Dienstag, September 16, 2025
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Plant von vorneherein ausreichend Zeit ein

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soulely

soulely macht das Wickeln mit Stoffwindeln noch nachhaltiger

Stellen Sie sich und das Startup soulely doch kurz unseren Lesern vor!

soulely macht das Wickeln mit Stoffwindeln noch nachhaltiger. Denn unsere Produkte bestehen aus achtsam ausgewählten Materialien, werden umweltschonend und fair hergestellt und können größtenteils wieder recycelt werden. Damit steht unser Startup für höchste Ansprüche an Nachhaltigkeit und Fairness. 

Zu unserem Sortiment gehören „cover“, also Überhosen, zwei verschieden saugstarke „inlays“ sowie das „catch“, das das große Geschäft auffängt. Es ist der einzige Bestandteil der Windel, der im Mülleimer landet. Damit sowohl neugeborene Babys als auch Kinder ab etwa 7 Kilogramm Körpergewicht mit soulely gewickelt werden können, gibt es die „cover“ und „inlays“ in zwei Größen. Darüber hinaus bieten wir weiteres Wickelzubehör wie eine Unterlage und Tasche für den Transport benutzter Windeln an.

Hergestellt werden alle soulely Textilprodukte von unserem Partner VAUDE in einem nach dem Fair Wear-Standard auditierten Betrieb in Portugal. Das renommierte Unternehmen für nachhaltige Outdoor-Ausrüstung ist ebenso wie alle von VAUDE hergestellten Produkte klimaneutral.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben bereits 2017 den Ananas Shop gegründet, in dem wir alles rund ums Wickeln mit Stoffwindeln verkaufen. Seitdem verstehen wir uns als Botschafter für das Wickeln mit wiederverwendbaren Windeln. Ein Thema, das unserer Meinung nach noch viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält. 

Je länger wir uns mit dieser Wickelmethode beschäftigt haben, desto mehr haben wir gedacht: Wir wollen noch mehr tun. So entstand die Idee, ein eigenes Label für Stoffwindeln zu gründen. Die soulely Produkte sind nicht nur nachhaltig und fair hergestellt, sie sind am Ende ihres Lebens auch fast vollständig recycelbar. 

Welche Vision steckt hinter soulely?

Der Name „soulely“ setzt sich aus den englischen Worten „soul“ für Seele und „solely“ für einzig zusammen. Damit steht er für unseren Anspruch, uns mit ganzer Seele dafür einzusetzen, die eine Erde, die wir haben, zu schützen. 

Wir haben uns vorgestellt, dass unsere 4 Kinder uns eines Tages fragen: „Ihr habt doch gewusst, dass die Welt in Not ist. Und was habt ihr dagegen getan?“ Darauf wollten wir ihnen mit dem guten Gewissen antworten können, dass wir einen Beitrag geleistet haben. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir hatten zwar viel Erfahrung mit der Nutzung und dem Vertrieb von Stoffwindeln, aber natürlich nicht mit der eigenen Produktion. Zum Glück konnten wir VAUDE als Partner für unser Projekt begeistern. Das Knowhow in der Textilproduktion hat uns sehr geholfen, soulely umzusetzen. 

Dennoch gab es einige Herausforderungen, vor allem beim soulely „cover“ und dem „inlay intense“. Hier haben wir deutlich mehr Musterdurchläufe gebraucht, bis bei Passformen und Materialien alles stimmte. Da wir uns selbst finanziert haben, hat uns das schon hin und wieder Bauchschmerzen bereitet. Aber das geht wohl jedem Gründerteam so.

Wer ist die Zielgruppe von soulely?

Wir möchten mit soulely alle Eltern ansprechen, die sich nicht entscheiden wollen müssen zwischen einem nachhaltigen Familienalltag und Praktikabilität und Funktionalität. Mit soulely möchten wir genau diese Werte vereinen und zeigen, dass nachhaltige Produkte keinen Verzicht und keine Einschränkung bedeuten, sondern einen riesigen Zugewinn an Lebensqualität. 

soulely stoffwindeln produkte

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Eines unserer wichtigen Alleinstellungsmerkmale ist, dass wir auf eine geschlossene Kreislaufwirtschaft setzen. Die soulely Produkte, die übrigens auch klimaneutral sind, werden aus sortenreinen Materialien hergestellt. Die verwendete Bio-Baumwolle ist dabei schon jetzt vollständig recyclebar. Beim Polyesterrecycling arbeitet die Textilindustrie derzeit mit Hochdruck an umfassenden Lösungen. Dennoch nehmen wir unabhängig vom Material schon heute alle nicht mehr nutzbaren Produkte zurück. Darüber hinaus wollen wir für unsere soulely Produkte sicherstellen, dass sie so lange wie möglich genutzt werden können. Dazu gehört neben einer hohen Qualität auch die Fähigkeit und Möglichkeit zur Reparatur. 

Denn aus unserer Erfahrung wissen wir: Die häufigsten Gebrauchsschäden schränken die Funktion des Produktes ein, könnten aber leicht repariert werden. Die Windel sollte deswegen also nicht gleich weggeworfen werden müssen. Aus diesem Grund gehört zu den soulely Produkten, für eben diese Schäden, ein kostenloser Reparaturservice innerhalb der ersten 5 Jahre ab Kauf. Auch hierbei arbeiten wir mit VAUDE zusammen. 

Zu nachhaltigem Wirtschaften gehört für uns aber noch mehr dazu als das reine Produkt. Deshalb werden unsere soulely Produkte in einer fairwear auditierten Produktionsstätte in Portugal hergestellt, wodurch sichergestellt ist, dass auch die Menschen, die unsere Produkte nähen faire und soziale Arbeitsbedingungen vorfinden. 

soulely, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Plan ist, soulely auch in weiteren Online-Shops und im stationären Handel zu platzieren. Damit wollen wir dem Wickeln mit waschbaren Windeln auch eine größere Aufmerksamkeit bescheren. Denn aktuell kommen junge Eltern unserer Meinung nach noch viel zu wenig mit dem Thema in Kontakt. Zudem können wir uns vorstellen, das soulely Sortiment mit zusätzlichen Produkten für den nachhaltigen Familienalltag zu erweitern. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wir glauben, dass Langlebigkeit, Reparierfähigkeit und Rückführbarkeit der Materialien in den Wertstoffkreislauf, sowie umweltfreundliche, soziale und faire Produktionsbedingungen heute Kernwerte sein sollten, die bereits von vornherein in die Produktentwicklung einfließen, um zukunftsorientiert wirtschaften zu können. 

Zudem können wir nur empfehlen, sich wenn nötig, externes Knowhow zu holen. Als Neulinge in der Textilproduktion war die Zusammenarbeit mit VAUDE für uns ausgesprochen wertvoll. 

Und unser dritter Tipp: Plant von vorneherein ausreichend Zeit ein. Wir haben selbst die Erfahrung gemacht, dass man manchmal länger tüfteln muss, bis alles passt. Es wäre schade, wenn gute Ideen auf der Strecke blieben, weil einem bei einem längeren Entwicklungsprozess zwischendurch die Mittel ausgehen.  

Wir bedanken uns bei Andrea Bettinger und Philipp Bettinger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Scheitern ist menschlich. Aufstehen und weitermachen

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skinmeleon skincare gründerin mit flasche in der hand

skinmeleon skincare entzündungshemmende und anti-aging, one-step-skincare aus Berlin 

Stellen Sie sich und das Startup skinmeleon skincare doch kurz unseren Lesern vor!

Hi! Ich bin Edyta Bison. Kosmetologin von Beruf mit langjähriger Berufserfahrung in der Beauty-Branche. Außerdem, Gründerin und Geschäftsführerin der Hautpflege-Marke, skinmeleon skincare: einer entzündungshemmenden und anti-aging, one-step-skincare aus Berlin. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe mich entschlossen ein Unternehmen zu gründen, da ich in der Kosmetik Industrie etwas großes bewirken möchte. Mit meiner Hautpflege-Marke, skinmeleon skincare, möchte ich, dass das Thema nachhaltiger und Bewusster Konsum bekannt wird und sich durchsetzt. Ich möchte, dass Konsumenten:innen verstehen, dass unsere Haut nur ganz wenige Hautpflegeprodukte benötigt um gesund und natürlich schön zu werden und zu bleiben. Unsere Haut braucht keine 10-Schritte-Hautpflege-Routinen. Das ist überflüssig und führt oft zu mehr Hautproblemen. Außerdem, es ist teuer, zeitaufwändig und nicht nachhaltig Produkte zu nutzen, die nur wenige Wirkstoffe enthalten. 

Was war bei der Gründung von skinmeleon skincare die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung bei der Gründung von skinmeleon skincare ist das Erzeugen von Markenbekanntheit. Wie erreiche ich neue Kunde ohne großes Budget. Wie kommuniziere ich in nur weniger Worten alle Vorteile, die meine Hautpflege-Produkte für die Haut mit-sich-bringen. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Man kann definitiv mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist. Warum? Weil es nie perfekt sein wird. Außerdem, man wird eh Fehler machen, um daraus lernen zu können. Lieber Heute starten, als auf den perfekten Moment zu warten, den vielleicht nie geben wird. 

Welche Vision steckt hinter skinmeleon skincare?

Die Vision, die ich mit meiner Hautpflege-Marke, skinmeleon skincare, erreichen möchte, ist eine Veränderung in der Beauty Branche. Eine Veränderung, die bei uns allen vorerst in den Köpfen stattfinden müsste. Ich möchte, dass das Thema ‚Hautpflege‚ nicht mehr alleine im Vordergrund steht. Ich möchte, dass wir Zeit für wichtigere Dinge im Leben haben, und das kann man durch eine einfache in Anwendung und bessere Wirkung der Hautpflege erreichen. Bewusst konsumieren und nachhaltig leben. Das ist meine Vision.

Wer ist die Zielgruppe von skinmeleon skincare?

Unsere Kunden:innen sind alle Menschen, die sich natürlich schöne und gesunde Haut wünschen, ohne stundenlang vor dem Spiegel stehen zu müssen. Unsere Produkte sind entzündungshemmend, um eine gesunde Basis für die Haut zu schaffen. Außerdem verlangsamen sie den Alterungsprozess der Haut (das sogenannte Slow-Aging) um sich immer frisch und dem Alter entsprechend zu fühlen. Alters- und Hauttyp- unabhängig.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Skinmeleon skincare unterscheidet sich von anderen Hautpflege-Anbietern in sehr vielen Punkten.. vor allem, dass unsere Produkte nicht auf wirkungslosem Wasser oder Poren-verstopfenden Ölen basieren. Unsere Produkte beinhalten als Basis einen wirkungsvollen Wirkstoff – den Bambus-Hydrolat. Das bedeutet, dass während andere Produkte nur bis zu 25% Wirkstoffe enthalten, unsere wirken schon von Grund auf: entzündungshemmend, Hautklärend und Anti-Aging. Alle anderen Wirkstoffe, die unsere Produkte beinhalten, wie Z.B. Hyaluron, Vitamin C, Niacinamide, oder Hanfsamen-Öl, sind ein Bonus für ein glattes, entspanntes und geschmeidiges Hautgefühl. 

Skinmeleon skincare, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren erhoffe ich mir, dass wir mit unserem Hautpflege-Konzept und unserer Vision schon sehr viele Menschen erreichen und sie dafür begeistern konnten. Ich würde mir auch wünschen, dass andere Beauty-Brands unserem Beispiel folgen und ihre riesigen Produkt-Portfolios nur noch auf das wichtigste reduzieren und Produkte auf den Markt bringen, die tatsächlich nachhaltig und wirkungsvoll sind. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Trauen, trauen, trauen. Glaube an Deine Vision! Fehler sind menschlich. Scheitern ist menschlich. Aufstehen und weitermachen

Wir bedanken uns bei Edyta Bison für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Halte dir immer das Ziel vor Augen und genieße den Weg dahin auch einmal!

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Öklo Trockentoiletten

Öklo vermietet und verkauft Trockentoiletten

Stellen Sie sich und das Startup Öklo doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Niko Bogianzidis und ich bin Co-Founder und Geschäftsführer des europäischen Marktführers für Trockentoiletten Öklo. Das Modell ist denkbar einfach wie erfolgreich. Öklo vermietet und verkauft Trockentoiletten. Der Verkauf erfolgt bereits europaweit, das Hauptgeschäft der Vermietung konzentriert sich derzeit noch auf Österreich. Demnächst gehen wir dann mit einem Franchisemodel auch in Deutschland an den Start. 

Im Jahr 2022 hat Öklo bereits über 2.000 Toiletten in ganz Österreich aufgebaut und blickt insgesamt auf 5.000 zufriedene Geschäftskunden und Millionen Nutzer zurück. Im abgelaufenen Jahr hat Öklo erstmals die Schallmauer von zwei Millionen Euro Umsatz durchbrochen. Seit der Gründung 2017 ist Öklo jedes Jahr um mehr als 100 Prozent gewachsen, seit 2021 ist man in den schwarzen Zahlen.

Die Zentrale von Öklo befindet sich im niederösterreichischen Wolkersdorf nahe Wien, neue Standorte wurden zuletzt in Wels und Graz eröffnet. Weitere Dependancen in Salzburg und Bayern sind bereits in Planung. Mittlerweile beschäftigt Öklo in ganz Österreich über 50 Mitarbeiter. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Weil es bisher  kaum massentaugliche ökologische Sanitärlösungen gegeben hat und wir dieses Problem im Sinne der Umwelt und der Nachhaltigkeit mit Öklo endlich lösen. Die treibende Kraft ist für mich die Kreislaufwirtschaft in Ganz zu bringen und eine bessere und vor allem nachhaltigere Welt für meine Kinder zu schaffen, nicht Gewinnmaximierung, 

Welche Vision steckt hinter Öklo?

Wir werden wie einst Apple mit dem Smartphone bei Nokia oder Ericsson den Chemietoiletten das Wasser abgraben und unsere nachhaltigeren Lösungen forcieren. Einer unser Claims ist daher auch – Chemietoiletten ins Museum. Parallel dazu wollen und werden wir menschliche Fäkalien im Sinne der Kreislaufwirtschaft gewinnbringend von Düngern bis Baustoffen und Energie wiederverwerten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Der Widerstand der Branche war enorm, wir wurden mit Klagen zugeschüttet, aber haben so gut wie alle gewonnen. Leichter hat es das gerade zu Beginn trotzdem nicht gemacht.

Die Finanzierung erfolgte zu Beginn großteils durch eigene Ersparnisse. Nach der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen, dem Pendant zur Höhle der Löwen in Deutschland konnten wir dazu noch unseren einzigen Investor, den langjährigen Chef des Baukonzerns Strabag, Hans-Peter Haselsteiner als Investor gewinnen. Mittlerweile finanziert sich Öklo von selbst.

Wer ist die Zielgruppe von Öklo?

Unsere größten Kunden sind Veranstaltungen und Events, die Baubranche sowie Städte und Gemeinden von Wien bis Graz. Aber beispielsweise auch die österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) oder die Straßenmeisterei Asfinag sind verlässliche Kunden. Nutzer unserer Toiletten sind daher alle Menschen die sich in diesem Umfeld bewegen sowie darüber hinaus auch immer mehr Käufer unserer Toilettenlösungen. Jeder, ob Nutzer oder Anbieter, der Trockentoiletten forciert, leistet seinen Beitrag.

öklo trockentoiletten gründer vor den toiletten

Wie funktioniert Öklo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir funktionieren im Gegensatz zur Chemie-Konkurrenz ohne Chemie, Geruch & Wasserverschwendung.Die Komposttoiletten trennen bei jedem Klogang den Urin vom Kot. Urin besteht zu 90 Prozent aus Wasser – die verbleibenden zehn Prozent können als mineralische und organische Salze abgetrennt und zur hochwertigen Düngerherstellung oder als Brauchwasser verwendet werden.

Der restliche Abfall eines ÖKlos besteht zu rund 80 Prozent aus Sägespänen, rund fünf Prozent Klopapier und etwa 15 Prozent menschlicher Fäkalien. Durch thermische und oxidative Behandlung werden die Mikroorganismen abgetötet, sodass der Kot kompostiert werden kann und u.a. in wertvollen Humus, umgewandelt wird.

Öklo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden Trockentoiletten europaweit und darüber hinaus als den neuen Standard bei mobilen Sanitärlösungen etablieren. Darüber hinaus wird Öklo als Vorreiter die Kreislaufwirtschaft für menschliche Fäkalien in Gang bringen. Dank unserer intensiven Forschung auf diesem Gebiet werden wir Scheiße als Dünger, als Baustoff oder durch Energiegewinnung zu Geld machen. Also nicht nur wie bisher mit der Vermietung und dem Verkauf von Trockentoiletten, sondern auf einem zweiten Weg durch die Wiederverwertung der gewonnenen, wertvollen Abfallstoffe.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Verlasse dich auf deine Mitarbeiter, vor allem auch deine Mitgründer. Halte dir immer das Ziel vor Augen und genieße den Weg dahin auch einmal!

Wir bedanken uns bei Niko Bogianzidis für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Don’t be too early, don’t be too late

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Semorai KI @Campus Founders Bildunterzeile: Das Team von Semorai oben links -> rechts:  Ralf Baßler, Kanran Zhou (Joe), John Achim Holzhauer unten links -> rechts: Philipp Hauff, Marvin Maier, Marc Schmöger

Semorai bietet produzierenden Unternehmen einen KI-basierten Qualitätsingenieur, der es diesen ermöglicht, Fehlerpotentiale bereits in der Entwicklungsphase automatisiert zu identifizieren und deren Risiko einzuschätzen. 

Stellen Sie sich und das Startup Semorai doch kurz unseren Lesern vor!

Wir, John Holzhauer und Kanran Zhou, sind die Gründer von Semorai. Wir haben uns in Karlsruhe am KIT kennengelernt. Zum Team gehören außerdem zwei feste Mitarbeiter und zwei Werkstudenten, wobei wir uns noch weiter vergrößern werden.
Semorai, der Name unseres Startups, ist aus dem Japanischen entlehnt. Aus Japan schwappte in den Neunzigern das Thema Qualitätsfokus & -management zu uns nach Europa. Wir automatisieren diese wissensbasierten Methoden durch den Einsatz künstlicher Intelligenz, der sogenannten semantischen KI.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben eine große Leidenschaft für das Unternehmertum. Für uns ist Unternehmertum Selbstverwirklichung und die Möglichkeit, seine eigenen Stärken am besten auszuspielen. 

In mir schlummert das auch schon immer. Ich habe mit acht Jahren meine eigenen indischen Laufenten gezüchtet und an Leute mit Gemüsegärten vermietet, mit 13 erste Websites programmiert und verkauft, mit 19 mein erstes Unternehmen gegründet.

Welche Vision steckt hinter Semorai?

Unsere Vision ist es, Ingenieurinnen und Ingenieuren mehr Freiheit zur Entwicklung hochinnovativer Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu verschaffen. Einfach gesagt: durch intelligente Automatisierung unser Leben einfacher und besser zu machen. 

Wie wir das machen wollen? Wir automatisieren die wissensbasierten Methoden des Qualitätsmanagements, die bis dato noch viel in Handarbeit gemacht werden oder in die nur homöopathisch investiert wird. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen?

Zu Beginn war es uns wichtig, unsere Idee klar zu definieren und uns Feedback vom Markt einzuholen. Dieses Feedback der Industrie und von Qualitätsmanagern hat uns dazu bewogen, aus der Idee ein Produkt zu entwickeln, das einen wirklichen Impact generieren kann. Pro Jahr verlieren produzierende Unternehmen in Deutschland über 300 Milliarden Euro an Qualitätskosten. Dies sind bis zu 15% des jährlichen Umsatzes dieses Industriezweiges!

Die nächste Herausforderung nach der Ausarbeitung der eigentlichen Idee sind dann die Themen Finanzierung und Teamaufbau. Wir können uns aber nicht beklagen – in den letzten 3 Monaten haben wir unsere Ziele mehr als erreicht und sind froh, weiter an der Entwicklung von Semorai arbeiten zu dürfen. 

Und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben bereits einige Preisgelder gewonnen.  Unter anderem den AI Cup der Uni Passau, das EXIST Gründerstipendium, das Golden Ticket der Slush’D in Heilbronn, das mit einem Investment der Campus Founders einherging und auch den Stage Two Investment Award von Earlybird. Wir haben außerdem eine Pre-Seed-Runde im sechsstelligen Bereich abgeschlossen.  

Wer ist die Zielgruppe von Semorai?

Unser initialer Fokus liegt im Bereich Automotive. Hier arbeiten wir bereits mit führenden Unternehmen zusammen und hoffen, unsere Kundenbasis weiter auszubauen. Weitere Branchen, bei denen wir auf sehr großes Interesse stoßen, sind Medizintechnik und Biotech. Wir planen 2023 weitere Pilotprojekte, um produzierende Unternehmen von unserer Lösung zu überzeugen. 

Die Nachfrage ist groß: Wir erhalten aktuell mehr Anfragen als wir Projekte für dieses Jahr eingeplant haben. Dies bestärkt uns und zeigt, dass es echten Bedarf in diesem Segment gibt. 

Wie funktioniert Semorai? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Semorai bietet produzierenden Unternehmen einen KI-basierten Qualitätsingenieur, der es diesen ermöglicht, Fehlerpotentiale bereits in der Entwicklungsphase automatisiert zu identifizieren und deren Risiko einzuschätzen. 

Anders als bisherige Lösungen versteht unsere KI die Produkte und deren Herstellungsprozesse auf der physikalischen Ebene und ist dadurch nicht von menschlichem Wissen abhängig. Die Ergebnisse der KI werden auf einer physikalischen Ebene begründet und erklärt und sind somit für die Ingenieure stets transparent und nachvollziehbar.

Semorai, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Semorai wird Marktführer im Bereich der Automatisierung wissensbasierter Ingenieurleistungen im Fehler-, Qualitäts- und Risikomanagement für produzierende Unternehmen. Die vernetzte Intelligenz wird uns bei der Entwicklung immer komplexerer Produkte mit höherer Qualität unterstützen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Seid mutig und probiert Neues aus. 
  2. Geht nicht alleine, sondern sucht euch Partner, die eure Fähigkeiten ergänzen.
  3. Don’t be too early, don’t be too late. Es gibt für eine Idee immer einen Zeitpunkt, an dem sie das Potenzial hat, durchzustarten. 

Foto: @Campus Founders Bildunterzeile: Das Team von Semorai oben links -> rechts:  Ralf Baßler, Kanran Zhou (Joe), John Achim Holzhauer unten links -> rechts: Philipp Hauff, Marvin Maier, Marc Schmöger

Wir bedanken uns bei John Holzhauer und Kanran Zhou für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Man ist nie zu alt zum Gründen!

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ORGNATIC -  Der magnetische Organizer für die Schranktür

ORGNATIC –  Der magnetische Organizer für die Schranktür

Stellen Sie sich und das Startup ORGNATIC doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, ich bin Nadia Al-Mardini und eigentlich freiberufliche Werbetexterin. Mein Job ist es also gute Ideen für meine Werbekunden zu haben. Mit ORGNATIC hatte ich zur Abwechslung mal eine geniale Idee für alle: den ersten magnetischen Organizer, der an die Schranktür kommt. Schließlich kann man nie genug Platz haben und extra Stauraum an der Schranktür ist ein genialer Trick, um die freien Flächen im Schrank voll auszunutzen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Als ich die Idee zu ORGNATIC hatte, wusste ich sofort: Das ist genial! Das muss es zu kaufen geben. Und so habe ich kurzerhand selbst ein Unternehmen gegründet und mit der Produktentwicklung begonnen. Gar nicht so einfach, wenn man das noch nie gemacht hat.

Was war bei der Gründung von ORGNATIC die größte Herausforderung?

Die Suche nach einem geeigneten Produzenten war ein großes Problem, denn mein Anspruch an die Qualität ist extrem hoch. Daher habe ich viel Zeit damit verbracht 3D-Modelle anfertigen zu lassen und mir unzählige Produktmuster zuschicken zu lassen.
Alles in allem hat es von der Idee bis zum Verkaufsstart fast zwei Jahre gedauert.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Jein. Ich persönlich mag es lieber, wenn man perfekt vorbereitet an den Start geht.
Da das natürlich nicht immer möglich ist, geht es wahrscheinlich auch etwas weniger perfekt. Alles ist besser, als am Ende gar nicht zu starten.

Welche Vision steckt hinter ORGNATIC?

ORGNATIC verwandelt jeden Schrank in ein echtes Stauraum-Wunder. Und ist für jede Schrank geeignet.

Wer ist die Zielgruppe ?

ORGNATIC ist für alle, die einen Schrank haben. Denn selbst wenn man genug Platz hat, ist das System ein echtes Upgrade. Wichtige Dinge können übersichtlich und sofort griffbereit an der Innenseite der Schranktür aufbewahrt werden.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das ist ja das Tolle: es gibt keine anderen Anbieter. Natürlich könnte man einfach Fächer fest an die Schranktür kleben, aber dann kann man im Schrank nichts mehr umstellen,
ohne dass sich alles verkantet. ORGNATIC Boxen sind magnetisch und dadurch absolut flexibel. Wenn ich etwas Größeres reinstellen möchte, dann schiebe ich das Fach
einfach einen Zentimeter nach unten, so dass immer alles perfekt passt. Das System ist dadurch extrem flexibel.

Nadia, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sorgt ORGNATIC nicht nur in deutschen Schränken für Ordnung, sondern überall auf der Welt. Und zwar mit einer großen Auswahl an Magnet Boxen für die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Glaube an deine Idee. Im Laufe der Zeit beginnt man oft an seinem Projekt zu zweifeln. Dann muss man sich daran erinnern, was die Idee zu Beginn in einem ausgelöst hat.
  2. Frag‘ nach Hilfe. Auch wenn ich alles allein machen wollte, Hilfe hatte ich trotzdem. Zum Beispiel von meiner Freundin Djamila Rabenstein, die mein Logo designt hat.
  3. Man ist nie zu alt zum Gründen! Ich war 41 als ich die Idee zu ORGNATIC hatte und hab den Schritt trotzdem gewagt.

Titlebild: Fotograf/ Bildcredit: Luka Funduk

Wir bedanken uns bei Nadia Al-Mardini für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: ORGNATIC

Kontakt:

Berlin Brain NM UG (haftungsbeschränkt)
Ruppiner Straße 10
D-10115 Berlin

www.orgnatic.de
hallo@orgnatic.de

Ansprechpartner:
Nadia Al-Mardini

Social Media:
LinkedIn
Instagram

Sehen Sie am 22. Mai diese 5 Startups in die Höhle der Löwen

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22. Mai höhle der löwen startups löwe liegend

In der spannenden TV-Show „Die Höhle der Löwen“ wird auch in der achten Folge am 22. Mai um 20:15 Uhr bei VOX wieder um potenzielle Investitionen gekämpft. Unter dem kritischen Blick erfahrener Unternehmer stellen sich innovative Startups ihren Fragen und hoffen darauf, erfolgreich aus der Höhle herauszukommen

frats aus Mannheim am 22. Mai in Die Höhle der Löwen

Die jungen Gründer Raul Seidenfuss (20), Felix Kruse (20) und Frederic Redmann (21) stellen den frats vor, einen selbstkühlenden Getränkebecher. „Der frats ist ein doppelwandiger Becher mit integrierter Kühltechnologie“, erklärt Frederic. „Wir verwenden recycelbares und wiederverwendbares Polypropylen, das mindestens 500 Spülgänge in der Spülmaschine übersteht.“

Der robuste und stabile frats-Becher ist nicht nur ideal für erfrischende Getränke auf Festivals, Gartenpartys, Kindergeburtstagen, Bars und Clubs, sondern auch bei Studenten sehr beliebt für das Bierpong-Spiel. Um das Produkt zu testen, fordert Investor Nils Glagau Dagmar Wöhrl zu einer Runde Bierpong heraus. Werden sie den Becher als Schnapsidee abtun oder stoßen sie am Ende mit den Gründern auf einen Deal an? Das Gründertrio bietet 25,1 Prozent ihrer Firmenanteile für 125.000 Euro an.

Lovelstar aus Traunreut am 22. Mai in die Höhle der Löwen

Die Gründer Patrick Pauliner (32), Veronika Hajek (30) und Michael Schuhböck (25) wollen mit ihrer Erfindung für mehr Sicherheit sorgen. Ihre Innovation, Lovelstar, sind Steigbügel mit integrierten LED-Lichtern, die Kollisionen zwischen Autos und Pferden in der Dämmerung verhindern sollen. Die Idee entstand, als Patrick selbst beinahe in einen Unfall mit einer Reiterin verwickelt wurde und feststellte, dass die meisten Reiter keine Beleuchtung nutzen.

Die leuchtstarken LEDs in den Steigbügeln haben eine Reichweite von über 300 Metern und können vom Reiter jederzeit ein- und ausgeschaltet werden. Da eine Beleuchtung gesetzlich vorgeschrieben ist, ist Lovelstar für Reiter ein absolutes Muss und bietet ihnen zusätzlichen Versicherungsschutz. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lovelstars einfach nachträglich an nahezu jeden Steigbügel montiert werden können und nie vergessen werden können.

Bisher waren die Produkte von Lovelstar nur über den eigenen Onlineshop erhältlich, aber nun streben die Gründer den Einzelhandel an. Dafür benötigen sie einen strategischen Partner und ein Investment von 150.000 Euro. Im Gegenzug bieten sie 15 Prozent ihrer Firmenanteile an.

lynes aus Detmold am 22. Mai in die Höhle der Löwen

Die Brüder Tobias (22) und Sven Hubbes (27) haben mit ihrem Projekt „lynes“ ein Motto entwickelt, das auf nachhaltige Mobilität setzt: „Klima schonen und sich selbst belohnen“. Statt auf Verbote setzen die beiden darauf, Menschen dazu zu bewegen, auf klimafreundliche Verkehrsmittel umzusteigen. Durch die Nutzung der lynes-App auf dem Smartphone können Nutzer:innen Punkte sammeln, indem sie umweltfreundliche Wege zurücklegen.

„Unsere App erfasst die Strecken ganz unkompliziert und einfach“, erklärt Tobias. Die gesammelten Punkte können anschließend in attraktive Gutscheine und Vergünstigungen bei namhaften Unternehmen und Brands eingelöst werden. Um ihr Projekt weiter auszubauen und das Marketing zu verstärken, suchen Tobias und Sven nun eine Investition in Höhe von 180.000 Euro. Im Gegenzug bieten sie den potenziellen Geldgebern 20 Prozent ihrer Firmenanteile an.

HÄPPYSNÄX aus Buchholz i.d.N. am 22. Mai in die Höhle der Löwen

Marina Herter (40) aus Buchholz, zweifache Mutter, hat aus eigener Erfahrung gelernt, dass gesundes Essen nicht bei jedem Kind auf Begeisterung stößt. Bei der Suche nach einem gesunden Süßigkeiten-Ersatz für ihre jüngere Tochter erinnerte sich die gebürtige Ukrainerin an ihre Kindheit bei ihrer Oma. Dort wurden reife, süße Aprikosen gepflückt, auseinandergenommen und zur Hälfte direkt gegessen, während die andere Hälfte zum Trocknen auf das Dach gelegt wurde. Im Winter genoss man dann das natürlich getrocknete Obst. Diese Erinnerung brachte Marina auf die Idee für HÄPPYSNÄX.

HÄPPYSNÄX sind fruchtige Smoothierollen, die optisch und geschmacklich an Süßigkeiten erinnern, aber aus reinem Obst bestehen, erklärt Marina. Die Fruchtrollen bestehen lediglich aus zwei Zutaten: frischen Bio-Äpfeln und einer Beerensorte. Diese werden zu einem Smoothie gemixt und bei niedrigen Temperaturen von 42 Grad in einem Dörrgerät getrocknet, um die Vitamine und Nährstoffe zu erhalten. Die Produkte sind zu 100 Prozent natürlich, vegan, ohne Zuckerzusätze und haben eine Haltbarkeit von bis zu einem Jahr. Marina ist überzeugt: „Sie sind ideal für unterwegs, passen in jede Brotdose und sind richtig lecker.“

paleo movement aus Urbach bei Stuttgart am 22. Mai in die Höhle der Löwen

Raphael Schneider (34) und Toni Hackmann (44) aus dem paleo movement sind Personal Trainer und Inhaber eines eigenen Sportstudios. Sie wissen, wie wichtig Bewegung im Alltag ist, doch die meisten Erwachsenen verbringen viel Zeit im Sitzen. Langes Sitzen in einer Position kann zu Haltungsschäden, Übergewicht und einem erhöhten Diabetes-Risiko führen. Im Gegensatz dazu handeln Kinder intuitiv richtig und wechseln beim Spielen ständig ihre Sitzpositionen.

Deshalb haben Schneider und Hackmann den Paleo Chair entwickelt, ein innovatives Sitzmöbel, das artgerechtes und dynamisches Sitzen ermöglicht. Es ist mit Verbundschaum ummantelt, hat eine weiche und feste Seite und wird mit einem hochwertigen Bezug geliefert. Das Paleo Pillow, gefüllt mit speziellen EPS-Perlen, unterstützt die verschiedenen Sitzpositionen. Der Stuhl kann nicht nur im Büro, sondern auch in anderen Räumen genutzt werden. Mit einem Angebot von 100.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile suchen die Gründer nach einem Investor, um weiter durchzustarten.

Ein Wiedersehen mit spannenden Startups steht bevor, denn am 22. Mai um 20:15 Uhr präsentiert VOX die achte Folge von „Die Höhle der Löwen“. In dieser Episode erfahren wir, wie es den Startups ergangen ist, die in der Vergangenheit ein Investment aus der Höhle erhalten haben. Die Zuschauer dürfen gespannt sein auf die Erfolgsgeschichten von VapoWesp aus Stuttgart und OceanFood aus München. Was haben sie seitdem erreicht und wie hat sich ihr Weg nach dem Investment fortgesetzt? Die Antworten auf diese Fragen und weitere aufregende Entwicklungen werden in dieser Folge enthüllt.

Titelbild/ Bildquelle: Bild von Ian Lindsay auf pixabay

Der Kunde ist das Produkt deines Start-ups

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kunde

Gründer/Gründerinnen, die sich entschlossen haben, ihr eigenes Start-up ins Leben zu rufen, haben in der Regel ein Problem erkannt, was sie mit ihrem Produkt lösen möchten. Ein Produkt oder ein Service, das ein konkretes Problem löst, ist auch der erste wichtige Schritt für jedes neue Unternehmen. Das Problem ist nur dabei, dass Start-ups oft zu sehr dazu neigen, sich ausschließlich auf das eigene Produkt zu konzentrieren. In Pitches wird hervorgehoben, was es kann und welches Problem es löst. Doch wird oft ein entscheidender Punkt stark vernachlässigt. Nämlich der Kunde/Kundinnen. Der Kunde ist das Produkt und somit die Grundlage für den Erfolg jedes Start-ups.

Start-ups müssen Kunden mehr in den Mittelpunkt stellen

Doch was bedeutet es, wenn ich davon spreche, dass der Kunde in Wirklichkeit das Produkt ist und ein Start-up sich mehr darauf fokussieren muss? Dazu möchte ich auf zwei Begriffe eingehen, nämlich Branding und Marke. Was genau ist eine Marke? Ist eine Marke eine DPMA-Anmeldung, ein Logo, Corporate Design, ein Produkt oder sogar das Produktversprechen des Start-ups? Die Antwort ist, nichts von dem, sogar nicht in Summe zusammen. Ich teile die Definition von Marty Neumeier, der sagt: “A brand is a persons gut feeling, about a product, service or company.” oder “A brand is not what you say it is, it is what they say it is.”

Eine Marke ist also das Ergebnis, wie wir ein Start-up empfinden, was wir mit ihm verbinden und wie wir anderen von unseren Erfahrungen mit dem Start-up erzählen. Marke existiert also im Kopf und wenn eine Marke im Kopf stattfindet und wie wir ein Unternehmen empfinden, wissen wir auch schnell, ob und wie relevant es für uns ist.

Marke passiert

Das bedeutet, dass Marke einfach passiert. Menschen machen sich ein Bild von dem Start-up und entscheiden in wenigen Sekunden, ob sie die Lösung in Betracht ziehen, das Produkt kaufen oder gar anderen davon erzählen. Dies passiert vom ersten Tag an. Bei jedem Pitch, bei jedem Kundenkontakt und das Einzige, was ein Start-up tun kann, ist dies zu beeinflussen. Ich spreche immer von einem bewussten Branding. Wie will ein Start-up wahrgenommen werden, wie soll über das Start-up gesprochen werden und – viel wichtiger – welchen Wert hat das Start-up für den Kunden oder die Kundin?

Um Branding betreiben zu können, benötigt es eine Markenstrategie, die im übrigen nicht Teil des Marketings ist. Oft wird Marke und Branding dem Marketing zugesprochen, was ein Irrtum ist. Marke und Branding sind eng mit dem Business Development verbunden. Da Branding strategisch ist, wo Marketing immer taktischer wird. Dies führt zudem dazu, dass Start-up oft nicht wissen, wie sie ihre Kunden/Kundinnen erreichen und wirklich für die ideale Gruppe sichtbar wird.

Die Mitbewerber werden kommen

Ein weiterer Punkt, den Start-ups oft unterschätzen, sind die eigenen Mitbewerber. Frage ich, wer sie sind, kommt schnell als Antwort, dass es keine gibt. Das Produkt ist einzigartig, keiner bietet es an. Die Wahrheit ist aber, dass es zumindest die indirekten Mitbewerber gibt und dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die direkten auftauchen. Denn stellen Unternehmen fest, dass es ein Markt in einer bestimmten Kategorie gibt, wo Geld verdient werden kann, ist der Eintritt nur eine Frage der Zeit.

Was also tun? Eine Markenstrategie gibt Antworten darauf, wie man sich positioniert und wie man einen strategischen Vorteil gegenüber aktuellen sowie zukünftigen Mitbewerbern erlangen kann. Ein Vorteil ist der eigene Kunde/die Kundin. Die Frage, die ich bei jedem Markenworkshop stelle, ist, warum sollten eure Kunden bei euch kaufen und nicht beim Mitbewerber? Die Frage ist schwierig, aber der Startpunkt, um eine Strategie zu entwickeln, die für die Kunden/Kundinnen wertvoll ist. Eine Markenwelt, die ihre Identität wieder spiegelt, die Vertrauen schafft und somit die erste und einzige Wahl für die Kundenzielgruppe ist.

Fazit

Branding ist mehr als nur eine Vision, Mission, Werte und diese zu kommunizieren. Branding ist strategisch und langfristig. Es ermöglicht einen Vorteil im Markt und ermöglicht es, die erste Wahl für die eigenen Kundenzielgruppe zu werden. Denn der Kunde ist das Produkt und entscheidet über den Erfolg des Start-ups. Erst dann sollte mit dem Marketing die Strategie aktiviert werden, um die idealen Kunden/Kundinnen für sich zu gewinnen und zu halten.

Autor:

Als Brand Strategist und CEO der auf Scale-ups ausgerichteten Branding Agentur burnt GmbH entwickelt Marcel Schubert, zusammen mit Start-up Teams, effiziente und fokussierte Markenstrategien. Er arbeitete mit dem „Markenguru“ Marty Neumeier an der deutschen Übersetzung des englischen Bestsellers „THE BRAND GAP“, das bereits über 25 Millionen Mal gelesen wurde.

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holzquelle

Die Gründer von Holzquelle, ein digitaler Marktplatz für Holz aller Art, waren in 2 Minuten 2 Millionen

Stellen Sie sich und das Startup Holzquelle doch kurz vor!

Holzquelle ist ein digitaler Marktplatz für Holz aller Art. Wir rücken den wertvollen und nachhaltigen Rohstoff Holz in’s Rampenlicht und verbinden Angebot und Nachfrage direkt. Auf www.holzquelle.com haben Waldbesitzer beispielsweise die Möglichkeit, ihr Holz direkt an einen Verarbeiter in der Region zu verkaufen während Konsumenten auf der anderen Seite regionales Brennholz kaufen können. So profitieren beide Seiten am Holzmarkt von mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und besseren Preisen.

Wie ist die Idee zu Holzquelle entstanden?

Als Förster und Gründer von holzquelle habe ich in den letzten Jahren oft miterlebt, wie die schönsten Stämme zu Hackschnitzel verarbeitet wurden und der Holzpreis unter Druck gerät, während riesige Mengen Brennholz importiert und zu enormen Preisen in den Märkten verkauft werden. Naheliegend war als die Lösung, Konsumenten, Verarbeiter, und Waldbesitzer an einen Tisch zu setzen und regionales Holz für jedermann zugänglich zu machen.

Welche Vision steckt hinter Holzquelle?

Unser persönliches Ziel ist es, den nachwachsenden und regional verfügbaren Rohstoff Holz in den Vordergrund zu rücken. Holz kann so vielseitig und nachhaltig verwendet werden, egal ob als Brennholz, für Häuser oder zur Papierherstellung. Mit holzquelle wollen wir dieses enorme Potenzial aufzeigen und eine profitable Lösung bieten für jene, die mit dieser wertvollen Ressorce erfolgreich arbeiten wollen.

Wer ist die Zielgruppe von Holzquelle?

Bei holzquelle stehen rund 1,65 Mio. Waldbesitzer in Ö und D, also die Erzeuger von Holz im Fokus. Ohne sie gäbe es immerhin kein Holz zu vermarkten. Doch auch holzerarbeitende Betriebe und Privatpersonen mit Interesse an Holz sind Teil dieser Wertschöpfungskette und somit auch unserer Zielgruppe.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

Die Fernsehshow 2M2M ist in der österreichischen Startup-Szene natürlich jedem bekannt. Die wertvolle Bühne bietet eine einzigartige Möglichkeit, mit potenziellen österreichischen Investoren in Kontakt zu treten. Für ein  junges Startup mit Kapitalbedarf wie holzquelle also ein absolutes Muss.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Schritt 1 war die Wahl des Pitchers. Wir haben uns dazu entschlossen, zu zweit zu pitchen um unser Know-How vor Ort zu maximieren. Dank dem Pitch-Training Von Florian Kandler haben wir einen Pitch zusammengestellt, der das Wesentliche beinhaltet und garantiert weniger als 2 Minuten lang ist. Dann ging’s an die Deko, die Vorbereitung auf die einzelnen Investoren und die Fertigstellung des Klickprototyp. Zum Zeitpunkte der Bewerbung hatten wir ja de facto noch nichts, das wir den Investoren zeigen konnten. Mit viel Motivation und Fleiß hatten wir letztlich am Tag der Aufzeichnung alles beisammen.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Der Anruf kam eines Tages ganz unerwartet und hat uns natürlich mit großer Freude erfüllt. Die Gelegenheit, das eigene Herzensprojekt vor so vielen Menschen zu präsentieren, erhält man schließlich nicht oft. Für uns war der geplante Auftritt in der Show ein großer Antrieb, holzquelle so schnell und gut wie möglich voranzubringen. Und das hat sich, wie man sieht, gelohnt. 

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf Holzquelle aufmerksam werden?

Von den Kontakt zu den Investoren mal abgesehen ist der Werbewert dieser Sendung enorm hoch. Das haben wir auch deutlich gespürt. Schon bevor die Sendung online ging wurden große Medien auf uns aufmerksam, wir durften viele neue Leute kennenlernen und unsere Partner profitierten gleich davon mit. Der Auftritt in der Show war auf jeder Ebene ein Erfolg, auch wenn es in der Show zu keinem Investment kam.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

In der Vorbereitungsphase haben wir schnell zwei Dinge festgestellt: Erstens ist der Zeitpunkt für eine Finanzierungsrunde sehr ungünstig da wir zum Aufzeichnungstermin gerade noch nicht online waren. Und zweitens sind die Investoren der aktuellen Staffel in vielen Bereichen Experten, der Bereich Holz und Holzmarkt ist für viele jedoch sehr schwer einschätzbar. Wir mussten uns also um jeden einzelnen Investor sehr bemühen. Am ehesten kamen für uns aber Herr Heinrich Prokop und Herr Dr. Hans Peter Haselsteiner in Frage.

Wie ging es nach der Sendung weiter?

Wir haben zur Ausstrahlung der Sendung ein public viewing veranstaltet und unsere Partner und Unterstützer dazu eingeladen. Abgesehen von einer sehr gelungenen Party haben wir schon an diesem Tag extrem hohe Zugriffszahlen verzeichnet. Im Minutentakt haben sich Leute bei holzquelle registriert. In den Tagen darauf wurde auf holzquelle rege mit Holz gehandelt. Das zieht sich bis heute durch, worüber wir sehr dankbar sind. Wir haben mittlerweile starke Partner an unserer Seite, erscheinen in zahlreichen Medien und bemühen uns sehr, um mit dem erfreulichen Wachstum von holzquelle Schritt zu halten.

Holzquelle, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Holzquelle verfolgt einen klaren Plan. Dank dem Auftritt bei 2M2M konnten wir das „Henne-Ei-Problem“ großteils bewältigen. Wo die Nachfrage besteht, haben wir nun auch vielerorts ein Angebot. Dieses Netz werden wir in den nächsten Jahren stark verdichten bis holzquelle in jedermanns Kopf aufleuchtet sobald er oder sie an Holz denkt. So können wir unseren Kunden das beste Erlebnis und den größten Erfolg mit holzquelle garantieren. Wo genau die Reise hingeht, werden aber letztendlich unsere Kunden entscheiden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tipp Nr. 1: Man braucht nicht immer Geld, um seine Ziele zu erreichen. Sehr oft erreicht man mit guten strategischen Entscheidungen und einem passenden Netzwerk allein sogar mehr.

Tipp Nr. 2: Bildung. Ein Startup zu gründen erfordert Know-How in ganz vielen Bereichen, die man anfangs noch nicht am Schirm hat. Dazu reichen oft qualitative Online Kurse und Masterclasses, die man zu jeder Tages- und Nachtzeit absolvieren kann. Außerdem ist es mega spannend.

Tipp Nr.3: Nimm dir doppelt so viel Zeit für dein Projekt als du planst. Du wirst schnell merken, das du zweitweise über 100% geben musst, um deine Ziele zu erreichen. Dafür wirst du später umso mehr belohnt.

Bildcredit/ Fotograf: Maria Fahrngruber

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: holzquelle

Kontakt:

Holzquelle GmbH
Lumplgraben 140
4463 Großraming
Österreich

www.holzquelle.com
office@holzquelle.com

Ansprechpartner: Christoph Kronsteiner

Social Media:
Facebook
Instagram
LinkedIn

Nutzt jede Chance, um euch zu präsentieren

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bergardi

Die Gründer von Bergardi – ein Vorreiter für aktiv-dynamisches Sitzen, waren in 2 Minuten 2 Millionen 

Stellen Sie sich und das Startup Bergardi doch kurz vor! 

Bergardi hat 3 Gründer: Markus, Thomas und Walter. Wir haben unser Unternehmen in Linz gegründet, um am Scale-up Förderprogramm von tech2b teilzunehmen und unsere Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen. Wir sind Experten in der Entwicklung von Sitzmöbeln, aufgrund von 17 Jahren Erfahrung in der Lordosenstützentwicklung. Gemeinsam mit Ärzten und Ergonomen haben wir aktiv-dynamische Stühle entwickelt, die erstmals hohe Unterkörperbewegungen mit einer stabilen Körperhaltung verbinden. So kann mehr Bewegung während des Tages in einer ergonomischen Haltung durchgeführt und die Wirbelsäule im Lendenwirbelbereich gestärkt werden. Schmerzen im unteren Rücken können so reduziert und die Müdigkeit am Ende des Arbeitstages verringert werden.  

Eine unabhängige Studie der FH Gesundheitsberufe OÖ fundiert die gesundheitlichen Benefits unserer aktiv-dynamischen Stühle. 

 Wie ist die Idee zu Bergardi entstanden? 

Die Geschichte von Bergardi begann in der Werkstatt unseres Mitgründers Walter. Nachdem sein Bruder einen Bandscheibenvorfall erlitt, setzte Walter alles daran, einen aktiv-dynamischen Stuhl zu entwickeln, der erstmals sowohl eine aktive Bewegung im Lendenwirbelbereich als auch eine stabile Oberkörperhaltung ermöglicht. Hierfür zerlegte er bestehende Modelle und tüftelte immer weiter an neuen Sitzkonzepten. Als wir, Markus und Thomas von der Idee hörten, waren wir sofort begeistert und wollten bei der Entwicklung mitwirken. Markus hat die Geschäftsführung übernommen, während Thomas für das Marketing und den Vertrieb zuständig ist und Walter an der Weiterentwicklung des Sitzkonzepts arbeitet. 

Welche Vision steckt hinter Bergardi? 

Durch Trends wie die Digitalisierung und der Konnektivität findet unser Lebensstil immer mehr im Sitzen statt. Dadurch nehmen insbesondere die Volkskrankheiten Bewegungsmangel und Rückenschmerzen immer mehr zu. Unsere Vision ist es, dass keine Rücken- und Bandscheibenprobleme mehr durch langes Sitzen entstehen müssen. 

Wer ist die Zielgruppe von Bergardi? 

Unsere Stühle wurden speziell für Menschen entwickelt, die aufgrund ihrer Arbeit viel Zeit im Sitzen verbringen, wie z. B. Angestellte. Mit den aktiv-dynamischen Fitnesstrainern von Bergardi möchten wir ihnen mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen und ihr Wohlbefinden während des Tages steigern. Insbesondere Menschen mit Rückenbeschwerden schätzen unsere Stühle sehr, da sie schnell einen Unterschied zu herkömmlichen Stühlen spüren und von den positiven Effekten profitieren. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben? 

Auf der Salz21 haben wir zwei Produzenten der Show kennengelernt, die auf unseren Bergardi-Stühlen Platz genommen haben und indes begeistert waren. Sie haben uns empfohlen, uns unbedingt für die Show zu bewerben! 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet? 

Wir haben viel gepitcht vor möglichst unterschiedlichen Personen, um unterschiedliche Blickwinkel zu unseren Auftritt zu erhalten. Außerdem haben wir uns vorher Gedanken gemacht, welche Fragen von den Investor*innen gestellt werden könnten und diese in einem Dokument zusammengefasst.  

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie? 

Wir waren ehrlich gesagt sehr überrascht von der Zusage. Die Zeit zwischen unserer Bewerbung und der Zusage für die Show war so lang, dass wir nicht mehr damit gerechnet hatten. Als wir schließlich die Chance bekamen, aufzutreten, waren wir sofort motiviert und haben unseren Pitch optimiert. 

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf Bergardi aufmerksam werden? 

Ich denke, dass diese Show für jedes Startup ein Highlight ist, da sie als Sprungbrett für die Skalierung genutzt werden kann! Die Sendung wird von sowohl interessierten Unternehmen als auch Privatpersonen verfolgt. Da fast jeder im Alltag sitzt, kann vor allem Bergardi wir durch die Ausstrahlung eine breite Masse erreichen. 

Welchen Investor hatten Sie im Fokus? 

Anfangs dachten wir, dass insbesondere Christian Jäger aufgrund seines beeindruckenden Portfolios und seiner Vergangenheit als Boxtrainer an unserem Start-up interessiert sein könnte. Doch auch Katharina Schneider und Hans-Peter Haselsteiner, als Vertriebs- und Produktionsexperten, weckten unser Interesse. Wie es letztendlich ausgegangen ist, könnt ihr in der Sendung vom 16.05. verfolgen! 

Wie ging es nach der Sendung weiter? Bergardi, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wir haben uns nach “2 Minuten 2 Millionen” wieder vermehrt auf unsere operativen Geschäftsaktivitäten konzentriert. Um auf die Sendung vorbereitet zu sein, haben wir unseren Onlineshop optimiert und unseren Onlineauftritt verbessert. Ob es während der Sendung zu Investorengesprächen gekommen ist, dürfen wir natürlich noch nicht verraten – das werdet ihr dann in der Sendung erfahren. 

Unser Ziel ist es, dass sich Bergardi innerhalb der nächsten fünf Jahre als die führende Marke für aktiv-dynamische Sitzmöbel etabliert hat und wir vielen Menschen mit Rücken- und Bandscheibenproblemen helfen konnten. Jede Person, die dank Bergardi mit Freude und Leichtigkeit durch den Alltag schwingt, ist für uns ein Erfolg und bestätigt unsere Vision. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Lasst euch helfen! Niemand kann das Gründerdasein alleine meistern. Das war auch eines unserer Learnings. Zu Beginn dachten wir, wir könnten alles alleine meistern und wollten nicht von externen Organisationen abhängig sein. Aber schnell stießen wir an unsere Grenzen und waren überfordert. Nutzt Startup-Inkubatoren und Förderstellen wie FFG oder AWS, die eure Ideen zu unterstützen und gutes Feedback geben. Wir haben die meisten Förderungen zu spät eingereicht, was finanziell eine große Belastung für uns war. 

Nutzt jede Chance, um euch zu präsentieren. Egal ob es um Auftritte in “2 Minuten 2 Millionen” oder um Bewerbungen bei Gründerpreisen geht, jederPräsentation hilft dabei, euch und euer Unternehmen bekannter zu machen und das Geschäftsmodell weiter zu formen. Oft weiß man im Vorhinein gar nicht, wie wertvoll solche Gelegenheiten sind. Wir wissen, dass zeitliche Ressourcen bei vielen Startups knapp sind, aber Präsenz zahlt sich immer aus! 

Und zu guter Letzt: 

Zieht euer Ding durch – ihr seid die Expert*innen! Wir haben uns zu Beginn sehr von Expert*innenmeinungen beeinflussen lassen. Oft waren sie von unserer Vorgehensweise nicht begeistert und haben uns sogar geraten, uns ein zweites Standbein zu suchen. Nur ihr wisst, was ihr tatsächlich draufhabt und wofür ihr euer Unternehmen gegründet habt! Vermeintlichen Expert*innen fehlt oft der Gründerspirit und sie sehen die Dinge oft anders als ein junges/dynamisches Startup-Team. Lasst euch von negativem Feedback nicht entmutigen und bleibt eurer Linie treu! 

Bild: v.l.n.r Markus Franz-Riegler, Walter Schindlegger, Thomas Riegler @RaabMedia

Wir bedanken uns bei Thomas Riegler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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Denttabs Zahnputztabletten für die gesunde Zahnpflege gründer axel

Denttabs Zahnputztabletten für die gesunde Zahnpflege- Tablette zerkauen, putzen und ausspülen

Stellen Sie sich und das Startup Denttabs doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Axel Kaiser, ich bin Gründer und CEO von Denttabs. Wir wollen die Art und Weise, wie wir über Gesundheit und Nachhaltigkeit nachdenken, grundlegend verändern. Und das fängt bei der alltäglichsten Gewohnheit, dem Zähneputzen an. Daher bieten wir mit der Zahnputztablette nicht nur eine Alternative zur herkömmlichen Zahnpasta, sondern zeigen auch, dass gesunde Zahnpflege und nachhaltiges Wirtschaften für eine enkelfähige Zukunft zusammengehören.

Wir produzieren Jahr für Jahr etwa 75 Millionen Denttabs, exportieren in mehr als 40 Länder und haben schon viele Millionen Zahnpastatuben ersetzt. Denttabs sind in praktisch allen Drogeriemärkten, Bioketten, Unverpacktläden und Online-Shops zu finden. Und das Prinzip hinter der Zahnputztablette ist einfach: Tablette zerkauen, ‘putzen’, ausspülen, fertig.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Mein Weg war für mich so nicht vorgezeichnet: Ich bin Zeit meines Lebens Quereinsteiger gewesen, wurde nach dem Abitur erst Automechaniker, später Programmierer und Fotograf. Nach der Wende habe ich mit meinen Brüdern in Berlin das Dentallabor proDentum.de gegründet. Als wir einen befreundeten Zahnmediziner bei einer Doktorarbeit unterstützt haben, standen wir plötzlich vor der Aufgabe, ein wasserfreies Zahnputzmittel zu entwickeln – ohne die Konservierungsstoffe, Stabilisatoren und Keimhemmer etc., die in konventioneller Zahnpasta enthalten sind.

Alle diese Stoffe sind für die Zahnpflege selbst vollkommen überflüssig und werden nur zugesetzt, um die Paste an sich herzustellen. Für den Körper sind sie aber potenziell kritisch, wie zum Beispiel die aktuelle Debatte um Titandioxid zeigt. Aus unserer Forschung entstand die Zahnputztablette. Erst Jahre später habe ich beschlossen, sie zu meiner Mission zu machen. Die Idee zu Denttabs war geboren. 

Welche Vision steckt hinter Denttabs?

Prof. Dr. Michael Braungart, der Entwickler des Cradle-to-Cradle-Konzepts, bescheinigt uns das Potenzial, eine ganze Branche auf den Kopf zu stellen. Denn wir bei Denttabs setzen an den Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit an und schreiben nicht einfach den Status quo fort. Zum Beispiel lernen wir Menschen alle von Kindesbeinen an, dass man sich morgens und abends die Zähne zu putzen hat, und das mit Zahnpasta. Dass wir unserem Körper mit all den Inhaltsstoffen keinen Gefallen tun, haben wir gar nicht zu hinterfragen gelernt. Das ändern wir mit den Zahnputztabletten von Denttabs.

Und neben der Gesundheit für den einzelnen Menschen haben wir auch unsere natürlichen Lebensgrundlagen im Blick: Statt jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikmüll zu produzieren und Milliarden Liter Wasser für die Herstellung der Paste zu verbrauchen, könnten wir uns auch nachhaltig die Zähne putzen. Unsere Zahnputztabletten sind daher klein, leicht und in industriell kompostierbaren Tütchen verpackt – so verbrauchen wir im Vergleich zu herkömmlichen Zahnputzmitteln 80 Prozent weniger Material in der Herstellung, vermeiden Tubenreste und das Abwasser bleibt sauber. Dafür haben wir 2021 sogar den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich habe schnell gemerkt, dass die Zahnputztablette das Potenzial hat, die Welt zu verändern. Bei der Zahnpastaindustrie bin ich mit unseren Vorschlägen aber auf breite Ablehnung, um nicht zu sagen: Ignoranz, gestoßen. Für mich war deshalb eines Tages klar: Dann mache ich es eben im Alleingang – und habe deshalb Denttabs gegründet. Finanziert haben wir Denttabs bisher fast ausschließlich selbst, als Spin-off unseres Dentallabors, von gelegentlichen Crowdinvestments in einstelliger Millionenhöhe einmal abgesehen.

Eine wichtige Herausforderung bleibt es für Denttabs, ein Umdenken bei den Menschen zu bewirken. Wir alle wissen, wie schwer es ist, eine Gewohnheit oder Routine dauerhaft zu ändern – und das ist beim Zähneputzen nicht anders. Für unsere Gesundheit ist Zahnhygiene extrem wichtig, aber diesen Stellenwert räumen wir dem Thema oft gar nicht ein. Wir putzen uns halt die Zähne, wie wir es schon immer getan haben. Da liegt also noch viel Aufklärungsarbeit vor uns. Und übrigens hat die Corona-Pandemie auch uns einen kleinen Dämpfer versetzt, weil die Menschen in der Zeit der Lockdowns einfach mit akuteren Problemen beschäftigt waren.

Wer ist die Zielgruppe von Denttabs?

Alle Menschen, die auf dieser Erde leben und sich die Zähne putzen. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre kann ich sagen: Wer die Zahnputztablette einmal ausprobiert, wird ein Fan. Das Mundgefühl ist ein anderes. Dank vieler Rückmeldungen wissen wir, dass es bei Themen wie Karies, empfindlichen Zahnhälsen oder sogar Zahnfleischproblemen und Entzündungen zu abrupten Verbesserungen kommen kann. Und der nächste Zahnarztbesuch wird auch deutlich entspannter. Wenn wir uns anschauen, wie viele Menschen ernsthafte Probleme mit ihren Zähnen haben und was das übrigens auch die Gesundheitssysteme kostet, zeigt: Die Zeit für Denttabs ist gekommen.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir freuen uns sehr, dass inzwischen immer mehr Nachahmer:innen zu beobachten sind, die selbst Zahnputztabletten anbieten. Auch wir produzieren für mehrere engagierte Marken. Das bringt diese neue Kategorie zusätzlich ins Bewusstsein der Menschen. Was Denttabs – abgesehen von der Pionierrolle – von anderen Herstellern unterscheidet, ist die enthaltene Zellulose: Man putzt sich genau genommen gar nicht die Zähne, sondern poliert sie unfassbar glatt. Das fühlt sich nicht nur toll an und sieht besser aus – an einer glatten Fläche kann auch nichts haften. Und kein Belag bedeutet: weder Karies noch Zahnstein. Denttabs sind zudem das wohl am besten erforschte Zahnputzmittel der Welt.

Denttabs, wohin geht der Weg? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der Markt für Zahnputztabletten wird laut einer Studie von Allied Market Research bis 2030 um mehr als sieben Prozent pro Jahr wachsen, weil sich immer mehr Menschen für nachhaltige und gesunde Zahnpflege interessieren und konkret etwas verändern wollen. Wir haben das Ziel, möglichst viele mit unserem Produkt zu überzeugen – und diesen neuen Markt damit nicht nur zu prägen, sondern auch deutlich schneller wachsen zu lassen.

Die Veränderungen sind jetzt schon spürbar: Wir sehen immer mehr Mitbewerber:innen, die ähnliche Produkte anbieten, Drogeriemärkte dürften schon bald ihr Sortiment um Eigenmarken erweitern. Selbst bei den großen Playern wächst das Interesse an dem Thema und an uns. In spätestens fünf Jahren wird die Zahnputztablette von der Nische in den Mainstream gerückt sein – und das vor allem dank Denttabs.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Wenn Du eine gute Idee hast, lass sie nicht los – aber erwarte auch nicht gleich die Weltrevolution. Jeder noch so kleine Schritt zählt.

Zweitens: Akzeptiere nicht, dass Dir die Tür vor der Nase zugeschlagen wird – bleib dran. Aber kämpfe keine Gefechte, die Dich nicht weiterbringen. Stattdessen:

Drittens: Wenn Dir Deine Wunschpartner:innen nicht folgen, mach Dein eigenes Ding. Und unterschätze nie die Kraft des langen Atems.

Wir bedanken uns bei Axel Kaiser für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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