Dienstag, Juli 1, 2025
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Den Fokus von Beginn auf Vertrieb und die Kundenakquise setzen

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Performance Recruiting

Performance Recruiting unterstützt Unternehmen dabei, schneller und effektiver neue Mitarbeiter über Social Media Plattformen zu gewinnen

Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Performance Recruiting unseren Lesern kurz vor.

Mein Name ist Nicolas Kreyenkamp und ich bin Gründer und Geschäftsführer der Performance Recruiting GmbH. Ich bin 28 Jahre alt, habe drei Geschwister und komme gebürtig aus Essen. Als Ausgleich zum Unternehmertum treibe ich gerne Sport. Vor allem Sportarten, die mit einem Ball zusammenhängen, wie Tennis, Volleyball oder Golf zählen daher zu meinen absoluten Lieblingshobbies. Mithilfe eines mobil-optimierten digitalen Performance Recruiting Systems unterstützen wir Unternehmen dabei, schneller und effektiver neue Mitarbeiter über Social Media Plattformen zu gewinnen. 

Wir richten unseren Kunden ein System ein, mit dem sie eine attraktive Arbeitgebermarke aufbauen, ihre Sichtbarkeit signifikant erhöhen und so planbar die richtigen Mitarbeiter gewinnen und auch langfristig binden können. Dabei haben unsere Kunden die Wahl zwischen unserer Full-Service Dienstleistung oder einer Teilnahme in unserer Akademie. Bei Ersterem decken wir von der Erstellung professioneller Texte über die Videoerstellung bis hin zum nötigen Online-Marketing und IT-Know-how alles ab, was es braucht, um schneller die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen. Bei zweiterem erhalten unsere Kunden die Möglichkeit, im Rahmen eines individuellen und intensiven Coachings unsere erfolgversprechende Methode selbst zu erlernen und umzusetzen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Nach meinem Master in Finance hat es mich zunächst ins Investment Banking verschlagen, wovon ich mir eine erfolgreiche Karriere versprochen habe. Als junger Mensch dachte ich, die große Karriere, ein schöner Anzug und die damit einhergehenden finanziellen Möglichkeiten rufen mich. Obwohl ich in dieser Zeit viel gelernt habe, habe ich schnell erkannt, dass Geld und Karriere einfach nicht alles für mich waren. Da mich das Thema Entrepreneurship während meines Studiums intensiv begleitet hat und ich erkannt habe, dass Freiheit und Unabhängigkeit sehr wichtig für mich sind, habe ich mich dazu entschieden, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen. 

Zu Beginn habe ich mich intensiv mit dem Themenkomplex E-Commerce auseinandergesetzt. Schnell lag mein Fokus dann auf dem Thema Performance Marketing und ich habe meine ersten eigenen Umsätze im Onlinehandel generieren können. Doch trotz des schönen Eifers, der mich oftmals überkam, und der anfänglichen Erfolge musste ich auch die harten Seiten des E-Commerce kennenlernen: Denn wenig später musste ich dann zu meinem eigenen Leid leider auch feststellen, wie schnell es gehen kann, mal eben 5-stellige Beträge ohne viel Return zu verbrennen. Ich habe also zunächst schmerzhaft lernen müssen, dass es nicht so einfach ist, wie man denkt.

Es reicht eben nicht aus, kurz ein bisschen Online-Werbung zu schalten – ganz nach dem Motto: „Der Algorithmus macht das schon“. 

Ich habe schnell verstanden, dass es extrem viel Zielgruppenverständnis braucht, um erfolgreich im Performance Marketing zu sein. Über die Zeit habe ich mir schließlich viele kleine Hacks und Tricks aneignen sowie Ideen im Performance Marketing sammeln können. Durch Zufall habe ich kurz darauf meinen damaligen Mitgründer Michael auf einem Startup Event kennengelernt.

Er war damals auf der Suche nach neuen Mitarbeitern für sein Startup und kannte sich gut im Recruiting aus. Wir haben uns ausgetauscht und uns gefragt, wie sich die bewährten Performance Marketing Methoden aus dem E-Commerce auf das Thema Recruiting übertragen lassen. Daraus entstand dann schnell die Idee für ein Performance Recruiting System, woraus dann schlussendlich unser Unternehmen Performance Recruiting GmbH entstanden ist. Das ganze Know-how über Funktionsweisen der Technologien, Methoden und Algorithmen im E-Commerce, konnte ich perfekt für die optimierte Mitarbeitergewinnung nutzen.

Welche Vision steckt hinter Performance Recruiting?

Wir wollen bis 2030 der größte Ausbilder und Premiumanbieter für Performance Recruiting im DACH-Raum sein. Wir haben uns daher der Mission verschrieben, einen schnellen und effizienten Match von Traumarbeitgebern und Traumarbeitnehmern zu ermöglichen. Dieses Ziel treibt uns tagtäglich an.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Ich neige dazu, Dinge immer direkt selbst erledigen zu wollen. Eine der für mich persönlich größten Herausforderungen bestand daher darin, Aufgaben und Verantwortung abzugeben und anderen in die Hand zu geben. Wir mussten also zunächst effiziente Prozesse aufbauen, die es mir erlaubt haben, Tasks zielgerichtet abzugeben. Abseits von meinen persönlichen Erfahrungen bestanden die größten Herausforderungen für uns als Startup darin, eine effiziente und skalierbare Vertriebsstruktur aufzubauen sowie den Fokus auf das Wesentliche nicht zu verlieren. 

Zu Beginn haben wir uns noch zu viel von kleinen Aufgaben und dem berüchtigten Mikromanagement ablenken lassen, was sich mittlerweile gelegt hat. Wir sind zu 100% auf das große Ganze fokussiert. Zur Finanzierung: Wir sind seit der Gründung 100% eigenfinanziert und profitabel.

Wer ist die Zielgruppe von Performance Recruiting?

In den letzten 4 Jahren seit Gründung konnten wir durch unser individuelles Performance Recruiting System vor allem vielen Unternehmen aus der IT-Branche, der Industrie sowie aus dem Fertigungssektor dabei helfen, verlässlich und schnell qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Auch wenn unser Fokus auf den oben genannten Branchen liegt, lässt sich unser System nahezu für alle Bereiche anwenden. Wir unterstützen daher auch wachsende Unternehmen aus dem Handwerk, der Gesundheitsbranche und weiteren Märkten dabei, einen effizienten und systematischen Recruiting-Prozess zu etablieren.

Was sind die Vorteile bei Performance Recruiting? Wodurch unterscheiden Sie sich von anderen Anbietern?

Im Zuge des allgemeinen Fachkräftemangels, der sich mittlerweile über alle Branchen hinweg erstreckt, haben sich effektive Recruiting-Prozesse als echter Wettbewerbsvorteil etabliert. Wir möchten unsere Kunden dabei unterstützen, diesen Wettbewerbsvorteil maximal auszuspielen. Das realisieren wir, indem wir im Gegensatz zu anderen Recruiting-Anbietern unseren Kunden auch Zugang zu passiv-suchenden Kandidaten, die zwar nicht aktiv auf Jobsuche, aber latent wechselbereit sind, verschaffen. 

Dadurch sind wir in der Lage deutlich mehr qualifizierte Bewerbungen zu generieren, die Fluktuationsrate zu senken und langfristig zufriedenere Mitarbeiter hervorzubringen. Durch unsere vergleichsweise geringen Kosten pro Einstellung können unsere Kunden bis zu 52 Prozent ihres Recruiting Budgets einsparen. Darüber hinaus ermöglichen wir es, die Zeit bis zur Einstellung signifikant zu senken und gleichzeitig die Sichtbarkeit und Bekanntheit unserer Kunden als attraktiver Arbeitgeber signifikant zu erhöhen. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind messbar, weshalb wir diese auch transparent mit unseren Kunden teilen, um so klar und deutlich aufzuzeigen, welche Leistungen sie erhalten. Im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern sind unsere Kunden in der Lage ihre Bewerbungsprozesse über unser System laufen zu lassen und haben dabei gleichzeitig die Möglichkeit ihr Corporate Design in allen Bereichen umzusetzen. 

Unsere Experten für Online-Marketing, Grafikdesign und Social Media sowie Employer Branding und Copywriting erstellen hierfür individuell auf unsere Kunden abgestimmte Designs. Aufgrund unserer Erfahrung werden die einzigartigen Designs so gestaltet, dass sich die Stellenanzeigen von anderen vergleichbaren Unternehmen abheben und Kandidaten zu aktiven Bewerbern werden. Darüber hinaus stellen wir allen unseren Kunden einen persönlichen Berater zur Verfügung, der sie während des gesamten Projekts begleitet und sich um das Erreichen der Ziele kümmert. Diese USP´s haben uns zum Vorreiter in diesem Bereich gemacht und unsere Methode hat die Performance Recruiting GmbH zu einem der größten Coaching- und Ausbildungsprogramme im deutschsprachigen Raum gemacht, auf die mittlerweile auch große namhafte Konzerne wie z.B. MAN vertrauen.

Wo geht der Weg von Performance Recruiting hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Aktuell nutzen lediglich ca. 20 Prozent aller Unternehmen Performance Recruiting aktiv als Methode innerhalb ihrer Recruitingprozesse. Diese Vorgehensweise steckt im deutschsprachigen Raum demnach noch in den Kinderschuhen. Wir sind aber fest davon überzeugt, dass Performance Recruiting sich fest im Standard-Repertoire der meisten HR-Abteilungen etablieren wird und im Hinblick auf den aktuellen Arbeitsmarkt ein absolutes Muss ist. 

Im Hinblick auf unsere Entwicklung werden wir in fünf Jahren über 1000 Unternehmen dabei geholfen haben, ein System zu installieren, mit dem sie schneller und effizienter neue Mitarbeiter gewinnen und zugleich eine attraktive Arbeitgebermarke aufbauen. Unser Ziel ist es, dass unsere Methode in fünf Jahren Alltag für mittelständische und große Unternehmen sein wird. In fünf Jahren wird unser internes Team außerdem aus dann ca. 100 Experten aus den verschiedensten Bereichen (Online-Marketing, Social Media, Recruiting, HR, Employer Branding, Foto- / Videografen, Copywriting etc.) bestehen und unsere gestiegene Anzahl an Kunden betreuen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern geben?

Ich kann jedem, der den Weg in die Selbstständigkeit wagt, nur raten, den Fokus von Beginn an direkt auf den Vertrieb und die Kundenakquise zu setzen. Außerdem würde ich empfehlen, das Produkt schnell im Markt zu positionieren und es auf diese Weise einem „Realitätstest“ zu unterziehen. Auch wenn es noch nicht perfekt ist, generiert man auf diese Weise schnell wichtige Erkenntnisse. 

Darüber hinaus kann ich nur dazu raten, von Anfang an Systeme und Prozesse aufzubauen, die zeitnah von Mitarbeitern übernommen werden können. Abschließend finde ich es wichtig, so früh wie möglich erste Mitarbeiter einzustellen und diesen Aufgaben abzugeben, sodass dem Wachstum keine unnötigen internen Hürden im Weg stehen.

Wir bedanken uns bei Alexander Jakoby und Christof Jugel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Einfach mal machen! 

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inConteAlert SpinLab The HHL Accelerator

Das Startup inConteAlert ist Teil des  SpinLab – The HHL Accelerator: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Jannik, Tristan, Nicolas und Pascal und sind die Gründer des Start-Ups inContAlert. inContAlert ist ein Medizintechnik Start-up, das ein Wearable zur Messung des Blasenfüllstands entwickelt. Mit unserer Sensortechnologie werden Körperdaten erfasst und über KI-Algorithmen ausgewertet. Die Ergebnisse werden visuell in einer App dargestellt und warnen Patienten vor kritischen Füllständen. Neben den positiven medizinischen und ökonomischen Versorgungseffekten, wird vor allem die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Jannik nahm 2017 an einem internationalen Business Plan Wettbewerb in Hong Kong teil, bei dem es um die technologische Weiterentwicklung medizinischer Hilfsmittel wie Einlagen oder Katheter ging. Jannik war dabei schnell der Ansicht, dass dies ein Schritt zu spät sei. Stattdessen sollten die Patienten gar nicht erst in die Situation einer unkontrollierten Entleerung kommen und bereits frühzeitig gewarnt werden. So entstand die Idee für inContAlert.

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Nach dem Gewinn dieses internationalen Wettbewerbs machte sich Jannik an der Universität Bayreuth auf die Suche nach dem besten Ingenieur, der ihm bei der Umsetzung der Idee helfen kann. Schnell fand er einen solchen Mitstreiter in seinem Elektrotechnik-Tutor Tristan, welcher von da an die Hard- und Firmware entwickelte. Jannik ist seitdem für den geschäftlichen Teil verantwortlich. Nach ihrer ersten Finanzierung 2019 durch den Medical Valley Award stießen Nicolas und Pascal zum Team, um das Projekt in den Bereichen Softwareentwicklung und Datenanalyse voranzutreiben.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Wir beginnen normalerweise zwischen 7-9 Uhr mit unserem Arbeitstag und haben jeden Morgen einen kurzen Stand-Up, um uns über bevorstehende Aufgaben an diesem Tag zu informieren oder uns über wichtige bevorstehende Entscheidungen auszutauschen. Wir sind alle immer in unserem Office in Bayreuth und genießen unsere lockere und produktive Arbeitsatmosphäre. Mittags gehen wir dann oft gemeinsam in die Mensa oder wenn es mal schnell gehen muss, holen wir uns was vom Bäcker. In unserer Küche treffen wir uns am Nachmittag dann hin und wieder auf einen Kaffee und tauschen uns mit den Werkstudierenden aus. Dabei ist es uns sehr wichtig, dass man sich neben den arbeitsspezifischen Themen auch mal über private Themen austauscht und so ein gutes Verhältnis schafft.  

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Konkurrierende Technologien verwenden Ultraschall, um den Füllstand der Blase zu messen. Das Problem dabei ist, dass man vor der Anwendung ein Gel auftragen muss und es regelmäßig Probleme mit der Genauigkeit gibt. Die Technologie von inContAlert hingegen ermöglicht eine kontinuierliche (24/7) und bequeme Überwachung der Blase im Alltag der Patienten.

Wer ist eure Zielgruppe?

Die Zielkunden von inContAlert sind Inkontinenzpatienten. Insbesondere richtet sich die Lösung von inContAlert an Patienten mit einem fehlenden Gefühl für die Blase. Patienten, die zu dieser Zielgruppe gehören, sind Frauen nach schweren Geburten, bettnässende Kinder oder Patienten mit chronischen Krankheiten wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Querschnittlähmung.

Warum habt ihr euch für die SpinLab – The HHL Accelerator beworben?

Das SpinLab in Leipzig ist einer der renommiertesten Accelerator-Programmen Deutschlands und bietet professionelle Workshops und Coachings für Start-Ups an, die sich weiter entwickeln möchten. Dabei liegt ein großer Fokus auf Traction und Business Development, was aktuell genau in unseren Zeitplan passt. Das Besondere am SpinLab ist, dass Start-Ups aus den unterschiedlichsten Branchen zusammenkommen und man so vielseitige Einblicke in andere Bereiche erhält. Dadurch können eine besondere Arbeitsatmosphäre geschaffen und durch die Diversität der Start-Ups neue Ideen generiert oder ausgetauscht werden.  

Wie werdet ihr unterstützt?

Aktuell werden wir durch den EXIST Forschungstransfer finanziert. Die Förderung läuft noch bis Ende April 2023.

Wo möchtet ihr am Ende des SpinLab – The HHL Accelerator stehen?

Am Ende des SpinLabs erhoffen wir uns vor allem, dass wir mit der Hilfe von renommierten Mentoren und Branchenexperten neues Wissen generieren und unser Start-Up weiterentwickeln konnten. Außerdem erhoffen wir uns den Ausbau von Kooperationen mit etablierten Unternehmen wie AOK Plus, Helios oder dem Universitätsklinikum Leipzig. Zudem möchten wir durch die Workshops unsere Kenntnisse über den Finanzierungsprozess weiterentwickeln und mögliche Investoren für nächste Finanzierungsrunden kennenlernen. 

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Die weiteren Ziele von inContAlert beinhalten zum einen eine klinische Validierung und eine Usability-Studie. Dabei begann bereits die Vorbereitung zusammen mit dem Universitätsklinikum Mannheim. Nächstes Jahr soll die Konformitätserklärung als Medizinprodukt der Klasse 1 eingereicht und genehmigt werden, was den Verkauf in der EU ermöglicht. Anschließend sollen Märkte wie die USA, Indien und China erschlossen werden.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Es ist sehr wichtig, dass man sich ausführlich mit der Idee beschäftigt. Und sich vorab über Wettbewerber in diesem Bereich informiert. Außerdem sollte man relativ schnell analysieren, wie hoch die Nachfrage nach dem neuen Produkt/Dienstleistung überhaupt wäre.

Es macht immer mehr Spaß, wenn man gemeinsam an einer Idee arbeitet! Am besten verfolgt man die Idee mit Menschen in einer ähnlichen Lebensphase, oder ähnlichen Entwicklungszielen. Das hilft auf der gleichen Welle zu reiten. Wichtig ist, dass jeder unterschiedliche Kompetenzen mitbringt, damit man sich gut ergänzen und unterstützen kann.

Einfach mal machen! Das Wichtigste ist, dass man Bock auf eine Gründung hat und die Ausarbeitung der Idee auch mit Spaß verbunden ist! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Unterstützung bei einer Gründung zu bekommen, die man auf jeden Fall annehmen sollte! 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich nicht von Rückschlägen verunsichern lassen

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avajo

anvajo digitale fluidlab Plattform: Prävention, frühe Diagnosen und engmaschiges Monitoring, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen

Stellen Sie sich und das Startup anvajo doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Felix Lambrecht, ich bin CEO von anvajo. Einem mittelständigen Diagnostik Unternehmen aus Dresden, welches 2016 als Spin Off der TU Dresden gestartet ist. Unsere Mission ist es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und dadurch eine höhere Lebensqualität für Menschen zu schaffen. Ich selbst habe ursprünglich einmal in der Biophysik promoviert und meine ersten Managementerfahrungen in der Herstellung von Diagnostikkomponenten gesammelt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben den Bedarf für einfach handzuhabende, zugängliche Diagnostik und Analytik in strukturschwachen Regionen erkannt. Unser Gründer und CTO Stefan Fraedrich hat einen technologischen Hintergrund und hat schon aus dem Studium heraus an Ansätzen gearbeitet, Labortechnologien zu miniaturisieren und kostengünstig verfügbar zu machen. anvajo zu gründen war der logische nächste Schritt.

Welche Vision steckt hinter anvajo?

Wir revolutionieren Gesundheit, indem wir mit unserer digitalen fluidlab Plattform Prävention, frühe Diagnosen und engmaschiges Monitoring ermöglichen – ohne lange Wartezeiten direkt in der Arztpraxis und in Zentrallabor-Qualität. Unsere Vision lautet: Detect diseases early. Truly point of care. Zukünftig übrigens auch im Home Care Sektor.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größten Herausforderungen für wahrscheinlich jedes Startup sind finanzielle Ressourcen, Skalierung und ein starkes Team aufzubauen. Unsere Finanzierung haben wir vor Abschluss der Series A klassisch über Angel und Venture Capital gemacht. In unserer Series A durften wir dann zusätzlich noch starke Investoren wie MEDICE sowie die Deutschen Diagnostikspezialisten Elber Beteiligungen und Think Health als unsere Unterstützer verzeichnen. Das bringt natürlich Enthusiasmus mit sich, wenn so wichtige Investor*innen, die auch Ahnung von den Märkten haben, an das Unternehmen glauben. 

Auch unser Team hat sich weiterentwickelt. Es ist über die Jahre stetig gewachsen und wir haben mittlerweile eine sehr breite Schnittmenge an verschiedenen Disziplinen, Ausbildungen und Erfahrungen vertreten. Von Mitarbeiter*innen die frisch von der Uni kommen, bis hin zu Kollegen und Kolleginnen, die bereits 10 Jahre Industrieerfahrung mitbringen. Das sind optimale Voraussetzungen, um unsere Plattform zu skalieren.

Wer ist die Zielgruppe von anvajo?

Wir sind ein typischer Deep Tech, B2B2C Provider, d.h. die Zielgruppe für uns sind Unternehmen aus dem diagnostischen und analytischen Raum. Diese Unternehmen kennen unsere Endkund*innen, Ärzt*innen, Patient*innen und Provider von Therapien, und können somit die Bedürfnisse gut einschätzen. Starke Partner sind in diesem Rahmen selbstverständlich sehr wichtig.

Wie funktioniert anvajo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Was uns von anderen Anbietern unterscheidet ist, dass wir Diagnostik von vornherein anders gedacht haben, immer mit der Vision, das volle Zentrallabor auf ein intuitives, kostengünstiges Gerät zu bringen. Wir bauen die erste, vollumfängliche diagnostische Plattform, die die Auswahl der Tests nicht limitiert, die auf diesem Gerät ausgeführt werden sollen. Und das ist anders als das, was bisher in den Märkten gemacht wurde, wo vom Biomarker zur Detektionsmethode gedacht wird. 

anvajo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

anvajo sehe ich in meiner Vision in fünf Jahren als ein Unternehmen, das mit seinen Produkten in der gesamten Breite von der Therapie bis hin zur Produktion von medizinischen Lösungen unterstützen kann. Unsere fluidlab Plattform wird bei der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten, der Überwachung dieser Krankheiten als auch bei der Entscheidung über Therapieverfahren eine entscheidende Rolle spielen. Dabei wird sie sowohl in der Arztpraxis als auch im häuslichen Umfeld die gesamte Wertschöpfungskette abdecken und Mediziner*innen sowie Patient*innen in ihrem Alltag entlasten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sich nicht von Rückschlägen verunsichern lassen, sich früh und sehr intensiv mit den Kund*innen und deren Bedürfnissen auseinander setzen und eine klare Vorstellung davon zu haben, wie das eigene Geschäftsmodell funktioniert.

Bild: Geschäftsführer Dr. Felix Lambrecht und Gründers und CTO’s Stefan Fraedrich bilden das Führungsteam von anvajo, Copyright: anvajo

Wir bedanken uns bei Felix Lambrecht für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Durchhaltevermögen zahlt sich aus

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Velvet Handelsalgorithmen

Velvet ist ein FinTech Start-up, welches Privatanleger:innen Zugang zu leistungsstarken Handelsalgorithmen basierend auf Künstlicher Intelligenz bietet

Stellen Sie sich und das Startup Velvet doch kurz unseren Lesern vor!

Velvet ist ein FinTech Start-up, welches Privatanleger:innen Zugang zu leistungsstarken Handelsalgorithmen basierend auf Künstlicher Intelligenz bietet. Unsere Plattform Velvet AutoInvest ermöglicht renditeorientierten Anleger:innen, denen der Ertrag von ETFs, Aktien & Co. zu gering ist, nach unkomplizierter Einrichtung eine neue Art des Investments auf institutionellem Niveau. Velvet AutoInvest handelt dabei für unsere User:innen mit sechs verschiedenen Major-Währungen: Euro, US-Dollar, CA-Dollar, CH-Franken, JP-Yen, AU-Dollar, GB-Pfund und NZ-Dollar.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Unsere Unternehmensgründung wurde davon angetrieben, dass ein riesiges Ungleichgewicht zwischen den Zugängen zu fortgeschrittenen Handelsstrategien von privaten und institutionellen Anleger:innen auf dem Finanzmarkt vorliegt. Wir wollen das mit Velvet ändern, um für Chancengleichheit auf dem Finanzmarkt zu sorgen.

Welche Vision steckt hinter Velvet?

Alle Menschen sollen unabhängig von ihrem Einkommen die Möglichkeit haben, wie Morgan Stanley und Goldman Sachs zu investieren. Mit unseren KI-basierten Algorithmen ermöglichen wir es, schon mit einer geringen Einstiegssumme Handelsstrategien zu nutzen, die sonst nur Großanleger:innen vorbehalten sind.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Tatsache, dass wir ein komplett neuer Player auf dem Markt sind, war bei der Markteinführung auf jeden Fall eine Herausforderung. Vor allem im Finanzbereich geht Kundenakquise nur über Vertrauen und das entsteht meist durch einen bereits bestehenden Kundenstamm und ein langes Bestehen am Markt. Neuen Unternehmen wird oft Misstrauen entgegengebracht. Um dem entgegenzuwirken, treten wir komplett transparent auf, werben nicht mit Versprechungen über zukünftige Entwicklungen, sondern ausschließlich mit unserer historischen Performance und weisen auf alle Risiken hin.

Unser Produkt ist neuartig und muss entsprechend vermarktet werden, damit Verbraucher:innen Vertrauen gewinnen und eine positive Reputation entsteht. Dabei haben wir gelernt, dass Verbraucher:innen ehrliche Aussagen mehr wertschätzen als Versprechungen, die später nicht gehalten werden können.

2022 haben wir ein Seed-Investment in Höhe von 1,3 Mio. USD erhalten, sowie Unterstützung von Star-Investor Yair Goldfinger, ehemaliger ICQ-Gründer. Neben dem Funding wurden wir in die Microsoft, Hubspot und Amazon Accelerator-Programme aufgenommen. Im Rahmen derer konnten wir uns ein weiteres 6-stelliges Funding und Zugriff auf modernste KI-Infrastruktur sichern.

Wer ist die Zielgruppe von Velvet?

Wir sprechen Privatanleger:innen an, die renditeorientiert sind und auf institutionellem Niveau handeln möchten.

Wie funktioniert Velvet? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Privatanleger:innen erhalten Zugang zu automatisierten Anlagestrategien, die basierend auf Entscheidungen einer KI in über 20 breit diversifizierte Finanzinstrumente investieren. Sie können dabei zwischen drei Investmentstrategien wählen: Blue, Ultra und Pro. Die drei Strategien unterscheiden sich in Hinblick auf Risiko und Rendite. Die Mindesteinlage beträgt 750 Euro und lässt sich in nur zwei Klicks aktivieren. Der Algorithmus ist dabei zur Ausführung der KI-basierten Trades an den australischen Broker Fusion Markets angebunden. Nutzer:innen behalten dabei volle Kontrolle, denn sie kopieren nur die Entscheidungen der KI, können aber bei Bedarf jederzeit Positionen selbst anpassen, öffnen oder schließen. 

Bei Velvet haben Privatanleger:innen erstmals die Möglichkeit, automatisiert mit KI-basierten Handelsalgorithmen, wie sie schon seit langem von Hedgefonds und Banken verwendet werden, ihr Geld anzulegen. Und das auf sehr einfache Weise: Kund:innen registrieren sich bei uns auf der Website, erhalten sofort per Mail Zugang zum Broker und eine Anleitung für den Start des automatisierten Handels. Zuerst muss der Broker Account verifiziert werden, die gewünschte Einlage eingezahlt und per Klick mit der gewünschten Strategie von Velvet AutoInvest verbunden werden. Danach fängt die KI sofort an, automatisiert für die Kund:innen zu handeln.

Wir sind momentan ziemlich einzigartig auf dem Markt:

Durch die Nutzung von gehebelten Finanzprodukten in kurzfristigen Handelschancen, kann Velvet ein bis jetzt nicht kommerziell verfügbares Risiko-Rendite-Spektrum erschließen. Wir befinden uns historisch an einem Risk-Return-Level zwischen ETFs, bei denen man im einstelligen Prozentbereich jährlich punkten kann, und Kryptos, in denen zwar höhere Rendite, aber auch sehr hohe Risiken stecken. Velvet AutoInvest bietet eine attraktive Performance mit kontrolliertem Risiko und wesentlich niedrigerer Volatilität als bspw. Bitcoin oder Ether. Im Idealfall ergänzt Velvet AutoInvest ein existierendes ETF- oder Aktien-Portfolio und bringt somit Diversifizierung mit unkorrelierter Performance.

Hinzu kommt, dass man anders als bei einem Robo-Advisor bei Velvet AutoInvest volle Transparenz hat. Das heißt, man weiß als Kunde jederzeit was die KI gerade macht und kann sogar selbst manuell Trades schließen oder bearbeiten. In einer übersichtlichen Performance Area kann man zudem alle momentan offenen sowie alle historisch getätigten Trades und interessante KPIs wie die durchschnittliche Win-Rate, den gewinnreichsten oder verlustreichsten Trade etc. einsehen.

Velvet, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Vision ist es, der weltweit bedeutendste Anbieter von KI-basierten  Handelsalgorithmen auf Privatanleger:innen-Ebene zu werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wer gründen will, braucht Mut. Auch, wenn Potenziale in Deutschland oft nur wenig gefördert werden, sollte man sich trauen und nicht vor Bedenken und Hürden zurückschrecken. Durchhaltevermögen zahlt sich aus.

Gründen ist eine Typsache und nicht für jeden Menschen geeignet, man sollte also nicht erzwungen gründen oder “Entrepreneur:in” sein, nur, weil das in den letzten Jahren ein Trend auf Social Media ist. 

Behalte immer deine Vision, dein perfektes Endprodukt im Auge, aber erlaube Veränderung und Input von außen. Auf deinem Weg zum erfolgreichen Unternehmen wird sich dein Produkt, deine Nische oder deine Zielgruppe sicherlich mehr als nur einmal ändern. Besonders als junges Unternehmen muss man anpassungsfähig sein und Chancen nutzen, wenn sie sich auftun, statt darauf zu bestehen, dass die erste Idee auch später den Durchbruch bringt.

Wir bedanken uns bei Julius Franck-Oberaspach und Jonathan R. Hirsch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Start-up-Mekka

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berlin

Was kann Berlin, was Frankfurt, München oder andere Städte nicht können?

Silicon Valley, New York, London – und jetzt Berlin? Der Sog der Hauptstadt ist stark: Die Start-up-Szene boomt, fast 25 Prozent aller deutschen Gründungen finden hier statt. Im letzten Jahr gab es in Berlin über 42.000 Gewerbeanmeldungen und mehr als 740 Gründungen – damit ist die Stadt die unangefochtene Nummer eins und Spitzenreiterin unter den Gründer:innenschmieden in Deutschland.

Doch warum sprießen eigentlich in Berlin die Start-ups aus dem Boden wie Pilze – warum nicht in Frankfurt oder München? Klar, die Stadt ist jung und hip – aber was macht Berlin ansonsten so anziehend?

Berlin bietet ein starkes Ökosystem für Start-ups

Berlin ist besonders – und das gleich aus mehreren Gründen. Die Stadt ist jung, bunt und ja, mitunter chaotisch – aber sie bietet auch viel kreativen Freiraum und lockt damit zahlreiche Menschen aus dem In- und Ausland an. Berlin ist ein guter Nährboden für Innovation und weckt den Gründungsgeist – das hat auch das Land Berlin erkannt.

So wird den jungen Köpfen ein dichtes Netz an Unterstützungsmöglichkeiten geboten – wie das EXIST-Gründerstipendium, der GründungsBONUS oder die Digitalprämie Berlin. Auch sind in der Stadt viele private Investor:innen unterwegs. Ihr Ziel: das nächste deutsche Einhorn finden und damit so richtig durchstarten.

Der Slogan des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, Berlin sei „arm, aber sexy”, trifft zumindest nicht auf die hiesige Start-up-Landschaft zu. Laut einer Analyse von EY konnte sich Berlin im vergangenen Jahr mit einem Plus von 243 Prozent über den größten Zuwachs an Investitionen freuen – und das im europäischen Vergleich.

Wer also auf der Suche nach Investor:innen, Business Angels oder Venture Capitalists ist, ist in Berlin genau richtig – die Anzahl an Networking-Events ist riesig und das Start-up-Ökosystem so dynamisch, dass sich schnell wertvolle Kontakte knüpfen lassen. Von Meet-ups, Seed-Camps und Hackathons bis hin zu internationalen Szene-Events wie der Startupnight und der re:publica – die Möglichkeiten, sich zu vernetzen und gleich zu Gründungsbeginn starke Partnerschaften zu knüpfen, sind zahlreich.

Letzteres wird auch durch die physische Nähe wesentlich erleichtert – besonders zu Beginn, wenn das eigene Team noch klein und die Kapazitäten, zu vielen Veranstaltungen zu gehen, begrenzt sind. Das Zusammenkommen im physischen Raum ist – trotz aller Herausforderungen, die die Pandemie mit sich bringt – nach wie vor ein wichtiger Faktor. Denn ohne Vitamin B geht auch in der Start-up-Welt nichts – Partnerschaften mit bereits etablierten Marken sind ein wichtiges Instrument, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen für die eigene Marke aufzubauen.

Die Jagd nach den besten Talenten beginnt in Berlin

Die Wirtschaft steht vor einer großen Herausforderung: Der Fachkräftemangel macht vor keiner Branche halt. Auch für Start-ups wird es immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Im Kampf um die besten Talente treten sie gegen etablierte Player an und müssen großen Unternehmen aus ganz Deutschland die Stirn bieten. Wer in Berlin gründet, hat diesbezüglich einen entscheidenden Vorteil: die Hauptstadt ist bei internationalen Talenten sehr beliebt.

Die hohe Lebensqualität und Vielfalt zieht viele Menschen nach Berlin. Insbesondere hervorragend ausgebildete Talente – vor allem aus dem Vereinigten Königreich und den USA – suchen gezielt nach Stellen in der Hauptstadt. Sie lockt der hohe Lebensstandard und die (im Vergleich) immer noch moderaten Miet- und Lebenshaltungskosten. Auch das deutsche Gesundheitswesen und die internationalen Schulen machen die Hauptstadt attraktiv – besonders für Talente, die mit Familie nach Deutschland ziehen. Gleichzeitig ist Berlin eine der wenigen deutschen Städte, in der Deutschkenntnisse nicht (zwingend) notwendig sind, um dort zu arbeiten und zu leben.

Arbeiten, wo die Kund:innen und Partner:innen sitzen

Nicht nur der Zugang zu Investor:innen und Business Angels wird Start-ups in Berlin leichter gemacht – oft sitzt man auch kund:innenseitig direkt an der Quelle. Sind die wichtigsten Zielgruppen Gründer:innen und Start-ups selbst, gibt es wohl keinen besseren Standort als die Hauptstadt. Allein durch die Zusammenarbeit mit Partner-Organisationen wie dem Startup-Verband oder den Technologie- sowie Gründer:innenzentren kommt man schnell mit potenziellen Kund:innen in Kontakt.

Das ist besonders zu Beginn und in den ersten Phasen der Produktentwicklung ganz entscheidend. Denn nur wer seine Kund:innen wirklich versteht, ist auch in der Lage, ihnen im richtigen Moment das richtige Produkt anzubieten. Die Nähe zu Kund:innen macht es einfacher, “pain points” zu identifizieren und Produkte zu entwickeln, die diese lösen. Die Nähe zu Partner:innen macht es möglich, Verbindungen zu knüpfen, die das Vertrauen in die eigene Marke stärken und den Bekanntheitsgrad im Markt erhöhen. 

Berlin hat das Potenzial, ein deutsches Silicon Valley zu werden – das haben Gründer:innen in Deutschland längst erkannt. Das dynamische Berliner Ökosystem, das Start-ups (auch solche aus dem Ausland) mit offenen Armen empfängt, und die vielen etablierten Marken, die als starke Partner vor Ort viele Türen öffnen, machen Berlin zu einem idealen Umfeld für Gründer:innen. Verbessern sich auf Bundesebene dazu in naher Zukunft noch die Rahmenbedingungen für schon weiter fortgeschrittene Start-ups (Scale-ups), hat Berlin eine echte Chance, sich als Start-up-Mekka nicht nur gegen München und Frankfurt, sondern auch europaweit durchzusetzen.

Autor

Torben Rabe ist seit 2020 Country Director Deutschland bei Qonto, dem europäischen Marktführer im Finanzmanagement für Gründer:innen, Selbstständige und KMU. Nach Stationen bei Oliver Wyman im Bereich Geschäfts- und Digitalstrategien für Banken, Lendico und Bird gilt Rabes Begeisterung dem Thema Banking in Verbindung mit Technologie.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

So wird euer Unternehmen zur Smart Company

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Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI), Big Data – machen diese neuen Technologien ein Unternehmen automatisch zur Smart Company? Nicht unbedingt. Eine Smart Company ist in erster Linie ein zukunftsfähiges Unternehmen, das sich clever an verändernde Geschäftsbedingungen anpasst. Dies beinhaltet die Anpassung an externe Veränderungen, insbesondere ein sich wandelndes Marktumfeld und sich ändernde Kundenwünsche.

Und es schließt auch die Anpassung an interne Bedürfnisse ein, was zum Beispiel die Weiterbildung und die Zufriedenheit der Mitarbeiter betrifft. Das Ziel ist also nicht, ein Unternehmen mit jeglicher verfügbarer Technologie auszustatten oder beim „next big thing“ unbedingt von Anfang an dabei zu sein, sondern es geht darum, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und das Unternehmen intelligent an die Bedürfnisse anzupassen um die Unternehmensziele weiterhin zu erreichen – smart eben. 

Der Vergleich zum Smart Home liegt natürlich nahe

Und tatsächlich ist nicht nur die Begrifflichkeit, sondern auch das zugrundeliegende Konzept dabei sehr aufschlussreich. Ein Smart Home ermöglicht die automatische und auch individuelle Anpassung an verändernde Bedingungen. Dabei werden die einzelnen Komponenten wie Lichter, Heizung und Rollläden, vernetzt und mit einer gemeinsamen Steuerung versehen.

Zusätzlich nehmen Sensoren die Umgebungsveränderungen wahr und lösen automatisch definierte Szenarien aus. Lichtsensoren steuern am Abend das automatische Herunterfahren der Rolläden und das Licht im Innen- und Außenbereich. An heißen Tagen startet dank Wärmesensoren automatisch der Rasensprenger, die Markise fährt aus und die Klimaanlagen und Ventilatoren in den Innenräumen werden reguliert. Ein Haus, das so die Umgebungsveränderungen wahr nimmt und sich dann an die Bedürfnisse seiner Bewohner anpasst, ist wirklich smart. 

Wie wird ein Unternehmen zur Smart Company? 

In ähnlicher Weise wird ein Unternehmen durch die Fähigkeit, sich ständig an Veränderungen anzupassen, zur Smart Company. Es ist also kein Status quo, kein Gütesiegel, das durch ein einmaliges Projekt erworben wird und dann jahrelang stolz auf der Webseite präsentiert wird.

In welchen Bereichen ist diese Dynamik besonders wichtig? Erfolgreiche Unternehmen setzen ihren Fokus auf drei Bereiche: Prozessoptimierung, Kunden- und Mitarbeiterorientierung. Und durch alle Bereiche hindurch spielt die digitale Transformation eine tragende Rolle bei der Umsetzung. Schauen wir uns die drei genannten Bereiche etwas näher an.

Prozessoptimierung

Um die Abläufe im Unternehmen optimieren zu können, muss man die aktuellen Prozesse erst einmal kennen, und zwar quer durch alle Abteilungen. An dieser Bestandsaufnahme kommt man leider nicht vorbei. Dann können Optimierungspotentiale erkannt werden: Wo wird doppelt gearbeitet? Welche notwendigen Informationen stehen nicht zur Verfügung bzw. werden nicht weitergegeben? Welche Funktionalitäten würden Zeit und Kosten sparen?

In welchen Bereichen fehlt Know-How, das über Weiterbildung oder externe Quellen beschafft werden kann? Die Mitarbeiter kennen die „pain points“ in ihren Arbeitsbereichen meistens sehr genau, diese müssen jedoch zusammengetragen und priorisiert werden. Welche Optimierungen bringen kurzfristig und langfristig den größten Nutzen? Und natürlich der Blick nach vorn – Wie passen wir uns an das verändernde Marktumfeld an und wie wollen wir in fünf Jahren arbeiten?

Als Ergebnis gibt es eine Soll-Prozessbeschreibung mit den wichtigsten Optimierungspotentialen. Die Umsetzung erfolgt dann mit der passenden ERP Software und idealerweise einem branchenerfahrenen Partner, den es zu finden gilt. Viele Unternehmen greifen auf die Expertise von unabhängigen Beratern zurück, um bei diesen entscheidenden Schritten  Fehler zu vermeiden.

Kundenorientierung

In einem Smart Home erkennt ein Wassersensor den geplatzten Wasserschlauch an der Waschmaschine und schaltet dann automatisch das Wasser ab und schickt eine Nachricht aufs Handy. In einer Smart Company strecken die Mitarbeiter ihre Fühler zu den Kunden aus, um herauszufinden, welche Herausforderungen sie beschäftigen und wie ihre Bedürfnisse besser abgedeckt werden können, um unter anderem ein Abwandern zur Konkurrenz zu verhindern.

Wie bekommen wir verwertbares Feedback von unseren Kunden, das wir direkt in das Produkt, unseren Service oder in die Entwicklung von zusätzliche Dienstleistungen einfließen lassen können? Die zur Kundenbindung zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sind enorm: Newsletter, Umfragen, Loyalty-Programme, Kundenveranstaltungen vor Ort und online, Kundenportal oder Supportforum auf der Webseite, Apps mit Zusatzfunktionen zum Produkt und Feedback-Features. etc.

Der direkte Kontakt der Vertriebsmitarbeiter zum Kunden ist natürlich unersetzlich. Und dann die Frage, welche CRM Software die Kommunikation mit den Kunden am besten unterstützt und idealerweise nahtlos in die ERP Software integriert oder sogar ein Teil davon ist. 

Mitarbeiterorientierung

Jede zweite Führungskraft bemängelt, dass es an Fachkräften fehlt, um weiterhin erfolgreich zu sein. Wer zukunftsfähig bleiben will, muss geeignetes Personal halten und weiterhin für sich begeistern können. Das gelingt nur über den Wandel der Unternehmenskultur. Wo liegen die Schwerpunkte dabei?

Führungskräfte nennen flexible Arbeitsmodelle, wozu Home-Office, flexible Arbeitszeiten oder moderne Vergütungsmodelle zählen, als wichtigstes Kriterium. Auch flache Hierarchien, Mitbestimmung und gute Fortbildungsmöglichkeiten sind wichtige Anreize für die umworbenen Fachkräfte. Eine Smart Company hat feine Sensoren für die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter und ist bereit sich zu wandeln, um diese zu befriedigen.

Fazit

Ein Unternehmen wird zur Smart Company, indem es permanent daran arbeitet, zukunftsfähig zu bleiben und sich clever an verändernde Geschäftsbedingungen anpasst. Dies gilt insbesondere in den Kernbereichen Prozessoptimierung, Kunden- und Mitarbeiterorientierung. Aufgrund der Komplexität der Aufgabenstellung nutzen erfolgreiche Unternehmen oftmals die Expertise von externen Beratern, um bei den entscheidenden Schritten Fehler zu vermeiden und das Beste herauszuholen.

Zum Autor:

David Wagemann ist Experte für Digitalisierung und Gründer der IT Beratung ERP Scout. ERP Scout begleitet als unabhängiger Berater mit dem Schwerpunkt ERP Software die digitale Transformation in Unternehmen.

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid ehrlich mit euch selbst und euren Stärken und Schwächen

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ackerherz bio lebensmitteln

Ackerherz Online Bio-Supermarkt in Deutschland mit bezahlbaren und hochwertigen Bio-Lebensmitteln

Stellen Sie sich und das Startup Ackerherz doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Vincent Rabl, ich bin Gründer von Ackerherz, komme ursprünglich aus Köln und begeistere mich für Unternehmen, die einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leisten. 

Da ich mit einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen bin, weiß ich, wie es sich anfühlt, rechnen zu müssen. Ohne Bafög hätte ich selbst niemals studieren können. Nachhaltige Ernährung erschien mir oft wie ein elitärer Diskurs. 

Nach Stationen bei mehreren Startups, darunter Hello Fresh, möchte ich mit Ackerherz bezahlbare Bio-Lebensmittel allen zugänglich machen. Durch meinen Studienhintergrund in Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Psychologie fühle ich mich gut auf diese Herausforderung vorbereitet. 

Ackerherz ist ein Online Bio-Supermarkt mit Mitgliedschaftsmodell, in dem wir hochwertige Bio-Produkte bis zu 50 % günstiger im Vergleich zum UVP anbieten. Wir denken, dass es höchste Zeit ist, etwas zu ändern und es ist uns eine Herzensangelegenheit, denn Bio-Produkte sollten für alle da sein.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

In den aktuellen Zeiten wird es für immer mehr Menschen schwieriger, einen nachhaltigen Lebensstil beizubehalten. Insbesondere die Inflation ist für viele Familien eine Herausforderung. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was für ein Dilemma es ist, wenn man seine nachhaltigen Werte wegen finanzieller Fragen nicht voll ausleben kann. 

Vor dem Hintergrund der Inflation wollte ich nicht akzeptieren, dass Bio-Lebensmittel für immer weniger Menschen zugänglich sind. Ich stieß auf das Konzept von La Fourche in Frankreich und setzte mich mit den Gründern zusammen, um das Konzept nach Deutschland zu bringen. Ich möchte mit Ackerherz Bio-Lebensmittel allen zugänglich machen.

Welche Vision steckt hinter Ackerherz?

Wir wollen allen Menschen Zugang zu hochwertigen Bio-Lebensmitteln ermöglichen. Die Bio-Branche hat sich zu sehr in einer Nische definiert. Das Geschäftsmodell von Bio-Einzelhändlern macht es leider schwierig, Bio-Lebensmittel noch günstiger anzubieten. 

Doch wir wollen das ändern. Bei Ackerherz tauschen unsere Kunden ihre Treue gegen Kaufkraft. Für einen Mitgliedschaftsbeitrag von 5,80 € pro Monat können Ackerherz-Mitglieder Bio-Lebensmittel bis zu 50 % günstiger als UVP einkaufen. Damit leistet Ackerherz einen signifikanten Beitrag für die Gesundheit unserer Kund:innen sowie den Bio-Landbau. 

Wir sind überzeugt, dass der nachhaltige Online-Handel mit Lebensmitteln die Zukunft ist. Wir verschicken CO2-kompensiert per DHL GoGreen in recycelten Boxen. Erste Studien zeigen, dass dieses Modell noch nachhaltiger ist, als im Laden einzukaufen. Zum Beispiel müssen wir unsere Läden nicht heizen, was zu weniger CO2-Emissionen führt. 

Auch glauben wir an das Mitgliedschaftsmodell. Für jedes neue Mitglied verschenken wir eine Mitgliedschaft für Menschen mit geringerem Einkommen. Damit ermöglichen wir Bio nicht nur einer Elite, sondern jedem. Wir hören bei Ackerherz zudem unseren Kund:innen bei der Sortimentsgestaltung oder Auswahl unserer Hersteller:innen zu. Somit ist Ackerherz mehr als nur ein Online Bio-Supermarkt: Wir sind eine Community und jedes unserer Mitglieder trägt dazu bei. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war, unser Angebot perfekt auf deutsche Kund:innen und den Markt zuzuschneiden. Es gibt andere Ess- und Einkaufsgewohnheiten als in Frankreich. Auch die Regulatorik ist eine andere. Egal ob rechtliche Normen wie Arbeitsrecht oder Vertragsstandards, Preisgestaltung oder Verhandlungspraxis mit Zulieferern, fast alles musste auf den lokalen Markt angepasst werden. 

Die Rückendeckung von La Fourche bietet uns aber auch einige Vorteile, wie, dass die Finanzierung gesichert ist. Dies gibt uns das Beste aus zwei Welten: Die Sicherheit und Erfahrung eines großen Unternehmens und die Freiheiten eines Impact-Start-ups.

Wer ist die Zielgruppe von Ackerherz?

Mit Ackerherz adressieren wir vor allem Menschen, die regelmäßig Bio-Lebensmittel einkaufen und Wert auf einen nachhaltigen Lebensstil legen. Unser Angebot ist speziell für Familien zugeschnitten, und alle Menschen, die vielleicht nicht 5 Minuten von einem Bio-Supermarkt entfernt wohnen. 

Außerdem möchten wir auch Menschen erreichen, die gerne Bio-Lebensmittel konsumieren wollen, aber es sich eventuell nicht leisten können. Wir hoffen, dass wir damit gesunde Bio-Lebensmittel einer breiteren Gesellschaft zugänglich machen können.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Uns war es von Anfang an wichtig, ein hochwertiges Sortiment an haltbaren Bio-Lebensmitteln anzubieten. Deshalb finden Ackerherz-Mitglieder bei uns einen sorgfältig kuratierten Katalog. Bei uns zählt nicht Quantität, sondern Qualität. 

Bei unseren Hersteller:innen achten wir sorgfältig darauf, dass diese zertifizierte Bio-Betriebe sind. Außerdem versuchen wir, wenn möglich auf Inhaltsstoffe wie Palmöl zu verzichten. 

Obwohl unser Sortiment hochwertige Bio-Lebensmittel beinhaltet, bleibt: Wir bieten unsere Produkte bis zu 50 % günstiger als UVP an. 

Ackerherz, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Langfristig möchten wir der größte Online Bio-Supermarkt in Deutschland werden. Bis dahin sind schon viele Projekte geplant. Was wir zu diesem Zeitpunkt sagen können, ist, dass wir eine Eigenmarke entwickeln wollen, sowie mehr Produkte in Großpackungen anbieten möchten. Das alles ist aber nur gemeinsam mit der Treue unserer starken Ackerherz-Community möglich.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens, ich würde immer raten, sammelt früh Erfahrungen im Startup. Am Ende des Tages schlägt kontextspezifisches Wissen (zum Beispiel Marketing in einem Startup) immer kontextfremdes Wissen (zum Beispiel Marketing in einem Konzern). Viele ehrgeizige Menschen in Deutschland fühlen sich noch von Beratungen oder Großkonzernen angezogen. Ich würde zu einem Berufseinstieg im Startup raten. 

Außerdem denke ich, dass es hilfreich ist, etwas in Richtung Wirtschaft oder MINT zu studieren. Fast alle Start-ups basieren auf Gründern dieser beiden Fachrichtungen. Plus, noch besser, wenn ihr dann noch an einem Hochschulstandort studiert, wo Entrepreneurship großgeschrieben wird. Wieder: Kontext zählt! 

Schließlich: Seid ehrlich mit euch selbst und euren Stärken und Schwächen. Als Gründer muss man de facto Funktionsbereiche in einem Unternehmen operativ leiten können, zum Beispiel Marketing, Operations, Finanzen, IT, usw., und eine Rolle einnehmen, jedenfalls langfristig, wie CMO, COO, CFO, CTO, usw. Idealerweise bereitet man sich bewusst auf die Stelle vor, die man ausfüllen möchte. 

Wir bedanken uns bei Vincent Rabl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es gilt Feedback sinnvoll zu kanalisieren

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voiceline

VoiceLine ermöglicht schnelles und persönliches asynchrones Arbeiten mit Sprache

Stellen Sie sich und das Startup VoiceLine doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Nicolas Höflinger und Sebastian Maurischat. Gemeinsam haben wir Ende 2020 die Firma VoiceLine gegründet. VoiceLine ermöglicht schnelles und persönliches asynchrones Arbeiten mit Sprache. Unsere Lösung stellt damit eine wesentlich einfachere, aber mindestens so effektive Alternative zu Meetings, Video-Calls oder schriftlicher Kommunikation und Dokumentation dar. So können pro Person bis zu 7h Arbeitszeit pro Woche wiedergewonnen werden, die sonst durch den Einsatz falscher Kommunikationsmedien verloren wären.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Am Ende haben wir uns entschieden, die Lösung zu bauen, die wir selbst in unseren früheren Rollen als Projekt bzw. Teamleiter gerne gehabt hätten. Nicolas war zuvor als Management Berater bei McKinsey, Sebastian als früher Mitarbeiter bei Personio und später in zwei weiteren Startups, u.a. als CTO, tätig. Sowohl im Berateralltag als auch im dynamischen Umfeld eines Startup-Teams ist es oft wesentlich effizienter und Team-freundlicher, Aufgaben wie Feedback, Abstimmungen, Briefings, Statusupdates etc. asynchron mit einer hybriden Sprachnachricht zu lösen. In frühen Gesprächen mit unserem Netzwerk stellten wir schnell fest, dass auch Teams im Vertrieb, Product, Design, Engineering, HR und generellen Management-Teams ähnliche Probleme hatten wie wir. Also legten wir los und bauten über Weihnachten 2020 unseren ersten Prototypen, Landing Page und Pitch-Deck.

Welche Vision steckt hinter VoiceLine?

Wir wollen die Standardoption für die Interaktion am Arbeitsplatz werden. Als die einfachste und dennoch effektivste Alternative zu Meetings, Video-Calls oder schriftlicher Kommunikation. Bevor man eine E-Mail schreibt oder ein Meeting aufsetzt, schickt man eine VoiceLine. Damit wird asynchrones Arbeiten zum Standard. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben extrem viel Zeit und viele Iterationen in die Produktentwicklung gesteckt. Wir hatten aber das Glück, dass wir VoiceLine in enger Zusammenarbeit und mit Hilfe von großartigem Feedback unserer Nutzer aus über 300 Firmen entwickeln konnten. 

Die ersten Monate haben wir uns selbst aus unseren Ersparnissen finanziert, bis wir dann im März 2021 unseren ersten und seitdem unglaublich hilfreichen Business Angel Florian Huber überzeugen konnten. Wenig später folgte eine Pre-Seed Finanzierungsrunde mit Cavalry Ventures und weiteren, sehr starken Business Angels. Zusätzlich konnten wir Förderprogramme vom Bund und vom Land Bayern gewinnen, die uns für die Technologieentwicklung zur Verfügung stehen.

Wer ist die Zielgruppe von VoiceLine?

VoiceLine ist am Ende eine Lösung für ca. 1 Milliarde Knowledge Worker weltweit. Um dorthin zu kommen, starten wir mit Zielgruppen, die bereits heute schon eine direkte Erleichterung in ihrer täglichen Arbeit durch VoiceLine spüren. Das sind Teams im B2B Vertrieb,  Agenturen, Unternehmensberatungen und im klassischen Management. Überall dort, wo die Kalender voll und die Tage lang sind. Und wo hybride Arbeitsumgebungen an ihre Grenzen kommen und den Einsatz von asynchronen Medien vermehrt notwendig machen.

Wie funktioniert VoiceLine? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Basis bildet die ‚VoiceLine‘ selbst: eine kompakte, empfängerfreundliche Sprachnotiz, welche Tool, Plattform und Workflow-übergreifend eingesetzt werden kann. Eine VoiceLine verbindet damit die Geschwindigkeit, persönliche Note und Flexibilität einer Sprachnachricht mit der Transparenz und Struktur von Text. Dem Empfänger bleibt so immer die Option, zu hören oder zu lesen. Je nach Situation, z.B. während eines Meetings. Nachteile bisheriger Sprachnachrichten entfallen komplett und das Medium wird business-tauglich.

VoiceLine funktioniert als eine Art ‚Layer‘ über die unterschiedlichen Tools hinweg. Aktuell als eine Browser-Extension und mobile Apps auf iOS und Android. Einmal aufgesetzt, funktioniert VoiceLine in jedem Tool-Stack, auch wenn die einzelnen Tools sich ändern.

Damit lassen sich Feedback-Schleifen auf Dokumente in Google Docs, Office365 oder Designs in Figma genauso gut asynchron per Sprache erledigen, wie die Dokumentation eines Kundentermins direkt in CRM-Systemen wie Hubspot oder Salesforce. Ein Meeting oder das missverständliche und langsame Tippen kann damit in vielen Fällen entfallen. 

VoiceLine ist zudem DSGVO konform und der Serverstandort liegt in Deutschland.

VoiceLine, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2024 eine Million aktive VoiceLine Nutzer von den Vorzügen von asynchronem Arbeiten mit Sprache überzeugt zu haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wenn es die persönliche und finanzielle Situation zulässt, dann im Zweifel die Gründung wagen. Ganz sicher ist man sich nie, aber man spürt, wenn man die richtige Idee hat. Auf dieses Gefühl hören und nicht beim ersten Gegenwind aufgeben. Kein Gründer zweifelt nicht ab und zu an seiner Idee. Es gibt unzählige Rückschläge, aber auch viele Lichtblicke. Es gilt Feedback sinnvoll zu kanalisieren und das Geschäftsmodell, das Produkt, die Zielgruppe etc. weiter zu schleifen. 

Wir bedanken uns bei Nicolas Höflinger und Sebastian Maurischat für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Arbeitet konsistent und kontinuierlich

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Nyfter Gaming Equipment für Gaming Erlebnisse und den Gaminglifestyle

Stellen Sie sich und das Startup Nyfter doch kurz unseren Lesern vor! 

Schon als Kind war Gaming unsere Leidenschaft, heute statten wir professionelle eSportler mit unseren Produkten aus.
Wir sind Christof (26) und Alex (26) und haben 2020 die Gaming Brand Nyfter gegründet. Wir beide kommen aus Ludwigshafen und haben uns zum Ziel gesetzt, die Gaming-Welt zu verbessern. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Christof und ich kennen uns seit der Grundschule und hatten schon immer das Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Als ehemaliger eSportler und Gaming-Enthusiast stand von Anfang an fest, in welchen Bereich es gehen sollte. In den ersten 2 Berufsjahren nach meinem Studium als Projektmanager wurde es mir schnell zu eintönig und ich suchte eine ganz neue Herausforderung und wollte das mit meiner Leidenschaft verknüpfen. Es ist einfach ein ganz besonderes Gefühl, etwas von Grund auf aufzubauen und zu sehen, wie man gemeinsam wächst und immer mehr dazu lernt. 

Welche Vision steckt hinter Nyfter? 

Bei der Vision waren wir uns beide sofort einig. Wir wollen uns von den bestehenden Marken abheben und das Gaming Feeling verbessern. Hier setzen wir großen Fokus auf 4 Kategorien, die für uns “perfektes Gaming” beschreiben: Gaming Peripherie, Lifestyle, Ernährung und körperliche Fitness/ergonomisches Zocken. Derzeit stehen wir mit beiden Beinen im Gamingbereich und strecken den ersten Fuß in den Ernährungsbereich aus. 

Alle 4 Säulen zusammen verbessern das Gaming Erlebnis und den Gaminglifestyle. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Abseits von Corona war es die größte Herausforderung, sich einen Namen zu machen. Da die herkömmlichen Methoden wie Facebookads etc. nicht funktioniert haben, haben wir 3 Monate nach Launch etwas Neues ausprobiert und unsere Geschichte auf Tiktok erzählt. Der Schritt, Tiktok als Marketingkanal zu verwenden, war für uns ein voller Erfolg und miittlerweile haben wir eine Reichweite von 380.000 Followern. 

Den Start von Nyfter haben wir aus eigener Tasche finanziert. Dadurch, dass wir es mit unserem Marketingkonzept geschafft haben, auf Tiktok so stark zu wachsen und organisch zu verkaufen, konnten wir weiterhin organisch skalieren und mussten vorerst nicht in andere Marketingkanäle investieren. 

Wer ist die Zielgruppe von Nyfter? 

Unsere Zielgruppe ist jeder, der vor dem PC sitzt. Mit unseren Produkten kombinieren wir Performance + Optik. Dadurch haben wir eine breite Zielgruppe von Casual Gamer, Profi-Gamern und Personen, die im Homeoffice sind und ihrem Setup ein Upgrade verpassen wollen. 

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Abseits von unserem starken Fokus auf Highquality und Performancen bei unseren Produkten, sind wir die einzige Gaming Brand, bei der die Gründer mit ihrem Gesicht in der Öffentlichkeit stehen. Bei der Entwicklung sind wir sehr transparent und lassen die Community mitentscheiden, welche Produkte/Designs als nächstes rauskommen. Dadurch haben unsere Fans die Chance Nyfter mitzugestalten.
Uns ist es darüber hinaus wichtig, der Community werthaltigen Content mitzugeben. 

Natürlich haben wir auch einen überragenden Kundensupport, ganz nach dem Motto, der Kunde ist König. 

Nyfter, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

In fünf Jahren sehen wir uns natürlich deutlich weiter als heute. Ein großes eigenes Büro, viele Mitarbeiter, weitere coole neue Produkte und ein internationales Auftreten. Gerade die oben genannten Kategorien möchten wir auf jeden Fall angegangen sein. Wir setzen uns kurzfristige und langfristige Meilensteine. Darunter sehen wir auf jeden Fall die ersten Vollzeitkräfte, haben schon einige neue Produkte in der Produktion und unser erstes eigenes Büro. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Setzt auf langfristige Lösungen. Seid euch bewusst, dass der erste versuchte Weg wahrscheinlich nicht klappen wird. Kommt aus der Komfortzone heraus und testet neue Sachen aus. Arbeitet konsistent und kontinuierlich.

Wir bedanken uns bei Alexander Jakoby und Christof Jugel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Nyfter

Kontakt:

Nyfter UG
Gernotstraße 1
D-67069 Ludwigshafen

https://nyfter.com/
alexander.jakoby@nyfter.com
christof.jugel@nyfter.com

Ansprechpartner: Alexander Jakoby und Christof Jugel

Social Media:
Tiktok
Instagram
Twitter
YouTube
Facebook

Auch immer an die Work-Life-Balance denken

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misspompadour lacke und farben

MissPompadour wasserbasierte Lacke und exklusiven Farben

Stellen Sie sich und das Startup MissPompadour doch kurz unseren Lesern vor!

MissPompadour ist ein junges E-Commerce Unternehmen, welches 2019 von meiner Schwester Astrid Reintjes, Niklas Lütteken und mir gegründet wurde, und Farbe ins Leben bringt. Wir sind der führende Online-Anbieter für B2C-Farben und Lacke in DACH und unterstützen Kund:innen ganz nach dem Motto „einfach streichen“ sowie „Ich streiche alles” bei der Umgestaltung ihres Zuhauses mit besten Produkten und Know-How.

Die hauseigene MissPompadour Farb-Kollektion enthält über 90 verschiedene Farbtöne. Bei der Entwicklung dieser Farben haben wir besonderen Wert auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit bei größtmöglicher Belastbarkeit gelegt. Die MissPompadour-Farben passen damit zum Anspruch von MissPompadour, Farben und Zubehör stets mit einem möglichst kleinen Fußabdruck anzubieten. Zusätzlich zu den eigenen Farben handeln wir mit Produkten anderer hochwertiger, europäischer Hersteller, so dass insgesamt über 400 Farbtöne im Angebot sind. Ergänzt wird das Sortiment durch unterschiedliches Streich-Zubehör – von Pinseln, Rollen, Schablonen bis hin zur passenden Workwear. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich komme aus einer Einzelhandelsfamilie und für mich war sehr schnell klar, dass ich Richtung E-Commerce gehen möchte. Für eine Arbeit an der Universität bin ich dann auf meine Schwester zugegangen und habe ihr angeboten, ihren damaligen stationären Shop ins Internet zu bringen. Ich bin dann nach dem Studium in die Wirtschaft gegangen und habe die Tricks gelernt, die ich dann abends bei unserem Shop umsetzen konnte. Und so wurde im Laufe der Zeit aus einem Nebenprojekt ein Vollzeitjob.

Welche Vision steckt hinter MissPompadour?

Wir arbeiten stets an neuen Produkten, Entwicklungen und der bestmöglichen Kundenbetreuung sowie -zufriedenheit. Die Vorreiterrolle im DIY E-Commerce-Markt soll nicht nur weiterhin gehalten, sondern auch stets ausgebaut werden, um so langfristig im Bereich „WandInterior“ die Nummer 1 in Europa zu werden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich glaube die größte Herausforderung ist, dass man sich ständig hinterfragt und weiterentwickelt. Ganz zu Beginn haben wir uns nach einem halben Jahr nochmal dazu entschieden, den Shop ganz neu umzubauen, um den Kund:innen gut, schnell und einfach Farbe zu verkaufen. Wache Augen und eine schnelle Umsetzung sind entscheidend für den Erfolg. Da es ein sehr emotionales Thema ist, Farbe zu verkaufen, war uns auch von Anfang an klar, dass wir einen überdurchschnittlich guten Kundenservice bieten müssen und auch via Social Media die Kund:innen abholen.

Wir sind aus eigener Kraft generisch gewachsen und haben mittlerweile ein internationales Team von über 70 Mitarbeitern. Vor wenigen Monaten haben wir ein erstes Investment von FURE Capital erhalten. Es war ihr erstes Investment in den den DIY & Home Decor E-Commerce Markt, was zum einen für das Potential des Marktes, aber auch unser Geschäftsmodell spricht. Für uns stand vor allem die strategische und menschliche Unterstützung im Vordergrund, um so gemeinsam die nächsten Meilensteine mit MissPompadour zu erreichen.

Wer ist die Zielgruppe von MissPompadour?

Unsere Zielgruppe sind vor allem Frauen, aber eigentlich möchten wir jeden dazu ermutigen, es sich zu Hause gemütlich zu machen und bestmöglich bei seinem Streichprojekt unterstützen. Aktuell haben wir mehr als 93% weibliche Kunden.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten zum einen sehr hochwertige Farben zu einem fairen Preis an. Unsere Produktpalette umfasst die Produkte von MissPompadour & LittlePomp Farben, Mylands und Painting the Past. Doch nicht nur die überzeugende Qualität spricht für uns, sondern vor allem die ganzheitliche Farbberatung über WhatsApp, E-Mail oder unsere Telefon-Hotline. Wir unterstützen die Kund:innen vor, während oder nach dem Projekt. Darüber hinaus kümmern wir uns um unsere Umwelt. Wir achten auf den CO2-Fussabdruck und Umwelteinfluss unserer Produkte & unseres Unternehmens und versuchen in allen Bereichen immer besser und nachhaltiger zu werden.

MissPompadour, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In der aktuellen Situation sind langfristige Prognosen sehr schwer abzugeben, aber ich denke, dass wir unsere Vision trotz aller Herausforderungen in fünf Jahren erreicht haben und dann die Nummer 1 für „WandInterior“ in Europa sind.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ich glaube, es ist am wichtigsten, dass man manchmal lieber 80% schnell auf die Straße bringt und nachjustiert, anstatt zu warten bis alles perfekt ist und dann loszulegen. Daher ist mein erster Tipp: Einfach machen! Als zweiten Tipp sollte man immer bereit sein aus Fehler zu lernen und sich ständig zu verbessern. Wenn eine Idee nicht richtig funktioniert, lass sie los. Günder:in zu sein, ist täglich ein neuer Prozess mit neuen Learnings und eine stetige Weiterentwicklung. Daher sollten wir nicht an Produkten und Ideen festhalten, die nicht so funktionieren, wie wir es uns gewünscht hätten, sondern direkt Raum für Neues schaffen.

Aber bei aller Freude am Wachsen und Weiterentwickeln dürfen besonders Gründer:innen eins nicht vergessen und das ist auch mein 3. Tipp: Privatleben, Freunde, Familie und natürlich auch Gesundheit. Ich bin gerade zum ersten Mal Vater einer wunderbaren Tochter geworden und möchte mit meiner Partnerin gemeinsam unser Kind beim Großwerden begleiten. Darüber hinaus versuche ich, jeden Tag eine Stunde ins Fitnessstudio zu gehen. Das ist nicht nur gut für meinen Körper – da kommen mir oft auch die besten Ideen! Also auch immer an die Work-Life-Balance denken. 

Wir bedanken uns bei Erik Reintjes für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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