Samstag, Oktober 5, 2024
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Durchhaltevermögen: Aufgeben ist keine Option

Picstagraph: Tool für digitale Foto- und Videowettbewerbe

Stellen Sie sich und das Startup Picstagraph doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Marc Bopp und Maximilian Schlosser aus Mainz, beide 26 Jahre alt und die Gründer der Picstagraph GmbH. Picstagraph bietet Unternehmen mit seiner App das erste Tool für digitale Foto- und Videowettbewerbe und schafft damit eine umfassende Plattform für Contest-Marketing. So können Unternehmen aus diversen Branchen wie z. B. Gaming, Fashion, Food, Sport, Spiritualität, Handwerk und noch vielen mehr digitale Foto- und Videowettbewerbe veröffentlichen. Menschen aus der ganzen Welt können so kostenlos an den Wettbewerben teilnehmen und machen mit der Veröffentlichung ihrer Aufnahmen automatisch Werbung für ihr Unternehmen. Im Vordergrund steht die Interaktion mit den Kund:innen, Fans und Follower:innen, die Wettbewerbe sorgen für einen echten WOW-Effekt in der Zielgruppe und entsprechend für eine deutlich höhere Bereitschaft, sich mit dem Unternehmen und seinen Inhalten zu beschäftigen. Picstagraph bietet Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, sich bestmöglich in Szene zu setzen und aus der Masse der Wettbewerber hervorzustechen. 

Warum haben Sie sich dazu entschieden, ein Unternehmen zu gründen? Welche Vision steckt hinter Picstagraph?

Die Idee für die Gründung der Picstagraph GmbH hat ihren Ursprung in einer  Vision, die wir seit dem Jahr 2019 teilen: Eine Plattform für digitale Foto- und Videowettbewerbe aufzubauen und damit eine neue Art von Werbung bei den größten Unternehmen der Welt zu etablieren.

Die Idee entstand, als wir Anfang 2019 in unseren Semesterferien gemeinsam durch die USA reisen wollten. Wir haben uns eine Challenge überlegt und wollten weder für die Hotels noch für die Autos bezahlen. Max hat zu diesem Zeitpunkt „Medienmanagement“ studiert und ist zudem gelernter Kameramann und Fotograf. Marc studierte berufsbegleitend „International Management“ mit dem Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie. Wir haben dann eine Hotelkette und einen Automobilhersteller angeschrieben, die wir als Sponsoren für unsere Tour gewinnen wollten. Im Gegenzug haben wir angeboten, Hotel und Autos zu vermarkten. Dass wir zu einem Erstgespräch eingeladen wurden, hat uns selbst überrascht und natürlich auch gefreut. Wir hätten die Reise sehr gerne antreten wollen, doch dann haben wir aus diesem Erlebnis heraus unsere Business-Idee abgeleitet. 

Marc: „Ich habe mich gefragt, wie es sein kann, dass ausgerechnet wir eine Einladung erhalten, obwohl es womöglich viele weitere Influencer:innen und Fotograf:innenen gegeben hätte, die den Job mindestens genauso gut gemacht hätten. Da ist mir aufgefallen, dass es weltweit derzeit keine einzige Plattform gibt, auf der Unternehmen Preise ausschreiben können, auf die sich User:innen dann bewerben. Damit war die Grundidee für Picstagraph geboren.“

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Anfangs waren die drei größten Herausforderungen die Programmierung der Plattform mit der Ambition, ein Produkt zu bauen, das sich auf dem Markt behaupten kann, die First Mover – Akquise von Unternehmen sowie Investor:innen bzw. Kapitalgeber:innen zu finden. Und dann kam außerdem noch COVID-19 dazu. Die Pandemie hat die ohnehin bereits existierenden Herausforderungen noch einmal deutlich verstärkt.

Für die Finanzierung konnten wir bereits früh prominente Investoren für uns gewinnen, darunter Moderator und Schauspieler Daniel Aminati, der von Anfang an von dem Konzept überzeugt war. Weitere Gesellschafter sind der Verkaufstrainer Tim Taxis sowie die IKARUS.mediale.inszenierungen GmbH als Investor. Auch die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) hat das Potenzial unseres Start-Ups erkannt und fördert uns.

Welche Zielgruppe will Picstagraph ansprechen?

Unsere Zielgruppe sind zum einen Mittelständler:innen und große Unternehmen. Wir bieten ihnen die einzigartige Möglichkeit, mit ihren Kund:innen in spielerischer Weise zu interagieren – flexibel, dynamisch und bildstark. Die Unternehmen bringen sich über die Bild- und Video-Kreationen der Nutzer:innen ins Gespräch und können mit jedem Contest zusätzlich die Rechte an erstklassigem, authentischem User-Generated-Content für die eigene Marketing-Kampagne erwerben.

Zum anderen wollen wir über die App auch foto- und videobegeisterte Nutzer:innen erreichen, die Spaß daran haben, ihre besten Momente zu teilen, um somit eine Community aufzubauen, die sich genau für diese Wettbewerbe interessiert. 

Wie funktioniert Picstagraph? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Vorteile von Wettbewerben liegen klar auf der Hand: Jeder Mensch wird am Tag mit bis zu 5.000 Werbebotschaften konfrontiert. Um aus der Masse hervorzustechen, platzieren Werbetreibende immer mehr Werbung. Doch immer mehr des Gleichen zu produzieren, ist nicht zwangsläufig die richtige Lösung. Es braucht neue Modelle und Herangehensweisen, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erregen. 

Und genau hier wollen wir mit unserer Lösung ansetzen. Einige Konzerne haben „Contest-Marketing“ bereits in der Vergangenheit für sich entdeckt. Bisher ist es jedoch ziemlich kosten- und zeitintensiv, alle Aspekte der Erstellung mit einzubeziehen. Viele Unternehmen haben sich deshalb bisher noch gar nicht mit dem Format auseinandergesetzt. 

Die Wettbewerbe auf Picstagraph sind standardisiert, skalierbar und können durch ein Formular innerhalb weniger Minuten fertig erstellt und veröffentlicht werden. Picstagraph bringt anschließend alle Wettbewerbe und Aufnahmen der Teilnehmer:innen auf einer neuartigen Plattform zusammen. Das Ergebnis: Eine öffentliche „Bühne“ (so nennen wir den Bereich, in dem die Aufnahmen der Teilnehmer:innen erscheinen) mit jeder Menge einzigartigem Content. Um ins Finale einzuziehen und anschließend den Wettbewerb zu gewinnen, müssen die Teilnehmer:innen „Votes“ der Zuschauer:innen erhalten. Auf den:die Sieger:in wartet der Hauptpreis – das kann von Geld über Produkte bis hin zu einzigartigen Erlebnissen alles sein. Jede Woche launcht ein Unternehmen, ein:e Fotograf:in, Influencer:in oder gemeinnützige Organisationen einen neuen Wettbewerb für die Community und die eigenen Zielgruppen.

Picstagraph, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Picstagraph soll das Fundament einer weltweit agierenden Marketing-Agentur mit eigener Plattform bilden. Über die Plattform wollen wir In-House Produktion und Kampagnen in Kooperation mit großen Stars und Influencer:innen initiieren. Wichtig ist uns außerdem, dass Picstagraph ein Unikat bleiben soll.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Die richtigen Mentor:innen finden, das richtige Mindset aufbauen, die richtigen Menschen mit den richtigen Tipps finden und genügend Zeit investieren, Expertenwissen akquirieren und das richtige Team zusammenstellen

Minimalismus: Am Anfang nicht zu viel und zu groß planen, lieber dem Motto folgen: „Think big, but begin small“ und dann einen Schritt nach dem anderen machen. Starte mit einer Minimal-Version deines Produkts und arbeite nach dem Test-Feedback-Prinzip. Bleib in engem Austausch mit deiner Zielgruppe, damit du dein Produkt nicht an ihr vorbei entwickelst und vor allem: Kommunikation!

Durchhaltevermögen: Aufgeben ist keine Option. Immer dann, wenn man glaubt, es geht nichts mehr, kommt die Lösung „um die Ecke“ und plötzlich läuft alles von allein.

Wir bedanken uns bei Marc Bopp und Maximilian Schlosser für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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