Mittwoch, April 2, 2025
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Nur mit Leidenschaft können Berge versetzt werden.

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digital spine aufzugshelden aufzüge

Digital Spine: Aufzugshelden digitaliert Aufzüge in Deutschland

Stellen Sie sich und das Startup Digital Spine doch kurz unseren Lesern vor

Simon Vestner: In einem Satz zusammengefasst: Digital Spine mit der Marke Aufzughelden ist ein Team aus Aufzugexperten, IoT-Entwicklern und Spezialisten aus den Bereichen Data Science, Machine Learning und Artificial Intelligence mit dem Ziel, Aufzüge in Deutschland zu digitalisieren und langfristig funktionsfähig zu halten. Etwas ausführlicher erklärt: Unser Unternehmen gibt es seit 2020 und hat inzwischen mehr als 40 Mitarbeitende, die sich mit der Digitalisierung von derzeit rund 2.000 Aufzügen befassen. Herzstück unseres Komplettpakets ist die Aufzughelden-Box, ein smartes IoT-Device, das direkt mit der Steuerung des Aufzugs verbunden ist und die relevanten Daten in einer Cloud sammelt und analysiert.

Dadurch ergibt sich ein großer Vorteil gegenüber den Produkten, die rein an der Sensorik des Aufzugs anknüpfen. Es stehen bedeutend mehr Informationen über den Zustand des Aufzugs zur Verfügung – und das in Echtzeit. So können viel schneller relevante Entscheidungen getroffen werden. Unsere Technologie ermöglicht es zudem, durch Predictive Maintenance Fehler frühzeitig zu erkennen – und zar bevor sie entstehen. Dies minimiert die Ausfallrate der Aufzugsanlagen, steigert die Effizienz und schlägt sich positiv auf die Kosten nieder.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Simon Vestner: Ich bin mit Aufzügen groß geworden – mein Großvater ist Wilhelm Vestner, der 1930 den gleichnamigen Aufzughersteller gründete. Ich komme aus einer Unternehmerfamilie und leitete gemeinsam mit meinem Vater viele Jahre unser Familienunternehmen. Mich hat immer der Gedanke angetrieben, neues zu entdecken und etwas zu schaffen, das die Welt voranbringt. Die Technologie bietet so viele Ideen, Ansätze und Möglichkeiten, etwas zu verändern und einen echten Mehrwert zu bieten. Sie müssen nur in ein gutes Produkt gebracht werden, um zugänglich zu werden. Daher gründete ich 2015 VESTNER.DIGITAL – heute Digital Spine – mit der Marke Aufzughelden in Berlin.

Welche Vision steckt hinter Digital Spine?

Simon Vestner: Die Digitalisierung verändert die Welt: Es wird noch viel passieren in der Immobilienbranche – speziell im Aufzug- und Gebäudemanagement. Dabei schafft Digital Spine mit Aufzughelden das digitale Rückgrat des Smart Building. Das ist unsere Vision. Wir digitalisieren Aufzüge, machen die Wartung effizienter und das Leben aller Beteiligten im Aufzug-Business einfacher. Ich möchte Innovationen vorantreiben. Daten, wenn man sie richtig nutzt, sind die Grundlage, um ganz viel zu erreichen und zu bewegen in einer immer digitaler werdenden Welt. Aktuell ist unsere Strategie darauf ausgelegt, unnötige Kosten durch Steigerung der Effizienz zu vermeiden und gleichzeitig die Störungen zu reduzieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Simon Vestner: Technologie ist vielfältig und bietet Chancen. Sich das Wissen über unterschiedliche Technologien anzueignen, um die Chancen zu nutzen, ist die Herausforderung. Es gibt keine Blaupause oder ein vollumfängliches Handbuch, das den richtigen Weg vorgibt. Gerade als Start-up hat man es in der konservativen Immobilienbranche nicht leicht. Viele etablierte Unternehmen sind immer noch skeptisch und zurückhaltend, wenn es darum geht, etwas Neues auszuprobieren.

Das hängt auch damit zusammen, dass viele Marktbegleiter sich zwar Digitalisierung auf die Fahne schreiben, aber letztendlich, wenn man den Blick unter die Motorhaube wirft, nur am Ansatz der großen Bandbreite kratzen. Hier wurde dementsprechend auch viel verbrannte Erde hinterlassen. Aber ich habe den Eindruck, dass wir unsere Kunden mit unserem Engagement erreichen und sie verstehen, dass wir ein Deep Tech Unternehmen sind und wahre Mehrwerte schaffen können.

Wir sind ein klassisches Start-up, welches anfangs von mir privat finanziert wurde. Anfang 2021 haben wir dann unsere erste Finanzierungsrunde abgeschlossen und die Familie Goldbeck kam als Investor dazu. In der Serie-A-Runde sind schließlich Phoenix Contact und Join Capital hinzugekommen. Mit diesen Firmen haben wir drei starke Partner für uns gewonnen, die uns nicht nur mit Kapital, sondern vor allem auch mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung unterstützen.

Wer ist die Zielgruppe von Digital Spine?

Simon Vestner: Wir konzentrieren uns auf alle Stakeholder rund um den Aufzug. Also sowohl auf Eigentümer und Betreiber der Immobilie aber auch auf die tatsächlichen Nutzer. Zudem sprechen wir Wartungsunternehmen und Prüforganisationen an. Ein weiterer Fokus liegt auf den Schnittstellen zu anderen Maschinen und Gewerken im Gebäude.

Wie funktioniert Digital Spine? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Simon Vestner: Das Internet of Things, IoT, ist ein riesiger Technologiesprung – den haben wir uns zu Nutze gemacht. Wir können in Echtzeit auf Daten zugreifen und das in der ersten Sekunde nach der Installation unserer Aufzughelden-Box. Somit bieten wir sofort eine Steigerung der Effizienz und nicht erst nach Monaten des Datensammelns. Dadurch entstehen weniger Störungen und weniger Kosten. Wir schaffen Transparenz und verbessern gleichzeitig das Erlebnis „Aufzugnutzung“.

Mir ist bewusst, dass wir mit der Lösung, uns direkt mit der Aufzugsteuerung zu verbinden – und zwar egal von welchem Hersteller und wie alt der Aufzug ist – den schwierigeren Weg gegangen sind. Aber ganz sicher auch den besseren. Wir wissen, wie es dem Aufzug geht, ob er gesund ist oder nicht. Andere Marktbegleiter legen einen Sensor auf das Kabinendach und generieren vielleicht viele Daten, aber es wird kein Mehrwert produziert, weil man diese Daten nicht interpretieren kann.

Digital Spine, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Simon Vestner: Wir interpretieren den Aufzug als Tor zum digitalen Gebäude. Der Aufzug ist durch die Vertikale mit jeder Etage verbunden. Damit kann der Aufzug als Datenlieferant fürdas ganze Gebäude genutzt werden und so das bereits erwähnte Rückgrat bilden. In fünf Jahren werden wir einen ganz großen Beitrag dazu geleistet haben, die Pariser Protokolle zu erfüllen. Denn durch die Digitalisierung ist eine Effizienzsteigerung möglich, die den CO2-Fußabdruck in der Immobilie bis zu 50 Prozent senken kann.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nummer1: Überlegt nicht lange, sondern macht einfach. Jede Idee ist nur so gut, wie diese umgesetzt wird.

Zweitens: Nur mit Leidenschaft können Berge versetzt werden. Die Arbeit darf also keine Belastung sein, sondern muss viel Freude bringen.

Und drittens: Stellt die besten Leute ein, denn die Menschen machen den Unterschied und lassen eine Idee zu einem Produkt werden. 

Wir bedanken uns bei Simon Vestner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Digital Spine

Kontakt:

Digital Spine GmbH
Zionskirchstraße 73 a
D-10119 Berlin

https://www.digitalspine.io/
https://www.aufzughelden.com/
info@aufzughelden.com

Ansprechpartner: Simon Vestner

Social Media:
LinkedIn

Nimm Rückschläge oder Kritik an deinem Business nicht persönlich

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we samay

we samay bietet nachhaltige Bekleidung für Damen, Herren und Kinder

Stellen Sie sich und das Startup we samay doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Sarah Kokal, ich lebe mit meinem Mann und meinen 2 Kindern am schönen Bodensee und bin seit Herbst 21 mit meinem Fair Fashion Label we samay auf dem Markt. Mit meinem Green Startup möchte ich zum einen zeigen, dass das Gründen auch als junge Mutter klappt und zum anderen, dass Öko-Mode nicht Öko aussehen muss.  Ich habe nie geplant, ein Startup zu gründen. Mit meinem Internationalen Management Studium, Schwerpunkt Südostasien, wollte ich eigentlich immer auswandern und für internationale Organisationen in der Entwicklungszusammenarbeit arbeiten. Mit we samay bin ich zwar nicht in der Entwicklungszusammenarbeit, aber dennoch kann ich mit meiner täglichen Arbeit einen positiven Impact leisten, da ich eine tolle Alternative zu Fast Fashion biete. 

we samay steht für Green Fashion, die von Damen, Herren und Kinder getragen und sogar im Partnerlook kombiniert werden kann. Meine nachhaltigen Partnerlooks sehe ich als Symbol dafür, dass wir alle gleich sind. Wir sind alle Menschen, unabhängig davon woher wir kommen, wie alt wir sind, welchem Geschlecht wir angehören. Ich arbeite ausschließlich ressourcenschonend, ökologisch und fair entlang meiner gesamten Wertschöpfung. Ein achtsamer und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist für mich selbstverständlich. Jede/r trägt Verantwortung, ob privat oder beruflich. Nur gemeinsam können wir eine positive Zukunft schaffen und dazu gehört für mich besonders ein ökologisches und sozial gerechtes Handeln.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Meine größere Tochter war oft sehr traurig, dass sie meine Kleider nicht anziehen konnte. Es gab immer wieder Tränen deswegen. Ich recherchierte daher nach Partnerlooks, fand aber ausschließlich Mini Me Outfits, die überhaupt nicht meinen Vorstellungen von Nachhaltiger Mode entsprechen. Da ich vor meiner ersten Schwangerschaft im Brand Management einer internationalen Modefirma tätig war, entschied ich mich dafür, meine eigene Fair Fashion Brand zu gründen. Es war nie geplant, es ergab sich durch viele tolle Möglichkeiten und die Unterstützung meines Mannes.

Welche Vision steckt hinter we samay?

Im Herzen und im Kopf bin ich schon seit Teenagerzeiten absolut öko. Ich glaube an soziale Gerechtigkeit, an einen Green Lifestyle und auch daran, dass man sich selbst mit seinen Ideen beruflich verwirklichen kann. Mit we samay möchte ich genau dies leben. Ich arbeite ausschließlich ökologisch und fair, unterstütze die internationale Kinderrechtsorganisation Save the Children mit Spenden und möchte durch meine nachhaltigen Partnerlooks sinnbildlich zeigen, dass wir alle gleich sind. Wir sind alle Menschen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die stärkste Herausforderung ist für mich täglich die Zeit. Es ist tatsächlich manchmal eine Zerreißprobe, da ich momentan als „one-women-show“ alles komplett selbst erledige. Angefangen vom Design über die Erstellung des Onlineshops, Vertrieb, Marketing, Administration und auch den Versand. Das Einzige, bei dem ich Unterstützung habe, ist die Produktion. Ich selbst nähe nicht, das kann ich auch gar nicht. Dafür habe ich einen großartigen Produktionspartner in Izmir. Das Gründen und die Selbstständigkeit mit Kleinkindern ist sicherlich sehr herausfordernd, aber es ist dennoch möglich. 

In den Anfängen von we samay war meine kleine Tochter 8 Monate und meine große Tochter 3 Jahre alt. Es war mitten im Lockdown, als es keine Kinderbetreuung gab und wir alle 24/7 Zuhause waren. Die absolut größte Herausforderung ist für mich, die richtige Balance zwischen Mama und Gründerin zu finden. Die zweitstärkste Herausforderung ist natürlich die Finanzielle. Ich produziere Textilien. Das bedeutet, ich habe Verbindlichkeiten, bevor ich überhaupt etwas verkaufen kann. Bisher bin ich komplett selbstfinanziert. Wie lange ich das Wachstum selbst tragen kann, weiß ich nicht.

Wer ist die Zielgruppe von we samay?

we samay bietet nachhaltige Bekleidung für Damen, Herren und Kinder. Alle Produkte sind sogar im Partnerlook für z.B. Familien, Paare oder Freunde erhältlich. Da ich den Anspruch habe, Öko Mode nicht öko aussehen zu lassen, verwende ich leuchtende Farben und setze edle Materialien ein. Dadurch spreche ich mit we samay auch Kundinnen und Kunden an, die bisher keine Fair Fashion konsumiert haben. Das freut mich immer besonders.

Was ist das Besondere an der Mode? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der Gleichheitsgedanke, das Wir-Gefühl steht bei we samay absolut im Mittelpunkt. Meine Kleidungsstücke sollen ausdrücken, dass wir alle gleich sind – unabhängig woher wir kommen, welche Vorstellungen wir vom Leben haben. Die Herausforderung dabei ist für mich, dass die Stoffe und Farben von Damen, Herren und Kindern gleich getragen werden können. Damit sind zum einen die Partnerlooks möglich und zum anderen ist dies auch besonders ressourcenschonend, da nicht für jede Linie ein neuer Stoff notwendig ist und die  Kleidungsstücke möglichst zeitlos sind. 

So können sie länger als nur eine Saison getragen werden, was natürlich ebenfalls der Umwelt zu Gute kommt. Mit speziellen Unisex Produkten sind sogar die Schnitte geschlechtsneutral. Auch so können Ressourcen geschont werden.  Eine weitere Besonderheit sind die Statement Stitchings. Die meisten Bio-Baumwoll Produkte erhalten ein Statement Stitching, welches die Verbundenheit zwischen Menschen ausdrücken soll. Zum Beispiel steht auf den Sweatern „WE FOREVER“ oder auf Unisex T- Shirts „STRONG TOGETHER“. Die Statement Stitchings kommen super gut an.

we samay, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das ist eine schöne Frage, die mir als frisches Fair Fashion Startup schwer zu beantworten fällt. Die Modebranche ist knallhart. Als Startup innerhalb von 9 Monaten bereits die 3. Kollektion gelauncht zu haben, übertrifft bereits jede meiner Erwartungen. Ich lebe bei we samay nach dem Motto „Dream big, start small, take your time.” Mein Ziel ist natürlich, dass ich von meiner Selbstständigkeit irgendwann leben kann. Bisher fließt alles komplett in we samay. Die ersten 3-5 Jahre entscheiden bei Startups mehr oder weniger über Top oder Flop. Immerhin scheitern etwa 90% der Startups innerhalb der ersten 5 Jahre. Ich plane step by step. Freue mich über alles, was we samay bisher geschafft hat und bin super neugierig auf alles, was kommt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Es gibt Höhen und Tiefen. Das eigene Business ist ein Teil von deiner Persönlichkeit, es macht einen Teil von dir für alle sichtbar. Nimm Rückschläge oder Kritik an deinem Business nicht persönlich. Es wird immer etwas schief laufen und es wird immer Leute geben, die es anders gemacht hätten. Aus Fehlern lernen, aufstehen, weiter gehen. Probleme kurz besprechen, nicht zu lang im Problem verweilen, sondern an der Lösung arbeiten und versuchen den Blick neutral zu halten. Und wenn etwas gut läuft, nicht gleich abheben, die Füße immer fest auf dem Boden lassen, aber trotzdem mutig sein.“

Wir bedanken uns bei Sarah Kokal für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie der Südwesten Deutschlands als Tech- und Start-up-Hub punktet

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Wer an die deutsche Start-up- und Venture-Capital-Szene denkt, hat wohl erst einmal Metropolen wie München, Hamburg und vor allem Berlin im Kopf. Nicht ganz zu Unrecht: Einer Auswertung der Analysefirma Startupdetector zufolge entstanden im Jahr 2021 22 Prozent aller neu gegründeten Start-ups in der Bundeshauptstadt. Auch die Finanzierungssummen sind im Bundesvergleich in Berlin überdurchschnittlich hoch. Neben politischen Maßnahmen zur Förderung von Start-ups dürfte eine weitere Erklärung in der hohen Zahl der Mehrfachgründungen liegen – Gründende bringen im Durchschnitt mehr Erfahrung sowie ein etabliertes Netzwerk mit und kommen folglich schneller an mehr Geld.

Abseits der Metropolen gibt es viel Bewegung

Trotz der hohen Konzentration in den “Hochburgen” besteht auch im restlichen Deutschland eine sehr lebendige und äußerst spannende Start-up-Szene. Meist in Verbindung mit Technischen Universitäten gibt es in der “Provinz” eine Vielzahl an Standorten, die im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung viele Neugründungen hervorbringen, darunter bekannte und erfolgreiche Start-ups wie sevDesk, Volocopter, Anydesk oder die Karlsruher Plattform für Luxusuhren Chrono24. 

Besonders einmalig ist das Cluster im Südwesten Deutschlands, an dem wir als bewusst in Karlsruhe ansässiger Kapitalgeber Anteil nehmen. Hier treffen mehrere günstige Voraussetzungen aufeinander: Mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gibt es eine Technische Universität, die eine erstklassige Ausbildung in Studiengängen wie Informatik oder den Ingenieurwissenschaften ermöglicht. Die Nähe zu weiteren hervorragenden (Technischen) Universitäten wie Darmstadt, Freiburg, Heidelberg, Kaiserslautern, Mannheim, Saarbrücken, Stuttgart und Tübingen ermöglicht weitere Synergieeffekte und sorgt für eine einmalige Konzentration hochqualifizierter Talente.

Aus diesem Grund sind viele der heute erfolgreiche Start-ups Ausgründungen dieser Universitäten, darunter beispielsweise das Karlsruher Virtual-Reality-Unternehmen Enscape. Entstanden 2017 aus einem Forschungsprojekt am KIT, arbeiteten dort Ende 2019 bereits 60 Mitarbeitende. Inzwischen ist es als Headquarter Teil der Chaos Group, einem weltweit führenden Anbieter von 3D-Visualisierungslösungen mit 800 Angestellten.

Weniger Venture-ready, mehr Fokus auf Deep Tech

Dabei unterscheiden sich die Start-ups im Südwesten in einigen Punkten von denen der Metropolen: Die Geschäftsmodelle sind insgesamt stärker auf B2B ausgelegt, industriegetriebener und ihr Fokus liegt häufiger auf Deep Tech. Gerade auf der Technologieebene sind die Start-ups sehr visionär. Gleichzeitig stellen wir fest, dass sie insgesamt weniger bereit für eine Finanzierung durch Venture-Capital-Investor:innen sind. Das heißt, den Gründenden fehlt es teilweise an Know-how, ihr technisches Wissen in ein Start-up zu überführen. Dies zeigt sich beim Erstellen von Pitch Decks oder Geschäfts- und Finanzierungsplänen. Hier zeichnet sich allerdings eine Professionalisierung ab. In Baden-Württemberg kommen außerdem inzwischen Netzwerkeffekte zum Tragen: Erfolgreiche Gründer:innen geben ihr Wissen durch Angel Investments oder Beratung weiter und es bildet sich eine eigene lokale Start-up-Historie. 

Strukturelle Vorteile zahlen sich aus

Neben hervorragenden Universitäten profitiert das Technologie-Cluster im Südwesten von weiteren strukturellen Standortvorteilen, die sich positiv auf Neugründungen auswirken. So tragen etwa Accelerator-Programme wie das Cyberforum in Karlsruhe, der Gründermotor in Stuttgart oder das städteübergreifende Up2B-Programm dazu bei, die Start-ups auf eine Venture-Capital-Finanzierung vorzubereiten. Das Land Baden-Württemberg bietet darüber hinaus gute Fördermöglichkeiten. Die Wechselwirkung aus diesen Faktoren und den vielen klugen Köpfen führt inzwischen dazu, dass Baden-Württemberg insgesamt mehr Aufmerksamkeit von Venture Capital Investor:innen erfährt. Daraus entstehen die oben erwähnten positiven Netzwerkeffekte, die die Entwicklung weiter beschleunigen.

Lokale Verwurzelung mit internationaler Ausrichtung

Die örtlichen Besonderheiten und Voraussetzungen bleiben aus unserer Sicht weiterhin hochrelevant, trotz den Folgen der Pandemie und dem dadurch noch stärkeren Fokus auf Remote Work. Teilweise kommen sogar Firmen gezielt in die Region, um von den Synergieeffekten zu profitieren, wie z. B. das Unternehmen Paretos, das inzwischen aus Heidelberg operiert. Der Kampf um die besten Talente findet natürlich auch hier statt und je nach Unternehmenskultur stellen auch unsere Portfoliounternehmen teilweise international ein oder arbeiten remote.

Für uns als Kapitalgeber bietet das Technologie-Cluster im Südwesten einen hervorragenden Ankerpunkt, sodass wir schon viele erfolgreiche lokale Investments tätigen konnten. Bei aller örtlichen Verbundenheit ist uns aber natürlich trotzdem der Blick über den Tellerrand wichtig. Ohne Vernetzung mit Start-ups und Investor:innen in ganz Deutschland und weltweit ist unsere Tätigkeit schlecht vorstellbar. Genauso richten sich viele unserer Portfoliounternehmen stark international aus, so haben beispielsweise Flip, Smart Steel Technologies und Enscape Standorte in den USA oder UK und expandieren weltweit. Für uns ist der Südwesten Deutschlands ein einmaliges Cluster mit vielen talentierten Gründer:innen und positiven Synergieeffekten – und gleichzeitig auf seine Weise ein “Tor zur Welt”.

Autor

Nils Seele ist Principal beim strategischen Investor LEA Partners. Seit fünf Jahren baut, investiert und leveraged er Deep-Tech-Firmen. Mit Beiratsmandaten in Firmen wie Aleph Alpha, sevDesk oder Flip unterstützt er Deep-Tech-Unternehmen dabei marktführende Positionen zu erreichen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gemeinsam kann man mehr erreichen

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vandlez vegane kerzen

VANDLEZ: vegane, tierversuchsfreie und nachhaltige Kerzen, Diffusoren, Raumsprays und Home & Living Accessoires

Stellen Sie sich und das Startup VANDLEZ doch kurz unseren Lesern vor!

VANDLEZ steht für Vegan Candles und wurde von meiner Partnerin Marie Brandenburg und mir, Sebastian Wenning, im März letzten Jahres gegründet. Wir bieten vegane, tierversuchsfreie und nachhaltige Kerzen, Diffusoren, Raumsprays und Home & Living Accessoires an. Alle Rezepturen wurden von uns selbst entwickelt, um die beste Qualität garantieren zu können. Seit September 2021 kann man unsere Produkte über unseren eigenen Onlineshop bestellen!

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Marie bekam von ihrem Großonkel kurz vor dessen Tod eine Flasche Wein geschenkt, die sie nach dem Verbrauch nicht wegwerfen wollte und daher als Kerzenständer umfunktionierte. Sie ist schon immer ein riesiger Kerzen-Fan, weshalb ihre Wohnung meistens mit über 30 Duftkerzen ausgestattet war.

Im Italienurlaub unterhielten wir uns über Dinge, die uns glücklich machen – Marie kam sofort auf das Thema Kerzen zu sprechen. Da wir beide aber mit keinem Produkt zufrieden waren und uns vor allem die Inhaltsstoffe, Materialien und das Abbrennverhalten störten, wollten wir einen Selbstversuch wagen und uns in der Herstellung eigener Kerzen versuchen.

Die Flasche von Maries Großonkel ließ uns dabei nicht los, daher gossen wir die ersten Prototypen in geschnittene Weinflaschen. Als wir nach über 300 Prototypen die perfekte Rezeptur in der Hand hielten, hatten wir nicht nur eine neue Leidenschaft, sondern auch den Wunsch gefunden, daraus ein eigenes Unternehmen zu machen.

Welche Vision steckt hinter VANDLEZ?

Mit VANDLEZ wollen wir den Duft-, Kerzen- und Interior-Markt grüner und nachhaltiger gestalten.

Nicht nur der ökologische, sondern auch der soziale Impact motiviert uns:

Wir sourcen sämtliche Rohstoffe selbst, achten auf eine vollständig faire und nachhaltige Lieferkette, geben transparent Auskunft über alle Hintergründe und Inhaltsstoffe unserer Produkte und bedenken den gesamten Lebenszyklus derselben. Aus diesem Grund bestehen unsere Glas-Gefäße zum Beispiel bereits aus 85% Altglas und können nach dem Verbrauch ihrer Inhalte ideal weiterverwendet werden: Als Trinkglas, Zahnputzbecher, Vase oder vieles mehr.

Auch der soziale Impact wird weiter ausgebaut: Unsere Leinenservietten werden beispielsweise in der Nähe von Berlin in Zusammenarbeit mit einer pädagogisch wertvollen Einrichtung für Menschen mit Behinderung gefertigt. Unsere Vision ist es, mit genau solchen Herstellungsweisen und einem respektvollen und zukunftsweisenden Umgang mit Ressourcen mit gutem Beispiel voranzugehen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung bestand darin, den Weg vom Prototypen bis zum fertigen Produkt zu meistern. Wir mussten jede Menge Rückschläge einstecken, waren monatelang auf der Suche nach Partnerfirmen für die Herstellung und nach Lieferanten für die Rohstoffe und Materialien.

Es schien zwischenzeitlich schon absolut unmöglich, diese Vision umzusetzen – Das finale Produkt letztendlich in der Hand zu halten, war daher ein unglaubliches Gefühl! VANDLEZ konnte durch eine Mischung aus Eigenkapital, Familiendarlehen und einen Mikrokredit finanziert werden.

Wer ist die Zielgruppe von VANDLEZ?

Wir haben uns auf eine Zielgruppe konzentriert, die sich für qualitativ hochwertige, optisch ansprechende Produkte interessiert und der Nachhaltigkeit, Inhaltsstoffe und Hintergründe immer wichtiger werden. Zudem ist es dieser Gruppe wichtig, sich im eigenen zuhause wohlzufühlen, Produkte mit gutem Gewissen zu verwenden und lieber ein hochwertiges als zehn minderwertige Produkte zu kaufen.

All unsere Düfte sind genau wie das Design unisex, klassisch und zeitlos. Wir durften im ersten knappen Jahr feststellen, dass auch unsere Zielgruppe sehr durchmischt ist – was sie vereint, sind die beschriebenen Interessen und das Alter 25 aufwärts.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das Besondere an VANDLEZ ist, dass unsere Produkte Nachhaltigkeit, Qualität und klassische, zeitlose Optik verbinden. Da wir in der Entwicklung absolut frei und unabhängig waren, konnten wir all diese Faktoren umsetzen und unsere Vision wahr werden lassen.

Die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kund*innen bestätigen uns diese Faktoren immer wieder. Bei VANDLEZ können sich alle Konsument*innen sicher sein, dass man mit den Produkten nicht nur viel und lange Spaß hat, sondern sich gleichzeitig für eine grünere Zukunft, für Tierrechte, für faire Lieferketten entscheidet – Und das alles, ohne Abstriche in Optik oder Qualität machen zu müssen!

VANDLEZ, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren werden wir unser Sortiment erweitert, viele B2B Partnerschaften geschlossen und unser Retailer Netzwerk ausgebaut haben. Wir wollen immer mehr Menschen davon überzeugen, dass unsere Produkte und unsere Philosophie die nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Angebot und Markt bildet. Außerdem werden wir unseren ökologischen und sozialen Impact ausbauen und mit vielen Projekten erweitern!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Der für uns wichtigste Punkt war, eine klare Vision zu haben, bevor wir offiziell gegründet haben. Ohne eine ausgefeilte Idee, einen Plan und eine tiefe Leidenschaft für die eigene Vision kann es schnell passieren, dass die Hürden, die das Gründen mit sich bringt, unüberwindbar erscheinen. Deswegen besser nicht nur um des Gründens Willen gründen, sondern aus Überzeugung für die eigene Sache!

Zweitwichtigster Punkt war für uns von Anfang an, am selben Strang zu ziehen. Vermutlich wäre keiner von uns beiden allein so weit gekommen, daher war es unser großer Vorteil, das Thema gemeinsam anzugehen. Egal ob man sich Unterstützung aus der Beziehung, dem Freundeskreis, der Familie oder anderen Umfeldern sucht:

Gemeinsam kann man mehr erreichen, jedoch nur, wenn Respekt, Vertrauen und eine gemeinsame Zielsetzung die obersten Gebote darstellen.

Die dritte Erkenntnis ist, dass es manchmal auch schlecht laufen kann und dass es wichtig und richtig ist, nach Hilfe zu fragen. Niemand kann sich auf allen Gebieten einer Gründung und eines Markenaufbaus auskennen. Es ist vollkommen okay, im eigenen Umfeld oder in professionellen Kreisen nach Unterstützung zu fragen!

Sei es bei anderen Startups, seien es Steuerberater*innen, Anwält*innen, Mentor*innen oder andere Gründer*innen: Es ist unfassbar hilfreich, sich mit Menschen auszutauschen und über bestimmte Probleme zu sprechen. Meistens merkt man so sehr schnell, dass man mit vielen Hürden nicht allein ist und einfache Ratschläge und kleine Hilfestellungen oft jede Menge ausmachen können!

Wir bedanken uns bei Sebastian Wenning für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die eigenen Schwächen kennen

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AMES Foundation afrika tiere

AMES Foundation Tierschutzorganisation mit dem Ziel, Afrika zu einem sichereren Ort für Tiere zu machen und Bio Diversität zu erhalten

Stellen Sie sich und das Startup AMES Foundation doch kurz unseren Lesern vor!

AMES steht für „Africas Most Endangered Species“ und ist eine For-Impact Organisation mit dem Ziel, Afrika zu einem sichereren Ort für Tiere zu machen und Bio Diversität zu erhalten. Inzwischen sind über 120 Unternehmerinnern und Unternehmer bei AMES engagiert, sowohl finanziell als auch inhaltlich. Gemeinsam reisen wir regelmäßig in unsere Reservate nach Südafrika und Namibia. Unser Credo ist: Gutes Tun und gemeinsam Spaß dabei haben. Ich bin Marlon, 33, hauptberuflich VC Investor und Unternehmer, nebenberuflich aber einer der Gründer der AMES Foundation.

Warum haben Sie sich entschieden, eine Tierschutzorganisation zu gründen?

Ich selbst liebe Tiere, wollte als Kind immer Tierarzt werden und habe wesentliche Teile meiner Kindheit im südlichen Afrika verbracht. Entsprechend rührt meine Begeisterung für die Sache schon aus Kindheitstagen. Ich wurde zwar nie Tierarzt, sondern habe klassisch BWL studiert. Aus heutiger Sicht muss ich aber sagen, dass der Drang immer da war, eines Tages Tiere schützen und retten zu wollen. Tiere sind leider zum schwächsten und wehrlosesten Glied der Welt geworden und ich möchte hier zumindest einen kleinen Beitrag leisten, sie zu hören.

Welche Vision steckt hinter AMES Foundation? 

Wir wollen Afrika zu einem sichereren Ort für Tiere machen und dabei Menschen miteinander verbinden, die sich mit diesem Ziel identifizieren – Europäer, Amerikaner, Locals, jeden. In fünf Jahren sind wir eine globale Organisation, haben mehrere Hundert AMES Guardians (so nennen wir unsere Mitglieder) und betreiben eine Hand voll Reservate in Afrika.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Die größte anfängliche Herausforderung war sicherlich das rechtliche Setup der Organisation. Wir haben einige Schleifen drehen und viele Gespräche mit Ämtern, Anwälten und Steuerberatern führen müssen. Heute sind wir als gGmbH organisiert. Die ewige Herausforderung bleibt sicherlich die Zusammenarbeit mit unseren Afrikanischen Partnern und Mitarbeitern. Die kulturellen Unterschiede sind nicht wegzudiskutieren und was für den einen pünktlich ist, ist für den anderen drei Tage zu spät. Unsere Finanzierung erfolgt einerseits durch unsere Mitglieder (AMES Guardians), andererseits durch Corporate Partner und schließlich auch durch unsere Reisen, die wir in unsere Reservate anbieten.

Was unterscheidet Sie von anderen Organisationen? 

Wir sind Unternehmer.

AMES Foundation, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ein Teil unsere Vision ist es auch, AMES ökonomisch nachhaltig aufzustellen – das heißt: Im Laufe der Zeit immer unabhängiger von klassischen Zuwendungen zu werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Einfach mal machen und durchziehen. Die eigenen Schwächen kennen und das Team rund um sich selbst so aufbauen, dass diese abgedeckt sind. Nur etwas gründen, für das man eine echte Leidenschaft hat; ansonsten geht die Energie aus.

Wir bedanken uns bei Marlon Braumann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die besten FOREX-Lernressourcen für deutsche Händler

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Wenn Sie als Devisenhändler erfolgreich sein möchten, ist es wichtig, dass Sie die richtige Plattform nutzen. Doch nicht nur der perfekte Trader, sondern auch die Kenntnisse entscheiden über den Erfolg beim FOREX-Handel. In diesem Artikel stellen wir Ihnen eine Auswahl an Ressourcen vor, damit Sie erstes Grundwissen über diesen Markt erhalten.

Wie man FOREX-Handel lernt

Viele Menschen stoßen zufällig auf das Thema FOREX und steigen mit hohen Erwartungen und ohne Grundkenntnisse in den Markt ein. Sie investieren begeistert, aber werden am Ende enttäuscht. Irgendwie funktioniert es nicht so richtig oder aber hohe Trading Gebühren verringern die Gewinne. Damit so ein Szenario gar nicht erst eintritt, können Sie sich vorab mit dem Thema beschäftigen.

Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten. Zum einen können Sie Online-Artikel wie diesen lesen, um die Grundlagen zu erlernen. Zum anderen können Sie sich für einen FOREX-Kurs anmelden, der Ihnen im Detail vermittelt, was Sie über den Handel wissen müssen. Wenn Sie ein visueller Lerner sind, können Sie auch FOREX-Videos ansehen und so von den Erfahrungen anderer Händler lernen.

Das Erlernen des Devisenhandels kann für diejenigen, die mit den Märkten nicht vertraut sind, eine entmutigende Aufgabe sein. Mit ein wenig Zeit und Mühe können Sie jedoch die Grundlagen leicht verstehen und von diesem spannenden Markt und seinen Möglichkeiten profitieren. Hier finden Sie die drei Schritte, die Sie vor dem Einstieg durchführen sollten:

1. Entwickeln Sie ein Grundverständnis für den Devisenmarkt. Bevor Sie mit dem Handel beginnen, ist es wichtig, dass Sie verstehen, was der Devisenmarkt ist und wie er funktioniert. Im Internet gibt es eine Vielzahl von Quellen, die Ihnen die Grundlagen vermitteln können.

2. Wählen Sie einen FOREX-Broker oder eine Plattform aus. Sobald Sie ein grundlegendes Verständnis des Marktes haben, müssen Sie einen Broker oder eine Devisenhandelsplattform finden, die Ihren Bedürfnissen entspricht.

3. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die derzeitige Marktsituation, um in erfolgversprechende Währungen zu investieren.

Beliebte Webseiten, um den FOREX-Handel kennenzulernen

Es gibt viele beliebte Webseiten, auf denen Sie einen Überblick über das Thema erhalten. Hier sind einige der besten deutschen Plattformen, damit Sie erste Grundkenntnisse erwerben:

Forexhandel.org

Die Webseite bietet eine Vielzahl von kostenlosen Leitfäden und Tutorials, um die Grundlagen des FOREX-Handels zu erklären. Sie stellt nützliche Informationen für Händler aller Erfahrungsstufen zur Verfügung. Die Inhalte sind sehr gut organisiert, sodass Sie gezielt nach den Themen suchen können, die Sie am meisten interessieren. 

Deshalb ist Forexhandel.org eine hervorragende Ressource für Anfänger und fortgeschrittene Devisenhändler, die nach kostenlosen und umfassenden Lernmaterialien suchen.

Finanzen.net

Finanzen.net ist aus mehreren Gründen eine gute Wahl. Erstens bietet es Wirtschafts- und Marktnachrichten in Echtzeit und damit aktuelle Informationen über das Geschehen in der Weltwirtschaft. 

Zweitens greifen Sie auf eine breite Palette von Lehrartikeln über den Devisenhandel zurück. So wird Anfängern eine solide Grundlage vermittelt. Zudem können Sie im Forum mit anderen Nutzern kommunizieren, Tipps und Informationen austauschen und Fragen stellen. 

Finanzen.net ist eine hervorragende Lernumgebung, da Sie Hilfe und Feedback von erfahrenen Händlern erhalten. 

Admiral-Markets.com

Das ist eine weitere großartige Lernressource für deutsche Händler. Die Webseite bietet eine Vielzahl von kostenlosen Leitfäden, Tutorials und Webinaren. Dadurch lernen Sie die Grundlagen des FOREX-Handels kennen. 

Die Organisation der Inhalte ist hervorragend, sodass Sie gezielt nach den Themen suchen können, die Sie am meisten interessieren. Darüber hinaus bietet Admiral-Markets.com auch weitere umfangreiche Funktionen und Tools für Devisenhändler.

Fazit

Es gibt also eine Vielzahl an großartigen Lernressourcen für deutsche Händler. Wenn Sie bereits Erfahrung im FOREX-Handel haben, können Sie auch englische Webseiten nutzen, um Ihr Wissen weiter auszubauen und neue Strategien zu erlernen. 

So erfahren Sie mehr über die Besonderheiten des internationalen FOREX-Handels. Gute Lernmaterialien in englischer Sprache finden Sie beispielsweise bei Babypips, FX Street und Investing.com.

Bild pixabay

Autor: Sarah Sidney

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Fehler werden gemacht, um daraus zu lernen

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CLR Outdoor: VIK 3.8 Faltkajak- Das Kajak

Das leichteste Faltkajak der Welt ist Made in Berlin!

Stellen Sie sich und das Startup CLR Outdoor GmbH doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Constanze Lenau und zusammen mit meinem Partner, Daniel Schult, haben wir 2022 die CLR Outdoor GmbH gegründet. In Berlin Friedrichshain produzieren wir das neuartige, von Daniel entwickelte, Faltkajak VIK 3.8. Das Kajak ist mit 10,2 kg das leichteste sowie eines der kompaktesten Faltkajaks am Markt. VIK 3.8 ist zusammengefaltet als Rucksack tragbar und in wenigen Minuten aufgebaut. Für unser Kajak brauchst Du weder ein Auto für den Transport noch eine Garage zum Lagern. Seit Juni dieses Jahres ist unser Boot exklusiv beim Outdoor-Spezialisten Globetrotter und in unserem Webshop erhältlich. Das Boot ist zu 100 Prozent recyclebar und alle Komponenten werden in Deutschland gefertigt. Aktuell produzieren wir mit unserem sechsköpfigen Team zwischen fünf und sieben Kajaks am Tag. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Daniel hat 2018 damit begonnen, das VIK 3.8 zu entwickeln und erste Prototypen gebaut. Dazu gehörten auch Probefahrten. Bereits in diesem frühen Entwicklungsstadium haben uns immer wieder Passanten auf das Boot angesprochen und waren total begeistert. Die positive Resonanz hat uns gezeigt, dass es eine Nachfrage gibt und aus unserer Faltkajak-Idee auch ein tragfähiges Geschäftsmodell werden kann. Den ersten Schub in Richtung ernsthaftes Business hat uns dann 2021 die Förderung durch das Berliner Start-Up-Stipendium gegeben. Ein echter Glücksfall war die Zusammenarbeit mit dem Globetrotter InnoLab. Durch die Kooperation erhält Globetrotter ein außergewöhnliches Produkt, dass sie zunächst für eine Saison exklusiv vertreiben können, und wir profitieren gleichzeitig von der Vermarktungspower und etablierten Vertriebsstrukturen.

Welche Vision steckt hinter CLR Outdoor?

Wie klein und wie leicht kann ein Kajak sein? Unsere Vision: Es sollte von jedermann und jederfrau einfach und allein aufzubauen sein, wenig Platz beanspruchen und überall mit hingenommen werden können. Außerdem sollte jedes Bauteil eine Funktion erfüllen, deshalb ist z.B. der Kajak-Sitz gleichzeitig die Basis unseres Rucksacksystems. Außerdem haben wir auf allen unnötigen Schnickschnack verzichtet: Das VIK 3.8 besteht aus einer formgebenden Polypropylen-Platte mit einer Außenhaut aus EPDM-Kautschuk, ein wenig Alu, Ratschengurten und Fidlok-Verschlüssen.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war es das VIK 3.8 zur Serienreife zu führen bzw. das Boot so zu konstruieren, dass Daniel damit zufrieden ist. Daniel hat einige Jahre als selbständiger Schreiner gearbeitet und anschließend Produktdesign studiert. Bei seiner Arbeit ist er immer auf Perfektion bedacht hat dabei aber eine ausgesprochene Hands-on-Mentalität – wenn es Schwierigkeiten gibt, arbeitet er sofort an der Lösung, statt sich mit dem Problem aufzuhalten. Auf dem Weg zum eigenen Unternehmen hat uns u.a. das Berliner Start-Up-Stipendium geholfen. Dadurch haben wir wichtige Impulse für unsere Business- und Finanzplanung bekommen und konnten durch das Netzwerk mit Investoren in Kontakt treten. Wir konnten schließlich zwei private Investoren für uns gewinnen und setzen auf organisches Wachstum, sodass unsere Finanzierung gesichert ist. 

Wer ist die Zielgruppe von CLR Outdoor?

In unserem Businessplan steht »Freizeitpaddler und Neueinsteiger zwischen 30 und 50 Jahre«. Mit dem Verkaufsstart haben wir aber schnell gemerkt, dass diese Zielgruppe viel zu eng gefasst war. Neulinge sind genauso begeistert wie erfahrene Paddler, junge genauso wie ältere Menschen. Oft kommen Leute zu uns, die nicht mehr die Kraft oder den Platz für ein schweres Festrumpfboot haben. Die sind begeistert von unserer einfachen und praktischen Lösung, die sie überall mit hinnehmen können und fragen uns, wo wir nur all die Jahre waren. Das VIK 3.8 ist also für Freizeitpaddler genauso geeignet wie für Menschen, die regelmäßig ausgiebige Wandertouren mit dem Kajak unternehmen möchten. Es ist der ideale Freizeit- und Reisebegleiter, egal ob mit dem Fahrrad, der Bahn oder dem Auto.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

VIK 3.8 revolutioniert den Bootstyp des Faltboots. Unser Kajak ist aus einem Stück gefertigt und komplett faltbar. Es kann deshalb auf die bisher übliche Faltboot-Kombination von Gerüst und Außenhaut verzichten. VIK 3.8 ist innerhalb von zwei Minuten einsatzbereit und ebenso schnell wieder zusammengefaltet. Darüber hinaus ist es mit einem Gesamtgewicht von 10,2 kg das leichteste Faltboot am Markt. Das geringe Gewicht sowie das handliche Packmaß (70x55x16 cm) in Kombination mit einem integrierten Rucksacksystem sind weitere Alleinstellungsmerkmale. Unser Boot verfügt mit 3,8 Metern Länge über einen sehr guten Geradeauslauf, ist schnell und trotzdem wendig und dabei noch kippstabil ohne besonders windanfällig zu sein. Während z.B. ein Luftboot oben aufschwimmt, sitzt Du beim VIK mit dem Po unter der Wasserlinie – das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Fahreigenschaften aus.

CLR Outdoor, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die Markteinführung bzw. der Verkaufsstart ist geglückt. Vor allem freuen wir uns über die positive Resonanz unserer Kunden. Aktuell beschäftigen wir uns mit der Erweiterung unseres Produktportfolios. Dazu gehören z.B. Spritzdecken u.v.m. Außerdem haben wir damit begonnen einen Zweisitzer unseres VIK zu entwickeln. VIK ist aktuell in Deutschland verfügbar, ab dem nächsten Jahr möchten wir gerne den europäischen Outdoor- und Freizeitmarkt erschließen. In fünf Jahren sehen wir uns mit einer deutlich vergrößerten Produktion hier in Berlin und würden uns wünschen, dass das VIK auch weltweit in verschiedenen Märkten zur Verfügung steht. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Euer Produkt oder Eure Dienstleistung sollte ein konkretes Bedürfnis erfüllen bzw. ein spezifisches Problem für Eure Zielgruppe lösen. Dadurch erhält man einen Kompass an die Hand, der einem eine klare Zielrichtung vorgibt. 

Auch in stürmischen Zeiten nie das Ziel aus den Augen verlieren. Fehler werden gemacht, um daraus zu lernen. Wichtig ist dabei das Feedback der Zielgruppe anzunehmen und insbesondere auch umzusetzen. 

Setzt auf NewWork-Strategien für zufriedene und motivierte Mitarbeiter:innen. Denn ohne ein funktionierendes Team kann kein Businessplan oder Wachstumsstrategie in der täglichen Praxis bestehen. 

Wir bedanken uns bei Constanze Lenau für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: CLR Outdoor

Kontakt:

CLR Outdoor GmbH
Kreutzigerstraße 12
D-10247 Berlin

https://www.clr-outdoor.com/
hallo@clr-outdoor.com

Ansprechpartner: Constanze Lenau

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Ehrlich und authentisch sein und es bleiben

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foodforecast mit künstlicher Intelligenz VerkaufsprognosenNachhaltigkeit

foodforecast ermittelt mit künstlicher Intelligenz exakte Verkaufsprognosen für mehr Nachhaltigkeit

Stellen Sie sich und das Startup foodforecast doch kurz unseren Lesern vor! 

Ich bin Justus Lauten und habe foodforecast Ende 2018 gegründet. Gemeinsam mit Studienkollegen der RWTH Aachen, haben wir eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die exakte Verkaufsprognosen ermittelt, sodass Unternehmen genau wissen, wieviel Ware am jeweiligen Tag verkauft wird und welche Menge an Lebensmitteln dafür produziert und bestellt werden muss. So wandern täglich mehr Lebensmittel über die Theke als in die Tonne. Mittlerweile sind wir ein 7-köpfiges Team und arbeiten fleißig daran, jeden Tag die Ressourcen- und Lebensmittelverschwendung zu minimieren. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Mir ist es wichtig, etwas zu bewegen und selbst in die Hand zu nehmen. Das ist in bestehenden Unternehmen, insbesondere in größeren Konzernen oftmals schwierig und langwierig. Da Nachhaltigkeit für mich eine sehr wichtige Rolle spielt, suchte ich nach Problemstellungen, bei denen ich meine Fähigkeiten in den Bereichen Data Science und Software-Entwicklung einsetzen konnte. Dabei kamen zwei Bäckereien unabhängig voneinander mit derselben Herausforderung auf mich zu: hohe Backwarenabfälle aufgrund von Schwankungen bei den Verkaufsprognosen. 

Welche Vision steckt hinter foodforecast? 

Wir sind ein innovatives, zukunftsorientiertes und verantwortungsbewusstes Team, das die Vision verfolgt, durch Künstliche Intelligenz den weltweiten Nahrungsmittelabfall zu bekämpfen. Entlang der Wertschöpfungskette liegt dieser allein im Einzelhandel und Vertrieb weltweit bei rund 200 Mio.Tonnen pro Jahr. Mit unserer KI-basierten Software möchten wir Unternehmen der Lebensmittelbranche dabei helfen, ihre Prozesse zu optimieren. Unsere KI ermittelt genaue Bestellvorschläge, sodass nur produziert wird, was auch verkauft wird und wertvolle Ressourcen gespart werden.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Als Gründer hat man erst einmal eine Idee und ist von dieser hundertprozentig überzeugt. Die Herausforderung war für mich anschließend, Kunden für die Idee zu gewinnen. Insbesondere die Suche nach den ersten Kunden war eine große Hürde. Auch neue Mitarbeiter von der Startup-Idee zu überzeugen war anfangs nicht leicht. Die Suche im persönlichen Netzwerk ist dabei sehr hilfreich gewesen. 

Finanziell unterstützt werden wir von einem Risikokapitalfond, der sich auf nachhaltige Lebensmittelsysteme fokussiert hat, sowie von mehreren Business Angels, die in nachhaltige Unternehmen investieren.   

Wer ist die Zielgruppe von foodforecast? 

Die Kunden von foodforecast sind aktuell Bäckereien, da wir unsere KI-basierte Software mit zwei großen Bäckereibetrieben entwickelt und auf die Besonderheiten der Branche trainiert haben. Allerdings umfasst unsere Zielgruppe alle Unternehmen der Lebensmittelproduktion, denn das Potential unserer Software, den Nahrungsmittelabfall zu bekämpfen ist auch in anderen Branchen groß. So haben wir z.B. erste Pilotprojekte in der Gastronomie und im Einzelhandel gestartet. 

Wie funktioniert foodforecast? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Die Software von foodforecast ermittelt auf Basis von künstlicher Intelligenz exakte Verkaufsprognosen und trägt so zu mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion bei. Die KI-Lösung wird mit der bereits bestehenden IT-Software des Kunden verknüpft und kombiniert interne, historische Daten wie Verkaufs-, oder Bestelldaten mit wichtigen externen Einflussfaktoren wie Wetterdaten und Feiertagen. Der selbstlernende Algorithmus kann anhand dieser Daten eigenständig Muster und Abhängigkeiten erkennen und in Echtzeit exakte Prognosen und Bestellvorschläge ermitteln. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Bäckerei und Gastronomiebranche werden branchenspezifische Besonderheiten wie Mindestbestellmengen individuell berücksichtigt. 

Mit der KI-Software von foodforecast wird der Warenüberbestand und überflüssige Lebensmittelabfall, um durchschnittlich 30% gesenkt. Gleichzeitig steigt der Mehrumsatz um durchschnittlich 4%. Die KI ist somit eine intelligente Lösung für eine nachhaltige und wirtschaftliche Lebensmittelproduktion. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Prognosegenauigkeit unserer selbst entwickelten KI. In einer kostenlosen Pilotphase kann der Kunde unsere Lösung außerdem testen. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden persönliche Beratung und Mehrwertanalysen an.

foodforecast, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Unser Ziel ist es den weltweiten Lebensmittelabfall zu bekämpfen und diesen in den nächsten 10 Jahren um 10 Mrd. € zu reduzieren. Dabei möchten wir weitere Bäckereifilialen anschließen und uns ebenfalls in andere Lebensmittelbranchen wie der Systemgastronomie und dem Einzelhandel ausweiten.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Ich würde anstehenden Gründer:innen raten, die Wahl der Investoren nicht zu überstürzen. So wie die Investoren sich über das Startup erkundigen, in das sie investieren, sollte sich auch der Gründer, z.B. bei anderen Startups, über den Investor erkundigen. So können beide Seiten überprüfen, ob eine Zusammenarbeit passt.  

Wichtig ist für mich auch, ehrlich und authentisch zu sein und es zu bleiben. Das schafft eine Vertrauensbasis mit seinen Mitarbeitern, Investoren und ist die Grundlage dafür, dass das Startup auch in schwierigeren Zeiten Bestand hält.   

Zu guter Letzt sollte man nie den Spaß an der Sache verlieren. 

Wir bedanken uns bei Justus Lauten für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Durchhalten, auch wenn es schwierig wird! 

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EGO Movement: E-Bikes und E-Cargo-Bikes
© Michele Limina

EGO Movement: E-Bikes und E-Cargo-Bikes bieten ein bequemes und individuelles Fahrerlebnis und überzeugen durch ihr besonderes Design mit Retro-Touch.

Stellen Sie sich und das Startup EGO Movement doch kurz unseren Lesern vor! 

EGO Movement ist ein Schweizer Technologieunternehmen und Hersteller technischausgereifter Produkte für hochwertige E-Mobilitäts-Lösungen. Mit Innovativen Technologien, ausgezeichneten Designs, eigenen Stores in der Schweiz und Deutschland und einem umfangreichen Service evolutioniert EGO Movement die E-Mobilität. Die E-Bikes und E-Cargo-Bikes leisten einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, bieten ein bequemes und individuelles Fahrerlebnis und überzeugen durch ihr besonderes Design mit Retro-Touch.

EGO Movement wurde 2015 in der Schweiz gegründet und hat heute seinen Hauptsitz in Zürich. Die Firma beschäftigt rund 40 Mitarbeiter und ist auf Expansionskurs. Es werden in Deutschland weitere Storeeröffnungen folgen. Die Fahrräder und Accessoires sind sowohl in den Stores als auch online unter egomovement.com erhältlich.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich komme aus der Elektro- und Informationstechnik und habe mit meiner Partnerin Marie mehrere Jahre in HongKong, Ho Chi Minh City und Peking gelebt. Ich habe unter anderem

Nach meinem Informationstechnologie & Elektrotechnik-Studium an der ETH in Zürich, habe ich knapp 8 Jahre in Hong Kong, Ho Chi Minh City und Peking gelebt und gearbeitet. In Asien  habe ich auch meine Partnerin Marie kennen gelernt und war dann dort für den führenden Marktexpansionsdienstleister DKSH in Senior Management-Positionen tätig. Zudem war ich im Vorstand von drei Joint-Venture Unternehmen und 2 Jahre der Präsident der Schweizerisch-Chinesischen Handelskammer in China. Dort sind Marie und ich auch erstmalig mit elektrischer Mikromobilität in Berührung gekommen, wir sind in Peking täglich auf unserem elektrischen Roller durch die Stadt geflitzt. Nach unserer Rückkehr in die Schweiz suchten wir ein passendes Fortbewegungsmittel – eines, das nachhaltig ist, aber auch Stil hat und gleichzeitig ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.

Da kamen uns zwar E-Bikes in den Sinn. Nur waren diese 2015 entweder nicht sonderlich ansprechend oder teuer (oder beides :-). Wir dachten, das müssen wir ändern! Wir wollten, dass unsere Generation ein nachhaltiges Verkehrsmittel für den Alltag innerhalb und außerhalb der Stadt zur Verfügung hat. Der Designaspekt war uns wichtig, genauso dass es erschwinglich ist. Et voilà, EGO Movement war geboren und wir haben an den ersten zwei Prototypen getüftelt. Ende 2015 haben wir dann den ersten Pop-Up Store im „Frau Geroldsgarten“ eröffnet.

Welche Vision steckt hinter EGO Movement? 

EGO Movement möchte es dem Konsumenten möglich machen, sich auf intelligente, stilvolle und nachhaltige Weise fortzubewegen und vernetzen zu können, um  sich aktiver, gesünder und glücklicher zu fühlen. Gleichzeitig macht man was Gutes, nämlich die Welt vor irreversiblen Schäden durch fossile Brennstoffe zu schützen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Die Herausforderungen verändern sich in den verschiedenen Phasen des Unternehmens immer wieder. In der jetzigen Wachstumsphase geht es vor allem um zwei Hauptthemen: Unternehmensstruktur und Finanzierung.  

EGO Movement konzentriert sich derzeit stark darauf, das Team auszubauen und die richtigen Leute einzustellen sowie interne Prozesse für die Skalierung zu etablieren.  

Im Bereich der Finanzierung ist es eine stete Herausforderung, denn EGO Movement begann mit einer Eigenfinanzierung. Im nächsten Step nahmen wir mehrere Minderheitsinvestoren in einer Seed-Runde auf, um den Proof of Concept und einen soliden Business Case zu erreichen. Im Jahr 2020 führten wir eine Series A durch und erhielten Mittel aus dem Technologiefonds, einem Instrument der Schweizer Regierung zur Unterstützung innovativer Schweizer Unternehmen, die Technologien zur Reduzierung von CO2-Emissionen entwickeln. Im Jahr 2021 hat EGO einen Mehrheitsinvestor  (TVS Group) für das Unternehmen gewinnen können, der das Wachstum weiter vorantreibt und zu einer paneuropäischen Marke machen wird. 

Wer ist die Zielgruppe von EGO Movement? 

Aktuell sind es überwiegend Frauen ab 25 Jahren, die Interesse an Design und Nachhaltigkeit mitbringen. Qualität, Comfort und Spaß an E-Mobilität scheint ebenfalls bei unserer Zielgruppe eine übergeordnete Rolle zu spielen. Wir fokussieren uns komplett auf tägliche Mobilität und lassen den ganzen Sportbereich weg, so differenzieren wir uns von unseren Wettbewerbern.  Es wurde aber schon am 13. Juli 2022 ein neues Model gelauncht welche sich an die sogenannten young urban commuters richtet. Es ist mit 18.5kg leicht, wendig und agil. Durch eine standardisiert integrierte App und Konnektivität bietet es auch zahlreiche Features, die besonders für die Stadt interessant sind. Unter anderem eine Diebstahlsicherung, ein integriertes Tracking und natürlich eine Kartenfunktion, um schnell ans Ziel zu gelangen.

Wie funktioniert EGO Movement? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Als Schweizer Marke stehen wir natürlich für die weltweit bekannte Swissness mit dem bAls Schweizer Marke stehen wir natürlich für die weltweit bekannte Swissness mit dem besonders hohem Qualitäts- und Serviceanspruch. Verbunden mit unserem preisgekröntem Retro-Design und dem Nachhaltigkeitsgedanken sind das sicherlich die Faktoren, die unsere Marke ausmachen. Wir schauen weniger, was die anderen Anbieter machen, sondern haben unsere ganz eigene Herangehensweise. Das spiegelt sich im einzigarten Design, aber auch in unseren Boutique-Shopkonzepten sowie beim Servicegedanken wider.

EGO Movement, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

EGO Movement wird sich weiter als moderne pan-europäische Marke mit Schweizer Qualitätsanspruch etablieren. Unser breites Produktportfolio umfasst herausragendes Design, das mit den neuesten IOT Lösungen kombiniert werden wird. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

1.) Durchhalten, auch wenn es schwierig wird! 

…hat man eine Vision und den unbedingten Willen diese zu verwirklichen, sollte man sich nicht von den Zweiflern unterkriegen lassen. 2.) Disruptiv denken und neue Herangehensweisen ausprobieren! …nur weil etwas immer so war, heißt das nicht, dass es die richtige Herangehensweise ist. 3.) Auch mal die Perspektive zu wechseln! …man verliert im alltäglichen Start Up Business schnell den Blick für das Bigger Picture. Daher immer mal eine Pause einlegen, sich alles mit etwas Abstand anschauen und dafür sorgen, dass man die grösseren Zusammenhänge sieht, aber gleichzeitig den Fokus nicht verliert. 

Bildquelle/ Fotograf: © Michele Limina

Wir bedanken uns bei Daniel Meyer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Der großen Kündigungswelle entgegentreten

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War for Talents Startups Chance

So wird der ‚War for Talents’ für Startups zur Chance! 

Vielleicht kennen Sie den Witz, in dem ein Betrunkener nachts unter einer Laterne nach seinem Schlüssel sucht, den er eigentlich irgendwo ganz anders verloren hat. Aber weil es unter der Laterne hell ist, und es sich so einfacher sucht, schaut er lieber dort.

2021 setzte in den USA ein Trend ein, der mittlerweile Europa erreicht hat: die Great Resignation, die große Kündigungswelle. Mehr und mehr Arbeitnehmer verlassen ihre Arbeitgeber. Mit steigenden Risiken und Kosten auch für Gründer. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, ist es erfolgsentscheidend, an den wirklich relevanten Faktoren anzusetzen. 

Wahre Bedürfnisse erkennen

Viele junge Unternehmer versuchen, neben ihren innovativen Startup-Konzepten mit finanziellen Zuwendungen zu punkten. Und verhalten sich damit vergleichbar dem Schlüsselsucher in der obigen Geschichte. Geld ist ein Hygienefaktor, aber nur in den seltensten Fällen, der Grund, warum Mitarbeiter wirklich bleiben oder gehen. Wie eine neue McKinsey Studie zeigt, tappen Arbeitgeber hinsichtlich der Bedürfnisse ihrer Angestellten in Bezug auf die wichtigsten Bindungsfaktoren regelmäßig im Dunkeln. Sie erkennen lediglich den viertwichtigsten Grund (Work-Life-Balance), warum Mitarbeiter ihre Arbeit schätzen. Bei den Top-drei-Merkmalen, weshalb Mitarbeiter kündigen, tun sich dagegen „Blinde Flecken“ auf. 

Während Arbeitgeber nach wie vor transaktionale Merkmale als wichtigste Bindungsfaktoren unterstellen und damit weiterhin dem alten Führungs-Paradigma der 70er von Zuckerbrot und Peitsche anhaften, geht es Mitarbeitern in den 20ern des neuen Jahrtausends um etwas ganz anderes: menschliche Qualitäten, empathische Führungskräfte, wirkliche Begegnungen und ein tiefes Miteinander. Das sind die Faktoren, die 2022 dazu führen, einem Startup die Treue zu halten.

Vier Tipps für Startups

Risiken auf der einen, sind Chancen auf der anderen Seite. Nachdem die Mitarbeiter ihre alten Arbeitgeber verlassen haben, werden sie schließlich dort ankommen – und vor allem bleiben, wo ihren Bedürfnissen entsprochen wird. Ein Problem für viele Gründer ist, dass Startups durch Bewertungsplattformen immer transparenter werden. Und nicht jeder schätzt den Geist des Neuen. Vor allem, weil der – noch mehr als in anderen Bereichen – mit Unvorhergesehenem und deshalb der einen oder anderen chaotischen Situation und Phase einhergeht. Es muss also eine nachhaltige Strategie entworfen und verfolgt, diese vor allem aber auch wirksam kommuniziert werden.

Beispielsweise mit folgenden Tipps:

#Toxische Führungskräfte: In der Organisationspsychologie ist seit längerem bekannt, dass Führungskräfte ihre Krankenstände, Fehlzeiten und Fluktuationsquoten mitnehmen. Das war schon früher ein Problem, wird durch die höhere Transparenz heute aber bei der Mitarbeiterbindung und -gewinnung zum entscheidenden Faktor. Im elementarsten Kern legitimiert sich Führung seit jeher dadurch, dass ihr die Mitarbeiter folgen – ist das nicht mehr der Fall, muss für das Überleben des Startups unbedingt reagiert werden. 

#Alternative Karrieremöglichkeiten: Immer mehr – gerade jüngere – Mitarbeiter schätzen Möglichkeiten, die über die klassische Führungskarriere hinausgehen. Startups tun gut daran, die Entwicklung zum Fachexperten angemessen wertzuschätzen und zu kommunizieren. 

#Belegschaft zusammenführen: Schaffen Sie nach der Pandemie die Möglichkeit, sich wieder zu begegnen. Das gelingt zwar am besten in Präsenz, bedeutet aber nicht, dass Homeoffice kategorisch abgeschafft werden soll. Lassen Sie Ihren Mitarbeitern gewisse Freiheiten, aber seien Sie sich bewusst, dass das Miteinander ein kritischer Faktor ist und dass die digitale Kommunikation nicht die ist, die Menschen mit allen Sinnen verbindet. 

#Recruiting auf Vordermann: Das Handwerkszeug der Personalgewinnung stellt einen kritischen Engpass dar. Auch in vielen Startups regieren nach wie vor die Recruiting-Methoden der 90er Jahre, die unnötig den Zugang zum Bewerbermarkt blockieren. Vielerorts wird das elementare Marktgesetz, dass die Nachfrage den Preis bestimmt, ignoriert und es herrscht eine Haltung, die den tatsächlichen Verhältnissen am Fachkräftemarkt einfach nicht gerecht wird: Nicht mehr die Stellen, sondern die Bewerber sind das knappe Gut! Wer das nicht begreift und angemessen reagiert, wird zukünftig – auch als Startup – leer ausgehen. 

Fazit:

Um zukünftig erfolgreich Personal zu gewinnen und zu halten, kommt es auf eine wertschätzende Führung und ein professionelles, zeitgemäßes Recruiting an. Gründer müssen genau jene Bedürfnisse und Erwartungen erfüllen, auf die es den begehrten Talenten wirklich ankommt: eine individuelle, mitarbeiterzentrierte Kultur und ein starkes Miteinander. Also: Bewegen Sie sich lieber weg von der Laterne, auch wenn dort das Licht ist, und suchen Sie gründlich dort, wo Sie vermuten, den Schlüssel verloren zu haben – dann finden sie ihn auch.

Autor:

Christian Bernhardt ist Hochschuldozent für nonverbale Kommunikation, Kommunikationspsychologie und Kommunikation im digitalen Raum. Der Fachbuchautor hält Vorträge und Hybrid-Trainings zu den Themen Recruiting sowie Wertschätzende Kommunikationskultur und berät dazu Unternehmen in Deutschland und der Schweiz.

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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