Sonntag, April 28, 2024
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Seid nicht zu scheu, mutige Entscheidungen zu treffen

Lassie’s präventive Haustierversicherung – Krankheiten und Verletzungen durch Prävention vorbeugen

Stellen Sie sich und das Startup Lassie doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Hedda, CEO und Gründerin von Lassie, der ersten präventiven Haustierversicherung (oder Haustierversicherung mit einem “Twist”, wie wir sagen). Die Idee zu Lassie ist entstanden, da meine Mutter Tierärztin ist und ich bereits in meiner Kindheit bemerkte, dass unsere Haustiere deutlich seltener krank waren und zum Tierarzt mussten. Mir wurde klar, dass durch die richtige Pflege viele Krankheiten und Verletzungen bei Haustieren verhindert werden können – wir reden hier von ca. 40 %.

Deshalb ist Lassies Ansatz, neben einem starken Versicherungsschutz, Kund*innen in der Lassie App darüber aufzuklären, wie sie ihren Hund oder ihre Katze pflegen können, um Krankheiten vorzubeugen und hohe Tierarztrechnungen erst zu vermeiden. So haben sozusagen alle meine Mutter in ihrem Handy, die immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Belegen Kunden die Vorsorgekurse in unserer App, werden sie dafür auch noch monetär belohnt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich war von der Idee begeistert, eine neue Art der Tierversicherung zu entwickeln – eine Art Gesundheitsbegleiter für Tiereltern. Außerdem liebe ich Tiere (ich habe einen Labrador namens Louie und ein Pferd namens Larrie). Ich war noch nie ein Mensch, der halbe Sachen macht, sondern sich voll und ganz auf etwas konzentriert. Mein Motto ist “go big or go home” und für mich war schnell klar, ich möchte selbst gründen und die starre Tierversicherungsbranche mit Lassie revolutionieren. Durch meinen beruflichen Werdegang konnte ich wichtige Fertigkeiten für die Gründung erlernen. Dabei hat mir der analytische Hintergrund aus der Unternehmensberatung bei McKinsey und Investments von EQT, sowie der kreative und operative Hintergrund aus der Musikindustrie geholfen. 

Welche Vision steckt hinter Lassie?

Unsere Vision ist es, Haustieren ein langes und glückliches Leben zu ermöglichen und vermeidbaren Krankheiten und Verletzungen durch Prävention vorzubeugen. Kommt es dennoch zum Ernstfall und ein Tierarztbesuch ist nötig, nehmen wir die finanzielle Last von den Schultern der Tiereltern und erstatten bis zu 100 % der Tierarztrechnung.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine der größten Herausforderungen war es ganz zu Beginn, als ich die Idee zu Lassie hatte, die passenden Mitgründer*innen zu finden. Ich hatte kein Netzwerk in der Versicherungs- oder Tech-Branche, wusste aber, dass ich beide Kompetenzen brauche, um Lassie ins Leben zu rufen. Glücklicherweise war ich geduldig, bis ich über Empfehlungen meine beiden Mitgründer*innen Sophie Wilkinson und Johan Jönsson gefunden habe. Sophie war lange Zeit Leiterin Tierversicherung bei einem der großen nordischen Versicherer und hatte die starre Versicherungsbranche satt – auch sie wollte etwas verändern. Johan ist ein Tech-Genie und hat als Full-Stack-Entwickler u.a. bei Spotify und King gearbeitet. Seit Tag 1 ergänzen wir uns fachlich und persönlich ausgezeichnet und haben immer eine Menge Spaß. 

Wer ist die Zielgruppe von Lassie?

Unsere Kernzielgruppe sind Hunde- und Katzeneltern, die ihr Tier als Familienmitglied betrachten und sich sicher sein wollen, dass ihr Liebling im Ernstfall die bestmögliche Behandlung beim Tierarzt erfährt. Unsere Zielgruppe ist außerdem digital und schätzt es, dass es bei Lassie keinen lästigen Papierkram gibt und vom Abschluss bis hin zur Schadensmeldung alles bequem über die Lassie App möglich ist. 

Wie funktioniert Lassie? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Neben der Bereitstellung von Top-Versicherungskonditionen stehen wir Tiereltern zur Seite und unterstützen sie im täglichen Leben dabei, ihre Haustiere glücklich und gesund zu halten. Tiereltern können in unserer App auf spielerische Art und Weise wertvolles Expertenwissen rund um Tiergesundheit erlernen. Mit unserem dauerhaften Punkte-Bonussystem schaffen wir zudem monetäre Anreize für präventives Wissen: Je mehr man lernt, umso mehr Punkte werden gesammelt, desto niedriger ist die Versicherungsprämie. Für mich ist es absolut unverständlich, dass andere Tierversicherungen nur reaktiv handeln und Prävention nicht adäquat unterstützen und incentivieren.

Natürlich bieten wir auch top Versicherungsbedingungen: wahlweise bis zu 100 % Kostenübernahme ohne jährliche Leistungsgrenze oder die Möglichkeit, Tiere mit Vorerkrankungen oder hohen Alters zu versichern. Das ist definitiv kein Marktstandard! Zusätzlich bieten wir einfache und digitale Prozesse an. So können Kunden ihre Versicherungen bequem über die Lassie App verwalten, Rechnungen per Foto einreichen oder mit unserem fantastischen Kundenservice Team persönlich über den Chat kommunizieren (wir haben eine durchschnittliche Reaktionszeit von unter einer Minute). 

Aus meiner Sicht ist es aktuell ein einmaliger Zeitpunkt für den Eintritt in den deutschen Markt. Angesichts des Zusammentreffens mehrerer Markttrends: die allgemeine Wirtschaftslage, die steigende GOT (“Gebührenordnung für Tierärzte”), die Vermenschlichung von Haustieren, stetig wachsende Ausgaben für Haustiere, etc. – sowie weltweit einzigartiges Geschäftsmodells sehen wir trotz der bestehenden Konkurrenz ein enormes Potenzial für Lassie. Unsere deutschen Kunden geben uns bis jetzt Recht 🙂

Lassie, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Im Moment liegt unser Hauptaugenmerk ganz klar auf Deutschland. In einigen Jahren werden wir sicherlich in weiteren Märkten aktiv sein und Lassie die Plattform für Tiergesundheit sein, an der kein Tierbesitzer in Deutschland, Schweden und weiteren Märkten vorbeikommt. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Achtet auf die richtigen Mitgründer*innen: Achtet darauf, dass ihr euch fachlich ergänzt und dieselbe Vision und Motivation teilt. Das ist aus meiner Erfahrung das Wichtigste und bestimmt absolut den Erfolg des Unternehmens.

Scheut euch nicht, euer Netzwerk um Rat zu fragen: Niemand hat alle Antworten auf Fragen, daher seid nicht zu stolz und holt euch Rat und Empfehlungen von Mentoren, Investoren oder Freunden und ehemaligen Kollegen. Empfehlungen haben mich beispielsweise mit meinen Mitgründern Sophie Wilkinson und Johan Jönsson zusammengebracht.

Macht Fehler – aber lernt daraus: Im Startup muss man schnell sein, um Chancen die sich bieten, wahrzunehmen. Dabei passieren Fehler, das lässt sich nicht vermeiden. Seid nicht zu scheu, mutige Entscheidungen zu treffen. Wenn etwas mal nicht klappt, gilt es daraus zu lernen und Fehler nicht zu wiederholen.

Bild: Von links nach rechts: Hedda Båverud Olsson, Johan Jönsson, Sophie Wilkinson

Wir bedanken uns bei Hedda Båverud Olsson für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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