Million Steps der digitale und transparente Nachweis von artgerechter Weidehaltung bei Rindfleisch- und Molkereiprodukten
Stellen Sie sich und das Startup Million Steps doch kurz unseren Lesern vor!
Million Steps ist der digitale transparente Nachweis von artgerechter Weidehaltung bei Rindfleisch- und Molkereiprodukten. Mittels Bewegungsdaten weisen wir mindestens eine Million Schritte der Tiere auf der Weide nach.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Als gelernte Köchin und zuletzt Betriebsleiterin bei einem der führenden Catering-Unternehmen der Welt habe ich am eigenen Leib erfahren, dass der Konsument mit dem Haltungsform-Dschungel überfordert ist und einen einfach verständlichen Nachweis über die Herkunft der Lebensmittel fordert. Diesen Nachweis möchten wir mit Million Steps liefern.
Welche Vision steckt hinter Million Steps?
Unser Gründerteam ist sehr divers: wir haben Hintergründe in Werbung, Finance, IT und Gastronomie. Doch wir teilen alle eine Vision: Weniger Fleischkonsum, mehr Bewusstsein für Herkunft, Haltung und die Bedeutung von Weidehaltung hinsichtlich Boden-Regeneration, Biodiversität und Gesundheit des Menschen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Million Steps ist durch die Gründer und einige Business Angels finanziert. Die größte Herausforderung war es, eine zuverlässige Hardware-Komponente zu integrieren, die uns präzise Daten liefert und die Software innerhalb kürzester Zeit zu einem Markt-Start im Dezember zu entwickeln. In unserem Gründungsjahr 2022 standen uns zudem die Inflation und Priorisierungen bei potenziellen Handels-Partnern im Weg. Hier wurden Themen wie eine Verpackungs-Umstellung vorgezogen, da sie sortimentsbreit umzusetzen sind.
Wer ist die Zielgruppe von Million Steps?
Die Zielgruppe von Million Steps ist der bewusste Konsument von Rindfleisch- und Molkereiprodukten. Dazwischen kann eine Molkerei, ein Fleischproduzent oder ein Direktvermarkter stehen. Auch der Landwirt ist eine Zielgruppe. Denn neben dem Nachweis über die Bewegung der Tiere, bietet unsere Hardware und Web-App dem Landwirt Möglichkeiten, z.B. Erträge zu optimieren oder digitales Herdenmanagement zu betreiben.
Wie funktioniert Million Steps? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Million Steps zeichnet durch Tracker am Hals der Rinder deren Bewegung und rechnet diese in Schritte um. Diese Daten werden in unser Frontend gespielt. Beim Kauf von Million Steps gelabelten Produkten kann der Konsument per QR-Code tiergenau nachvollziehen, wie viel sich das Tier tatsächlich bewegen konnte, bei welchem Landwirt es zuletzt gelebt hat und vieles mehr. Die mindestens eine Million Schritte sind der Indikator für in der Regel 12 Monate (über 2 Lebensjahre) auf der Weide. Kein anderes Label liefert diesen Nachweis so transparent und einfach.
Million Steps, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Aktuell arbeiten wir mit einem Partner daran, dass unsere Landwirte weitere Vorteile durch das Anlegen der Tracker haben – beispielsweise können Milch-Bauern die Brunst optimiert erkennen und so ihre Erträge steigern. Außerdem entwickeln wir die Software dahin, dass sie perspektivisch Landwirten dabei helfen kann, ihre Beweidung so zu strukturieren, dass die Böden regeneriert und wieder fruchtbarer gemacht werden können – sogenanntes Rotations-Weidemanagement.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Wir können jedem raten, möglichst viele Dinge vor der Gründung herauszufinden und zu lernen. Man muss nicht jede Komponente seiner Idee neu erfinden. Schließt euch mit anderen Unternehmen zusammen, die schon eine Lösung für dieses Teil-Problem gefunden haben. Und zuletzt: Der Austausch mit etwas erfahreneren Gründern ist für grundlegende Themen unumgänglich.
Titelbild Stefan Grimm
Wir bedanken uns bei Paula Ebert für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.