Donnerstag, Dezember 12, 2024
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Spielt eure Vision nicht herunter

Schwedische B2B-Plattform xNomad: Führender Marktplatz für Pop-up-Stores 

Stellen Sie sich und das Startup xNomad doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin  Jonathan Haralambakis, Gründer und CEO von xNomad. xNomad wurde 2019 gegründet und ist eine Plattform für kurzfristige Einzelhandelsflächen, die Marken mit freien Flächen für einzigartige Pop-up-Erlebnisse verbindet. xNomad macht die Suche nach freien Einzelhandelsflächen so einfach wie die Buchung eines Hotelzimmers. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? Welche Vision steckt hinter xNomad?

Angesichts von 90 Millionen Quadratmetern leerstehender Einzelhandelsflächen in den USA, 25.000 Ladenschließungen in Großbritannien im Jahr 2020 und 10 % der Einzelhandelsflächen in Skandinavien, die nicht ausgelastet sind, verschiebt sich die Rolle des physischen Einzelhandels. Jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit werde ich Zeuge dieses Wandels – mit Geschäften, die schließen und über längere Zeiträume leer stehen. Dieser Trend sorgt nicht nur für ein tristes Stadtbild, sondern hat auch Auswirkungen auf die verschiedenen Interessengruppen im Bereich des Einzelhandels. 

Einzelhändler sehen sich in Konkurrenz zum E-Commerce-Wachstum mit immer mehr Ladenschließungen und steigenden Fixkosten und Mieten konfrontiert. Für Vermieter wird die Dauer langfristiger Mietverträge immer kürzer, und das Halten einer leerstehenden Ladenfläche zwischen den Mietverträgen wird zu einem kostspieligen und üblichen Verfahren. 

Marken wollen mit ihren Kunden in Kontakt treten und benötigen dafür Ladenlokale in den Hauptgeschäftsstraßen – aber kurzfristige Mietverträge sind selten möglich. Gleichzeitig verlangen Kunden bessere Erlebnisse, einzigartige Angebote und Bequemlichkeit. In Anbetracht dieser Entwicklung des physischen Einzelhandels entstand die Idee mit xNomad ein Unternehmen zu gründen, das Marken und freie Einzelhandelsflächen über eine datengesteuerte Plattform zusammenbringt. Unsere Vision beruht auf dem Wunsch, lebendigere Gemeinschaften zu schaffen und den Prozess der Suche und Vermietung kurzfristiger Einzelhandelsflächen weniger mühsam zu gestalten.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine der größten Herausforderungen war, Eigentümer von Gewerbeimmobilien vom Potenzial kurzfristiger Pop-up-Aktivitäten zu überzeugen. Bislang galten langfristige Mietverträge in der Branche als goldener Standard. Als während der Pandemie E-Commerce- und D2C-Strategien florierten, sind sich die Vermieter den Auswirkungen dieses Wandel bewusst geworden. Die Leerstandsquoten steigen im gesamten Einkaufszentrum- und High-Street-Segment, die Suche nach langfristigen Mietern wird immer schwieriger. 

Daher beginnen Vermieter zu erkennen, dass Pop-up-Aktivierungen tatsächlich ein wesentlicher Bestandteil der Einzelhandelsstrategie sind.  Mit der soliden Unterstützung unserer langjährigen Risikokapitalgeber und ihrer Überzeugung von der Skalierbarkeit unseres Angebots war die Bewältigung dieser anfänglichen Herausforderung machbar. 

Wer ist die Zielgruppe von xNomad?

xNomad ist eine B2B-Plattform – wir bringen Einzelhandelsmarken mit Vermietern zusammen. Wir zielen auf nationale und internationale Marken ab und kategorisieren sie in eine Reihe von Segmenten, die von kleinen, mittleren und großen Marken mit einem Jahresumsatz von 500.000 Euro bis 1 Milliarde Euro reichen. Darüber hinaus unterteilen wir die Marken in fünf Hauptkategorien: Mode, E-Commerce, Technologie, Lebensmittel und Fitness. Wir zielen auch auf Marken ab, die Pop-up-Stores im Einzelhandel als Kernbestandteil ihrer Marketingstrategie haben. 

Wie funktioniert xNomad?

Unsere Plattform bietet Marken einsatzbereite Pop-up-Stores, die entworfen, eingerichtet, mit PoS- und Tracking-Systemen ausgestattet und über unser Partnernetzwerk mit Personal ausgestattet sind, um ein durchgängiges Erlebnis zu bieten. Zugleich verhelfen wir Vermietern bei der Optimierung des Prozesses der Kurzzeitvermietung, indem wir sie mit Marken in Verbindung bringen, die eine Fläche benötigen. Darüber hinaus bietet ihnen unsere Plattform Einblicke in die Marken, die einen Mehrwert und eine hohe Besucherfrequenz in die Räumlichkeiten bringen können. 

Wo liegen die Vorteile?

Die Plattform bietet zunächst einmal Vermietern eine benutzerfreundliche End-to-End-Lösung für die Verwaltung von Buchungen, Anfragen, Verträgen und Zahlungen. Somit können ungenutzte Einzelhandelsflächen ideal ausgelastet werden und Vermieter ihre Einnahmen erhöhen, indem sie ihre Flächen für kürzere Zeiträume vermieten. Zusätzlich dient unsere Plattform als Werbefläche. Durch das Listing auf der xNomad-Plattform wird die Fläche einer Vielzahl von Marken und potenziellen Mietern präsentiert.

Für Marken bietet die Plattform eine End-to-End-Lösung, die jeden Schritt des Pop-up-Prozesses – von der Suche nach dem richtigen Raum, der Einrichtung, dem Design, dem Personal, den PoS-Systemen und dem Marketing – vereinfacht. Den Marken ergeben sich neue Skalierungsmöglichkeiten. Sie können ihre Produkte in neuen Märkten testen, ohne die Investitionen auf sich nehmen zu müssen, die ein traditioneller Markteintritt mit sich bringt. 

Zusätzlich können sie greifbare physische Erlebnisse für E-Commerce-Kunden bieten. Wir geben E-Commerce-Einzelhändlern die Möglichkeit, ihre Kunden physisch zu treffen und sie mit den Produkten der Marke interagieren zu lassen. So wird zugleich die Markenbekanntheit und der Umsatz angekurbelt. Pop-up-Stores sind eine hervorragende Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen und neue Zielgruppen zu erreichen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Als führender Anbieter und First-Mover in den nordischen Ländern haben wir die größte geografische Durchdringung. Wir haben durch zahlreiche Partnerschaften bereits einen starken Marktanteil und ein Markenbewusstsein erlangt, das uns von unseren Konkurrenten auf dem nordischen Markt unterscheidet. Als Prop-Tech-Unternehmen ist unser datengesteuertes Geschäftsmodell ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Dies zeigt sich in allen Bereichen, von unserer Software bis hin zu den In-Store-Tracking-Systemen, die wir unseren Kunden anbieten.

xNomad wo geht der Weg hin? Wo sehen sie sich in 5 Jahren?

Wir möchten in den kommenden Jahren eine Reihe von Meilensteinen erreichen. Die Expansion in neue Märkte und die Steigerung der Markenbekanntheit über Länder- und Branchengrenzen hinweg stehen im Mittelpunkt unseres Fünfjahresplans. Mit dem Erfolg der Shein x Klarna’s Pop-Up Tour haben wir begonnen, in Städte wie Berlin, Paris, Rom und Barcelona zu expandieren. Innerhalb von fünf Jahren wollen wir die nordischen Marken, mit denen wir erfolgreich zusammengearbeitet haben, in ganz Europa und auf der ganzen Welt bekannt machen. Indem wir einheimische Marken ins Ausland und internationale Marken in die nordischen Länder bringen. Letztlich sollen Marken, unabhängig von ihrer Größe, ihrem Markt oder ihrer Reichweite, instinktiv an xNomad denken, wenn sie Pop-ups veranstalten wollen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Recruiting und Automatisierung:  Beim Aufbau einer erfolgreichen Marke ist Recruiting von entscheidender Bedeutung. Ein solides Team zu haben ist wiederum entscheidend für die Förderung einer Arbeitskultur, in der standardisierte Aufgaben automatisiert werden und die Mitarbeiter sich darauf konzentrieren, ihr Bestes zu geben.

Lebt, atmet und verkauft eure Vision. Als Visionär – auch um die richtigen Leute ins Boot zu holen – müsst ihr authentisch und überzeugend kommunizieren. Spielt eure Vision nicht herunter, sondern setzt euch hohe Ziele.

Denkt wie eure Kunden. Wenn ihr eure Kundengruppe nicht kennt, euer Produkt nicht empirisch testen lasst und das Feedback eurer Zielgruppe nicht aktiv einholt, besteht die Gefahr, dass euer Produkt keine echten Probleme löst. Verbringt weniger Zeit mit Strategien, sondern testet euer Produkt und ändert es entsprechend den Kundenwünschen.

Wir bedanken uns bei Jonathan Haralambakis für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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