Mittwoch, Juli 9, 2025
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Versucht früh das Produkt zu validieren

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cleanhub

CleanHub ein globales Netzwerk von Sammelunternehmen, um Umweltverschmutzung durch Abfälle zu vermeiden

Stellen Sie sich und das Startup CleanHub doch kurz unseren Lesern vor!

Global müssen heute 2 Milliarden Menschen an eine Abfallentsorgung angebunden werden. Wir bauen ein globales Netzwerk von Sammelunternehmen, um zum größten Abfall- und Recyclingunternehmen zu werden, ohne die Infrastruktur zu besitzen. Denn das ist es, was es braucht, um Umweltverschmutzung durch Abfälle zu vermeiden und eine Kreislaufwirtschaft, in der Müll zu Rohstoffen wird, aufzubauen.

Ähnlich, wie Airbnb zum größten Hotelanbieter wurde, ohne ein Hotel zu besitzen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Für mich bedeutet Unternehmertum Freiheit und Abenteuer. Aber nicht in dem Sinne, dass ich die Freiheit habe mir meine Freizeit frei einzuteilen, sondern die Freiheit an einem Thema arbeiten zu können, das mich wirklich interessiert. Ich verbringe gerne Zeit in der Natur und mich macht es wahnsinnig, dass egal wohin man geht, Müll rumliegt. 

Gleichzeitig ist die Plastikverschmutzung ein recht komplexes Problem. Diese Komplexität zu lösen und der Weg dorthin ist schon recht abenteuerlich. Ich habe Orte gesehen und Menschen kennengelernt, für die sich kaum jemand interessiert. Mich erfüllt das aber total und so stehe ich wirklich an 95% der Tage auf und freue mich auf das, was kommt.

Welche Vision steckt hinter CleanHub?

Die Vision ist recht simpel. Wir wollen, dass Plastik und andere Abfälle nicht in der Natur landen und möglichst viel von all dem, was wir einsammeln, wieder in Produktionskreisläufe zurückgeführt wird. 

Dazu müssen bereits heute 2 Milliarden Menschen an eine Abfallentsorgung angebunden werden, die das heute nicht sind.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wer davon profitiert Abfälle in den Umlauf zu bringen und in Gebiete der Welt zu verkaufen, wo es keine Sammlung der Materialien gibt, hat in meinen Augen eine moralische, ökonomische wie auch ökologische Verantwortung aktiv zu werden.

Wir haben sehr früh mit großen Unternehmen gesprochen, die für einen Großteil der Plastikverschmutzung verantwortlich sind. Dabei wurden wir mit den Einwänden konfrontiert, dass was wir vorhaben, nicht möglich ist. Da es kaum Infrastruktur gäbe, sei eine Sammlung von großen Mengen nicht möglich. Dort wo bereits gesammelt wird, sind die Strukturen informell, was mit schlechten Arbeitsbedingungen einhergeht. Diese informellen Strukturen können nicht finanziert werden, weil man nicht weiß, wer das Geld bekommt und ob die Arbeit erbracht wird. 

90% unseres heutigen Kundenstamms verkauft keine Produkte in die Märkte, wo die Abfälle gesammelt werden, machen aber dem Markt vor, wie Verantwortung funktioniert.

Nach drei Jahren Aufbau der Sammelnetze inklusive Social-Audits nach höchsten internationalen Standards und der Entwicklung unserer Software, die jede Tonne gesammelten Plastiks verifiziert (mittlerweile auch TÜV verifiziert), freue ich mich darauf die Gespräche mit den Großen wieder zu führen. Es gibt keine Ausreden mehr.

Finanziert sind wir bisher durch führende Wagniskapitalfirmen wie Lakestarund ProFit (Finanzierungsprogramm der IBB).

Wer ist die Zielgruppe von CleanHub?

Konsumgutunternehmen jeglicher Art.

Wie funktioniert CleanHub? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Konsumgutunternehmen bezahlen uns, dass Plastik eingesammelt wird. Wir haben Sammelpartner in Asien und Afrika, die das Plastik einsammeln. Sobald alle Daten von den Abfallsammelunternehmen auf unsere Plattform hochgeladen sind und durch unsere Algorithmen verifiziert wurden, geben wir die Bezahlung frei. So wird sichergestellt, dass die Sammlung auch passiert.

Hier liegt der große Unterschied zu anderen Kompensationsmechanismen. Die Carbon Märkte stehen aktuell in der Kritik, dass die Kompensation keine Wirkung erzielen. Bei uns kann die Wirkung skalierbar nachgewiesen werden.

CleanHub, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben uns ein Netzwerk mit sehr verlässlichen Partnern aufgebaut und planen vermehrt auch recycelte Kunststoffe zu verkaufen. Gleichzeitig investieren wir weiter in unsere Software für die Abfallmanager und planen daraus das Betriebssystem für die Industrie zu werden.

In 5 Jahren wird es Standard sein, dass Konsumenten von Marken fordern, Verantwortung für ihren Müll zu übernehmen. Wenn Kunststoff eingesetzt wird, soll es Standard sein, dass die Rohstoffe aus der Kreislaufwirtschaft – idealerweise aus dem CleanHub Netzwerk – kommen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Versucht früh das Produkt zu validieren. Die einzige Validierung ist in meinen Augen, wenn Kunden für euer Produkt bezahlen
  • Holt euch 1-3 wirklich gute Mentoren und verschwendet danach keine Zeit mit endlosem Netzwerkaufbau – wenn ihr was Interessantes baut, gibt es genügend Leute, die mit euch reden wollen
  • Wenn ihr Ratschläge bekommt, überlegt euch gut, ob ihr denkt, dass die Person qualifiziert ist euch in dem Bereich zu helfen

Wir bedanken uns bei Joel Tasche für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bleib stark und gib nicht auf – Resilienz als Schlüssel

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the base

The Base Coliving Spaces – Wohnen, Coworking und Hotel sowie Gemeinschaftsflächen wie Kino, Gym, Rooftop Bar, Community-Küchen, Game Room

Stellen Sie sich und das Startup The Base doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Florian Färber, ich bin 41 Jahre alt, Ehemann und stolzer Vater von zwei wundervollen Kindern. Im Jahr 2019 habe ich The Base gegründet.

Angesichts der zunehmenden Urbanisierung und dem bedauerlichen Trend der wachsenden Vereinsamung schaffen wir bei The Base einzigartige Coliving Spaces, die inspirieren und das urbane Wohnen neu definieren. Mit The Base setzen wir uns aktiv gegen die Wohnungsknappheit und die wachsende Vereinsamung in Metropolen ein. Der globale Megatrend der Urbanisierung erschwert es jungen Berufstätigen immer mehr, bezahlbaren und attraktiven Wohnraum in Ballungsräumen zu finden. Gleichzeitig bevorzugen insbesondere jüngere Generationen Flexibilität und Serviceleistungen gegenüber dem Eigentum, und die Sharing Economy gewinnt an Bedeutung.

Im April 2023 haben wir mit The Base Berlin den größten Coliving Space Berlins eröffnet. Dort bieten wir 318 Apartments, eine Vielzahl von Gemeinschaftsbereichen, einen Coworking-Bereich sowie einen eigenen Food & Beverage-Bereich. Im April 2024 eröffnen wir The Base Munich in München. Mit The Base vereinen wir Short Stay, Long Stay und Coworking und bieten somit eine Plattform für verschiedene Bedürfnisse.

Basierend auf dem Gemeinschaftsgedanken organisieren wir regelmäßige Events und unterstützen unsere Bewohnerinnen und Bewohner mit einem inspirierenden Community-Team vor Ort. Darüber hinaus ermöglicht unsere App durch KI-gesteuertes Matchmaking eine schnellere Vernetzung der Bewohnerinnen und Bewohner untereinander.

Wir sind stolz darauf, mit The Base einen positiven Beitrag zur Lösung des Wohnungsmangels und der Vereinsamung in urbanen Gebieten zu leisten. Unsere visionären Coliving Spaces schaffen ein inspirierendes und lebendiges Umfeld, in dem Menschen zusammenkommen, Ideen austauschen und Gemeinschaft erleben können.

Wir freuen uns darauf, weiterhin ein Zuhause für diejenigen zu schaffen, die nicht nur nach einem Ort zum Leben, sondern nach einem Ort zum Wachsen und Verbinden suchen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

The Base ist nicht mein erstes Unternehmen als Gründer. Bereits 2015 habe ich das Rocket Internet Startup Zipjet gegründet. Wir hatten hier nie Probleme, Young Professionals zu rekrutieren, doch die Herausforderung begann immer dann, wenn die Kandidaten bezahlbaren Wohnraum suchten sowie eine Community, die ihren Interessen entsprach. Wir haben einige wertvolle Mitarbeitende dadurch verloren, dass sie keinen Anschluss gefunden haben und somit in ihre Heimatorte zurückkehrten. Die Urbanisierung ist unaufhaltsam, doch gegen den Trend der Vereinsamung sowie des knappen Wohnraums habe ich mich für Coliving als Wohnmodell der Zukunft und Lösung des Problems entschieden und die Idee war geboren! Deshalb habe ich The Base gegründet.

Welche Vision steckt hinter The Base?

Die Vision von The Base ist es, der städtischen Vereinsamung entgegenzuwirken – Combat urban Loneliness. Wir machen das, indem wir eine Zukunft des Wohnens gestalten, die mehr Zusammenhalt fördert und der Vereinsamung im urbanen Raum entgegenwirkt. Und das tun wir, indem wir weltweit einzigartige Orte des Zusammenlebens schaffen, die das Miteinander stärken und die ideale Basis für ein erfülltes Leben bilden. Unsere Werte stehen für sich: Live, Belong, Grow

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ein großes Projekt wie The Base umzusetzen bringt viele Herausforderungen mit sich und sicherlich waren die letzten 3 Jahre für viele Industrien nicht einfach. Die größte Herausforderung für uns war die lange Bauverzögerung, zuerst aufgrund von Covid 19 und dann aufgrund des zunehmenden Rohstoffs- und Fachkräftemangels. Mit unseren Investoren wie u.a. neworld, Gries Deco Company, Skjerven Group, KAURI Cab und Matzen Ventures haben wir glücklicherweise starke Partner aus der Immobilienbranche an unserer Seite, die immer an uns geglaubt haben und sich der schwierigen Marktlage bewusst waren.

Des Weiteren ist es wichtig, ein starkes Team um sich zu haben, mit dem man gemeinsam durch die Tiefs gehen kann und in unserem Fall durch Verzögerungen. Ein starkes Miteinander fördern wir bei The Base allein schon durch unseren Purpose sehr und dies soll sich auch auf die Mitarbeitenden auswirken.

Wer ist die Zielgruppe von The Base?

Die Zielgruppe von The Base besteht hauptsächlich, aber keineswegs ausschließlich, aus Young Professionals, Millennials und Digital Nomads. Diese Gruppe von Menschen sucht nach Wohnmöglichkeiten in pulsierenden Städten, in denen der Wohnraummangel eine Herausforderung darstellt. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben große Ziele und Träume, wenn sie in die Stadt ziehen. Allerdings ist es aufgrund der Anonymität oft schwierig für sie, Kontakte zu knüpfen, und Einsamkeit kann sich leicht einschleichen. Bei The Base möchten wir diesem Problem vorbeugen und unsere Bewohnerinnen und Bewohner dabei unterstützen, ihre Träume zu verwirklichen. Unser Fokus liegt darauf, eine lebendige, unterstützende Gemeinschaft zu schaffen, in der sie sich wohl und verbunden fühlen.

Wie funktioniert The Base? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

The Base ist ein Community-fokussiertes Serviced Living Modell, das Wohnen, Coworking und Hotel zu einer einzigartigen Erfahrung verbindet. Unser Ziel ist es, den Bewohnern alles zu bieten, was sie zum Wohnen benötigen, indem wir voll möblierte Apartments anbieten, die bis ins kleinste Detail ausgestattet sind – vom Besteck bis zur regelmäßigen Reinigung. Doch The Base geht über das reine Wohnen hinaus. Wir schaffen eine inspirierende Community, indem wir große Gemeinschaftsflächen wie Kino, Gym, Rooftop Bar, Community-Küchen, Game Room und vieles mehr bieten. Wir möchten das Disneyland des Micro Living schaffen!

Unser engagiertes Community-Team organisiert regelmäßige Events, um gemeinsame Treffen zu fördern und ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen. Zusätzlich haben wir die The Base App entwickelt, um die Community noch schneller und einfacher zu vernetzen. Wir wollen der Vereinsamung im urbanen Raum entgegenwirken und eine lebendige, unterstützende Gemeinschaft schaffen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass The Base nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner  zugänglich ist, sondern auch für die Nachbarschaft. Unser Coworking-Bereich, das Café, das Gym und die Rooftop Bar stehen allen offen und bieten eine großartige Möglichkeit, die Nachbarschaft einzubinden und den sozialen Austausch zu fördern.

Darüber hinaus bieten wir auch ein Hotel für Kurzaufenthalte an, das in Berlin Pankow sehr beliebt ist.

Der Fokus von The Base liegt klar auf der Community. Wir wollen Menschen zusammenbringen, inspirieren und unterstützen. Unsere Vision ist es, ein lebendiges, soziales Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder wohl und verbunden fühlt. Das ist es, was uns von anderen Anbietern unterscheidet und zu einer einzigartigen Wahl für Menschen macht, die eine Community-orientierte Wohn- und Arbeitsumgebung suchen.

The Base, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

The Base soll sich als Love und Go-to Brand im Bereich Coliving etablieren. Nach Berlin und München ist es unser großes Ziel in jeder europäischen Stadt eine The Base zu eröffnen und folglich vielen Menschen ein Apartment in einer inspirierenden Community anzubieten. Wir fokussieren uns auf die europäischen Metropolen und deutsche Top-Städte. So planen wir mehr als 5000 Apartments in den an 15- 20 Standorten in den nächsten Jahren. 

Des Weiteren werden wir unsere CommuniTech, sprich unsere Software, mit der wir unsere Häuser betreiben und die Community managen, als SaaS an den Markt bringen und somit auch anderen die Möglichkeit bieten, bedeutungsvolle Communities zu schaffen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Bleib stark und gib nicht auf – Resilienz als Schlüssel:

Als Gründer wird es Rückschläge geben. Sei widerstandsfähig und lass dich nicht entmutigen. Steh wieder auf und mach weiter. Erfolg erfordert Durchhaltevermögen.

2. Ignoriere die Zweifler und leg los:

Es wird immer Leute geben, die deine Ideen kritisieren. Ignoriere sie und starte einfach. Vertrau auf dich selbst und arbeite hart, um deine Vision zu verwirklichen. Lass die Naysayer hinter dir.

3. Frag nach Hilfe, hab keine Angst:

Sei nicht schüchtern, um Rat zu fragen. Hol dir Unterstützung von Mentoren, Experten und anderen Gründern in deinem Netzwerk. Sie können wertvolle Einblicke und Ratschläge geben, die dir helfen können, erfolgreich zu sein.

Wir bedanken uns bei Florian Färber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln

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keelearning

keelearning bietet eine ganzheitliche E-Learning-Plattform für Unternehmen

Stellen Sie sich und das Startup keelearning doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Norma Demuro und habe das E-Learning Startup keelearning gegründet. Mit keelearning habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, das Image vom Lernen am Arbeitsplatz zu verbessern. Mein Team und ich wollen Menschen aller Branchen gleichermaßen erreichen, egal ob am Schreibtisch, in der Produktionshalle oder im Außendienst: Jeder soll die Chance haben, sich weiterzubilden und Spaß dabei zu haben.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Meine Eltern sind aus Italien nach Deutschland eingewandert. Sie hatten nicht nur mit Sprachproblemen zu kämpfen, sondern durch ihre klassische Arbeiter-Tätigkeit auch praktisch keinen Zugang zu Bildung im Beruf. Ich bin davon überzeugt, dass Bildung ein grundlegendes Menschenrecht ist und dass digitale Technologien dabei eine transformative Rolle spielen können. Durch die Vergangenheit meiner Eltern habe ich hier vor allem im Kontext der Frontline-Worker einen hohen Bedarf gesehen, da sie keinen konstanten Zugang zu Computern haben. Die gängigen Ansätze waren bis dato weder besonders inklusiv, noch zeitgemäß und ich wollte das ändern.

Was war bei der Gründung von keelearning die größte Herausforderung?

Meine größte Herausforderung war es, ein Team zusammenzustellen, das über die richtige Mischung aus Bildungs-Expertise und technischem Know-how verfügt. Wir mussten sicherstellen, dass wir sowohl didaktische als auch technologische Aspekte berücksichtigen, um meine Vision einer E-Learning-Plattform zu realisieren. Die Zusammenarbeit mit den richtigen Teammitgliedern und das Finden der optimalen Balance sind dabei entscheidend für unseren Erfolg.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Definitiv! Sollte man sogar. Perfektionismus kann manchmal eine Falle sein, die einen daran hindert, überhaupt zu starten. Es ist wichtig, eine klare Vision und eine solide Grundidee zu haben, aber man muss nicht von Anfang an alles perfektionieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, flexibel zu bleiben, auf Feedback zu hören und die Idee kontinuierlich zu verbessern. Und das hört nie auf!

Welche Vision steckt hinter keelearning

Unsere Vision bei keelearning ist es, das Lernen zu demokratisieren und für alle Menschen im Unternehmen zugänglich zu machen. Wir möchten eine Welt schaffen, in der Bildung keine Grenzen kennt und jeder die Möglichkeit hat, seine Fähigkeiten und sein Wissen zu erweitern. Wir glauben daran, dass personalisiertes und interaktives Lernen die Schlüssel zu persönlichem Wachstum und beruflicher Entwicklung sind. Unsere Plattform soll Menschen befähigen, ihre Ziele zu erreichen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Wer ist die Zielgruppe von keelearning

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter ortsunabhängig schulen wollen. Insbesondere mehrsprachige Teams und Non-Desk-Workers, die keinen PC-Zugang haben, erhalten mit keelearning einen einfachen Zugang über Smartphones.

Wie funktioniert keelearning? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

keelearning bietet eine ganzheitliche E-Learning-Plattform für Unternehmen an, die vor allem in Sachen Zugänglichkeit einzigartig auf dem Deutschen Markt ist. Denn neben dem klassischen Desktop-Zugang sind alle Funktionen der Plattform auch mobil verfügbar. Damit lassen sich auch Non-Desk-Worker problemlos erreichen – selbst ohne E-Mail-Adresse. Egal ob im Handel, am Point of Sales, der Industrie oder im Außendienst – mit keelearning erreichen Unternehmen alle Angestellten unkompliziert über ihr Smartphone.

Herausstellen lässt sich auch unser KI-gestütztes Autotranslate, das Inhalte mit einem Klick in 20 Sprachen übersetzt. Das ermöglicht schnelle und verständliche Onboardings sowie Weiterbildungen für alle Mitarbeitenden. Wie es sich für 2023 gehört, basiert unsere Plattform auf künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Damit passen wir das Lernerlebnis individuell an. Zudem bieten wir nicht nur das Werkzeug zum Lernen, sondern auch die Inhalte: Viele Kurse und Vorlagen sind von Haus aus schon in der Plattform integriert. 

keelearning, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir verbinden auch zukünftig neue Technologien mit mehrwertstiftender Didaktik, um den Wissenstransfer, insbesondere in einer agilen Arbeitswelt, noch ansprechender, effektiver und personalisierter zu gestalten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Nutze die Energie und Begeisterung, die du für deine Idee hast, und fang einfach an: Es ist okay, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Den perfekten Zeitpunkt gibt’s nie. Ich habe damals schwanger meinen Job gekündigt und gegründet – es hat trotzdem geklappt. 

Um erfolgreich zu sein, brauchst du ein starkes Team, das deine Vision teilt und über Kompetenzen verfügt, die deine eigenen ergänzen. Investiere Zeit und Mühe in die Auswahl der richtigen Partner und Mitarbeiter. Und scheue dich nicht, dich von ihnen zu trennen, wenn es nicht passen sollte.

Der Weg eines Startups ist selten geradlinig. Sei bereit, dich anzupassen und aus Fehlern zu lernen. Höre auf Feedback, teste deine Ideen und sei bereit, diese anzupassen und zu verbessern. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Fotograf/ Bildcredits: Copyright Lisa Krieg Fotografie

Wir bedanken uns bei Norma Demuro für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Umgebt euch mit Fachleuten

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The Startup CFO

The Startup CFO bietet ein komplettes Dienstleistungsangebot, das Beratung, Rechtsberatung und Management umfasst, so dass die Gründer alles aus einer Hand erhalten

Stellen Sie sich und “The Startup CFO” doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Jaime Medina, CEO von The Startup CFO. Ich habe einen Hintergrund in Physik, studierte ein Masterstudium in New York und begann meine berufliche Laufbahn bei McKinsey & Company als Unternehmensberater. Ich machte den Sprung in die Startup-Welt, indem ich die Finanzabteilung von Ontruck aufbaute, wo ich die Startup-Kultur und die Möglichkeit, das Ökosystem zu beeinflussen, liebte. Später arbeitete ich als CFO bei Geoblink und erhielt gleichzeitig immer wieder Anfragen von verschiedenen Startups für die Betreuung ihrer Finanzen als Freiberufler. Im Jahr 2020 beschloss ich, The Startup CFO zu gründen und auszubauen, ein Projekt, das eine Referenz für das Finanzmanagement von Startups ist.

Das Startup CFO ist ein Projekt, das von Unternehmern ins Leben gerufen wurde, um den besten Unternehmern zu helfen. Unser Ziel ist es, unser gesamtes Finanzwissen, das wir in der Zusammenarbeit mit über 200 Startups erworben haben, zur Verfügung zu stellen, damit der Erfolg unserer Arbeit sich in der Schaffung von Innovationen und Arbeitsplätzen niederschlägt. Wir sind ein Team von mehr als 25 Fachleuten, die Finanz- und Beratungsdienstleistungen für Startups in der Frühphase in mehr als 20 Ländern anbieten.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe dieses Projekt 2018 als Freelancer begonnen. Zu dieser Zeit arbeitete ich als CFO für ein Startup in einer frühen Phase, was nicht meine gesamte verfügbare Zeit in Anspruch nahm. Also beschloss ich, mehr Kunden zu gewinnen und meine Dienste als externer Berater anzubieten. Schließlich schaffte ich es, als Freelancer mit 12 Kunden gleichzeitig zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt erkannte ich die Marktlücke, die ich gefunden hatte, und gründete im Januar 2020 The Startup CFO, um das Unternehmen zu skalieren.

Welche Vision steckt hinter The Startup CFO?

Unser Ziel ist es, der wichtigste strategische Partner zu sein, auf den sich Startups im Ökosystem verlassen können. Wir wollen Startups dabei helfen, die nötige Kontrolle und Finanzierung zu erhalten, um ihr Projekt zu skalieren. Wir glauben, dass wir so am besten dazu beitragen können, die Welt zu verbessern, indem wir mit den besten Unternehmern für Innovation und die Schaffung von Arbeitsplätzen zusammenarbeiten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Anfänge als Freelancer, während ich einen Vollzeitjob hatte, waren zeitaufwändig, aber relativ leicht zu bewältigen. Die ersten drei Jahre, nachdem ich mich entschlossen hatte, das Modell zu skalieren, waren viel schwieriger, da sie die Betreuung der Kunden, die Ausbildung des Teams und den Aufbau des Unternehmens beinhalteten. Es war eine große Herausforderung, eine herausragende Leistung zu erbringen und gleichzeitig an jüngere Mitarbeiter zu delegieren, und wir mussten viele Lektionen auf die harte Tour lernen. Glücklicherweise haben wir diese Phase hinter uns gelassen und wachsen jetzt auf eine skalierbare und organische Weise.

Wir brauchten keine externe Finanzierung, da unser Modell nicht kapitalintensiv ist. Tatsächlich besteht unsere Herausforderung darin, unsere Dienstleistung so weit wie möglich zu produktivisieren, aber es handelt sich immer noch um Dienstleistungen, und es waren keine großen Investitionen in die Technologieentwicklung erforderlich.

Wer ist die Zielgruppe von The Startup CFO?

Wenn man alle unsere B2B-Geschäftsbereiche betrachtet, haben wir bereits mehr als 200 Kunden. Sie kommen aus allen Bereichen (Bildung, Medizin, mobile Anwendungen, Industrietechnik, E-Commerce usw.). Das häufigste Geschäftsfeld ist B2B SaaS, da es aufgrund der Skalierbarkeit dieser Geschäftsmodelle eines der häufigsten Startup-Modelle auf dem Markt ist. Unsere Kunden sind in mehr als 20 Ländern vertreten, darunter die Vereinigten Staaten, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Senegal, Mexiko, Schweden und Finnland.

Wir sind auf Startups in der Frühphase spezialisiert, von der ersten Finanzierungsrunde bis zum Erreichen von 10-15 Millionen Euro, wenn sie normalerweise einen Vollzeit-CFO einstellen müssen. Bei Startups in der Frühphase konzentrieren wir uns auf das Erreichen der ersten Finanzierungsrunde und in späteren Phasen werden wir als Teil des Teams CFOs.

Wie funktioniert The Startup CFO? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bei The Startup CFO engagieren wir uns als weiteres Teammitglied. Wir glauben daran, dass wir uns tief in die Geschäfte unserer Kunden einbringen, wichtige Entscheidungen treffen und mit viel Erfahrung beraten können. Wir bieten ein komplettes Dienstleistungsangebot, das Beratung, Rechtsberatung und Management umfasst, so dass die Gründer alles aus einer Hand erhalten. Unsere Positionierung ist im Premiumsegment angesiedelt und wir bieten ein Spitzenteam, das sich sehr engagiert. Wir sind der Meinung, dass es sich in derart sensiblen finanziellen Angelegenheiten lohnt, auf die beste Lösung zu setzen. Das Feedback, das wir von unseren Kunden und Investoren erhalten haben, besagt, dass wir sehr engagiert sind und wertvolle Einblicke und Ratschläge geben.

The Startup CFO, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben nun ein weiteres Büro in Berlin eröffnet und die ersten Monate sehen sehr vielversprechend aus. Wenn unser Start erfolgreich ist, werden wir unser Serviceangebot in der DACH-Region ausbauen und die Eröffnung unserer nächsten internationalen Niederlassung in Betracht ziehen. Im Idealfall werden wir in fünf Jahren bereits unsere Präsenz und unser Angebot in den meisten der wichtigsten Startup-Hubs der Welt konsolidiert haben, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Der erste Tipp besteht für die meisten jungen, talentierten, aufstrebenden Gründer darin, einfach ihren Job zu kündigen und es zu versuchen: Im schlimmsten Fall suchen sie sich ein Jahr später einen neuen Vollzeitjob und haben dabei eine Menge gelernt und viele neue Kontakte geknüpft. 

Zweitens sollten sie ihr Risiko-Rendite-Profil genau überdenken und sich überlegen, ob sie den typischen VC-Weg oder ein eher nachhaltiges Wachstum einschlagen wollen: Es ist absolut in Ordnung, langsam und stetig zu wachsen und dabei 100 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen zu behalten, und es kann für ihre Prioritäten besser geeignet sein. 

Als drittes sollten Sie sich auf das vorbereiten, was auf Sie zukommt: Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass sie ein Unternehmen gründen, und es gibt viele Fehler, die Sie vermeiden können, wenn sie sich mit Fachleuten umgeben, die dies bereits getan haben.

Wir bedanken uns bei Jaime Medina für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Vertraue darauf, dass sich immer ein Weg finden wird

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lina cosmetics

Lina Cosmetics dekorative Kosmetik rund um Gesundheit, Nachhaltigkeit und High Performance

Stellen Sie sich und das Startup Lina Cosmetics doch kurz unseren Lesern vor!

Im Mai 2023 habe ich, Lina Poppe, 22 Jahre alt, Lina Cosmetics GmbH offiziell gegründet. Bei meinen dekorativen Kosmetikprodukten dreht sich alles um Gesundheit, Nachhaltigkeit und High Performance. Das erste Produkt ist eine Lidschattenpalette mit vier natürlichen Farben und einer plastikfreien Pappverpackung. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich wusste irgendwie schon immer, dass ich irgendwann mal etwas Eigenes aufbauen möchte. Nach meiner zweijährigen Ausbildung als staatlich geprüfte Kosmetikerin habe ich mich immer intensiver mit verschiedenen Inhaltsstoffen beschäftigt und ich habe nie Make-up-Produkte gefunden, die meinen Anforderungen gerecht wurden. Mir war es immer wichtig, durchweg gesunde Inhaltsstoffe und langanhaltende Eigenschaften nicht getrennt voneinander wahrzunehmen, sondern endlich zu vereinen.

Was war bei der Gründung von Lina Cosmetics die größte Herausforderung?

Ich habe mich schwer getan, die richtige Gesellschaftsform für mich zu finden und habe lange Zeit alle Vor- und Nachteile abgewägt. Irgendwann habe ich die für mich richtige Entscheidung getroffen. Ein Aber gab es trotzdem immer. Ich glaube, dass man lernen muss, beim Gründen die Angst abzulegen. So viele Dinge ändern sich einfach ständig, man steckt in vielen Dingen überhaupt nicht drin und man muss von Anfang an in sich und seine Idee vertrauen haben und vor nichts zurückschrecken. Einfach machen und lernen. Man springt am Anfang regelmäßig ins kalte Wasser.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Absolut! Ich empfehle jedem mit einer Idee, über diese auch mit anderen zu sprechen. Baut euch ein Netzwerk auf und sucht euch Mentoren, die zusammen mit euch die Idee verfeinern. Wenn die Idee gefestigter ist und es das ist, was man unbedingt möchte, sollte man einfach loslegen. Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich gerne gründen wollte, bevor ich meine Crowdfunding-Kampagne veröffentlicht habe, um den Menschen zu zeigen, dass man meinem Projekt vertrauen kann, dafür weiß ich jetzt natürlich noch nicht ob meine Finanzierung am Ende auch wirklich so eintritt, wie ich sie geplant habe.

Perfekt ist es sowieso nie, denn eine eigene Firma ist ein Prozess und manche Dinge fügen sich erst mit der Zeit. Außerdem muss man zu irgendeinem Zeitpunkt immer irgendein Risiko eingehen, da sehr viele Dinge zusammenhängen und nicht funktionieren, wenn  man nicht irgendwo anfängt, auch wenn es noch sehr früh zu sein scheint.

Welche Vision steckt hinter Lina Cosmetics?

Lina Cosmetics möchte die dekorative Kosmetik Welt gesünder gestalten, zu einem besseren Ort machen und verdeutlicht, dass die Gesunderhaltung der Haut nicht bei der passenden Hautpflege aufhört. Ich möchte in allen Bereichen ein Umdenken stattfinden lassen und zeigen, dass man nicht schwarz-weiß denken muss, sondern es tatsächlich möglich ist, hochverträgliche, gesunde Inhaltsstoffe mit langanhaltenden Eigenschaften und nachhaltigen Materialien zu kombinieren. Ich möchte mit Lina Cosmetics vor allem Menschen mit Hauterkrankungen, einer empfindlichen Haut oder Krebspatienten eine Möglichkeit auf diese Produkte geben, bei der sie mit ihrer Haut nichts mehr falsch machen können und sich wohl fühlen. 

Wer ist die Zielgruppe von Lina Cosmetics?

Alle, die bisher natürliche oder qualitativ hochwertige Make-up-Produkte im höherwertigen Preissegment gekauft haben oder gerade erst anfangen, sich mit gesunden Inhaltsstoffen zu beschäftigen. Lina Cosmetics ist für jeden geeignet und spricht vor allem die Menschen an, die zu einer empfindlichen Haut neigen, Hauterkrankungen haben oder Krebspatienten sind.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das Besondere an den Produkten ist, dass ich es geschafft habe, alle drei Kategorien (Gesundheit, Nachhaltigkeit und High-Performance) zu verbinden und ich mich bewusst von der zertifizierten Naturkosmetik und der konventionellen Kosmetik abhebe. Der große Vorteil ist die hohe Verträglichkeit der Produkte und mein Fachwissen als staatlich geprüfte Kosmetikerin für meine Personal Brand Lina Cosmetics. Ich unterscheide mich von anderen Anbietern darin, dass meine Kosmetik zu keinem klassischen Bereich zugehörig ist, sondern wirklich etwas ganz Neues erschafft.

Lina Cosmetics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren ist meine Produktpalette deutlich erweitert worden. Ich habe erfolgreiche Finanzierungsrunden abgeschlossen, die Produkte werden über Filialen verkauft und ich habe ein starkes Team aufgebaut.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Trau dich

Hab ganz viel Geduld

Vertraue darauf, dass sich immer ein Weg finden wird

Wir bedanken uns bei Lina Poppe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kritische Situation mit Geduld und Gelassenheit betrachten

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NAO ermöglicht Privatanleger:innen- Geld wie professionelle Investore:innen anzulegen

NAO ermöglicht Privatanleger:innen, Geld wie professionelle Investore:innen anzulegen

Stellen Sie sich und das Startup NAO doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Robin Binder, CEO und einer der drei Gründer vom WealthTech NAO. Gemeinsam mit meinen beiden Mitgründern Philipp Nowakowski (CTO) und Amel Hasanovic (CPO) haben wir vor rund einem Monat unsere App NAO gelauncht. NAO ist eine Geldanlageplattform, mit der wir Privatanleger:innen ermöglichen, Geld wie professionelle Investor:innen anzulegen. Wir eröffnen Menschen den Zugang zu Anlageklassen ab einer Mindestanlage von 1.000 €, die ihnen sonst verwehrt bleiben – wie beispielsweise Primärmarktemissionen von Kapitalmarktprodukten oder Private Equity. Dabei verfolgen wir den Urgedanken von Privatbanken: Wir bieten einen hochwertigen und individuellen Zugang zu Finanzprodukten und erschließen durch den Einsatz zeitgemäßer Technologien eine neue Generation von Investor:innen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich war viele Jahre im Corporate Banking aktiv. Für MidCap-Unternehmen verantwortete ich als Relationship Manager unter anderem Themen wie Vermögensanlage, Liquiditäts- und Hedging-Lösungen sowie die Gestaltung von komplexen Finanzierungen. Währenddessen lernte ich eine Unternehmerfamilie aus Süddeutschland kennen und wechselte den Arbeitgeber. Für diese Familie baute ich dann in Berlin ein Family Office auf. Einer der Geschäftsbereiche, für den ich verantwortlich war, waren Investments in Fintechs in der Frühphase. Als ehemaliger Banker begeisterten mich ihre Geschäftsmodelle, da das Bankgeschäft komplett neu gedacht wird und Nutzererlebnisse geschaffen werden, die die Bedürfnisse von Digital Natives adressieren und befriedigen. 

Ich selbst habe ja jahrelange Erfahrung im Asset Management – und sehe die Vorteile von einem uneingeschränkten Zugang zu allen Anlageklassen. Es ist einfach ungerecht, dass die Geldanlage unverändert sehr exklusiv und daher wenigen Vermögenden vorbehalten ist. Es kann halt nicht jeder investieren, wie er oder sie will, sondern oft entscheidet das Vermögen. Und das wollen wir mit NAO ändern, wir wollen einen gleichberechtigteren Zugang in der Finanzwelt ermöglichen und Hürden für einen nachhaltigen Vermögensaufbau auch bei geringen Anlagebeträgen schaffen.

Welche Vision steckt hinter NAO?

Mit NAO wollen wir die Zweiklassengesellschaft im Investmentbereich eliminieren. Unsere Multi-Asset-Plattform eröffnet neue Möglichkeiten für Menschen, die bisher von Privatbanken und Asset Managern trotz nennenswertem Vermögen ignoriert wurden, da die geforderten Vermögensschwellen noch nicht überschritten wurden.

Das Finanzwesen ist seit jeher elitär und exklusiv. Wer reich ist, verfügt über bessere Optionen, sein Vermögen zu mehren. Hier eine höhere Transparenz über Anlagemöglichkeiten und eine einfache Teilhabe zu schaffen – und das zeitgemäß, komplett digital per App – ist überfällig. Verbraucher:innen können ihr Geld ab 1.000 Euro in von uns ausgewählte Investmentmöglichkeiten für einen nachhaltigen Vermögensaufbau anlegen.

Wir möchten unseren Kunden kuratierte Investmentprodukte an die Hand geben, mit denen sie ihr Portfolio diversifizieren können. Dabei möchten wir sie nicht bevormunden, wie das klassische Vermögensverwalter teils durch intransparente Anlagestrategien  machen, sondern sie dazu befähigen, selbstständig ihre eigene Auswahl zu treffen. Das wollen wir erreichen, indem wir auf unserer Plattform Content anbieten, um die teils erklärungsbedürftigen Produkte verständlich und greifbar zu machen.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Idee zu NAO war in unserem Fall naheliegend. Für mich war es sehr wichtig, komplementäre Mitgründer zu finden. Der menschliche und fachliche Fit und das Teilen einer gemeinsamen Vision – ich bin sehr froh und dankbar, dass mir das gelungen ist. Als Team haben wir die weiteren Herausforderungen wie beispielsweise das Onboarding bei unserem Custody Partner oder bei unserem Haftungsdach für das regulatorische Setup gut meistern können. Für unsere Startfinanzierung konnte ich den Vermögensinhaber des zuvor von mir geleiteten Family Office von unserer Idee überzeugen, sodass er uns das initiale Funding für die Umsetzung unserer Vision zur Verfügung gestellt hat. Dem folgten nun diverse Angels und einige institutionelle Investoren, worauf wir als Team sehr stolz sind.

Wer ist die Zielgruppe von NAO?

In unserer Startphase richten wir uns an eine investment-affine Zielgruppe in Deutschland. Sie hat bereits Geld investiert und möchte ihr Vermögen diversifiziert anlegen. Der Anspruch ist eine nahtlose digitale Experience. Unser Team verfügt über langjährige Erfahrung in der App- und Produktentwicklung bei FinTechs. Wir verstehen die Bedürfnisse des Marktes und entwickeln nutzerzentriert. Wir schaffen für unsere Kund:innen ein Nutzererlebnis, das den Erwartungen und Gewohnheiten entspricht. Zudem sieht sich unser Team selbst als Zielgruppe: Wir entwickeln die NAO-App so, dass sie Spaß macht, einfach zu bedienen ist und stabil läuft. Zudem ist es uns sehr wichtig, dass wir mit NAO eine Marke in der Finanzbranche aufbauen, die nicht nur technische Geldanlage, sondern auch Lifestyle ausstrahlt.

Wie funktioniert NAO? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

NAO kuratiert innovative und schwer zugängliche Investments und schafft durch Co-Investment einen nie zuvor dagewesenen Zugang zu einem nachhaltigen und langfristigen Vermögensaufbau mit einem transparenten und instinktiven Prozess. Durch Kooperationen mit Investmentgesellschaften und Banken wie der UniCredit schafft NAO den Zugang zu ausgewählten Assetklassen. Die Geldanlagen werden ausschließlich für NAO-Kund:innen entwickelt oder nur durch unsere Infrastruktur erst ereichbar ab 1.000€ und nicht erst ab einem Vielfachen davon. 

Wir setzen unser Know-how und Netzwerk für unsere Kund:innen ein, damit sie langfristig wie professionelle Investor:innen Vermögen aufbauen und von strategischen Investmentansätzen profitieren können. So erschließen wir ihnen Assetklassen, in die sie sonst nicht investieren könnten.

Viele FinTechs erleichtern heute den Zugang zu Geldanlagen. Doch dabei fehlt meist der strategische Ansatz und anlagenklassenübergreifende Investitionsmöglichkleiten. Unser innovatives Co-Investing-Modell erlaubt eine breite Diversifizierung für mittel- bis langfristige Anlagehorizonte, die bisher am Markt fehlten. Zum Soft-Launch starten wir mit exklusiv aufgelegten Aktienanleihen in Zusammenarbeit mit der UniCredit. Aktienanleihen mag jetzt vielleicht nicht “fancy” klingen, doch wir interpretieren sie neu für unsere Kund:innen  – mit komplett digitaler Experience sowie monatlichen Zinsauszahlungen. Das ist ein Novum.

NAO, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wird NAO neben dem deutschen Markt auch in weiteren europäischen Ländern als Disrupter im Bereich Private Banking und Asset Management aktiv sein. Neben einer unverändert hohen Kundenzufriedenheit steht klar Profitabilität auf dem Plan. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Netzwerken: Es klingt so einfach und trotzdem wird die Synergie von Netzwerken oft unterschätzt. In unserem Fall ist unser Netzwerk Gold wert und ermöglicht beispielsweise erst viele Produkte auf unserer Multi-Asset-Platform durch gute Partnerschaften.

2. Geduld: Auch wenn man gerne alles sofort hätte und viel schneller vorankommen möchte, hilft mir oft ein gewisser Abstand zur aktuellen Situation, um wieder rational eine Entscheidung treffen zu können. Daher lieber mit etwas mehr Geduld und Gelassenheit eine kritische Situation betrachten und nicht als Kurzschlussreaktion eine weitere Baustelle eröffnen.

3. Team: Für mich ist ein gutes Team, dem man vertraut, unersetzbar. Als komplementäres Team bringt man viel mehr Facetten bei der Entscheidungsfindung ein und verliert so nicht die Nutzerzentrierung, weil man die eigene Meinung verteidigen muss. Auch wenn man viele Talente hat, hilft es auch Spezialisten für jeden Bereich zu haben, um eine exzellente Lösung zu bauen und diese auch über die richtigen Kanäle zu vermarkten. Zusätzlich macht gemeinsam einen Kaffee oder ein Bier trinken einfach mehr Spaß als alleine.

Wir bedanken uns bei Robin Binder für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Auf die richtige Welle zu setzen lohnt sich!

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rex

Rex moderne, technologiegestützte Tierarztpraxis – digitale Plattform für Haustierbesitzer für Tierarzttermine, Telemedizin und eine elektronische Patientenakte

Stellen Sie sich und das Startup Rex Technologies doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Jonathan Loesing, ich bin Gründer und CEO von Rex. Bevor ich Rex zusammen mit meinem Mitgründer Julian gestartet habe, waren wir beide bei McKinsey. Hier war ich auf den Gesundheitsmarkt spezialisiert und habe mit verschiedenen Unternehmen von Leistungserbringern bis Versicherungen gearbeitet. Zwischen Uni und McKinsey hatte ich ein erstes Fintech-Startup namens Forexfix mitgegründet.

Mit Rex betreiben wir nun einerseits eigene, moderne, technologiegestützte Tierarztpraxen. Andererseits bieten wir auch eine digitale Plattform für Haustierbesitzer für Tierarzttermine, Telemedizin und eine elektronische Patientenakte. Unser Schwerpunkt liegt auf einer angenehmen Kundenerfahrung, digitalisierten Prozessen und erstklassiger tierärztlicher Versorgung.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe ein Unternehmen gegründet, da sich hier für mich die maximale Freiheit bietet zu entscheiden a) mit wem man b) wie und c) an was arbeitet. 

Julian und ich kennen und mögen uns schon sehr lange von gemeinsamen Projekten bei McKinsey. Wir waren und sind daher ein sehr gut eingespieltes Team. 

Konkret im Alltag dürfen wir bei Rex nun alle Prozesse rund um die “UX des Tierarztbesuchs” wirklich von null an denken. Auf diese Art Innovation in den Alltag von tausenden Menschen zu tragen macht echt Spaß. 

Letztendlich zielt unsere Arbeit übergreifend darauf ab, die tiermedizinische Versorgung zu verbessern. Eine so wichtige Mission jeden Tag bei der Arbeit im Hintergrund zu haben, ist ein riesiger Motivations-Boost.

Welche Vision steckt hinter Rex?

Einerseits hat Rex sich zum Ziel gesetzt, das Zusammenleben zwischen Menschen und Tieren noch besser zu gestalten. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, welchen enorm positiven Einfluss Haustiere auf das Wohlbefinden von Menschen haben. Das wollen wir fördern, indem wir es noch einfacher gestalten, sich gut um sein Haustier zu kümmern. 

Andererseits wollen wir die Veterinärmedizin an sich verbessern. TierärztInnen haben einen unglaublich stressigen Job. Hier wollen wir ansetzen und durch Automatisierung und Digitalisierung zumindest teilweise diesen Stress reduzieren. Langfristig bieten sich durch das Erheben der medizinischen Daten sehr spannende Use Cases, die über Prozessverbesserungen hinaus die Medizin an sich revolutionieren können.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wie jedes Startup geht auch Rex durch jede Menge “Ups and Downs”. Rex ist aber speziell in der Hinsicht, dass wir ein “Full-Stack” Unternehmen sind: wir entwickeln nicht nur Software, sondern auch Gewerbeimmobilien, rekrutieren Tierärzte, bauen eine Consumer Brand, werten Medizindaten aus und vieles mehr. Dadurch, dass wir als junges Unternehmen an so vielen Fronten gleichzeitig an den Start gehen, wird einem nie langweilig.

Finanziert sind wir zu Anfang durch Wagniskapital. Wir sindbesonders stolz darauf, neben tollen VC Funds auch sehr gut passende Angels wie die Gründer von AviMedical oder ZooPlus an Bord zu haben.

Wer ist die Zielgruppe von Rex?

Rex steht natürlich allen Haustierbesitzern zur Verfügung, die ihren Haustieren etwas Gutes tun wollen. Aber viele Aspekte sprechen vor allem urbane Millennials an. Millennials sind nun die größte generationelle Gruppe der Haustierbesitzer. Vor allem im städtischenRaum ist dies allerdings ebenfalls die “Generation Gorillas”: Kunden, die sehr hohe Ansprüche an den digitalen Auftritt haben und es gewohnt sind, dass alles “nur einen Klick” entfernt ist. 

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bei Rex ist die ganze UX und die Customer Journey sehr viel einfacher und nutzerfreundlicher im Vergleich zu anderen Tierarztpraxen. Man kann online einen Termin buchen und muss nicht während der sonst bei anderen Praxen oft sehr kurzen Öffnungszeiten telefonisch anrufen. Bei der Online-Terminbuchung gibt es die Möglichkeit, direkt das Problem zu schildern und alle Daten zum Haustier einzugeben, sodass man in der Praxis Zeit spart. 

Vor Ort muss nichts weiteres ausgefüllt werden. Dank sehr kurzer Wartezeit kommt man im Regelfall sofort dran. Falls während des Termins ein Problem identifiziert wird, zeigen unsere ÄrztInnen ohne Fachsimpelei mögliche Behandlungsoptionen auf, mit Vor – und Nachteilen und zu erwartenden Kosten. Sobald der Termin vorbei ist, wird direkt an der Rezeption bezahlt und man bekommt die Rechnung per E-Mail.

Unabhängig von den Terminen vor Ort bietet Rex ebenfalls viele Vorteile. So kann man z.B. Telemedizin für Nachsorgetermine nutzen. Außerdem arbeiten wir gerade an einer elektronischen Patientenakte, die im Rex-Kundenkonto integriert ist. So kann man dann medizinische Befunde, Diagnostik-Ergebnisse etc. von vergangenen Rex-Terminen einfach online einsehen. Wenn man mal umzieht, hat die zweite Rex Tierarztpraxis sofort Zugriff auf die medizinische Historie der ersten Rex Tierarztpraxis.

Rex, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir planen, viele weitere Standorte in verschiedenen Städten zu eröffnen und unsere digitale Plattform mit neuen Funktionalitäten immer weiter auszubauen. Konkret kommt als nächstes ein dritter Standort in Berlin-Friedrichshain hinzu. Unser Anspruch mit Rex ist es aber letztendlich, ein Haushaltsname in ganz Deutschland zu werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Überlegt euch, in einem a) guten Markt ein b) solides Geschäftsmodell und bringt c) einen langen Atem mit.

Zum Markt: Fast alles kann sich in den frühen Phasen von Startups ändern – vom Team zum Business Modell über GTM zur Zielgruppe und vielem mehr. Doch den Markt “mittendrin” zu ändern, ist sehr schwierig. Es gibt einfach Märkte, die besser sind als andere, mit gesünderen Margen oder beispielsweise einem höheren Wachstum. Hier auf die richtige Welle zu setzen lohnt sich!

Zum Geschäftsmodell: Oft klingt es sehr offensichtlich, aber ist es nicht, wenn man sich die Landschaft genauer ansieht. Viel zu viele Startups sind “features not products” oder “solutions looking for problems”, also kleine Hacks oder Spielereien ohne wirkliche Wertschöpfungstiefe. Im aktuellen Zinsumfeld muss allen Beteiligten klar sein, wie ein Unternehmen nicht nur mit Voucher Codes “User” und “Screentime” erzielen, sondern auch nachhaltig wirtschaften kann.

Zum langen Atem: Jedes Startup hängt mal in den Seilen, und jeder kommt in Phasen, in denen es weniger Spaß macht. Hier gilt es durchzuhalten und wenn notwendig, schwere Entscheidungen zu treffen… Das Ganze ist ein Marathon, kein Sprint.

Wir bedanken uns bei Jonathan Loesing und Julian Lechner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Mitarbeiter und gute Partnerschaften sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg

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arbeArbe Perception Radar Systemen für Fahrzeuge CEO Kobi Marenko

Arbe Perception Radar Systemen für Fahrzeuge und ermöglicht ermöglicht sichere Fahrerassistenzsysteme zum vollständig autonomen Fahren

Stellen Sie sich und das Startup Arbe doch kurz unseren Lesern vor!

„Ich bin Kobi Marenko, Mitbegründer und CEO von Arbe. Ich setze mich für Umweltschutz und Menschenrechte ein, bin aber auch passionierter Tech-Enthusiast. Arbe ist ein weltweit führender Anbieter von Perception Radar Systemen für Fahrzeuge und ermöglicht mit seiner Technologie sichere Fahrerassistenzsysteme; wir ebnen den Weg zum vollständig autonomen Fahren. Unser Phoenix Perception Radar kann feststellen, ob sich Objekte um das Fahrzeug herum und in welche Richtung sie sich bewegen. Sie liefern dem Fahrzeug quasi ein Echtzeit-Situationsbewusstsein und Warnungen.“

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

„Mein Kollege Noam Arkind, CTO von Arbe, hatte die Idee dazu – und ich war begeistert. Denn die bisherigen, verfügbaren Sensoren auf dem Markt ,sehen‘ nicht gut genug; sie haben Schwachstellen und behindern damit den Weg hin zum vollständig autonomen Fahren. Heute bedarf es Sensoren, die es dem Fahrzeug ermöglichen, seine Umgebung bei allen Wetter- und Lichtverhältnissen in hoher Auflösung und auch mit einer großen Reichweite und einem weiten Sichtfeld zur Abstandsmessung zu erkennen.“

Welche Vision steckt hinter Arbe?

Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, eine Zukunft ohne tödliche Unfälle im Straßenverkehr zu verwirklichen. Dafür bieten wir eine Lösung, die den Fahrer und alle anderen Verkehrsteilnehmer bei allen Wetter- und Lichtverhältnissen schützt, echte Sicherheit bietet und den Weg zu Straßen ohne Fahrzeugkollisionen ebnet. Die Perception-Radar-Lösung von Arbe fördert die Entwicklung von Sicherheit und autonomer Technologie, indem sie die modernste Radartechnologie zu einem Preis anbietet, der für jedes Fahrzeug erschwinglich ist – nicht nur für Luxusfahrzeuge. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

„Wie bei jedem großen Vorhaben sind wir auf dem Weg dorthin auch auf Herausforderungen gestoßen und haben Fehler gemacht, die uns letztendlich Zeit und Geld kosteten. Wir haben jedoch aus diesen Fehlern gelernt und sind dadurch widerstandsfähiger geworden. Eine unserer größten Herausforderungen war die Entwicklung eines Prozessors mit zu vielen Funktionen, was den Chip für die Herstellung zu kompliziert und schwierig machte.

Um dieses Problem zu lösen, wählten wir einen innovativen Ansatz für das Chipdesign und sind für den Herstellungsprozess eine Partnerschaft mit Global Foundries eingegangen. Dank unseres Engagements bei der Bewältigung von Herausforderungen und der Suche nach innovativen Lösungen hat sich Arbe zu einem führenden Unternehmen in der Automobilindustrie entwickelt, und wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, den Fortschritt in diesem spannenden Bereich voranzutreiben.

Arbe ist seit Oktober 2021 an der NASDAQ notiert, unser Börsenkürzel lautet ARBE. Die Börsennotierung erfolgte durch eine SPAC-Fusion, bei der wir 118 Millionen US-Dollar eingenommen haben. Am 14. Juni konnten wir den Verkauf von registrierten Aktien im Wert von 23-Millionen-Dollar bekanntgeben; zuvor hatten wir bereits 70 Millionen US-Dollar an Risikokapitalmitteln beschafft.

Wer ist die Zielgruppe von Arbe?

„Arbes Zielgruppe ist die Automobilbranche. Wir bieten unsere Chipsatzlösungen über unsere Zusammenarbeit mit führenden Tier-1-Unternehmen wie Valeo und Veoneer (jetzt Magna) in Europa und den US-Automobilherstellern an. Darüber hinaus zielen wir auch auf die nicht-automobilen Branchen ab, wie beispielsweise Hersteller von Lieferrobotern, Nutz- und Industriefahrzeugen und eine Vielzahl von Sicherheitsanwendungen mit fortschrittlicher Sensorik über die Zusammenarbeit mit einem Tier-1-Unternehmen namens Qamcom. Für sie stellen wir fortschrittliche Sensorik und paradigmenverändernde Perception für eine breite Palette von Fahrzeugen und Anwendungen in den USA, Europa und Asien bereit.“

Wie funktioniert Arbe? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

„Arbes Phoenix Perception Radar verfügt über 2.304 virtuelle HF-Kanäle, die eine ultrahohe Auflösung bieten und ein Bild liefern, das 100-mal detaillierter ist als dass jeder anderen Radarlösung auf dem Markt. Diese Detailgenauigkeit ermöglicht die Erkennung, Klassifizierung und Verfolgung von Objekten in großer Entfernung sowie die Erstellung von Karten des Umfeldes um das Fahrzeug herum. Er unterstützt über 100.000 Erkennungen pro Bild mit einer Punktwolkendichte, die von keiner anderen Radarlösung auf dem Markt erreicht wird.

Darüber hinaus verfügt Arbe über einen Radar-Verarbeitungschip, der die Verarbeitung riesiger Mengen von Rohdaten in Echtzeit mit beispiellosen Rechenleistungen ermöglicht, sowie über eine hochdichte Radarantenne und ein proprietäres Post-Processing-Softwarepaket mit KI-basierten Wahrnehmungsalgorithmen, die Clustering, Selbstlokalisierung, Falschzielfilterung und Klassifizierung in Echtzeit durchführen.

Diese bahnbrechende Technologie wurde von führenden Unternehmen der Branche anerkannt, darunter KargoBot von DiDi Global, AutoX oder Baic und die bereits erwähnten Tier-1-Partner. Mit unserer auf dem Markt einzigartigen und hochmodernen Radartechnologie treibt Arbe bedeutende Fortschritte in der Automobilindustrie voran und positioniert sich als führendes Unternehmen in diesem sich schnell entwickelnden Bereich.“

Arbe, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

„Wir erwarten in den nächsten 5 Jahren mehrere wichtige Entwicklungen in der Automobilbranche. Elektrofahrzeuge werden weiter an Marktanteilen gewinnen, da immer mehr traditionelle Automobilhersteller ihren Schwerpunkt auf die Produktion von Elektrofahrzeugen legen. Außerdem erwarten wir eine zunehmende Dominanz chinesischer Automobilhersteller, die stark in fortschrittliche Technologien investieren. 

Autos werden zunehmend von Software abhängig sein, daher legen wir unseren Schwerpunkt auf eine zukunftssichere Hardware, die leicht aufgerüstet werden kann, um neue Sicherheits- und Komfortfunktionen zu unterstützen. Infolgedessen rechnen wir mit einer steigenden Nachfrage nach fortschrittlichen Lösungen wie dem Perception Radar von Arbe, der dazu beitragen kann, Unfälle zu vermeiden und ein angenehmeres Fahrerlebnis für alle zu schaffen. Wir sind zuversichtlich, dass Arbe bei der Revolution der autonomen Fahrzeuge eine Vorreiterrolle einnehmen und wesentliche Sicherheitsmerkmale bereitstellen wird.“

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

„Die Automobilindustrie ist eine komplizierte Branche – die Verkaufszyklen sind sehr lang und die Qualifizierung entsprechend kapitalintensiv. Jeder, der in den Automobilmarkt einsteigt, sollte sich darauf einstellen, dass es von der Idee bis zur vollständigen Kommerzialisierung zehn Jahre braucht. Außerdem sind exzellente Mitarbeiter und gute Partnerschaften mit anderen visionären Unternehmen Schlüsselfaktoren für den Erfolg.“

Wir bedanken uns bei Kobi Marenko für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Starte dein Unternehmen mit einem klaren Konzept 

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haushaltsfee

Haushaltsfee- Tipps und Tricks rund um den Haushalt

Stellen Sie sich und das Startup Haushaltsfee doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Claudia und Karsten und haben die Firma Haushaltfee in 2014 gegründet. Anfänglich lag der Fokus auf Checklisten zu unterschiedlichen Haushaltsthemen. Danach kamen Motivations-Kurse für Selbstlerner zu den Themen Ausmisten, Ordnung halten, Papierkram managen etc. hinzu. Kurzum bieten wir mit unseren Produkten Unterstützung zu einer Vielzahl von Themen im Haushalt an. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Vor der Gründung von Haushaltfee waren wir bereits über ein Jahrzehnt online selbstständig tätig. Unsere früheren Erfahrungen im Angestelltendasein haben uns gezeigt, dass wir als kreative Köpfe lieber unser eigenes Ding machen und Ideen umsetzen. So entstand daraus auch unser aktuelles Unternehmen „Haushaltsfee“.

Welche Vision steckt hinter Haushaltsfee?

Die Vision von Haushaltsfee ist, praktisches Wissen rund um das Thema Haushalt anzubieten. Sei es zu den Alltagsthemen Putzen, Fleckenentfernung vor dem Waschen sowie Ausmisten und Ordnung, um mehr Klarheit in den vier Wänden und im Leben zu bekommen. Mit dem neuen Haushaltsfee-Marktplatz bieten wir zudem eine Plattform an, die sich auf Bedarfsprodukte für den Haushalt konzentriert. Von Putzutensilien bis hin zu Waschmittel etc.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir hatten Haushaltfee mit den Checklisten rund um Haushalt und Putzen gestartet. Dazu bauten wir parallel den Blog auf und nach und nach Facebook-Gruppen. Dazu kamen noch Pinterest und andere Social-Media-Kanäle.

Herausfordernd sind vor allem die sich ständig ändernden Algorithmen von Google und Co. Man muss immer auf dem Laufenden bleiben und Anpassungen vornehmen. Finanziert haben wir den Aufbau von Haushaltsfee durch Eigenmittel.

Wer ist die Zielgruppe von Haushaltsfee?

Die Zielgruppe von Haushaltfee sind überwiegend Frauen und Mütter, die sich Tipps und Unterstützung rund um Haushaltsthemen wünschen. 

Wie funktioniert Haushaltsfee? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir beantworten alle Fragen, die zum Thema Haushalt auftreten. Dazu konzentrieren wir uns immer weiter auf das Kernthema und haben bereits Randthemen herausgenommen, die den Fokus verwässern könnten. 

Haushaltsfee, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir sind bereits dabei, Haushaltsfee vom reinen Tipps & Tricks-Blog zum Haushaltsportal auszubauen. Der Haushaltsmarktplatz war nur der Start. In Kürze kommt ein Verzeichnis von privaten Dienstleistern hinzu. Hier kann nach Haushaltshilfen in der Umgebung recherchiert werden, um sich Unterstützung zu holen. 

Weitere Projekte sind bereits in Vorbereitung. Aber ganz wichtig: Es geht immer um das Thema Haushalt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Aus unseren eigenen Erfahrungen empfehlen wir:

1. Starte dein Unternehmen mit einem klaren Konzept und fokussiere dich auf ein eng begrenztes Thema.

2. Starte früh mit den Vorbereitungen, z. B. parallel zu einer Festanstellung.

3. Vermeide übergroße Investitionen bzw. Kreditaufnahme und beginne klein und gerne auch unperfekt, um bereits früh Feedback von potentiellen Kunden zu bekommen.

Bild: Claudia und Karsten Windfelder sind die Macher von Haushaltsfee

Wir bedanken uns bei Claudia und Karsten Windfelder für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Beharrlichkeit ist der Schlüssel

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Lactabico

Lactabico konzentriert sich auf Milchpeptide und ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf unsere psychische und physische Gesundheit.

Stellen Sie sich und das Startup Lactabico doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Lactabico, ein Teil der Lactocore Gruppe. Als Berliner Biotech-Startup konzentrieren wir uns auf Milchpeptide und ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf unsere psychische und physische Gesundheit. Wir haben es uns zur spannenden Mission gemacht, eine neue Generation von Peptid-basierten Medikamenten zu entwickeln, die nicht nur sicher, sondern auch wirksam gegen Zustände wie Stress, Angst, Fettleibigkeit und Diabetes sind. Uns treibt die Aussicht an, die Lebensqualität von Millionen von Menschen weltweit zu verbessern.

Unser multinationales Forschungs- und Entwicklungsteam besteht aus Biologen, Biochemikern und Spezialisten für computergestützte Biologie. Wir haben einige vielversprechende neue Moleküle entdeckt, die das Potenzial haben, sicherere und wirksamere Behandlungen für bisher ungedeckte medizinische Bedürfnisse bei psychischen, metabolischen und neurologischen Störungen zu werden. Diese könnten das Leben von Menschen und Haustieren verbessern, und wir sind derzeit in der Vor-IND-Phase unserer Studien.

Unsere Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen werden durch unsere eigene Rechenplattform verstärkt, die ein künstliches Modul integriert. In den letzten 5 Jahren hat unsere Muttergesellschaft, die Lactocore Gruppe, die Initiative ergriffen, um drei Patente im Zusammenhang mit unseren peptidtherapeutischen Wirkstoffen zu beantragen. Diese bahnbrechenden Wirkstoffe könnten die Behandlung von psychischen und metabolischen Störungen revolutionieren.

Die Lactocore Gruppe begann ihre Reise 2018 in Boston, USA, mit der Unterstützung eines engagierten Business Angels aus Europa. Seit diesen frühen Tagen hat sie ihre Aktivitäten erheblich ausgeweitet. Wir, Lactabico GmbH, begannen unsere Geschichte 2022 in Deutschland.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Unsere Reise zur Gründung eines Unternehmens begann während unserer Promotionszeit an der Fakultät für Biologie. Das Fachgebiet des Mitbegründers von Lactabico, Anton Malyshev, lag im Bereich des Säugetierverhaltens und der Physiologie sowie verschiedenen Modellen von psychiatrischen Störungen wie beispielsweise Depression oder Angststörungen. Damals entwickelte Anton eine Faszination für Peptide und die potenziellen Vorteile, die sie für die menschliche Gesundheit versprachen. Vor allem Milchpeptide erregten seine Aufmerksamkeit aufgrund ihrer faszinierenden Eigenschaften.

Mehrere Gruppen von kurzen Signalpeptiden modulieren verschiedene Neurotransmittersysteme im Gehirn, wie zum Beispiel das Opioid- oder GABA-System. Diese Peptide sind im Wesentlichen die beruhigenden Moleküle der Natur. Diese Peptide finden sich beispielsweise in Muttermilch – sie helfen dabei, das Nervensystem von Babys zu normalisieren, beruhigen sie und unterstützen ihre Anpassung an die umgebende Welt. Und dennoch sind diese Peptide kaum erforscht.

Wir sahen in der Erforschung neuer Signalpeptide die Möglichkeit, gesündere und sicherere Alternativen oder Ersatzstoffe für die vorhandenen Medikamente zu entwickeln. Viele der derzeitigen Medikamente gegen psychische Gesundheitsprobleme haben Nebenwirkungen wie Sedierung, Sucht und Entzugssyndrom. Die Peptide, die wir entdeckt haben, haben ein enormes Potenzial zur Verbesserung der Gesundheit von Menschen und sogar von Haustieren gezeigt, was unsere Entscheidung zur Unternehmensgründung befeuert hat.

Welche Vision steckt hinter Lactabico?

Unsere Vision bei Lactabico ist es, die Gesundheitsbranche zu revolutionieren, indem wir das ungenutzte Potenzial kurzer regulatorischer Peptide ausschöpfen. Wir zielen darauf ab, eine neue Generation von sicheren und effektiven peptidbasierten Medikamenten einzuführen, um Zustände wie Stress, Angst, Fettleibigkeit und Diabetes zu bekämpfen. Letztlich möchten wir die Lebensqualität von Millionen Menschen auf der ganzen Welt und sogar von Haustieren verbessern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unsere Reise von der Konzeption bis zur Markteinführung war sowohl von Herausforderungen als auch von Erfolgen geprägt. Eine bedeutende Herausforderung war die Sicherung der Anfangsfinanzierung. Wir hatten das Glück, Unterstützung von einem engagierten Business Angel aus Europa zu erhalten, der an unsere Vision glaubte. Diese Anfangsfinanzierung stellte das notwendige Kapital zur Verfügung, um unsere Aktivitäten zu etablieren und unsere Forschung fortzusetzen.

Eine der Hauptprobleme war es, den Investoren das Potenzial unseres Projekts zu vermitteln, den konservativen pharmazeutischen Markt für die psychische Gesundheit radikal zu verändern. Dies erforderte viel Kommunikation und Verhandlung, aber allmählich hatten wir Erfolg dabei, unseren Standpunkt zu vermitteln – immerhin haben wir zehn Doktoren in unserem Team.

In jüngster Zeit hatten wir die Gelegenheit, unsere Aktivitäten auszuweiten, haben ein deutsches Accelerator-Programm absolviert und unsere Forschungs- und Entwicklungsstätte in Deutschland eröffnet. Das war ein spannender Schritt für uns, brachte aber eigene Herausforderungen mit sich. Wir sind derzeit dabei, die nächste Finanzierungsrunde aufzustellen, um unsere Moleküle durch eine formale präklinische Bewertung zu bringen und einen Antrag auf Zulassung eines neuen Prüfmedikaments zu stellen und Phase-I-Studien mit gesunden Freiwilligen durchzuführen.

Wer ist die Zielgruppe von Lactabico?

Unsere Zielgruppe umfasst Patienten, die unter Stress, Angst, Fettleibigkeit, Diabetes und verwandten Störungen leiden, sowie Gesundheitsdienstleister und Forschungseinrichtungen. Wir richten uns auch an den veterinärmedizinischen Sektor, da unsere Forschung die Anwendung von Therapien für Haustiere umfasst. Basierend auf unseren Forschungsergebnissen glauben wir, dass unsere peptidbasierten Medikamente auch für Haustiere vorteilhaft sein könnten. Es gibt ein wachsendes Bewusstsein für psychische Gesundheitsprobleme bei Haustieren, und herkömmliche Behandlungen bergen oft das Risiko von Nebenwirkungen.

Daher bilden Tierärzte und Haustierbesitzer, die sicherere, effektivere Behandlungsoptionen für Tiere suchen, die unter Stress oder Angstzuständen leiden, ebenfalls einen wichtigen Teil unserer Zielgruppe. Wir sind bestrebt, die Lebensqualität sowohl für Menschen als auch für Haustiere zu verbessern.

Wie funktioniert Lactabico? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bei Lactabico nutzen wir eine eigene Rechenplattform basierend auf strukturbioinformatischen Algorithmen mit KI-Unterstützung für unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Dies ermöglicht es uns, Moleküle weiter zu verbessern, die das Potenzial haben, sicherere und wirksamere Medikamente für gängige psychische und metabolische Störungen zu werden.

Unsere Plattform heißt Reptide. Im Kern stehen mathematische Rankingverfahren und eigene Response-Funktionen, die eine Liste der vielversprechendsten Peptide auf Basis der Physik nicht-kovalenter, intermolekularer, Protein-Peptid-Interaktionen erzeugen. KI hilft uns auch dabei, die Bindungstaschen und strukturellen Merkmale von Zielproteinen zu verstehen. Wir verwenden Reptide also zunächst zum Aufbau der Datenbank und dann bei der Arbeit mit unseren führenden Kandidaten. Zum Beispiel versuchen wir, ein Modul zu erstellen, das uns dabei hilft, die entscheidenden chemischen Bindungen in unseren Peptiden zu schützen und sie im Verdauungstrakt stabiler zu machen.

Lactabico, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere bisherige Reise wurde von dem Ehrgeiz angetrieben, den pharmazeutischen Markt für Angstzustände zu revolutionieren, der derzeit von Medikamenten auf Benzodiazepinbasis dominiert wird. Diese Medikamente, obwohl wirksam, sind mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden, die die Lebensqualität eines Patienten negativ beeinflussen können. Wir glauben, dass unsere peptidbasierten Therapien das Potenzial haben, diese traditionellen Behandlungen zu ersetzen und eine ebenso wirksame, aber natürlichere Alternative ohne lähmende Nebenwirkungen zu bieten.

Aber wir sind auf einem langen Weg. Unser Endziel sind Medikamente für Menschen und Tiere, aber wir befinden uns noch in der präklinischen Phase. Alle diese Prozesse sind langsam und könnten bis zu drei Jahre dauern, bis wir tatsächlich Phase-Zwei-Studien in echten Patientenpopulationen beginnen können, zum Beispiel bei generalisierter Angststörung.

Blickt man in die Zukunft, so sehen wir Lactabico in den nächsten Jahren eine bedeutende Veränderung in diesem Markt anführen. Der Umsatz im Markt für psychische Gesundheit soll im Jahr 2023 voraussichtlich 20,09 Milliarden US-Dollar erreichen. Allerdings mangelt es den derzeitigen experimentellen Pipelines in diesen Bereichen an Innovation, was eine Chance für unsere bahnbrechende Forschung bietet. Wir sehen voraus, dass die Forschung von Lactabico einen bedeutenden Beitrag zu diesen Märkten leisten und einen neuen Branchenstandard für sicherere, wirksamere Behandlungen sowohl für Menschen als auch für Haustiere setzen wird.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ein entscheidender Punkt ist die Motivation und Hingabe zu den Zielen, denn reines wissenschaftliches Wissen enthält keine Kategorien wie ein Produkt. Wir brauchen mehr Wissen, mehr Daten, um der Menschheit zu nützen. Aber es gibt eine leicht andere Perspektive mit dem Wunsch, diese grundlegenden Entdeckungen in Form eines Produkts zu machen, das die Menschen nutzen können.

Zweitens, unterschätzen Sie niemals die Bedeutung des Aufbaus eines starken, engagierten Teams. Der Erfolg eines Unternehmens wird weitgehend von den Menschen dahinter getrieben. Sie müssen Ihre Vision teilen und sich dazu verpflichtet fühlen, sie zu erreichen. Es ist die geteilte Leidenschaft und Hingabe, die Sie durch die Herausforderungen und rauen Phasen bringt.

Schließlich ist Beharrlichkeit der Schlüssel. Es wird Hindernisse geben und es wird Neinsager geben. Denken Sie jedoch daran, warum Sie angefangen haben, glauben Sie an Ihre Vision und machen Sie weiter. Und wenn der Erfolg kommt, ist das nicht das Ende, sondern ein Meilenstein auf einem ständigen Weg des Wachstums und der Innovation. Und haben Sie keine Angst, groß zu träumen. Es ist entscheidend, eine Vision zu haben, die motiviert und Sie vorantreibt.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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