Freitag, Dezember 6, 2024
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Macht das, was Ihr macht ganz oder lasst es sein

Wheelblades Ski, die mit einem Klick an den Vorderrädern von Rollstühlen oder Kinderwagen angebracht werden

Stellen Sie sich und das Startup Wheelblades doch kurz vor!

Mein Name ist Patrick Mayer. Ich bin Gründer und Erfinder von Wheelblades. 

Am 1. April 2000 hatte ich mit 21 Jahren einen schweren Snowboardunfall und bin seither auf einen Rollstuhl und Gehhilfen angewiesen. Mit meinem Unternehmen „Wheelblades“ entwickle ich Produkte für Menschen mit Handicap, damit diese auch abseits befestigter Wege Mobilität, Freiheit und Lebensfreude erleben können. 

Wie ist die Idee zu Wheelblades entstanden?

Die Idee zu den Wheelblades entstand aus meiner eigenen Situation. Nur 8 Monate nach meinem Unfall begann ich mit dem Monoskifahren und war wieder im Schnee unterwegs. Bei meinen neuen Erfahrungen fiel mir auf, dass die kleinen Vorderräder des Rollstuhls im Schnee stecken blieben und der Weg zu den Liften ohne Hilfe nicht möglich war. Überhaupt wurde die Fortbewegung im Rollstuhl im Winter auf schneebedeckten Wegen schwierig. Das betrifft alle Rollstuhlfahrer-innen, auch die nicht skibegeisterten. Diese Probleme wollte ich für mich und alle anderen betroffenen Menschen weltweit lösen. Aus den Anfragen vieler möglicher Nutzer und Nutzerinnen entstand die Idee zur Weiterentwicklung der Wheelblades für Kinderwagen, Fahrradanhänger, Rehabuggys und Rollatoren. 

Welche Vision steckt hinter Wheelblades?

Es ist meine große Vision, daß sich Menschen mit Handicap auf jedem Untergrund fortbewegen können, egal wie dieser beschaffen ist. Denn ich bin der Meinung, dass sich Inklusion nicht nur auf urbane Räume beschränken darf, sondern sie muss auch draußen in der Natur möglich sein. Hierfür möchte ich Produkte entwickeln, die meinen hohen Ansprüchen an Funktionalität, Qualität und Design gerecht werden. 

Wer ist die Zielgruppe von Wheelblades?

Menschen oder Familien mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen, Rehabuggy oder Fahrradanhänger die sich gerne im Winter auf verschneiten Untergründen fortbewegen wollen. 

Wie funktioniert Wheelblades? Wo liegen die Vorteile?

Die Wheelblades funktionieren sehr einfach. Die Bindung auf der Oberseite wird einmal entsprechend der jeweiligen Radbreite eingestellt, dann werden die Skier in den Schnee gelegt, die Vorderräder in die Bindung gestellt und der Verschluss geschlossen. Durch den Excenterhebel wird der Ski fest an die Räder geklemmt. Durch dieses System kann der Nutzer sekundenschnell von Rädern zu  Kufen wechseln und das Einsinken im Schnee verhindern. Somit steht einem entspannten und schönen Winterspaziergang nichts mehr im Weg. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Ich habe schon eine ganze Weile mit dem Gedanken gespielt, mich anzumelden. Nach einem Besuch bei Frooggies in Liechtenstein war mir klar, dass ich diesen Schritt nun gehen möchte. Frooggies war 2016 Teilnehmer in der „Höhle der Löwen“ . Sie waren von meinen Produkten und meiner Geschichte als Gründer begeistert. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Meine Vorbereitung umfasste vor allem drei Bereiche:

Inhaltlich: Ich ging meinen Pitch immer und immer wieder durch, bis ich sicher war, auf alle möglichen Fragen reagieren zu können.

Optisch: es war mir wichtig, bei meinem Auftritt authentisch zu sein. Daher suchte ich mir Kleidung aus, in der ich mich wohlfühlen konnte.  Ich wollte ich selbst sein, ein junger Unternehmer mit Zielen und Idealen. 

Psychisch: Ich habe mich vor dem Pitch ausführlich mit dem Thema „Lampenfieber“ befasst um meine Nervosität vor dem Pitch zu kontrollieren. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend ist das für Sie?

Es ist für mich etwas Außergewöhnliches, meine Produkte und die Idee, die dahintersteht vor so vielen Menschen erzählen zu können und damit möglichst viele Menschen zu inspirieren. Schließlich geht es bei meinem Auftritt nicht nur um Produkte, sondern auch um die Botschaft, Leben und Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und etwas Positives daraus zu machen. 

An der Motivation mangelte es mir noch nie. Jetzt geht es um die finanziellen Aspekte um auch in Zukunft weitere spannende Projekte realisieren zu können. 

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf Wheelblades aufmerksam werden?

Wer Produkte entwickelt, der ist darauf angewiesen, dass diese von möglichst vielen Menschen gesehen und gekauft werden. Nur so kann eine Dynamik entstehen, an deren Ende ein solides Unternehmen steht. 

Welchen Investor haben Sie im Fokus?

Ich interessiere mich vor allem für eine Zusammenarbeit mit Carsten Maschmeyer. Er ist ebenfalls im Gesundheitsbereich aktiv und daher wäre er für mich und mein Unternehmen der ideale Partner.

Wheelblades, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Für mich gibt es auf jeden Fall nur eine Richtung und die zeigt weit nach vorne. Ich möchte mit meinem Unternehmen maßgeblich die Mobilität von gehbehinderten Menschen verbessern und weitere tolle Produkte entwickeln, mit denen ich die Lebenszufriedenheit der betroffenen Menschen positiv beeinflussen kann. In fünf Jahren möchte ich mein weltweites Vertriebsnetz ausgebaut haben und weitere spannende Projekte realisieren.  

Zum Schluss: Welche 5 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Es muss eine Vision geben die Euch antreibt und erfüllt. 

Macht das, was Ihr macht ganz oder lasst es sein. 

Fangt klein an und seid Euch für keine Arbeit zu schade. 

Plant Puffer mit ein. Sowohl finanziell als auch zeitlich. 

Beratet Euch mit Freunden und Ratgebern, die das Projekt ehrlich und wohlwollend begleiten. 

Bild © MG RTL D / Frank Hempel

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Patrick Mayer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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