziellen Waage. Die Analyse liefert wertvolle Informationen, unter anderem mit Blick auf die Fett- und Muskelanteile im Körper. Der BARMER-Experte bespricht die Werte mit den Athlet*innen und gibt Tipps, um Verletzungen vorzubeugen und gezielte Trainingsimpulse zu setzen. Demmer und Nicknig machen also nicht nur Vereine, sondern auch Sportler*innen fit für die Zukunft.

Weitere Informationen gibt es unter: www.vereinsticket.de 

Titelbild v.l.n.r. die beiden Total Fansports Co-Founder Gregor Demmer und Johannes Nicknig

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

In der Krise pitchen? Ja, aber mit Leidenschaft

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pitch start-ups

In der Zeit des billigen Geldes waren Wagniskapitalgeber verhältnismäßig einfach zu überzeugen. Doch aktuell liegt die Hürde höher.

Diese Grundregeln helfen early-stage Start-ups dabei, einen erfolgreichen Pitch hinzulegen.

Geplatzte Deals und Downrunden – von einem schwierigen Finanzierungsklima zu reden, scheint en vogue geworden zu sein. Doch es stimmt: Viele VCs, gerade im Bereich Wachstumsfinanzierung, sind kritischer geworden und investieren langsamer oder nur in geringeren Summen. Diese Situation wird sich auf kurze Sicht auch nicht ändern. Das macht es auch für Gründer:innen in der (Pre-)Seed Phase und für frisch gegründete Start-ups vor der Series A schwieriger.

Eine Zeit lang schien es einfach, eine Finanzierung in beinahe beliebiger Höhe zu bekommen und Bewertungen auf Rekord-Multiples zu schrauben. Doch was an echtem Wertzuwachs verkauft wurde, war oftmals eine Illusion. Denn es gab lediglich eine höhere Risikobereitschaft und mehr Fantasie für ein stetig anhaltendes Wachstum, befeuert durch billiges Geld. Doch, in Zeiten von Krisen, sich nähernden Rezessionen und Inflation achten Geldgeber stärker auf überzeugende Geschäftsmodelle. Deshalb ist es auch für frühphasige Start-ups ratsam, sich einige wichtige Grundregeln vor Augen zu führen – gerade jetzt.

Alternative Finanzierungsformen prüfen

Spoiler vorweg: Es muss nicht immer Risikokapital sein. Denn Wagniskapitalgeber und Gründer gehen eine tiefgreifende Beziehung ein. Gründer:innen erhalten viel Kapital mit entsprechendem Ausfallrisiko, verpflichten sich im Gegenzug dafür langfristig (Stichwort Vesting-Periode) etwas Großes aufzubauen. Doch nicht jedes Geschäftsmodell kann und muss exponentiell skalieren. Im Vorfeld sollten Gründer:innen genau überlegen, ob ein Beginn in der Nische mit anschließendem Bootstrapping nicht besser ist und für sie persönlich sinnvoller.

Zudem gibt es Alternativen zu Risikokapital. Zwei ergänzende Finanzierungsformen eignen sich vordergründig für die Frühphasen. So sind etwa Stipendien, Gründer- oder Forschungsförderung eine praktikable Alternative. Teils werden diese Gelder als echte Zuschüsse ausgezahlt. Auf jeden Fall müssen die Unternehmen hierfür keine Anteile abgeben. Eine zweite Ergänzung sind Business Angels, die zwar kleinere Summen investieren, aber je nach Netzwerk einen zusätzlichen Mehrwert bringen können.  

Der Investor muss zum Start-up passen

Eine wichtige Regel ist die Wahl eines geeigneten Risikokapitalgebers. Dieser sollte ausreichend Expertise für den Markt des Start-ups haben und bestenfalls einen aussagekräftigen Investment-Track-Record vorweisen. Wer beispielsweise noch nie in eine KI-Lösung investiert hat, ist sicher nicht die erste Wahl für ein KI-Start-up. 

Doch es geht nicht nur um Geld. Zahlreiche VCs bieten Zusatzleistungen an. Einige Frühphasen-Investoren unterstützen Start-ups aktiv beim Hiring, der Strategiefindung und vor allem beim nachfolgenden Fundraising. Manche Finanzierer bieten sogar Zugang zu eigenen Infrastrukturen an. Das können unter anderem Büroräume, die zugehörige IT oder eigene Marketingspezialisten und gute Pressekontakte sein. 

Ein drittes Kriterium ist die menschliche Ebene: Gründer:in und Investor:in sollten ähnliche Ziele, Werte und Vorstellungen von Unternehmensführung verfolgen. 

Erfahrene Teams erhalten leichter Geld

Die Wahrheit ist: Seriengründer:innen erhalten einfacher Geld. Deshalb ist gerade bei komplexen Modellen ein gründungserfahrenes C-Level ein echter Vorteil. Zusätzlich gilt für Tech-Unternehmen, dass die Rollenverteilung im Team klar und nachvollziehbar sein sollte. Ein Team mit redundanten Kompetenzen und Verantwortungsbereichen wirkt nicht besonders effizient.

In jedem Fall sei geraten, die eigenen Erfahrungen transparent zu machen und auf seine Stärken zu verweisen. Dafür sollten alle im Team den Investoren einfache Background-Checks ermöglichen: Eine vorbereitende Kontaktaufnahme mit ehemaligen Partnern oder Vorgesetzten kann die Vertrauensbildung ungemein stärken. 

An gute Vorbereitung denken

Diese Grundregel wird erstaunlicherweise oft vernachlässigt: Seid vorbereitet. Das Gründungsteam sollte möglichst vollständig sein und ein überzeugendes Geschäftsmodell mit Skalierungschancen vorzeigen können. Dazu gehört ein PoC (Proof of Concept) oder – viel besser – bereits ein funktionierendes MVP (Minimum Viable Product). Zudem sollten Gründer die wichtigsten Metriken ihres Geschäfts immer parat haben. Dazu zählen etwa u.a. Größe des Warenkorbs, Pipeline-Volumen, Customer Lifetime Value, Akquisitionskosten, Runway und Burn Rate. 

Zur Vorbereitung gehört auch das Paper Work, beispielsweise marktkonforme Gesellschafterverträge und in späteren Phasen eine saubere Captable mit den genauen Eigentums- und Gewinnanteilen der bisherigen Investoren. Grundvoraussetzung:  Alle Gründer sind operativ tätig, halten Mehrheitsanteile und sind über entsprechende Vesting-Perioden am Erfolg des Unternehmens incentiviert

Leidenschaft sticht Fakten-Overkill

Showdown: Das Gründerteam hat einen oder mehrere geeignete VCs gefunden, sich gut vorbereitet und steht jetzt kurz vor dem Pitch. Jeder und jede beherrscht die Fakten und kann die wichtigsten Fragen antizipieren. Ein schickes Pitchdeck erklärt Geschäfts- und Erlösmodell auf wenigen Slides. Eine Live-Demo ist vorführbereit und wird attraktiv inszeniert.

Neben diesen Vorbereitungen ist zusätzlich die Performance entscheidet: Wer leidenschaftlich pitcht, kann Investoren leichter überzeugen. Das ist sogar wissenschaftlich untermauert: Eine Studie der Universität von Wisconsin-Madison hat hierzu Aufzeichnungen von Pitch-Wettbewerben empirisch untersucht. Aus den Ergebnissen lassen sich drei wichtige Tipps ableiten: Mit Selbstvertrauen auftreten, mit Leidenschaft vortragen und (fast) keine Folien zeigen. Denn jeder Geldgeber möchte in das nächste Rocket Ship investieren. Hiermit kommt ihr diesem Ziel auch im aktuellen Umfeld ein Stück näher.

Autor

Matthias Friese ist Managing Partner des in Berlin ansässigen Company Builders XPRESS Ventures, der auf den Aufbau innovativer und disruptiver Start-ups – insbesondere in der Logistik – spezialisiert ist. Matthias Friese ist bereits mehrfacher Gründer von Unternehmen im digitalen Bereich. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Dranbleiben und den Spaß an der Sache nicht verlieren

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Teppana waschbare Teppiche hamburg

Teppana: Waschbare Teppiche in Hamburg individuell gefertigt

Stellen Sie sich und das Startup Teppana doch kurz unseren Leser*innen vor!

Ich bin Ramin Mohammadi, 28 Jahre alt und habe Mitte 2020 Teppana gegründet. Mit Teppana lösen wir das größte Problem von Teppichen: Flecken. Dabei gehen wir einen neuen Weg, in dem wir sie waschbar machen. Das geht, weil wir ein zweiteiliges System haben: eine rutschfeste Unterlage und ein Teppich mit Design. So können alle unsere Teppiche – egal welche Größe – in einer herkömmlichen Waschmaschine gewaschen werden. Mit diesem Prinzip sind wir die allerersten in ganz Europa! Aktuell haben wir Teppiche in über 150 verschiedenen Designs und fertigen diese – bis auf zwei Ausnahmen – allesamt vor Ort in Hamburg.

Zu meinem Hintergrund: Ich war nach dem Studium an der TU München und der Universität St. Gallen einige Jahre bei der Kartenmacherei und bei Better Ventures als Entrepreneur in Residence tätig. Dort konnte ich wertvolle Erfahrungen rund um digitale Geschäftsmodelle sammeln. Das Thema Teppich wurde mir von meiner Familie, die seit vielen Generationen in der klassischen Teppich-Branche tätig ist, in die Wiege gelegt. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin überzeugt davon, dass vor allem Unternehmer:innen unsere Welt zu einem besseren Ort machen können. Zudem möchte ich mit Teppana den klassischen Teppich „entstauben” und eine neue, moderne Alternative dazu bieten.

Welche Vision steckt hinter Teppana? 

Mit Teppana schaffen wir für unsere Kund:innen ein Zuhause, in dem sich jede und jeder frei entfalten kann. Wir erleichtern den Alltag der Menschen und ermöglichen ihnen ein sorgenfreies und unbeschwertes Leben zu Hause. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich habe seit Beginn komplett gebootstrapped. Da war es natürlich entscheidend, schnell profitabel zu werden, um die Ersparnisse nicht zu schnell zu verbrauchen. Seitdem wachsen wir organisch.

Für mich als Solo-Gründer gab es bisher keinen Tag ohne neue Herausforderungen: Maschinenausfälle, Lieferengpässe wegen Corona, Marketing-Kanäle, die über Nacht nicht mehr performen. Die größte Herausforderung dabei ist, die Motivation nicht zu verlieren und das Tempo, die Intensität hochzuhalten. Aufstehen, weitermachen, Lösungen finden. Als Solo-Unternehmer bist du ein Stück weit alleine, du hast ein Team um dich herum, aber du bist hauptverantwortlich für den ganzheitlichen Erfolg des Unternehmens. Umso wichtiger ist, einen kühlen Kopf zu bewahren und vor allem: den Spaß an der Sache vor lauter Arbeit nicht zu verlieren.

Wer ist die Zielgruppe von Teppana?

Unsere Zielgruppe ist vor allem weiblich und liebt schönes Design. Die meisten Kundinnen von uns haben Kinder und/oder Haustiere. Hier gehören Flecken zum Alltag. Und genau den wollen wir ihnen mit unseren Teppichen erleichtern!

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Teppiche sind waschbar! Gerade Haustierbesitzer:innen und Familien mit Kindern schaffen sich keinen Teppich an, weil der sofort Flecken bekommt und die schöne Optik dahin ist. Hier setzen wir an. Ein schöner Wohnteppich ist ein wichtiges visuelles Element in der Wohnung oder im Haus. Und ja, er ist eine Investition über mehrere Jahre. Jeder Fleck tut weh – mit uns jetzt nicht mehr. 

Hinzu kommt, dass wir dank des zweiteiliges Systems eine Variabilität und Flexibilität bringen. Du kannst dir ein neues Design kaufen, um neue Wohnakzente zu setzen, brauchst aber keine neue rutschfeste Matte. Das schont den Geldbeutel. 

Darüber hinaus werden unsere Teppiche in Hamburg individuell, mit einem hohen handwerklichen Qualitätsanspruch und teilweise recycelten Materialien gefertigt. 

Wo geht der Weg von Teppana hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten jeden Haushalt davon überzeugen, auf waschbare Teppiche umzusteigen. Wir wollen die Alternative für alle sein, die sich normale Teppiche bisher nicht in die Wohnung legen konnten – und ihnen damit Zugang zu den schönen Designs schaffen – von klassisch bis modern. Ein Teppich wird nicht ohne Grund als „Seele eines Raumes” bezeichnet. Wenn du erst einmal einen im Raum liegen hast, willst du den Charme und die Gemütlichkeit nicht mehr missen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Das Wichtigste ist: anfangen! Ich sehe oft, dass Menschen gründen möchten, sich aber mit Ausreden oder vermeintlichen Hindernissen selbst blockieren. Einfach loslegen. Sobald du rausgehst und deine Idee nach Außen trägst, bekommst du erstes Feedback, das dringend notwendig ist, um dein Produkt zu verbessern. 

Selbstzweifel sind völlig normal, das gehört dazu. Man wird sich und seine Entscheidungen im Laufe der Gründung immer wieder in Frage stellen: Hätte ich das anders machen sollen? Wäre hier mehr drin gewesen? Könnte ich noch schneller wachsen?

Dranbleiben und den Spaß an der Sache nicht verlieren. Das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel” ist vielleicht Phrase, aber beim Thema Gründung passt es 1:1. Genieß den Weg, feiere jeden kleinen Erfolg und ziehe aus jedem Rückschlag etwas. All das trägt zur Weiterentwicklung deines Unternehmens und deiner Person bei. Das Wichtigste ist, dass du für deine Sache brennst und Spaß dabei hast. Sonst geht die Rechnung nicht auf.

Wir bedanken uns bei Ramin Mohammadi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Das Gründungs-Team ist entscheidend

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apprentigo Lern-Community für Auszubildende und Fachkräfte

apprentigo Lern-Community für Auszubildende und Fachkräfte

Stellen Sie sich und das Startup apprentigo doch kurz unseren Lesern vor!

Das EduTech-Startup apprentigo bietet Arbeitgeber:innen eine kollaborative Lern-Plattform, mit der sie ihre Auszubildenden und Fachkräfte mit 21st Century Skills ausrüsten können. Das Pilotprojekt, auf dem apprentigo aufbaut, ist der Lehrlingshackathon, welcher seit 2019 mehr als 600 Lehrlingen beigebracht hat, mit Low-Code-Tools eigene Web-Applikationen zu entwickeln, um reale Probleme zu lösen.  

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Bevor wir apprentigo gegründet haben, haben Peter und ich jahrelang in Großkonzernen gearbeitet. Uns wurde schnell klar, dass die wichtigste Ressource für die digitale Transformation neben der Technologie die Menschen sind, die kreative Lösungen mithilfe von Technologie erarbeiten. Und diese Aufgabe ist bei weiten nicht nur der Chefetage und den Akademiker:innen überlassen – sie durchdringt alle Organisations-Einheiten und Ebenen. Die Fachkräfte und Auszubildenden spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie direkt dort ihre Hand anlegen wo großes Digitalisierungspotenzial besteht. Dadurch wissen sie am ehesten, welche Lösungen gebraucht werden. 

So entstand die Idee von apprentigo: Durch das Lernen im Team wird die digitale Transformation des Unternehmens mitgestaltet. 

Wir haben uns entschieden, die Azubis und Fachkräfte mit der Entwicklung von Apps zu ermächtigen. Warum Apps? Eine App zwingt den Entwickler bzw. die Entwicklerin das Problem und die Lösung sehr spitz zu betrachten. Somit können konkrete und praxisnahe Lösungen entwickelt werden, ganz egal ob diese in Apps münden oder nicht.

Die Job-Profile ändern sich mit der fortschreitenden Digitalisierung und erfordern von Auszubildenden und Fachkräften vermehrt digitale und soziale Kompetenzen, die leider in der traditionellen Berufsbildung nicht ausreichend vermittelt werden. In Österreich entscheiden sich derzeit nur 2,5 % der Lehrlinge für IT-Berufe. In Deutschland ist der Anteil zwar leicht höher, aber nur 9 % der IT-Auszubildenden sind weiblich. Mit apprentigo bieten wir passende Lösungen, um diese Herausforderungen zu adressieren und das Potenzial der Talente zu entfachen.

Welche Vision steckt hinter apprentigo?

Unsere Vision ist es, den Auszubildenden und Fachkräften – sowohl in kleinen und großen Betriebe – in der DACH Region die Möglichkeit zu geben, die digitale Transformation der Betriebe mit zu gestalten, indem sie praxisnahe und einfach digitale und soziale Kompetenzen durch das Lösen von Challenges in Team aufbauen. Um dieses Ziel zu erreichen, sehen wir uns als Partner der Ausbilder:innen, die ihr Berufs-Weiterbildungsangebote um digitale und soziale Kompetenzen erweitern möchten. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir gehören zu den First-Movern in diesem Bereich. Das bringt viele Chancen aber auch einige Herausforderungen mit sich, da wir komplett neue Lösungen entwickeln, die es in der Form für diese Zielgruppe nicht gibt. Jetzt bereiten wir uns auf den Rollout in der DACH-Region vor, um unsere Plattform möglichst vielen Auszubildenden, Fachkräften – und deren Arbeitgeber:innen – zugänglich zu machen. 

Was unsere Finanzierung betrifft: Ja, wir finanzieren uns seit der ersten Stunde an selbst. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, apprentigo zu bootstrappen. Wir kennen uns in unserem Markt gut aus, haben unser Geschäftsmodell validiert und den Bedarf am Markt mit mehr als 150 Unternehmen unter Beweis gestellt.

Das Schöne an apprentigo ist, wir erfüllen einen dringenden Need, den jeder Arbeitgeber und jeder Auszubildende hat. Wir möchten jetzt weitere Traction erzeugen, unseren Product-Market-Fit weiter stärken und uns erst in einigen Monaten mit der Frage beschäftigen, wieviel Wachstumskapital wir aufstellen werden. 

Wer ist die Zielgruppe von apprentigo?

Unsere Zielgruppe sind Arbeitgeber:innen, die in ihre Fachkräfte und Auszubildenden investieren wollen und nach einer Lösung für den Aufbau digitaler und sozialer Kompetenzen in dieser Talente-Zielgruppe suchen. Das kann ein KMU mit fünf auszubildenden Personen sein oder ein Großbetrieb mit tausenden Auszubildenden und Fachkräften. Von Tourismus bis hin zur IT. Die Nutzer:innen unser Plattform sind vorwiegend die Lernenden selbst, die durch das Lösen konkreter Challenges im Team das praktische Wissen erwerben und sich mit Gleichgesinnten vernetzen können. Gleich nach dem Konfuzius Zitat: “Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.”

Wie funktioniert apprentigo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

apprentigo ist als Lern-Community für Auszubildende und Fachkräfte einzigartig in Europa. Wir verbinden drei Elemente für die Ausbildungsbetriebe: Up-Skilling, Teamstärkung und Employer Branding.

Arbeitgeber:innen registrieren sich bei apprentigo und bieten ihren Talenten die Möglichkeit, an Blended-Learning Ausbildungsprogrammen mit Gleichgesinnten teilzunehmen. Die Teilnehmer:innen bewältigen gemeinsam in Teams Herausforderungen und lösen praxisnahe Problemstellungen durch die Entwicklung von Applikationen mittels Low-Code-Tools, die ihnen auf der apprentigo-Plattform zur Verfügung gestellt werden. Im Vordergrund steht dabei nicht nur die Entwicklung von live gecodeten Apps, sondern auch die Entwicklung von sozialen Kompetenzen, Problemlösungskompetenzen und das Zusammenarbeiten in Teams – essenzielle Kompetenzen für die neue Welt des Arbeitens. 

apprentigo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

apprentigo soll in erster Instanz das führende EduTech-Startup für die Berufsgruppe Auszubildende und Fachkräfte im DACH-Raum werden. Unser Ziel ist, dass spätestens 2030 die Schlagzeilen nicht mehr vom “Fachkräftemangel”, sondern von der “digitalen Transformationskraft der europäischen Fachkräfte” sprechen.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Das Gründungs-Team ist entscheidend – es muss komplementäre Kompetenzen aufweisen und sich gut (am besten über Jahre hinweg) kennen. 

Bei Hirings schaue nicht nur die CVs an, sondern die Lebens- und Lernwege der Bewerber:innen.

Lerne deine Zielgruppe, ihre Bedürfnisse, Herausforderungen und Eigenschaften in- und auswendig kennen. Nur wenn du deine Klientel perfekt verstehst, kannst du ihnen Lösungen anbieten, die einen perfekten Match erzielen.

Wir bedanken uns bei den Gründen für das Interview

Gründer:innen-Team (von links nach rechts): Benjamin Ruschin (Board Member), Anna Gawin (CEO) und Peter Gawin (COO) Fotocredit: © Katharina Schiffl

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Rebellen im Unternehmen – gewinnbringende Andersartigkeit

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rebellen unternehmen

In jedem Unternehmen sind Mitarbeiter Teil des großen Ganzen. Werden sie optimal integriert, so können sie auch ihre beruflichen und kollegialen Fähigkeiten bestens zeigen. Unternehmerin Chrissy Dorn kann aus eigener Erfahrung berichten, die aus ihrer Tätigkeit in einer Vielzahl namhafter Unternehmen bis hin zum Aufbau eines eigenen erfolgreichen Marketing- & Consulting-Business resultiert. Immer wieder erkannte sie, dass Rebellen eines mit ihr teilen: zu hinterfragen, etwas im Unternehmen bewegen zu wollen und oft nicht gehört zu werden.

Was wäre, wenn man bei eben diesen andersdenkenden (oder mitdenkenden) Mitarbeitern genauer hinsieht und fragt, wo denn noch im Unternehmen sie möglicherweise noch mehr zum Unternehmenserfolg beitragen könnten? Sind es wirklich Rebellen, oder denken sie „um die Ecke“, wie wenn es ihr eigenes Unternehmen wäre? Mal ehrlich: wie kann’s noch besser werden, derartige Mitarbeiter im Team zu haben?

Mitarbeiter gewinnbringend einsetzen

Unterschiedliche Charaktere der Menschen ergänzen sich gegenseitig. Besonders innerhalb eines Teams besteht ein harmonisches Miteinander nicht unbedingt aus gleichen Charakteren, sondern auch aus den Eigenheiten der einzelnen Mitarbeiter. Besonders deutlich sticht der rebellische Typ hervor, der wahrhaftig etwas anders ist, und dies jedoch nicht immer auf einer angenehmen Weise. Jedoch sind hierbei auch die Aufgabenbereiche entscheidend, denn ein rebellischer Typ kann gewinnbringend sein und ein Team stärken, sofern die Aufgaben passen.

Erste Inspirationen können daher bereits ein paar bewusste Denkansätze sein. Zum Beispiel zu überlegen und zu fragen, inwiefern die unterschiedlichen Charaktere bei der Arbeit von Bedeutung sind und was daran im eigenen Unternehmen noch optimiert werden kann. Hier auch wirklich die Mitarbeiter zu fragen, wie sie sich noch anders einbringen könnten, zaubert oft Fähigkeiten an die Oberfläche, die sie sich vorher nie zu sagen getraut hatten.

Rebellen sind die treibende Kraft

Fragen zu stellen, deutet nicht nur auf Interesse am und im Unternehmen hin, sondern kann ein Ansporn für das ganze Team sein. Ein Rebell schafft es, vieles zu erfragen, es ist eines seiner Merkmale. Hierbei ist natürlich immer zu entscheiden, wo ein Rebell eingesetzt wird. Ebenso auch, worin eine zurückhaltende Persönlichkeit eine ausfüllende Aufgabe findet. Was ist es, was das Unternehmen weiterbringt?

Ein offenes Ohr für Anregungen und Fragen

Dynamik, Ideenreichtum und Motivation, genau diese Energien sind in einem Unternehmen wichtig. Nur dann ist es möglich, langfristig erfolgreich zu sein. Die Motivation ist dabei das Steckenpferd. Ist keine Motivation gegeben, leiden die Leistungsbereitschaft und Effektivität darunter. Daher ist es täglich wichtig, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen und alle an einem Strang ziehen. Dann gelingt es, ein erfolgreiches Unternehmen zu führen. Genau für die besagte Motivation ist es wichtig, die Ideen und Anregungen der Mitarbeiter mit in den Unternehmensprozess einzubeziehen und dadurch auch Wertschätzung und Anerkennung zu vermitteln. Freude bei der Arbeit ist wichtig und trägt zum Erfolg bei. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre zeichnet sich dadurch aus, dass Ideen gemeinsam gefunden werden, das bedeutet auch, für Mitarbeiter ein offenes Ohr zu haben.

Stärken der einzelnen Mitarbeit erörtern

Welchen Beitrag kann jeder einzelne Mitarbeiter im Unternehmen leisten und worin kommen die Stärken des Rebellen vorteilhaft hervor? Ein Team ist nur dann stark, wenn es ein Team ist und jeder Mitarbeiter seinen Platz darin gefunden hat. Teamarbeit braucht daher eine gewisse Dynamik und dahingehend ist auch ein Hinterfragen der Rebellen erlaubt, worin sie sich besonders wohlfühlen. In einem Unternehmen kommt es sehr darauf an, dass ein dynamisches Team auch dynamisch bleibt. Dafür ist das Zutun jedes einzelnen Mitarbeiters gefragt und die Berücksichtigung der Charaktereigenschaften. Auf Rückfragen eingehen ist hierbei besonders von Bedeutung. Schließlich bestimmt den Erfolg des Unternehmens mitunter die Zusammenarbeit miteinander.

Unentdeckte Potenziale fördern

Unternehmensziele mit Menschen zu meistern, die „um die Ecke“ denken, kann viele Türen öffnen. Es mag zunächst eine Herausforderung sein, das Potenzial jedes einzelnen Mitarbeiters optimal zu fördern. Bei den sogenannten „Rebellen“ ist es besonders schlau, sie die eigenen Talente, die sie durch ihre rebellische Art offensichtlich einbringen wollen, auch entfalten zu lassen und sie für eine Aufgabe einzusetzen, die sie wahrlich fordert. Im Allgemeinen ist es daher hilfreich, bei einer Teambesprechung nicht immer nur Fakten auf den Tisch zu legen, sondern auch nachzufragen, was den Mitarbeitern im Unternehmen besonders zusagt und wo noch Verbesserungen im Unternehmensprozess erwünscht sind und dabei für Inspirationen offen zu sein. Daraufhin lassen sich womöglich nicht ausgeschöpfte Potenziale nochmals viel besser finden.

Fazit

Manche Menschen halten sich eher gerne zurück, andere sind mehr auf dem Vormarsch. Wer sich mit den unterschiedlichen Charakteren im Unternehmen auseinandersetzt und jedem Mitarbeiter Raum für die berufliche Entfaltung bietet, wird einen nachhaltigen Erfolg sehen. So wird nicht nur das Potenzial von jedem einzelnen Mitarbeiter gefördert, sondern auch das des gesamten Teams. Durch die Wertschätzung eines jeden einzelnen Mitarbeiters und das Vertrauen in sie wird die Begeisterung des Teams gefördert und der Wunsch, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und zum Unternehmenserfolg aktiv beizutragen.

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„Nachhaltigkeit ganz anders“ lautet ihr Motto. Chrissy Dorn stellt viele Fragen, allem voran, was denn in Sachen Nachhaltigkeit sonst noch möglich ist – über das Offensichtliche hinaus. Als Mentorin liefert sie Menschen die Inspiration dafür, ihr Leben zu verändern. Beziehungen, Business und das eigene Leben – genau hier beginnt Nachhaltigkeit. Auf ihrem Lebensweg und mehr als 35 Jahren Tätigkeit im Bereich Markenentwicklung traf Chrissy verrückt Andersdenkende und innovative Visionäre mit klaren Werten, jeder einzelne von ihnen mit einem starken, nachhaltigen „Warum“. Heute inspiriert sie mit ihrem Wissen unzählige Menschen. Ihr Ziel: zu zeigen, dass jeder es selbst in der Hand hat, wohin der Lebensweg geht.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

START-UP YOURSELF! Wie bereit bist Du dafür? 

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lebensmitte frauen

Wie oft am Tag antwortet man auf die Frage: „Wie geht es Dir?“ – „Danke, gut!“ Natürlich will man nicht jedem von seinen Gefühlen oder Wehwehchen erzählen, zumal die Frage ja oft einfach nur höflichkeitshalber und ohne Erwartung einer Antwort gestellt wird. Aber wie beantwortest Du Dir selbst diese Frage? Du stehst vor dem Spiegel und machst Dich fertig für den Tag. Dein Spiegelbild gefällt Dir, Du ziehst Dir schöne Kleidung an und fühlst Dich nach außen hin wohl. Wie fühlt sich Dein Inneres an? Gerade Frauen in der Lebensmitte hadern oft mit sich und dem, was sie im Leben erreicht haben. Meist sind die Kinder schon aus dem Haus und was bleibt, ist eine Lücke.

War das jetzt schon alles oder kommt noch was? Jetzt ist die beste Zeit, sein Inneres aufzuräumen und sich selbst wahrzunehmen – als Frau, als Partnerin oder im Business. Was möchtest Du und wie willst Du es erreichen? Wie Du Dich und Deine Situation zielführend reflektieren und welche Schritte Du für Dein neues und authentisches Leben gehen kannst, weiß Stephanie Fuhrmann, Expertin für Persönlichkeitstraining, Life- und Businesscoach für Frauen in der Lebensmitte. Ihre Gedanken dazu teilt sie gerne in diesem Gastbeitrag.

Bilanz ziehen – aber bitte richtig! 

Vor dem Willen zur Veränderung kommt die Einsicht. So weit die Theorie. Doch in der Praxis kann Einsicht alles oder nichts bedeuten. Menschen denken sehr oft über Veränderung nach. Weit öfter, als sie sich tatsächlich verändern. Diese Bilderbuchvorstellung, dass jemand mit dem Leben hadert und „nur“ einen Tiefpunkt erreichen muss, um endlich aufzuwachen, ist jedoch naiv. So eilen gerade Menschen, die mit psychischen Problemen oder Suchtverhalten zu kämpfen haben, oft von einem Tiefpunkt zum nächsten – nahezu schicksalsergeben.

Nicht minder naiv ist die Vorstellung, dass man ganz gewiss so unendlich viel besser dran und endlich wunschlos glücklich wäre, wenn man dies oder jenes erreicht. Denken Sie nur an all die Stars und Sternchen, die alles haben bzw. hatten, jedoch immer wieder durch private Eskapaden oder gar eventuell durch einen tragischen Selbstmord in die Schlagzeilen gelangten. 

Wer bin ich und wer will ich sein? 

In sich zu schauen ist zwar zweifelsohne wichtig und der Startpunkt für jedwede Veränderung. Jedoch kann man hier bereits den falschen Weg einschlagen, wenn man von etwas Falschem ausgeht. Und das passiert leider nur allzu häufig. Beide soeben geschilderten Szenarien, der (vermeintlich) endgültige Tiefpunkt und das hohe Ziel, das (hoffentlich) alles zum Besseren verändert, gehen nämlich von etwas Falschem aus. Beide Szenarien, so scheinbar gegensätzlich sie sein mögen, unterstellen ein Schlüsselerlebnis, das dann alles verändert. Eine Art biografischen Hebel, der einfach nur umgelegt werden muss. Doch die innere Befindlichkeit von solchen Meilensteinen abhängig zu machen, funktioniert einfach nicht. Denn es fehlt etwas ganz Entscheidendes: die echte, unvoreingenommene Auseinandersetzung mit sich selbst als Person!

Gerade Frauen in der Lebensmitte sind davon besonders betroffen. Einerseits sind es Mütter, die bisher erfolgreich Familie, Kinder, Hund, Katze und Haus gemanagt haben. Der große Meilenstein – erfolgreich eine Familie gründen, ein Zuhause schaffen und dem Nachwuchs Flügel geben  – liegt nun in der Vergangenheit. Andererseits sind es Frauen, die sich bewusst gegen Kinder und für ihre Karriere entschieden haben und sich nun nach Jahren der Aufopferung für den Job fragen: “War das schon alles? Für wen habe ich das eigentlich gemacht?” Und doch ist das Leben noch lange nicht vorbei. Plötzlich muss man sich auf eine Art neu orientieren, für die lange Zeit kein Raum war. Weil eben die Familie alles überschattet hat oder die Anerkennung im Job doch nicht mehr ausreicht. Doch nun wird es offensichtlich: es ist noch jede Menge Lebenszeit vorhanden – allerdings fehlen sinnstiftende Ziele.

Lebenserwartung & der perfekte Neustart

Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Frau liegt in Deutschland bei 83 Jahren. Wie alt sind Sie gerade? Und wieviel Zeit würde Ihnen damit bleiben? Wollen Sie wirklich so weitermachen wie bisher?

Bei Familien sind die Letzten, die das Nest verlassen, nicht die Kinder, sondern die Eltern. Plötzlich merkt man, dass man sich trotz Freunde, Familie, Arbeit und Freizeit „leer“ fühlt. Gerade Frauen sind hier besonders betroffen, da sie in der Regel arbeitstechnisch zurückgetreten sind, um die Kindererziehung und das Familienmanagement zu priorisieren.

Bei den sog. DINKS (“double income – no kids”) sieht das anders aus. Man hat nach beruflichem Erfolg gestrebt und sich für die Karriere aufgeopfert. Es war der Job, für den man mal so sehr “gebrannt” hat. Jetzt hat man vielleicht alles erreicht oder erfährt in Zeiten von Shareholder Value keine Wertschätzung mehr – trotz erfolgreicher Arbeit. Vielleicht fühlt man sich auch von jüngeren, nachfolgenden Kollegen übergangen oder merkt, dass das anfängliche Feuer nicht mehr ganz so heiß brennt.

Beziehungsprobleme? Ja, die können häufig noch dazukommen. 

Viele Paare haben die Kinder nach vorne gestellt – sich selbst und ihre Beziehung jedoch nach ganz hinten. Die DINKS haben jahrelang scheinbar wichtige Aufgaben im Beruf und karrierefördernde Arbeitseinsätze vor das Privatleben gestellt. Der geschäftsfördernde Einsatz auf dem Golfplatz hatte häufig Vorrang vor dem Candlelight-Dinner zu zweit. 

Sind also die Kinder aus dem Haus oder verliert der Job plötzlich an Bedeutung, zeigt sich oftmals, wie sehr eine Ehe vernachlässigt wurde. Da kann es jede Menge Gesprächsbedarf geben. Viele Jahre fehlte es dafür überhaupt an Bewußtsein.

Dennoch ist diese Lebensphase der perfekte Zeitpunkt für den Neustart. Man hat man nämlich etwas Entscheidendes dazu gewonnen, um an sich selbst und der Beziehung arbeiten zu können. Und zwar Erfahrung und Zeit! Beides kann und sollte man intensiv einsetzen, sodass die sogenannten „goldenen Jahre“ dieser Bezeichnung gerecht werden können. Dazu braucht es einen neuen Fokus und ein klares Bewusstsein dafür, was man ändern kann … und vor allem will.

Autor

Stephanie Fuhrmann ist Life- und Businesscoach aber hauptsächlich beschäftigt sie sich mit dem Life-Coaching. Sie arbeitet mit dem HBDI-Persönlichkeitstest, bei dem in einem Fragebogen Denkpräferenzen herausgearbeitet werden. Jeder Mensch hat unterschiedliche Ausrichtungen. Diese Auswertung wird als Grundlage genommen, um Frauen ihre Stärke, ihr Potential und ihre Persönlichkeitsentwicklung zu zeigen.

Ihre Hauptzielgruppe sind Frauen in deren Lebensmitte. Frauen, die sich nicht bewusst sind, dass etwas im Leben nicht richtig läuft. Oft zeichnet sich das dadurch aus, dass diese Frauen immer auf der Suche nach neuen Aktivitäten sind, aber nicht wissen, was ihnen wirklich fehlt. Sie möchte verhindern, dass Frauen so viele schmerzhafte Erfahrungen machen müssen wie sie selbst. Ihr Geschenk an die Frauen ist, zu vermitteln, dass sie ganz sie selbst sein dürfen.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Vom Co-Working-Space zur eigenen Firmenzentrale

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Co-Working-Space zur eigenen Firmenzentrale

Das Gründungsgeschehen in Deutschland hat sich seit den 2000er Jahren halbiert. Strukturelle und ökonomische Rahmenbedingungen machen Startups das Leben schwer. Zeit für starke Partnerschaften und gemeinsames Wachstum. 

Gut, dass Gründerinnen und Gründer nicht zum Jammern neigen. Grund genug gäbe es: Studien stellen dem Gründungsstandort Deutschland regelmäßig ein mittelmäßiges Zeugnis aus. „Junge Unternehmen schätzen den Gründungsstandort Deutschland gerade mit einem schwachen Befriedigend ein“, heißt es etwa beim Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). 

Knapp 80 Prozent der Gründer wünschten sich von der Politik, die Unternehmensgründung schneller und einfacher zu machen. 38 Prozent fordern einen einfacheren Zugang zu öffentlichen Fördermitteln. Für 30 Prozent hat eine bessere IT-Infrastruktur eine große Bedeutung, um die Digitalisierungsprozesse zu ermöglichen und einen leichteren Zugang zu überregionalen Märkten zu erhalten. Das klingt nicht gerade ideal. 

Startups sichern Deutschlands Zukunftsfähigkeit

Auch der Arbeitsmarktboom seit Mitte der Nullerjahre wirkt sich negativ auf den Gründergeist hierzulande aus. Die Corona-Pandemie verstärkte insbesondere bei jungen Erwachsenen den Wunsch nach beruflicher Sicherheit. Nach Angaben der KfW Bankengruppe brach die Präferenz für eine Selbstständigkeit im Jahr 2020 bei den unter 30-Jährigen um 30 Prozent ein. 

Auch die Zahl der Gründungen war gesunken, hat aber mittlerweile wieder das Niveau von 2019 erreicht. Mit 607.000 Existenzgründungen (+70.000) machten sich laut KfW im vergangenen Jahr ähnlich viele Menschen selbstständig wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. 

Gut so. Denn Startups bedeuten Innovationen. Sie führen neue Technologien zur Marktreife. Und nicht selten unterscheidet sich auch der Führungsstil von Gründern maßgeblich von dem in etablierten Unternehmen. Startups kultivieren ein unternehmerisches Mindset in ihren Teams. Die Rechnung ist deshalb einfach: Sinkt die Zahl der Gründungen sinkt auch die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. 

Hilfe beim Marktzugang und -verbleib 

Das müssen wir vermeiden. Viele Dienstleister wissen um die Nöte junger Unternehmen und werben mit speziellen Services und Tarifen. Auch Creditreform schätzt Startups und Grownups als Partner und engagiert sich in vielen Start-Up-Initiativen. So unterstützt Creditreform Stuttgart die Meisterklasse #7 der baden-württembergischen Startup-Initiative Gründermotor finanziell und persönlich, z.B. mit Coachings und wertvollen Experten-Tipps. Zu den weiteren Partnern zählen Unternehmen wie EnBW, Bosch und die LBBW. In anderen Regionen finden sich weitere Beispiele für intensives Startup-Engagement.

Vielerorts fördert Creditreform Startups und Grownups mit einer auf sie zugeschnittenen Mitgliedschaft. Junge Unternehmen profitieren dabei von einem großen Netzwerk an Mitgliedsunternehmen, können sich mit anderen Startups austauschen und erhalten Kontakte zu Mittelständlern und Weltkonzernen.  Zudem finden sie wertvollen Informationen über potenzielle Kunden und somit Hilfe bei der Akquise und bei der Suche nach passenden Zielgruppen. Für Grownups, deren Geschäft bereits etabliert ist, sind aktuelle Wirtschaftsinformationen und Services im Mahnwesen und Inkasso interessant, damit möglichst keine „Wachstumsschmerzen“ entstehen. Denn oft sind Gründer im Tagesgeschäft gebunden und haben wenig Zeit und Aufmerksamkeit für das Forderungsmanagement. Mit der Hilfe von Creditreform stellen sie sicher, dass die Ausfälle gering und die Liquidität erhalten bleiben. 

Beteiligung an Venture Capital Fonds 

Das Interesse von Creditreform an jungen Unternehmen ist keine Einbahnstraße. Mehrere Vereine Creditreform – etwa Hamburg, Freiburg und Hannover – sind im Next Commerce Accelerator (NCA) engagiert. Das 2017 von der Hamburger Sparkasse initiierte Programm richtet sich an Gründer mit handelsnahen Geschäftsmodellen in den Bereichen Software, E-Commerce, Advertising und Technology.  Zu den beteiligten Investoren zählen Beiersdorf und Tchibo sowie die Otto Krahn Gruppe, die Großbäckerei Junge – und eben Creditreform. „Im Gegenzug für ihre Anschubhilfe erhalten die beteiligten Investoren wertvolle Einblicke in neue Geschäftsmodelle, Technologien und Innovationen“, sagt NCA Managing Partner Thorsten Wittmütz. 

Mit Erfahrung zum Erfolg

Sei es also als Investor oder als Geschäftspartner: Mit dem Erfahrungsschatz aus Tausenden Gesprächen mit Startups, Mittelständlern und Konzernen und den Möglichkeiten im Forderungs-, Risiko-, Adress-, und Payment-Management steht Creditreform jungen Unternehmen zur Seite. Wir begleiten Gründer vom Co-Working-Space bis zur eigenen Firmenzentrale – und gerne auch sehr viel länger. 

Autor

Patrik-Ludwig Hantzsch ist Leiter der Wirtschaftsforschung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Pressesprecher beim Verband der Vereine Creditreform in Neuss. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Wirtschaftsforschung bei Untersuchungen zur Konjunkturentwicklung, insbesondere dem Insolvenzgeschehen, den Neugründungen in Deutschland und Europa sowie zu Fragen der Finanzierung und Entwicklung mittelständischer Unternehmen. Er vertritt Creditreform gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Medien.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Stärke dein Mindset

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numa hotel der zukunft

numa: Hotel der Zukunft bietet Reisenden individuell gestaltete Apartments an den beliebtesten Hotspots Europas

Stellen Sie sich und das Startup numa doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Inga Laudiero, gebürtige Schwedin, wohne aktuell in London mit meiner Familie und bin vor kurzem zum zweiten Mal Mutter geworden. Vor der Gründung von numa habe ich in der Finanzbranche gearbeitet, war Mitgründerin einer nachhaltigen Modemarke, habe einen kurzen Abstecher in New York und Miami bei Hugo Boss gemacht, habe einen Master in Macro Economics abgeschlossen und später Innenarchitektur studiert. Kurz vor der Pandemie, beschloss ich dann meinen Traum zu verwirklichen und gründete mit meinen Geschäftspartnern die numa Group.

numa hat sich seitdem zum modernen „Hotel der Zukunft“ entwickelt und bietet Reisenden individuell gestaltete Apartments an den beliebtesten Hotspots Europas. Wir wollen der Reisebranche ein neues Gesicht geben, indem wir sie in eine neue Ära für die Reisenden der nächsten Generation führen. Digitalisierte Prozesse vereinfachen jeden Schritt der Reise und individuell gestaltete Zimmer – ergänzt durch ästhetisches und zeitloses Interieur, hochwertige Matratzen, kostenlose Minibars, nachhaltige Shampoos und Snacks – schaffen mehr Individualität und bringen ein Stück Seele ins Reisen zurück.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Bevor ich Mitgründerin von numa wurde, war die Finanzbranche mein Zuhause. Ich war neun Jahre lang als Investmentbankerin bei Morgan Stanley in London tätig. 

Ich hatte allerdings schon immer eine kreative Ader und so sehnte ich mich nach mehr Abwechslung. Kurzerhand entschied ich mich neben dem Job nochmal zu studieren und absolvierte ein Interior Design-Studium an der University of Arts in London. Als ich mich mit numa Co-Gründer Christian Gaiser über meine Neuorientierung unterhielt, holte er mich mit ins Gründungsteam von numa und erfüllte mir damit einen langen Traum. Heute konzentriere ich mich auf den Markenauftritt und alle kreativen Aspekte des Unternehmens.

Welche Vision steckt hinter numa?

Numa wurde gegründet um als „Hotel der Zukunft“ eine neue digitale Ära in der Tourismusbranche einzuleiten. Wir haben beispielsweise das oft lästige Warten an der Rezeption beim Check-in und Check-out abgeschafft und in allen numa-Apartments für ein zuverlässiges und sehr schnelles WLAN gesorgt. Dabei liegt uns Individualität und die Persönlichkeit der einzelnen Zimmer und Apartments sehr am Herzen. Wir möchten, dass unsere Gäste authentische Aufenthalte genießen und sich dabei wie Zuhause fühlen, ohne auf hohe Standards verzichten zu müssen. 

Das bewährt sich auch bei Langzeit-Aufenthalten: Seit der Pandemie reisen die Menschen weniger, bleiben länger und haben mit numa einen Ort, an dem sich Emotion, Funktionalität und Komfort verbinden. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir gründeten unser Unternehmen nur drei Monate vor der Pandemie. Unser Startkapital betrug anfangs 5 Millionen Euro von Investoren. Obwohl wir zu Beginn unsicher waren, ob unser Konzept der Krise Stand halten könne, setzten wir auf Optimismus und passten unser Konzept an die neuen Umstände an. Mit Erfolg: Wir etablierten die Möglichkeit zu Langzeitaufenthalten und bemerkten, dass unser Konzept der kontaktlosen digitalen Prozesse wie gemacht für die Krise war. Trotz Corona konnten wir somit eine 90-prozentige Auslastung erreichen.

Wer ist die Zielgruppe von numa?

Unsere Zielgruppe sind moderne Reisende – von Gen Z bis hin zu Millennials und Familien mit Kindern. Dabei variieren die Altersgruppen und deren Reisevorlieben. Ganz egal ob ein entspannter Morgen, ein produktiver Arbeitstag oder eine bevorstehende Partynacht geplant ist.

Wie funktioniert numa? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser Konzept basiert auf vollständig digitalisierten Prozessen, die jeden Schritt der Reise erleichtern. Schlüssel, Rezeptionen, Warteschlangen und langwierige Check-in/Check-out Prozesse gehören der Vergangenheit an. Denn unsere Gäste erledigen diese Schritte bequem und flexibel über ihr Smartphone. Unser Fokus liegt dabei auf „Reisen mit Seele“. Unsere Hotels und Apartments werden individuell kreiert und eingerichtet. Wir achten bei jedem numa-Hotel sehr sorgfältig auf die Einbindung in das Nachbarschafts-Umfeld. Das macht unsere NUMA-Hotels so speziell und einzigartig. Das numa Sketch in Berlin-Friedrichshain erinnert in seiner Gestaltung an einen der umliegenden Clubs, während man sich im Vollholz-Hotel numa Wood in Wien wie in einem Waldhaus fühlt.

Eine kostenlose Minibar, High-speed Wi-Fi, nachhaltiger Café und Snacks, sowie besonders hochwertige Shampoos so wie die Wahl der Designs sind die kleinen Details, die dem Reisen die Seele zurückgeben. Wir bauen eine Marke auf, bei der die Bedürfnisse unserer Gäste im Mittelpunkt stehen.

Mittlerweile betreiben wir über 3.000 Zimmer und Suiten in Städten wie Berlin, Wien, Barcelona und Mailand. 

numa, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir konnten numa bereits in vielen europäischen Hotspots wie Berlin, Barcelona und Rom als innovatives Hotelkonzept etablieren. Diesen rasanten Expansionskurs wollen wir weiter ausbauen und bald in allen großen europäischen Metropolen mit Apartments und Hotels vertreten sein. Darüber hinaus möchten wir numa als Lifestyle-Marke für Gen Zs und Millennials etablieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Glaube daran, dass du alles erreichen kannst, was du dir vorgenommen haben, und ergreife Gelegenheiten zum richtigen Zeitpunkt. Wenn du dich in deinem Job nicht wohlfühlst oder den Wunsch nach „mehr“ verspürst, dann lasse dich nicht davon abhalten, etwas Neues auszuprobieren. Wir können uns nur weiterentwickeln, wenn wir neue Erfahrungen machen und uns neue Ziele und Herausforderungen stellen.

Stärke dein Mindset: Sorge dafür, dass du über die nötigen Mittel verfügst, um mit erhöhtem Druck und Stress umzugehen. Der Aufbau eines Unternehmens ist ein Marathon, kein Sprint, und mentales Wohlbefinden ist unglaublich wichtig. Auch dein externes Umfeld ist entscheidend. Umgebe dich mit Menschen, die die gleiche Leidenschaft und die gleichen Ziele haben. Das wird dir die Zuversicht geben, dass alles möglich ist. Und wenn du einmal ein Unternehmen gegründet hast, suche den Kontakt zu anderen Gründerinnen, um dieses unterstützende Netzwerk von Anfang an aufzubauen.

Verfolge deine Vision mit smarten Entscheidungen. Setze dir hohe Ziele, um deinen Traum zu verwirklichen, und lege dir einen Weg mit kleineren Schritten fest, wie du dorthin gelangen können. Auf diese Weise wird der Mount Everest nicht so entmutigend erscheinen. Auf dem Weg dorthin musst du außerdem sicherstellen, dass deine Finanzen in Ordnung sind und eventuell Kompromisse eingehen. Auch das gehört dazu.

Wir bedanken uns bei Inga Laudiero für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Viel Aufmerksamkeit aufs Hiring legen

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hey holy hundefutter

HEY HOLY Hundefutter, das auf die Anforderungen der einzelnen Hunderassen ausgerichtet ist

Stellen Sie sich und das Startup HEY HOLY doch kurz unseren Lesern vor!

Nach fast 10 Jahren bei Roland Berger / L’Oréal und McKinsey haben wir – Charlotte und Annika – vor einigen Monaten HEY HOLY gegründet. Mit HEY HOLY möchten wir den Pet Care Bereich transformieren, weg von der reaktiven Behandlung akuter Krankheiten, hin zu einer präventiven, holistischen Vorsorge. Da bei unseren Vierbeinern die richtige Ernährung einen ebenso großen Einfluss auf ihre langfristige Gesundheit und ihr Wohlbefinden hat wie bei uns Menschen, starten wir mit Hundefutter. Gemeinsam mit einem Team aus Wissenschaftler*innen und Tierärzt*innen haben wir rassenspezifische Rezepturen entwickelt, die die individuellen Anforderungen adressieren und zur Vorbeugung rassenspezifischer Krankheiten beitragen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben beide schon lange mit dem Gedanken gespielt, zu gründen. Als Annika dann für ihren Hund einfach nicht das richtige Futter fand, haben wir viel recherchiert und mit noch mehr Hundeeltern, Tierärzt*innen und Tierernährungsphysiolog*innen gesprochen, und schnell gemerkt: das ist ein Thema, für das wir beide brennen, auf dem wir viel bewegen wollen.

Was war bei der Gründung von HEY HOLY die größte Herausforderung?

In der Regel können kleinere Unternehmen Tiernahrung nur auf Basis von Standard-Rezepturen auf den Markt bringen, die man bei einem Hersteller aus dem bestehenden Katalog auswählt. Da wir jedoch individuelle, vollständig auf die Rassen zugeschnittene Formulierungen entwickeln wollten, war das für uns keine Option. Wir mussten lange suchen und hartnäckig bleiben, um unsere eigens entwickelten Rezepte in den Mengen zu produzieren, die für uns tragbar waren.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Absolut. Wir hatten zu Beginn eine grobe Idee – erst die vielen Gespräche mit potentiellen Konsument*innen haben uns wirklich gezeigt, wo die Reise zunächst hingehen soll.

Welche Vision steckt hinter HEY HOLY?

Dass Lebensqualität und -dauer durch die Ernährung beeinflusst werden, wissen wir schon lange – auch aus dem humanmedizinischen Bereich. Diesen Ansatz wollen wir endlich auch in den Bereich der Tiernahrung bringen, und unseren Vierbeinern das beste und längste (Hunde-)leben ermöglichen. 

Wer ist die Zielgruppe von HEY HOLY?

Hundeeltern, die ihre Vierbeiner bestmöglich versorgt wissen wollen.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser Futter ist auf die Anforderungen der einzelnen Hunderassen ausgerichtet. Neben einer starken Basisrezeptur, welche auf dem aktuellen Stand der Forschung aufsetzt, beinhalten all unsere Produkte natürliche Zusätze, die auf die individuellen Bedürfnisse der Hunderassen zugeschnitten sind. Unser Futter für Bulldoggen enthält z.B. nur eine Proteinquelle, da diese Rasse anfällig für Unverträglichkeiten ist, sowie Präbiotika und Flohsamen, die Verdauung und Darmfunktion unterstützten. Weil viele Bullies auch an Entzündungen in den typischen Hautfalten leiden, haben wir zudem den Omega-3 und Zink-Gehalt erhöht.

HEY HOLY, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchten wir sagen können: „Mit HEY HOLY konnten wir die Lebensfreue und -dauer unzähliger Vierbeiner steigern“. Wir schauen uns aktuell mehrere Wachstumspfade an, die wir spannend finden – welche genau wir verfolgen, werden wir in den nächsten Monaten entscheiden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Leute finden, die in einem ähnlichen Bereich gegründet haben, und mit Hacks, Intros und vielem mehr unterstützen können – wir konnten uns z.B. glücklich schätzen, schon früh von Ole Strohschnieder und Belá Seebach von Just Spices, und Philip Kahnis von Polly unterstützt zu werden

Beharrlich bleiben – oft findet sich doch eine Lösung, wenn man dranbleibt, und Dinge hinterfragt

Viel Aufmerksamkeit aufs Hiring legen, und dabei nicht nur auf Expertise sondern genauso sehr auf Cultural Fit achten

Wir bedanken uns bei Charlotte und Annika für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder