Linetrack browserbasierte Trackingplattform für unternehmensübergreifende Projekte im Manufacturing
Stellen Sie sich und das Startup Linetrack doch kurz unseren Lesern vor!
Hey, ich bin Michael, einer der Co-Founder von Linetrack. Mein Hintergrund liegt im technischen Bereich mit einem Abschluss in Maschinenbau und Technologiemanagement. Die Beschreibung „extrovertierter Techi“ trifft wohl auf mich zu, wie meine Mitgründer sagen. Daher trage ich bei uns die Verantwortung für Sales und Fundraising. Linetrack könnte man als schwäbisches Familienstart-up bezeichnen, was historisch gesehen keine schlechten Voraussetzungen sind.
Mit Linetrack entwickeln wir eine browserbasierte Trackingplattform für unternehmensübergreifende Projekte im Manufacturing. Aktuelle Projektinformationen werden automatisiert bei Lieferanten und Dienstleistern eingesammelt, compliance-gerecht aufbereitet und dem Projektleiter zur Verfügung gestellt.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Der entscheidende Faktor, der unser Team vereint, ist der gemeinsame Wunsch, einen nachhaltigen Einfluss zu hinterlassen und etwas Bedeutendes zu bewegen. Diese Ambitionen finden in der Gründung eines eigenen Unternehmens eine optimale Plattform.
Für mich persönlich gab es verschiedene Wege, meine berufliche Leidenschaft auszuleben – darunter auch die Möglichkeit einer Anstellung unter den richtigen Rahmenbedingungen. Doch letzten Endes wurde die Idee für Linetrack aus einer konkreten Herausforderung geboren, die ich während meiner Tätigkeit in der Industrie erlebt habe – die Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen in einem Projekt. Trotz intensiver Suche fand ich keine vorhandene Lösung auf dem Markt. Unser Ziel war es von Anfang an, Projektleiter, Projekteinkäufer und Bauteilverantwortliche zu entlasten.
Welche Vision steckt hinter Linetrack?
Mit Linetrack wollen wir eine Plattform zur resilienten Projektzusammenarbeit in der Industrie schaffen, die nicht nur eine Effizienzsteigerung des OEM zur Folge hat, sondern ebenfalls KMU miteinbezieht. Das soll den Wertschöpfungsnetzwerken helfen sich vom internationalen Wettbewerb zu differenzieren.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Rückblickend hatten wir trotz Studium und Co. keinen Plan, was es heißt, ein Unternehmen aufzubauen. Damit meine ich weitverbreitete Denkansätze wie:
„Erzähle niemandem von deiner Idee, sonst wird sie gestohlen.“
„Ein ausführlicher Businessplan ist Pflicht – und damit meine ich so ein Ding mit 60 Seiten.“
„Der Vertrieb startet, wenn das Produkt fertig ist.“
Das richtige Wissen, das bei erfahrenen Gründern bereits vorhanden ist, anzueignen, war definitiv eine Herausforderung. Die Kompetenzen zur Umsetzung hatten wir.
Momentan werden wir durch das Förderprogramm „Junge Innovatoren“ vom Land Baden-Württemberg unterstützt. Ab September finanzieren wir uns über das Finanzierungsprogramm „Start-up BW Pre-Seed“ und natürlich über erste Umsätze.
Wer ist die Zielgruppe von Linetrack?
Die Zielgruppe von Linetrack sind OEMs (Original Equipment Manufacturers) in der Industrie mit einer projektbezogenen Wertschöpfung sowie deren Wertschöpfungsnetzwerk. Dies umfasst beispielsweise Sondermaschinenbauer. Unser Fokus liegt dabei auf den Projektleitern und Projekteinkäufern in diesen Unternehmen.
Wie funktioniert Linetrack? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Mit Linetrack haben wir die Möglichkeit, individuelle Projekte zu konfigurieren oder über eine Schnittstelle auf die Plattform zu laden. Innerhalb des erstellten Projekts werden Zuständigkeiten für verschiedene Projektabschnitte klar verteilt. Alle beteiligten Akteure werden auf die Plattform eingeladen. Lieferanten erhalten über eine compliance-gerechte Kollaborationslizenz kostenfreien Zugang und können zudem von einer kurzen Videoschulung profitieren. Zum Zeitpunkt der Fälligkeit erfolgt die automatisierte Datenerhebung im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk. Die aufbereiteten Informationen stehen sowohl dem Projektleiter als auch dem Management zur Verfügung.
Durch die Reduzierung von Mail-Ping-Pong sorgen wir für eine Zeitersparnis und erhöhen die Planungssicherheit für den gesamten Projektverlauf. Besonders in Bezug auf größere Projekte verhindert dies das Ausufern der Kosten.
Im Gegensatz zu internen Projektmanagementtools wurde Linetrack speziell dafür entwickelt, komplexe Anforderungen unternehmensübergreifender Industrieprojekte in beherrschbare Teilpakete zu unterteilen. Uns ist es wichtig, den Technologiezugang für alle Unternehmen schnell und super einfach zu gestalten. Dies ermöglicht ein automatisiertes Tracking im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk.
Linetrack, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Aktuell befinden wir uns in den finalen Schritten, um Entwicklungskollaborationen mit OEMs zu starten. In diesen Kooperationen passen wir die Plattform an die individuellen Anforderungen des Unternehmens und des Wertschöpfungsnetzwerks an. Gleichzeitig erweitern wir unser Entwickler- und Sales-Team.
Unsere Vision für die nächsten fünf Jahre ist es, Linetrack als festen Bestandteil unternehmensübergreifender Projekte zu etablieren.
Falls Unternehmen innerhalb unserer Zielgruppe Interesse daran haben, Linetrack einzusetzen oder die Plattform mitzugestalten, sind sie herzlich eingeladen, sich direkt an uns zu wenden. Wir freuen uns auf den Austausch und die Zusammenarbeit!
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
- „Be like Water“: Seid schnell und flexibel und beharrt nicht auf eurer Ursprungsvorstellung.
- „Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken“: Ihr müsst nicht alles selbst können. Oft reicht es aus, die richtigen Leute zu kennen.
- „Tu Gutes und rede darüber“: Matcht eure Idee und euer MVP schon sehr früh mit der Zielgruppe und Investoren.
Wir bedanken uns bei Michael Sindlinger für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.