RITZI professionelle Liveshopping-Plattform, mit der jeder Verkäufer innerhalb von wenigen Minuten live gehen kann
Stellen Sie sich und das Startup RITZI doch kurz unseren Lesern vor.
KS: RITZI ist eine professionelle Liveshopping-Plattform, mit der jeder Verkäufer innerhalb von wenigen Minuten live gehen kann: eine voll handlungsfähige Sales-Plattform mit weltweitem Potenzial. Das umfasst standortgebundene Shops und große eCommerce-Anbieter gleichermaßen. Wir haben Apps und wir haben Lösungen für fortgeschrittene und technisch komplexe eCommerce-Anforderungen. Alles adaptierbar und individualisierbar. Dank unseres internationalen Teams sind uns dort keine Grenzen gesetzt.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
KS: Der Trend zum Liveshopping ist weltweit spürbar, aber mit der Corona-Pandemie entstand für uns ein viel wichtigerer Anreiz: Wir haben die Notwendigkeit gesehen, besonders dem kleineren, stark gebeutelten Einzelhandel einen schnellen Weg zur Digitalisierung des gesamten Geschäftsmodells zu eröffnen. So wurde aus einer eigenen Business-Idee eine Mission. Von dort aus ging es dann noch weit schneller als erwartet in Richtung großer Enterprise-Lösungen: Deswegen wächst auch unsere Vorstellungskraft von dem, was mit unserer Plattform für kleine und große Businesses möglich ist.
Welche Vision steckt hinter RITZI?
KS: Langfristig muss es darum gehen, jedes Einzelhandelsunternehmen aus Deutschland in der ganzen Welt verfügbar zu machen. Ja, in der ganzen Welt! Wir wollen die Unternehmen nicht nur retten oder unterstützen, sondern ihren Umsatz maximal potenzieren. Bei durchschlagendem Erfolg wäre das sogar gesamtwirtschaftlich erheblich. Unsere aktuelle Kooperation mit Alibaba zeigt, dass diese Sache ganz, ganz, ganz schnell massiv expandieren kann: Liveshopping ist in China nicht irgendein, sondern der Trend schlechthin. Das kommt jetzt mit uns in die westliche Welt. In aller Bescheidenheit: Das ist gigantisch!
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
KS: So herum: Die Überzeugungsarbeit gegenüber Investoren ist ein Selbstläufer. Es gibt niemanden, der bezweifelt, dass unser technisches Modell in wenigen Jahren der Standard sein wird. Damit ist noch nicht gesagt, dass es RITZI selbst sein muss, der diesen Standard aufbaut, aber da wir unser Team und unsere Durchsetzungsfähigkeit kennen, haben wir auch selber kräftig vorgestreckt.
Wer ist die Zielgruppe von RITZI?
KS: RITZI richtet sich in erster Instanz an digitalaffine junge Erwachsene mit Online-Shopping-Routine und einem relativ entspannten Geldbeutel. Perspektivisch richtet sich die Zielgruppe aber gänzlich nach dem Geschäftsmodell unserer Anbieter. RITZI soll dann vor allem auch der älteren Generation als einfacher Zugang zum digitalen Einkauf dienen.
Wie funktioniert RITZI? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
KS: RITZI integriert nicht nur den Live-Call an sich, sondern bietet eine flexible Umgebung zur Selbstpräsentation für die Anbieter. Unsere Software ist so ausgerichtet, dass sie jedem Shop und jedem Brand eine eigene Influencer-Karriere erlaubt: Dieser Mix aus Social- und Sales-Strategie differenziert uns von den üblicherweise primär rein technischen Lösungen der Mitbewerber: Doppelter und dreifacher Impact, einfachstes Handling. Das können aktuell nur wir.
RITZI, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
KS: Mit dem jetzigen Tempo und der durchschlagend positiven Resonanz müssen wir uns beinahe abhalten, nicht zu groß zu planen. Wenn sich der Trend hält, sind wir in einem halben Jahrzehnt breitflächig als Standard- und Highend-Lösung für Liveshopping im deutschsprachigen Markt und potentiell darüber hinaus bekannt.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
KS: Starke Nerven, starker Kopf, starke Hände. Im Ernst: Für Jungunternehmer ist Stoizismus die beste Wahl. Konzentriert und fokussiert nach vorne wandern, Widerstände nicht persönlich nehmen, sie sogar als wahrscheinlichste Entwicklung antizipieren. In der Wildnis da draußen braucht es Jäger und Sammler.
Wir bedanken uns bei Kai Stubbe für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
„Man kann nicht, nicht kommunizieren“, sagte einst der österreichische Philosoph Paul Watzlawick. Mimik, Gestik, Intonation der Stimme und Körperhaltung signalisieren uns auf der unterbewussten Ebene, was ein Sprechender über sich selbst denkt.
So „erzählt“ uns der nuschelnde, näselnde und monoton sprechende Karl Lauterbach, dass er zwar verstanden werden möchte, aber sich nicht bewusst ist, dass er dafür deutlicher sprechen müsste. Er gehört in der Typologie zu den „Unbewussten“, erkennbar daran, dass er keinen besonderen Wert auf sein Aussehen legt, seine Körperhaltung eher nachlässig wirkt. Es fällt ihm schwer, Augenkontakt zu halten. Hin und wieder schließt er sogar die Augen, um den eigenen Faden nicht zu verlieren, und nichts zu vergessen, was er sagen wollte.
Zum Typ der „Vielsprecher“ gehört Wolfgang Kubicki.
Oft schnell und ebenfalls nuschelnd, Endsilben und Endkonsonanten verschluckend – was darauf hindeutet, dass er nie wirklich bei der Sache ist und sich einfach gern reden hört, gemäß dem Motto „Ich rede, also bin ich“. In der Regel ist er schwer zu verstehen, weil er oberflächlich über die Worte hinweghuscht. Bei ihm kann man den Eindruck gewinnen, dass er gar nicht wirklich verstanden werden will. In jedem Fall ist er nicht an seinem Gegenüber interessiert. Außerdem besitzt er auch noch die Unart des zu leisen Sprechens (s.u. bei „schnell“ und „leise“)
Zwei andere ähnliche und doch sehr unterschiedliche Vertreter der Kategorie „Blender“ sind Markus Söderund Christian Lindner.
Ersteren kann man durchaus als einen „Wolf im Schafspelz“ bezeichnen, der nur eines im Sinn hat: Er will auf keinen Fall verlieren. Dafür arbeitet er mit Schmeicheleien und scheinbarem Verstehen mit Zustimmungstendenz, um im nächsten Moment mit gezielt gesetzter „Bissigkeit“ seine Gegner zu diskreditieren, während Christian Lindner einfach nur „der Beste“ sein will, was ihn zu einem „Musterschüler“ jeglicher Rhetorikseminare macht. Er ist ein selbstgeschaffenes Konstrukt aus angelerntem und trainiertem Verhalten mit dem Ziel, in der Gesamtinszenierung seiner Persönlichkeit zu überzeugen und er „benutzt“ dich als Publikum für seine eigene Großartigkeit. Beide wollen in erster Linie „gesehen“, und nicht unbedingt verstanden werden – auch wenn sie selbstverständlich sehr deutlich sprechen.
Als letztes Sprechmerkmal möchte ich dich für den Typus „Maske“ sensibilisieren.
Auch hier mit zwei Beispielen, die unterschiedlicher nicht sein können und doch eines gemeinsam haben: sie glauben „nicht gut genug zu sein“. Daher optimieren Laura Karasek und Joe Biden ihr Äußeres bis hin zur Unkenntlichkeit, in jedem Fall aber zur mimischen Unbeweglichkeit. Auch wenn sie Kluges von sich geben, zeigen sie sich nicht als die, die sie sind und das führt dazu, dass man unterschwellig das Gefühl hat, ihnen nicht wirklich vertrauen zu können. Als soziale Wesen müssen wir die Möglichkeit haben in der Mimik eines Menschen zu erkennen, ob er es ehrlich mit uns meint – das ist bei „optimierten Gesichtern“ nicht mehr der Fall. Es zeigt, dass beide ganz tief in ihrem Inneren ein Selbstwert-Problem haben.
„Sprich, dass ich dich sehe“
Dieser Satz stammt von dem Philosophen Sokrates, und besagt, dass ein jeder Mensch in seinem innersten Wesen „sichtbar“ wird, wenn er spricht. Allein Tonlage, Lautstärke und Sprechtempo sagen dabei mehr über eine Person, als ihr selbst bewusst ist.
Deshalb hier eine leicht nachvollziehbare Übersicht:
Zu lautes Sprechen ist entweder ein Zeichen von Unsicherheit oder es zeigt einen Menschen, der sehr von sich eingenommen ist und ein Publikum braucht, um sich gut zu fühlen.
Leises Sprechen zwingt den Zuhörer, sich anzustrengen. Es ist ein Spiel um Macht und Kontrolle. Leise sprechende Menschen sind meist nicht so harmlos, wie sie gern erscheinen möchten. Aber auch hier gilt es aufzupassen, ob es sich evtl. um tiefe Trauer, zurückgehaltene Wut oder Schüchternheit handelt.
Wer zu schnell spricht, hat oft nicht wirklich etwas zu sagen – vor allem aber ist er nicht an seinem Gegenüber und dessen Meinung interessiert, sondern primär daran, seine eigene Meinung loszuwerden. Manchmal ist es auch ein Zeichen für ein Alkoholproblem, vor allem, wenn es gleichzeitig schwer verständlich ist, Endungen „verschluckt“ werden oder es insgesamt genuschelt klingt.
Wer eher zu langsam spricht, will sich oft betont „staatsmännisch“ geben und als Respektsperson wahrgenommen werden.
„Eintöniges“ Sprechen ohne Bewegung in er Stimme zeigt einen auch eher unbeweglichen Menschen im Alltag.
Und hier noch eine kleine Anregung zum Schluss: Wenn du herausfinden möchtest, ob z.B. ein Politiker oder eine Politikerin die Wahrheit sagt, schalte bei Übertragungen einfach mal den Ton ab. Je öfter du das tust, umso mehr wirst du lernen, nonverbale Botschaften wahrzunehmen.
Autor:
Die Kommunikationspsychologin Cornelia Fink ist Expertin für Stimme und Sprache. Unter dem Label StimmWege unterstützt sie seit 34 Jahren Menschen dabei, ihren eigenen authentischen Weg zu gehen. Ihr Wissen und ihre Expertise beruht auf empirischem Zahlenmaterial, das sie von Tausenden Klienten aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen in mehr als 25 Jahren zusammengetragen hat und auf ihren Erkenntnissen aus über 40jährigen Theatererfahrung als Schauspielerin und Regisseurin.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Die neue Regierung hat ihre Arbeit aufgenommen und den Koalitionsvertrag vorgestellt. Besonders erfreulich für uns, aber auch für die gesamte Branche und die Gesellschaft: Die Ampel setzt auf Open Source. Noch kann man lediglich von einem zarten Pflänzchen sprechen, wenn man genauer hinsieht, besteht jedoch Hoffnung.
Die Ausgangslage
Zunächst einmal wollen und müssen wir weiterhin betonen, wie wichtig Open Source für eine schnellere, sicherere und bessere Digitalisierung ist. Wir von cape IT setzen schon seit geraumer Zeit mit unserem IT- und Servicemanagement-System KIX darauf und auch auf europäischer Ebene ist man von der offenen Softwarestruktur überzeugt: Bei dem Projekt GAIA-X, das in Europa Datensouveränität, Datenverfügbarkeit und Innovation schaffen will, kommt Open Source zum Einsatz; von der deutschen Regierung wird dies unterstützt. Sogar auf hoher politischer Ebene hat hierzulande Software mit öffentlich zugänglichem Quellcode Einzug gehalten, nur gab es bislang keine Maßgabe, dies auch bundesweit durchzuziehen. Das könnte sich jetzt ändern. Zwar wird die neue Marschrichtung im Koalitionsvertrag mit nur zwei Sätzen erwähnt, doch diese reichen immerhin aus, um von Hoffnung zu sprechen. Dringend nötig, gerade in Deutschland haben wir viel aufzuholen.
Die Details im Vertrag
Politik ist ein heikles Spiel, und gerade, wenn so unterschiedliche Parteien wie die Grünen und die FDP an einem Strang ziehen müssen, ist die Gefahr groß, dass faule Kompromisse dabei herauskommen. Dennoch finden sich im Koalitionsvertrag aufmunternde Zeichen, was das Thema Open Source angeht. Die mühsame, aber wichtige Aufklärungs- und Kommunikationsarbeit, die wir in der Sache auch mit der Open Source Business Alliance seit Jahren verrichten, scheint langsam Früchte zu tragen. Wie nicht anders zu erwarten, bleibt im Vertrag einiges vage beschrieben, doch die Bereitschaft zum Dialog und zu Gesetzgebungsverfahren sind verankert worden. Für die Ampel gehört dabei die Digitalbildung, die verbessert werden soll, genauso zum Themenkomplex wie die Modernisierung der Einwanderungspolitik, da diese darauf ausgelegt sein sollte, fähige Arbeitskräfte für eine moderne Digitalisierung zu gewinnen.
Wortlaut und Pläne
Konkret heißt es im Koalitionsvertrag, dass für „öffentliche IT-Projekte offene Standards“ festgeschrieben und „Entwicklungsaufträge in der Regel als Open Source beauftragt“ werden. Des Weiteren ist von einer Multi-Cloud Strategie, offenen Schnittstellen und einer „Cloud der öffentlichen Verwaltung“ die Rede. Allein diese wenigen Worte deuten auf ein Umdenken und ein neues Verständnis für das Thema hin. Dass hierbei im gesamt-europäischen Kontext gedacht wird, der Austausch von Daten und die Digitale Souveränität Priorität haben, lässt ebenso hoffen, wie die Einstellung, dass mit öffentlichen Geldern finanzierte Entwicklungen der Öffentlichkeit auch zugänglich gemacht werden müssen. Nicht minder zuversichtlich stimmt die Zielsetzung, nicht-vertrauenswürdige Unternehmen beim Ausbau kritischer Infrastrukturen nicht zu beteiligen. Das heißt: Proprietäre, geschlossene Software, die nicht überprüft werden kann, wird in Zukunft entsprechend hoffentlich seltener werden.
Allianz von Technik und Klima
Ein weiteres Thema, welches zu oft (und zu lange) im Zusammenspiel mit Technikvorhaben vernachlässigt wurde, ist die Nachhaltigkeit. Die nun angestrebten Klimazertifizierungen für digitale Produkte sind ausdrücklich zu begrüßen. Die Nutzungsdauer zahlloser Geräte muss deutlich verlängert werden, offene Betriebssysteme müssen her und die digitale Obsoleszenz gehört abgeschafft. Bei all diesen Themen stehen wir weiterhin gerne als Gesprächspartner bereit, um unsere jahrelange Expertise mit einzubringen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig freies Wissen und Open Source auch für die Gesundheit der BürgerInnen sein kann.
Erste Schritte
Die ersten Schritte in eine hoffentlich neue Zeitrechnung sind also unternommen. PolitikerInnen wie die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken, die sich bereits vor zwei Jahren für Open Source aussprach, können nun beweisen, dass Worten Taten folgen. Denn ab sofort gilt es, vor allem im Bildungssektor, in den Behörden und vielen neuen Projekten eine entsprechende Basis zu schaffen – und zwar möglichst schnell. Wir werden im Zusammenspiel mit anderen Open Source Unternehmen die Entwicklungen genau beobachten, tatkräftig zur Verfügung stehen und mahnen, wo es nötig ist.
Von Rico Barth, Geschäftsführer cape IT und Vorstandsmitglied Open Source Business Alliance
Wer bereits zum Start eines Unternehmens darauf achtet, ein Qualitätsmanagement zu implementieren, kann dies Schritt für Schritt an die wachsenden Prozesse anpassen. Zu Beginn müssen dazu die gewünschten Standards festgelegt und formuliert werden. Der zeigt anhand von Beispielen, worauf zu achten ist.
Was sind Qualitätsziele und welche Vorteile haben sie?
Qualitätsziele sind Ziele, die in einem Unternehmen im Rahmen der Qualitätspolitik festgelegt werden. Sie dienen dazu, die Qualität der Produkte messbar zu machen und spielen darüber hinaus beim Verbessern Letzterer eine wichtige Rolle.
Welche Kriterien müssen die Ziele erfüllen?
Um zielführend umgesetzt zu werden, müssen die Qualitätsziele in ihrem Inhalt und ihrer Formulierung verschiedene Kriterien erfüllen. Diese können sich an den Anforderungen der DIN ISO 9001 orientieren, einer gängigen Norm für Qualitätsmanagement, nach der Unternehmen entsprechend zertifiziert werden.
Zunächst sollten die Ziele messbar sein. Dies wiederum setzt eine genaue Formulierung voraus, bei der konkrete Zahlen eine Rolle spielen. Je schwammiger die Ziele gesetzt sind, desto weniger hilfreich sind sie. Gleichzeitig müssen alle relevanten Ebenen in der Firma, also sowohl die Führungsetage als auch die betroffenen Abteilungen, zustimmen und ausreichend informiert werden.
Um die gesamte Belegschaft von den Zielen zu überzeugen, sollten sie realistisch sein. Unrealistische Ziele führen schnell zu Frustration, vor allem dann, wenn von Beginn an offensichtlich ist bzw. schnell klar wird, dass sie nicht erreicht werden können. Um die Messbarkeit zu gewährleisten, muss bei der Zielsetzung zugleich ein zeitlicher Rahmen gesteckt werden.
Welche Vorteile haben Qualitätsziele?
Diese Kriterien helfen dabei, von den vielen Vorteilen, die Qualitätsziele mit sich bringen, umfangreich zu profitieren. Hierzu gehört, dass die Verbesserungen und Fortschritte bei der Qualität messbar sind. Gleichzeitig werden Probleme offensichtlich, die einer Lösung bedürfen.
Die Kunden profitieren ebenfalls. Je höher die Qualität der Produkte oder Leistungen eines Unternehmens ist, desto umfangreicher ist in logischer Konsequenz der Mehrwert für die Abnehmer.
Klare Zielsetzungen erleichtern hierbei die Umsetzung. Die Kundenzufriedenheit wiederum führt dazu, dass die Firma ihre Umsätze steigert und sich über kurz oder lang einen guten Ruf erarbeitet.
Gerade in der Gründungsphase eines Unternehmens ist dies von Bedeutung. Die richtigen Qualitätsziele helfen dabei, zu vermeiden, dass durch Fehler und Mängel ein schlechter Ruf entsteht und die Firma es am Markt um einiges schwerer hat. Gleichzeitig können womöglich in kürzerer Zeit umfangreichere Erfolge erzielt werden. Die Reputation einer Firma steigt zudem in vielen Fällen mithilfe einer Zertifizierung nach der bereits erwähnten DIN-Norm zum Qualitätsmanagement.
Orientierung an Vorgaben von außen
Zum Festlegen der konkreten Qualitätsziele einer Firma sollten wenn möglich einige Vorgaben genutzt werden, die von verschiedenen Stellen erdacht und veröffentlicht wurden. Zu diesen Institutionen gehören:
der Gesetzgeber
Normungsinstitute
Welche Richtlinien relevant sind, hängt stark von der konkreten Sparte ab. Dies zeigt sich anhand einiger Beispiele. Bei einem Blick auf die Metallbranche wird deutlich, dass hier zur Qualitätssicherung und somit gleichzeitig zur Festlegung der Qualitätsziele Normen eine zentrale Bedeutung haben.
Sie dienen als Basis für die Kriterien, die bei späteren Prüfverfahren kontrolliert werden. Anhand der chemischen Zusammensetzung zum Beispiel lässt sich Stahl nach der DIN EN 10020 in verschiedene Güteklassen einteilen. Hierzu gehören unlegierte Stähle, legierte Stähle und rostfreie Stähle.
Auch in der Gastronomie gibt es Normen. Diese gehen unter anderem auf Details wie die Kühltechnik, die Belüftung und den Brandschutz von professionellen Küchen ein. Zudem bietet die Branche ein gutes Beispiel dafür, welche Rolle Verordnungen bei der Festlegung der Qualitätsziele spielen. Dies zeigt sich unter anderem anhand der Acrylamidverordnung.
Durch sie soll erreicht werden, dass Lebensmittel möglichst wenig Acrylamid enthalten, das entsteht, wenn die Zutaten freies Asparagin und reduzierende Zucker enthalten und stark erhitzt werden. Grund für die gewünschte Vermeidung ist eine gesundheitsschädigende Wirkung der Substanz.
Daher legt die Verordnung fest, dass Lebensmittel, die verarbeitet werden, möglichst wenig reduzierenden Zucker enthalten und nur so stark wie unbedingt nötig gebräunt werden sollen. Gastronomen sollten diese Kriterien bei der Eröffnung eines Restaurants als einen von vielen Punkten für die Festlegung ihrer Qualitätsziele nutzen. Neben dem Einhalten der Verordnung sorgt das Ziel einer eher geringen Bräunung dafür, dass keine verbrannten oder angebrannten Gerichte die Küche verlassen.
Orientierung an eigenen Ideen und Werten
Zusätzlich zur Berücksichtigung dieser Vorgaben sollten Unternehmen die eigenen Qualitätsziele von Beginn an zusätzlich anpassen und erweitern. Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle:
Passung zu den Unternehmenszielen
Etablieren höherer Standards für einen Vorteil am Markt
Qualitätsziele und Unternehmensziele
Bei der Findung und Festlegung der Qualitätsziele sollte darauf geachtet werden, diese den Unternehmenszielen anzupassen. Geschieht dies nicht, verlieren die Qualitätsziele womöglich ihre Wirkung.
Hierfür kann eine Tabelle angelegt werden, in welcher der Unternehmer die jeweiligen Ziele einander zuordnet. Ein Beispiel: Wenn ein Unternehmen einen hohen Wert auf Nachhaltigkeit legt und dies in seiner Firmenphilosophie als klares Ziel nach außen transportiert, sollte sich diese Ausrichtung in den Qualitätszielen widerspiegeln.
Es hat wenig Nutzen für die Firma, die Ziele in anderen Bereichen sehr konkret festzulegen, den eigentlichen Fokus jedoch unterzuordnen. Gleiches gilt, wenn das Unternehmen das Hauptaugenmerk auf eine innovative Entwicklung in einem bestimmten Bereich legt.
Bei der Auswahl der passenden Qualitätsziele spielt also vor allem die Gewichtung eine Rolle. Das bedeutet gleichzeitig, dass verschiedene Firmen, die in der gleichen Sparte aktiv sind, ganz unterschiedliche Qualitätsziele haben können.
Höhere Standards – Absetzen von der Konkurrenz
Ein weiterer Grund, die Qualitätsziele individuell zu gestalten, ist das Absetzen von der Konkurrenz. Dies gilt vor allem bei einem Blick auf die Normen. Individuell gestalten soll dabei nicht bedeuten, von den Normen abzuweichen oder sie nicht einzuhalten – ganz im Gegenteil.
Vielmehr kann es erfolgversprechend sein, die Ziele von Beginn an höher zu setzen, als es die Richtlinien eigentlich vorsehen. So entsteht je nach Branche ein Vorsprung, wenn andere Unternehmen sich ausschließlich darauf konzentrieren, die in den Normen vorgegebenen Ziele zu erreichen.
Allerdings muss zudem überlegt werden, wie realistisch solche Zielsetzungen sind. Das hängt natürlich immer von der Branche und vom individuellen Fall ab. Falls die Qualitätsziele nicht erreichbar sind, können die Konsequenzen wie bereits angeklungen Frust in der Belegschaft und ein schlechteres Arbeitsklima sein.
Qualitätsziele über die Zeit anpassen
Die Festlegung von Qualitätszielen ist kein einmaliger Vorgang, welcher im laufenden Betrieb keine Rolle mehr spielt. Das ergibt sich allein aus dem Umstand, dass sie für einen zeitlich begrenzten Rahmen bestimmt werden. Danach ist in logischer Konsequenz die Entwicklung von neuen Zielsetzungen notwendig – oder alternativ die Bestätigung und Fortsetzung der bisherigen, wenn sie ihren Sinn vollumfänglich erfüllen.
Gerade für Gründer hat dieser Aspekt eine wichtige Bedeutung. Schließlich besitzt das Unternehmen zum Zeitpunkt des Marktstarts ein vergleichsweise geringes Maß an Erfahrung mit dem Alltag. Das gilt zumindest in der gegebenen Konstellation, einzelne Mitarbeiter haben natürlich in ihrem Berufsleben sicherlich bereits einige Kenntnisse und Erfahrungswerte gesammelt. Die zu Beginn gesetzten Ziele basieren also eher auf theoretischen Überlegungen, Normen, Gesetzen und Erfahrungen anderer.
Daher ergibt sich aus der Auswertung der bisherigen Zielmarken womöglich die Notwendigkeit, den Fokus auf bestimmte Bereiche zu legen, die sich im Alltag als problematisch herausstellen. In dieser Situation ist eine Verschiebung der Akzentuierung der Qualitätsziele sinnvoll.
Zudem können die Qualitätsziele im positiven Sinne angepasst werden. Wenn sich zeigt, dass bisher gesetzte Marken leicht und schneller als erwartet zu erreichen sind, besteht die Möglichkeit, sie nach oben zu korrigieren.
Fazit
Qualitätsziele helfen dabei, dem Qualitätsmanagement in einer Firma eine sinnvolle Struktur zu geben. Werden sie bereits bei der Gründung eingeführt, kann das Unternehmen von Anfang an von den vielen Vorteilen dieses Vorgehens profitieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Ziele möglichst konkret zu setzen, um eine Messbarkeit zu gewährleisten. Zudem ist es notwendig und sinnvoll, sie den Unternehmenszielen anzupassen.
„Geschlechtergerechtigkeit wird immer noch zu sehr als Frauenthema gesehen“, sagt Roos Hutteman. Die Head of Learning Design & Content Management beim Bildungsverlag Cornelsen setzt sich im Unternehmen für Geschlechtergerechtigkeit ein. Im Interview mit der herCAREER skizziert sie, wie Ungleichheiten in Unternehmen entstehen und was wir alle für mehr Diversität und weniger Vorurteile im beruflichen Umfeld tun können.
„Jede:r kann und sollte zu Geschlechtergerechtigkeit beitragen.“
Die „Unconscious Biases“, also unbewussten Vorurteile, sind laut Roos Hutteman zum Teil dafür verantwortlich, dass sich immer noch wenige Frauen in Top-Positionen finden: „Männer netzwerken eher mit Männern, stellen eher Männer ein. Das geht auch Frauen umgekehrt so, nur sind oft eben keine Frauen da, die man ganz oben befördern könnte“, sagt sie. „Mir ist es wichtig klarzumachen, dass das Thema alle Geschlechter betrifft. Jede:r kann und sollte zu Geschlechtergerechtigkeit beitragen. Ohne die Männer geht es nicht, wir brauchen daher „Male Allyship“, also männliche Verbündete.“ Bei Cornelsen sind etwa 50 Prozent der Führungskräfte weiblich. Aber auch hier nimmt der Frauenanteil in höheren Hierarchiestufen ab.
Ganz konkret könne jeder und jede dazu beitragen, unbewusste benachteiligende Mechanismen sichtbar zu machen und so ein Bewusstsein für Diskriminierung zu schaffen: „Ich mache das oft in Alltagssituationen und weise auf unbewusste Mechanismen hin – zum Beispiel wenn in einer großteils männlichen Runde die Frau weniger zu Wort kommt. Das ist oft für viele Männer ein Schock, weil sie noch nie darüber nachgedacht haben. Ich spreche solche Dinge also gegenüber meinen Kolleg:innen auf Führungsebene an, aber auch gegenüber der Geschäftsführung. Wir haben glücklicherweise so viel Offenheit in unserer Unternehmenskultur, dass dies meist auf Verständnis stößt.“
Frauenförderung als Selbstzweck erachtet sie dagegen nicht als sinnvoll: „Es geht nicht darum, dass männliche Führungskräfte halt auch mal so nett sind und auch Frauen einstellen – ich bin sowieso dafür, eher auf individuelle Stärken zu achten.“ Roos Hutteman plädiert schlicht für mehr Geschlechtergerechtigkeit, weil sie über den unternehmerischen Erfolg entscheide: „50 Prozent der Kund:innen weltweit sind weiblich, in unserem Fall sogar noch viel mehr. Deswegen müssen wir das ganz einfach in den Unternehmen abbilden.“ Sie verweist auch auf den gesellschaftlichen Auftrag, den man als Unternehmen habe.
Gegen die Bequemlichkeit
Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sieht sie auch die Arbeitgeber gefordert – und zwar für alle Geschlechter: „Oft haben wir vor allem auf Führungsebene das Problem, dass die Arbeitszeiten nicht flexibel genug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf abgestimmt sind. Auch für mich als weibliche Führungskraft ist es so: es ist bequemer, jemanden in Vollzeit einzustellen als eine Teilzeitstelle zu vergeben. Hier muss man der eigenen Bequemlichkeit entgegenwirken.“ Bei Cornelsen durften die Kolleg:innen im Lockdown bis zu 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für die Kinderbetreuung oder Pflege verwenden. „Wir haben auch sehr darauf geachtet, auch den Männern zu sagen, das gern zu nutzen. Denn: wenn die Kinder krank sind, nehmen oft die Frauen die Kinderkrankentage“, erzählt sie.
Dazu müssten Unternehmen und Führungskräfte auch bereit für Veränderungen sein: „Es muss ein bisschen weh tun: zum Beispiel, indem wir uns bewusst für größere Teams mit mehr Personen in Teilzeit entscheiden oder Jobsharing einführen. Das hilft letzten Endes allen. Auch Männern, um etwa Care-Arbeit zu übernehmen.“ Wesentlich sei die Frage, aus welchen weiteren Gründen Frauen nicht in Führungspositionen wollen: „Was muss sich neben einer flexibleren Arbeitsweise noch ändern, damit der Job für Frauen attraktiv wird? Die Frage ist dann nicht, was muss sich an den Frauen ändern, sondern was muss sich an den Konditionen ändern.“
Philipp Nägele weiß aus eigener Erfahrung: Für ein erfolgreiches Zeitmanagement braucht es mehr als die Wahl des richtigen Instruments. Denn man muss ebenfalls wissen, wo typische Fallen und Risiken im Zeitmanagement lauern und wie sie mit 3 Tipps umgangen und sogar gemeistert werden können.
Wir wissen um die intensiven Ausprägungen der heutigen Arbeitswelt. Effektivität wird groß geschrieben, Einsparungen gibt es an allen möglichen Ecken. Und gefühlt wird das auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Aber: sind wir wirklich so effektiv wie wir denken?
Laut einer Statistik und Erhebung aus England ist der klassische 8-Stunden-Tag in einer 5-Tage-Woche sehr ineffizient. Wir beschäftigen uns mit allen möglichen Dingen, die der wahren Aufgabe aus dem Weg gehen. Tatsächliche suchen sogar knapp 20% während der Arbeitszeit nach neuen Jobs! Somit müssen wir die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit Ihrer Arbeit und deren Bedingungen nicht hinterfragen.
Was hält uns aber tatsächlich vom effektiven tun ab? Hier möchten wir Sie auf drei Fallen aufmerksam machen. Und wir möchten mögliche Lösungen aufzeigen.
Falle Nr. 1: Fehlender Fokus.
Eine Besprechung nach der anderen, Calls, Calls, Calls. Noch schnell einen Kaffee und ein kleiner Tratsch mit den Kollegen. Und eine Rauchpause sollte auch noch sein. Viele Erledigungen und Arbeiten erfordern Fokus. Diese ist tatsächlich am effektivsten, wenn Sie über einen Zeitraum – im Besten Falle 90 Minuten – dranbleiben können. Ohne Unterbrechungen. Gleichzeitig zeigt die Energiekurve nach unten, wenn wir unterbrochen werden, und die Aufgabe von neuem beginnen und uns „reindenken“ müssen.
Mögliche Lösung: legen Sie eine „stille Stunde“ ein. Das bedeutet nicht, das hier nicht gearbeitet wird. Ganz im Gegenteil. In dieser Stunde darf es keine Störungen geben. Hier können Sie effizient an etwas arbeiten, dass volle Aufmerksamkeit erfordert. Sie werden erstaunt sein, was Sie dadurch in einer Woche schaffen. Noch ein Tipp dazu: sprechen Sie dies mit Kollegen gut ab!
Falle Nr. 2: Kein Puffer – keine Pausen.
Ja, wir haben tatsächlich viele Aufgaben. Und diese können uns tatsächlich übermannen. Und gerne überfüllen wir uns mit To-Do’s im täglichen Tun. Nicht einfach, denn wir haben Abgabetermine und Fristen einzuhalten. Pausen nicht einzuhalten kostet uns tatsächlich mehr Energie als Sie denken. Bereits nach 90 Minuten benötigen wir sehr viel mehr Energieaufwand um unser Arbeitspensum aufrecht zu erhalten, als wenn wir danach nur 5 Minuten Pause machen. Diese wirkt Wunder: Das Energielevel hebt sich drastisch und schenkt uns neue Kraft die wir effektiver einsetzen können.
Möglich Lösung: 2 kleine Pausen am Vormittag und Nachmittag effektiv einsetzen. Und: Sie brauchen einen Puffer. Täglich kommen beinahe in jeder Arbeit und Branche ungeahnte Aufgaben zur Tür reingeflattert. Dafür brauchen Sie extra Zeit, die Sie nicht am Abend dranhängen sollten.
Falle Nr. 3: Die permanente Erreichbarkeit.
Social Media, Mails & Co. Tatsächlich ist laut Statistik das checken von Social Media, das Surfen oder Texten die häufigste Störquelle. Wir glauben tatsächlich permanent erreichbar sein zu müssen.
Das bringt uns zur Lösung: setzen Sie sich klare Einsatzzeiten von Mails und Social Media. Morgens und nachmittags für 15 Minuten Mails effektiv bearbeiten reicht oft aus, um hier Erleichterung zu schaffen. Und Social Media einzudämmen ist leicht: Greifen Sie einfach nicht zum Smartphone! Blockieren Sie die Push-Nachrichten aus und schauen Sie bewusst nach, wenn Sie dafür Zeit eingeplant haben.
Zusammengefasst kann man sagen, dass wir das Zeitmanagement vollends in den eigenen Händen halten. Es liegt an unserer Disziplin oben genannte Möglichkeiten für sich umzusetzen. Sie werden nicht nur effektiver sein, sondern sehr viel mehr Zufriedenheit verspüren. Allein schon deswegen, weil Sie Ihren Arbeitstag selbst gestalten und in den Händen halten. Sie bestimmen bewusst, wie die Dinge laufen dürfen.
Autor:
Philipp Nägele ist seit über 10 Jahren Coach und Experte im Bereich Mindset & Business. In seiner Mindstyle.Academy bildet er dabei Entrepreneure und StartUp’s aus. Vernetzen Sie sich mit Philipp gerne unter https://www.linkedin.com/in/philippnaegele/ oder per Mail an hello@mindstyle.academy
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Lendis intelligentes Tool für hybrides Arbeiten – hybrider Arbeitsplatz
Stellen Sie sich und das Startup Lendis doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind das Berliner Start-up Lendis und haben ein intelligentes Tool für hybrides Arbeiten entwickelt: Eine B2B-Softwarelösung, mit der Unternehmen ihr Arbeitsequipment von Laptop mit Software bis zum Bürostuhl mieten und digital verwalten können. So bieten wir eine Komplettlösung für den hybriden Arbeitsplatz und unterstützen so Unternehmen in der sonst oft komplizierten und zeitraubenden Organisation der Arbeitsplatzausstattung – insbesondere in Zeiten hybrider Arbeit und Mitarbeitern, die an den verschiedensten Orten außerhalb des klassischen Büros arbeiten.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Stavros und ich kennen uns seit unserer gemeinsamen Zeit an der WHU – Otto Beisheim School of Management und der Boston Consulting Group. Als wir dort gemeinsam bei Kunden vor Ort gearbeitet haben, haben wir festgestellt, wie aufwendig und kompliziert alle Prozesse rund um die Ausstattung von Mitarbeitenden sind. Es werden unglaublich viele Ressourcen für das Thema Büro- und Mitarbeitendenausstattung eingesetzt – ein Thema, das nichts mit der Wertschöpfung und der Kernkompetenz vieler Unternehmen zu tun hat. Kaum ein anderer Prozess in Unternehmen läuft heute noch so analog ab wie die Bereitstellung und Verwaltung von Büroausstattung. Wir wussten, wir wollen das ändern.
Angetrieben von dieser Beobachtung und diesem Gedanken haben wir dann Lendis gegründet. Gerade mit der Pandemie wurde die Komplexität und der Aufwand verbunden mit der Ausstattung von Mitarbeitenden in Unternehmen noch größer: in Zeiten von Hybrid-Work müssen die Mitarbeitenden nicht nur an einem Ort, also im Büro, sondern an ganz vielen Orten, wie zum Beispiel auch im Homeoffice einsatzfähig gemacht werden. Dadurch wird die Koordination aufseiten des Unternehmens um ein vielfaches komplexer. Wir haben daher angefangen, über unsere ursprüngliche Idee hinauszudenken und haben gemeinsam mit unseren Kund*innen eine Software-Lösung entwickelt, die diese Herausforderung löst: die Lendis-Plattform bietet unseren Kund*innen eine “One-Stop-Shop-Möglichkeit”, die komplette Ausstattung ihrer Mitarbeiter einfach und digital abzubilden – unabhängig vom Arbeitsort des Mitarbeiters und das ganze in einem monatlich kündbaren Abo-Modell.
Vereinfacht gesagt: Das Unternehmen definiert die Produktpalette, Mitarbeitende oder Führungskräfte können ihre gewünschten Produkte dann anhand der vorgegebenen Unternehmensrichtlinien selbst bestellen, und Lendis übernimmt dann alle operativen Aufgaben wie Lieferung, Montage, Support, Umtausch und Rückgabe.
Welche Vision steckt hinter Lendis?
Die hybride Arbeitswelt ist hier, um zu bleiben. Deshalb wollen wir Unternehmen mit unserer Lösung dabei helfen, Remote-Arbeitsplätze für ihre gesamte Belegschaft digital aufzusetzen und zu verwalten – und das in Sekundenschnelle. Damit stehen endlich die Angestellten im Mittelpunkt – und nicht der Ort, an dem die Arbeit stattfindet. Im nächsten Schritt wollen wir den gesamteuropäischen Raum erobern und unseren Service jedem europäischen Unternehmen zur Verfügung stellen, das seinen Mitarbeitern effiziente und gut funktionierende Arbeitsplätze bieten will – egal ob im Büro oder remote. Jeder Schritt, den Lendis unternimmt, folgt der Vision, DAS Betriebssystem für hybrides Arbeiten in der Zukunft zu werden.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Als Stavros und ich entschieden hatten, gemeinsam zu gründen, haben wir uns sehr strukturiert verschiedene Ideen, Märkte und Geschäftsmodelle angeschaut und nach verschiedenen Kriterien, wie z.B. Marktgröße, Wachstum oder auch Trends, bewertet. Zusätzlich haben wir viele Gespräche mit Unternehmen – also potenziellen Kunden – geführt, um ein Gespür für die größten Probleme und Pain Points zu bekommen und auch unsere Hypothesen auf dem Weg zur Entwicklung einer Lösung zu validieren. Zu den größten Herausforderungen vor und in der Gründungsphase von Lendis gehörte sicherlich auch, den richtigen Product-Market-Fit zu finden und unser Angebot dabei kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Ganz am Anfang haben wir uns dafür noch aus eigener Tasche finanziert und die ersten Monate von unseren Ersparnissen gelebt. Kurz darauf im Sommer 2018 kam mit PICUS dann unser erster VC-Investor dazu, der uns seitdem in allen Belangen unterstützt.
Wer ist die Zielgruppe von Lendis?
90 Prozent aller Unternehmen werden in Zukunft hybrid arbeiten. Unsere B2B-Softwarelösung unterstützt sowohl Konzernen wie Lufthansa und WWF, aber auch schnell wachsenden Start-ups wie Personio und infarm dabei, ihre Arbeitsprozesse zu digitalisieren und ihren MItarbeitenden überall einen produktiven Arbeitsplatz zu bieten.
Wie funktioniert Lendis? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir haben eine Software-as-a-Service-Plattform entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Workflows rund um die Ausstattung von Mitarbeitern mit Equipment, z.B. das On- und Offboarding, technischen Support oder die dezentrale Bestandsverwaltung digital abzubilden. Personal- und IT-Manager können mit Lendis bis zu 75 Prozent der Zeit einsparen, die sie für das On- und Offboarding von Angestellten oder für administrative Aufgaben wie die Rechnungsstellung aufwenden.
Das schöne für unsere Kunden ist, dass unsere Lösung nicht bei der Digitalisierung von Beschaffungsprozessen aufhört, sondern Unternehmen über uns in einem monatlich kündbaren Abo-Modell die gesamte benötigte Ausstattung gleich “mitmieten” können – Laptops, Smartphones, Stühle, Schreibtische und auch Akustiklösungen, alles bekommt man bei Lendis direkt aus einer Hand.
Nach der Bestellung kümmern wir uns dann um den gesamten Lebenszyklus des Equipments. Von der Lieferung und Montage über den Support und die Instandhaltung bis hin zur Abholung des Inventars. Mit einem eigens von uns entwickelten Feature behält man zudem den Überblick über die Verteilung, den Zustand und die Kosten des Inventars.
Mit unserem Abo-Modell sparen Unternehmen bares Geld:
Eine Firma mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden kann bis zu 1,7 Millionen Euro an Ausgaben verbunden mit Equipment einsparen, während eine kleinere Firma mit ungefähr 1.000 Mitarbeitenden bis zu 380.000 Euro spart.
Nachhaltiges wirtschaften ist uns sehr wichtig. Deswegen arbeiten wir zu 100% klimaneutral. Wir folgen dem Konzept der Circular Economy und vermieten unsere Ausstattung mehrmals. So verlängert sich die Lebensspanne des einzelnen Produkts. Zudem kooperiert Lendis nur mit Lieferanten, die sich an nachhaltige und umweltfreundliche Produktionsverfahren halten. Es ist dennoch leider unvermeidbar, dass während des Lebenszyklus’ eines Produktes CO2-Emissionen entstehen. Um diese zu kompensieren, arbeiten wir mit unseren Partner planetly und forto zusammen. Große Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten, kompensieren bis zu 6 Millionen Kilogramm CO2 Emissionen, während kleinere bis zu 2 Millionen Kilogramm ausgleichen.
Lendis, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen bis 2023 DAS Betriebssystem für hybrides Arbeiten in Europa werden. Deshalb arbeiten wir laufend an der Verbesserung und Erweiterung unserer Software, um Arbeitsprozesse und das Management der Ausstattung für Unternehmen weiter zu vereinfachen. Wir wollen in Zukunft jedes Unternehmen in Europa unterstützen, das seinen Mitarbeitenden einen effizienten und produktiven Arbeitsplatz bieten will – egal ob in einem Büro oder remote.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Viel mit Kunden sprechen! Nur durch intensive Kommunikation mit potenziellen Kund*innen könnt Ihr wichtige Insights und belastbare Erkenntnisse für die Entwicklung Eurer Lösung gewinnen und herausfinden, ob Eure Hypothesen wirklich stimmen.
Probieren geht über studieren! Manchmal ist es besser, mit der vielleicht noch nicht ganz perfekten Idee schnell rauszugehen und sich auszuprobieren, statt zu viel darüber nachzudenken. Fehler machen ist erlaubt, schließlich lernt man dadurch am meisten und entwickelt sich stetig weiter.
Ihr braucht ein starkes Team! Die ersten Kollegen, die Ihr einstellen werdet sind die wichtigsten. Wenn Ihr es schafft schon zu Beginn ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen, dann könnt Ihr gemeinsam auch hoch gesteckte Ziele erreichen.
Wir bedanken uns bei Julius Bolz für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Premium Start-up: Lendis
Kontakt:
Lendis GmbH
Oranienburger Straße 66
D-10117 Berlin
Mit Somnofox bietet Diametos ein medizinisch zertifiziertes Produkt zur anatomischen Ursachenanalyse des Schnarchens an
Stellen Sie sich und das Startup Diametos doch kurz unseren Lesern vor
Millionen Menschen in Deutschland schnarchen – die Ursachenforschung ist oft langwierig und zehrt an den Nerven. Mit unserem Medizinprodukt Somnofox möchten wir Schlafmediziner/innen die Möglichkeit geben, eine exakte Ursachenanalyse, die heute nur in spezialisierten Zentren möglich ist, einfach in der Praxis durchzuführen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Co-Founder Heiko Butz schnarcht selbst. Sein Schnarchproblem hat er jahrelang versucht zu lösen. Er weiß also, wie lange es dauern kann, eine richtige Diagnose zu bekommen. Seine persönliche Betroffenheit war ein Auslöser, ein Analyse-Produkt zu entwickeln. Wir sind überzeugt, dass Technologie das Leben vieler Patient/innen und auch deren Partner/innen sehr verbessern kann – und in Zukunft auch wird. Dies gilt grade für den spannenden Bereich der Medizintechnik. Wir sehen hier das Potenzial des wachsenden digitalen Gesundheitsmarkts.
Welche Vision steckt hinter Diametos?
Diametos macht die Schnarch-Diagnostik so einfach wie das Schnarchen selbst. Das Medizinprodukt Somnofox assistiert Schlafmediziner/innen bei der Frage, wo genau das Schnarchen eigentlich herkommt. Mit der Analyse bekommen die Patient/innen die richtige Therapieempfehlung.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Diametos hat ein weltweit einzigartiges Medizinprodukt zur Schnarchanalyse entwickelt. Bis hierhin war eine intensive Forschung über acht Jahre notwendig, die wir gemeinsam mit der TU München durchgeführt haben. Finanziert werden wir unter anderem durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg, die eine Million Euro an Fördergeldern bereitgestellt hat. Dazu bestehen noch Investments von Medtech-erfahrenen Business Angels. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt angehen, um Somnofox zu launchen und schauen uns nach einer weiteren Finanzierung um.
Wer ist die Zielgruppe von Diametos?
Auf der einen Seite haben wir Menschen, die an Schnarchen leiden. Das können die betroffenen Personen selbst sein, aber auch deren Partner/innen. Neben den Patient/innen richten wir uns aber auch an Ärzt/innen im Bereich der Schlafmedizin, Allgemeinmedizin, Kardiologie und Zahnmedizin.
Wie funktioniert Diametos? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Mit Somnofox bietet Diametos ein medizinisch zertifiziertes Produkt zur anatomischen Ursachenanalyse des Schnarchens an – es ist weltweit das erste und einzige seiner Art. Schnarchen kann viele Ursachen haben. Somnofox unterstützt die Schlafmediziner/innen bei ihrer Diagnose und damit auch bei der Wahl der richtigen Therapie. Das Medizinprodukt arbeitet mit Hilfe Künstlicher Intelligenz. Mit dieser werden akustische Feinheiten der Schnarchgeräusche analysiert. All das passiert unter Einsatz der weltweit größten Datenbank gelabelter Schnarchgeräusche. Sie steht uns exklusiv zur Verfügung.
Diametos, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen das führende Unternehmen im Bereich der digitalen Schlafdiagnostik werden – und damit Millionen Menschen helfen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer/innen mit auf den Weg geben?
Gründet etwas, wo ihr mit Herzblut dabei seid. Seid überzeugt von eurem Produkt, denn der Weg ist oft lang und steinig. Ihr braucht persönliche Motivation.
Investiert viel und ausgiebig in Recherche. Schaut euch den Markt vorher an, haltet nach möglichen Konkurrent/innen Ausschau. Gibt es Bedarf für euer Produkt?
Vergesst den Spaß nicht. Bei aller Arbeit, ihr gründet und darauf könnt ihr stolz sein.
Fotograf/Bildquelle: Tuca Paoli
Wir bedanken uns bei Heiko Butz und Christoph Janott für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Das Startup theblood ist Teil des Stealth Mode Förderprogramm der Factory Berlin: In diesem Interview erzählt die Gründerin Isabelle Guenou mehr über sich und ihr Unternehmen
Stell dich und dein Startup doch kurz unseren Lesern vor!
Für mich ist neu denken essenziell, denn ich bin Gründerin eines Startups in einem Bereich, in dem ich wirklich jeden Tag dazu lerne. Ich bin Isabelle, 26 Jahre alt, aus Berlin und Gründerin von theblood. Gemeinsam mit meiner Mitgründerin Miriam Santer, haben wir theblood ins Leben gerufen, um dazu beizutragen eine riesige Datenlücke zu schließen, die im Bereich der Gesundheitsdaten mit Hinblick auf Menstruation immer noch besteht. Wir haben uns zum Ziel gemacht Menstruationsblut zu analysieren und dieses auf verschiedene Parameter wie bspw. Spurenelemente, Hormone oder auch Vitamine zu untersuchen und geben unseren Nutzer:innen damit gezielte Gesundheitsreports und Informationen zurück. Relevant hierbei zu erwähnen ist, dass wir keine Krankheiten somit feststellen oder diagnostizieren. Wir verwerten die Blutprobe, die eh schon da ist. Und wollen Wissen generieren und zurückgeben.
Warum hast du dich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Das hat sich für mich eher ergeben. Meine Mitgründerin Miriam Santer und ich, wir haben uns schon im Masterstudium kennengelernt. Bereits zu dieser Zeit gab es auch die allererste Startup-Idee. Einige Jahre später hat mich die Konzeption zu einem Periodenprodukt mit Nahrungsergänzungsmitteln nicht losgelassen. Aus der Grundidee ist dann die Konzeption zu theblood entstanden. Nach meinen ersten Ausarbeitungen wollte ich dann Miriam unbedingt als Mitgründerin. Sie war von Sekunde eins an begeistert. Das Konzept so wie es bis dato steht haben wir dann zusammen ausgearbeitet.
Trotz Gründungsgeist und dem Antrieb Wissen zu generieren, ist das gesamte Vorhaben ein Herzensprojekt für mich. Durch eigene persönliche Erfahrungen mit Endometriose und Ovarialzysten, kennen wir Gründerinnen die Problematik nur zu gut. Wir haben beide viele Jahre damit verbracht herauszufinden, was los ist, um schlussendlich richtige Diagnosen zu bekommen. Demnach möchte ich Wissen generieren und verbreiten. Ich bin davon überzeugt, dass mit mehr Wissen über Menstruationsblut ein ganz neuer Zugang zur Regelblutung geschaffen wird und das nicht nur für Menschen, die menstruieren. Blut bzw. die Menstruation kann hier ein Mediator für Wissen sein.
Was war bei der Gründung von theblood die größte Herausforderung?
Der erste entscheidende Entschluss war für mich die größte Herausforderung. Zuvor habe ich als Projektmanagerin in einer Digitalagentur hauptsächlich Kund:innen aus dem Premium Automobilbereich betreut und beraten. Die Entscheidung zu treffen diese Welt hinter mir zu lassen war eine persönliche Herausforderung. Und wie für viele Gründer:innen ein Sprung ins kalte Wasser. Dennoch versuche ich wirklich tagtäglich dazuzulernen, weiterzubilden und mich herauszufordern. Es macht mir unfassbar Spaß und ich bin schon jetzt, noch in unserer Early-Stage Phase, dankbar für die Entwicklungen, die wir erzielt haben und auch noch werden.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
“Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat”. Das Zitat stammt von Mark Twain. Selbstverständlich kann man mit einer Idee starten! Auch wenn diese nicht perfekt ist. Jeder fängt mal klein an. Eine Entscheidung zu treffen und anzufangen ist der Grundstein für jede Gründung. Reflektion ist ein essenzieller Schlüssel, um eigene Kompetenzen einzuschätzen und somit auch Schwächen. Kompetenzen in sein Gründungsteam zu integrieren, die sich letztendlich ergänzen ist meiner Meinung nach unfassbar wichtig.
Welche Vision steckt hinter theblood?
Die Vision ist groß, wir wollen Wissen generieren und Bewusstsein schaffen an Stellen, wo es jetzt noch fehlt. Wir sind inspiriert von der Wissenschaft, verführt von Achtsamkeit und wollen tatsächliche Innovationen an den Markt bringen. Theblood fördert die Qualität des bewussten Lebens und die Wertschätzung der Menstruation. Wir haben es uns zur Mission gemacht, den Menschen, die anscheinend noch zu wenig erforscht sind, Selbstbestimmung zu geben. Und das sind leider auch noch im Jahr 2022 – Frauen. Wir streben demnach auch an ein eigenes Office mit internem Labor aufzubauen. An diesem Ort wollen wir Wissenschaft in unsere Innovation einfließen lassen und mit Anspruch an Design und Kommunikation verbinden. Wir wollen nicht über unsere Mitarbeiter:innen bestimmen, Mitwirkende werden wir herausfordern und inspirieren. Aktuell arbeiten wir mit ausgewählten wissenschaftlichen Berater:innen und Ärzt:innen zusammen, um eine Grundlage für unser Vorhaben zu schaffen.
Wer ist die Zielgruppe?
Wir unterteilen unsere Zielgruppen zunächst in drei Segmente: Frauen, die mit Hormonschwankungen zu kämpfen haben, hier PCOS oder Endometriose schon diagnostiziert bekommen haben oder aber auch bspw. die Pille erst abgesetzt haben. Hier besteht ein relativ großes Bewusstsein für den eigenen Zyklus. Des Weiteren sind für uns auch Frauen von großer Relevanz, die erste Berührungen mit einem Kinderwunsch haben und hier erste Umstellungen eingeläutet haben. Zuletzt berücksichtigen wir auch sogenannte Bio Hacker, die einen besonderen Fokus auf körperliche Performance richten. Der Zyklus hier verrät auch Potenziale zu der aktuellen Leistungsfähigkeit, die wir berücksichtigen.
Warum hast du dich für das Stealth Mode Förderprogramm beworben?
Die Factory Berlin ist eine besondere Community. Hier steckt nicht nur der Ort dahinter, sondern auch ein Verbund aus großen und kleinen Unternehmen, kreativen diversen Köpfen und Macher:innen, die ein großartiges Netzwerk bilden. Mit dem Stealth Mode Förderprogramm hatte ich hier die Möglichkeit Teil von zu sein und Austausch zu suchen und auch zu finden. Zudem habe ich mich im Voraus informiert, welche Startups in den letzten Stealth Mode Editionen mit dabei waren. Die meiste Motivation entnehme ich stets aus Gesprächen mit anderen Gründer:innen, die ihre Erfahrungen mit mir persönlich teilen.
Wie ist der Ablauf des Stealth Mode Förderprogramms?
Zu Beginn haben wir alle Teilnehmer:innen trotz Pandemie in der Factory Berlin kennengelernt. Mentor:innen wurden zugewiesen und es gab Remote-Workshops zu relevanten Themenbereichen wie Brand Building, Pitching, Financing, etc. Besonders der Austausch zwischen den Gründer:innen ist hilfreich, da man hier aus eigenen Erfahrungen nochmals lernt und von anderen Input bekommt, der einen weiterbringt.
Wie werdet ihr von den Mentor:innen unterstützt?
Durch regelmäßige Coachings werden die aktuellen Prozesse näher beleuchtet. Es wird viel hinterfragt, gechallenged und kalkuliert, was der nächste strategische Schritt sein soll. Umso häufiger die Coachings stattfinden, umso enger wird natürlich der Austausch und auch die Begeisterung für das eigene Vorhaben steigt bei den Mentor:innen. Diese enge Zusammenarbeit ist enorm effizient und gibt Raum für uns Gründer:innen zur Reflektion und Priorisierung.
Wo siehst du dich und dein Startup in fünf Jahren?
In fünf Jahren haben wir definitiv erste interne Machbarkeitsstudien aufgestellt und abgeschlossen, unseren Prototypen für die letztendliche Produktion entwickelt und auch der Markteintritt liegt einige Jahre hinter uns. Mein Ziel ist es enorm tolle, smarte und wissbegierige Mitarbeiter:innen in einem Team zu vereinen. Diese sind dann schon an der nächsten Produktvision dran. Da ich selbst aus dem Brand Building und Digitalbereich komme, ist mir die einhergehende interne Community als auch die zur Marke sehr wichtig. Die FemTech Community ist generell eine sehr freundliche, aufgeschlossene und unterstützende Community. Dieses Gefühl wird auch intern im Team gefördert und spürbar sein. Theblood wird zu diesem Zeitpunkt Wissen generiert haben für die Menstruation. Somit ist vielen Menschen bewusst, es gibt auch einen lehrreichen spannenden Ansatz zur (eigenen) Menstruation, der nicht nervig und rosa sein muss, sondern individuell, lehrreich und spezifisch.
Welche 3 Tipps würdest du angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Mut
Resilienz
Und nochmals viel Resilienz!
Um sich in Krisen weiterzuentwickeln braucht es Resilienz und ein gewisses Mindset. Immer und immer wieder aufzustehen, können manche Menschen schon durch ihren puren Optimismus und starken Charakter. Andere lernen hier ihr Mindset anzupassen. So muss auch ich an mir, Tagein und Tagaus, arbeiten, mein Mindset erweitern und lernen, mit Herausforderungen und Aufgaben zu wachsen. Ich denke, Resilienz ist durchaus ein starkes Fundament für Erfolg – Erfolg in jeglicher Hinsicht.
Wir bedanken uns bei Natalia Walentynowicz für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
WILDWOODberlin platzsparender Wäscherahmen: funktional, nachhaltig, regional und fair hergestellt
Stellen Sie sich und das Startup WILDWOODberlin doch kurz unseren Lesern vor!
Hey ich bin Tobi, Objektdesigner aus Berlin. Ich entwerfe funktionale Nutzgegenstände aus nachwachsenden Rohstoffen. Mit WILDWOODberlin ersetze ich ressourcenverbrauchende Alltagsgegenstände durch neue, nachhaltige Designs.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Ich habe so viele Ideen, die ich gern umsetzen möchte. Mit WILDWOODberlin ist es mir möglich, die Dinge genauso zu gestalten, wie ich es möchte. Radikal nachhaltig und ohne Druck von außen.
Welche Vision steckt hinter WILDWOOD Wäscherahmen?
Ich möchte die millionenfach gekauften klapprigen Wäscheständer durch einen nachhaltigen Wäscherahmen ersetzen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung ist es, sich und seinen Idealen treu und am Ball zu bleiben. Während der Pandemie sind meine alten Aufträge komplett weggebrochen. Das war Ideal um sich komplett auf ein neues Produkt einzulassen. Von den Coronahilfen konnte ich den Entwicklungsprozess finanzieren, das derzeitige Crowdfunding auf Startnext deckt dabei hoffentlich die Produktionskosten.
Wer ist die Zielgruppe von WILDWOOD Wäscherahmen?
Naturfreunde und Designliebhaber.
Wie funktioniert der WILDWOOD Wäscherahmen? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Der Wäscherahmen hängt an der Wand und ist mit einer Bewegung aus- oder einklappbar. Er ist Wäschetrockner, Kleiderschrank und Kunstobjekt zugleich. Er besteht aus Nachwachsenden Rohstoffen und ist fair hergestellt.
Für mich, bis heute nicht fassbar, dass es keinen anderen Anbieter gibt! Das Design macht so viel Sinn und dennoch wurde es bisher noch nicht entdeckt. Unterscheiden wird mich hoffentlich immer meine Ehrlichkeit. Denn die bleibt bei dem marktwirtschaftlichen Druck schnell auf der Strecke.
WILDWOODberlin, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Hoffentlich bin ich dann Teil eines kleinen florierenden Unternehmens, welches ein gut durchdachtes Produkt nach dem anderen auf den Markt wirft.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Am Glauben deiner Idee festzuhalten, auch wenn du damit allein dastehst. Und erst loszulassen, wenn wirklich nichts mehr geht und du alles durchdacht und ausprobiert hast.
Offen für Kritik zu sein.
Immer wieder das große Ganze sehen und anpassen, falls nötig.
Wir bedanken uns bei Tobias Gärtner für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder