Samstag, Dezember 14, 2024
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Ehrlich und authentisch sein und es bleiben

foodforecast ermittelt mit künstlicher Intelligenz exakte Verkaufsprognosen für mehr Nachhaltigkeit

Stellen Sie sich und das Startup foodforecast doch kurz unseren Lesern vor! 

Ich bin Justus Lauten und habe foodforecast Ende 2018 gegründet. Gemeinsam mit Studienkollegen der RWTH Aachen, haben wir eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die exakte Verkaufsprognosen ermittelt, sodass Unternehmen genau wissen, wieviel Ware am jeweiligen Tag verkauft wird und welche Menge an Lebensmitteln dafür produziert und bestellt werden muss. So wandern täglich mehr Lebensmittel über die Theke als in die Tonne. Mittlerweile sind wir ein 7-köpfiges Team und arbeiten fleißig daran, jeden Tag die Ressourcen- und Lebensmittelverschwendung zu minimieren. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Mir ist es wichtig, etwas zu bewegen und selbst in die Hand zu nehmen. Das ist in bestehenden Unternehmen, insbesondere in größeren Konzernen oftmals schwierig und langwierig. Da Nachhaltigkeit für mich eine sehr wichtige Rolle spielt, suchte ich nach Problemstellungen, bei denen ich meine Fähigkeiten in den Bereichen Data Science und Software-Entwicklung einsetzen konnte. Dabei kamen zwei Bäckereien unabhängig voneinander mit derselben Herausforderung auf mich zu: hohe Backwarenabfälle aufgrund von Schwankungen bei den Verkaufsprognosen. 

Welche Vision steckt hinter foodforecast? 

Wir sind ein innovatives, zukunftsorientiertes und verantwortungsbewusstes Team, das die Vision verfolgt, durch Künstliche Intelligenz den weltweiten Nahrungsmittelabfall zu bekämpfen. Entlang der Wertschöpfungskette liegt dieser allein im Einzelhandel und Vertrieb weltweit bei rund 200 Mio.Tonnen pro Jahr. Mit unserer KI-basierten Software möchten wir Unternehmen der Lebensmittelbranche dabei helfen, ihre Prozesse zu optimieren. Unsere KI ermittelt genaue Bestellvorschläge, sodass nur produziert wird, was auch verkauft wird und wertvolle Ressourcen gespart werden.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Als Gründer hat man erst einmal eine Idee und ist von dieser hundertprozentig überzeugt. Die Herausforderung war für mich anschließend, Kunden für die Idee zu gewinnen. Insbesondere die Suche nach den ersten Kunden war eine große Hürde. Auch neue Mitarbeiter von der Startup-Idee zu überzeugen war anfangs nicht leicht. Die Suche im persönlichen Netzwerk ist dabei sehr hilfreich gewesen. 

Finanziell unterstützt werden wir von einem Risikokapitalfond, der sich auf nachhaltige Lebensmittelsysteme fokussiert hat, sowie von mehreren Business Angels, die in nachhaltige Unternehmen investieren.   

Wer ist die Zielgruppe von foodforecast? 

Die Kunden von foodforecast sind aktuell Bäckereien, da wir unsere KI-basierte Software mit zwei großen Bäckereibetrieben entwickelt und auf die Besonderheiten der Branche trainiert haben. Allerdings umfasst unsere Zielgruppe alle Unternehmen der Lebensmittelproduktion, denn das Potential unserer Software, den Nahrungsmittelabfall zu bekämpfen ist auch in anderen Branchen groß. So haben wir z.B. erste Pilotprojekte in der Gastronomie und im Einzelhandel gestartet. 

Wie funktioniert foodforecast? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Die Software von foodforecast ermittelt auf Basis von künstlicher Intelligenz exakte Verkaufsprognosen und trägt so zu mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion bei. Die KI-Lösung wird mit der bereits bestehenden IT-Software des Kunden verknüpft und kombiniert interne, historische Daten wie Verkaufs-, oder Bestelldaten mit wichtigen externen Einflussfaktoren wie Wetterdaten und Feiertagen. Der selbstlernende Algorithmus kann anhand dieser Daten eigenständig Muster und Abhängigkeiten erkennen und in Echtzeit exakte Prognosen und Bestellvorschläge ermitteln. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Bäckerei und Gastronomiebranche werden branchenspezifische Besonderheiten wie Mindestbestellmengen individuell berücksichtigt. 

Mit der KI-Software von foodforecast wird der Warenüberbestand und überflüssige Lebensmittelabfall, um durchschnittlich 30% gesenkt. Gleichzeitig steigt der Mehrumsatz um durchschnittlich 4%. Die KI ist somit eine intelligente Lösung für eine nachhaltige und wirtschaftliche Lebensmittelproduktion. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Prognosegenauigkeit unserer selbst entwickelten KI. In einer kostenlosen Pilotphase kann der Kunde unsere Lösung außerdem testen. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden persönliche Beratung und Mehrwertanalysen an.

foodforecast, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Unser Ziel ist es den weltweiten Lebensmittelabfall zu bekämpfen und diesen in den nächsten 10 Jahren um 10 Mrd. € zu reduzieren. Dabei möchten wir weitere Bäckereifilialen anschließen und uns ebenfalls in andere Lebensmittelbranchen wie der Systemgastronomie und dem Einzelhandel ausweiten.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Ich würde anstehenden Gründer:innen raten, die Wahl der Investoren nicht zu überstürzen. So wie die Investoren sich über das Startup erkundigen, in das sie investieren, sollte sich auch der Gründer, z.B. bei anderen Startups, über den Investor erkundigen. So können beide Seiten überprüfen, ob eine Zusammenarbeit passt.  

Wichtig ist für mich auch, ehrlich und authentisch zu sein und es zu bleiben. Das schafft eine Vertrauensbasis mit seinen Mitarbeitern, Investoren und ist die Grundlage dafür, dass das Startup auch in schwierigeren Zeiten Bestand hält.   

Zu guter Letzt sollte man nie den Spaß an der Sache verlieren. 

Wir bedanken uns bei Justus Lauten für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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