Dienstag, Oktober 15, 2024
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MyMox: Die MOX Wochenbett-Box für frisch gebackene Mamas

Stellen Sie sich und das Startup MyMox doch kurz unseren Lesern vor! 

Sehr gerne! Wir sind Astrid und Stephie, beide 39 Jahre alt, beide Wirtschaftswissenschaftlerinnen und haben zusammen im März 2021 MyMox gegründet. Da wir selbst in Summe 5 Kinder haben, wurden wir immer wieder vom Wochenbett überrascht. Die Erinnerungen verschwimmen im Nachgang so, dass wir tatsächlich die Fakten, Intensität und die Emotionen vergessen haben. Zudem wird über das Wochenbett kaum gesprochen.  

Fragt man die werdenden Mamis, sehen sie meist die Geburt als das große Finale der Schwangerschaft und sehnen dann eine rosarote Kennenlernzeit zu Hause herbei. Dass die harte Zeit erst im Wochenbett beginnt, wird tabuisiert oder beschönigt. Überlastete, verzweifelte, von den Geburtsstrapazen in Mitleidenschaft gezogene Mamis sind Normalität. Sie kämpfen mit wunden Brustwarzen, ziehenden Brüsten, Schmerzen im Vaginal-, Damm- oder Bauchbereich, Hämorrhoiden, Angst vorm Stuhlgang, Schlafmangel, hormonelle Achterbahnfahrt und Babyblues. Doch davon will niemand etwas hören. Darüber wird nicht gesprochen. Wie soll sich die werdende Mama dann ordentlich auf ihr Wochenbett vorbereiten, wenn sie eher mit dem Hammer davon erschlagen wird als ordentlich informiert? Zudem nehmen 20% der werdenden Mütter keine Wochenbettbetreuung durch eine Hebamme in Anspruch – zum großen Teil aufgrund des Hebammenmangels aber auch mangels Wissens über den gesetzlichen Anspruch.  

Genau da setzt MOX an: Wir sprechen über das Tabuthema unverblümt und offen, klären auf und statten die frisch gebackene Mama mit den Produkten aus, die sie zum Heilen und Fitwerden braucht. Damit sie sich auf das konzentrieren kann, was wirklich Spaß macht, denn MOX steht für „more time for hugs and kisses“. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen? 

Wie sollten wir anders die werdenden Mamas in Deutschland erreichen und sie optimal in ihrem Wochenbett unterstützen? Es gibt Dinge, die musst du einfach tun.  

Was war bei der Gründung von MyMox die größte Herausforderung? 

Wow. Da gibt es viele Dimensionen: Vor allem Corona mit Homeschooling für unsere Schulkinder, Betreuung der Kindergarten-Kids, beschäftigte Männer im Homeoffice, die nicht immer unterstützen können oder wollen. 24/7 alle zu Hause und keine ruhige Minute, bei Stephie noch ein Säugling von 5 Monaten. Das bedeutete für uns: echte Arbeitszeiten starten, wenn alle Kinder schlafen. Telefonate mussten nebenbei zu normalen Geschäftszeiten und teilweise mit Kinderchaos im Hintergrund laufen. Das Gefühl der inneren Zerrissenheit, keiner unserer Aufgaben so wirklich gerecht werden zu können, begleitete uns die ganze Zeit.  

Zusätzlich liegt eine Distanz von 333 Kilometern zwischen uns – von Ratingen nach Braunschweig, wo wir wohnen. Ein kurzes Treffen, ein längeres Strategiemeeting – das ging alles nur per Teams mit unzähligen familiären Unterbrechungen. Workshops wurden teilweise per Handy beim Kinderwagenschieben im Park durchgeführt. Ohne gut strukturiertes Task-Board, die trotzdem tolle Stimmung und etwas Nachsicht mit uns, wären wir aufgeschmissen gewesen.  

Als ob das nicht reichen würde, hatten wir eine sehr ambitionierte Timeline: Wir wollten binnen 3 Monaten auf dem Markt sein, um zum babyreichen Sommer unsere MOX Wochenbett-Box anbieten zu können.  

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist? 

Grundsätzlich ja, wir vertreten da eher den LEAN-Ansatz – einen vorzeigbaren Stand erreichen und dann raus damit – das Feedback vom Markt einholen. Dann weiter verbessern…  

Einschränkend muss ich sagen, dass wir Frauen einen recht hohen Qualitätsstandard haben und uns bremsen müssen, um das „PERFEKT“ nicht direkt erreichen zu wollen, sondern dies als Prozess zu akzeptieren.  

Welche Vision steckt hinter MyMox? 

Wir haben das Ziel, uns zu DEM vertrauensvollen Begleiter rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu entwickeln. Immer im gesunden Mix aus Informationen, Tipps und Tricks rund um die aktuelle Lebensphase sowie sinnvollen und hochwertigen Produkten.    

Wer ist die Zielgruppe von MyMox? 

Die MOX Wochenbett-Box ist ein wunderbares Selfcare-Produkt für die werdende Mama. Wir bekommen aber auch wahnsinnig tolles Feedback vom Umfeld der Schwangeren: werdende Väter, die die Box durchaus praktisch finden und Gerenne ihrerseits reduzieren. Die engen FreundInnen, die nach einem Geschenk zur Geburt suchen, welches – nicht wie der hundertste Strampler – nur für die Mama ist. Aber auch werdende Großeltern sind heutzutage sehr viel mehr in die Schwangerschaften involviert, wollen für die Mama gut sorgen bzw. ein sinnvolles Geschenk machen.    

Was ist in den Boxen? 

Die MOX Wochenbett-Box enthält das, was die frisch gebackene Mama für ihr Homecoming benötigt – was beim Heilen und Fitwerden hilft. Hierunter sind hochwertige und Hebammen getestete Hygiene- und Pflegeprodukte und das Herzstück der Box: der MOX Wochenbett-Guide. Er fasst die wichtigsten Infos sowie Tipps und Tricks zusammen und gibt der Mami Hilfestellung im Wochenbett.  

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Vergleichen ist immer schwer. Wir können für uns sagen: wir sind schmerzbefreit, offen, realistisch und pragmatisch. Dazu gehört, dass wir nichts beschönigen, sondern authentisch und ehrlich sind. Mit einer gesunden Portion Humor. Das Wochenbett ist keine Zeit zum Feiern. Schöner wird’s meist danach, wenn wir geheilt und wieder fit sind und unser Körper wieder ins Gleichgewicht gekommen ist. Bis dahin wollen wir bestmöglich unterstützen: Fair, kompetent und vertrauenswürdig. Mit genau den Produkten und Informationen, die Frau zum Heilen und Ankommen in der neuen Rolle benötigt. 

MyMox, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Fünf Jahre – das ist ein langer Zeitraum, wir wüssten nicht, wann wir bisher so lange im Voraus planen konnten. Dennoch ist unsere Vision Triebfeder: wir wollen werdenden und frisch gebackenen Müttern zur Seite stehen – sie stärken! Mit hochwertigem Content und Produkten ihnen zur Seite stehen, das auch außerhalb Deutschlands.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben? 

Profis arbeiten mit Profis. Versucht gute Empfehlungen für Dienstleister zu bekommen. Ihr müsst euch darauf verlassen können, dass die Qualität und das Projektmanagement stimmen. Gerade wenn Zeitmangel ein großes Thema bei euch ist.  

Fragt immer wieder: Was hat der Kunde davon? Was ist sein Nutzen? Denn dafür möchte er auch Geld bezahlen.   

Atmen und einfach durchhalten! Als Frau bzw. Mutter zu gründen ist kein Zuckerschlecken, deine Familie wird nicht YEAH schreien. Du wirst wahrscheinlich immer wieder über deine Grenzen hinausgehen müssen. Das fällt dir leichter, wenn dir deine Aufgabe wirklich Spaß macht.  

Wir bedanken uns bei Astrid Häusling und Stephanie Höfer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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