Montag, November 25, 2024
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Der Weg ist wichtiger als das Ziel

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Dopper wiederverwendbare Trinkflasche

Dopper wiederverwendbare Trinkflaschen die zudem Cradle-to-Cradle-zertifiziert sind

Stellen Sie sich und das Startup Dopper doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Virginia und ich bin seit 5 Jahren die Geschäftsführerin von Dopper. Bei Dopper stellen wir wiederverwendbare Trinkflaschen her. Das allein spart schon jede Menge Plastik ein. Unser gesamtes Sortiment ist zudem Cradle-to-Cradle-zertifiziert und wir gehören zu den 10% nachhaltigsten B-Corp-Unternehmen.

Wie ist die Idee zu Dopper entstanden?

Merijn Everaarts, der Gründer von Dopper, hatte einen echten Aha-Moment am Strand, als er die Menge Plastikmüll im Meer treiben sah. Ein globales Problem, für das es doch eine Lösung geben müsste. Eine Dokumentation über den sog. Plastikteppich inspirierte ihn zu der Idee, eine wiederverwendbare Trinkflasche herzustellen. Merijn rief einen Designwettbewerb ins Leben. Der Siegerentwurf, der heute für Dopper genutzt wird, umfasst ein einzigartiges Design, das aus drei Teilen besteht, von denen der Deckel auch als Becher verwendet werden kann. Virginia Yanquilevich ist als CEO von Dopper seit 2017 dabei.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Unsere Botschaft stand vom ersten Tag an im Vordergrund: Dopper bekämpft die Plastikverschmutzung, indem es den Menschen die Möglichkeit gibt, wiederverwendbare Wasserflaschen zu nutzen anstelle von solchen aus Einwegplastik. Es ist absurd, dass die Leute Mineralwasser trinken, wenn man doch überall sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn trinken kann. Mit einer einfachen, alltäglichen Handlung wie der konsequenten Meidung von Einwegflaschen kann man viel bewirken.

Welche Vision steckt hinter Dopper?

Dopper hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen zu ermutigen, wiederverwendbare Wasserflaschen den Einwegflaschen vorzuziehen, um unsere weltweiten Wasserquellen zu schützen. Unsere Vision ist eine Welt, in der Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Jeder Tag ist eine Herausforderung. Wir sind Vorreiter, wenn es darum geht, Themen wie den Plastikteppich in unseren Weltmeeren anzusprechen und wie das Verhalten der Menschen dazu beiträgt. Inzwischen sind wir ein Scale-up, das heißt, wir sind ein wachsendes Unternehmen. Wir stellen uns der Herausforderung, jeden Tag besser zu werden, und versuchen ständig, Lösungen zu finden. Für kleine und große Dinge.
Meine größte Herausforderung und damit meine größte Lektion war, dass man seinen Cashflow wirklich täglich im Auge behalten muss. Nicht monatlich oder wöchentlich. Es ist gut, jemanden zu haben, der dafür sorgt, dass die finanzielle Grundlage stimmt. Das sorgt für Ruhe im Unternehmen und dafür, dass man all die guten Ideen wirklich umsetzen kann.

Wer ist die Zielgruppe von Dopper?

Dopper hat ein breites Zielpublikum, wir wollen jeden Einzelnen und jede Organisation befähigen, sich unserer Bewegung anzuschließen und echten Wandel zu bewirken.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Dopper ist nicht einfach nur ein nachhaltiges Unternehmen, weil wir wiederverwendbare Trinkflaschen herstellen und die Nutzung von Einwegplastik eindämmen möchten. Unser Verständnis von nachhaltigem Wirtschaften geht viel tiefer. Das fängt damit an, dass unsere Dopper-Original-Flaschen in einer mit Windkraft betriebenen Fertigung in den Niederlanden produziert werden. Wir möchten die Natur, unsere Gewässer, Flüsse und Ozeane schützen und setzen uns deshalb für Projekte ein. Unsere Vision ist es, auf einem Planeten zu leben, auf dem jeder Zugang zu sauberem Trinkwasser hat und auf dem die Verschmutzung unserer Gewässer durch Plastik der Vergangenheit angehört. Darauf arbeiten wir hin, ein Schritt nach dem anderen, jeden Tag aufs Neue.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus?

Meine Tage sind ganz unterschiedlich: von Strategiemeeting, Finanzsitzungen und Marketing-Brainstormings zu Vorträgen auf Konferenzen ist alles dabei. Ich knüpfe Kontakte zu Partnern, entwickle innovative Konzepte, organisiere Meetings zum Thema Vielfalt und Inklusion. Dabei ist es mir wichtig, zu jeder Zeit auf dem aktuellen Wissenstand darüber zu sein, was wir gerade tun.

Dopper, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich möchte weiterhin jeden Tag das Gefühl haben, etwas bewirkt zu haben. In fünf Jahren sollen außerdem 5 Millionen Tropfen Teil unserer Dopper-Wave sein: https://dopper.com/de/join-our-wave. Die Dopper-Wave ist ein Manifest, dass besagt, keine Wasserflaschen aus Einwegplastik mehr zu nutzen, nach Möglichkeit immer Leitungswasser zu trinken, die wiederverwendbare Flasche immer dabei zu haben und andere auch dazu zu inspirieren. Aktuell sind bereits über 550.000 Tropfen in unserer Wave, also Menschen und Organisationen, die das Manifest unterschrieben haben. In fünf Jahren sollen es zehnmal so viele sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Der Weg ist wichtiger als das Ziel
  2. Denke groß, bleibe deinen Überzeugungen treu und tu es.
  3. Glaube an dich selbst.

Wir bedanken uns bei Virginia Yanquilevich für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Der erste Schritt nach vorn ist immer der schwierigste

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faceprint parkinson krankheit
Erin Smith poses for a portrait for European Inventor Award. (Stan Olszewski/SOSKIphoto)

Früherkennung von Parkinson mit Künstlicher Intelligenz für Young Inventors prize nominiert

Stellen Sie sich und das Startup FacePrint doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin die Erfinderin von FacePrint und Gründerin des gleichnamigen Unternehmens. FacePrint ist ein Früherkennungs- und Überwachungssystem für die Parkinson-Krankheit und häufig falsch erkannte Krankheiten, das auf Videotechnologie und der Erkennung von Beeinträchtigungen der Mimik basiert. Ich studiere an der Stanford University Neurowissenschaften und Informatik.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

FacePrint begann an der High School als ein Projekt für eine schulische Wissenschaftsmesse. Als ich die Ergebnisse auf einigen internationalen Forschungskonferenzen präsentierte, stieß dies auf großes kommerzielles Interesse. Verschiedene Akteure aus dem Gesundheitswesen kamen auf mich zu und fragten, ob sie FacePrint in einem klinischen Umfeld oder in der Forschung einsetzen könnten. Mir wurde klar, dass ich mich sowohl auf klinische als auch auf kommerzielle Entwicklungen konzentrieren muss, damit FacePrint einen spürbaren Einfluss auf die Welt haben kann.

Was war bei der Gründung von FacePrint die größte Herausforderung?

Eine der größten Herausforderungen mit FacePrint war, als ich mir in der High School selbst das Programmieren beibrachte. Ich wusste, dass ich das lernen musste, um meine Idee für FacePrint in die Tat umzusetzen. Ich nutzte dafür eine Menge Programmierbücher und sah mir YouTube-Tutorials an. Dieser Prozess nahm viele lange Nächte und unzählige Stunden in Anspruch, aber ich merkte schnell, dass ich die kreative Kunstform, die das Programmieren ermöglicht, wirklich mag – und mein Interesse an Informatik ist seitdem weiter gewachsen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Unbedingt! Ich habe aus erster Hand durch meine Erfahrungen mit FacePrint gelernt, dass die Arbeit an einer Idee ein konstanter iterativer Prozess ist. Ich ermutige die Leute immer, mit ihrer Idee noch heute anzufangen, auch wenn es nur ein kleiner Schritt nach vorn ist. Das Schwierigste ist, den ersten Schritt zu tun, aber wenn man ihn getan hat, kann sich der Prozess der Iteration und Kreativität entfalten. 

Welche Vision steckt hinter FacePrint?

Die Vision hinter FacePrint ist es, die neuesten technologischen Fortschritte zu nutzen, um die Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen drastisch zu verbessern und eine frühzeitige Erkennung und Intervention zu ermöglichen.

Wer ist die Zielgruppe von FacePrint?

FacePrint richtet sich zunächst an Menschen mit Parkinson und einer Untergruppe von Krankheiten, die als atypischer Parkinsonismus bekannt sind und häufig fälschlicherweise für Parkinson gehalten werden. FacePrint kann jedoch auch für andere neurodegenerative und psychiatrische Erkrankungen eingesetzt werden.

Wie funktioniert FacePrint? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

FacePrint ermöglicht eine automatisierte Bewertung: Auf Basis einer Videoaufnahme einer Person kann vorhergesagt werden, ob sie an Parkinson erkrankt ist oder nicht, und der Schweregrad der Erkrankung überwacht werden. FacePrint nutzt Computer Vision, Deep-Learning-Algorithmen und identifizierte digitale Biomarker für Gesichtsausdrücke, um Ärzten eine Entscheidungshilfe zu geben. Und FacePrint bietet eine Möglichkeit zur objektiven Erkennung und Überwachung der Parkinson-Krankheit und ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Intervention. Darüber hinaus stellt FacePrint ein kostengünstiges und skalierbares Tool dar, das auf Remote-Basis funktioniert und weltweit für Menschen den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessert.

FacePrint, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

FacePrint wird sich weiterhin auf die Parkinson-Krankheit und häufig falsch identifizierte Krankheiten konzentrieren. Ich bin auch dabei, FacePrint auf andere neurodegenerative Erkrankungen auszuweiten, und hoffe, dass FacePrint die neuesten technologischen Fortschritte nutzen kann, um die Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen erheblich zu verbessern. In fünf Jahren möchte ich in der Lage sein, die Zukunft im Bereich Hirngesundheit mitzugestalten, indem ich die Welten von Technologieentwicklung, klinischer Forschung, Richtlinien und Unternehmensentwicklung miteinander verbinde.

Letztendlich hoffe ich, die Zukunft der neurologischen und psychischen Gesundheitsversorgung mitgestalten zu können. Ich glaube an eine Zukunft, in der mit dem Thema Gehirngesundheit objektiv, personalisiert und präventiv umgegangen wird. Ich hoffe, dass ich die Hirnforschung weiter vorantreiben und diese Laborerkenntnisse so übersetzen kann, dass sie leicht verfügbar und zugänglich sind.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Ich würde anderen angehenden Gründerinnen raten, an ihre Ideen zu glauben und einen Weg zu finden, heute einen kleinen Schritt vorwärtszumachen, um ihre Idee in eine greifbare Realität zu verwandeln. Der erste Schritt nach vorn ist immer der schwierigste. Wenn man dann angefangen hat, kommt es darauf an, einen kleinen Schritt nach dem anderen zu machen und schnell zu iterieren, bis man zurückblicken und staunen kann, wie weit man gekommen ist.

Foto Stan Olszewski/SOSKIphoto

Wir bedanken uns bei Erin Smith für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Finde einen Co-Founder, der Deine Fähigkeiten ergänzt

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immo

IMMO macht den Immobilienmarkt fairer, transparenter und nachhaltiger

Stellen Sie sich und das Startup Immo doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Christian Zappel, alias Gigi, und ich bin stolz darauf, CEO und einer der Gründer eines mutigen Teams zu sein: Wir sind IMMO und wir denken den Immobilienmarkt neu! 

Unser Ziel ist es, den Immobilienmarkt fairer, transparenter und nachhaltiger zu gestalten. Hierfür kaufen wir Wohnungen, um sie anschließend in neuwertige, nachhaltige Eigenheime für junge Familien zu erschwinglichen Mietpreisen zu verwandeln. Gleichzeitig bieten wir Investoren Anlagemöglichkeiten über die gesamte Wertschöpfungskette im Wohnbereich hinweg.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Märkte und Produkte neu zu denken und neue Standards zu setzen, bedeutet meist auch, mit etablierten Konventionen einer Industrie zu brechen. Das ist in der Regel nur mit einem neuen Unternehmen und Team möglich, das keine Angst davor hat, neue Wege zu gehen. 

Welche Vision steckt hinter Immo?

Als wir IMMO 2017 gegründet haben, war es unser Ziel, das letzte menschliche Grundbedürfnis anzugehen, das noch immer nicht von einer professionellen Servicelandschaft bedient wird: das Wohnen. 

Es ist ein Bereich, in dem sich die letzten 50 Jahre kaum etwas verändert hat, obwohl sich die Bedürfnisse der Menschen stetig weiterentwickeln. IMMO bietet ein verbraucherorientiertes Produkt, bringt das Wohnen auf ein neues Level und vereint Professionalität, Freundlichkeit, Design, digital unterstützten Komfort, Fairness und Verfügbarkeit.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir sind ein Venture-Capital-basiertes Unternehmen und arbeiten mit großen institutionellen Investoren zusammen, in deren Auftrag wir Kapital in Einfamilien-Mietobjekte investieren. Unser Unternehmen hat die bisher größte Proptech-Series-B-Finanzierung in Europa in Höhe von rund 65 Millionen Euro abgeschlossen und 2 Milliarden Euro an Kapitalmandaten erhalten. Unser Modell wurde lange angezweifelt. Doch wir haben bewiesen, dass großangelegte Investments in Einzelimmobilien realisierbar sind. Das verdanken wir auch unseren Investoren, die an uns glaubten.

Wer ist die Zielgruppe von Immo?

Wir glauben, dass sich das Problem der Wohnimmobilien-Branche nur lösen lässt, wenn man Mehrwerte für alle Beteiligten erzielt. Unsere Zielkunden gliedern sich daher in drei Gruppen: Makler und Immobilienverkäufer, denen wir Schnelligkeit, Fairness und Transparenz bieten; Bewohner und Mieter, die wir mit nachhaltigen, erschwinglichen Wohnungen mit reaktionsschnellem, professionellen Kundenservice versorgen; und Institutionen und Investoren, die durch uns die 98 Prozent des Wohnimmobilienmarktes erschließen können, die für sie bisher völlig unzugänglich waren.

Wie funktioniert Immo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Proptech-Unternehmen sind in der Regel nur in einem Teil der Wertschöpfungskette tätig: Vermietung, Hausverwaltung oder Bau. 

Bei IMMO decken wir die gesamte Wertschöpfungskette ab. Von der Marktbeobachtung und der Beschaffung von Immobilien bis hin zur Verwaltung von allen Vorgängen rund um Immobilien und Bewohner. Hierfür nutzen wir in jedem Bereich Data und Tech und wollen so die gesamte Kategorie Wohnen umgestalten. Wir sind davon überzeugt, dass sich Herausforderungen im Bereich Wohnimmobilien nur durch einen gesamtheitlichen Ansatz lösen lassen. 

Immo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir bauen derzeit unsere Data- und Tech-Kapazitäten aus, um neue europäische Märkte anzugehen. Der Aufbau der Dateninfrastruktur ist dabei immer der wichtigste erste Baustein. Außerdem erweitern wir unser technologisches Angebot für Hausverkäufer und Bewohner, um unser Living-as-a-Service-Modell voranzutreiben. 

In fünf Jahren wird IMMO europaweit agieren und wir hoffen als erstklassige Marke für Wohnen bekannt und beliebt zu sein. IMMO sollte dann einfach für „Zuhause” stehen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1) Finde einen Co-Founder, der Deine Fähigkeiten ergänzt – diese Beziehung wird dabei helfen, die schwierigsten Zeiten beim Aufbau eines Unternehmens zu überstehen.

2) Investiere in ein vertrauensvolles Verhältnis zu Deinem Co-Founder, denn eure Beziehung wird auf die Probe gestellt werden. Ob das Projekt zum Erfolg oder Misserfolg wird, hängt dann davon ab, wie gut ihr Konflikte lösen könnt. 

3) Hast Du eine Idee? Dann teile sie mit so vielen Leuten wie möglich, um Feedback und Anregungen zu erhalten. 

Wir bedanken uns bei Christian Zappel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Dein Kunde ist dein Ein und Alles

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atmo home growth academy

Das Startup Atmo Home ist Teil der Google for Startups Growth Academy: Im Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo! Mein Name ist Margaret Trainor, ich bin die Gründerin von Atmo Home. Wir bringen sogenannte „grüne Chemie“ und nachhaltige Verpackungen zusammen, um nachhaltige, nachfüllbare Haushaltsprodukte herzustellen. Die Pflege meiner eigenen vier Wände ist für mich mein täglicher Reset, ein Teil meiner Self-Care, die mir hilft, meinen Kopf frei zu machen und mich erdet. Die Produkte, die ich früher allerdings benutzt habe, machten meine Hände trocken und rau, hatten fragwürdige Etiketten und noch dazu überfüllten die nicht ganz so hübschen Einwegflaschen meine Regale. Nach vielen Gesprächen mit Freunden und meiner Familie wurde mir klar, dass ich damit nicht alleine bin und wir alle damit zu kämpfen haben, unser tägliches Leben nachhaltig zu gestalten, ohne dabei auf ein gewisses Maß an Self-Care zu verzichten. Ich will eine neue Lebensart schaffen – eine gut kuratierte, überschaubare Auswahl an Hilfsmitteln, aus nachhaltigen Inhaltsstoffen, die sich in den Alltag einfügen, ohne die Umwelt zu belasten.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin überzeugt, dass Nachhaltigkeit eine Wahl ist. Die Unternehmen stellen weiterhin umweltschädliche Produkte her, wir kaufen, was uns angeboten wird und dann werden wir für die Auswirkungen verantwortlich gemacht. Die Absicht von Atmo Home ist simpel. Die sogenannte „grüne Chemie“ definiert Abfall als ein von Menschen gemachtes Konzept – was bedeutet, dass wir Abfall ungeschehen machen können. Atmo verändert die Art und Weise, wie wir unseren Lebensraum pflegen mit Produkten, die auf maximale Leistung ausgelegt sind, ohne dabei die Umwelt zu belasten. 

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Ich habe Atmo Home alleine gegründet und bin bis heute alleiniger CEO. 

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

In der Regel wache ich gegen 7:30 Uhr auf. Pro Nacht auf acht Stunden Schlaf zu kommen, hat bei mir oberste Priorität. Wenn ich mal eine lange Nacht hatte, gehe ich es etwas lockerer an. Ich starte meinen Tag immer auf dieselbe Art und Weise: Ich trinke ein Glas Wasser mit Zitrone und mache ein paar Yogaübungen, bevor ich unter die Dusche springe. Danach mache ich mir einen Kaffee, schaue in meinen Kalender und gehe meine E-Mails durch. Das ist meine Lieblingszeit des Tages, wenn es ruhig ist und ich mich voll und ganz konzentrieren kann. Normalerweise arbeite ich bis etwa 10 Uhr von zu Hause aus und gehe dann in unser schönes Büro in Prenzlauer Berg. Meine Nachmittage sind oft mit Meetings gefüllt – das können Gespräche mit Investoren sein, die Arbeit an der Entwicklung neuer Produkte oder die Zusammenarbeit mit unserem Marketing-Team.

Gegen 18 Uhr verlasse ich das Büro, um noch einen Yogakurs zu erwischen oder eine Runde laufen zu gehen. Es ist mir wichtig, meinen Körper am Abend zu bewegen, dieses therapeutische Ritual lässt mich den Tag Revue passieren und fährt meinen Geist herunter. Dann koche ich meist oder bestelle etwas zu essen und führe ein paar Telefonate mit unserem Team an der Westküste. Ich versuche, nicht allzu lange zu arbeiten, um vor dem Schlafengehen noch ein paar Stunden zu haben, um runterzukommen. Bevor ich ins Bett gehe, lese ich oder schaue etwas auf Netflix. Kurz vor Schlafenszeit, nehme ich mir immer ein paar Minuten Zeit, um meine Küche und mein Bad zu putzen – denn wenn ich morgens in einem sauberen Raum aufwache, fühle ich mich sofort bereit für den Tag.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Das ist eine tolle Frage, denn es gibt genau drei große Faktoren, die uns auszeichnen und uns von anderen Unternehmen unterscheiden. ​​Erstens: Unser Kernteam besteht ausschließlich aus Frauen. Wir sind eine sehr diverse Gruppe aus insgesamt vier verschiedenen Ländern, sodass immer viele verschiedene Perspektiven und Meinungen im Raum sind. Das ist toll, denn nur so können wir uns auf beste Weise weiterentwickeln. Zweitens: Bei Atmo Home bedeutet uns unsere Gemeinschaft alles.

Alle, mit denen wir zusammenarbeiten – von den Lieferanten über die Produzenten bis hin zu den Chemikern – teilen die gleiche Vision für eine nachhaltigere Welt und sind bereit, sich dafür einzusetzen. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kunden zusammen, sodass wir jedes Feedback direkt in den Produktentwicklungsprozess einfließen lassen. Und drittens sind wir wissenschaftlich fundiert. Bei der Forschung und Entwicklung arbeiten wir mit der Technischen Universität in Berlin zusammen. Unsere Produkte sind so konzipiert, dass sie mit einfachen, sauberen, nachhaltigen Formulierungen funktionieren, die im Labor entwickelt, verfeinert und getestet wurden. 

Wer ist eure Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe besteht aus Menschen, die nach einfachen Möglichkeiten suchen, ihr tägliches Leben nachhaltiger zu gestalten. Sie sind global orientiert und haben starke Werte – sie legen großen Wert auf Gemeinschaft, Transparenz und Design. Dabei wollen sie auf ein gewisses Maß an Self-Care nicht verzichten und nachhaltige Lösungen so einfach wie möglich haben. Nachhaltigkeit hat leider immer noch den Ruf, dass man Umwege gehen, Lebensstandard einbüßen oder mehr Geld in die Hand nehmen muss, schlicht, dass es schwieriger ist, wenn man sich für den nachhaltigen Weg entscheidet. Mit Atmo Home haben wir genau das Gegenteil bewiesen.

Warum habt ihr euch für die Growth Academy beworben?

Wir sind im Juni letzten Jahres auf den Markt gekommen und haben bis 2022 keinerlei Marketing betrieben. Und wir wollten unsere Produkte in aller Ruhe auf den Markt bringen und aus den Erfahrungen der Kunden lernen, bevor wir unseren Fokus auf das Wachstum verlagern. Wir haben uns für die Growth Academy beworben, in der Hoffnung, dass sie uns bei der Entwicklung unserer Strategie helfen würde, zumal Google einer unserer größten Umsatztreiber ist.

Wie lief die Growth Academy für euch ab?

Die Growth Academy hat einen sehr ganzheitlichen Ansatz und entwickelt Module für jede Phase des Wachstumsprozesses. Dadurch erhalten wir einen klaren Rahmen für die Entwicklung einer Wachstumsstrategie. Darüber hinaus werden auch externe Experten und Mentoren hinzugezogen, um die größten Herausforderungen zu lösen, mit denen jeder Gründer in seinem Startup konfrontiert ist. Es ist eine einzigartige Erfahrung, und wir haben bereits einen Unterschied in unseren Zahlen festgestellt.

Wie hat euch die Growth Academy unterstützt?

Das Besondere an der Growth Academy ist, dass wir nicht nur Zugang zu Frameworks erhalten, sondern auch zu einer unglaublichen Community. Das Team von Google for Startups ist unglaublich hilfsbereit und sucht immer nach Wegen, um Wachstum und Entwicklung zu unterstützen. Auch das Kennenlernen der anderen Gründer war etwas ganz Besonderes – unsere Gruppe hat bedeutungsvolle Beziehungen aufgebaut und versucht, sich gegenseitig so gut wie möglich zu unterstützen.

Wo wolltet ihr am Ende der Growth Academy stehen?

Ich hatte gehofft, dass wir mit einem klaren Rahmen für unsere Wachstumsstrategie nach Hause gehen – das haben wir erreicht. Was ich nicht erwartet habe, ist, dass ich auch mit einer Gemeinschaft von Gründerinnen nach Hause gehen würde, die mich so sehr unterstützen.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Gegenwärtig werden in der EU etwa 5,2 Tonnen Abfall pro Einwohner erzeugt. Wir hoffen, dass wir durch die Bereitstellung von Alternativen, bei denen kein Abfall entsteht, dazu beitragen werden, diese Menge zu verringern. Ich habe eine Liste mit 45 Produktideen, die ich auf den Markt bringen werde. In fünf Jahren werden wir nicht nur unser Produktportfolio maßgeblich erweitert haben, sondern auch einen Auswirkung auf die Abfallmenge pro Haushalt haben.

Welche 3 Tipps würdet ihr angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Sei dir sicher, dass du dabei bist, ein reales, wirkliches Problem zu lösen. Dein Kunde ist dein Ein und Alles. Solange du ihm einen Mehrwert bietest, wird alles andere (Investitionen, Verkäufe, Partnerschaften usw.) folgen. 

Fang klein an. Du brauchst kein großes Budget oder ein Team, um anzufangen – finde einen kleinen Weg, um Ideen und Konzepte mit echten Menschen zu testen, vielleicht einen Beitrag auf einer Plattform, die Teilnahme an einem Reddit-Thread oder das Testen von Inhalten in den sozialen Medien. 

Nehm dir so viel Geld und Zeit, die du glaubst, zu brauchen, und verdopple sie! 

Wir bedanken uns bei Margaret Trainor für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Baue dir frühzeitig dein Netzwerk auf

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Finmarie ist Teil der Growth Academy

Das Startup finmarie ist Teil der Google for Startups Growth Academy: Im Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Wir – Karolina Decker, Rica Klitzke und Leitha Matz – sind die Gründerinnen von finmarie. Unsere Mission ist es, Frauen finanziell unabhängiger zu machen und ihnen den Zugang zum Finanzmarkt zu erleichtern.

Dafür bieten wir verschiedene Formate an: Vom klassischen Finanzcoaching, über Online-Kurse und Masterclasses, in denen es hauptsächlich um Finanzbildung geht, bis hin zu digitalen Lösungen, mit denen Frauen direkt investieren können. Hierzu zählt beispielsweise unser Robo Advisor, aber auch unsere App, in der wir Finanzwissen zugänglich machen und mit der wir Frauen bis zum ersten Investment begleiten wollen.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Karolina hat vor der Gründung von finmarie mehr als 10 Jahre in internationalen Banken gearbeitet und dabei immer wieder festgestellt, dass Frauen eine andere Herangehensweise an ihren Vermögensaufbau haben, andere Fragen stellen, andere Bedürfnisse und Ziele haben. Und dass sich leider nach wie vor viel zu wenige Frauen wirklich aktiv mit ihrer finanziellen Situation und Zukunft auseinandersetzen. Zum Teil auch, weil sie sich von klassischen Finanzberatern und -angeboten weniger angesprochen fühlen. Nachdem das Problem erkannt war, haben Karolina und Leitha im Jahr 2017 zunächst „Mind The Gap“ ins Leben gerufen, eine Non-Profit Organisation, die sich auf Finanzbildung von Frauen spezialisiert. Der Bedarf und die Resonanz waren dann so positiv, dass wir kurze Zeit später finmarie gegründet haben, um noch mehr Frauen zu erreichen.

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden

Karolina und Leitha kennen sich bereits seit der gemeinsamen Gründung von „Mind the Gap“. Rica haben sie dann etwas später im Rahmen verschiedener Veranstaltungen im Berliner Startup-Umfeld kennengelernt. Bevor wir uns entschieden haben, finmarie gemeinsam voranzutreiben, haben wir drei uns mehrere Monate Zeit genommen, um uns gegenseitig, unsere Arbeitsweisen und Ziele wirklich nochmal ganz genau kennenzulernen. Das würden wir auch jedem anderen potentiellen Gründungsteam empfehlen, bevor man ein so wichtiges und hoffentlich langfristiges Commitment eingeht.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Wir sind sehr stark missionsgetrieben und das spiegelt sich sowohl in unserer täglichen Arbeit mit Kundinnen wieder als auch in unserer teaminternen Kultur und der Arbeit mit unseren Non-Profit Initiativen, mit denen wir uns für mehr finanzielle Aufklärung und Gleichberechtigung einsetzen.

Wer ist eure Zielgruppe?

Wir richten uns mit unserem Angebot insbesondere an Frauen, da hier der Handlungsbedarf am größten ist. Nach wie vor legen in Deutschland nur ca. 25 % der Frauen ihr Geld an, also deutlich weniger als es bei Männern der Fall ist. In Verbindung mit Karriereunterbrechungen und Gehaltsunterschieden führt dies dazu, dass Frauen im Schnitt 60 % weniger Rente erhalten und diese für den Großteil der Frauen unter dem heutigen Hartz 4 Niveau liegen wird. Hier wollen wir ansetzen und dazu beitragen, dass sich das ändert.

Warum habt ihr euch für die Growth Academy beworben?

Für die Teilnahme an der Google Growth Academy haben wir uns aus zwei Gründen entschieden: Erstens wegen der Möglichkeit des intensiven Austauschs mit anderen Gründerinnen. Gerade in der Startup Welt, in der weibliche Gründerteams noch immer eine Minderheit sind, vor allem, wenn es um die Vergabe von Risikokapital geht, ist der Austausch und die gegenseitige Unterstützung mit anderen Gründerinnen eine wichtige Basis und häufig auch ein entscheidender Vorteil.

Und zweitens wegen der spannenden, praxisnahen Coachings zu den wichtigsten Wachstumsthemen. Gerade da die teilnehmenden Startups alle in einer ähnlichen Wachstumsphase sind und somit vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Wie lief die Growth Academy für euch ab?

Die Growth Academy ist ein achtwöchiges Intensivprogramm mit wöchentlichen Modulen, Vorträgen, Fallstudien und Übungen zu den wichtigsten Wachstumsthemen für Startups in dieser Stage. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Möglichkeiten, sich auch informell mit den anderen Gründerinnen auszutauschen.

Wie hat euch die Growth Academy unterstützt?

Neben den inhaltlichen Modulen erhält jede teilnehmende Gründerin individuelle Unterstützung durch Expertinnen und Mentorinnen und kann auf die globale Community von Google for Startups zugreifen, um so von Synergien und Branchenkontakten zu profitieren.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Langfristig wollen wir natürlich möglichst viele Frauen erreichen und ihnen dabei helfen, ihre finanzielle Zukunft aktiv in die eigene Hand zu nehmen. Dafür arbeiten wir kontinuierlich daran, unser Angebot zu verbessern und um relevante Formate – aber auch andere Märkte – zu erweitern. 

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

  1. „Embrace uncertainty“
  2. Baue dir frühzeitig dein Netzwerk auf.
  3. Durchhaltevermögen.

Wir bedanken uns bei Karolina Decker, Rica Klitzke und Leitha Matz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie erstelle ich technische Übersetzungen für den internationalen Markt?

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übersetzungen start-ups

Wenn es um technische Übersetzungen geht, z. B. für Sicherheitsdokumente, Handbücher oder Produktanleitungen, spielt die Globalisierung eine wichtige Rolle. Sie benötigen technische Übersetzungen in der Zielsprache für den jeweiligen internationalen Zielmarkt. Denn nur wenn Kunden die Bedienungsanleitungen und andere technische Anweisungen in ihrer Landessprache erhalten, können sie die Produkte auch reibungslos nutzen. Zu den technischen Übersetzungen gehört auch die Übertragung von Fachartikeln oder internen Schulungen zu technischen Themen.

Wenn Sie diese 5 Tipps bei der Internationalisierung Ihres Start-ups befolgen, gelingen Ihre technischen Übersetzungen für den internationalen Markt.

Lokalisierung statt Übersetzung

Zunächst einmal muss zwischen Übersetzung und Lokalisierung unterschieden werden. Während es sich bei einer Übersetzung um eine wörtliche Übertragung von Text in die Zielsprache handelt, ist die Lokalisierung viel weitreichender. Hier wird der gesamte kulturelle Kontext miteinbezogen und das Produkt und seine Übersetzung individuell an den jeweiligen Markt angepasst. D. h., es geht nicht nur um die textliche Übertragung, sondern auch die komplette Markenbotschaft und das Design müssen auf den Zielmarkt abgestimmt werden – in manchen Fällen sogar der Produktname. Dazu gehört auch die Übertragung aller Formate wie Telefonnummern, Uhrzeiten, Datumsformate, Maßeinheiten und Währungseinheiten.

Terminologie-Management

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Terminologie-Management: Für eine Übersetzung wird eine kundenspezifische Terminologie-Datenbank aufgebaut, die dann bei jeder neuen Übersetzungsarbeit immer wieder erweitert wird. Auf diese Weise gestalten sich die Fachübersetzungen für den jeweiligen Markt einheitlicher und der Arbeitsaufwand wird mit der Zeit ebenfalls minimiert. Denn bei Fachtexten ist es natürlich enorm wichtig, dass immer die richtige einheitliche Terminologie verwendet wird. Aber auch unter Marketinggesichtspunkten spielt dieses Terminologie-Management eine wichtige Rolle, da sich so der gesamte Markenauftritt besser steuern lässt.

Rechtliche Aspekte beachten

Gerade bei technischen Übersetzungen spielen die rechtlichen Aspekte eine enorme Rolle, denn wenn es um die Bedienung von Maschinen und Produktanwendungen oder um Gesundheits- und Sicherheitsinformationen geht, müssen alle Angaben absolut korrekt sein, da sonst wirklich gefährliche Situationen entstehen können.

Deshalb sollten alle Übersetzer Experten sowohl in der Zielsprache als auch in dem Fachgebiet sein, für das sie übersetzen.

Bei der Übersetzung von technischer Dokumentation gibt es internationale Vorschriften, die sich von Land zu Land unterscheiden und die Sie vor Beginn der Übersetzungsarbeit recherchieren müssen.

Denn die Dokumentation muss den Vorschriften der internationalen Märkte entsprechen, d. h., im technischen Bereich gibt es genau einen korrekten Begriff, den es zu verwenden gilt.

Qualitätssicherung

Wie alle Übersetzungsarbeiten bedürfen auch technische Übersetzungen einer perfekten Qualitätssicherung. Die Texte müssen von fachlich geschulten Muttersprachlern übersetzt werden, damit sie allen Anforderungen gerecht werden. Außerdem ist es ratsam, Übersetzungspartner mit der ISO-Zertifizierung 17110 zu beauftragen. In dieser ISO-Norm ist genau festgelegt, was die Übersetzer mitbringen müssen. Es handelt sich um eine international gültige Qualitätsnorm, die seit 2015 als Richtlinie gilt.

Kurz gesagt, benötigen professionelle Übersetzer eine Vielzahl von Kompetenzen, z. B. Fachwissen, Recherchefähigkeiten und kulturelles Verständnis. Es ist wichtig, dass sie mit der Ausgangs- und Zielkultur vertraut sind und technische Fertigkeiten, wie die Verwendung von CAT-Tools, mitbringen.

Darüber hinaus gilt bei technischen Übersetzungen immer das 4-Augen-Prinzip, d. h., ein Übersetzer erstellt die Übersetzung und ein zweiter übernimmt die Revision, um eventuelle Fehler zu finden.

Einsatz von CAT-Tools

CAT-Tool steht für Computer Assisted Translation Tool. Es handelt sich dabei um ein computergestütztes Übersetzungswerkzeug, das für komplexe Themen wie technische Übersetzungen unverzichtbar ist, da es eine konsistente Übersetzung und Effizienz gewährleistet.

Durch den Einsatz des CAT-Tools wird sichergestellt, dass in allen Sprachen ein einheitlicher Begriff für das gleiche Produkt verwendet wird, d. h., man entscheidet sich für einen gültigen Begriff pro Sprache, der dann Verwendung findet. So werden alle Texte zu diesen Themen mit den korrekten Fachwörtern erstellt.

Gleichzeitig steigern CAT-Tools die Effizienz, weil bei Produktweiterentwicklungen oder neuen Versionen von technischen Dokumenten nicht jedes Mal von vorne begonnen werden muss, sondern die im CAT-Tool erstellten Übersetzungen weiterverarbeitet werden können.

Autor:

1992 gründete Dipl.-Ing. Stefan Weimar das technische Übersetzungsbüro PRODOC Translations. Der fünfsprachiger Elektroingenieur hat sich als zertifizierter Übersetzungsdienstleister mit dem Fokus auf technische Dokumente spezialisiert und ist dabei unter anderem in den Branchen Automotive und Maschinenbau tätig.

Titelbild pexels

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Content Marketing für Startups

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Content Marketing für Startups

Mit Kreativität und Know-how können auch Startups ohne großes Budget erfolgreiches Content Marketing betreiben

Als der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner aus 40 Kilometer Höhe mit dem Fallschirm aus der Stratosphäre sprang, gingen die Bilder um die Welt. Sponsor Red Bull freute sich über die mediale Aufmerksamkeit – und Kommunikationsexperten läuteten eine neue Ära ein: das Content Marketing. Denn bei der spektakulären Aktion von Red Bull stand nicht mehr das Produkt nebst plattem Werbespruch im Vordergrund, sondern eine spannende Geschichte – also „Content“. Und den verbreitete das Unternehmen über seine eigenen Zeitschriften, TV-Produktionen und YouTube-Kanäle.

Zwar ging es auch beim guten alten Corporate Publishing schon darum, dass Unternehmen interessante Themen für verschiedene Kanäle aufbereiten, von der Pressemeldung über Artikel in Mitarbeiter- und Kundenmagazinen bis zur Online-News. Doch heute kommen zig Social Media-Plattformen hinzu, Blogs und Werbeformate wie Native Advertisement und Sponsored Content. Sie können riesige Reichweiten erzielen und Inhalte viel glaubwürdiger wirken lassen als klassische Werbeanzeigen.

Längst haben Social Media-Manager, Content-Strategen und Online Marketing-Experten in größeren Unternehmen Einzug gehalten. Doch wie können auch Startups ohne solche Spezialisten die Digitalisierung für ihre Kommunikation nutzen? Einen Baumgartner ins All schießen – das sprengt das Budget. Doch mit Kreativität und Know-how kann man auch mit begrenzten Mitteln und ohne eigenes Medienimperium erfolgreiches Content Marketing betreiben. Hier fünf Tipps:

Einen Content Hut aufbauen

Du brauchst in Deinem Team jemanden, der oder die den Content-Hut aufhat. Diese Person prüft, für welche Kanäle welches Thema geeignet ist, erstellt Redaktionspläne, kümmert sich um die fristgerechte Produktion der Inhalte und misst den Erfolg. Wichtig: Denke an Vertretungsregeln! Auch wenn jemand krank oder im Urlaub ist, sind die Kanäle Deines Unternehmens weiterhin offen und wollen bespielt werden. Und selbst wenn Ihr vorübergehend nicht aktiv kommuniziert, kann jederzeit Kunden-Feedback eingehen, das es zu beantworten gilt. Zudem sollten klare Abstimmungsprozesse definiert sein: Wer muss was freigeben? Das gilt natürlich auch, wenn Du mit externen Dienstleistern zusammenarbeitest. Die sozialen Medien sind extrem schnell – kurze Reaktionszeiten sind Pflicht. 

Das eigene Content-Angebot verbessern

Um Dein Publikum zu erreichen, brauchst Du attraktive Inhalte: gute Fotos, Grafiken und Texte, gern auch Videos, Slideshows und Podcasts. Gehe auf die Suche nach solchen Perlen! Was ist schon vorhanden in Deinem Startup? Womit lässt sich weiterarbeiten?  Bitte Dein Team, stets die Augen offen zu halten und Dir möglichen Input zu schicken. Günstige oder sogar kostenlose Stock-Fotos findest Du in Bild-Datenbanken (Achtung: Bildrechte beachten!). Eigene, authentische Bilder sind aber oft besser. Handy reicht: Schieß doch bei einer vakanten Stelle für Facebook ein nettes Bild von Eurem Team, oder halte Dein Produkt vor einem originellen Hintergrund in die Kamera. Dazu gehört ein knackiger Text – insbesondere Online-Texte müssen schnell zum Punkt kommen und gut formuliert sein. Das kann man einkaufen oder selber machen, Tipps dazu gibt’s in Schreibseminaren.

User-generated Content nutzen

Eine Möglichkeit, kostenlos an gute Inhalte zu kommen, ist das Nutzen von User-generated Content. Durchforste das Web nach interessanten Blogartikeln und Posts auf Facebook, Instagram & Co. Das können zum Beispiel Rezepte sein, in denen Dein Produkt auftaucht. Diesen Content veröffentlichst Du dann auf Deinen Kanälen. Natürlich musst Du vorher die Erlaubnis einholen, aber der Aufwand lohnt sich: Viele Content Creators belohnen das Teilen ihrer Beiträge mit einem „Like“ und machen damit wiederum ihre eigenen Follower auf Deine Seiten aufmerksam. Einfacher, da nicht genehmigungspflichtig, ist das Verlinken interessanter Beiträge. Ein prima Service für die Nutzer*innen, lockt sie allerdings auch weg von Deinem Angebot. Insofern externe Links lieber sparsam dosieren.

Einen Corporate Blog führen

Fördere Deinen Expertenstatus. In einem Blog kannst Du selbst das Wort ergreifen, oder auch verschiedene Teammitglieder im Wechsel. Wähle Themen, die Deine Zielgruppen interessieren und Mehrwert bieten. Gewähre Einblicke in die Forschung und Entwicklung. Erzähle von neuen Vertriebspartnerschaften und erfolgreichen Kundenprojekten. Viele große Konzerne haben ihre Corporate Blogs als professionelle E-Mags aufgezogen, mit vielköpfiger Redaktion. Das ist schön, muss aber nicht sein. Gib Deinem Blog einen persönlichen Anstrich – hab Mut zur Meinung und zur Diskussion! Damit bietest Du Futter für einen ständigen Dialog mit Deinen Zielgruppen. Und Du kannst diese Content-Plattform von Facebook, Twitter, LinkedIn usw. und per Newsletter bespielen. Falls Du keine Zeit hast fürs Bloggen: hol Dir einfach einen externen Dienstleister ins Boot.

Soziale Gruppe gründen

Eine weitere gute Möglichkeit, um in den Dialog mit Deinen Zielgruppen zu treten, sind Gruppen innerhalb der verschiedenen sozialen Netzwerke wie Xing, LinkedIn oder Facebook. Diese Communities können offen sein oder geschlossen, dann muss der Administrator neuen Teilnehmern erst Zutritt erteilen. Gruppen gibt es zu allen erdenklichen Themen, sie bieten hohe Interaktionsraten und Reichweiten – Facebook beispielsweise spielt Mitgliedern die Beiträge innerhalb ihrer Gruppe bevorzugt aus. Die mitgliederstärksten Gruppen drehen sich um Ernährung, Fitness, Beauty und Wohnen; aber auch IT-Themen finden viele Interessenten. Misch kräftig mit, oder ruf Deine eigene Gruppe ins Leben! Du gewinnst nicht nur einen kostenfreien Marketing-Kanal, sondern auch wertvolle Customer Insights durch den Austausch der Gruppenmitglieder untereinander.

Autorin:

Katrin Kasper macht seit 25 Jahren PR. Ihre Karriere begann die studierte Politologin bei Ericsson in Düsseldorf, anschließend ging sie als Projektmanagerin für Kellogg zur Webagentur Artundweise in Bremen. 2001 gründete sie ihre Agentur KASPER Kommunikation in Hamburg: Pressearbeit, Content Marketing und Influencer Relations für Unternehmen, vom Startup bis zum DAX-Konzern.

Titelbild unsplash

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

So vermarktest du dein Unternehmen in der virtuellen Welt 

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metaverse marketing

Marketing im Metaverse

Das Metaverse ist ein Teil des Web3, der neuen Generation des Internets. Sie stellt eine virtuelle Welt dar, in die man ganz einfach vom Computer oder Handy aus eintauchen kann. Sie bietet viele Möglichkeiten, auch die der Vermarktung seines Unternehmens. Doch wie sieht Marketing im Metaverse aus? Was kann man tun, um seine Marke oder sein Produkt in der digitalen Welt zu vermarkten? Welche Vorteile bringt es? Und was kann man in Zukunft noch in diesem Bereich erwarten?

Eine virtuelle Parallelwelt

Das Metaverse ist eine virtuelle, computergenerierte Realität im Web3. In dieser Realität hat man die Möglichkeit, all das zu tun, was man auch im realen Leben tun würde. Aktivitäten wie Arbeiten, Einkaufen oder Sport sind ganz bequem vom Sofa aus möglich. In der „Parallelwelt“ lassen sich Avatare erstellen, die einem sehr ähnlich sehen. Interaktionen mit anderen Nutzern sind möglich und gestalten dabei das Metaverse aktiv mit. Den Zutritt in die digitale Welt hat im Prinzip jeder. Das Einzige, was man dafür braucht, ist ein Handy, Computer oder eine Spielkonsole. Ein noch besseres Erlebnis bekommt man aber, wenn man das Metaverse mithilfe von AR- oder VR-Techniken betritt. Aktuell ist die Virtual-Reality Brille sehr gefragt. Sie ermöglicht ein dreidimensionales Erlebnis. In der digitalen Realität hat man nämlich nicht nur die Möglichkeit, sich Dinge anzusehen, sondern sich auch anzufassen und zu benutzen.

Das Web3 – und damit auch das Metaverse – basiert auf der Blockchain-Technologie. Durch sie ist eine sichere Aufbewahrung von Daten und ein sicherer Handel möglich. Nutzer sind nicht auf eine Plattform beschränkt. Die Speicherung auf der Blockchain macht es möglich, dass die Daten von jedem Ort aus ständig abgerufen werden können. 

Marc Zuckerberg und Meta Platforms

Das Metaverse gibt es schon seit einigen Jahren. Seitdem Marc Zuckerberg es aber im letzten Jahr als eine Parallelwelt vorstellte und sein Unternehmen in Meta Platforms umbenannt hat, fand es erst richtig Anklang. Zurzeit steckt der Facebook-Gründer alles in die Entwicklung dieser Plattform. Facebook soll schon bald mit einem eigenen Metaverse dienen, das die reale und virtuelle Welt miteinander verbinden soll. Diese Verbindung wird auch als mixed reality, also eine gemischte Realität bezeichnet. Ebenso plant Zuckerberg 2024 eine besondere Highend-AR-Brille auf den Markt zu bringen. 

So vermarktet man im Metaverse

Die Marketing-Strategien in der virtuellen Welt sind grundsätzlich die Gleichen, wie in der realen Welt. Es können Werbungen geschaltet und Kampagnen gestartet werden. Um bei Nutzern Interesse zu erzeugen, sollten Werbungen kreativ, spannend und aussagekräftig sein. Dadurch kann Aufmerksamkeit erzeugt und Neukunden gefunden werden. Seine Produkte kann man im Metaverse zum Verkauf anbieten. Dass man mit dem Angebot von virtuellen Gegenständen viel Geld generieren kann, hat die Gaming-Welt in den letzten Jahren bewiesen. Spiele wie Fortnite machten Milliarden-Umsätze mit dem Verkauf von Produkten zur Avatar-Gestaltung. Die Technologie des Metaverse ermöglicht es den Kunden, die Produkte sogar auszuprobieren.

Kontakt zu Kunden pflegen

Unternehmer sollten sich dem Vorteil des Metaverse annehmen und dort Kontakt zu ihren Kunden aufbauen. Ein gutes Verhältnis zu seiner Kundschaft kann neue Kunden bedeuten. Bei einer Kommunikation in Echtzeit haben Kunden die Möglichkeit, Kritikpunkte zu äußern. Dadurch bekommen Unternehmen die Chance, ihre Produkte zu verbessern und ihre Kunden glücklich zu machen. Zufriedene Kunden empfehlen eine gute Marke gerne weiter. Und Menschen gehören gerne zur Kundschaft eines Unternehmens, das bereit dazu ist, auf Wünsche Rücksicht zu nehmen.

Fazit

Die gesamte Blockchain-Technologie hat in jüngster Vergangenheit gezeigt, dass viele Menschen an der Materie interessiert sind. Kryptowährungen und NFT-Spiele kommen sehr gut an. Es ist also damit zu rechnen, dass auch das Metaverse bald sehr viele Nutzer haben wird. Spätestens dann, wenn Social-Media-Plattformen wie Facebook ihre eigene virtuelle Parallelwelt auf den Markt bringen. Unternehmen sollten die Vorteile nutzen, die das Metaverse zu bieten hat. Seine Produkte, nicht nur in der echten Welt zu vermarkten, bietet eine große Chance. Die bisherigen Entwicklungen sind auf jeden Fall vielversprechend und zeigen, dass man schon bald mit viel Leben im Metaverse rechnen kann. 

Autor:

Dominik Sedlmeier ist Unternehmer und Gründer der PR-Agentur El Clasico Media GmbH. Zudem ist er Spezialist in den Bereichen Marketing, Kommunikation und Social Media. Er zählt zu den medial gefragtesten PR-Managern und betreut unter anderem die größten Marktführer verschiedener Branchen. https://elclasico.de/

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid ehrlich zu euch selbst!

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STYLEMATE Label für farbenfrohe Lifestyle- & Tech-Accessoires

STYLEMATE Label für farbenfrohe Lifestyle- & Tech-Accessoires

Stellen Sie sich und das Startup STYLEMATE doch kurz unseren Lesern vor!

STYLEMATE ist unser neues Label für farbenfrohe Lifestyle- & Tech-Accessoires aus hochwertigem Saffiano- & Nappa-Leder.  Unsere Maxime: Premium-Produkte bei moderatem Preis, faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Herstellung zu vereinen. Gefertigt werden alle Objekte in Handarbeit in Manufakturen in Deutschland. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich war sehr lange im internationalen Fashion Bereich unterwegs, eine Zeit, die ich nicht missen möchte und die mich geprägt hat. Dort konnte ich wunderbare, spannende Projekte umsetzen, viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Irgendwann kam jedoch ein Punkt, an dem ich für mich erkannt habe: „Ich will es anders – vielleicht sogar – besser machen.“ Ich habe schon seit eh und je eine große Leidenschaft für Accessoires und edle Materialien, jetzt als Unternehmer kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen.

Welche Vision steckt hinter STYLEMATE? 

Gefühlt musste sich in der Vergangenheit immer das „Neue“ rechtfertigen – heutzutage ist es die Tradition, die sich aufgrund der Schnelllebigkeit in ihrer Präsenz behaupten muss. Wir bei STYLEMATE sehen beide Werte nicht als Widerspruch, sondern als sich bedingende Komponenten. Handwerkskunst trifft auf Tech- & Lifestyle-Accessoires. In unseren Items vereinen wir Tradition und Modernität – dieses Zusammenspiel fühlt sich für mich wie ein sympathischer Spannungsbogen an. Unser Ziel ist also, Schönes & Zeitloses zu schaffen, und dabei auch Ressourcen zu schätzen. Alle Bestellungen werden beispielsweise ohne Plastikverpackungen – sondern in Säckchen aus 100% Baumwolle – versandt. Die begleitenden Kartonagen sind vollkommen recycelbar, im Backoffice wird stark auf Vermeidung von Plastik geachtet. Und wir lassen jeden Tag durch die Stiftung Unternehmen Wald einen STYLEMATE-Baum pflanzen. Wir leben und lieben Vielfalt, so haben wir auch die Charta der Vielfalt unterschrieben.  

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung für mich war in den letzten Monaten, das „richtige“ Setup zu schaffen. Dazu gehörte, mir ein echtes, belastbares Netzwerk aufzubauen, Personen denen ich vertraue, von Lieferant:innen und Partner:innen bis zum gesamten Team. Dazu zählt für mich unbedingt aber auch das engste Umfeld. Es ist wichtig, Menschen um sich zu haben, die einen unterstützen und die nicht müde werden, einen zum Weitermachen & Durchhalten zu animieren. Eine langfristig erfolgreiche Unternehmensgründung ist ein Marathon, kein Sprint. Da braucht man ein paar Cheerleader, die ab und zu mal von der Seite „go, go, go“ rufen.  

STYLEMATE ist aus 100% Eigenkapital finanziert, was uns unabhängig und flexibel macht. Also überlegen wir im Vorfeld wirklich genau, wofür wir eine Summe ausgeben, und definieren, was das ROI-Ziel ist. Es ist schon ein Unterschied, wenn das Geld nicht als Angestellter verplant wird, sondern wenn es das eigene Portemonnaie für Investitionen ist. Ich vertraue auf unser Know-How sowie auf die Kompetenz und Leidenschaft aller Beteiligten. Daher war die Entscheidung zur Eigenfinanzierung eine recht schnelle. 

Wer ist die Zielgruppe von STYLEMATE? 

Ganz allgemein gesprochen: Menschen, die Lust auf coole Accessoires haben! Unsere Käuferschaft hat ein Faible für Luxus, Qualität und edle Materialien – aber keine Lust, dafür die hohen Margen der großen Konzerne zu zahlen. Ich denke, es sind Menschen mit Bewusstsein für Tradition und ebenso für die Moderne. Ich glaube, wir sprechen eine wirklich breite Zielgruppe an, unabhängig von Geschlecht und Alter. Das motiviert uns, immer wieder neue Produkte zu launchen. Viele weitere Ideen stecken schon in der Pipeline.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Der größte USP ist die Tatsache, dass unsere Produkte zu 100% in Deutschland hergestellt und zugleich zu fairen Preisen angeboten werden. In einer Zeit, in der Klimawandel, CO2-Ausstoß und Verpackungsmüll zu den wichtigsten Themen gehören, können wir hier mit STYLEMATE punkten, da z. B. lange, internationale Transportwege entfallen. Wir haben ein umfassendes Konzept erstellt und auch ganz klar unsere Werte definiert: von den europäischen Gerbereien und Häuten, die wir verwenden, der 100% recyclebaren Verpackung und dem kompletten Verzicht auf Plastik bis hin zur Auswahl der lokalen Manufakturen, die unsere wunderbaren Lederwaren herstellen.

Das alles unterscheidet uns vom Wettbewerb. Auch wenn viele Menschen es nicht gerne hören, ist Leder aus Tierhäuten zwar nicht vegan, aber es ist ein weitgehend natürliches Produkt. Der Vorteil ist, dass im Gegensatz zu PU-Leder (alias „veganem Leder“) tierisches Leder nicht aus Erdöl besteht und somit der Umwelt wesentlich weniger schadet. Rinderhäute entstehen als Beiprodukt der Lebensmittelindustrie – kein Tier stirbt extra für eines unserer Produkte. Wir feiern die Jahrhundertealte Tradition der Lederwaren mit einem ziemlich modernen Twist. 

STYLEMATE, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Ich sehe STYLEMATE auch in 5 Jahren noch immer als ein charmantes Unternehmen mit dem Dreiklang Qualität – Made in Germany – mit Fokus auf Nachhaltigkeit. 

Langfristig würden wir gern den Bereich der Kollaborationen und Kooperationen mit externen Designern ausbauen, mit ihnen zusammen den Zeitgeist einfangen und in Accessoires umsetzen. Das wünsche ich mir für mich und für mein Unternehmen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Nicht erst anfangen, wenn man denkt, man wäre „ready“! Gründen ist ein immerwährender Prozess! Wir alle im Team lernen jeden Tag dazu, weil wir Fehler machen. Aus diesen wollen und sollen wir lernen.

Baut Euch ein Netzwerk auf, beleuchtet Euer Umfeld auch unter beruflichen Aspekten! Wer unterstützt Euch, auf wen baut Ihr? Menschen sind eine riesige Komponente, die man braucht. Es ist wichtig, ein gutes Netzwerk zu haben sowie Mitarbeiter:innen, die auch Spannung und Reibung aushalten können und trotzdem dabei bleiben und nicht gleich aufgeben, wenn es stressig wird. So eine Unternehmensgründung ist vergleichbar mit einer Ehe. 

Seid ehrlich zu euch selbst! Fragt Euch: Was kann ich? Und noch vielmehr: Was kann ich nicht? Für letztere Erkenntnis holt euch Leute an Bord, die diese Fähigkeiten besitzen. Verschiedene Sichtweisen im Team sind nicht immer einfach auszuhalten, sie fördern jedoch den Austausch, die Kreativität und die Lösung von Problemen, die unweigerlich aufkommen werden. Gemeinsam geht es besser. 

Wir bedanken uns bei  Felix Schmuck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Lerne gut zu kommunizieren und Menschen von deiner Sache zu überzeugen

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heylog kommunikationsdienst logistik

Heylog ist ein Kommunikationsdienst für die moderne Logistik

Stellen Sie sich und das Startup Heylog doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Bernhard Hauser und ich bin Mitgründer von Heylog. Heylog ist ein Kommunikationsdienst der WhatsApp, Facebook Messenger und Viber fit für die moderne Logistik macht, damit Disponent*innen immer in bester Verbindung mit ihren Fahrer*innen bleiben.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ganz ehrlich glaube ich, dass ich kein guter Angestellter bin und auch nie war. Als Gründer hatte ich immer das Gefühl, maximale Freiheit und Kreativität ausleben zu können, die in dieser Form in vielen Angestelltenverhältnissen einfach nicht möglich ist.

Welche Vision steckt hinter Heylog?

Die Logistikbranche ist eine harte Branche. Ganz besonders über die letzten Jahre hinweg kam sie durch globale Ereignisse, die sich massiv auf die komplexen Lieferketten ausgewirkt haben, nochmals zunehmend unter Druck.

Daher ist Digitalisierung entlang der Lieferketten heute nicht mehr optional, sondern dringend notwendig, um Sendungen effizient von A nach B zu bringen. Die fehlerfreie und reibungslose Kommunikation entlang dieser Lieferketten ist dabei ein entscheidendes Element und genau da setzen wir mit Heylog an.

Unser Ziel ist es, die Kommunikation entlang der Supply Chain zu vereinfachen und Transport Managern die Werkzeuge dafür bereitzustellen, ihre Sendungen erfolgreich und effizient zu von A nach B zu bringen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Mit Heylog schaffen wir einen Kommunikationsdienst, der in der Logistikbranche in dieser Form noch kaum verbreitet ist, allerdings dort ansetzt, wo klassische Kommunikation mit Fahrer*innen nicht ausreichend funktioniert.

Daher leisten wir auch viel Aufklärungsarbeit um zu zeigen, wie essentiell effiziente Kommunikation innerhalb der Logistik ist und wie viele Probleme sich damit auf einen Schlag lösen lassen.

Finanziert sind wir einerseits durch KUBIKx, den Venture Builder der Schmitz Cargobull Group, sowie andererseits durch den europäischen Investor Ninepointfive. Ich bin zugegeben sehr stolz, dass die Zusammenarbeit mit beiden Partnern ausgezeichnet funktioniert, denn wir können damit bereits zum Start von Heylog auf starke Branchenexpertise setzen.

Wer ist die Zielgruppe von Heylog?

Mit Heylog zielen wir zum Start auf die Kommunikation zwischen Disponent*innen und Fahrer*innen ab, die bereits heute – speziell wenn man als Logistikunternehmen mit Sub-Unternehmen zusammenarbeitet – Kanäle wie WhatsApp häufig zur Kommunikation nutzen.

Heylog setzt genau da an: Wir erweitern diese Kanäle und machen sie fit für die Logistik, indem wir uns um Themen wie Datenschutz und Datenspeicherung genau ansehen und außerdem Funktionen implementieren, die in der Logistik häufig nachgefragt werden wie beispielsweise automatische Übersetzungen in verschiedene Sprachen oder einfaches Dokumentenmanagement.

Wie funktioniert Heylog? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben uns bei Heylog ganz besonders darauf konzentriert, die Nutzung für beide Seiten – Disponent*innen sowie Fahrer*innen – so einfach wie möglich zu machen.

Um Heylog zu nutzen benötigen unsere Kund*innen lediglich einen modernen Browser – eine Installation oder Integration ist nicht notwendig. Die Fahrer*innen müssen ihrerseits keine weitere Kommunikations-App installieren, sondern können ganz einfach WhatsApp, Facebook Messenger oder Viber weiterhin verwenden.

Heylog, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Zum Start von Heylog haben wir uns sehr bewusst auf einen Teil der Lieferkette konzentriert, der bereits heute kritisch für den fehlerfreien Transport von Sendungen national wie international ist.

Mittelfristig wollen wir uns allerdings die gesamte Lieferkette von Anfang bis Ende ansehen, um die Kommunikation effizient für alle involvierten Personen abzubilden. Hier gibt es in der Tat noch viel zu tun, aber ich freue mich schon sehr auf die Herausforderung!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ich selbst bin Seriengründer und hatte auch das Privileg, einerseits als Freiberufler eng mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen zusammenzuarbeiten sowie andererseits gemeinsam mit Facebook in Deutschland ein Programm umzusetzen, das Startups in der Wachstumsphase unterstützt. In all diesen Rollen konnte ich sehr viel von anderen Personen lernen.

Über die letzten zehn Jahre hinweg haben sich folgende drei Tipps für mich sehr bewährt:

Energie: Finde heraus, was dir Energie gibt und versuche eine Rolle zu finden, wo du genau das jeden Tag machen kannst

Netzwerk: Baue dir ein Netzwerk auf und unterstützte andere Menschen dabei, ihre Ziele zu verwirklichen

Kommunikation: Lerne gut zu kommunizieren und Menschen von deiner Sache zu überzeugen

Wir bedanken uns bei Bernhard Hauser für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder